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Kapitel 1

Hallo, mein Name ist Yucca. Ich weiß, ein komischer Name für eine Amerikanerin, aber meine Mom fand ihn wohl toll.. wisst ihr, mein Leben verlief oft nicht ganz einfach und manchmal wünsche ich mir, dass ich gewisse Personen nie begegnet wäre. -Autsch- .. just in diesem Moment wurde ich geschlagen, von einer eben solchen Person! Sicher seit ihr jetzt etwas verwirrt, habe ich Recht?
Die Person neben mir sagt gerade, dass ich noch einmal von vorne anfangen soll. Also gut.
Hallo, mein Name ist Yucca. Yucca Tone, 19 Jahre jung. Ich lebe in Long Beach, Kalifornien. Als ich klein war, habe ich mir ein ganz normales Leben gewünscht. Ich habe mir einen gut Aussehenden Mann mit blonden Haaren und blauen Augen gewünscht und wollte zwei Kinder. Ich habe mir ein Leben als ganz normale Hausfrau gewünscht, die ihrem Mann wenn er abends von der Arbeit kommt einen Kuss gibt und ihn fragt >>Wie war es auf der Arbeit, Schatz?<<.
Ja ich wollte ein ganz normales Leben.
Leider...Nein, eher Gott sei dank, bekommt man nicht immer das, was man sich wünscht.

Meine Geschichte begann vor zwei Jahren. Um genau zu sein am Abend meines 17. Geburtstags.
Ich war mit meinen beiden besten Freunden, auf dem Weg in ein super schickes Lokal. Wir wollten noch mal richtig Tanzen gehen.
>>Yucca! Kannst du uns nicht endlich sagen, wo es hin geht? Du weißt, dass ich vor Neugier gleich sterbe! << jammerte Amy, eine von den beiden „Freaks“ hinter mir. Der andere Freak war Miles, ihr ziemlich verdrehter Zwillingsbruder. Warum ich sie Freaks nenne? Ganz einfach, weil sie welche sind. Und dafür liebe ich sie. Auf unserer Schule waren wir drei die Außenseiter schlecht hin. Wir wurden verarscht wo es nur ging, aber das machte mir nichts aus. Ich hing lieber mit den Freaks rum, als mich in ein unechtes, blondes Barbie Püppchen verwandeln zu lassen.
Miles lachte, als er mich schnauben hörte. Er sah unglaublich gut aus. Seine Blonden Haare vielen ihm in die Stirn und betonten seine sehr männlichen Gesichtszüge. Die azurblauen Augen leuchteten vor Energie. Im wahrsten Sinne des Wortes zog er die Blicke der Frauen Magisch an. Und auch Amy sah sehr gut aus! Zwischen den beiden kam ich mir oft vor, wie eine Milchkuh zwischen zwei Indischen Edelrindern. Ein schreckliches Gefühl kann ich euch sagen! So und nun zurück.
>>Wir sind gleich da Amy! Lass dich doch mal überraschen! Immerhin ist heute Mein Geburtstag, und da machen wir, was ich will.<< ich streckte ihr die Zunge raus und ging weiter.
>>Aber vergiss nicht, dass du ohne uns wahrscheinlich gar nicht erst in den Schuppen rein kommen würdest ! << erwiderte sie und brachte mich mit der Tatsache, dass sie ein Jahr älter war als ich, mal wieder auf die Palme.
>>Wollen wir Wetten, dass ich auch so reinkomme?<< Ich funkelte sie aus einer Mischung von Belustigung und Verärgerung an.
>>Na gut, abgemacht. Der Verlierer muss dem anderen was ausgeben!<<
Ich nahm ihre ausgestreckte Hand und somit war die Wette beschlossene Sache.
>>Ihr beiden werdet irgendwann mal eure Seele bei einer verdammten Wette verlieren!<< mischte sich Miles ein und erntete dafür eisige Blicke von seiner Schwester und mir. Abwehrend hob er die Hände.
>>Schon gut, schon gut! Aber sagt nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte.<<
Amy und Miles stritten sich spielerisch weiter, doch ich war nicht mehr ganz anwesend.
Mein Blick war auf die Gasse vor mir gerichtet. War da nicht gerade noch eine Gestalt gewesen?
Misstrauisch spähte ich in die Gasse hinein. Meine beiden Freunde hatte ich vollkommen vergessen.
>>Yuuhcca! Komm zu mir! Beeile dich!<< flüsterte eine heisere Stimme hinter mir.
Vor Schreck ließ ich meine Handtasche fallen und wand mich schnell um, doch hinter mir war niemand. Ein heiseres Lachen dicht an meinem Ohr, ließ meinen Körper beben. Wieder wand ich mich um, und gerade als ich mich auf die dunkle Gestalt in der Gasse konzentrieren wollte, wurde die Dunkelheit der Nacht von einem grellen Lichtblitz unterbrochen. Ich wurde geblendet und verlor für kurze Zeit das Bewusstsein. Als ich aufwachte, war ich mehr als nur ein bisschen verwirrt. Mein Körper war auf den Gehweg gesunken und obwohl mir kalt war, konnte ich mich nicht bewegen. Es war, als würde ich warten. Auf was genau ich wartete kann ich euch nicht sagen. Ich wusste es selber nicht.


Kapitel 2

Etwa 10 Minuten später hörte ich wieder Schritte in der Gasse.
>>Yucca, Süße ist alles okay bei dir?<< hörte ich die atemlose Stimme von Miles.
Ich sah auf. Warum klang ER denn so atemlos? Hatte er die Gestalt etwa auch gesehen? Hatte er die Stimme auch gehört? Ich sah ihn stirnrunzelnd an. Als ich nicht antwortete, hörte ich ein wütendes schnauben. Erst jetzt fiel mein Blick auf Amy die mich wütend ansah!Offenbar hatte sie entschieden, die sanfte Methode ihres Bruders zu umgehen und es mit „roher Gewalt“ zu versuchen.
>>Verdammt, Yucca! Jag uns nie, nie wieder so einen Schrecken ein! Hörst du?! Wenn du so etwas wirklich dummes noch mal tust, dann, dann.. dann kündige ich dir die Freundschaft! Für immer!<<
Ungläubig sah ich Amy an.
>>Was habe ich denn gemacht?<< meine Stimme klang zittriger als mir lieb war. Was war bloß los? Seit wann ließ ich mir von irgendwelchen dummen Streichen der reichen Kids so eine Angst machen? Denn es war bloß ein Streich, oder?
>>Willst du mich verarschen? WIR SIND DIR GRADE DURCH DIE HALBE STADT HINTERHER GERANNT! UND DU FRAGST, WAS DU GEMACHT HAST?!<< schrie sie mich an.
>>Durch die halbe Stadt? Ich ,.. ich bin durch die halbe Stadt gelaufen?!<<
Ich wurde hart am Kinn gepackt und blickte in Miles Augen.
>>Sag mal, hast du was gekifft? Irgendwelche Pillen geschluckt oder so?<< wand er sich an mich.
>>Ihre Pupillen sind nicht geweitet, aber vielleicht, hat sie trotzdem was intus!<< wand er sich an Amy.
Okay, das war genug.
>>Man, Miles! Du weist genau, dass ich nichts kiffe!! Also was soll der Mist?<<
>>Das fragst du mich? Ich bin nicht wie vom Wahnsinn befallen durch die Stadt geheizt! Ist dir eigentlich klar, dass du eine alte Dame fast über den Haufen gerannt hättest? Die Alte hatte Glück, dass ein Passant sie gerade rechtzeitig vom Gehweg gerissen hat!<<
Ich war schockiert. Ich konnte mich nicht an einen derartigen Vorfall erinnern. Und überhaupt konnte ich mich nicht daran erinnern, irgendwo hin gelaufen zu sein! Aber das konnte ich den beiden wohl eher nicht sagen. Die würden mich in ihrer übertriebener Sorge ins nächste Krankenhaus bringen und mich zur „ENTGIFTUNG“ dalassen. Dabei war ich diejenige, die noch nie was gekifft hatte!
>>Ich.. ich.<< ich überlegte, was ich wohl sagen konnte. Ich dachte an vergangene Konflikte mit den Tussen auf der Schule. Und gerade als ich dachte ich sei verloren, viel mir ein Vorfall wieder ein. Vor etwa einer Woche war ein peinliches Foto von mir, besoffen und vollgekotzt auf irgendeiner Party, aufgetaucht. Natürlich war ich nicht wirklich besoffen gewesen. Eigentlich war ich noch nicht mal auf dieser Party gewesen. Aber irgendein Witzbold hat sich wohl gedacht, dass ich mich, vollgekotzt gut auf einem Foto machen würde. Und offensichtlich hat er auch gedacht, dass man die ganze Schule mit Kopien jenes Fotos tapezieren sollte. Und zu meinem Pech fand der Herr Direktor das nicht ganz so witzig. Ich hab eine Mahnung bekommen und durfte drei Tage die Schule nicht betreten.Tja,so lief das eben, aber zum Pech des Witzboldes kannte ich seinen Namen. Ihren Namen. Lydia McCartney. Reichste, verwöhnteste, arroganteste Zicke der ganzen Schule. Eine wahre Dramaqueen, Cheercaptain und meine persönliche Erzfeindin. Und leider Gottes auch Tochter des lieben Herrn Direktors. Und wieder mal zieht Yucca die Arschkarte.
>>Ähh.. ich hab Lydia gesehen. Da ist wohl mein Temperament mit mir durchgegangen. Auf jeden Fall bin ich ihr hinterher, um sie zur Rede zu Stellen, aber ich bin wohl einfach über meine eigenen Füße gestolpert. Ihr kennt mich ja!<< mit einer abwinkenden Handbewegung und einem Kichern rundete ich die fette Lüge ab.
Ungläubig starrten mich meine Freunde an. Offensichtlich waren sie nicht gewillt, mich so einfach entkommen zu lassen.
>>Und warum hast du nicht auf unser Rufen reagiert?<< fragte Amy misstrauisch.
Verdammt!
>>Ich ähh.. ich habe Musik gehört! Ich konnte mir euer Geplänkel von vorhin nicht weiter antun, da habe ich mir einfach die Stöpsel in die Ohren geschoben und die Musik auf volle Lautstärke aufgedreht. Tut mir echt leid!<< innerlich dankte ich Gott, dass ich in diesem Moment unbemerkt die Hand in die Jackentasche schieben, und meine Kopfhörer raus nehmen konnte. Aber zu meinem Glück fragte Amy nicht weiter nach und auch Miles sah überzeugt aus. Und besorgt.
>>Hast du dir weh getan, als du gestürzt bist?<<
Ich sah auf meine Knie. Die schwarze Strumpfhose war noch unversehrt.
>>Nein. Mir geht es gut. Kann mir jemand sagen, wo wir sind? Ich glaube ich habe während meiner Verfolgungsjagd ein wenig die Orientierung verloren.<<
>>Wir sind im Dealer Viertel. Wenn du mich fragst kein guter Ort um hinzufallen. Stell dir vor du wärst auf den Kopf gefallen und hättest das Bewusstsein verloren. Wenn einer dieser Typen dich gefunden hätte, dann hättest du ein Problem gehabt.<< tadelte mich Amy nochmal.
>>Ja ja! Habs gepeilt! Keine Alleingänge mehr. Können wir jetzt zum Club gehen?<<
>>Bist du sicher, dass du noch weg willst? Wir können uns auch einfach bei dir eine DVD anschauen.<< hakte Miles nach.
>>Natürlich will ich noch weg! Immerhin ist heute mein Geburtstag!<<
>>Du hast Recht! Lasst uns feiern gehen!<< stimmte er mir zu.
Als wir die Gasse verließen warf ich einen letzten blick über die Schulter zurück.
Mir war, als hätte ich eine Bewegung erhascht.


Kapitel 3

Das erste, das ich am nächsten Morgen wahrnahm, war ein Arm, der quer über meinem Gesicht hing. Amys Arm. Das zweite das ich wahrnahm, war ein schnarchen, das vom Boden kam. Mein müder Blick glitt über Miles, der sich auf seiner Luftmatratze ausstreckte. Den Drang seine Füße, die unter der Bettdecke hervor lugten , zu kitzeln konnte ich nur mit größter Selbstbeherrschung unterdrücken. Ich pflückte Amys Arm aus meinem Gesicht, verkroch mich ins Bad und duschte. Als ich 20 Minuten später das Bad verließ, musste ich feststellen, dass die beiden immer noch schliefen. Mein Blick schweifte zu meinem Wecker und ich sah, dass es erst halb neun war. Ich rechnete zurück. Wir waren erst um halb vier nach Hause gekommen, das heißt, dass ich gerade mal 5 Stunden geschlafen hatte und das gruselige daran war, dass ich trotz allem gut drauf war. Und auch der Kater, den ich eigentlich nach der menge Alkohol von gestern haben müsste, blieb aus. Dabei war ich sonst immer der größte Morgenmuffe und nach einem Abend wie gestern dürfte ich ohne Aspirin eigentlich nicht mal meinen Namen wissen.
Naja, dachte ich mir, vielleicht hast du ja heute Morgen als du nach Hause kamst schon was genommen. Quasi vorbeugend. Das wird es sein!
Stolz darauf, endlich den Grund für meinen nicht vorhandenen Kater gefunden zu haben, ging ich runter in die Küche, um Kaffee zu kochen und für die beiden Freaks oben in meinem Zimmer ein ordentliches Kater-Frühstück vorzubereiten.
Als ich 45 Minuten später fertig war, öffnete sich die Tür zur Küche. Herein traten Miles und Amy. Als hätte ich sie gerufen.
>>Du bist schon wach?<< fragte Miles mich, griff um mich herum nach einer Scheibe Toast und gab mir einen Kuss auf die Wange.
>>Ja, irgendwer muss euch zwei Langschläfern ja was zu essen machen.<<
>>Tzz.. Langschläfer, das sagt die Richtige!<< vernahm ich ein leises Gemurmel vom Tisch. Amy, die grade mit fast geschlossenen Liedern versuchte mit dem Kaffee die Kaffeetasse zu treffen, war ein noch größerer Nicht-morgen-Mensch als ich! Ich beobachtete ihre Bemühungen belustigt, bis Miles einschritt und sie „entwaffnete“. Er goss erst sich Kaffee ein und dann ihr.
>>Und was ist mit mir?<< fing ich an zu jammern, als er die Kanne wegstellen wollte. Er nippte an seinem Kaffee.
>>Verzeih. Ich dachte du wärst schon in den Genuss eines viel zu starken Kaffees gekommen. Willst du dass wir an einer Überdosis Koffein sterben? <<
>>Was? Ich hab doch bloß 4...<<
>>4?! Bist du bekloppt?<< er schaute Amy mit hochgezogener Augenbraue an. >>Amy, ich glaube, sie hat doch gestern was genommen!<< nun sah er wieder mich an und ich wusste, dass er das nur gesagt hatte, um mich zu ärgern.
Mit Erfolg! Ich wollte ihm grade eine patzige Antwort geben, als Amy begann zu lachen.
>>Ach Süße! Lass dir von ihm nichts einreden.. Der Kaffee ist super! Wie immer. Aber sag mal, hast du zufällig eine Aspirin für mich?<<
>>Moment ich schau mal eben im Bad nach.<<
Ich sprintete die Treppe nach oben und ärgerte mich mal wieder darüber, dass meine kleine Wohnung nicht zwei Badezimmer besaß! Ich kramte in einem der Schränke rum, bis ich gefunden hatte, was ich suchte. Ich entnahm der Schachtel zwei Tabletten und musste feststellen, dass ich bald neue brauchen würde. Ich fügte den Punkt „Aspirin“ zu meiner imaginären Einkaufsliste hinzu. Meine Eltern waren wegen geschäftlicher Angelegenheiten nie da und weil mir das große Haus im Bonzen-viertel von Long Beach zum Wohnen zu groß war, bat ich um eine eigene Wohnung. Natürlich bekam ich was ich wollte. Als versnobtes Einzelkind bekam man schließlich immer was man wollte. Zudem bekam ich jeden Monat 4.000 $ auf mein Konto überwiesen. Was meiner Meinung nach viel zu viel war! Welcher normale Teenager kann 4.000 $ im Monat ausgeben?
Naja. Lydia und ihre „Freundinnen“ konnten das sicherlich. Aber ich nicht.
Die Haushälterin, die meine Eltern einstellen wollten, hatte ich danken abgelehnt. Zuerst waren Mom und Dad gar nicht begeistert gewesen, aber schließlich konnte ich sie überzeugen, indem ich ihnen freundlich mitteilte, dass sie mich mal können. Tja.. das hatte die beiden ziemlich schockiert, immerhin war ich ihre geliebte, kleine, unschuldige Tochter!
Ich beschloss, mir nicht weiter Gedanken zu machen, sprintete die Treppe wieder runter und betrat die Küche. Ich reichte Amy die Tabletten und ging weiter ins Wohnzimmer.
Ich schaltete den Fernseher an, auf der Suche nach irgendeiner bescheuerten Talk Show. Was ich stattdessen fand schockierte mich zu tiefst. In der Nachbarstraße war ein blutiger, grausamer Mord begangen worden. Das Opfer kam mir merkwürdig bekannt vor. Das war doch...
>>Oh mein Gott! Das ist Mrs. Newton, die, in die du gestern fast reingerannt wärst.<<
Ich fuhr herum.
>>Man, Amy! Musst du mich so erschrecken? und auserdem, bist du sicher, dass es Mrs. Newton war?<<
Sie ignorierte mich einfach, nahm die Fernbedienung und drehte die Lautstärke auf.

>>Das Opfer ist die 83 jährige Isabelle Newton. Sie wurde heute Morgen tot, von ihrem Sohn in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Am Tatort wurde nichts gefunden, dass auf einen Raubmord hinweisen könnte. Die Polizei ermittelt weiter.<<

Als die Nachrichtensprecherin geendet hatte schaltete Amy den Ton aus. Wir beide sahen uns sprachlos an. Ich wusste, dass Long Beach eine ziemlich friedliche Stadt war und ich hatte in meinen 15 Jahren die ich schon hier lebte nie von einem Mord gehört. Aber vielleicht war etwas schreckliches passiert bevor wir hier her gezogen waren.
>>Was ist denn hier los?<< fragte Miles und riss mich somit aus meinen Gedanken.
Ich deutete auf den Flachbildschirm hinter mir.
>>Das ist doch das Haus von der alten Newton, oder? Warum strahlen sie aufnahmen davon im Fernsehen aus?<<
>>Mrs. Newton wurde heute Morgen tot in ihrem Haus aufgefunden.<< sagte Amy mit monotoner Stimme. Amy tat mir leid. Früher, als wir noch kleiner gewesen waren, sind wir beide immer zu Mrs. Newton und ihren Hunden gegangen. Wir haben immer Kekse bekommen und im Winter, wenn wir nass vom Spielen im Schnee waren, hatte Mrs. Newton uns vor ihren alten Kamin gesetzt und uns einen warmen Tee gekocht. Dann hatte sie uns Geschichten von früher erzählt. Wir hatten viele Winter bei Mrs. Newton verbracht. Seit zwei Jahren, war ich nicht mehr da gewesen, da die Leute aus der Schule mich damit aufgezogen hatten, aber ich wusste, dass Amy weiterhin zweimal in der Woche zu ihr gegangen war.
>>Merkwürdig. Seht ihr das Brandmal dort?<<
Jetzt sah ich doch wieder auf den Bildschirm. Brandmal?
>>Welches Brandmal?<<
>>Na da, an der Haustüre. Seht ihr das nicht? Amy du warst doch letztens noch da, ist dir da nicht irgendetwas aufgefallen?<<
>>Jetzt sehe ich es auch. Nein, als ich am Donnerstag da war, ist mir nichts aufgefallen.<<
Am Donnerstag war sie da gewesen? Heute war Samstag, und wenn ich die alte Dame gestern fast noch umgerannt hätte, konnte sie nur in dieser Nacht ermordet worden sein.
Wenn ich daran dachte, dass ihr Haus nur eine Straße weiter stand, wurde mir ganz anders. Wie leicht wäre es dem Mörder wohl gefallen in das Haus eines allein lebenden Teenagers einzubrechen!
>>Yucca ich möchte, dass du die nächsten paar Tage bei uns wohnst! Wer weiß, ob dieser Verbrecher immer noch in der Gegend ist! Wenn dir etwas passieren würde, könnte ich mir das nicht verzeihen.<< sagte Miles, fast al ob er meine Gedanken gelesen hätte.


Kapitel 4

Ein paar Stunden später warteten Amy und ich mit gepackten Koffern vor meiner Wohnung auf Miles. Er war losgegangen um sein Auto zu holen, da er schlau genug war, die Koffern nicht tragen zu wollen. Ich war gerade dabei mir das bildlich auszumalen, als sein blauer BMW um die Ecke bog. So etwas passiert mir immer. Immer wenn ich aufgeregt, oder panisch bin male ich in meinem Kopf kleine kranke Comics. Ich weiß, ich weiß! Ich nenne Amy und Miles Freaks, dabei könnte ich die Königin aller Freaks werden. Aber ich sage euch Miles als Packesel, der meine Koffer schleppt, dass ist einfach eine herrliche Vorstellung. Miles hupte und riss mich schon wieder aus meinen Gedanken. Ich stand von dem Koffer auf dem ich saß auf und hievte ihn in den Kofferraum.
>>Warum brauch ihr Weiber eigentlich immer so viele Klamotten? Und die ganzen Schuhe? Ich meine wie kann man in einer Woche 50 Paar Schuhe anziehen? Wie?<<
>>Ganz einfach. Schuh an, Schuh aus, Schuh an, Schuh aus...<< erklärte ihm Amy in Kindergartensprache. Sie wurde aber jäh unterbrochen als Miles sie packte, sie kitzelte und in sein Auto verfrachtete. Ich konnte ein Grinsen nur mit Mühe unterbinden. Das hätte mir Amy nie verziehen.
>>Hast du noch viele Koffer? Wenn ja, dann ruf ich noch schnell ein paar Umzugshelfer an.<<
Ich streckte ihm die Zunge raus und deutete hinter mich.
>>Nein, das da ist der letzte. Und, nur damit du es weißt, Nur ein Koffer ist voll mit Schuhen und Klamotten.<<
>>Und was ist dann in den anderen beiden?<<
>>Naja..Irgendetwas muss ich ja tun, wenn ich bei euch beiden Langweilern einziehe.<<
>>Sag mir nicht, dass ich gerade eine Tonne Bücher in meine Auto verfrachtet habe!<<
>>Schuldig im Sinne der Anklage<< ich grinste ihn dreist an.
>>Man, Yucca! Wenn ich wegen dir Probleme mit meinem Rücken bekomme, dann gnade dir
Gott!<<
>>Ach was? Hat es der arme, alte Mann schon im Kreuz?<< Ich fing an zu humpeln und hielt mir dabei stöhnend den Rücken.
>>Yucca, du spielst mit dem Tod!<<
>>Ach komm schon, als könnte jemand in deinem Alter mich einfangen.<< mein Grinsen wurde noch breiter.
>>Warte nur, bis dass du schläfst! Dann mal ich dir mit wasserfestem Stift einen Schnurrbart ins Gesicht!<<
>>Naja. Wir werden ja sehen.<< ich drehte mich um,stieg ein.

10 Minuten später standen wir vor der riesigen Villa der Lews.
>>Sind eure Eltern eigentlich damit einverstanden, das ich hier wohne?<<
>>Naja, sie können schlecht etwas dagegen haben, wenn sie nichts davon wisse.<< sagte Miles.
Ich sah ihn verwirrt an. Und bevor sich vom ganzen Denken ein Knoten in meinem Gehirn bilden konnte, schritt Amy ein.
>>Mr. Und Mrs. Lew sind auf Geschäftsreise und haben mal wieder keine Zeit für ihre Kinder.<< ich konnte die Bitterkeit ihrer Worte beinahe auf der Zunge schmecken. Grübelnd sah ich sie an. Ich wusste, dass sie ihre Eltern liebte, aber ich wusste auch um den Umstand, dass Miles nun mal das lieblings Kind seiner Eltern war. Amy konnte machen, was sie wollte, aber sie bekam einfach nicht die gleiche Anerkennung wie Miles. Anfangs wollte sie das wohl nicht wahrhaben, sie hat immer 1000% gegeben. Bei wirklich allem. Aber als sie vierzehn geworden war, fing sie an zu begreifen.
Ihre Eltern hatten sich nie ein zweites Kind gewünscht. Damals bei den Untersuchungen, war immer nur ein Kind zu sehen gewesen. Ein Junge. Miles.
Als dann Komplikationen bei der Geburt aufgetreten waren und Miles per Kaiserschnitt zur Welt kommen musste, stellte sich heraus, dass Mrs Lew Zwillinge gebar. Schon komisch, oder? Trotz hochmoderner Technologien hatten die Ärzte Amy übersehen. Und trotzdem, dass sie so eingequetscht gewesen war, war sie das schwerere und auch das gesündere Baby gewesen.
Sie hatte mir erzählt, dass ihre Mutter während eines Streites erwähnt habe, dass sie, Amy, schuld sei, dass ihr großer Bruder schon im Mutterleib fast gestorben sei. Sie habe ihm die Nährstoffe >>geklaut<<. Damals waren sie knapp 10 Jahre alt gewesen und sie hatte nicht verstanden, was ihre Mutter damit meinte. Heute wusste sie es. Miles war in der Größe und mit dem Gewicht eines Babys zur Welt gekommen, dass fast zwei Monate zu früh geboren worden war. Kaum vorstellbar, wenn man bedachte, was für ein großer, gut gebauter Kerl Miles heute war.
>>Hab ich eigentlich irgendwas auf der Stirn oder so? Vielleicht einen großen fetten Pickel, den ich heute Morgen im Spiegel übersehen habe?<< fragte Amy mich. Völlig perplex starrte ich auf ihre Stirn
>>Nein, wie kommst du darauf?<<
>>Weil du mich anstarrst als wären mir zwei grüne Antennen aus dem Kopf gewachsen.
Ist irgendwas?<<
>>Nein,nein. Schon gut. Ich habe nur überlegt, was wir euren Eltern sagen können, wenn sie zurück kommen.<<
>>Oh, keine Panik. Die fressen dir aus der Hand. Immerhin hast du ja >so einen guten Einfluss auf mich.<.. ganz im Ernst! Als würde ich mich von dir beeinflussen lassen!<<
>>Schon klar Süße. Schon klar.<< ich sah sie mit einem hoffentlich sehr bedeutungsschwangeren Blick an.
>>Tzz..<<
Das Problem, dass die meisten Menschen mit Amy haben, ist ihre Dickköpfigkeit, ihre Zickigkeit und ihre Stimmungsschwankungen. Sie selbst nennt dass >emotionale Flexibilität<.. völliger Schwachsinn, wenn ihr mich fragt.
Ich ignorierte ihr wütendes Gemurmel und wand mich an Miles.
>>Miles mein Herz. Trägst du meine Koffer?<< ich starrte ihn mit dem treudoofen Blick eines Welpen an.
>>Oh vergiss es! Die trägst du mal schön selber!<<
>>Oh komm schon! Immerhin hatte ich gestern Geburtstag!<<
>>Richtig erkannt! GESTERN!<<
>>Wir haben euren Geburtstag letztes Jahr fast drei Tage lang gefeiert! Warum können wir das bei mir nicht auch mal machen?<<
Er kam mir gefährlich nahe.
>>Weil...du...<< , mit jedem Wort kam er näher, >>Noch nicht...18...bist. Unser letzter Geburtstag war etwas besonderes. Wir sind volljährig geworden, so was MUSS man drei Tage lang feiern. Das ist wie ein unausgesprochenes Gesetzt. So und jetzt Schluss mit der Diskussion! Du trägst deine Koffer selbst.<<
>>Arme, arme Welt.. Offensichtlich gibt es wirklich keine Gentleman mehr. Das zum Thema
>Ladys first..<< Ich ließ meiner Aussage einen theatralischen Seufzer folgen woraufhin Miles sich augenverdrehend einen meiner Koffer schnappte.
>>Aber wirklich nur den einen!<<


Kapitel 5

5 Minuten später hatte er die beiden anderen Koffer doch noch ins Haus geschleppt. Fragt mich nicht nach meinen Methoden. Ich werde niemandem verraten, wie ich Miles dazu gebracht habe. Wo kämen wir denn hin, wenn die ganze Welt meine genialen Überredungskünste nachahmen würde? Tzz.. Chaos vorprogrammiert.
>>Erde an Yucca? Hörst du mir überhaupt zu?<< Amy fuchtelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum.
>>Was?<< verwirrt betrachtete ich ihre Hand.
>>Ich fragte ob es okay wäre, wenn wir heute Abend eine wilde Orgie feiern?<<
>>Was?!<<
Miles fing schallen an zu lachen. Ich sah ihn böse an.
>>Aha. Offenbar habe ich jetzt deine volle Aufmerksamkeit. Ich sagte, dass du bei mir schläfst. Mein Bett ist groß genug für uns beide.<< Ich nickte ihr zu.
>>In meinem Bett wäre auch ein Plätzchen für dich frei. Aber das weißt du ja.<<
Ich knuffte Miles, der neben mir stand in die Seite und zu meiner Befriedigung kam ihm ein leises >Uff< von den Lippen.
>>Du bist ein Idiot, weißt du das?<< fragte ich ihn lachend.
>>Naja. Fragen kostet nichts.<< er zwinkerte mir zu und bevor ich zu einem weiteren Schlag ausholen konnte war er schon die Treppe rauf und schloss sich in seinem Zimmer ein.
>>Ich kriege dich sowieso!<< schrie ich ihm noch nach bevor ich mich meinen Koffern widmete.
Amy half mir, die Koffer nach oben in ihre kleine >Suite
Ich stand auf einer großen Wiese und betrachtete die leuchtenden Farben der Blumen. Ich begann mich im Kreis zu drehen und zu lachen. Ich warf die Arme in die Luft und genoss die Sonne auf meinem Gesicht. Doch plötzlich zogen Gewitterwolken auf. Es wurde eiskalt. Ich sah mich nach einer Jacke, oder einem Mantel um, da bemerkte ich SIE. Vier dunkle Gestalten, die die Wiese betreten hatten. Sie kamen auf mich zu und mit jedem Schritt sogen sie die Farben auf und die Blumen verwelkten. Zurück blieb eine graue, trostlose Landschaft.
Die Gestalten kamen immer näher, schlossen einen Kreis um mich und wisperten unverständliche Dinge.
>>Wer seit ihr?<< schrie ich mit panischer Stimme.
Ich bekam keine Antwort.
>>Was wollt ihr von mir?<< fragte ich wieder.
Diesmal bekam ich eine Antwort.
>>Yuuhcca. Komm zu mir! Gib mir deine Seele. Begleiche die Rechnung der Uralten.
Rette mich!<<
Das war unmöglich. Das konnte unmöglich die gleiche Stimme sein! Es konnte nicht sein!
>>Doch Yuccaaa. Ich bin dir bereits einmal begegnet. In der Gasse erinnerst du dich?<<
>>Lass mich in Ruhe! Ich habe nichts getan.<<
>>Stimmt, du hast nichts getan, aber DU musst die Schuld begleichen! Muss den Fehler gut machen, den deine Vorfahren begangen haben! Du musst sterben!<<
Ich wollte laufen, doch meine Beine bewegten sich nicht. Ich wollte schreien, doch meine Stimmer versagte. Ich wollte um mich schlagen, doch mein Körper blieb stehen und ich musste tatenlos zusehen, wie eine der Gestalten ein langes Messer hob. Kein Messer. Es war ein Schwert. Und es glühte. Glühende Schwerter bedeuten nichts gutes! Die Gestalt setzte zum Todesstoß an. Ich schloss die Augen und wartete auf mein Ende...



Schweißgebadet wachte ich auf. Ich sah mich um, auf der Suche nach vier todbringenden Gestalten, doch alles was ich fand war eine schnarchende Amy.
>>Nur ein Traum! Alles nur ein Traum, Yucca!<<
Ich ging ins Bad um mir Wasser ins Gesicht zu spritzen und mich etwas zu entspannen. Das funktioniert auch ganz gut, bis dass ich in den Spiegel blickte. Meine braunen, eigentlich glatten Haare sahen aus, als hätte ein Vogel sein Nest darin gebaut. Doch das war nicht das, was mich so beunruhigte. Meine Augen glühten! Ich schwöre euch, sie waren nicht mehr blau, sondern golden!
Wie zwei Autoscheinwerfer. Ich konnte es nicht glauben und schob das Bild das sich mir bot in die
„Yuccas-Halluzinationen-nach-bösem-Albtraum“ -Kiste. Ich schloss die Augen für ein paar Minuten und als ich sie wieder öffnete waren meine Augen tatsächlich wieder blass blau.
Etwas ruhiger starrte ich auf die Uhr neben dem Wachbecken. Erst halb drei am Morgen, dachte ich und beschloss noch etwas zu schlafen.
Ich ging zurück ins Schlafzimmer und legte mich wider hin. Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen, aber ich lag noch lange wach, bevor mir dies gelang.


Kapitel 6

Als ich morgens aufwachte verdrängte ich die Erinnerung an de Traum und an mein seltsames Spiegelbild gekonnt. Ich sah mich nach Amy um, aber die andere Seite des Bettes war leer.
Also musste ich wohl oder übel aufstehen und nach ihr suchen. Das Problem war nur, dass ich keine Lust zum Aufstehen hatte, also tastete ich auf meinem Nachttisch nach meinem Handy und rief sie an.
>>Ja, bitte?<<
>>Guten Morgen, Sonnenschein! Wo bist du?<<
>>Yucca bist du das?<<
>>Nein, hier spricht der Weihnachtsmann.. Natürlich bin ich es. Wo bist du?<<
>>In der Küche. Wenn du dich beeilst und runter kommst, kriegst du vielleicht noch ein Brötchen. Aber du musst dich wirklich beeilen, lange kann ich Miles nicht mehr aufhalten.<<
Ich war schon halb die Treppe runter, bevor sie auflegen konnte. Ich öffnete die Küchentüre mit Schwung und hatte somit die Aufmerksamkeit, aller anwesenden.
>>Einen wunderschönen guten Morgen!<< schmetterte ich in aller bester Stimmung in den Raum.
Warum war ich eigentlich so gut gelaunt? Vielleicht lag es an der Tatsache, dass heute Sonntag war und ich Sonntage liebte! Weshalb auch immer.
Miles und Amy starrten mich an. Und dann prusteten sie synchron los. Und sie lachten und lachten und hörten gar nicht mehr auf.
>>Ist was?<< fragte ich, als sie sich etwas beruhigt hatten.
>>Du...<< setzte Amy an doch sie kam nicht weit und musste wieder lachen.
>>Deine Haare...<< versuchte es Miles, doch ihm erging es nicht besser als Amy.
Ich suchte einen glänzenden Gegenstand und betrachtete mich darin. Und dann musste ich auch lachen. Ich sah noch viel schlimmer aus als nach meinem Albtraum. Aber wie war das? Ich wollte nicht darüber nachdenken! Also setzte ich mich neben Miles an den Tisch und frühstückte erst mal ausgiebig. Wir beschlossen ins Kino zu gehen. Da war irgendein Film, den Miles unbedingt schauen wollte. Der Abend verlief friedlich ohne weitere Vorfälle. Dennoch dachte ich während des Film viel zu oft über meinen Traum nach. Aber es war nur ein Traum! Und das mit der Stimme ließ sich ganz einfach erklären. Die Leute die mir da in der Gasse einen Streich gespielt hatten, hatten mir mit ihrer komischen Stimme einen solchen Schrecken eingejagt, dass ich die Stimme wahrscheinlich unbewusst in meinen Traum hineinprojiziert hatte. So muss es gewesen sein! Alles nur Zufall. In der Nacht blieben mir weitere Albträume erspart und eine gewisse Vorahnung verriet mir am nächsten Morgen, dass heute etwas passieren würde. Ob gut oder böse, wusste ich nicht.


Als wir um halb neun an der Schule ankamen sah ich belustigt zu, wie sich immer mehr Schüler
um etwas in der Mitte des Parkplatzes scharten.
>>Oh Gott. Ist irgendein Promi heute Anwesend oder hab ich sonst was verpasst?<< fragte Amy genervt. Ich war dem Mob noch einen letzten Blick zu und schaute dann auf den Parkplatz. Überall blitzten nagelneue Sportwagen. Aber das war ja nichts neues. Kaum jemand an dieser Schule kam nicht aus reichem Haus. Und kaum jemand ließ sich von seinen Eltern nicht alles in den Hintern schieben. Kaum jemand außer Amy, Miles und mir. Klar, unsere Eltern waren stinkreich, aber im Gegensatz zu den anderen Snobs hier, nutzen wir das nicht aus. Miles hatte sich sein Auto von seinem eigenen Geld gekauft und das wiederum hatte er sich mit ehrlicher Arbeit als Kellner in Marys Diner verdient! Nun gut. Ich hatte meinen Porsche zum Geburtstag bekommen, da kann ich schlecht sagen, dass ich ihn nicht annehme. Ich war noch nicht einmal gefragt worden, ob ich ein Auto haben will! Aber dass mich diese Tatsache aufregte wussten meine Eltern nicht.
Miles Parkte den Wagen und zu dritt machten wir uns auf den Weg zu den Schließfächern.
Unterwegs wurden uns „Freaks“ schräge Blicke zu geworfen und ab und zu warf man uns auch eine total überflüssige und dämliche Bemerkung an den Kopf. Wie wir Außenseiter geworden waren wusste wohl nur Gott und sonst niemand, denn immerhin hatten wir Geld. Das war das einzige was auf dieser Schule zählte. Zudem sahne Miles und Amy aus wie zwei Models und nach dem was Amy sagte, war auch ich eine wahre Augenweide. So recht glauben konnte ich das nicht. Ich meine, so etwas muss sie sagen. Sie ist meine beste Freundin. Ich selbst fand mich eher durchschnittlich. Nicht hässlich, aber auch nicht überdimensional schön.
Wenn man dem glaubte, was die ganzen Läster Tanten auf unserer Schule sagte, waren wir Außenseiter, weil Miles Lydia hatte abblitzen lassen. Aus verletztem Stolz hatte sie rumerzählt er wäre der größte Loser und eine Niete im Bett. Tja und da Lydia allen das Leben schwer machte, die nicht ihrer Meinung wahren, waren wir von da an die totalen Außenseiter, aber das war mir egal. Ich kannte Miles und Amy seit dem Kindergarten. Wir waren wie Dick und Doof, nur zu dritt. Und deshalb hatte ich Amy auch ihren Fehltritt vergeben, den sie begangen hatte, als sie mit Wasserstoffblonden Haaren, kurzen Röcken und viel zu hohen Schuhen durch die Schule gestöckelt war und Lydias Schoßhund gespielt hatte. Sie war allerdings verstoßen worden, als die Geschichte mit Miles passierte. Im Nachhinein, war es gut, dass sie mit Lydia abgehangen hatte. Dank Amy wusste ich nämlich, dass Lydia nicht ganz so cool war, wie sie immer tat. Sie schlief mit einem Kuscheltier und außerdem war sie noch Jungfrau. Das zu ihren ganzen „Männergeschichten“.
>>Willst du nicht langsam mal deine Bücher raus holen?<<
Ich drehte mich um und starrte in die Augen eines mir fremden Jungen. Seine Augen waren dunkel grün, wie die Tannen im Winter.
Ich sah zu ihm dann zu meinem Schließfach und wieder zu ihm.
>>Was geht es dich an, wann und ob ich meine Bücher raus hole?<<
>>Nichts, aber du stehst auch vor meinem Schließfach. Ich komm nicht ran.<<
Meine Wangen wurden leicht rosa.
>>Oh. Sorry, hab ich gar nicht bemerkt.<< rasch trat ich einen Schritt zur Seite und gewährte ihm so Zugang zu seinem Schließfach. Er gab lachend die Zahlenkombination ein, nahm lachend seine Bücher raus, schloss die Tür und ging immer noch lachend weg. Er war schon fast um die Ecke, als er sich noch einmal umdrehte.
>>Ich bin übrigens Nick.<< er zwinkerte mir zu und verschwand.
Nick. Ich hatte ihn noch nie gesehen, da war ich mir sicher. An einen solchen Hintern würde ich mich garantiert erinnern. Ich hing noch eine Weile meinen Gedanken nach. Zumindest so lange bis dass es klingelte und ich, dank eines Olympia verdächtigen Sprints, gerade noch vor dem Lehrer die Klasse betrat.
Ich blickte mich um und mir fiel sofort Lydia ins Auge, die mich unheilvoll anlächelte. Ich beschloss sie zu ignorieren und ging auf meinen Platzt zu. Als ich an ihr vorbeiging stellte sie mir allerdings ihren Ranzen in den Weg und natürlich stolperte ich darüber. Ich fiel und erwartete den harten Aufprall doch...Ich wurde aufgefangen. Ich sah auf und blickte das zweite Mal an diesem Tag in ein mir fremdes Augenpaar.
>>Nicht so stürmisch, kleine!<< sagte der Typ.
Jetzt hatte er an meinem Stolz gekratzt. Ich richtete mich zu voller Größe auf und musste erkenne, dass er immer noch größer war als ich. Ich schätzte ihn auf 1.90m. Er war gut gebaut, hatte ein paar Muskeln mehr als Miles. Sein Haar war schwarz wie die Nacht und auch seine Augen waren dunkel Grün.
>>Ach halt die Klappe!<< maulte ich ihn an. Ich war wütend auf Lydia, aber da ich sie nicht anschnauzen konnte ohne beim Direktor zu landen, ließ ich meine Wut an diesem Typen aus.
>>Wow. Ein einfaches >Danke< hätte es auch getan.<< Er grinste mich dreist an und ich kochte vor Wut, was nicht zuletzt daran lag, dass er das gesagt hatte, als würde er nicht von dem Vorfall von grade sprechen.
>>Leck mich!<< knurrte ich, schob ihn zur Seite und ließ mich wütend auf meinen Platzt fallen.
>>Gerne. Sag mir wo und wann und ich bin da.<< flüsterte er und sein Grinsen bekam dreckige Züge. Ich ignorierte ihn einfach und konzentrierte mich auf den Unterricht.
>>Mr. Madison? Wollen sie sich vielleicht setzten?<< fragte der Lehrer ihn tadelnd.
>>Wenn sie so nett fragen, ja ich würde mich gerne Setzten. Ich weiß nur nicht wo.<<
>>Oh. Neben Ms. Tone ist noch ein Platzt frei.<<
Tone? Ähh. Tone.. wer hieß noch gleich so? Ach ja.. ICH! Verdammt. Ich starrte stur auf die Tafel als der Stuhl neben mir zurück gezogen wurde und ein gewisser jemand sich neben mich setzte.
>>Ms. Tone, wären sie so nett und erklären Mr. Madison welches Thema wir gerade Behandeln? Er ist neu hier.<< ach was. Lehrer sind ja immer so intelligent.
Als ich mein Buch aufschlug und anfing ihm zu erklären was wir machten, fingen die anderen Schüler an zu tuscheln.
>>Gott! Der Arme. Sein erster Tag hier und schon wird er mit der Anwesenheit des größten Freaks der Welt gequält.<< flüsterte Lydia und zwar so laut, dass alle es hören konnten. Natürlich erntete sie eine menge Gelächter für ihren achso tollen Spruch. Der Lehrer sagte natürlich nichts, da wäre er ja wohl auch blöd. Ich meine, eine bessere Vorlage konnte er ihr gar nicht geben, um ihn bei ihrem Vater anzuschwärzen.
Der Neue sah mir forschend in die Augen, doch ich schüttelte nur den Kopf und begann von neuem ihm das Thema zu erklären.


Kapitel 7

Als es endlich zum Ende der Stunde klingelte, packte ich meine Sachen so schnell wie möglich ein und verließ noch vor allen anderen den Raum. Ich eilte in die Cafeteria, setzte mich an unseren Stammtisch und wartete auf Amy und Miles. Was da eben in Mathe passiert war, war wirklich peinlich gewesen. Naja, zumindest wäre das für einige peinlich gewesen, aber mich ließ das eigentlich kalt. Es machte mir schon lange nichts mehr aus, dass die anderen mich runter machten. Anfangs hatte mich das tierisch verletzt, aber mittlerweile kannte ich die meisten Sprüche schon auswendig und konnte dementsprechend gut kontern.
Ehrlich gesagt gefiel es mir sogar ein Außenseiter zu sein. Ich konnte mir ein Leben, so wie Lydia es führte, nicht vorstellen. Es musste schrecklich sein, dass jeder einzelne Schritt den sie tat von der ganzen Schule kommentiert wurde und selbst ihre beste Freundin Stacy hinter ihrem Rücken über sie lästerte und Geheimnisse preisgab.
Mein Gott! Habe ich gerade etwa Mitleid mit Lydia? Erde an Yucca! Wegen ihr wärst du fast von der Schule geflogen! Die ist deine Erzfeindin. Schluss aus Ende.
Aber die Stimme der Gerechtigkeit in meinem Kopf wollte einfach nicht die Klappe halten!
Und was ist, wenn sie nur so kalt und zickig ist, weil sie keine echten Freunde hat? Was ist, wenn sie nur so ist, um nicht verletzt zu werden?
Ich schüttelte kräftig den Kopf. Nein. Nein! Lydia war definitiv kein armes bemitleidenswertes Ding. Sie ist die Ausgeburt der Hölle, Tochter des Teufels und Königin aller Dämonen.
Den letzten Teil musste ich wohl laut gedacht haben, denn neben mir erklang ein Kichern.
Ich drehte den Kopf und sah in die dunkel Grünen Augen eines zierlichen Mädchens.
War die eben auch schon da gewesen?
Sie war nicht klein oder so, aber sie sah aus, als würde sie beim nächsten Windstoß davon fliegen oder wie ein Strichholz in der Mitte durchbrechen. Sie hatte eine Stupsnase auf der vereinzelt ein paar Sommersprossen zu sehen waren. Ihr Haar war von einem hellen Blond, fast Weiß. Die dunklen Augen wirkten im Vergleich zu ihrer alabasterfarbenen Haut fast Gespenstisch.
Noch eine Neue? Und warum haben die alle die gleiche Augenfarbe?
>>Hallo. Ich bin Luna. Und du bist sicher Yucca.<<
>>Ähh...?<<
>>Du fragst dich sicher woher ich das weiß, richtig? Du bist meinen beiden Brüdern etwas aufgefallen. Sie haben mir von dir erzählt.<<
Ich hatte noch nie, noch wirklich niemals einen Menschen mit einer solch melodiösen Stimme gehört! Wenn sie auch nur ein einziges Wort mehr gesprochen hätte dann wäre ich wohl in eine Art Trance gefallen.
>>Deine Brüder?<<
>>Nick und Jo. Eigentlich heißen sie Niclas und Joshua, aber diese Namen können sie einfach nicht leiden. Du bist Nick heute auf dem Flur begegnet. Der Junge, der an sein Schließfach wollte. Und Jo bist du wortwörtlich in die Arme gelaufen. Er hat dich heute Morgen aufgefangen, als du deinen kleinen „Unfall“ hattest. Erinnerst du dich?<<
>>Ja.<< und wie! Der unausstehliche Typ war also ihr Bruder. Und der Süße auch. Ich wusste nicht recht, ob ich mich darüber freuen, oder aufregen sollte.
>>Du bist lustig! Ich kann am Ausdrucks deines Gesichtes erkenne, dass du einen meiner Brüder gar nicht leiden kannst und den anderen findest du süß.<<
Okay. Dieses Mädchen war verrückt, durchgeknallt und hatte offensichtlich nicht mehr alle Latten am Zaun. Also perfekt um Mitglied bei den Außenseitern zu sein.
>>Ihr seit neu hier, richtig?<<
>>Ja. Wir sind Freitag Nachmittag hier angekommen. Die statt scheint ganz hübsch zu sein, ich hatte allerdings noch keine Zeit sie mir genauer anzusehen.<<
>>Naja, ich könnte sie dir zeigen. Meine Freundin Amy und ich wollten am Wochenende einkaufen gehen, ich frag sie mal, ob sie etwas dagegen hätte wenn du mitkommst.<<
>>Wen fragst du was?<< ertönte in diesem Moment Amys Stimme hinter mir.
>>Oh, wenn man vom Teufel spricht. Dich, dich will ich was fragen.<< meine Stimme wurde immer unheilvoller und ich deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf sie. Ihr Gesicht wurde bleich und ich konnte mir ein Lachen einfach nicht mehr verkneifen.
>>Oh, Yucca Tone! Du weist genau, dass ich immer einen riesen Schrecken kriege, wenn du das machst!<<
>>Tut mir leid, Süße, aber dein Gesichtsausdruck ist immer wieder der Hammer! Aber egal. Ich wollte dich fragen, ob es dir etwas ausmachen würde, wenn Luna am Wochenende mitkommt.<<
>>Wer ist Luna?<< fragte sie ich perplex.
>>Das<< , ich deutete auf Luna, >>ist Luna. Sie und ihre Brüder sind neu hier und da habe ich ihr angeboten, dass ich ihr die Stadt zeigen könnte. Und da wir am Wochenende eh einkaufen gehen wollten, dachte ich, dass das eine gute Gelegenheit wäre. Ich kann natürlich auch irgendwann anders mit ihr losgehen, wenn dir das lieber ist.<< ich sah sie bittend an und betete, dass sie zusagen würde. Luna war mir sympathisch und ich wollte sie nicht jetzt schon vergraulen.
>>Nein nein! Das geht vollkommen in Ordnung. Je mehr mir dabei helfen die richtigen Sachen auszusuchen desto besser. Und vielleicht ist Yucca dann nicht ganz so mürrisch, wenn wir fertig sind.<< jetzt wand sie sich an Luna.
>>Du musst wisse, dass Yucca nicht so leicht zum Einkaufen zu überreden ist. Sie hast es! Aber da sie mir letztens einen ganz bösen schrecken eingejagt hat, habe ich was gut bei ihr.<<
>>Jaja! Ist ja gut. Aber glaub mir Luna! Mit Amy einkaufen zu gehen, gleicht einem Marathon. Sie wird uns in jedes Geschäft in Long Beach schleifen. Also zieh besser bequeme Schuhe an. Ach und Amy?<< warnte ich Luna vor und wand mich schließlich fragend an Amy.
>>Ja?<<
>>Wo hast du eigentlich Miles gelassen? Ich kann ihn hier nirgendwo sehen.<<
>>Der müsste gleich kommen. Er wollte noch schnell etwas erledigen. Und ich ahne schreckliches, er sah ziemlich sauer aus, als er ging.<<
>>Oh je. Ich glaube er ist zu Drew. Er will ihn über das Foto ausquetschen.<<
Erinnert ihr euch an das Foto? Ja genau das, auf dem ich vollgekotzt zu sehen bin. Und erinnert ihr euch auch daran, wer es meiner Meinung nach in die Welt gesetzt hat? Genau, Lydia. Ich habe da allerdings ein kleines Detail vergessen. Ihr Freund Drew, Quaterback des Footballteams, hat ihr geholfen. Miles und er waren mal richtig gut befreundet gewesen. Zumindest so lange bis dass Lydia angefangen hatte die Gerüchte über Miles zu verbreiten. Seit einer Schlägerei deswegen gingen die beiden sich aus dem Weg, doch Miles hatte mir versprochen mal mit Drew wegen des Fotos zu „sprechen“. Okay, ich hatte ihn nicht drum gebeten und als ich sagte, dass das nicht nötig sei, hat er mich angeschrien und mir klar gemacht, was von meiner Meinung hielt. Zwei Stunden später stand er wieder vor meiner Wohnung und hat sich mindestens hundert Mal dafür entschuldigt
und mir geschworen, dass er nie wieder so ausrasten würde. Natürlich hatte ich ihm verzeihen. Wie könnte ich auch anders, wenn er mich mit seinen blauen Augen quasi durchbohrte? Der Hundeblick sollte verboten werden!
Ich sah mich suchend in der Cafeteria um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
>>Ich denke, ich werde ihn suchen.<< sagte ich abwesend, stand auf und ignorierte die fragenden blicke der beiden Mädchen hinter mir.
Ich suchte und suchte.. und fand Miles schließlich zusammen mit Drew auf dem Parkplatz.
Die beiden wälzten sich über den Boden und schlugen aufeinander ein.
Typisch Jungs! Warum konnte die männliche Spezies nicht einfach wie der normale Rest der Welt miteinander reden? Warum mussten die Typen sich dabei immer die Köpfe einschlagen? Wenn sie dachten, uns Frauen damit imponieren zu können lagen sie aber ganz falsch! Das nervt. Echt!
Ich stand mittlerweile neben den beiden und beobachtete, wie mal Miles oben lag und Drew eine verpasste und zwei Sekunden später Drew das gleiche bei Miles tat.
Ich dachte, dass die beiden schon irgendwann von alleine aufhören würde und beschloss daher nicht einzugreifen.
Als sich die beiden allerdings zehn Minuten später immer noch rumwälzten, beschloss ich sie auf mich aufmerksam zu machen.
Ich räusperte mich. Erst leise, dann etwas lauter und dann nahm mein räuspern epische Ausmaße an. Doch keiner reagierte.
Eines der dinge die ich gar nicht leiden konnte, war, wenn ich ignoriert wurde. Also ging ich auf das Miles-Drew-Knäuel am Boden zu und probierte zu erkennen, wem welcher Arm gehörte und welches Bein ich treten musste um Miles zu erwischen. Weit kam ich nicht, da die beiden ihre Positionen immer wieder wechselten. Und als sie mir gefährlich nahe kamen und ich fast in das Knäuel hineingeraten wäre drehte ich mich um und... erstarrte. Dort standen zwei mir bekannte Personen und sahen den Jungs genau wie ich dabei zu, wie sie sich schlugen.
>>Könnt ihr die beiden vielleicht voneinander trennen?<< fragte ich Nick und Jo Madison genervt.
>>Klar, wenn du bitte sagen kannst.<< antwortete Jo und sah mich herausfordernd an.
>>schon gut, ich mach es lieber doch selber.<< gab ich fast automatisch zurück. In dem Moment tauchte Amy auf.
>>Oh Yucca! Sag mir dass das nicht Miles ist.<<
>>Es ist Miles.<< kam es aus drei Mündern gleichzeitig.
>>Das gibt es doch gar nicht! Und mir hält er andauernd vor, ich sei kindisch! Nur weil ich die jüngere bin!<< im Gegensatz zu mir fackelte Amy nicht lange, ging auf die beiden, mittlerweile blutenden und dreckverschmierten Jungs hin, nahm beide Köpfe und schlug sie einmal kräftig aneinander.
>>Hey. Ich wollte euch nur bescheid geben, dass ihr mittlerweile Publikum habt, ihr Idioten!<<
Die Jungs sahen sich um und entdeckten offenbar erst da ihre Zuschauer.
Miles sah mich entschuldigend an, hob die Hand und winkte mir zu. Ja wirklich! Er lag da auf dem Boden, unter einem Jungen, der die Faust zum Schlag schon gehoben hatte und besaß die Frechheit mir zuzuwinken. Ich kniff die Augen zusammen und schenkte ihm einen todbringenden Blick.
>>Was habt ihr beide eigentlich für ein Problem?<< fragte Amy. Ich betrachtete sie genauer. Am Hals hatte sie große rote Flecken und ihr Gesicht war puterrot. Ich glaube gleich würde jemand mächtig Ärger bekommen.
>>Ich hab doch gesagt, dass ich mit Drew reden wollte.<< gab Miles nicht sehr überzeugen zurück.
Amy kochte mittlerweile vor Wut.
>>Willst.Du.Mich.Verarschen??!<< sie zerrte Drew von ihrem Bruder runter. Miles wich misstrauisch zurück. Amy folgte ihm.
>>Dass nennst du Reden? Ich zeig dir wie man redet!<<
Miles war schneller als man hätte sagen können >>Los Miles! Lauf um dein Leben<< aufgesprungen und spurtete los. Weit kam er nicht, da er humpelte und Amy ihn bald ein hatte. Sie schlug auf ihn ein, wobei schon nach dem zweiten Schlag klar war, dass sie ihn nicht ernsthaft verletzten wollte. Diese Schlacht mussten die beiden alleine schlagen. Ich drehte mich um und betrachtete Drew. Ich ging auf ihn zu, nahm ein Taschentuch aus der Jackentasche und hielt es ihm abwechselnd an Lippe und Auge.
>>Ich glaube, dass muss genäht werden. Du solltest ins Krankenhaus fahren.<< murmelte ich, als ich mir die Wunde oberhalb seines linken Auges genauer ansah.
>>Yucca? Das mit dem Foto.. es tut mir wirklich leid! Ich meine.. ich wusste nicht, dass sie es in der ganzen Schule herumzeigen würde! Ich dachte..<<
>>Das war wohl der erste Fehler. Leute wie du sollten nicht denken. Sie sollten Football spielen und beliebt sein. Ganz einfach.<<
>>Autsch. Das tat weh.<<
>>Weißt du, dass mir das scheißegal ist?! Ich wäre fast von der Schule geflogen wegen eurer dämlichen Aktion! Und jetzt geh besser. Manchmal geht mein Temperament einfach mit mir durch. Wenn das passiert, solltest du besser nicht in meiner Nähe sein. Und Lydia auch nicht. Sag ihr
das.<<
Er sprang auf, taumelte erst etwas, fand aber schließlich doch zu seinem Wagen, startete den Motor und fuhr davon.
>>Amy, Miles? Ich bin wieder drinnen, falls ihr mich suchen solltet!<< rief ich den beiden zu und verschwand im Gebäude. Als ich an den Madisons vorbeiging sahen die beiden mich neugierig an.


Impressum

Texte: Die Gechsichte und die Namen sind frei erfunden.das Copyright für die idee liegt bei mir! :)
Tag der Veröffentlichung: 18.03.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Schneebeißchen is coming soon :p Danke an.. einfach alle ;)

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