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Die Geheimnisvolle insel der Drachen

Wie alles mal begann

Die Sommerferien haben gerade erst für die Familie Lange begonnen. Papa, Mama, Dirk Stefanie und Jan planen für den Urlaub, wo es diese Sommerferien hin gehen soll. Aber keiner hatte eine Idee, bis Stefanie ihre beiden Großeltern gefragt hatte, wohin sie in Urlaub fahren können. Großvater und Großmutter antworteten ihr: „Wir haben eine Idee. Wie wäre es mit Legoland?“ „Das ist eine gute Idee“, sagte Dirk. „Warum sind wir nicht gleich darauf gekommen? Da wollten wir schon immer mal hin.“ „Ja, nach Legoland“ sagte Dirk. Und auch Papa sagte: „Das ist wirklich eine gute Idee. Aber, wartet mal. Wir haben da ein Problem. Ihr wisst doch, dass ich einen großen Auftrag von der Regierung habe. Oder habt ihr es vergessen?“ „Ja, haben wir.“ Papa sagte: „Gut, dass ich euch daran erinnert habe.“ Dirk dachte daran, dass Papa als Regierungsbeamter arbeitet und dass er vor kurzem noch seinen Segelschein gemacht hatte. Und nun segelt er, wenn er Zeit hat und das Wetter gut ist. Aber meistens hat er keine Zeit, weil zuviel Arbeit auf ihn wartet.Dirk fragte ihn: „Was hast du für einen Auftrag?“ „ Ich habe den Auftrag, zu der geheimnisvollen Insel der Drachen zu fahren, um die bösen Drachen zu töten. Dann können sie die Menschen nicht mehr fressen und dann ist die Welt von den bösen Drachen der Urzeit befreit.Viele 100 Seeleute mit ihren Kapitänen haben vergeblich versucht, dort an Land zu kommen. Aber es ist keiner Mannschaft gelungen. Alle sind sie vor der geheimnisvollen Insel gesunken. Deswegen hat die Regierung den Fall uns überlassen und ich soll ihn.da mit ich ihn erledigen. Dirk fragt den Papa: „Können wir als Familie denn mit?“ „ Ja, ihr könnt alle mit. Zusammen macht es viel mehr Spaß, auf Reisen zu gehen, Abenteuer zu erleben und neue Dinge zu entdecken.“Alle freuen sich auf ihr erstes Abenteuer. Stefanie fragte die Mama: „Wann fahren wir los?“„In drei Wochen geht es los zu der geheimnisvollen Insel.“Als drei Wochen vorüber waren, fragte Mama den Papa: „Hast du in Büsum ein Haus gemietet?“ „ Ja, ich habe in Büsum ein Haus für eine Woche gemietet.“ Stefanie fragte die Mama: „Wieso fahren wir nach Büsum?“ „Wir fahren erst nach Büsum. Das liegt an der Nordsee. Von dort fahren wir zur Insel.“ Endlich ging es los. Die Taschen wurden gepackt und alles ins Auto geschafft.Dann fragte Stefanie den Papa: „Müssen wir unseren Bootsanhänger mit dem Boot nicht noch ans Auto ankoppeln?“ „Ja.“ Und so geschah es.Von Werl bis nach Büsum in nur 5 Stunden!In Büsum wurden die Koffer und alle Sachen von uns ins Haus getragen, während Papa das Auto und das Boot auf dem Bootsanhänger abstellte. Dann wurde alles, was für die erste Woche gebraucht wurde, ausgepackt.Anschließend überlegte die Familie Lange, wie sie zur geheimnisvollen Insel kommen könnten:„Lasst uns den ersten Schritt machen, indem wir mit dem Auto das Boot zum Sandstrand bringen. Dann lassen wir es zu Wasser und ihr ladet alles ein. In der Zwischenzeit fahre ich das Auto auf einen bewachten Parkplatz in der Nähe und komme zu euch zurück.“Alle waren damit einverstanden und dann ging´s auch schon los:Alles ins Auto, Boot an die Seite des Deiches, wo alle ihre Boote zu Wasser ließen. Papa musste rückwärts mit dem Boot auf dem Hänger in die Richtung fahren, wo im Deich eine Lücke extra dafür war. Es klappte alles und schon bald war alles an Bord des Schiffes verstaut. Nur noch das Nötigste kam mit. Stefanie fragte den Papa: „Woher weißt du überhaupt, wo die geheimnisvolle Insel der Drachen liegt?“ „Die Regierung hatte es mir schon vor langer Zeit gesagt, wo sie liegt. Ich zeig es euch.“ Alle beugten sich über die Karte auf dem Tisch. „Ah, also vor Südafrika liegt die Insel“, sagte Stefanie. „Eine lange Fahrt liegt vor uns.“ Als sie eine Weile schon gesegelt waren, kamen sie zur Insel Baltrum. Dort machten sie eine kleine Pause und gingen an Land. Neue Lebensmittel wurden eingekauft und am Hafen dann noch etwas gegessen. Dann segelten sie weiter.Es war ein geräumiges Segelboot aus Holz: Küche, Wohn- , Bade- und Schlafzimmer. Und echter Luxus kam außen noch dazu.Auf dem Vorderdeck war sogar ein kleines schönes Schwimmbad mit vielen Badeliegen drum herum. Die ganze Familie Lange lag dort schon einige Zeit auf ihren Liegestühlen und sonnte sich. Über ihnen wehte ein großes weißes Segel.Bislang hatten sie schönes Wetter: Die Wellen plätscherten noch sanft um das Boot und über ihnen schien der blaue Himmel. Kein Land war zusehen, um das kleine Segelboot nur das endlose Meer und weit und breit keine anderen Boote.Auf einmal wurde das Wetter von jetzt auf gleich schlechter. Die Wellen wurden immer stärker und auch immer höher und am Himmel kamen jetzt schwarze große Wolken an. Es fing an zu regnen und da war nichts mehr mit Sonnen auf ihren Liegestühlen. Familie Lage hatte bemerkt, dass sie in einen Sturm hinein geraten waren und steuerten das Segelboot gekonnt durch den Sturm. Der Sturm hörte genauso plötzlich auf, wie er begonnen hatte. „Geschafft“, freute sich Dirk. „Wir sind alle unversehrt. Kein Kratzer ist am Boot zu sehen.“Als sie vor sich blickten, sahen sie eine Überraschung:Sie waren an der geheimnisvollen Insel der Drachen angekommen. Das Meer hatte sich beruhigt, der Himmel war strahlte wieder blau und die Sonnenstrahlen hatten die Wellen wieder zum Glitzern gebracht. Es sah wunderschön aus.„Ist das wirklich unsere Insel?“ fragte Papa. Auch Stefanie fragte den Papa: „wo sind wir hier eigentlich?“ „Weiß nicht, aber wenn man die Drachen schon sehen kann, dann muss es sie sein. Normalerweise müssten wir durch Nebel gefahren sein. Aber bei dem Unwetter mit seinem Sturm habe ich darauf nicht geachtet. In meinem Bericht steht, dass die meisten Schiffe im Nebel gekentert sind und man nie mehr etwas von ihnen gehört hat. Immer war der letzte Funkspruch. Durch diese Nebelwand ist kein durchkommen. S O S da sind... Und dann hörten die Funksprüche auf.“Dirk zeigte zum Himmel. „ Was sind das. Das sind ja...“Und wirklich. Die Drachen hatten das Boot der Familie Lange gesehen und alle Drachenfamilien flogen auf sie zu.Es war schon zu spät, umzukehren.Das Schiff der Familie Lange war umringt von Wut schnaubenden Drachen. „Was wollt Ihr denn hier?“Papa dachte einen Moment nach und im gleichen Augenblick sagte unser Papa: „Die sprechen ja unsere Menschensprache.“ „Na klar, schließlich sind wir ja Drachen und Drachen sind schlau. Mit wem haben wir es denn zu tun?“„Mit Familie Lange. Mit Vater, Mutter, Stefanie, Jan und Dirk.“ „Und wir sind die Drachen familie Flipo. So, und nun mal ehrlich. Warum seid ihr zu uns gekommen?“Papa antwortete: „Wir sind hierher gekommen, weil ich einen Auftrag von der Regierung habe. Wir sollen euch töten, damit ihr uns Menschen nicht mehr fressen könnt. Die Welt wäre dann befreit ist und wir könnten in Ruhe leben.“Papa merkte, dass sie keine Angst vor den Drachen der Familie Flipo haben brauchte und fragte sie: „Was ist denn mit euch los?“Da begannen sie der Familie Lange ihr Schicksal zu erzählen:„Früher war es sehr gut auf unserer Insel aber heute ist es sehr schlecht auf unserer Insel.“„Wie ist das gekommen?“ „Als wir noch unentdeckt waren, als es hier noch keine Menschen gab, konnten wir in Ruhe auf unserer Insel leben.“ „Wie kann euer Leben auf der Insel denn verbessert werden? Was muss getan werden, damit ihr wieder in Ruhe leben könnt?“ fragte Papa die Flipos. „Wir möchten in Frieden mit euch und auch mit den anderen Drachen der Familie Jen leben“ sagte Papa und die Drachen nickten zustimmend.“ Wir verraten auch keinem Menschen, dass es euch gibt und wir eure Freunde geworden sind.“„ Wisst ihr“, sagten die Drachen, „ wir wollen euch sagen, warum wir bisher noch keinen Frieden mit den Menschen geschlossen haben. Früher haben wir einmal Kontakt zu den Menschen gehabt.Früher, ja, da war unsere Insel sehr schön grün gewesen, denn die Insel hatte einen schönen grünen Rasen gehabt. Es gab viele schöne große Palmen und schöne Büsche. Der Sandstrand war riesig und rund herum war ein schönes großes blaues Meer. Jeden Morgen ist die Sonne aufgegangen und dann strahlte die Insel in voller Pracht und das Meer glitzerte immer wieder anders und wunderschön. Das war ein schönes Leben für uns Drachen mit unseren Familien.Damals waren die geheimnisvolle Insel der Drachen und die grüne Insel miteinander verbunden. In der Mitte war ein Lebens Steinund dieser Lebens Stein hielt die zwei Inseln zusammen.Eines Tages passierte es.Es gab es ein starkes großes Erdbeben und die zwei Inseln teilten sich in der Mitte, genau dort, wo der Lebensstein war und auch der Lebensstein zerbrach in tausend Stücke.Als das große starke Erdbeben vorbei war, sahen wir, was das Erdbeben zerstört hatte.Ein großes Loch, so groß, dass das Wasser auf der einen Seite der zwei Inseln herein fließt und auf der anderen Seite der zwei Insel wieder heraus fließt. Es gab keine Verbindung mehr zwischen den Inseln.Man kann nur noch mit einem Boot herüber fahren und selbst dann kommt man dort nicht an.Denn es ist nicht leicht, das Ufer zu entdecken und einen sicheren Landeplatz zu finden.Wie ihr genau dorthin gelangen könnt, wollen wir euch später erzählen.“

Kapitel 2:

„Wir Drachen der Familie Flipo wissen alles über die zwei Inseln“ sagt einer der Drachen stolz und nach einer kurzen Pause erzählte er weiter:„Das, was noch übrig geblieben war von dem Lebens Stein, war in die Tiefe auf den Meeresboden gesunken. Vorbei war es mit der Schönheit auf der Insel. Auch der Wald musste mehr oder wendiger darunter leiden:Eine größere Waldfläche war zerstört. Viele Büsche und Baume waren abgebrochen oder starben aus oder sind noch am Aussterben. Glücklicher Weise haben wir noch zwei Lebens Steine: einen auf der geheimnisvollen Insel der Drachen in der Mitte der Insel und einen mitten auf der grünen Insel der Drachen.Ohne die drei Lebens Steine sind die Inseln und das Meer nicht in Gleichgewicht.Wenn nur einer fehlt, dann ist das Leben auf den Inseln in Gefahr. Diese Steine sind nämlich sehr mächtig.Jetzt erzähle ich euch, was die drei Lebenssteine für Aufgaben haben:Die ersten zwei Lebenssteine haben die Aufgabe, die Drachen am Leben zu halten.Der dritte Lebensstein hält die zwei Inseln zusammen. Er muss die Pflanzenwelt am Leben halten. Jetzt ist aus der grünen Insel eine pechschwarze, unheimliche Insel geworden.Und nicht nur die Insel, sondern auch fast alles, was dort ist: die Pflanzenwelt und auch die dort lebenden Drachen. Nur eine grüne Wiese ist erhalten geblieben.Das Dunkle hat immer mehr Macht gewonnen und hat alles verändert. Und so sind die schwarzen Drachen böse und gefährlich geworden. Die Eifersucht hatte sie erfasst und Macht über sie bekommen. Bei uns ist alles ja viel farbenfroher und schöner. Da haben sie gedacht, denen zeigen wir es und haben die Menschen als Druckmittel entdeckt:Wenn sie Angst vor uns haben, werden die Menschen vor allen Drachen Angst haben, da sie ja die Menschen angreifen und sie fressen wollen.Die Seeleute wussten ja noch nicht, dass es jetzt zwei Inseln gab. Sie dachten es wäre immer noch eine und alle Drachen wären gleich.Und so haben die Menschen nach den ersten Angriffen der schwarzen Drachen begonnen, unsere Inseln zu bombardieren, bevor sie mit ihren Schiffen untergingen. Und das bis zu dem Zeitpunkt, als ihr gekommen seid.All das haben wir den schwarzen Drachen zu verdanken. Dies dürft ihr, liebe Familie Lange, keinem weitererzählen.“Alle nickten und Herr Flipo kam mit seiner roten Drachenfamilie näher: „Ich bin Wulkanus Flipo, das sind meine Frau Flukus und hier meine beiden Jungs Lugo und Oskar.Nun möchte ich euch etwas über die Familie von der schwarzen unheimlichen Insel vorstellen: sie heißt Familie Schwarz.“Alle der Familie Lange starrten sich erschrocken an.„Keine Angst“, schnaubte Flipo leicht rauchend. Der Vater heißt Blume Schwarz und dann gibt es noch seine Frau Wald und die beiden Jungs Flaps und Flupp.“Dirk ergriff als erster das Wort: „Danke, dass wir jetzt schon eine Familie beim Namen kennen. Das erste Geheimnis der unheimlichen Insel ist damit ja gelüftet.“Vater Flipo nickte und erzählte weiter:„Passt gut auf! Sie sind böse. Aber wer den Namen kennt, ist ihnen einen Schritt voraus. Und so kommt ihr zur unheimlichen Insel. Ihr müsst bis kurz vor die Insel segeln und dann den Anker werfen. Dann müsst ihr tauchen. Zieht eure Taucheranzüge an und taucht etwa zehn Meter tief bis auf den Meeresboden.Dort ist eine unterirdische Höhle. Und dort bewacht der Drachen Vater von Familie Schwarzmit seinen großen scharfen Krallen zwei farbige Zauberkugeln. Die eine ist rot und die andere gelb.Eine von den beiden ist die richtige, eine bringt euch zur unheimlichen Insel hin. Habt ihr beide Zauberkugel, ist es leichter. Ihr liegt ja dann nicht mehr ganz falsch. Ihr braucht nur sagen: Wir wollen zur unheimlichen Insel. Und es geschieht. Mit der Macht der beiden Zauberkugeln könnt ihr auch beide Inseln wieder zu einer machen. Es gibt da aber leider auch einen Haken.“„Das habe ich mir gleich gedacht“, sagte Dirk.“ Und was genau?“„Ihr müsst das Böse der Familie Schwarz überwinden.“ „ Und wie?“„Entweder schließt ihr Freundschaft oder –„„Oder“ „Oder ihr tötet sie.“Für einen langen Augenblick herrschte eisiges Schweigen.Dann sprach im feierlichen, zuversichtlichen Ton Vater Lange:„Ich, wir haben einen Auftrag angenommen. Und mit euren Ratschlägen wird es uns hoffentlich gelingen.“„Ich hoffe, ihr habt genügend Vorräte eingepackt“, sagte Vater Flipo.„Ja.“ „Dann ist ja alles klar. Ich wünsche euch viel Glück bei der Reise zur unheimlichen Insel.“„Danke. Das Glück können wir gut gebrauchen. Und nun lasst uns lossegeln, die Zeit wird knapp.“Einen Tag später segelte die Familie Lange zu der unheimlichen Insel. Es dauerte einen weiteren Tag, bis sie nahe genug an der Insel heran waren.Papa Lange fragte alle: „Wer will jetzt von euch Tauchen gehen und die zwei Zauberkugeln hoch holen?“ Keiner antwortete. Einer schaute den anderen an, ob er es machen würde.Dirk wurde es schließlich zu bunt und sagte mit seinem typischen Tonfall:„Na, das haben wir damit also auch geklärt. Nun kommt und helft mir in den Anzug.“Noch war das Wasser ruhig und gute klare Sicht. Dirk sprang über Bord. Alle schauten ihm nach und wünschten ihm Erfolg. Bald war er nicht mehr zu sehen. Nur die aufsteigenden Luftblasen erinnerten sie daran, dass ihr Mann dort unten sein Leben für alle einsetzte.Dirk war nach etwa zehn Metern auf dem Meeresgrund angekommen – genau wie es Herr Flipo gesagt hatte.Dort angekommen, musste Dirk sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Dann schaute er sich ganz gründlich um und entdeckte schon bald den Eingang der Höhle. Sie war riesig und pechschwarz, richtig unheimlich. Kapitel 3:

Gut, dass ich weiß, dass hier der große schwarze Drache mit Namen Herr Blume sich hier versteckt, dachte Dirk. Vor lauter Dunkelheit kann man hier ja kaum die Hand vor den Augen sehen. Doch da seht ich etwas Rundes glitzern: Das müssen die beiden Kugeln in der Pranke des Drachen sein.Dirk schlich sich leise an und schwupp hatte er sich schon die beiden Kugeln aus den Krallen des Drachen herausgedreht. Nichts wie weg von hier.Bewaffnet mit diesen beiden Zauberkugeln gelangte er aus der Höhle und schwamm zum Boot hin.Kurz bevor Dirk auftauchen konnte, stellte sich der aufgewachte schwarze Drache ihm in den Weg und fragte Dirk mit grimmiger Stimme:„Was hast du gemacht? Wer bist du, der mich in meinem Schlaf bestohlen hat? Hat dich etwa die Familie Flipo geschickt? Nur die kennen ja mich und mein Versteck.“„Ja, genau die. Aber was geht dich das an?“Während sie so redeten, hatten die schwarzen Drachen Dirk eingekreist. Dirk hatte sich nur auf Herrn Blume eingestellt. Alles um ihn herum war ihm nicht so wichtig gewesen.„Schau dich mal um, du Narr, “ sagte Herr Blume. „Du hast keine Chance, mit den beiden Kugeln zu entkommen. Das lassen wir nicht zu.“„Für uns Menschen und für gute Drachen wie die Flipos sind diese beiden Kugeln lebensnotwendig. Denn mit ihnen kann sich etwas verändern. Das Gute kann beginnen, wenn zuvor Frieden geschlossen wird. Dazu bin ich bereit“, sagte Dirk. „Und ihr, wollt ihr auch, wie die Flipos, mit mir und meiner Familie Frieden schließen?“„Ich, wir denken ja gar nicht daran. Schon gar nicht mit euch Dieben.“„Dann müssen wir andere Seiten aufziehen. Und das wird schmerzhaft für euch werden.“„ Nein. Nur für euch. Sogar tödlich, denn ihr wisst zuviel über uns schwarze Drachen.“„Lasst uns doch das ganze noch einmal bereden. Frieden schließen ist doch eine gute Sache. Auch mit euch schwarzen Drachen ist dies möglich. Ich glaub daran.“„ Nein. Das Thema ist für mich erledigt. Es gibt nichts mehr dazu zu sagen.“„Dein letztes Wort?“ „Ja und nun ist Schluss.“Kaum ausgesprochen spürte Dirk schon den ersten Schwanzenhieb im Bauch und dann sah er glühende Augen auf sich zukommen.Von allen Seiten wurde er angegriffen. Dirk wehrte sich mit Händen und Füssen. Aber gegen eine solche Übermacht war er wehrlos. Der Dirk hatte Schon sehr schwere Verletzungen erleiden müssen denn der Dirk schrie vor Schmerzen. Bald schon war das Meer von seinem Blut erfüllt. Wie ein roter Teppich sah der Kampfplatz von oben aus. Es dauerte nicht lange und die nächsten unangenehmen Besucher kamen.Haie hatten den Blutgeruch aufgenommen und kamen auf Dirk zu. Fünf gegen einen- das ist nicht fair, dachte Dirk bei sich. Wenn die Drachen mich besiegt haben, werden diese den Rest verspeisen und das war´ es dann. „Macht, dass ihr wegkommt. Er gehört uns“, fauchten die Drachen.„Lasst ihr uns noch etwas von ihm über. Wir haben schon seit Tagen nichts mehr Anständiges zu fressen bekommen, bitte...“„Na gut. Wir wollen nicht so sein: Ihr kriegt einen Teil seines Körpers haben. aber Rest von im gehört uns.“Dazu kam es aber nicht mehr.Denn Dirk hatte, während Drachen und Haie über ihn als Beute verhandelten, Hilfe herbeigerufen.Als erste hatten Schwertwale ihn gehört. Schon bald wurden sie von Delphinen und ORCA Walen unterstützt.„Endlich. Gut das ihr da seid, meine Freunde. Jetzt kann die Partie ja richtig losgehen. Darf ich vorstellen: Familie Flipper, die Delphine und dort die Korkig´ s, meine Schwertwale. Und zu guter Letzt meine ORCAS. Na, was wollt ihr jetzt gegen uns ausrichten?“ „Dieser Kampf geht euch nichts an“, fauchten die Drachen den anderen zu.„ Und ob. Dirk ist unser Freund. Und das schon ist Jahren. Freunde halten zusammen, in guten wie in schweren Tagen.“„Wir geben ihn aber nicht her, es sei denn...“„Es sei denn, was...“„Wenn er uns die Kugeln zurückgibt lassen wir ihn frei, ansonsten töten wir ihn und seine ganze Familie. Wir werden kämpfen bis zum letzten. Es gibt dann kein zurück. Überlegt euch dies gut. Ihr habt eine Stunde Bedenkzeit.“Als die Frist verstrichen war, hatten die Korkig´ s und Flippers sich entschieden.Es sollte zum Kampf auf Leben und Tod kommen. Kapitel 4:

„Wir hoffen, dass ihr euer Versprechen haltet und die Langes in Ruhe lasst, wenn wir gewinnen.“„Na klar, aber dazu wird es nicht kommen, denn wir sind eh stärker, besonders, weil die Haie mit uns kämpfen.“ „Das werden wir ja sehen.“Und schon war der Kampf im Gange.Während sie kämpften, war Dirk schwerverletzt auf den Meeresboden gesunken.Die Familie Flipper sahen ihn, wie er reglos am Boden lag. „Einer muss ihn retten. Die anderen kämpfen weiter und lenken die Drachen und Haie von Dirk ab. Also los.“Ein Delfin namens Dubig schwamm auf Dirk zu, hob ihn ganz vorsichtig auf seinen Rücken und schwamm unbemerkt mit ihm an die Wasseroberfläche.Schon bald hatte er das Boot der Familie Lange erreicht.Papa Lange zog mit Stefanie Dirk vorsichtig ins Boot. „Kümmert ihr euch nun um ihn und rettet ihn. Ich muss jetzt meiner Familie und meinen Freunden im Kampf gegen die bösen Drachen und Haie helfen.“ Sie nickten und Dubig verschwand genauso schnell, wie er aufgetaucht war.Der Delfin Dubig schwamm immer tiefer hinunter bis zur großen schwarzen Höhle, vor der der Kampf vor einigen Stunden noch im vollen Gange war. Jetzt aber war das Meer sehr ruhig, fast gespenstig. Da sah er den Flipper. „Was ist passiert? Haben wir...“ „Ja, alles ist vorbei und wir- ja, wir haben gewonnen. Und das hat sich so abgespielt: Als die Bösen merkten, dass wir stärker waren, kamen sie auf die Idee, Dirk als Druckmittel zu benutzen und den Kampf so zu ihren Gunsten zu drehen. Aber Dirk war ja schon weit weg. Sie brachen den Kampf ab und suchten in der Umgebung nach Dirk. Es war für uns alle eine willkommene Kampfespause. Nach einigen Stunden kamen sie zurück. Wütend sagten sie zu uns, dass der Kampf nun sinnlos sei. Denn Dirk – um den es ging- habe sich in Luft aufgelöst. Wir mussten uns zusammenreißen, um nicht laut loszuprusten. Jeder von uns wusste, dass du Dirk zur Familie Lange bringen würdest. Und so haben wir und die Familie Lange gegen die Haie und die Drachen der Familie Schwarz gewonnen. In alle Meeresrichtungen sind sie dann weggeschwommen. Zuvor aber haben sie uns befohlen, der Familie Lange folgendes auszurichten: Dies wird nicht der letzte Kampf gewesen sein. Beim nächsten Mal aber kommt allein. Der zweite Kampf wird dann in der Mitte der Insel beim Lebensstein stattfinden.Aber jetzt erzähl du erst mal: Wie geht es Dirk? Bist du noch rechtzeitig gekommen?“„Ich hoffe es. Aber lasst uns doch zum Boot herauf Schwimmen und nachsehen. Außerdem müssen wir ja die Nachricht über den nächsten Kampf ihnen mitteilen.Als Familie Flipper und Korkig ankamen, hatten sich alle im Boot um Dirk versammelt. „Das ist ja unglaublich, was die Familie Schwarz mit uns vor hat“, sagte Vater Lange.Dirk schaute zum Vater auf und sprach mühsam und schmerzverzerrt diese letzten Worte: „Hoffentlich hat sich mein Kampf gegen die Drachen und Haie gelohnt. Ich hab für uns alle mein Leben riskiert, um alles zu retten. Ihr habt doch hoffentlich die beiden Zauberkugeln mit ins Boot gebracht?“Dirk wollte weiter sprechen, doch seine Schmerzen waren stärker geworden. Er stöhnte leise.Keiner der Familie Lange konnte dem sterbenden Dirk helfen. Was nutzte es, dass sie alles auf dem Boot hatten, was das Leben angenehm und schön machte. Dirk krümmte sich vor Schmerzen und das konnte die Familie Lange nicht mehr lange mit ansehen. Alle wussten, dass die Verletzungen zu schwer waren. Er hatte zu viel Blut verloren.Als Dirk seinen letzten Atemzug getan hatte, überlegten sie, wie es weiter gehen sollte.Endlich wurde von der Familie Korkig die drückende Stille aufgebrochen:„Entweder warten wir auf ein Wunder, das uns den Dirk wieder lebendig zurück bringt, oder ihr rettet die geheimnisvolle Insel so, wie Dirk es mit seinem Kampf schon begonnen hat.“ „Wir brauchen Zeit zum überlegen. Dann werden wir euch unsere Entscheidung mitteilen. Versprochen. Wir werden euch dann rufen.“ Kapitel 5:

Familie Lange brauchte nicht lange zum überlegen.Sie riefen die Korkig und Flippers.„Wir haben uns entschieden, auf dies Wunder zu warten. Ohne Dirk wird nichts gelingen.“„Das verstehen wir. Eine Familie hält zusammen, auch wenn der Weg ausweglos erscheint. Eine richtige, aber auch schwierige Entscheidung. Wir werden zu euch stehen. Ich hoffe, das wisst ihr.“ „ Ja. Und wir wissen auch, warum Dirk sterben musste. Er wusste zuviel von den bösen Mächten der Familie Schwarz.“Drei Tage war Dirk nun tot.Als der vierte Tag anbrach, geschah das Unglaubliche:Die beiden Inseln nahmen wie von Geisterhand geführt ihre Zauberkräfte zusammen, um Dirk ins Leben zurück zu holen. Alle sterblichen Überreste, die sie zu Dirk ins Beiboot gelegt hatten fügten sich plötzlich wieder zu einer Einheit zusammen.Die düstere Wolkendecke brach auf und der blaue Himmel kam zum Vorschein. Und nicht nur der. Erst waren kleine, dann immer größere golden glänzende Regenwolken zu sehen. Fast bestand der ganze Himmel aus dieser goldenen Wolkenschicht.„Hier stimmt was nicht“, sagte Vater Lange.Kaum hatte er es gesagt, begann es Blattgold zu regnen. Erst wenig und dann immer mehr. Das einst schwarze Meer begann sich zu verwandeln. Aus dem schwarzen, wurde ein Gold glitzerndes Meer.Dann kam Wind auf und blies die Goldwolken weiter. Familie Lange hatte die ganze Zeit nur das Wunderbare am Himmel bestaunt. Die Trauer um Dirk war für einige Momente vergessen.Dann aber sahen sie wieder zu Dirk. Mit offenem Mund lag er regungslos dort. Aber er hatte etwas von diesem zauberhaften Blattgold in den geöffneten Mund bekommen. Arme und Beine waren enger an den Körper gerückt. Und dann, dann schlug Dirk die Augen wieder auf.Auf einmal war er wieder ins Leben zurückgekehrt.„Was seht ihr mich so an?“„Wir sind überglücklich, dass du wieder lebendig bei uns bist“, schluchzten Stefanie.“ Ohne dich können wir das Abenteuer doch nicht zu Ende bringen.“„Ich bin auch froh, wieder bei euch zu sein und ich möchte auch nicht, dass ihr das Abenteuer ohne mich beendet. Als Familie werden wir jedes Abenteuer bestehen.“„Genau, das machen wir. Aber erst musst du wieder zu Kräften kommen“, sagte Vater Lange.„Na klar“, antwortete Dirk und alle lachten erleichtert.Kapitel 6:

Familie Korkig und Familie Flipper waren durch den Goldregen an die Wasseroberfläche magisch angezogen worden. Sie schwammen neben dem Boot der Langes und bekamen das Wunder hautnah mit.„Das gibt´ es ja nicht. Schaut mal da, unser Dirk“, staunten die Meeresbewohner.„Ohne eure Hilfe wäre dies nicht möglich gewesen. Wie können wir euch danken?“„Für Freunde tun wir doch immer alles. Euch viel Glück auf dem Weg auf die unheimliche Insel.“„Danke, das können wir gebrauchen.“„Das können wir gut gebrauchen: Glück. Sehen wir uns denn wieder?“„Ja, ganz bestimmt.“Nachdem sie davon geschwommen waren, sagte Dirk:„Ich fühl mich wieder stark genug. Jetzt können wir die zwei Zauberkugeln zum Einsatz bringen, die hinter mir liegen.“„Welche sollen wir denn nehmen, Dirk? fragte Jan. „Die rote oder die gelbe? Welche bringt uns auf die Insel?“„Die rote.“Dirk nahm beide Zauberkugeln in die Hand und steckte die gelbe in die Hosentasche.In seiner linken Hand hatte er die rote Zauberkugel. Er streckte sie zum blauen Himmel.„Bildet um mich einen Kreis und fasst euch alle an die Hand. Dann sprecht mir nach: Liebe, rote Zauberkugel. Wir wünschen uns zusammen auf die unheimliche Insel.“Kaum ausgesprochen, waren sie schon da.Sie hoben vom Boot ab und flogen zur Insel.Für Dirk war es sehr anstrengend. Die rote Zauberkugel zerrte heftig, aber Dirk gelang es, sie mit aller Kraft fest zu halten.Auf dem schwarzen Sandstrand waren sie weich gelandet. Alle waren froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.Als sie sich von dem anstrengenden Flug erholt hatten, blickten sie sich um. Vor ihnen standen große, spitze, rauchende Felsen. Beim genaueren Hinsehen entdeckten sie im Fels eine schmale Treppe. Sie reichte vom Sandstrand hinauf auf eine grüne Wiese. Dahinter türmte sich ein bedrohlicher, dunkler Wald.„Müssen wir da rauf?“, fragte Jan ängstlich den Vater. „Nein, das müssen wir nicht. Erst mal müssen wir uns auf der Insel umsehen. Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, zum dunklen, schwarzen Wald zu gelangen.“„Wäre das vielleicht eine Möglichkeit?“ Dirk zeigte auf einen dunklen Höhleneingang direkt bei den nahen Büschen.„Sollen wir etwa da hinein?“ „Na klar!“Und schon gingen sie hinein.

Kapitel 7:

Es war sehr dunkel. „Nehmt alle eure Taschenlampen heraus, dann finden wir den Weg“, sagte Mama Lange. Es war hell geworden. Papa Lange übernahm die Führung. Immer gerade aus und immer tiefer in die Höhle hinein.„ Wann sind wir endlich durch?“, fragte ängstlich Stefanie. „Weiß ich nicht.“ Es ging viele Stufen tiefer in die Höhle vorbei an anderen Höhlenwegen. Dieser Hauptweg wurde manchmal so niedrig, dass sie auf allen vieren vorwärts krabbeln mussten.Plötzlich stießen sie auf eine riesige Kreuzung.„Jetzt sind wir schon so weit gekommen“, sagte Dirk. „Welchen Weg müssen wir wohl nehmen? Nach links, nach rechts, oder geradeaus? Sollen wir uns aufteilen und vorsichtig die Wege testen?“„Eine gute Idee Dirk“, sagte Papa. „Wie wäre es, wenn wir uns folgender Maßen aufteilen: Stefanie, Dirk und Jan. Ihr geht nach rechts. Und Mama und ich gehen nach links. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder. Wenn beide Wege falsch waren, gehen wir gemeinsam dann gerade aus. Und denkt daran am Felsen Zeichen zu machen, damit man wieder hierher zurück findet.“Sie verglichen ihre Uhren und gingen dann los. Die einen nach links und Dirk, Jan und Stefanie nach rechts. Sie hatten den ersten Gang kaum durchschritten, da sahen sie vor sich noch viele andere.„ Lasst uns lieber zurückgehen, vielleicht haben die anderen mehr Glück gehabt.“ „Einverstanden.“Bald waren sie zurück an ihrem ausgemachten Treffpunkt. Sie brauchten gar nicht lange warten, bis ihre Eltern aus dem anderen Gang heraus kamen.„Habt ihr den richtigen Weg entdeckt?“ fragten sie Mama und Papa. „Wir leider nicht.“ „Nein, wir auch nicht. Da bleibt uns nur noch der Weg gerade aus.“Bald schon kamen sie in eine große, breite Halle. Plötzlich wurde es taghell und es blitzte und funkelte nur. Sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor ihnen lag ein Schatz, unbeschreiblich schön: An der linken Wand standen viele Schatztruhen, die schon geöffnet waren. Aus ihnen strahlten Goldtaler und Edelsteine.An der anderen Wand sahen sie lange scharfe Schwerter. „Die sind so scharf“, sagte Papa, „die schneiden sogar Stahl wie Papier. Schaut euch mal um, was ihr noch entdeckt.“Jan stürzte sich auf die Kiste mit den Goldtalern.Stefanie war zu den Schwertern geeilt und hatte eines herausgegriffen. Als sie es sich genau ansah, staunte sie nicht schlecht: Ein großer schwarzer fliegender Drache schlängelte sich zur Schwertspitze hin. Eine tolle Arbeit. Und wie blank die Spitze war. Ich kann mich ja darin spiegeln, dachte Stefanie bei sich.Während dessen waren Mama, Papa und Dirk zu Jan und seiner Schatztruhe gegangen.Schöne Edelsteine glitzerten in allen Farben des Regenbogens, als sie von ihnen ins Licht gehalten wurden.Jan aber hatte sie nicht bemerkt und wühlte weiter in seiner Truhe.„Schaut mal, was ich gefunden habe. Ketten mit unseren Sternzeichen.“ Alle, auch Stefanie mit dem wunderschönen Schwert, kamen schnell zu Jan und schauten auf seine Fundstücke: Ein Löwe, ein Leopard, ein Tiger, ein Adler und ein Bär.„Und was ist auf der Rückseite zu sehen, Jan?“ fragte Dirk. „Weiß nicht. Lasst uns doch mal genauer hinschauen.“ „Okay. Also: auf allen ist kein Geburtsdatum zu finden. Aber ein sonderbarer Spruch: Wenn ihr uns braucht, sind wir immer für euch da! “ „Das ist ja wie bei Aladin mit seiner Wunderlampe“, sagte Dirk zu den anderen. „Wieso?“ „ Vielleicht brauchen wir nur die Sternzeichen an der Kette reiben und die Hilfe kommt wie der Lampengeist bei Aladin.“ „Nehmen wir sie mit“, sagte Papa Lange. „Wenn wir auf der grünen Wiese angekommen sind, können wir es ausprobieren. Und nehmt zur Verteidigung bitte für jeden das passende Schwert von hier mit. Man weiß ja nie.“

Kapitel 8:

„Jetzt wird es Zeit, aufzubrechen. Das Licht unserer Lampen reicht ja nicht ewig. Wer noch etwas anderes mitnehmen möchte, kann es jetzt noch tun.“Jan nahm alle Ketten mit den Sternzeichen und steckte sie in seine Hose. Die anderen verstauten kleine Schmuckstücke in ihre Taschen.Dann ging es geradeaus weiter. Doch ein Ausgang war nirgends zu sehen.Es muss aber einen geben, dachten alle. Und da bemerkte Jan, wie von einer Wand ein sanfter Luftzug kam. Er klopfte an die Stelle im Felsen und diese gab nach. Endlich war der Ausgang gefunden. „Wie kommen wir da durch?“ fragte Stefanie Jan. „Der Stein muss sich doch irgendwie bewegen lassen.“ Dirk schrie plötzlich auf: „Ich hab´ es! Hier ist so etwas wie ein Schalter neben dem Felsen. Den muss man bestimmt drücken. Aber in welche Richtung? Nach oben oder nach unten?“Während er noch sprach, war Stefanie hingegangen und hatte den Schalter nach unten gedrückt. Alle warteten gespannt und das Wunderbare geschah. Der Fels rollte langsam zur Seite und ein kleiner Sonnenstrahl erhellte den Höhlenausgang. Sie liefen heraus und umarmten sich. Geschafft. Sie waren auf der ersehnten grünen Wiese angekommen. Über ihnen strahlte die Sonne am blauen Himmel. Vor ihnen lag nun der große schwarze dunkle Wald.„Lasst uns nun die Sternzeichen ausprobieren“, sagte Papa Lange. Jan verteilte sie und jeder hing sich seine um. „So, Dirk. Wenn du willst, kannst du es als erster testen.“Dirk nahm sie zwischen seine Finger und rieb sie. Zunächst geschah gar nichts, doch Dirk rieb weiter. Nach einiger Zeit war das Sternzeichen heiß geworden. Da geschah das Unfassbare: Vorn aus dem Löwenzeichen, aus dem Maul des Löwen, kam auf einmal ein bunter Lichtstrahl herausgeschossen. Er war so hell, dass die Familie Lange davon geblendet wurde. Keiner konnte in dem Augenblick etwas sehen. Doch dies hielt nicht lange an. So schnell der Strahl gekommen war, so schnell war er auch wieder weg.Nach einigen Sekunden konnten alle wieder sehen. Sie hörten erst ein leises Grollen und dann. Dann trauten sie ihren Augen nicht. Vor ihnen stand ein lebendiger Löwe aus Fleisch und Blut.Dieser schaute jeden ganz genau an. Als er Dirk mit dem Löwensternzeichen in der Hand sah, ging er auf ihn zu. „Du hast mich gerufen. Was soll ich tun?“„Ich wollte ausprobieren, ob der Spruch auf der Rückseite des Sternzeichens auch wahr ist. Das ist er wohl. Entschuldige bitte, dass ich dich ohne ernsten Grund gerufen habe.“„Es sei dir verziehen. Bedenkt aber zukünftig, dass er dies nur benutzen sollt, wenn ihr nicht mehr weiter weißt.“„Ja, alles verstanden. Aber ich hab da noch eine Frage.“„Schieß los.“ „Kennst du den richtigen Weg durch den dunklen Wald? Wie kommen wir da heil durch? Und wie gelangen wir zur Mitte der Insel? Am besten wäre es doch, wenn du und die anderen Helfer mit uns gehen würden. Du würdest vorgehen und wir gingen dicht hinter euch her. Vielleicht könnt ihr uns sogar beim Kampf gegen die bösen Drachen helfen. Bitte.“„Ihr müsst erst die anderen Tiere herbeireiben. Denn nur gemeinsam können wir euch eine Antwort geben.“Es dauerte nicht lange und aus allen Sternzeichen kamen verschieden farbige Lichtstrahlen. Es sah aus wie ein echter Regenbogen. Dann standen alle Tiere der Sternzeichenketten vor ihnen.Im Halbkreis standen sie vor einander, jeder seinem Sternbild gegenüber.„ Gestattet, dass ich mich und uns vorstelle“, begann der Löwe. „Ich heiße Leo und leite diese Gruppe. Neben mir hockt Zürich, der Adler. Er beschützt uns vor Gefahren, denn er hat den Überblick – nicht nur aus der Luft. Er ist der beste Wegführer, denn vom Himmel her kann er alles genau sehen.Ein guter Kämpfer ist mein Freund Lingo, der Tiger.Neben Lingo steht Beilu, der Bär. Seine Nase ist sehr empfindlich. Er riecht all das, was wir nicht riechen können. Er riecht tausendmal besser als die bösen Drachen.Und der letzte ist unser bester geschmeidigster Kämpfer. Er heißt Lukas und ist ein schneller Leopard.“ Dann stellte Dirk seine Familie vor. „Ihr braucht keine Sorgen um den Proviant haben. Wir haben genügend für alle dabei. Bewaffnet sind wir auch. Und das wichtigste ist bei mir auch noch sicher.“Er hob die Hand und zeigte ihnen die beiden Zauberkugeln. Die Tiere nickten voller Bewunderung. Da sagte Leo: „Vielleicht ist es besser, wenn Zürich und Jan sie aufbewahren. Dann können sie nicht so schnell geraubt werden.“Das leuchtete allen ein und Dirk gab schweren Herzens die Zauberkugeln Jan, der sie sofort in seiner Hosentasche verstaute. „Nun kann es losgehen“, brüllte Leo, der Löwe. „Dirk, komm her zu mir und steig auf.“ Leo beugte sich nach unten und Dirk stieg auf Leos Rücken. Leo brüllte noch einmal ganz laut. Dann richtete sich der Löwe auf und ging los. Alle folgten den beiden: Jan saß auf dem Rücken des fliegenden Adlers Zürich, Stefanie auf dem Rücken des Tigers Lingo, Mama Lange auf dem Leopard Lukas und Papa Lange auf Beilu, dem Bären.„Haltet euch gut fest, es wird ein wilder Ritt.“Schon bald hatten sie die helle grüne Wiese hinter sich gelassen. Es ging geschlossen in den schwarzen unheimlichen Wald hinein.

Kapitel 9:

Alles es dunkler wurde, schaute Zürich kurz zu Leo und dann zu Jan. Dann kreischte er und hob sich senkrecht in die Lüfte. Für die Waldbewohner war er nicht zu sehen. Er aber konnte mit Adleraugen über alle im Trupp zusammen mit Jan wachen. Es wurde immer dunkler. Die Bäume mit ihren Schatten waren nur noch zu erahnen.Als sie ein Stück in den Wald geritten waren, waren ihnen nur Eulen und Fledermäuse begegnet.Besonders schlimm war es für Stefanie, wenn die Flügel der Fledermäuse ihr Haar streiften. Lingo versuchte sie zu beruhigen.Sie kamen zu einer Kreuzung mitten im Wald.„Zürich, siehst du, wie es weitergeht?“, brüllte Leo hinauf zu Jan und Zürich.„Immer geradeaus.“ „In Ordnung. Gut, dass wir unseren eigenen Wegweiser in der Luft haben.“Schon bald erhob sich vor ihnen das nächste Hindernis.Kapitel 10:

Mitten auf der nächsten Wegkreuzung saß ein großer Skorpion und versperrte ihnen den Weg.„Hallo, alle zusammen. Wohin des Wegs? Wer seid ihr eigentlich? Was fällt euch ein, ohne zu Fragen in unseren Wald zu kommen?“Dirk beugte sich nach vorn und antwortete:„Also, Verbotsschilder haben wir nicht gesehen und außer Eulen und Fledermäuse auch kein Leben entdeckt. Wir sind die Familie Lange und unsere Begleiter sind die Sternzeichentiere. Wir sind auf dem Weg zum Mittelpunkt der Insel. Wir haben den Auftrag, die unheimliche Insel vor dem Bösen zu retten. Aber wer seid ihr und warum versperrt ihr den Weg?“„Ich bin Lukus, der Skorpion. Es wäre gut, wenn die Insel gerettet würde. Deshalb will ich euch helfen. Ihr braucht nicht mehr all zu weit gehen. Der Mittelpunkt ist schon sehr nah. Also viel Glück.“ „Moment“, sagte Stefanie. „Wer sind eure Begleiter, die hinter euch stehen? Das sind doch auch Menschen dabei.“ Ja, hier mein Bruder Fiskus . Die beiden Menschen heißen Andreas Kassler und Julia rosse .„Wie wir hierher gekommen sind, werde ich euch erzählen, wenn ihr noch etwas Zeit habt“, sagte Andreas. Sie stellten sich um ihn und Fiskus auf, um besser zuzuhören.„ Ihr werdet es kaum glauben, aber bis vor einigen Tagen kannte ich Julia noch gar nicht. Sie stammen nämlich aus Bochum und ich aus Köln. Wir waren mal wieder zuhause bei unseren Familien. Draußen im Garten bekamen wir dann hautnah den Angriff der bösen, schwarzen Drachen mit. Sie stürzten wie aus heiterem Himmel von oben auf uns zu und rissen uns mit sich fort. Von oben sahen wir dann, was sie alles angerichtet hatten: Ganze Straßenzüge waren kohlschwarz verbrannt- bis auf die Grundmauern. Es roch nach verbranntem Fleisch und vor den Krankenhäusern waren lange Reihen mit Verletzten.Uns wurde Angst und bang, als wir so in ihren Klauen hingen. In Dortmund wurde gelandet und Julia kam dazu. Bevor es weiterging, haben sie uns die Augen verbunden. Dann wurden wir hierher gebracht. Hier auf der unheimlichen Insel waren wir froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Als uns die Augenbinden abgenommen wurden, kam der nächste Schock. Wir waren mutterseelenallein umringt von grimmig schnaufenden bösen schwarzen Drachen, die ihre Krallen uns entgegen streckten.Nicht weit von uns war ein wunderbarer Stein. Der glitzerte in allen Regenbogenfarben. Die Drachen befahlen uns, diesem Stein nicht zu nahe zu kommen. Dann brachten sie uns hier in den Wald, wo wir mit den anderen Waldbewohnern als ihre Sklaven leben und arbeiten mussten. Und der Name der herrschenden Drachenfamilie ist SCHWARZ.“Ein Raunen ging durch die Familie Lange. Schon wieder Herr Schwarz und seine Sippschaft.„ Und da geschah etwas, womit keiner gerechnet hatte. Wir wurden gerettet. Aus Angst hatten Julia und ich uns an das Liebste geklammert, was wir von unseren Eltern erhalten hatten: an unsere Sternzeichenketten. Ihr erratet bestimmt, welches Sternzeichen wir beiden haben. Genau: Skorpion. Seitdem sind wir frei und verstecken uns hier mit ihnen im Wald. Aber was wollt ihr hier? Was ist genau euer Auftrag?“Papa Lange sagte: „Wir müssen gegen die böse Drachenfamilie Schwarz kämpfen, um die Insel zu retten. Seid ihr dabei?“„Ja. Mit euch und den Skorpionen kann uns hoffentlich nicht viel passieren. Aber wir haben keine Waffen.“„In der Höhle waren noch zwei Eiswasser-Schwerter“, sagte Stefanie.„Dann muss ich noch einmal zurückreisen“, sagte Dirk.„Das brauchst du nicht, wenn du die beiden Zauberkugeln hast“, sagte Fiskus. „Du kannst die Gegenstände dann einfach herbei wünschen. Ihr müsst sie nur reiben und sagen: Liebe Zauberkugeln, bringt bitte ... herbei. Dann sind die Dinge augenblicklich zur Stelle.“„Wie ist das möglich?“ „Es ist eben eine geheimnisvolle Insel. Das was du glaubst oder siehst, ist nicht immer da. Es passieren hier oft Dinge die unbegreiflich und geheimnisvoll sind.“Jan hatte von oben alles mitgehört.Er nahm die Kugeln aus der Hose, rieb sie und sagte den Zauberspruch. Dann hatte er die beiden Schwerter in der anderen Hand.Zürich flog herunter und landete vor den erstaunten neuen Bekannten.Jan gab ihnen die Schwerter und stellte sich und Zürich Andreas und Julia vor.„Das wäre auch geschafft. Jetzt kann es ja zum Kampf kommen.“Kapitel 11:

Der Ritt durch den dunklen Wald dauerte nicht lange und ein freier Platz, die Mitte der Insel, rückte in greifbare Nähe.Als sie auf der Waldlichtung standen, sagte Dirk: „Geschafft.“Der Lebensstein stand in der Mitte und spendete ihnen ein warmes Licht. In einem weiten Abstand standen die dunkeln Bäume im Kreis darum. „ Hier also“, sagte Stefanie zu Leo, „hier also sollen wir mit den Drachen kämpfen?“Leo nickte. „Es wird nicht mehr lange dauern, also seid wachsam.“Kaum hatte der Löwe Leo es gesagt, kamen auch schon die ersten Drachen der Familie Schwarz angeflogen und landeten in der Mitte der schönen grünen Wiese beim Lebensstein. Schon bald wurde es vor lauter pechschwarzer Drachen Nacht um sie. Die Drachen waren so zahlreich, dass sie alles verdunkelten. Nur die funkelnden Augen leuchteten.Dann hörten sie um sich ein lautes Stampfen und schon bald hatten sich die Waldbewohner zu den Drachen gesellt.Auf der einen Seite standen die Drachen und ihre Helfer, auf der anderen Seite die Familie Lange mit ihren Freunden und Beschützern. Zu guter letzt landete Zürich mit Jan neben Dirk.„Darauf habe ich schon lange gewartet“, begann Herr Blume, der Anführer der schwarzen Drachen.Dann sah er Dirk und fragte erstaunt: „Wir dachten, er wäre an seinen schweren Verletzungen gestorben und ihr hättet aufgegeben.„Ein Wunder hat Dirk ins Leben zurückgeholt“, sagte strahlend Stefanie. „Dies hat uns Mut gemacht, diesen entscheidenden Kampf gegen euch zu wagen.“ „Ihr sollt meine Armee kennen lernen“, sagte Herr Blume hämisch lächelnd. „Da sind die Fledermäuse, eine Eule, ein paar Wölfe und dieser starke Elefant. Und das besondere: Die Tiere können sich in andere verwandeln, die ich herbei wünsche. Und nun kann der Kampf beginnen.“Herr Blume und seine Drachen spuckten Feuerbälle zunächst dicht neben die Langes. Einige Bäume am Rand gingen in Flammen auf.Durch die Verwandlungen kam es zu einem riesigen Durcheinander: aus einigen Wölfen wurden giftige Spinnen, aus dem Elefant ein fleischfressender Dinosaurier (ein Tyrhannosaurus Rex) und aus Feldmaus und Eule wurde ein Fabelwesen mit Mäusekopf und Flügeln.„Ich habe da etwas entdeckt“, sagte Papa stolz. „Ihr habt ja bei der Verwandlung weggesehen, aber ich nicht. Also jedes Mal bevor die Verwandlung beginnt, gibt das Tier einen Laut von sich. Dann verwandelte sich das Hinterteil, dann erst links und dann rechts.Das beste Beispiel ist die Verwandlung des Wolfes in die Spinne:Erst heult er. Dann wuchsen schon diese ersten Beine aus seinem Rücken, dann kamen links die Spinnenbeine heraus, dann rechts. Die Spinne wurde immer größer und brachte den Wolf zum Platzen. Eine Kampfspinne war geboren.Und genau in der gleichen Reihenfolge haben sich auch die anderen Tiere verwandelt.Achtet also auf die Laute der Tiere. Sie sind das Startsignal zur Verwandlung.“Die Familie Lange war bereit zum letzten Kampf. Als Unterstützung aus der Luft war Jan auf dem Adler Zürich aufgestiegen.Aber sie waren nicht allein am Himmel. Die anderen Drachen der Familie Schwarz kreisten über der Wiese in der Mitte des Waldes. Dort stand allein Herr Blume, der Drachenvater, und bewachte den Lebensstein.Ein jeder hatte sein Sternzeichen zur Hilfe gerufen. Denn die Tiere des Waldes kamen ihnen bedrohlich nahe:Andreas kämpfte mit Lukus, dem Skorpion, gegen den Tyrannosaurus Rex. Julia mit Fiskus, dem anderen Skorpion, half ihm dabei.Zur gleichen Zeit kämpfte Stefanie zusammen mit dem Tiger Lingo gegen die Wölfe.Es war gar nicht so leicht, auf Lingo zu reiten und freihändig mit dem Schwert auf die Wölfe einzustechen. Es wurden immer mehr. Im Chor heulten sie auf und schrieen sie an: „Das wirst du uns büßen. So leicht kommst du uns nicht davon.“Viele der Wölfe bluteten aus den Stichwunden, die Stefanie ihnen zugefügt hatte. Doch diese verheilten in Windes Eile.Beilu und Papa Lange kämpften an anderer Stelle gegen die Wölfe, die sich in die giftige Spinne verwandelt hatten. Es wurden immer mehr, die sich hin und her verwandelten.Papa hielt das Schwert griffbereit in der Hand. Als die Spinnen und Wölfe nah genug waren, stach er drei Mal in den Bauch der Spinnen und Wölfe. Nichts geschah. Erst als er zum vierten Mal zu stach, zerplatzten sie wie platt getretene, mit Blut voll gesaugte Blutegel.„Steche vier Mal zu, Stefanie. Dann sind sie hin“. Stefanie und Papa Lange räumten so richtig auf.Schon bald sah das Schlachtfeld blutgetränkt aus.Aber die Langes und ihre Freunde hatten sich zu früh gefreut. Aus den Hautfetzen und den Tierresten wurden wieder neue Tiere. Schon bald waren alle Spinnen und Wölfe wieder da. Und sie griffen wütender als vorher an.Kapitel 12:

Bald war Papa von den Spinnen umzingelt. Eine große kräftige krabbelte ganz nah an ihn heran und richtete sich auf. Sie war so dicht heran, dass Papa ihre beiden Giftzähne sehen konnte. Es würde nicht mehr lange dauern und Papa würde gebissen. Das Gift würde ihn dann lähmen und dann wäre es aus mit ihm.Doch da kam die Rettung: Mama Lange kam auf Lukas, dem Leopard angeritten. Wild schwang sie das scharfe Schwert und schnitt der Spinne den einen Giftzahn ab. Doch kaum war der alte heraus, kam schon der neue. Voller Spott schrie die Spinne: „Ihr könnt uns nicht töten, solange einer von uns beim Lebensstein ist.“„Also wenn wir den Wächter ausschalten und den Stein zerstören, dann wäre es wohl vorbei, oder?“„Solange Herr Blume wacht, wird das nicht geschehen. Aber ihr, ihr habt keinen Stein und bald seid ihr für immer weg.“„Das wollen wir doch mal sehen.“Der Kampf ging weiter. Keiner der kämpfenden Gruppen hatte bemerkt, dass der Wald Feuer gefangen hatte. Erst nur vereinzelt stehende vertrocknete Bäume, doch schon bald der ganze Wald. Von oben sahen Jan und sein Adler Zürich die rasante Entwicklung. Eingreifen und die anderen warnen konnten sie jedoch nicht. Denn auch in der Luft tobte der unerbittliche Kampf gegen Drachen, Eulen und Fledermäuse. Immer wieder spuckten die Drachen Feuerbälle auf die beiden. Die Ausweichmanöver von Zürich waren phänomenal. Es war ein Wunder, dass Jan nicht herunterfiel bei all den Kurven und Spiralen, die geflogen wurden.„Die sind selber Schuld, dass ihr Wald brennt. Einige Feuerbälle müssen wohl die Bäume getroffen haben“, sagte Jan zu Zürich.Durch dieses kleine Gespräch waren sie für einen Moment abgelenkt. Schon bekamen sie einen Feuerball ab, der Jan die Beine verbrannte. Vor Wut und Schmerzen griff sich Jan ans Bein und spürte in seiner Hosentasche die Zauberkugeln.Das ich daran noch nicht gedacht habe. Er rieb sie und sprach: „Liebe Zauberkugel, ich wünsche mir, dass unsere Schwerter mehr Eigenschaften haben, die uns zum Sieg verhelfen.“Kaum hatte er es ausgesprochen, veränderte sich die Schlacht zugunsten der kämpfenden Menschen und ihrer Helfer. Jedes Schwert hatte die Macht der Naturelemente der Erde: Feuer- und Wassergewalt konnten sie gut gebrauchen.Wurden Feuerbälle auf sie geschossen sprach Jan das Wandlungswort. Der aus dem Schwert herausschießende Wasserstrahl brachte jedes Feuer zum erlöschen. Noch ehe die Drachen neue Feuerbälle ausstoßen konnten, schickte Jan von seinem Schwert die nächste Überraschung auf die Angreifer. Seine lodernden Feuerbälle.Schon bald war Jan perfekt mit der neuen Kraft seines Schwertes. Als die ersten Drachen sich in Schutt und Asche verwandelt hatten, schrie er zu den anderen herunter: „ Setzt das Feuer und das Wasser mit eurem Schwert ein. Dann können wir bald gewinnen.“Aber es war kaum Zeit zum Durchatmen. Schon wieder schon schoss Jan mit seinem Schwert zweimal hinter einander auf die Drachen, Eulen und Fledermäuse Feuerbälle ab. Mit schweren Brandverletzungen stürzten sie nach dem ersten Feuerball zu Boden. Der zweite sorgte dann für den Rest. Sie verbrannten am lebendigen Leib. Übrig blieb nur noch verpuffte Asche.„Das war die Rache für vorhin“, jubelte Jan. Dann räumte er weiter auf. Schon bald waren Drachen, Eulen und Fledermäuse von der Bildfläche verschwunden. Der Himmel war wieder klar.Der letzte Drache sagte, bevor er sein Leben aushauchte: „Nun habt ihr es doch geschafft.“Unterdessen befanden sich Andreas und Julia in einer ausweglosen Lage.Der Dinosaurier hatte Julia gepackt und wollte sie fressen. Doch im letzten Augenblick warf sich Andreas dazwischen. Wie aus einem Mund riefen sie ihren Schwertern zu: „Wir wünschen für euch Feuerschwertklingen.“ Und so geschah es.Sie legten beide Klingen überkreuz und vergrößerten so die Macht der Schwerter. Es gab eine große helle Stichflamme, die sie gegen den Dinosaurier schleuderten. Die Stelle, an der der Dinosaurier stand, leuchtete taghell. Dann war es vorbei und übrig blieb nur ein Haufen Asche.So wie dem ersten erging es auch den anderen angreifenden Dinos.„Danke, dass du mich gerettet hast“, sagte Julia zu Andreas. „Das hab ich doch gern getan.“Ein jeder der Familie Lange hatte Verletzungen erlitten: Jan, Andreas und Julia Verbrennungen. Papa Lange und seine Frau waren vom Nervengift der Spinnen nicht verschont geblieben.Ob sie den Kampf mit solchen Verletzungen durchstehen würden.Zum Glück gab es Dirk, der die rettende Idee hatte.

Kapitel 13:

Er sprach mit Jan und nahm dann die wichtige Zauberkugel. „ Ich wünsche mir für mich und meine Freunde, dass unsere Wunden schnell heilen und das Gift aus unseren Körpern verschwindet.“Kaum hatte er es ausgesprochen, geschah das Wunder. Ein jeder sah die Wunden verschwinden und spürte neue Kraft in sich. Alle waren gesund und munter und voller Tatendrang.Alle waren sie neben Dirk und erwarteten seine rettenden Einfälle.„Liebe Sternzeichentiere. Stellt euch im Halbkreis auf, so dass kein Waldbewohner an euch vorbei kommen kann.“ „Na klar, machen wir.“So standen sie nun Auge in Auge. Man spürte, wie die Luft vor Anspannung knisterte.„Jetzt geht´ s los“, rief Dirk und ritt auf Leo, dem Löwen voran gegen die erstaunten Waldbewohner.Die anderen ritten hinter her.„Achtet auf euren Nebenmann und gebt euch Rückendeckung“, schrie Dirk. Doch jeder wusste, was er zu tun hatte.Ihre glänzenden Schwerter hatten sie bereits in Feuerschwerter umgewandelt.Dann schossen sie gleichzeitig auf ihre Gegner.Alle, die vom Strahl getroffen wurden verbrannten, bis nur noch ein Häufchen Asche übrig blieb.Jetzt ist die Gelegenheit, an den Lebensstein zu kommen, dachten alle um Dirk.Es waren nur noch wenige Meter, die sie vom Lebensstein trennten. Da tauchte die letzte Angriffsreihe der Drachen, Wölfe und Dinosaurier vor ihnen auf. Wieder eine gemeinsam abschleuderte Salve von Feuerbällen und es war geschafft.Jetzt stand nur noch Herr Blume, der schwarze Drache, als letztes Hindernis vor ihnen.„Ich glaube, ich habe euch alle unterschätzt. Herzlichen Glückwunsch zu solch einer Leistung. Wie wäre es, wenn wir diesen letzten Kampf allein austragen? Aber diesmal anders als in der Höhle unter Wasser. Du hast ja schon soviel erreicht. Warum gibst du mir nicht die beiden Zauberkugeln, die du mir geklaut hast und ich lasse euch in Frieden gehen? Was sagst du dazu?“ „Eher sterbe ich, als dir diese Zauberkugeln zu überlassen. Ich werde dich töten. Dann ist alles vorbei und es kann wieder Ruhe und Frieden einkehren. Und übrigens: Die Zauberkugeln sind an einem sicheren Ort und werden gut bewacht.“ „Du hast sie gar nicht bei dir? fragte der Drache erstaunt. Dann grinste er und spuckte aus seinem großen Drachenmaul einen Feuerball auf Dirk und Leo. Doch Dirk hatte damit gerechnet und war nach links ausgewichen. Gleichzeitig hatte aber auch Dirk mit seinem Feuerschwert eine Feuerkugel als Antwort zurückgeschickt. Und dieser traf ins Schwarze, genauer: Er traf den schwarzen Drachen. Vor lauter Wut und stechender Schmerzen schickte er einen neuen Feuerball auf Dirk ab. Doch auch diesmal war Dirk schneller. Er ritt nach rechts und entkam erneut dieser tödlichen Gefahr.Es gab nur eine Antwort: Die zweite Salve aus seinem Feuerschwert. Und diese war tödlich.Herr Blume verbrannte unter schaurigem Geheul bei lebendigem Leib.So erging es auch den übrigen wütend angreifenden Waldbewohnern.Aber war es wirklich das Ende von Herrn Blume? Dirk sah, wie er neu aus der Asche entstand. Er war ja schließlich nahe genug am Lebensstein, der ihm immer wieder neues Leben schenkte. Noch war Herr Blume schwach.Das ist die Gelegenheit zu handeln, dachte Dirk.Dirk stand nun vor dem Lebensstein und wollte sein Schwert hinein stoßen. Da sah er, wie ein Wolf sich auf Stefanie stürzte und sie vom Tiger Lingo herunterriss.Er sprang sofort auf sie und einige andere Wölfe unterstützten ihn mit wildem Gebrüll.„Ich habe dir doch gesagt, dass du mir nicht leicht entkommen kannst“, schrie der Wolf und fletschte die Zähne.Stefanie sah nur die scharfen, spitzen Zähne und die großen leuchtenden gelben Augen. „Wie willst du sterben? Langsam und qualvoll oder kurz und schmerzlos. Du hast die Wahl.“„Ich möchte gar nicht sterben.“„Das haben wir aber nicht im Programm.“ Dann biss er zu und riss ein Stück ihres Beines heraus. Stefanie schrie vor Schmerzen.Das Blut hatte andere wilden Tiere angelockt.„Jetzt hast du alles wieder bekommen, was eure Stiche uns angetan haben. Spürst du den Schmerz?“Unterdessen hatte Herr Blume sich wieder Dirk zugewandt und sprach:„Du bist ja ziemlich mutig. Aber den Mut, den Lebensstein zu zerstören, hast du nicht.“„Doch, das bin ich“, antwortete Dirk. „Dann mach doch, was du nicht lassen kannst.“ „Das werde ich auch. Darauf kannst du dich verlassen. Und du, Herr Blume, du kannst dich schon mal für immer von dieser unheimlichen Insel verabschieden.“ Kaum ausgesprochen stach Dirk mit aller Kraft zu.Das Schwert drang tief in den Lebensstein hinein und dieser zersplitterte in tausend Scherben. Mit ihm zerplatzten alle, die ihre Lebenskraft aus diesem Stein bekamen: Familie Schwarz und alle Waldbewohner zerplatzten wie voll gesogene Blutegel. Ihre Körperteile verteilten sich überall auf der Insel. Wohin man auch sah, Blut. Es sah aus wie nach einem brutalem Gemetzel.Wie beim ersten Mal, dachte Dirk, nur noch viel schlimmer und grausamer.Die Drachen der Familie Schwarz und ihre Helfer, die Waldbewohner, verschwanden auf nimmer Wiedersehen von der unheimlichen Insel.Die begann zu sinken, nachdem Dirk den Lebensstein zerstört hatte.Alle dachten: Jetzt wendet sich doch alles noch zum Guten hin.Dann liefen sie alle zu Dirk, der immer noch an der Stelle stand, wo zuvor der Lebensstein gestanden hatte. Und auch Jan kam auf Zürich herunter und landete rechts neben Dirk.Mittlerweile waren sie alle von ihren Sternzeichentieren heruntergestiegen. Ein jeder strahlte vor Freude.„Hat noch jemand was zum guten Ausgangs des Kampfs zu sagen?“ fragen die Sternzeichentiere.Julia und Andreas antworteten wie aus einem Munde:„Wir sind froh, dass wir die geheimnisvolle Insel der Drachen gerettet haben. Wir alle haben zusammen alles zum Guten wenden können. Aber ohne die Hilfe von euch, den Sternzeichentieren, wäre dies nie möglich gewesen. Deswegen möchten wir euch noch einmal für alles danken.“ „Das braucht ihr nicht extra zu sagen. Das wissen wir doch. Denn zu Helfen ist doch unsere Lebensaufgabe. Aber schaut doch mal, was ist das?“Vor lauter Freude hatte keiner bemerkt, dass das Feuer aus dem Wald immer näher an die Wiese heran gekrochen war – und zwar von allen Seiten. Sie waren nun gänzlich von einem Feuer wallt eingekreist. Dirk ergriff das Wort und sagte: „Wir haben bereits soviel erreicht. Und nun müssen wir an den Rückweg denken. Dies Feuer soll uns nicht daran hindern. Wir kennen doch alle die Macht unserer Schwerter. Setzen wir sie doch ein.“Daraufhin bestiegen sie alle ihre Sternzeichentiere. Jan erhob sich mit Zürich in die Luft und erkundete den richtigen Weg. Dirk ritt auf Leo voraus und die anderen folgten. Als sie an das erste brennende Hindernis kamen, sagte Dirk: „Gemeinsam können wir es schaffen. Jetzt kommen unsere Superschwerter dran.“ Dirk hielt das Schwert mit seiner Hand in Richtung Himmel.„Was kommt jetzt? fragten die anderen.„Das werdet ihr gleich sehen. Liebes Schwert, ich möchte, dass du dich verwandelst. Aus deiner Feuerklinge soll ein gebündelter Lichtstrahl werden, der alles durchdringen kann.“Kaum ausgesprochen, drang das Licht durch die Rauch- und Rußschicht und ließ einen Tornado entstehen. Die Wolken zogen sich zusammen und wurden immer dunkler. Dann brach mit lautem Getöse ein heftiges Gewitter aus und schon bald löschte lang anhaltender Regen die Brände.Jan kam im Sturzflug zu Dirk geflogen und schrie ihm zu: „Wir brauchen nur dem Tornado folgen, denn er macht uns den Weg frei.“ „Das machen wir“, antwortete Dirk und ritt hinter dem Tornado her. An der zweiten Waldkreuzung machten sie Halt und stärkten sich mit dem, was sie mitgebracht hatten. Dann ging´ s weiter und schon bald sahen sie das Meer.Erst dann löste sich der Tornado so schnell auf, wie er auch entstanden war. Gut, dass wir ihn hatten. So schnell wären wir nicht zurückgekommen, dachte ein jeder bei sich.Mittlerweile waren Jan und Zürich zu den anderen hinzugekommen.„Irgendwie müssen wir von dieser unheimlichen Insel herunter“, sagte Stefanie. „Dort drüben ist der Ort, der Rettung bringt“. Und sie zeigte auf die geheimnisvolle Insel der Drachen.„Nichts leichter als das“, sagte Dirk. „Jan, geben mir die Kugeln und dann stellt euch alle um mich im Kreis auf.“Mittlerweile schwappten schon die ersten Wellen auf die immer tiefer sinkende unheimliche Insel.„Liebe Zauberkugeln, besonders du, du gelbe, lass uns nicht in Stich. Heilt unsere Wunden und bringt uns herüber in Sicherheit.“Ein jeder spürte die Wandlung zum Guten: Stefanie und Jan spürten wieder ihre Beine und sahen, wie die Wunden verschwanden.Aber noch waren sie nicht drüben. „Was ist los?“, fragte Dirk den Papa. „Ganz einfach. Bisher haben wir nur mit der roten Kugel gearbeitet. Jetzt müssen wir der gelben ganz genau sagen, was wir zur Rettung benötigen. Aber was?“„Das fragt ihr noch?“, lachte Jan. „Schaut doch mal herüber. Was hat Zürich und eure Sternzeichentiere nicht?“ „Na klar.“ Dirk tat seinen Wunsch und schon bald hatten alle anderen Sternzeichen Flügel. Alle stiegen auf und schon bald waren sie alle in der Luft.Dirk übernahm mit Leo die Führung.Da hörten sie ein lautes Glucksen. Als sie zurückblickten sahen sie so eben noch, wie die letzten Reste der unheimlichen Insel für immer im Meer verschwanden.

Kapitel 14:

 

Schon bald sahen sie unter sich das rettende UferDer geheimnisvollen Insel der Drachen.„Da bewegt sich was“, rief Dirk den anderen zu. „Setzt zur Landung an. Aber bleibt vorsichtig, man weiß ja nie.“Unten am Sandstrand lief aufgeregt ein kleines Drachenkind hin und her.„Entwarnung. Das ist unser Freund, einer aus der Drachenfamilie Flipo.“Sie landeten direkt neben dem Drachenkind.„Na, habt ihr das alles gemacht? Wir haben viele schreckliche Laute von drüben gehört. Wir dachten schon, es wäre um euch alle geschehen. Aber jetzt scheint ja alles vorbei zu sein. Die anderen Drachen meiner Familie werden bestimmt gleich auch kommen. Ich wollte der erste sein, der euch willkommen heißt. Das wird ein Hallo werden.“„ Und wie heißt du?“, fragte Andreas. „Oskar. Übrigens, da kommen schon die anderen. Ihr braucht keine Angst zu haben. Wir tun euch nichts, “ sagte Oskar zu Julia und Andreas, die etwas misstrauisch guckten. Dirk nickte. Dann blickten sie zurück und sahen etwas Schreckliches: Ihr Hausboot war in den Strudel der sinkenden Insel geraten. Schon bald neigte es sich nach vorn und versank.Alle schauten sich entsetzt an. Dies wunderbare Boot – für immer weg.„Das ist gemein. Ich hab so viele Stunden daran gearbeitet. Und jetzt ist alles umsonst gewesen.“ „Aber wir leben und werden ein neues bestimmt bald besorgen können“, versuchte Dirk den traurigen Papa zu trösten. „Du hast Recht. Hauptsache wir haben unseren Auftrag erledigt und sind alle heil geblieben.“Mittlerweile hatte sich das Meer beruhigt. Doch nicht für lange. Da erbebten erneut die Erde und das Meer.Es dauerte nicht lange und man konnte den Grund der Erschütterung sehen: Eine neue grüne Insel wurde geboren. Stück für Stück erhob sie sich aus dem Meer. Gleichzeitig bildeten sich auch zwei neue Lebenssteine, genau an der Stelle, wo die Vorgänger zuvor gestanden hatten.„Wie soll sie denn heißen?“ fragten sich alle.Es war erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die neue Insel Gestalt annahm: der hell glänzende lange Sandstrand, Wiesen und der grüne Wald mit den vielen verschiedenen Bäumen.Als das Erdbeben vorbei war, gab es keinerlei Grenzen mehr zwischen der alten und der neu entstandenen Insel.„Jetzt sieht alles wieder wie früher aus“, jubelten die älteren Drachen.Oskar sagten zu den anderen: „Steigt doch auf eure Sternzeichentiere. Dann können wir gemeinsam durch den geheimnisvollen Wald reiten und ihn erkunden.“Gesagt, getan. Und schon ritten sie alle los.Oskar stieg zum Himmel auf, Jan flog mit Zürich hinterher.Zu guter letzt waren auf der Erde die Sternzeichentiere zu sehen, die ihnen folgten.Schon bald kamen sie zur ersten Kreuzung. Eine Stunde lang wurde dort Rast gemacht und die Langes mussten ihnen alles erzählen, wie sie den Sieg geschafft hatten.Im wilden Galopp ging es vorbei an der zweiten Wegkreuzung bis zur grünen Wiese in der Mitte der neuen Insel.Sie bemerkten, dass auch die Tiere wieder da waren: auch Elefanten und Nashörner, die friedlich grasten.Als sie die Mitte erreichten, sahen sie schon von weitem den Lebensstein in der Sonne funkeln.Alle versammelten sich um den Stein. Es kehrte langsam Ruhe ein. In diese Stille sprach der Drachenvater Wulkanus:„Liebe Familie Lange. Wie können wir euch danken? Ihr habt das Unmögliche wahr gemacht: Die geheimnisvolle Insel der Drachen ist nun gerettet. Ihr konntet zwar die unheimliche Insel nicht retten und das war – im Nachhinein betrachtet- gut so. Vielmehr habt ihr so Platz für etwas ganz neues geschaffen: Für diese wunderschöne Insel. Nehmt dies als Zeichen unseres Dankes“. Er reichte ihnen ein Drachenamulett.„Mit diesem geheimnisvollen Drachenamulett könnt ihr immer wieder auf unsere geheimnisvolle Insel der Drachen kommen. Ihr könnt euch von eurer in unsere Welt herüber zaubern. Schaut euch mal das Amulett genauer an: Auf rotem Grund sind dort zwei Drachenköpfe, die sich ansehen. Nehmt ihr dies Geschenk an?“„Gern“, jubelte Dirk. „ „Das machen wir doch, nicht wahr?“ Dirk schaute fragend die anderen an. „Na klar“, jubelte Papa Lange. „Damit wäre ja auch unser Problem, nach Hause zu kommen, gelöst. Was brauchen wir denn noch ein Schiff. Es geht doch so viel schneller.“Dirk bekam von Wulkanus dann feierlich das Amulett um den Hals gehängt. Er ging dann stolz zu seinen Freunden, die sich das Amulett genau ansahen.„Jetzt wird es aber Zeit“, sagte Dirk und stieg wieder auf Leo, den Löwen. „Moment“, sagte Wulkanus. „So schnell geht es nun doch nicht. Ich werde euch nun erklären, wie das Amulett funktioniert.“„Daran hab ich vor lauter Freude nicht gedacht.“ Kapitel 15:

„Es ist genauso wie mit den Zauberkugeln“, sagte Wulkanus. „Wenn ihr in eure Welt zurück wollt, braucht ihr nur sagen: Liebes Drachenamulett, bring uns bitte zurück in die Menschenwelt. Dann werdet ihr in eure Welt in Windes Eile zurück gebracht. Und es gibt noch etwas Besonderes. Wenn wir Drachen der Familie Flipo noch einmal Hilfe von euch brauchen, dann wird das Amulett hell aufleuchten.“„Mir ist gerade ein Name eingefallen“, sagte Stefanie. „Was haltet ihr von der geheimnisvollen Baby-Dracheninsel?“ „Ein schöner Name. Den nehmen wir sofort. Seid ihr alle damit einverstanden?“ Ein zufriedenes Raunen war in der Runde zu hören.„Schaut doch mal, welche Bewohner schon hier sind.“Elefanten, Nashörner und bunte Papageien hatten sich in ihrer Nähe niedergelassen.„Eure Gruppe ist seid dem letzten Mal aber größer geworden, “ stellte Wulkanus fest.Julia und Andreas stellten sich und ihre beiden Skorpione vor. Dann beschlossen die Drachen, ein großes Abschiedsfest zu feiern.„Eine tolle Idee“, jubelten alle.„Wir haben da aber noch eine große Bitte: Gebt uns bitte die Zauberkugel zurück, die ihr noch habt. Legt sie bitte in diese Schatztruhe.“Dirk nahm sie aus der Hand von Jan, dem Beschützer. Dann legte er sie vorsichtig in die Schatztruhe. Die Drachen verschlossen sie.„ Jetzt werden wir sie an einem Ort vergraben, den man nicht so schnell finden wird. Wenn dies erledigt ist, steht der Abschiedsparty nichts mehr im Wege.“Und so geschah´ s. Die Familie Lange und ihre Freunde ritten auf ihren Sternzeichentieren an den Sandstrand, wo bereits alle Drachen warteten.„Es ist genug zu Essen und zu Trinken da. Greift zu und habt viel Spaß“, sagte feierlich Herr Wulkanus.

Kapitel 16:

Jeder hat das gemacht, was er wollte.Andreas hatte sich vorsichtig dem grasenden Elefanten genähert und fragte ihn:„Gestatten sie, dass ich auf ihnen Platz nehme?“ „Mit dem größten Vergnügen“, antwortete dieser. Dann beugte sich dieser mit seinem Oberkörper nach vorn und ließ Andreas heraufklettern. „Weißt du, du bist mein Lieblingstier.“ „Das habe ich sofort gespürt, als ich dich gesehen habe“, antwortete der Elefant. Ähnlich erging es den anderen. Julia schwamm mit dem Delfin, ihrem Lieblingstier, um die Wette und lachte vor Vergnügen. Glucksend antwortete ihr der Delfin.Dirk saß auf einem Schwertwal und die anderen der Familie ritten auf den Nashörnern um die Wette.„Mann, haben wir Hunger.“ Die Drachen schmunzelten und schon war die Party im Gange.Als sie sich gestärkt hatten, wurde das Lagerfeuer in ihrer Mitte von den Drachen entzündet. Sie tanzten um das Lagerfeuer herum und sangen dabei Lieder. Keiner merkte, dass schon langsam die Nacht sich verabschiedete und der Tag anbrach. Als die letzten sich zum Schlafen hingelegt hatten, berührte die Sonne mit ihren ersten Strahlen den Lebensstein.Auf einmal lösten sich die Flügel an den Sternzeichentieren. Jetzt standen sie vor ihnen wie beim ersten Mal.Jetzt war die Zeit des Abschieds gekommen.„Habt Dank für alles.“ „Wir werden uns bestimmt Wiedersehen. Wir haben ja das Amulett und werden es in Ehren halten. Ihr braucht keine Angst haben, dass wir euch vergessen. Sagt bitte allen Helfern, die uns im Kampf unterstützt haben, herzlichen Dank.“ „Das machen wir.“ „Wir haben da noch eine Frage.“ „“Sprecht sie nur aus.“ „Dürfen wir die Schwerter und Edelsteine, die wir aus der Höhle herausgeholt haben, behalten und mitnehmen?“„Na klar. Nehmt diese Schatztruhe. Sie ist groß genug für all die Kostbarkeiten.“Familie Lange und ihre Freude packten alles hinein.„Jetzt wir es aber Zeit“, sagte Papa Lange. Sie verabschiedeten sich von den Drachen und den anderen Bewohnern der Insel. Dann stellten sie sich im Kreis um Dirk und der Schatzkiste auf.

Kapitel 17:

Als Dirk das Zauberamulett in die Hand nehmen wollte, sagte Leo zu ihm: „Wir haben alles zum Guten gewandelt. Es gibt nun keine Bedrohung mehr. Ihr braucht jetzt unsere Hilfe nicht mehr. Lebt wohl bis zum nächsten Mal. Und vergesst uns nicht.“ Ein helles Licht leuchtete auf und als es verschwand, waren auch die Sternzeichentiere weg. Ihre Symbole aber waren an den jeweiligen Ketten noch zu sehen.„Jetzt ist die Zeit gekommen“, sagte Dirk. „Stellt euch dicht um mich herum und fasst euch an den Händen.“ Dann hielt Dirk das Amulett in seiner Linken und sprach: „Liebes geheimnisvolles Drachenamulett, bring uns von der Drachen- zurück in die Menschenwelt.Kurz darauf standen alle mitten im Wohnzimmer der Familie Lange. Vom Lärm aufgeschreckt, waren die Großeltern nach unten in die Wohnung gestürzt. Voller Freude über die glückliche Heimkehr umarmten sie sich.„Ihr müsst uns alles erzählen, was ihr in dieser langen Zeit alles erlebt habt.“ „Das machen wir. Und diese beiden da sind unsere Freunde Julia und Andreas. Ohne sie wäre uns dies Abenteuer nicht gelungen. Und hier ist unser Schatz.“Dann begannen sie alles zu erzählen und die Großeltern staunten nicht schlecht und hörten gespannt zu.

Kapitel 18:

Dann öffnete der Großvater die Truhe und hielt ungläubig die Schwerter, die Goldtaler und Edelsteine in die Luft. „Das gibt´ s ja gar nicht. Schau mal, Frau. Unvorstellbar.“Dann wurden Kaffee und Kakao gekocht und es begann ein gemütliches Kaffeetrinken bei der Familie Lange.Danach wurden alle über die glückliche Rückkehr informiert: Die Regierung und auch die Einrichtung, in der Dirk, Andreas und Julia wohnten. Am nächsten Tag sollten die drei dann abgeholt werden.Nach dem Frühstück hupte es vor dem Haus. Alle liefen heraus und wurden von Marita, Sybille und Marga herzlichste in Empfang genommen.„Gut, dass ihr alle wohl auf seid, lasst euch mal drücken. Die anderen warten schon auf euch.“„Aber bevor ihr losfahrt, müsst ihr erst mal rein kommen. Es gibt noch leckeren Apfelkuchen, den meine Mutter gebacken hat“, sagte Frau Lange.Dirk führte die drei ins Wohnzimmer zu den anderen. Beim Kuchenessen wurde dann das ganze Abenteuer den drei erzählt. Mittendrin sagte dann Dirk in die Runde: „Wenn man die Sybille nicht sieht, dann hört man sie schon von weitem.“ „Das stimmt“, sagte Julia und alle mussten grinsen – auch Sybille.„Darf ich euch das Dreamteam vorstellen“, sagte Andreas zu Marga: „Papa und Mama Lange, Jan und Stefanie und natürlich die unzertrennlichen Drei“. Dabei zeigte er auf Dirk, Julia und sich.„Dann wird es wohl für uns und das Dreamteam Zeit, zurück ins Josefheim zu fahren“, sagte Marita. Den anderen müsst ihr dann auch von eurem Abenteuer erzählen und von dem Schatz, den wir drei jetzt schon bewundern konnten.“Dann verabschiedeten sich alle und stiegen in den Bus. „Kommt bald mal wieder vorbei“, riefen die Großeltern hinter dem abfahrenden Bus hinterher. „Das machen wir“, ertönte es aus dem Bus. Und schon waren sie weg.Als der Bus weg war, ist Papa Lange mit den seinen ins Haus gegangen. Er zog sich dann zurück und hat die Regierung angerufen. Er erklärte ihnen alles und schon bald wurde das Familienauto samt Bootsanhänger von einem seiner Kollegen zurückgebracht. Der Auftrag war zur besten Zufriedenheit ausgeführt worden. Der Verlust des Bootes wurde verkraftet, denn es hätte für die Welt ja noch viel schlimmer kommen können.Unterdessen waren die fünf in Bigge mit dem Bus angekommen.Die Betreuer Leonhard und Dagmar kamen heraus, als sie den Bus hörten. „Toll, dass ihr wieder heil zurück seid. Ihr müsst uns und den anderen alles ganz genau erzählen.“ Dagmar nahm die drei dann richtig in die Arme und drückte sie lang und liebevoll.Am Abend saßen sie noch lange und lauschten Dirks Abenteuer von der geheimnisvollen Insel der Drachen.

 

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Tag der Veröffentlichung: 29.05.2015

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