Vorsichtig ziehe ich meinen Eyeliner nach und trage noch einmal Mascara auf. Mein Make Up ist perfekt, meine Haare sind zu einer eleganten und schlichten Hochsteckfrisur mit dezenten Perlen hochgesteckt. Jetzt fehlt nur noch mein Kleid.
Es ist ein Traum in türkis. Bodenlang und mit nur einem breiten Träger über der linken Schulter.
Dazu graue Pumps, die mit Strasssteinchen besetzt sind. Nicht zu hoch, denn darin könnte ich keine zwei Meter zurücklegen, ohne zu stolpern.
Wir sind auf einer Party. Ich habe gute Laune und Kilian anscheinend auch. Zumindest flirtet er mich die ganze Zeit an. Bis wir schließlich alle dicht gedrängt auf einem Sofa sitzen und er mich im Arm hält.
Zuerst fällt er mir alleine in der Ecke nur aus dem Augenwinkel auf. Doch nach weiteren Flirts mit Kilian stelle ich schließlich fest, wie traurig sein Gesichtsausdruck ist.
Ich schicke Kilian unter einem Vorwand weg und klopfe auf den freien Platz neben mir.
„Komm mal her du“, sage ich.
Wortlos setzt er sich neben mich und starrt weiter ins Leere.
„Was ist denn los?“, frage ich ihn.
„Gar nichts.“
Er scheint angespannt. Kurze Überlegung, dann weiß ich, was ich tue.
Ich lege meine Hand auf seine, halte sie ganze fest und lege meinen Kopf auf seine Schulter. Er entspannt sich ein bisschen und legt seinen Kopf auf meinen.
„DU bist doch mein Bester“, flüstere ich.
Er erwidert den Druck auf seine Hand.
„Tanzen wir später nochmal?“, frage ich.
Ich spüre förmlich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
„Ja“, sagt er nur. So bleiben wir sitzen, bis Kilian zurückkommt.
Nachdem meine Mama mir in mein Kleid geholfen hat, steht sie völlig bedröppelt vor mir. In ihren Augen glitzert es und sie schluckt mehrmals verräterisch.
„Alles okay, Mama. Ich komm schon klar.“
Ich versuche, nicht zu genervt zu klingen, obwohl sie mich seit Wochen mit diesem Tag nervt. Was ich anziehe, wie ich mich schminke, um welche Zeit wir nun endgültig in der Festhalle sein müssen.
„Du bist einfach wunderschön, Liebling“, presst sie hinter vorgehaltener Hand hervor.
Filmabend bei Celina mit Mike und ihm. Mike hat seit zwei Tagen eine neue Freundin und hängt die ganze Zeit an seinem Handy.
Wir restlichen drei essen Tuc Kekse mit Käse und albern herum. Irgendwann kommt Celinas Mutter heim, bringt uns den Laptop und macht das Licht aus, weil sie meint, wir würden dann besser sehen. Nachdem weniger Celina und mehr ich den PC zum laufen gebracht habe, machen wir es uns auf einer Matratze gemütlich, mit dem Rücken an Celinas Schrank.
Mir ist kalt und ich kuschele mich unter eine Wolldecke.
„Du auch?“, frage ich ihn. Er nickt nur und krabbelt unter meine Decke.
Schon nach fünf Minuten bin ich genervt von der Schrankkante, die mir im Rücken hängt. Er merkt es sofort. Er zögert kurz, dann sagt er:
„Komm her, ich nehm dich in den Arm und dann ist das für dich bequemer.“
Mir ist das alles total recht und ich kuschele mich an seine Brust. Irgendwann berühren sich unsere Hände unter der Decke. Er zuckt zurück, doch ich fasse mir ein Herz und schiebe meine Hand weiter zu seiner, bis sich unsere Hände irgendwann fest verschlossen haben.
Als der Film vorbei ist und Celina das Licht anschaltet, lassen wir beide panisch los. Obwohl unsere Hände noch immer unter der Decke sind, haben wir Angst, dass die anderen etwas bemerken. Doch Mike ist so mit seinem Handy und Celina mit ihrem PC beschäftigt, dass sie nicht einmal bemerken, dass wir uns eine Decke teilen.
Ich stehe kurz auf, gehe auf Toilette und als ich zurückkomme, haben sie den zweiten Film schon angefangen. Er ist schüchtern und hat die Decke neben sich gelegt. Ich setze mich wortlos zwischen ihn und Anna und lege die Decke über ihn. Als ich mich sortiert habe und wieder richtig unter der Decke liege, liegt seine Hand wie unauffällig und geöffnet auf der Decke.
Ich drehe vorsichtig den Kopf zu ihm und lächele. In meinem Bauch kribbelt es gewaltig. Ob es ihm auch so geht? Er schaut erschrocken, doch er lächelt auch.
Ich kuschele mich wieder an ihn und nehme seine Hand fest in meine.
Als wir später am Abend noch im Hellen mit den anderen herumalbern und wir lachend über die Matratze kugeln, weil wir uns kitzeln, befürchte ich, dass jeder die Magie zwischen uns fühlen kann. Doch den anderen beiden ist an jenem Abend absolut nichts aufgefallen.
Heute ist mein Tag. Mein Abiball, ein Tag auf den ich seit Jahren hingearbeitet habe. Ich werde mit meiner besten Freundin, ihrem Freund und natürlich meinem wundervollen Freund Simon in einer Limousine zur Festhalle fahren. Dort werde ich mir erst unter begeistertem Klatschen meiner halben Familie mein Abiturzeugnis abholen und direkt danach den Preis für das beste Abitur im Jahrgang. Meine Dankesrede ist geschrieben und mehrmals geprobt. Es wird ein perfekter Abend.
Mit gerümpfter Nase trete ich aus der Turnhalle. Nach einem Trainingswochenende reiche ich nicht unbedingt so, als sollte ich jetzt meinen Schwarm daten. Aber er hat gesagt, es mache ihm nichts aus.
Er wartet am Anfang des Parks auf mich. Ich umarme ihn flüchtig und wir laufen ein bisschen durch den Park und quatschen. Schließlich lassen wir uns auf einer Bank nieder.
Als ich in meinen Trainingssachen zu frieren beginne, nimmt er mich in den Arm und hält mich fest. Irgendwann wird es uns dann doch zu kalt und er beschließt, mich nach Hause zu bringen. Er trägt sogar meine Tasche für mich.
Ich weiß nicht, wer zuerst nach der Hand des anderen greift, aber plötzlich berühren sich unsere Hände und wir verschlingen sie. Ich will ihn nicht mehr los lassen.
Vor meinem Haus fühle ich mich beobachtet, aber ich sage ihm nichts – er ist schüchtern genug. Trotzdem könnte ich schwören, dass meine Mutter am Küchenfenster steht und uns beobachtet.
Er stellt langsam meine Tasche ab und nimmt mich wortlos in den Arm. So stehen wir da eine halbe Ewigkeit.
Ich habe Angst. Vielleicht will er mich ja küssen und ich rechne nicht damit und versaue es dann? Aber geht es ihm überhaupt wie mir? Hilfe, Chaos.
Ich fasse mir ein Herz. Als er mich loslässt und mich anlächelt stelle ich mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss auf die Wange.
Ich falle fast um, als ich mich wieder normal hinstellen will und wir fangen beide an zu lachen. Er sieht ein wenig überrumpelt aus, aber auch glücklich. Ich für meinen Teil bin überwältigt.
Auch Rose wird sich einen Preis abholen. Vielleicht. Eigentlich weiß das niemand. Seit Monaten streitet sie sich mit ihrem Freund Daniel darum, wer wohl den Preis für das beste Sozialkunde Abitur bekommt. Ehrlich gesagt wird ihn wohl keiner von beiden bekommen. Aber das ist ihnen egal. Und mir auch. Rose ist meine beste Freundin und sie wird sich heute einen super Abend gönnen.
Es ist wie in einem Film. Nur eine Lampe im Raum, wir sehen nur unsere Schatten. Wie eine Kussszene in einem amerikanischen Film. Mit epischer Musik und allem. Und das Beste: er haut diese Musik gerade selbst in die Tasten. Ich möchte weinen, so glücklich bin ich. Ich möchte nicht, dass er irgendwann aufhört zu spielen. Er hat darauf bestanden, dass ich mich auf seinen Schoß setze – ein tolles Gefühl. Und dann kommt seine Mutter rein. Guter erster Eindruck, wenn man zum ersten Mal die Mutter des Jungen trifft, mit dem du vielleicht bald zusammen sein wirst. Aber sie nimmt es gelassen.
Nachdem sie wieder in der Küche verschwunden ist, schieben wir uns eine DVD rein. Er legt seinen Arm um mich und ich kuschele mich an ihn. Mir gefällt die Vorstellung, dass er bald zu mir gehören könnte.
Wir reden über Gott und die Welt und es ist so schön, weil einfach nie ein unangenehmes Schweigen entsteht. Irgendwann beginnt er, mich zu kitzeln und schließt mich kurz darauf fest in seine Arme – und will mich gar nicht mehr loslassen.
„Ich muss dir etwas sagen“, murmele ich.
Ich spüre, wie sein Gesicht sich fragend verzieht.
„Ich glaube ich hab mich in dich verliebt“, sage ich und meine Stimme beginnt zu zittern. Ich kann mich kaum auf etwas anderes als seine warme Hand auf meinem Arm konzentrieren.
Nach langem Schweigen erwidert er: „Ich hab mich auch in dich verliebt, Charlie. Aber ich hab Angst. Was ist, wenn ich dich als Freundin verliere, weil wir uns aus irgendeinem dummen Grund trennen? Das könnte ich nicht.“
„Also ich würde es gerne versuchen, das hier ist so schön“, flüstere ich.
Er schweigt. Dann kuschelt er sich noch näher an mich und wir halten uns einfach nur ganz fest. Es ist wunderschön. Ich schließe die Augen und genieße den Moment. Ich spüre, wie seine Wange mein Gesicht berührt und mein Körper reagiert mit einem angenehmen Kribbeln.
Sein Gesicht kommt meinem immer näher … das Festnetztelefon klingelt. Nein, kein Scherz. Wie in einem schlechten Film. Am anderen Ende: seine Mutter. Ob denn alles in Ordnung wäre.
Ja, bis eben war es das!!
Stöhnend schmeißt er das Telefon in die Sofaecke und wirft sich auf den Bauch. Ich nehme seine Hand, weil ich will, dass er wieder zu mir kommt. Mit einem verzweifelten Blick robbt er wieder zu mir und hält mich erneut fest. Ich spüre seine Wange an meiner Stirn und alles kribbelt schon wieder. Ich will nicht hier weg.
Irgendwann passiert es einfach. Sein Kopf rutscht langsam an meinem entlang, bis unsere Lippen sich treffen. Mein ganzer Körper kribbelt und mein Magen schlägt Purzelbäume. Er küsst mich einmal, zweimal, nochmal. Immer noch hält er mich ganz fest.
Als er aufhört, nimmt er mein Gesicht in seine Hände und sieht mich durchdringend an. Ich könnte ewig in seine Augen schauen.
Auch Simon wird heute Abend einen Preis bekommen. Den Preis für das größte Außerschulische Engagement. Er ist unser Stufensprecher und sitzt in der SV und ist zum größten Teil dafür verantwortlich, dass unsere Mottowoche eine riesengroße Party war und die Schulleitung damit noch nicht einmal ein Problem hatte.
Wir sind zum ersten Mal alleine bei ihm. Wir sitzen beide im Schneidersitz auf seiner Bettcouch und reden über belanglose Sachen. Ich selbst merke, dass wir uns in Sachen Beziehung noch nicht gut einschätzen können.
Trotzdem bin ich fasziniert von seiner Nähe und täusche vor, auf Toilette zu müssen, um mich erst einmal zu beruhigen.
Unten spritze ich mir erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht und blicke in den Spiegel. Ich ordne meine Haare und atme tief durch. Ganz konventionell beschließe ich, oben seine Hand zu nehmen, wenn ich mich zu ihm setze. Ja, gute Idee.
Als ich wieder in sein Zimmer komme, liegt er quer auf dem Sofa, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und grinst mich an.
Ich setze mich schüchtern an seine Füße und sehe ihn nur an, weil mein Plan sich so schnell in Luft aufgelöst hat wie ich ihn mir überlegt hatte.
Irgendwann breitet er dann die Arme aus und flüstert, ich solle doch zu ihm herkommen. Ich lache nur verlegen und sage, er soll doch herkommen. Er kämpft sich kopfschüttelnd hoch und hebt mich hoch, bis ich auf seinem Schoß sitze. Dann beginnt er, mich zu küssen. Und lässt sich dann langsam wieder umfallen.
Ich bin erschrocken und höre auf, ihn zu küssen, weil ich jetzt auf ihm liege. Wahrscheinlich sehe ich ihn total ratlos an.
Er lächelt wieder und legt mir die Hand an die Wange, um mir den Schrecken aus dem Gesicht zu wischen. Seine Gestik sagt für mich jetzt schon alles. Ich beruhige mich und lasse zu, dass er mich wieder küsst.
Es klingelt an der Tür. „Schatz, sie sind da“, höre ich meine Mutter aus der Küche.
Ich reiße mir die hohen Schuhe von den Füßen um schnell die Treppe hinunter zu sprinten. „Komme sofort!“, schreie ich, und quetsche mich so schnell wie möglich wieder in meine Schuhe. Dann öffne ich die Tür. Vor mir steht Simon in einem dunkelgrauen Anzug. Seine Haare sind verwuschelt und er hält lächelnd einen weißen Blumenstrauß in der Hand. Sein Lächeln wirkt gestellt, doch er ist bestimmt nur aufgeregt. Wie wir alle. Er sieht mega heiß aus.
Heute ist etwas anders, ich spüre es. Ich kann nicht sagen, was es ist, aber schon auf unserem Spaziergang können wir vom kuscheln nicht genug bekommen. Bei ihm zu Hause geht es genauso weiter.
Ich schiebe sein Shirt nach oben und küsse und streichele seinen warmen, weichen Bauch. Dann lege ich irgendwann den Kopf auf seine Brust während ich weiter seinen Bauch streichele. Später küssen wir uns und er genießt es, wie ich seinen Hals küsse, bis er irgendwann lachend fragt, warum ich die Knöpfe an seinem Shirt nicht aufmache.
„Weil...ich ja gar nicht weißt ob du das willst?..“, sage ich überrumpelt.
„Schon okay“, meint er nur mit einem Lächeln im Gesicht.
Ich habe das Gefühl, er kann gar nicht genug von meinen Händen auf seiner Haut haben und mir geht es genauso. Irgendwann sitzen wir lachend nebeneinander und sehen an uns hinunter.
„Warum hab ich nochmal ein Shirt an?“, fragt er grinsend.
„Das hab ich mich eben auch gefragt“, erwidere ich.
Wir grinsen uns verlegen an und er küsst mich wieder. Später sitzen wir wieder lachend nebeneinander. Ich schaue nachdenklich an die Wand als er mich fragt: „Soll ich mein Shirt ausziehen?“
„Ähm...wenn du willst..?“
Mein Grinsen muss wohl ziemlich schelmisch aussehen, denn er lacht wieder und streift sich sein Shirt über den Rücken. Ich bin überwältigt weil mir der Geruch seiner Haut sofort in die Nase zieht und seine Haut die Wärme quasi abstrahlt. „Wow“, flüstere ich nur.
Er lächelt und zieht mich zu sich.
„Jetzt du“, sagt er mit einer Menge Ironie und küsst mich sanft.
Ich erwidere den Kuss leicht aber mache mich sofort wieder von ihm los. In meinem Kopf sind so viele Gedanken und ich bin völlig überwältigt. Ich habe beschlossen, einfach nicht lange nachzudenken, denn ich will es.
„Was ist?“, fragt er verwirrt.
Ich schüttele nur den Kopf und bedeute ihm, zu schweigen. Dann streife ich mein Shirt über den Kopf.
„Echt jetzt?“ Er sieht mich an mit der größten Portion Überraschung und Überforderung, die ich mir an ihm vorstellen kann. Ich kuschele mich an seine Brust und höre einfach nur seinen Herzschlag und rieche an seiner Haut. „Das ist wunderschön“, flüstere ich.
Er lächelt, nickt und streicht mir vorsichtig über den nackten Rücken.
Er sieht mir kurz in die Augen, wendet den Blick dann doch ab und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Du siehst hübsch aus, Schatz“, sagt er.
„Hübsch?“, kreischt Rose, „du willst mich jetzt veräppeln, oder? Supergeil ist das Wort nach dem du suchst! Ach Charlie, du bist wunderschön!!“
„Du auch meine Süße“, lache ich und falle meiner besten Freundin in die Arme. Sie trägt ein goldfarbenes Kleid ohne Träger und ihr ganzen Dekolleté ist mit daumennagel großen Strasssteinen besetzt. Ihr Freund Daniel lächelt schüchtern und winkt mir kurz zu, bevor er die Tür unserer Limousine öffnet und seiner Freundin wieder hinein hilft.
Ein wenig um Luft ringend liege ich auf ihm und denke nach. Ihm gefällt wohl, dass er über Nacht hier bleiben darf. Ich kriege Panik. Erregt ihn das alles?
Was, wenn ihm das nicht genug ist? Was will er eigentlich? Er ist doch fast 2 Jahre älter als ich...
Panisch rolle ich mich von ihm runter und drehe ihm den Rücken zu. Ich zittere von oben bis unten. Er legt von hinten den Arm um mich und hält mich fest.
„Schatz du zitterst, geht’s dir gut?“
„Was, ich zittere? Äh ja, nein.. Darf ich dich was komisches fragen?“, flüstere ich?
„Ähm okay?“ Ich drehe mich wieder um und kaue nervös auf meiner Unterlippe.
„Wie weit würdest du gehen wenn ich dich .. lassen würde?“
„Ähm naja … ich weiß nicht...“
„Ich meine, was willst du?“
Er sieht mir lange in die Augen und unterbricht den Blickkontakt auch nicht als er mir antwortet.
„Ich will dich.“
Ich schlucke. Das hört sich schlimmer an als befürchtet. Ich muss ziemlich verstört gucken, denn er streicht mir eine Träne aus dem Gesicht – die habe ich gar nicht bemerkt.
„Aber hey, alles gut. Ich will genau das, was du auch willst. Und so ist es doch auch schön, oder?“
Ich nicke und bin ein wenig beruhigt.
Simon nimmt meine Hand und hilft mir in den Wagen. Dann zieht er die Tür hinter sich zu und lässt sich auf den Rücksitz fallen. Ich kuschele mich auf seinen Schoß und will ihn küssen, als er mich wieder von sich weg schiebt. „Willst du dich nicht anschnallen?“
Ich werde rot, weil ich so stürmisch war. „Tut mir leid“, murmele ich und schnalle mich an. Danach nehme ich verlegen seine Hand.
Rose hat währenddessen schon die Arme um ihren Daniel geschlungen und knutscht hemmungslos mit ihm herum. Ich frage mich, wieso Simon so vorsichtig ist. Dieser Abend sollte eigentlich der geilste unseres bisherigen Lebens werden – wieso macht er sich dann Sorgen um einen Anschnaller?
Jeder weiß, wie das so läuft. Man legt sich eine DVD ein und dann bekommt man von der Geschichte nichts mit …
Ich kuschele mich unter der warmen Decke an ihn ran und nehme das Flimmern des Fernsehers nur noch in den Augenwinkeln wahr. Ich streiche mit meiner Hand an der Innenseite seines Beines entlang, über seinen Schritt bis hin zu seinem Bauch und unter sein Shirt.
„Film ist nicht so spannend, oder?“, fragt er lächeln, zieht mich zu sich und beginnt, mich zu küssen.
„Du bist spannender“, flüstere ich. Langsam zieht er mein Shirt nach oben und öffnet mit drei Fingern meinen BH. Ich muss grinsen, weil ich ihm beigebracht habe, wie das geht. Auch er lächelt und küsst sanft meine Brustwarzen.
Ich spüre seine Erregung während ich mich auf seinen Schoß setze und langsam seine Hose öffne. Ich lasse meine Hände hineingleiten und küsse ihn wieder.
„Willst du das wirklich?“, fragt er mich zögernd.
Ich ziehe ihm sein Shirt über den Kopf und nehme sein Gesicht in die Hände.
„Ja Schatz, ich will es. Du auch?“
Er antwortet nicht sondern schaltet nur wortlos den Fernseher aus und hebt mich hoch. Er trägt mich zum Bett und schafft es irgendwie gleichzeitig, mich von meinem Shirt und meinem BH zu befreien. Dann legt er mich sanft auf das Bett und lässt seine Hose hinunter gleiten.
„Wo..?“, fragt er nur leise. Mit einer eindeutigen Geste weise ich in Richtung einer Kommode. Er öffnet die erste Schublade und findet die grüne Dose, in der ich ein paar Kondome für den Notfall aufbewahrt habe.
Ich höre nur noch das Reißen von Plastik während er sich auf mich sinken lässt und beginnt, meinen Hals zu küssen.
„Ich liebe dich“, flüstert er in mein Ohr und ich schmelze förmlich unter seinen Berührungen. Ich entspanne mich und konzentriere mich nur noch auf seine Hände, die über meinen Körper gleiten.
Wir betreten den Saal und begrüßen aus der Ferne mehrere Leute. Durch die Grüppchen kämpft sich eine groß gewachsene Blondine auf uns zu. Ihr Make Up ist auffällig und ihr Kleid ist pink und extrem kurz. Ich habe sie noch nie gesehen und weiß somit auch nicht, wie sie auf unseren Abiball gekommen ist. Vielleicht ist sie eine Schwester eines Abiturienten? Oder eine Freundin.
„Schatz, ich glaube ich muss dir etwas sagen“, flüstert Simon nur noch, bevor die blonde Schlampe ihre Arme um seinen Hals schlingt und ihm die Zunge in den Hals steckt.
Tag der Veröffentlichung: 31.07.2014
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