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Kapitel 1

„Das muss ein Fehler sein. In meinen Unterlagen steht Zimmer Nr. 59 Jungentrakt,das kann doch nicht richtig sein.“ ich bin total genervt, da ich von der langen Reise müde bin.
„Einen Moment, ich hole die Lehrerin die die Zimmeraufteilung macht.“ und damit verschwindet die kleine rothaarige.
Gut zehn Minuten später taucht sie mit einer freundlich aussehenden Frau wieder auf.
„Hallo, du musst Michelle sein. Ich bin Frau Klentze. Leider muss ich dir sagen das es kein Fehler ist das du ein Zimmer im Jungentrakt hast. Natürlich wird es nicht einfach für dich sein, doch das noch ein Mädchen kommt war einfach nicht geplant und so ist der Mädchentrakt voll, tut mir sehr Leid. Dennoch bin ich mir sicher das es dir hier gefallen wird und du dich mit deinem Zimmergenossen verstehen wirst.“
„Was? Ich werde einen Zimmergenossen haben? Aber das geht doch nicht!“
„Leider muss es so sein es ist das einzige Zimmer wo noch ein Bett drin frei ist.“
Ihr fragt euch jetzt sicher wieso ich nicht schon längst wieder gegangen bin. Der Grund wenn ich nicht hier bleibe darf ich in einer Zelle bei der Polizei wohnen. Wieso? Ganz einfach: es gibt so viele Kinder die Mist machen das die Kinderheime überfüllt sind. Und für mich unschuldiges Mädchen kein Platz ist. Nein ich habe nichts gemacht doch wieso ich ins Kinderheim müsste will ich euch jetzt noch nicht erzählen. Vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen, also mein Name ist Michelle Meester, ich bin 15 ½ braun haarig und normal groß. Einige sind auf meine Figur neidisch doch für mich ist sie nichts besonderes und dennoch habe ich nichts an ihr zu meckern. Alles in allem bin ich zufrieden mit meinem Aussehen. Meinen Charakter zu beschreiben ist zu kompliziert also bildet euer eigenes Bild. Nun gut, zurück zu meinem KLEINEN Problem. Da ich einfach zu müde bin um weiter zu diskutieren stimme ich zu auch wenn ich mir vornehme das noch einmal anzusprechen. Frau Klentze fragt ob ich noch Hunger habe und sie mit in den Speisesaal begleite. Dies verneine ich und so sagt sie mir in welche Richtung ich gehen muss um zu meinem neuen Zimmer zu kommen. Die Zimmer sind nicht schlecht eingerichtet und doch würde ich lieber im Mädchentrakt ein Zimmer mit einem Mädchen eins teilen. Vielleicht habe ich ja Glück und ein Mädchen will wieder nach Hause. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Mit großer Freude sehe ich das neben dem zimmer noch ein Badezimmer mit Dusche ist.
Total erschöpft lege ich mich aufs Bett.
„Ich bin mal auf meinen Zimmergenossen gespannt. Hoffentlich verstehe ich ich mich mit ihm. Als wir zum Essen gegangen sind war er noch nicht da ich hoffe das er jetzt da ist.“
Sobald ich die Stimmen höre setze ich mich auf. Die Tür geht auf und ein nicht schlecht aussehender junge betritt denn Raum. In Schlepptau zwei weitere Jungs.
„Heilige Scheiße. Haben sie dir einen schwulen ins Zimmer gesteckt.“
„Ich bin kein Junge sondern ein ganz normales Mädchen, das in einem zimmer im Jungentrakt wohnen muss weil keins mehr im Mädchentrakt frei ist.“ stelle ich die Sache klar.
„Ich muss mir mit einem Mädchen ein Zimmer teilen?“
„So sieht es aus und glaub mir ich bin auch nicht froh darüber.“
„Das kann ja nicht gut gehen. Der Playboy der Schule zusammen mit einem Mädchen in einem Zimmer wohnen? Was haben die sich denn dabei gedacht?“
„Keine Sorge ich werde noch morgen Abend von hier abhauen dann seid ihr mich wieder los.“
„Und wo willst du dann hin? Nach Hause geht wohl schlecht denn wenn dich dein Eltern hier her geschickt haben kannst du da schlecht aufkreuzen.“
„Ich habe kein zu hause also werde ich auf der Straße leben.“
„Wieso hast du kein zu Hause?“
„Ist doch egal oder? Ich bin müde von der fahrt also lasst mich jetzt schlafen. Ihr werdet schon sehen ab morgen Abend werdet ihr eure Ruhe haben.“
„Nein werden wir nicht denn du gehst nicht. Ich will nicht schuld sein das du auf der Straße lebst und dir wer weiß was passieren kann.“ es war mein Zimmergenosse der dies sagt und ich schaue nicht schlecht. Auch seine Freunde sehen ihn verdutzt an. Er wollte gerade eben doch nicht das ich hier bin. Wie auch immer. Ich gehe an den Jungs vorbei zu meinem Koffer, krame mir eine Jogginghose und ein T-Shirt raus und gehe ins Bad um mich umziehen. Die drei schauen mich verblüfft an als ich umgezogen wieder raus komme.
„Du willst um 19:30 Uhr ins Bett?“
„Problem damit? Ich bin wie ich schon gesagt habe von der langen Fahrt müde. Also wäre es sehr freundlich von euch woanders hinzugehen wenn ihr was weiß ich machen wollt.“
„Also eigentlich...“
„Lass es bleiben es interessiert mich nicht im geringsten.“
„Du hast nicht nur ein Mädchen im Zimmer nein sie ist auch noch voll die Zicke du tust mir echt Leid, Mann.“
„Leute ich glaube ich bleibe hier wenn ihr nichts dagegen habt.“
„Du willst doch nicht auch schon ins Bett oder?“
„Nein ich gehe noch duschen und so. Aber ich gehe heute früher ins Bett ich bin nämlich auch ziemlich müde von der Fahrt.“
„Ok, bis morgen dann.“
Ich bekomme noch mit wie mein Zimmergenosse- wie heißt er eigentlich? Egal muss ich ihn morgen fragen – die Vorhänge schließt und Duschen geht. Doch schnell schlafe ich ein.


Sicht Alex


Das heiße Wasser wirkt beruhigend. Das ich mit einem Mädchen zusammen wohnen soll ist echt seltsam. Mal sehen wie das Jahr so wird. Wenn sie genauso zickig bleibt wie sie heute war kann das nicht klappen. Irgendwie habe ich so einen Drang sie beschützen zu müssen. Aber wieso? Es ist als wäre sie meine kleine Schwester, dabei kenne ich noch nicht mal ihren Namen. Ich stelle die Dusche aus, sieh mich um und gehe ins Zimmer. Sie sieht so verletzlich aus wenn sie schläft. Moment mal! Ist sie noch wach? Nein. Sie weint im Schlaf. Auch wenn ich sie noch nicht kenne irgendetwas schlimmes muss ihr zu gestoßen sein. Und dann auch noch ihre Andeutung das sie kein zu Hause hat. Seltsam! Egal, ich lege mich am besten jetzt schlafen. Zum Glück haben wir morgen noch keinen Unterricht. Das regelmäßige atmen von meiner neuen Zimmergenossin beruhigt mich so das ich schnell in einen tiefen Schlaf falle.


Sicht Michelle:


„Jetzt seid doch mal leiser, sonst weckt ihr sie noch.“
„Wäre doch gar nicht so schlimm.“
„Genau. Sie hat heute das Frühstück verschlafen. Dann muss sie doch wenigstens heute Mittag etwas essen.“
Von den Stimmen geweckt, öffne ich die Augen.
„Super, jetzt habt ihr es geschafft. Das ihr aber auch immer euren Willen durch kriegen müsst.“
„Na Dornröschen, bist du aus deinem 100 Jährigen Schlaf aufgewacht? Wir waren schon kurz davor zu losen, wer dich wach küssen soll.“
„Glaub ihm bloß kein Wort. Ich bin übrigens Alex und das sind Liam und Ky. Die beiden teilen sich das Zimmer neben an und sind meine besten Freunde. Also wirst du die Beiden öfters sehen. Übrigens ich würde mich mal an deiner Stelle fertig machen. Es gibt nämlich gleich Mittagessen und vorher wollten noch ein paar Kumpels kommen.“
„Was heißt die Anderen? Wie viele sollen das denn sein?“
„Also es wollten noch so 5 Leute kommen.“
„So viele?“
„Viele?“Die Jungs kriegen sich vor lachen nicht mehr ein.
„Wieso lacht ihr denn so? Also ich finde das weitere 5 Jungs in diesem Zimmer sind viel.“
„Es werden noch Zeiten kommen in denen hier noch 20 Jungs kommen.“
„Das werden wir dann ja noch sehen.“
„Was willst du denn gegen uns machen? Unserem Charme kann doch niemand widerstehen.“
„Das glaubt aber auch nur ihr!“
„Wie sprichst du eigentlich mit den beliebtesten Jungs der Schule?“
„So wie ihr es verdient!“
„Du bist so was von frech. Von wem wurdest du denn erzogen?“


Sicht Alex:


Die Frage von Liam bringt Michelle aus der Fassung und man sieht Schmerz in ihren Augen. Was ist ihr denn bloß passiert? Doch ich kann sie nicht einfach vor den Anderen fragen. Doch irgendwann muss ich einmal darauf ansprechen. Stattdessen stelle ich ihr ein andere Frage:
„Wolltest du dich jetzt fertig machen? Wir wollen gleich zum Essen.“
„Ja, gibt mir 15 Minuten.“
!Dass schaffst du sowieso nicht. Aber wir geben dir eine Chance. Die Zeit läuft ab jetzt!“
„Und wie ich das schaffe, Liam. Du wirst schon sehen.“


Sicht Michelle:


Schnell suche ich mir ein Outfit zusammen und verschwinde im Bad. Die glauben echt, ich würde das nicht schaffen, aber denen werde ich es zeigen. Am liebsten würde ich jetzt duschen gehen, doch dafür ist jetzt keine Zeit. Dann muss ich heute Abend halt duschen gehen. Nach 11 Minuten bin ich fertig und gehe zufrieden und stolz auf mich selbst aus dem Bad. Die Drei gucken gar nicht mal so schlecht, was mich zum Lachen bringt.
„Hab ich doch gesagt, dass ich das schaffe.“
Doch als die Drei immer noch nichts sagen, fange ich an mich zu wundern. Ich schaue an mir runter, ob irgendetwas nicht stimmt, doch ich sehe nichts. Also frage ich nach:
„Stimmt irgendetwas nicht oder wieso hat es euch die Sprache verschlagen?“
Schließlich bringt Alex doch etwas heraus.
„Nein, alles in Ordnung.“
Ich will schon nachfragen, wieso er mich denn dann die ganze Zeit so angesehen hat, doch es klopft. Bevor auch nur einer etwas sagen kann stürmen 5 Jungs herein. Damit mehr Platz ist setze ich mich auf mein Bett, das seltsamerweise gemacht ist. Ich muss die Anderen nacher danken.
„Hey Leute. Bevor ihr fragt, das ist Michelle. Michelle das sind Erik, Darin, Lucas, Stephen und Steve.“
„Deine neue Freundin Alex? Würde ja in dein Beuteschema passen.“
„ Hallo! Ich sitze hier auch noch und bekomme alles mit. Und um deine Frage zu beantworten: Ganz klar NEIN! Ich wurde damit bestraft, dass ich mir mit Alex ein Zimmer teilen muss. Frag mich nicht wieso. Ich weiß selber nicht was man alles schlimmes tun muss um so bestraft zu werden.“
„Boah, wieso hat Alex immer so ein Glück und wird mit so einer heißen braut in ein Zimmer gesteckt? Wie hast du das denn schon wieder geschafft?“
„Das bleibt mein persönliches Geheimnis.“ um seine Worte Nachdruck zu verleihen, tut er so als würde er seinen Mund abschließen und den Schlüssel wegwerfen.
„Aber deinen besten Freunden kannst du es doch erzählen.“
„Nein werde ich nicht und wenn ihr nicht sofort aufhört zu nerven, schmeiße ich euch raus.“
Alle Jungs setzen sich hin, nur Alex hat keinen Platz mehr. Ich rutsche ein wenig zur Seite damit er sich noch neben mich setzen kann.
„Danke.“ Alex setzt sich hin.
Einige Zeit höre ich den Jungs zu, wie sie sich über Mitschüler und Lehrer lustig machen. Irgendwann wurde es aber langweilig über Leute zu reden, die ich nicht kenne. Also nehme ich meinen MP3-Player heraus und dazu noch ein Buch und mache es mir gemütlich, so viel wie es mit Alex noch im Bett halt geht. Total in dem Buch vertieft, schrecke ich hoch als einer der Jungs -ich glaube er heißt Erik- ganz nah an meinem Ohr anfängt zureden.
„Wolltest du jetzt mit Essen kommen?“
„Himmel, ich bekomme noch einen Herzinfakt wenn....“ ich werde von Erik unterbrochen. Benehmen hat er also schon mal keines.
„Wenn ich weiterhin so gut aussehe? Das wollen wir doch nicht hoffen, denn dann kann ich dir gar nicht mehr dein Herz stehlen. Ich bin ein kleiner Dieb musst du wissen und meine Beute sind die Herzen von jungen und hübschen Geschöpfen wie dich.“
„Ohh, Erik ist in seinem Element! Alex du kannst einpacken.“
„Obwohl erik sonst immer Erfolg hat, glaube ich das es diesmal in die Hose gehen wird. Denn so wie ich Michelle einschätze steht sie aus so was überhaupt nicht.“
„Alex du wirst mir immer sympathischer und obwohl du mich noch gar nicht richtig kennst hast du Recht. Noch einen Satz mehr von diesem Mist und mir wird schlecht. Damit hast du sonst Erfolg?“
„Ja, und wie! Wie war das noch Erik? Fast jede Woche eine Andere?“
„Das sind doch nur solche, die sich freuen wenn sie überhaupt jemanden abbekommen. Und wenn es nur für eine Nacht ist. Das reicht ja um im Mittelpunkt zu stehen. Ganz ehrlich die kann man doch nur bemitleiden.“
„Wow. O.K. Also willst du uns sagen das du nicht so eine bist?“
„Nein, bin ich nicht. Und es hat mir bisher nicht geschadet Single gewesen zu sein.“
„Willst du damit sagen, dass du noch keinen Freund hattest?“
„Ja und? Ist doch nichts verbotenes, oder?“
„Es sollte aber bestraft werden, wenn Kerle so ein tolles Mädchen nicht ansprechen.“
„Hör auf Erik. So langsam nervt es. Ich habe ja nicht gesagt, dass mich niemand angesprochen hat. Nur das ich bisher noch kein Freund hatte. Es ist nur so, dass ich diese ganzen Anmachsprüche einfach nicht mag. Wenn ein Junge es wirklich ernst meint lässt er sich auch etwas einfallen, als nur einen dummen Spruch.“ Und damit gehe ich voran aus dem Zimmer.


„Wenn ich einen wunden Punkt getroffen habe; tut es mir echt Leid. Aber willst du jetzt nicht mehr mit und sprechen?“
„Ich habe doch gar nicht gesagt; dass ich nicht mehr mit euch reden will. Ich habe einfach Hunger.“
„Gut zu wissen. Wir wundern uns schon wo du hin möchtest. Denn zum Essen geht es in die andere Richtung.“ Erik sieht mich belustigt an.
„Sag nichts und wehe einer von euch lacht. Ich kenne mich hier noch gar nicht aus. Und früher oder später hätte ich es gefunden.“
„Wenn du bis dahin nicht verhungert wärst. Aber wofür gibt es denn so tolle Jungs wie wir es sind? Wir helfen doch immer wieder gern.“ Alex legt freundschaftlich den Arm um mich und führt uns in Richtung des Speisesaals. Die Jungs fangen an über irgendeinen Sport zureden. Ich weiß. Irgendein Sport. Man sollte wenigstens wissen was für einer. Aber ich kenne mich absolut mit keinem Sport der Welt aus. Also denke ich nach. Die Jungs hatten wirklich einen wunden Punkt getroffen. Es haben mich schon viele Jungs angesprochen und versucht mit mir zu flirten, doch ich hatte jedes Mal abgeblockt. Es ist ja nicht so; dass keiner gut aussah. Und bevor ihr etwas Falsches denkt. Auf Mädchen steh ich auf keinen Fall! Wirklich nicht. Doch seit dem Unfall habe ich niemanden mehr an mich heran gelassen. Aber ich habe das Gefühl; dass die Jungs hier mich irgendwann mal fragen werden und nicht so leicht aufgeben. Auch wenn ich nicht auf ihre Fragen eingehe. Ich kann aber noch nicht darüber reden. Ich kann es einfach nicht. Irgendwann vielleicht schon; doch es ist noch zu früh.
„Michelle?“ Ich werde aus meinen Gedanken gerissen und sehe hoch als ich höre, dass Alex mit mir gesprochen hat.
„Ja?“
„Ich habe dich gefragt, wie es dir bisher hier so gefällt.“
„So viel habe ich noch nicht gesehen. Und die Leute, die ich bisher kennen gelernt habe, würden fast alles für mich machen. Habe ich Recht Erik?“ grinsend sehe ich ihn an. Die Anderen fangen an zu lachen.
Als erstes hört man die ganzen Stimmen und wenn man dann um die Ecke geht, kann man nichts anderes mehr denken als: WOW!
Der Speisesaal ist riesig und man fühlt sich als wenn man in ein früheres Jahrhundert gehen.
„Hey Alex. Willst du mir nicht deine neue Freundin vorstellen?“
Um uns herum heben alle ihre Köpfe. Na Super! Wieso müssen alle denken Alex und ich wären zusammen? Es liegt bestimmt daran, dass Alex meine Hand hält. Irgendwie musste er mich doch zum gehen bewegen.
Ich widerspreche sofort:
„Er ist nicht mein Freund.“, doch im selben Moment stellt Alex mich vor.
„Ja klar, das ist Michelle.“
Der Junge sieht uns verwirrt an. Ich ignoriere ihn und gehe zum Buffet. Und wie sollte es anders sein, trottet mir ein mies gelaunter Alex hinterher.
Mit meinem überfüllten Teller steure ich auf einen Platz möglichst weit weg von meinen neuen Mitschülern zu.
„Wieso setzt du dich denn da hin?“ ohne mir auch nur die Mühe zu machen und Alex ansehe antworte ich.
„Du musst mir nicht wie ein Hund folgen. Ich habe auch keine Leckerchen.“
Leider hat meine Antwort nicht die gewünschte Reaktion ausgelöst.
„Warum fällst du mir in den Rücken?“
„Du bist echt witzig! Wir sind zusammen? Wusste ich noch gar nicht. Nur weil du sonst auch alles bekommst heißt es noch lange nicht, dass es mit mir genauso ist. Und jetzt hör auf mich zu nerven. Ich möchte in Ruhe essen.“
Zu meiner Überraschung halten alle Acht für den Rest des Essens den Mund. Wenn ihr euch jetzt wundert woher die anderen Sieben kommen. Es ist doch langweilig nur einen Hund zu haben. Wieso also nicht eine ganze Horde davon. Sollte der Rest des Schuljahres so sein, drehe ich durch. Das hält man kaum eine Stunde aus. Von wegen Mädels sind so schlimm! Ich stehe auf und was machen DIE? Genau! Sie haben nichts besseres zu tun es mir gleich zu machen. Wie schaffen das nur Promis? Hoffentlich finde ich das Zimmer wieder. Sollten sie mich da auch nerven, muss ich mir etwas neues einfallen lassen.


Oh Gott! Ich brauche meine Ruhe. Zwei Monate hatte ich kaum Kontakt mit Menschen und jetzt ist hier immer so ein Trubel. Ich halte es nicht mehr aus. Bis zu Abendessen bin ich schon nach draußen geflüchtet. Erst im Speisesaal haben wir uns wieder gesehen. Doch das war ihnen egal. Sie haben noch nicht mal gefragt wo ich war. Es kam mir sehr gelegen. Ich schaue auf die Uhr. Gleich 20 Uhr- erst! Dann geh ich jetzt duschen. Vielleicht sind Liam und Ky dann weg und es ist etwas ruhiger. Ich zieh mich aus und will das Wasser anstellen als ich merke, dass mein Rasierer noch in meinem Koffer ist. Ich bin noch nicht dazu gekommen ihn komplett auszuräumen. So faul wie ich bin, binde ich mit nur ein Handtuch um. Wer bitte schön würde sich wieder anziehen?
„Was haben wir dir getan, dass du uns so einen Anblick aussetzt?“
Beleidigt schaue ich Liam an.
„Sehe ich so schlimm aus?“
„Du weißt nicht was du mit uns Jungs anstellst oder?“ fragend sehen mich die drei an. Ich tue es ihnen gleich. Schließlich antwortet Alex:
„Du verdrehst jedem Jungen an dieser Schule den Kopf. Egal wie viel du an hast. Und jetzt stehst du hier nur mit einem Handtuch. Das ist echt zu viel. Du reizt uns. Und wie!“
Er steht auf und kommt auf mich zu. Mein Herzschlag geht schneller. Nachdem was er gerade gesagt hat, kann ich nicht einschätzen was er vor hat.
Er packt mich an den Schultern, dreht mich um und schiebt mich sanft zurück ins Badezimmer.
„Bitte komm erst wieder raus wenn du mehr an hast. Sonst vergesse ich mich.“
Ich lehne mich vor und flüster ihm ins Ohr:
„Vielleicht will ich das.“ Oh wie teuflisch ich doch bin. Und wie verwirrt er jetzt ist. Einfach zum totlachen.
„Hör auf Michelle. Das würde uns beide nicht gut tun.“
„Wenn du auf das verzichten willst.“ Ich küsse ihn. Halt stopp mal. Warum küsse ich ihn? Auch wenn es nur Spaß ist. Doch ist es das wirklich? Nur Spaß? Oder habe ich mich doch in ihn verliebt? Jetzt bin ich auch noch verwirrt. Duschen wird helfen. Dann kann ich nachdenken. Alex sieht mich an. Was ist nur los? Mach endlich die Tür zu, Michelle! Ich bin wirklich sehr verwirrt. So verwirrt dass ich nicht mehr wirklich mitbekomme, wie ich dusche.
Erst als ich versuch die Tür auf zumachen und es nicht klappt, fange ich wieder an in die Realität zurück zukehren.
„Leute, könntet ihr mir vielleicht helfen? Ich bekomme die Tür nicht mehr auf.“
Doch niemand antwortet. Na toll. Bestimmt sind die sich mit den anderen treffen, so wie sie es geplant haben. Morgen haben wir auch noch frei. Was bedeutet das es lange dauern kann bis Alex wiederkommt.
Ich muss wohl eingenickt sein. Denn Alex redet mit mir.
„Michelle, komm schon. Du kannst jetzt auch mal raus kommen. So lange braucht kein Mädchen. Die ganze Nacht bist du da schon drin.“
„Alex? Lässt du mich auch mal was sagen? Ich habe gestern Abend die Tür nicht mehr auf bekommen.“
„Versuchs bitte nochmal. Ich muss mich fertig machen. Ashley kommt gleich.“
„Du interessierst dich also nur für dein Aussehen und dein Date? Dann versuch ich es erst gar nicht. Kannst dann sehen wie du zum Date gehst.“
„Das kann nicht dein Ernst sein! Dann geh ich jetzt bei Liam und Ky duschen.“
Und weg war er. Ich probiere noch einmal die Tür auf zu bekommen. Diesmal klappt es. Pech für Alex, Glück für mich. Liam und Ky stürmen in das Zimmer.
„Michelle. Wir dachten du wärst eingesperrt.“
„War ich auch. Aber ich habe die Tür doch noch auf bekommen. Na musste Alex erst erzählen bevor er duschen durfte? Oder wie habt ihr es aus ihm raus bekommen?“
„Das erste. Wenn du jetzt schon mal draußen bist. Willst du mit uns frühstücken kommen?“
„Nein danke. Ich werde erstmal den Schlaf von gestern nachholen.“
„Kann ich verstehen. Sollte dir nachher langweilig sein. Unser Zimmer ist neben an. Denke wir sind nach dem Frühstück da. Wenn nicht schreiben wir dir einen Zettel.“
Liam zieht die Vorhänge zuund ich mache es mir in meinem Bett gemütlich. Die beiden gehen raus. Und da fallen auch schon meine Augen zu.

 

Als ich wieder aufwache habe ich einen Bärenhunger. Hoffentlich habe ich nicht das Mittagessen verpasst. Doch ein Blick auf die Uhr bringt die große Enttäuschung. Das Mittagessen war vor einer Stunde und Abendessen gibt es erst in 5 Stunden! Wie soll ich das bloß durchhalten?! Vielleicht haben die Jungs ja etwas in ihrem Zimmer, ein Versuch ist es zumindest Wert. Also schwinge ich mich aus meinem Bett, zieh mir das Erstbeste an und kämm mir grob die Haare. Doch das Glück scheint heute nicht auf meiner Seite zu sein denn als ich vor der Tür von Liam und Ky stehe hängt da ein Zetel mit der Info das sie unten im TV-Zimmer sind. Na toll jetzt kann ich auch noch den nächsten Raum suchen. Doch ich finde ihn ohne lange suchen zu müssen. Hoffentlich hab ich mein Glück wieder.

"Hey da bin ich. Sagt mal habt....." stürme ich freudig in das Zimmer doch der Rest meines Satzes bleibt mir im Hals stecken. Alex sitzt auf dem Sofa und auf seinem Schoß sitzt, wie ich vermute Ashley, und dieBeide sind hemmungslos am knutschen.

"Gott sei Dank! Michelle du bist unsere Rettung. Wir müssen uns das schon die ganze Zeit mit angucken und bekommen kaum was von dem Film mit."

"Ja zum Glück bist du jetzt da. Bist du denn jetzt ausgeschlafen?"

"Ich...tut mir Leid hab noch was vergessen." stotter ich hervor, mache auf dem Absatz kehrt und gehe auf dem schnellsten Weg nach draußen. Ich brauch dringend frische Luft und da interessiert es mich auch nicht das es am regnen ist. Scheinbar war mein Glück doch nicht wiedergekehrt. Nein ganz im Gegenteil so konnte man mir ja nochmal richtig wehtun. Aber ich verstehe gar nicht wieso ich mich so aufrege. Von Alex will ich doch gar nichts und trotzdem tut es mir so weh ihn mit einer anderen zu sehen? Ich will gar keinen Freund und dennoch stehe ich hier draußen im Regen und kurz vorm heulen. Das ist doch alles bescheuert. Ich bin doch gerade erst hier angekommen und schon passiert so was. Nein ich brauch einfach wieder einen klaren Kopf. Es war von Anfan an klar das es nicht gut gehen kann mit einem Jungen das Zimmer zu teilen aber das ich es noch nicht mal 2 Tage schaffe ist wirlich einfach nur bescheuert. Ich bin bescheuert und er so wie so. Alles ist momentan bescheuert. Vielleicht sollte ich heute Nacht wirklich gehen. Irgendwie werde ich das schon hinbekommen da draußen. Hier werde ich es aufjeden Fall nicht schaffen. Mit Alex und seiner tollen Clique die nur daran denken wie viel Mädels sie dieses Jahr wohl bekommen.

"Hey was machst du denn hier draußen?" unterbricht jemand meine Gedanken.

ich schaue auf und sehe einen Jungen auf mich zukommen. Er sieht so gut aus wie Alex aber mit seinen Locken und der Brille sieht er süß aus. Oh man kann ich nicht einmal aufhören an Alex zu denken das ist doch nicht mehr normal.

"Hey, ich brauchte einen klaren Kopf. Da drin wird mir alles etwas viel."

"Du weißt aber schon das es am Regnen ist?" seine Frage bringt mich zum Grinsen.

"Natürlich weiß ich das."

"Gut hatte ich gehofft aber so konnte ich dir wenigstens ein kleines Lächeln rauskitzeln. Also was ist los das du hier so betrübt im Regen stehst?"

Soll ich es ihm wirklich erzählen? Zu verlieren habe ich nichts und bestimmt tut es gut mit jemanden darüber zu reden. Also fang ich an ihm alle zu erzählen. Davon das ich mir ein Zimmer mit Alex teilen muss, von dem Kuss und schließlich von dem was eben passiert und meinen Gefühlen. Er ist ein guter Zuhörer und als geendet habe sagt er lange nichts. Vielleicht hätte ich ihm doch nichts erzählen sollen.

"Also ich kann dir nur sagen Alex ist wirklich ein Arsch und ich weiß es wird schwer für dich sein aber du solltest echt keine Gefühle für ihn aufbauen. Zu mal ihr euch ein Zimmer teilen müsst würde das nur noch mehr Ärger geben und sowas verdienst du nicht. Aber jetzt sollten wir reingehen wir sind schon klitschnass und du frierst. Nicht das du mir noch krank wirst."

"Danke ich hab gar nicht gemerkt das mir kalt ist. Aber was soll ich jetzt wegen Alex machen? Er ist der einzige den ich hier kenne und ohne ihn würde ich mich noch verlorener fühlen. Sonst würde ich ihm aus dm Weg gehen."

"Wieso du hast doch jetzt mich also kannst du ihm aus dem Weg gehen und so wieder etwas Abstand zwischen euch bringen."

"Du bist so nett zu mir. Sag mal wie heißt du eigentlich? Ich hab das durch den ganzen Stress total vergessen."

"Ach kein Problem ich heiße Jasper und da du Gesprächsthema Nr. 1 bist weiß ich ds du Michelle heißt."

"Wirklich? Jeder redet über mich?"

"Nun ja es ist nicht verwunderlich immerhin ist es noch nie vorgekommen das ein Mädchen und ein Junge sich ein Zimmer geteilt haben."

"Okay das stimmt. Ich geh jetzt erstmal duschen. Wollen wir uns vor dem Abendessen treffen? Dann fühle ich mich nicht ganz so alleine."

"Ja können wir gerne machen. Ich hol dich bei deinem Zimmer ab."

"Ach kurze Frage noch. Wie würdest du dich jetzt Alex gegenüber verhalten?"

"Tu einfach so als wäre nichts gewesen. Sei einfach wie immer damit er nicht merkt was er für dich bedeutet sonst nutzt er das aus."

"Okay danke du bist wirklich nett zu mir und das einfach so."

"Ja du sahst so hilflos aus da musste doch ein edler Ritter kommen und dir helfen. Bis später."

Grinsend gehe ich in mein. Natürlich waren Alex, Liam und Ky da und alle hatten einen fragenden Blick drauf.

"Du bist klitschnass warst du etwa schwimmen?" bringt Alex als Erster raus.

"Nein ich war nur etwas draußen und hab da jemanden kennen gelernt und mich sehr gut unterhalten. Und jetzt geh ich mal wieder das Bad belegen. Oder musst du da gleich rein Alex?"

"Nein alles gut mach nur."

Wie immer hat das Wasser eine beruhigende Wirkung auf mich und mir wird wieder warm.

Anders als in der letzten Zeit freue ich mich gleich aufs Essen. Immerhin ist Jasper da und er ist wirklich nett. Er hat Recht ich brauche Abstand von Alex bevor ich richtige Gefühle aufbaue.

Als ich fertig aus dem Bad trette reden die Jungs über irgendeinen Film und ich nehme mir eines der Schulbücher vor um schon mal etwas zu lernen.

"Ach bist du eine kleine Strebberin?"

"Nein aber ich habe jetzt ja nichts besseres zu tun und ein bisschen lernen kann niemanden schaden auch nicht dir Ky."

"Du bist ganz schön frech. Außerdem weißt du gar nicht wie wir in der Schule sind."

"Nein aber ich werde es ja bald erfahren. Aber jetzt möchte ich ein bisschen lernen okay?"

"Okay kleine Strebberin wir lassen dich ja schon in Ruhe."

 

Bis Jasper kommt lerne ich und als es an der Tür klopft wundern sich die Jungs.

"Schon gut das ist für mich also ich geh jetzt essen bis später."

 

Bevor die Tür ganz zu ist höre ich noch einen Spruch von Liam: "Scheinbar hat unsere kleine Strebberin einen Freund gefunden und gerade ihr erstes Date."

"Hey na wie lief es mit Alex?"

"Hi ja lief ganz okay. Ich hab bis jetzt gelernt. Also bist du bereit von allen angestarrt zu werden?"

"Klar zusammen stehen wir das durch." 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.02.2011

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