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Widmung


Ich widme dieses Buch meinen lieben Lesern, meinen Freunden und besonders Jenny!
Schön das du meine Bücher liebst und sie mitverfolgst.

Prolog



Ketias Sicht

Gleich würde ich bei ihm sein.
Ryan.
Meine Erlösung würde kommen.

Unter mir spürte ich das Vibrieren der Schienen.
Der Zug wird bald bei mir sein.
Darauf hatte ich gewartet, seitdem er mich verlassen hat. Er ist wegen mir gestorben, weil ich unvorsichtig war. Wären wir beide an dem Abend nicht dort gewesen, dann würde er noch leben. Dann wäre mein Leben noch in Ordnung. Es ist aber so gekommen. Seit einem halben Jahr lebte ich bereits ohne Ryan, meinen bester Freund.

Ryan und ich wollten nachhause. Wir gingen zum Ausgang, hinaus ins Freie. Synchron atmeten wir tief ein.
Drinnen in der Bar war die Luft voller Rausch gewesen, wenn man Luft holen wollte, kratzte es in der Lunge.
Ich verabschiedete mich von Ryan, doch er bestand darauf mich zu begleiten, weil es stockfinster war. Ehrlich gesagt, war ich darüber froh, man weiß nie, was in der Nacht bei der nächsten Ecke steht. Zusammen schlenderten wir durch die Straßen.
Plötzlich hörten wir aus einer Gasse, die ein Stück vor uns lag, wütendes Gebrüll.
Normalerweise hätten wir dort nicht hingemusst, doch ich zerrte Ryan hinter mir her.
Er flüsterte mir zu: „Ket wir sollten das lassen. Wer weiß, ob die betrunken sind. Komm wir müssen nicht da lang.“
Ich beharrte darauf, dass wir denen helfen müssen. Er blieb stur.
„Nein.“
„Dann geh ich eben alleine dahin.“ Er erstarrte.
„Scheiße Ketia, du willst mich ernsthaft erpressen.“
„Ja, wenn es sein muss, dann auch das!“
Ich lief weiter. Er folgte mir nur mit kleinem Abstand, er war einfach zu lieb. Ich lächelte.
Vor der Gasse blieb ich stehen.
Ich konnte eine männliche, rauchige Stimme vernehmen. Sie erweckte ekel in mir. Es war, als reibe ein Schmirgelpapier über die Haut. Ganz schnell hin und her, sodass es komisch klang und gleichzeitig wehtat.
Diese Stimme sagte: „Die Bullen sind schon hinter uns her. Übergib mir den Stoff. Haschisch brauch ich eh! Also wo sind die Drogen? HE! DU WICHSER! Gib SIE MIR!“
Ich schnappte nach Luft.
Der Typ drehte sich um. Er sah nur mich, weil Ryan hinter der Ecke stand.
„Scheiße, da steht ne kleine SCHLAMPE!!! Das ist deine Schuld Robert! Los holen wir sie uns.“
Ich rannte los, mit Ryan vor mir. Wir bogen in die verschiedensten Straßen ein. Kurz stolperte ich, schaffte es mich gerade so noch zu halten. Ich bekam starkes Seitenstechen, trieb mich aber weiter. Nach etlichen Minuten schaute ich mich um. Wir hatten sie abgehängt.
„Ryan…huff. War…teehh!“ Er blieb abrupt stehen.
Er blickte sich auch um und stellte das Gleiche fest wie ich.
Dann sah er zu mir und fing an zu lachen.
IDIOT!
Ich hechelte mich hier ab, bin fast am Verrecken und der findet das auch noch lustig?!
„Sorry Ket, aber du… ha geil. Du siehst aus wie ein Kugelfisch, den man auf einen Tisch gelegt hat und der versucht zu schwimmen, so lange bis er kurz vorm Sterben um Luft ringt.“
„Ich… was? Ich… soll… ufff, ein Kugelfisch sein?“ Für die letzten Wörter verbrauchte ich meinen Restlichen (so fühlte es sich an) Sauerstoff. Ich knickte ein. Und japste vor mich hin.
Ryan beugte sich zu mir runter.
„Na, alles klar?!“
„Bescheu…erte Frage“, gab ich von mir.

2 Wochen später lief ich abends von Ryan zu meinen Eltern.
Als ich um die erste Ecke bog sah ich ihn vor mir.
Diesen Drogendealer.
Er kam auf mich zu. In seiner rechten hielt er eine Knarre.
FUCK, will der mich umbringen. Sarkasmus, ach wie hab ich dich vermisst Bruder.
Wusstest ihr, das Mädchen viel öfters Sachen ironisch meinen als Jungs. Entweder sie lügen oder sie sagen das was sie meinen. So unkompliziert. Vielleicht, sollte ich mich um operieren lassen, denk ich nicht mehr so viel nach und mache das, was ich will.
Aber wäre es… STOPP! Vor mir ist ein steht ein beschissener Killer und ich, ich rede über Ironie. Bin ich vollkommen übergeschnappt? Meine Ausrede: Ich stehe unter Höchstspannung und bekommen Adrenalinüberzufuhr.

Er kam auf mich zu.
„Na kleine Nutte, hast du uns schon vergessen? Warst wohl bei den Bullen. Meinen Kumpel haben sie gefasst, mich aber noch nicht.“
Langsam griff er mit seiner linken Hand in seine hintere Hosentasche. Er zog sie wieder nach vorne und hielt ein Messer in der Hand.
„Hm, ich könnte es auf die Schnelle Tour machen“, er schaute zur Pistole, „oder ich nehme die langsame, qualvolle Tour“, er blickte aufs Messer und dann fragend zu mir.
Der fragt mich jetzt nicht ernsthaft, wie ich sterben wollte, oder? Ist der ein Schronk? (Mischung aus Honk und Schrank (danke Jenny für dieses geile Wort!!))
Ich begann am ganzen Leib zu zittern.
Scheiße man, der will mich umbringen!
„Äh… ich ziehe die Schnelle vor.“
Nun grinste er barbarisch.
„Klar, dass du das sagst. Nur…hmm, wie soll ich es dir erklären? Schwierige. Vielleicht so: Ich tue NIE das, was jemand will oder was mir gesagt wird.“
Hey ich auch nicht. Wir könnten Seelenverwandte sein.
KET!!!!!!!

Ich konnte seinen rauchigen Duft riechen.
„Lass sie in Frieden!“, ertönte eine bekannte Stimme hinter mir.
Wo kommt er den auf einmal her?
Ich flüsterte, ohne mich umzudrehen, ihm leise zu: „Ryan, was machst du hier?“
„Ich wollte dir deine Tasche bringen. Du hast sie bei mir vergessen.“
Ich drehte mich um.
Im gleichen Moment schoss der Typ ab.
Durch meine Drehung veränderte mich meine Position und die Kugel traf Ryan direkt in die Brust.

Er knickt vor mir ein.

Leise flüsterte er zu mir: „Scheiße! Du… ich. Mist. Ketia ich liebe dich.“
Dann lag er regungslos vor mir. Ich lieb dich auch Ryan. Du bist mein bester Freund!

Ich schrie um Hilfe.
Der Typ rief noch sauer zu mir: „Scheiß Kuh.“ Dann verschwand er.

Es kam niemand.

Ich sackte zusammen. Ryans Kopf bettete ich in meinem Schoß. Sanft strich ich über sein rabenschwarzes Haar.
Meine Sicht verschwamm. Die Tränen kullerten aus meinen Augen, glitten an meinen Wangen hinunter und vielen auf sein Haar.
Ich versuchte sie mir nicht weg zu wischen. Warum sollte ich? Er ist doch mein bester Freund. Ich hab ihn so unendlich lieb. Mit meinen Armen umklammerte ich ihn krampfhaft. Er kann mich nicht einfach verlassen, ich brauchte ihn doch so sehr. Er ist mein Fels beim Sturm im Meer, er ist mein Retter bei allem und ist für mich überlebenswichtig.
WARUM ER?



Es war alles meine Schuld.
Ich wollte jetzt endlich bei ihm sein.
In der Ferne konnte ich die Scheinwerfer des Zugs erkennen.
Kann dieser scheiß Zug nicht schneller fahren?
Ich dachte über die schönen Momente in meinem Leben nach.
Meine Familie würde mich vermissen, meine Freunde bestimmt auch. Bei meinen Schulkameraden war ich mir nicht sicher. Mochten sie mich wirklich so sehr, dass sie um mich trauern würden? Ich hatte keine Ahnung, was sie in echt von mir hielten.

Der Zug war nun direkt vor mir. Keinen Meter mehr weit weg.
Ich schloss die Augen, dann spürte ich einen Stoß.

Kapitel 1



Ketias Sicht

Vor mir tauchte ein helles Licht auf.
Und nein, es war kein Tunnel durch den ich ging. Es war eher ein Aufzug in dem ich stand.
Die Knöpfe waren beschriftet mit:
Untergeschoss = Erde
Erdgeschoss = Universum
Erste Etage = Himmel
Zweite Etage =Hölle

Oh, ich dachte immer die Hölle wäre unten und ganz oben der Himmel. Upps, da hatte ich mich (und die ganze Menschheit) wohl vertan.
Hm, ich könnte mal aus Spaß das Universum drücken, oder?
Neee, lieber nicht, wer weiß was dann passiert.
Ich drückte den Himmel.

Eine helle Männerstimme ertönte: „Für dich wurde der Zugang zum Himmelprotal gesperrt. Du kannst den Himmel nicht betreten.“
Wie jetzt, ich war doch immer lieb gewesen!!!! Was soll der Mist? Ryan war bestimmt im Himmel.
Okay, wenn ich nachdenke, fallen mir schon diverse Sachen ein, die wir beide gemacht hatten, die nicht ganz ‚korrekt‘ waren. Aber für so was kommt man doch nicht gleich in die Hölle, oder?
Na gut, dann drück ich eben auf die zweite Etage.
Das tat ich dann auch.
Ein Ruck und ich spürte wie es schnell in die Höhe ging. Es dauerte nicht lange und der Aufzug blieb ruckartig stehen.
Hmmm, sind bestimmt irre viele Menschen schon hiermit gefahren.
Die Tür öffnete sich.
„Borr, wenn das sie Hölle ist, dann bleib ich freiwillig beim Teufel!“
Das muss man gesehen haben. Vor mir war, nein nicht eine dunkle Höhle mit Feuertentakeln, was denkt ihr denn?, nein vor mir war ein Shoppingcenter, daneben eine Fressbude, ein großer runder Platz mit vielen schönen dunklen Bänken.

Die Leute rannten in den Shoppingcenter.
Jemand rief: „Schätzchen, los beeil dich, der Sale-Teil ist gleich leergekauft.“

Geil SALE in der Hölle. Hoffentlich auf Schuhe. Ich rannte los. Wer würde sich den das entgehen lassen? Ich jedenfalls nicht!
Im Center wurden meine Augen doppelt so groß wie davor. Es war der Traum einer jeden Frau. Geschäft neben Geschäft, von schlicht und einfach zu prunkvoll und perfekt. Kleider, Schmuck, Make-Up, und SCHUHE!!! Alles was das Herz begehrt.
Ich blickte nach rechts. Oh das, das ist MEIN LADEN. Schuhe, bis zum Umfallen.

Und dann sah ich sie.
Die Schuhe meines Lebens. Für diese mega hamma geilen High Heels war ich geboren, naja eher gestorben.
Sie hatten hohes Plateau, waren schwarz, sehr elegant und auf ihnen wären kleine Silber und rubinrote Diamanten.

Ich hechtete zu ihnen hin. Eine fette Frau stand mir im Weg, ich schubste sie einfach zur Seite. Eine bescheuerte Tusse, mitaufgespritzten Lippen und unechter Oberweite entdeckte sie auch. Sie lief dorthin.
Oh, das wird knapp. Ich kam vor ihr an und schnappte sie mir.
„Ey, du kleine Tusse, ich hab die zuerst gesehen!“, warf sie mir vor.
„Ne, ich. Pech gehabt.“ Ich zeigte ihr meinen Lieblingsfinger, ja genau den in der Mitte.
Das ließ sie nicht auf sich sitzen und zog an meinen Haaren.
Was diese Oberschlampe berührt mich?! Na der werde ich es zeigen. Ich packte ihre Hand, die mittlerweile meine Haare stark umklammerten, und stach mit meinen Fingernägeln in ihr Fleisch. Sie quietschte auf. Trotzdem gab sie mich nicht frei.
Wie du es willst Tusse!
Ich nahm meine andere Hand, die bewaffnet mit meinen Superschuhen war, und riss mit dem langen Absatz ihren Ausschnitt runter.
Jetzt begann sie zu kreischen und ließ mich los, damit sie ihre falsche Oberweite verdecken konnte.
„Oh entschuldige, dass wollte ich nicht.“

Ich stapfte zur Kasse. Viele Leute starrten mich erschrocken an.
Was denn? Noch nie ein Mädel gesehen das ihre Schuhe verteidigt?
Ich schaute auf die Größe des Schuhes. 39. Perfekt. Noch den Preis checken. 289,99¤
Was? Oh mein Gott!!!!!
Der Typ vor mir in der Schlange sah ziemlich reich aus.
Wieso sollte ich denn nicht…?
Ich tippte ihn an. „Hm?“, er drehte sich nicht um.
„Äh, könntest du mir ein bisschen Kohle leihen?“
Blitzschnell drehte er sich um.

Mein Herz blieb stehen.
Schlägt es eigentlich überhaupt noch?
Es war

RYAN!

„Ket, Ketia…, bist du das?“, fragte er mich ungläubig.
Er nahm mich in den Arm, ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten.
„Wow, ich hab dich vermisst“, flüsterte er mir zu.
„Ich dich auch.“
Er ließ mich los. „Äh Moment, bist du…, warum bist du hier?“
„Äh, hallo, Sale in einem Schuhladen? Tickst du nicht mehr ganz richtig im Hirn? Das las ich mir nicht entgehen.“
„Das mein ich nicht. Ich meine wieso bist du nicht auf der Erde?“
„Weil ich tot bin“, hört sich beknackt an, wenn man mit jemandes spricht und sich selbst als tot erklärt. *Grins*
„Wie? Also, was hast du angestellt?“
Toll, darauf soll ich antworten…?
„Ich…äh, hab dich vermisst.“
Er riss geschockt die Augen auf.
„W-A-S?! DU HAST DICH UMGEBRACHT, WEGEN MIR?!!? Bist du bescheuert?“
So hatte ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt. Nicht in einem Schuhladen und ich dachte auch nicht, dass er so ausrastet.
„Ja.“
Antwort auf alles.
„Uh, da fällt mir ein, warum bin ich und äh, du auch nicht im Himmel?“, fragte ich ihn, bevor er irgendwas zerschmettert.
„Bei dir war es klar. Du hast dich umgebracht. Niemand anders und es war auch kein Zufall. Bei mir…, äh naja. Wie soll ich‘s sagen?“
„Einfach raus mit der Wahrheit.“
„Meine leibliche Mutter ist der Teufel.“
Äh, WAS?!?!
„Deine Mutter ist der Teufel? Wie jetzt? Der Teufel ist männlich, wie geht denn das?“
„Pssst“, er deutete vor sich auf die Frau in der Schlange.
„Hä? Was meinst du?“
„Das ist meine Mutter. Sie wusste von dem Sale und ich musste sie begleiten….“
Geil, ich fing an zu lachen. Der Teufel höchst persönlich geht Shoppen. Einfach zu cool!

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir
Bildmaterialien: Google (hab sie aber verändert)
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2013

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