Inhalt
Kapitel 1: Der Umzug
Kapitel 2: Traum von der Vergangenheit
Kapitel 3: Eine neue Schule
Kapitel 4: Kein Ton stimmt
Kapitel 5: Ein Tag am Strand
Kapitel 6: Der Orientierungslauf
Kapitel 7: Eine Band?
Kapitel 8: Übernachtungsparty
Kapitel 9: Konzertplanung
Kapitel 10: Das große Konzert
Kapitel 11: Die Entführung
Kapitel 12: Eingesperrt
Kapitel 13: Raum des Schreckens
Kapitel 14: Warum hilft mir keiner?
Kapitel 15: Rettung
Der Umzug
„Wann kommt der Umzugswagen Shiro?“, frage ich meinen Bruder. „So um acht.“, ich nicke und gehe hoch in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen. Es ist echt schade, dass wir umziehen müssen. Ich hoffe, ich schaffe das alles. In der Schule bin ich ganz gut, aber mich mit Leuten anzufreunden ist nicht meine Stärke. Ich nehme mir meinen MP3-Player und höre Musik, bis ich einschlafe.
„Mia du musst aufstehen“, dringt die Stimme von meinem Bruder zu mir durch. Ich setze mich auf und reibe mir die Augen. Als ich mich umsehe, bemerkte ich das Shiro die restlichen Sachen in meinem Zimmer eingepackt hat. Ich stehe auf und gehe zu einem Karton, auf dem ’Mia‘s Sachen′ steht. Schnell hole ich eine schwarze Hotpants und ein rotes Top raus. Ich gehe ins Bad, um zu duschen. Nach 20 Minuten bin ich fertig, habe alles wieder eingepackt und gehe in die Küche. In der Küche mache ich Sandwiches und lege sie auf die Theke um mir noch was zu trinken zu machen. Ich setze mich auf einen Stuhl. „Darf ich eins?“, höre ich Shiro fragen. Ich sehe ihn an und bemerke, dass er auf die Sandwiches zeigt. „Ja natürlich“, gebe ich ihm als Antwort. Ich nehme mir mein Glas und trinke etwas. Anschließend esse ich mein Sandwich. Als ich auf die Armbanduhr von Shiro sehe weiten sich meine Augen. Schnell stehe ich auf, spüle das Glas aus, packe es weg und gehe in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. Shiro steht im Gegensatz zu mir eher gemütlich auf. Ich warte, bis Shiro fertig ist und gehe mit ihm raus. Draußen steht auch schon der Umzugswagen. Mein Bruder gibt den Männern noch die Adresse und noch ein paar Anweisungen ehe wir zum Auto gehen. Über die ganze Fahrt schaue ich nach draußen und lausche der Musik. Wie wohl das Haus aussieht? Wie die Gegend so ist? Und wie ist wohl die Schule so sein? Diese Fragen kreisen mir die ganze Zeit im Kopf rum. Ich merke gar nicht das wir angehalten haben, bis ich Shiro plötzlich höre: „Willst du nichts essen oder warum steigst du nicht aus?“ „Äh … doch klar will ich was essen“, sage ich etwas verwirrt und steige aus. Er verriegelt das Auto und wir gehen in einen Imbiss. Ich setze mich an den Tisch, der am Fenster steht und Shiro holt schnell eine Karte. Als er sich neben mich setzt schauen wir beide in die Karte. „Ich nehme einen Tee und Nudeln“, sage ich zu meinem Bruder. Er nickt und winkt die Kellnerin zu uns. „Was möchten sie bestellen?“, fragt sie mit einem freundlichen Lächeln. „Wir nehmen einen Tee, einen Kaffee und zwei Portionen Nudeln“, antwortet Shiro. Sie notiert sich alles und geht dann wieder. Fünf Minuten später bekommen wir den Kaffee und den Tee. „Ich komme gleich wieder“, sage ich zu Shiro. Er nickt nur, da er gerade etwas vom Kaffee trinkt. Ich gehe zu den Toiletten.
Als ich fertig bin, wasche ich die Hände und betrachte mein Spiegelbild. Meine dunkelbraunen Haare liegen in großen Locken über meinen Schultern. Sie gehen mir ungefähr bis zu Hüfte. Meine dazu passenden dunkelbraunen fast schwarzen Augen funkeln unsicher. Was wird mich alles erwarten? Ich schüttle mich kurz und gehe wieder raus zu unserem Platz. Als ich ankomme stehen schon die Nudeln auf dem Tisch und Shiro isst schon. Ich setze mich hin und fange auch an. Shiro blickt nur kurz auf, lässt sich aber nicht stören.
„Können wir weiter?“, fragt mich Shiro, nachdem ich fertig bin. Ich nicke leicht und sehe nach draußen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Shiro die Kellnerin zu sich winkt. „Wie kann ich helfen?“, fragt sie. „Ich möchte bezahlen“, ist Shiros Antwort. „Ja natürlich. Das macht 6,55 €.“ „Hier stimmt so.“, Shiro gibt ihr einen 10 € Schein und lächelt sie an. Sie bedankt sich und geht. Ich stehe auf und gehe raus zum Auto. Als Shiro das Auto aufmacht, fängt es an zu regnen. Er hält mir die Tür auf und ich steige ein. „Das war sehr großzügig von dir“, sage ich, als er einsteigt. „Du weißt doch, wie ich manchmal sein kann“, antwortet er. Ich nicke nur und sehe wieder raus. Muss es gerade jetzt regnen? Ich werde immer so kreativ, wenn es regnet. „Ob der Umzugswagen schon da ist?“, Shiro schaut auf die Uhr und nickt anschließend. „Ja sie dürften auch schon fast alles aufgebaut haben also müssen wir nur noch die Schränke einräumen“, antwortet er. Ich nicke und schalte das Radio ein. Es läuft gerade mein Lieblingslied. Irgendwann bin ich eingeschlafen.
„Mia wir sind da. Du musst aufwachen“, höre ich Shiros Stimme. Ich öffne die Augen und steige aus. Es ist mittlerweile dunkel geworden. Ich gehe zu Tür und warte, bis mein Bruder fertig ist, um aufzuschließen. Als Shiro endlich aufgeschlossen hat gehen wir rein und er macht das Licht an. Ich blinzle mehrmals damit sich meine Augen an das Licht gewöhnen. Es ist unglaublich. Ich stehe in einem großen Flur mit einem Schränkchen wo Platz für Schuhe und Schlüssel sind. Auf der rechten Seite sind zwei Durchgänge und auf der linken eine Treppe nach oben. Langsam gehe ich zum ersten Durchgang und sehe in das Wohnzimmer. Auf der linken Seite kommt man in die Küche. Die Küche wird nur durch die Theke zum Wohnzimmer, bis auf einen Durchgang, getrennt. Also kann man durch den Flur oder durch das Wohnzimmer in die Küche. Ich gehe durch die Küche wieder auf den Flur und bemerkte das hier hinten auch noch drei Türen sind. Die eine hätte ich vorn auch sehen müssen. Sie scheint in den Garten zu führen. Den sehe ich mir aber morgen an. Die zweite Tür ist direkt an der Wand von der Treppe und führt wahrscheinlich in den Keller. Dann ist noch eine Tür gegenüber von dem Durchgang, der in die Küche führt. Ich gehe zu der Tür und öffne sie. Das scheint Shiros Zimmer zu sein. Er hat noch eine weitere Tür im Raum, an der ’Bad′ steht. Ich schließe die Tür wieder und gehe zur Treppe. Bevor ich hoch gehe, schaue ich mich nochmal nach Shiro um welchen ich aber nicht entdecke. Langsam gehe ich hoch. Als ich oben ankomme, stehe ich wieder in einem Flur. Hier fehlen nur die Tür zum Garten und die Treppe, dafür ist an der Stelle eine Tür, ansonsten ist er genauso wie der von unten. „Gefällt es dir?“, flüstert Shiro mir zu um mich nicht zu erschrecken. Ich zucke trotzdem leicht zusammen und drehe mich um. „Ja schon aber ich brauche doch keine ganze Etage für mich. Na und leisten können wir uns das doch auch nicht, oder?“ „Warum denkst du, sind wir umgezogen? Ich habe hier einen besseren Job, bei dem ich besser bezahlt werde. Wir können uns das jetzt locker leisten“, antwortet er. Überglücklich umarme ich ihn und flüstre: „Danke.“ Er nickt und erwidert die Umarmung. Ungefähr eine Minute später löse ich mich, um mir meine Etage anzusehen. Shiro geht runter und ich gehe gleich links in die erste Tür. Dort stehe ich in einem Musikraum. In dem Raum steht ein Klavier, eine kleine Bühne mit Schlagzeug, Gitarre und Mikrofon und in einer Ecke sind mehreren Sitzsäcken um einem kleinem runden Tisch. Ich gehe wieder raus und direkt durch die Tür gegenüber. Dort ist mein Wohnzimmer und als ich durch die Tür nebenan gehe, stehe ich in meinem Schlafzimmer. Gegenüber vom Schlafzimmer ist mein Badezimmer. Als ich mir alles angesehen habe gehe ich in mein Wohnzimmer und schalte das Radio ein. Ich fange an, alle Kisten leer zu räumen dabei singe ich jedes Lied leise mit. Als ich endlich fertig bin, nehme ich mein Handy und sehe auf den Display. Es ist schon 23:00 Uhr und ich bin immer noch nicht müde. Vielleicht sollte ich mein Schlafzimmer noch machen. „Gesagt getan … na ja gedacht getan“, sage ich leise und gehe ins Schlafzimmer. Nach ungefähr einer Stunde bin ich auch mit dem Schlafzimmer fertig. Jetzt muss ich nur noch das Bad machen und da ich immer noch nicht müde bin, kann es nicht schaden. Ich gehe ins Bad und räume dort auch alle ein. Als ich fertig bin, muss ich erstmal gähnen. Jetzt werde ich doch langsam müde. Ich putze meine Zähne und kämme meine Haare. Danach gehe ich ins Schlafzimmer und ziehe meinen Schlafanzug an. Ich lege mich ins Bett und decke mich zu. Jetzt noch richtig Einmurmeln und schlafen.
„Dring“ ertönt das schrille Geräusch von meinem Wecker. Ich taste meinen Nachtschrank ab, bis ich meinen Wecker gefunden habe und schalte ihn aus. Hellwach schlage ich die Bettdecke weg und stehe auf. Als Erstes gehe ich ins Bad, um zu duschen. Nach dem Duschen trockne ich mich ab und ziehe mir meinen Bademantel an. Meine Haare föhne ich und kämme sie gründlich durch. Mit allem fertig gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir ein blaues Kleid an. Fertig herausgeputzt betrachte ich mich im Spiegel. Mit einem zufriedenen Lächeln gehe ich runter in die Küche. „Morgen Mia. Gut geschlafen?“ fragt mich mein Bruder. „Morgen Shiro. Ich habe super geschlafen“, antworte ich. Er nickt und ich setze mich an den Tisch. Wie jeden Morgen hat Shiro mir ein belegtes Brötchen gemacht. Ich nehme mir das Brötchen und beiße rein. „Shiro was machst du heut alles?“, frage ich, nachdem ich runter gekaut habe. „Die restlichen Sachen einräumen und danach einen Kumpel besuchen, der hier wohnt“, antwortet er mir. Ich nicke und gehe in die Küche, nachdem ich aufgegessen habe. Shiro sieht mich verwundert an. Als ich das Radio anmache, versteht er und geht in sein Zimmer. Ich räume alles in der Küche auf. Nachdem ich fertig bin, mache ich das Radio wieder aus. „Was mache ich jetzt?“, frage ich mich selbst. Während ich überlege, gehe ich in mein Wohnzimmer. Dort lasse ich mich auf das Sofa fallen. „Ich mache los. Bis heut Abend“, ruft mir Shiro zu. Ich will gerade antworten, als ich schon die Tür zufallen höre. Weg ist er. Was man ich jetzt? Ich könnte spazieren gehen, um die Gegend zu erkunden. Ich gehe runter und ziehe mir weiße Ballerinas an. Meinen Schlüssel packe ich in eine weiße Tasche, wo ich auch Zeichen Sachen drin habe. Ich gehe raus und verschließe dir Tür, dann mache ich mich auf den Weg. Ein genaues Ziel habe ich nicht. Mein Weg führt irgendwo hin. Hier gibt es viele Häuser und Geschäfte. Irgendwann komme ich an den Strand. Ich ziehe meine Schuhe aus und Laufe durch den Sand. An einem ruhigen Platz abseits der vielen Leute setze ich mich hin und nehme meine Zeichen Sachen. Es geht gerade die Sonne unter. Ich zeichne den Strand, das Meer, eine kleine Insel und natürlich die Sonne. Das Bild bekommt einen leichten Rotstich und sieht somit total real aus. Als das Bild fertig ist, packe ich alles weg und mache mich auf den Weg nach Hause. Allerdings mache ich vorher noch einen kleinen Abstecher in einem Laden und kaufe einen Bilderrahmen. Zu Hause angekommen ist Shiro noch nicht da. Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe hoch ins Musikzimmer. Dort rahme ich das Bild ein und hänge es an die Wand zu den anderen. Danach nehme ich mir wieder die Tasche und gehe runter. Ich räume die Tasche auf und mache mir was zu Essen. Da ich mir eine Schnitte überbacke, kann ich mich noch schnell umziehen gehen. Ich renne dir Treppe hoch und ins Badezimmer. Dort wasche ich mich, ziehe mein Nachtzeug an und kämme meine Haare durch. Auf dem Weg nach unten ertönt plötzlich ein ’Ding’. Das war wohl die Mikrowelle. Schnell gehe ich in die Küche und nehme mein Essen aus der Mikrowelle. Ich gehe ins Wohnzimmer, setze mich aufs Sofa, mache den Fernseher an und esse meine Schnitte. Als ich fertig bin, stelle ich den Teller auf den Tisch. Ich schaue gerade eine Musikshow, als ich plötzlich höre, wie die Haustür aufgeht. Mein Blick wandert zur Tür und ich beobachte, wie mein Bruder ins Wohnzimmer kommt. Als Shiro mich erblickt lächelt er mich an. Ich lächle zurück und widme mich wieder der Musikshow. Er setzt sich neben mich und ich lehne mich an seine Schulter. Direkt nach dem letzten Lied schlafe ich ein.
Traum von der Vergangenheit
(Traum)
„Mia komm es gibt Frühstück.“, ich öffne meine Augen und schlage die Bettdecke weg. „Ich komme Papa“, rufe ich ihm fröhlich zu. Ich nehme mir einen blauen Rock und ein weißes Top. Schnell verschwinde ich im Bad.
Nach 20 Minuten habe ich geduscht, Haare gekämmt und mich angezogen. Ich gehe in die Küche wo Mama, Papa und Shiro am Tisch sitzen. „Morgen“, sage ich fröhlich. „Morgen“, kommt es von den drein synchron. Ich gehe zum Schrank und nehme mir ein Glas, Kakaopulver und Milch und mache mir einen Kakao. Mit dem Glas setze ich mich an den Tisch. „Was machen wir heute?“, frage ich und nehme mir ein Croissant, die Mama selbst gebacken hat. „Was haltet ihr, wenn wir an den Strand fahren?“, fragt Shiro. „Super Idee und ich könnte fragen ob Tina und Tom auch kommen. Sie machen hier in der Nähe Urlaub“, rufe ich fröhlich aus. Plötzlich ertönt ein Räuspern. Wir beide drehen uns zu unseren Eltern und sehen sie bittend an. „Na komm Schatz gönnen wir unseren Kindern den Spaß“, sagt Mama zu Papa. Er seufzt kurz, nickt aber nach einer Weile. Sofort springe ich auf und falle ihm um den Hals. „Schon gut“, sagt er lachend und drückt mich weg. „Ok ich gehe Tina anrufen, meine Sachen packen und mich fertig machen“, sage ich und renne in mein Zimmer ohne auf eine weitere Antwort zu warten. In meinem Zimmer nehme ich mein Handy und wähle die Nummer von Tina. Nachdem es dreimal geklingelt hat, geht diese auch endlich ran. „Hallo Mia wie geht es dir?“, fragt sie. „Hi Tina. Mir geht es super. Du ich habe eine Frage. Wir wollen heute an den Strand fahren und da ihr doch in der Nähe Urlaub macht, wollte ich fragen, ob du und Tom vorbeikommen?“, frage ich. Plötzlich fängt Tina an zu lachen. „Haha die Idee mit dem Strand hatten wir auch. Wir sind selbst schon unterwegs“, antwortet sie lachend. Ich fange auch an zu lachen. Als wir uns beruhigt haben verabschieden wir uns schnell. Ich nehme meine Strandtasche und gehe zu meinem Bett. Dort packe ich alles Wichtige ein. Schnell gehe ich nach unten. „Mama und Papa sind schon draußen beim Auto“, sagt Shiro der gerade um die Ecke kommt. Ich nicke und zusammen gehen wir nach draußen zum Auto. Shiro hält mir, wie jedes Mal die Tür auf bevor er selbst einsteigt.
Die Fahrt zum Strand dauert nicht lange. Während der Fahrt schaue ich aus dem Fenster und beobachte die Landschaft. Als wir da sind, steige ich aus und gehe schon etwas vor. Ich suche einen schönen Platz und zufällig ist in der Nähe von Tina und Tom genug frei. Die beiden habe ich schon von weitem gesehen. Zu eben diese beiden gehe ich auch. „Ich bin nicht daran schuld, das war deine Aufgabe!“, ruft Tina wütend. „Stimmt nicht du hättest auch daran denken können!“, ruft Tom genauso wütend. „Guten Tag Frau Schulz. Was haben die beiden denn?“, begrüße ich die Mutter von den beiden. „Ach die haben irgendwas vergessen“, seufzt diese als Antwort. Ich nicke und lege mir ein Handtuch hin. „Meine Eltern kommen auch gleich würden sie vielleicht kurz auf die Sachen aufpassen?“, frage ich. Die Frau nickt und ich gehe mit meinem Bikini, einem Badetuch und Sonnenmilch zu den Umkleidekabinen. In der Umkleide ziehe ich mich um und creme mich sorgfältig ein. Anschließend gehe ich zurück zu meinem Handtuch. Meine Eltern sitzen beide auf einer Decke und Shiro ist noch nicht hier. Wahrscheinlich ist er sich umziehen. Bei Mama weiß ich das sie ihren Badeanzug schon an hatte. Manchmal ist das echt praktisch. Sie trägt einen schwarzen Badeanzug mit weißen Verzierungen. Momentan ist sie in einem Gespräch mit Frau Schulz vertieft. „Weißt du worüber sich Tina und Tom gestritten haben?“, ertönt plötzlich die Frage von Shiro hinter mir. Ich drehe mich um und schüttle den Kopf. Wir setzen uns zu unseren Eltern und reden etwas mit. Nach einer Weile kommen Tina und Tom auch mal. Sofort werde ich von ihr umarmt. „Habt ihr euch wieder ein gekriegt?“, fragt Shiro amüsiert. „Der Idiot hat die Sonnencreme vergessen und dabei war das seine Aufgabe!“, meckert Tina rum. „Du hättest doch auch daran denken können!“, kontert Tom. „Hört bloß auf! Wollt ihr meine haben? Ich habe genug“, sage ich. „Nein. Nein. Wir haben jetzt welche gekauft“, antwortet mir Tom und setzt sich. „Schätzchen könnte ich sie mal benutzen?“, fragt meine Mutter entschuldigend, „Ich habe meine Zuhause vergessen.“ „Ja klar. Ich habe extra die große Flasche mitgenommen“, sage ich lächelnd. Dankend nimmt meine Mutter die Flasche und cremt sich ein. „Wollen wir schwimmen?“, fragt mich Shiro. Ich nicke und werde sofort von Tina ins Wasser gezogen. Tom und Shiro folgen uns. Wir spritzen uns gegenseitig nass, spielen mit einem Wasserball und machen ab und zu ein Wettschwimmen. Nach einer Weile kommen auch unsere Mutter und die Eltern von Tina und Tom hinzu. Beim Wettschwimmen hole ich mir ein paar gute Tipps von meiner Mutter, immerhin ist diese Schwimmerin. Sogar eine der Besten.
Nach mehreren Stunden kann ich nicht mehr weswegen ich raus gehe. Ich trockne mich ab und lege mich auf das große Badetuch. Meinen MP3-Player hole ich aus der Tasche und höre Musik. Nach einer längeren Zeit, in der auch die anderen aus dem Wasser gekommen sind, schlafe ich ein.
Als ich meine Augen öffne, läuft keine Musik mehr. Wahrscheinlich ist der Akku leer. Er war ja auch nicht voll gewesen. Ich setze mich auf und strecke mich ausgiebig. „Na ausgeschlafen?“, fragt mich Shiro, welcher neben mir sitzt. Verschlafen sehe ich ihn an und nicke anschließend. „Wo sind denn die anderen?“, frage ich. „Sie sind was Essen und Trinken. Ich wollte nicht deswegen haben wir dich auch weiter schlafen lassen“, antwortet mir Shiro lächelnd. Ich erwidere kurz sein Lächeln, ehe ich einige Sachen zusammen packe. „Wollen wir uns schon umziehen gehen?“, frage ich und sehe Shiro an. Dieser nickt und hilft mir beim zusammen packen. „Ich schreibe Papa eine Nachricht das sie, dann zum Auto kommen sollen“, sagt er als wir zu den Umkleidekabinen gehen. In der Kabine ziehe ich mich um und kämme meine Haare. Danach warte ich draußen bei unseren Sachen, solange sich Shiro umzieht. Nachdem er fertig ist gehen wir nochmal zum Strand wo Tina und Tom wieder sind. „Tschüss ihr beiden“, sage ich. „Was ihr müsst schon los?“, fragen beide gleichzeitig. Sofort fange ich an zu kichern. Kein Wunder so wie die uns ansehen. „Ja wir haben noch was vor“, antwortet ihnen Shiro. Tina fällt mir um den Hals. Ich erwidere ihre Umarmung und gehe dann mit Shiro zum Auto. Dort lehne ich mich an einen Baum da Mama und Papa noch nicht da sind. Bestimmt kommen sie gleich. Nach fünf Minütigem warten kommen sie auch endlich. „Du Papa können wir noch schnell was einholen? Ich brauche neue Saiten für meine Gitarre.“ frage ich als wir einsteigen. „Können wir die nicht morgen holen?“, antwortet er mit einer Gegenfrage. „Oh naja da kann ich heute eben nicht mehr spielen“, sage ich leicht enttäuscht. „Was ich für euch nicht alles mache.“ seufzt Papa und fährt nach links statt nach rechts, wo es eigentlich nach Hause gegangen wäre. „Vielen Dank“, sage ich. Ich schaue wieder aus dem Fenster, als ich bemerke, dass das Auto hinter uns viel zu nah ist. „Papa es ist doch gefährlich so nah an einem anderen Auto zu fahren? Wollen die einen Unfall verursachen?“ sage ich und bin mir selbst nicht sicher, ob es eine Frage oder eine Feststellung war. „Mach dir keine Sorgen die hören bestimmt auf“, flüstert mir Shiro zu. Die ganze Zeit beobachte ich das Auto bis es uns plötzlich überholt. Puh so ein Glück ich dachte schon-. Meinen Gedanken kann ich nicht mal zu Ende bringen, als mein Vater plötzlich ausweicht. Das Auto, von dem ich dachte, dass es uns überholt hat und weg ist, versucht uns gerade von der Straße zu drängen. Vater versucht zwar auszuweichen aber es geht nicht richtig. Das andere Auto drängt immer weiter und so kommt es das wir es nicht mehr schaffen und in den Wald fahren. Direkt den Hang nach unten. Die Bremsen versagen und unser Auto rollt immer weiter und wird dabei auch immer schneller. Ich merke noch, wie Shiro mich in den Arm nimmt und höre, wie meine Mutter schreit. Plötzlich überschlägt sich der Wagen wodurch wir hin und her geworfen werden. Als wir endlich stehen bleiben herrscht Stille. Vorsichtig versuche ich aufzusehen was nur mit schmerzen gelingt. Shiro scheint es nicht besser zu gehen. Ich sehe ihn an und mein Atem bleibt stehen. Er blutet! Nein das darf nicht sein! Er versucht trotz Schmerzen die Tür zu öffnen, was nach mehreren Tritten auch gelingt. Er steigt aus und ich krabble ihm hinterher. Draußen sehe ich mich um. Wir sind am unteren Ende des Hanges und das Auto ist total Schrott. Mama? Papa? Was ist mit den beiden? Ich sehe zu ihnen. Sie bewegen sich nicht und Bluten stark. Eigentlich will ich zu ihnen werde aber von jemandem in den Arm genommen. Erst jetzt bemerke ich die Schmerzen in meinem Körper. Plötzlich tropft etwas auf mich. Ich versuche aufzusehen was wirklich schmerzvoll ist. Shiro weint! Nein das darf nicht sein! Das ist alles nur ein Traum! Ein schlimmer Albtraum! Langsam wird mir schwindlig. Jedes Körperteil schmerzt in mir. Bis eben habe ich meine Schmerzen nicht einmal bemerkt. Plötzlich wird alles schwarz um mich.
(Zurück im Jetzt)
Ruckartig setze ich mich auf. Shiro sieht mich aus verschlafenden Augen an. Sofort setzt er sich auf und nimmt mich in den Arm. „Scht … Es ist alles gut“, flüstert er und streicht mir beruhigend über den Rücken. Vorsichtig wischt er mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich habe im Schlaf geweint? Was wundert es mich noch? Es ist wie jede dieser Nächte. Seitdem der Unfall war, habe ich immer solche Träume. Zwar habe ich sie nicht in jeder Nacht aber doch ziemlich häufig. „Möchtest du etwas trinken?“, fragt mich Shiro, nachdem ich mich etwas beruhigt habe. Ich nicke leicht und Shiro lässt mich los. Er geht in die Küche. Ich folge ihm und beobachte, wie Shiro zwei Tassen mit Tee macht. Eine reicht er mir, welche ich dankend annehme. „Danke.“, flüstre ich und trinke einen Schluck. Einige Minuten herrscht Schweigen in dem Haus. „Es war derselbe Traum wie sonst auch, oder?“, fragt mich mein Bruder, wodurch er die Stille bricht. Ich nicke leicht und merke wie mir wieder Tränen über die Wange rollen. „Es ist meine Schuld. Wenn ich nicht unbedingt noch diese Saiten haben wollte, wäre das nicht passiert! Ich kann nicht mehr Shiro! Ich halte das nicht mehr aus!“, sage ich. Immer mehr Tränen rollen über meine Wangen. Shiro nimmt mich schützend in den Arm. „Scht. Das stimmt nicht. Du bist nicht dran schuld. Denk jetzt nicht daran. Freu dich auf morgen“, sagte er sanft. Ich nicke leicht und schlafe irgendwann in seinen Armen ein.
Eine neue Schule
„Dring“ ertönt das Geräusch meines Weckers. Ich mache meine Augen auf und schalte ihn aus. „Bin ich nicht in Shiros Armen eingeschlafen?“, frage ich mich selbst und schlage die Bettdecke weg. Ich stehe auf, gehe ins Bad, ziehe mich aus und steige unter die Dusche. Wie es wohl heute wird? Wie wohl die Schüler so sind? Diese Fragen kreisen die ganze Zeit durch meinen Kopf. Ungefähr 15 Minuten dusche ich. Danach trockne ich mich ab und ziehe meinen Bademantel über. Meine Haare kämme ich gründlich durch und föhne sie. Als diese endlich trocken sind, gehe ich in mein Schlafzimmer. Vor meinem Kleiderschrank bleibe ich stehen. Ich entscheide mich für eine dunkelblaue Jeans und ein rotes Top. Endlich fertig gehe ich runter in die Küche. „Mmmm Shiro scheint noch zu schlafen.“, flüstre ich für mich selbst. Ich mache mir schnell was zu Essen und Trinken und setze mich an den Tisch. Nachdem ich fertig bin, gehe ich nochmal hoch. Diesmal in mein Wohnzimmer. Dort nehme ich mir eine Tasche und packe Blöcke und Schreibsachen ein. Danach gehe ich noch ins Bad, um Zähne zu putzen. Fertig mit allem nehme ich die Tasche und gehe nach unten. Mein Blick bleibt an der Uhr hängen. Mist es ist schon 7:45 Uhr. Das schaffe ich nicht mehr! Schnell renne ich in Shiros Zimmer. „Shiro …, Shiro wach auf!“, rufe ich. Er schaut mich aus müden Augen an. „Schrei doch nicht so!“, murrt Shiro rum. „Tschuldigung, aber du musst mich in die Schule bringen sonst komm ich zu spät!“, sage ich schnell. „Gib mir 5 Minuten“, sagt Shiro und steht auf.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Kuraiko
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2018
ISBN: 978-3-7438-5041-5
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