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Kapitel 1




Der Boden auf dem er lag war staubig und roch nach altem Holz. Sein Kopf dröhnte und er fühlte den Alkohol in seinem Blut. Mit aller Kraft drückte Lucian sich vom Boden ab und sah auf. Durch das verdeckte Fenster kam nur schwach das Sonnenlicht, doch die elendige Hitze im Zimmer bedeudete das es Mittag sein musste. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht, also strich er es wieder zurück.
Es kostete ihm uneneldich viel Mühe aufzustehen, doch er musste auf die Beine kommen. Also kämpfte er sich hoch und ewige Minuten später stand er endlich wackelig auf seinen Füßen und schob die alte Gardine zurück. Die Sonne hatte ihren Höchstand erreicht und blendete seine Augen. Zum Schutz hielt er sich die Hand vors Gesicht und trat einen Schritt zurück. Draußen auf den Straßen war niemand zu erkennen, denn die meisten hatten sich in die Gebäude verkrochen um der teuflichen Hitze zu entkommen.
Die Glocke der alten Kirche ertönte zur Mittagsmesse. Langsam trat er vom Fenster weg und bewegte sich zur Tür. Wie jeden Mittag würde er auch heute zur Messe gehen, obwohl er nicht an das glaubte was der Pfarrer predigte. Wie jeden Mittag würde er sich auf den Boden knien um zu beten, für etwas, an das er schon längst nicht mehr festhielt und wie jeden Mittag wäre er allein. Niemand mehr besuchte die Kirche, nicht einmal zu Weihnachten. Doch Pfarrer Marco störrte das nicht. Tapfer hielt er jeden Tag seine Messe und betete für die Bewohner dieser erbärmlichen Stadt. Lucian hatte Respekt vor diesen Mann, denn sein Glaube war stark.
Lucian selbst hatte schon vor langer Zeit seinen Glauben an Gott verloren. Obwohl er wusste, das es irgendwo einen Gott gab! Schließlich war er ein Engel gewesen, vor einer endlosen Ewigkeit. Doch er hatte sich für ein Leben in Freiheit entschieden, für ein Leben in Sünde. Denn er wollte fühlen, wollte denken, wollte selbst entscheiden was er tun konnte. Er wollte nicht länger eine leere Hülle sein, die im Auftrag des Herren handelte.
Mit leeren Augen und wackeligen Schrittes lief er nun die Treppe hinab, durch das Lokal und hinüber zur anderen Straßenseite wo ihm Marco schon mit traurigen Blick erwartete. Lucian gab ihm höflich die Hand und setzte sich wie immer in die letzte Reihe. Marco jedoch blieb vor der offenen Tür stehen und blickte wie jeden Tag erwartungsvoll auf die Straße, denn er hoffte auf Besucher, die nie kommen würden. Lucian zündete sich eine zigarette an und sah zu Marco, dessen Gewand schon alt und staubig war. ,,Sie werden nicht kommen!”
,,Irgendwann werden sie erkennen, und dann werden sie kommen!”
,,Marco! Fang an!”
Marco wandte sich um und setzte sich auf die Bank neben Lucian. Seine Schultern waren gesenkt, sodass sah ihm den gebrochenen Mann deutlich ansah. ,,Sag mir Lucian! hat uns Gott vergessen?”
,,Was fragst du mich das?”
,,Du bist der Engel von uns!”
,,Ich bin kein engel mehr!”
,,Und warum betest du dann noch jeden Tag um deine Vergebeung und die der Menschen?”
Marco stand wieder auf und trat vor dem Altar um zu beten. Lucian starrte ihm hinterher, denn Marco Worte hatten ihm getroffen. Er hatte Marco schon so vieles erzählt. Vieles für das er in die Hölle kommen würde! Doch war er das nicht schon längst? Lucian hatte keine Seele, also würde er einfach sterben und vergessen werden. Es störte ihn nicht, er liebte das Leben. All seine Sünden und Freuden. Trauer und Tod gehörte nunmal daszu. Nur was gab es für ihm nach all dem Spaß, wenn er nie mehr ins Paradies kommen konnte? Würde er einfach zu Staub zerfallen und fertig?
Plötzlich wurde die Kirchentür lautstark geöffnet und riss Lucian aus seinen Gedanken. Er sah zur Seite und eine Frau trat ein. Sie war mittleren Alters und arbeidete in dem Geschäft um die Ecke. Er kannte sie, denn er war oft dort, fast jeden Tag. Lucian schätzte sie kaum älter als 17 Jahre. Ihre Eltern waren Tod und sie musste ihren kleinen Bruder allein aufziehen. Ihr Name war Kareén. Sie hatte ein Sonntagskleid an und trug ihr dunkles Harr zu einem Zopf gebunden. Kareén sah ihn schüchtern an und wandte sofort den Kopf. ,,Ist die Messe schon vorbei?”
Marco strahlte fröhlich und winkte sie in die vorderste Reihe. ,,Nein mein Kind. Komm nur herein und setzt dich!”
Sie folgte seinen Anweisungen und setzte sich in die erste Reihe. Marco nickte ihr aufmunternd zu und begann dann mit seiner Predigt fortzufahren. ,,Also wo waren wir stehen geblieben? ........ Genau! Also Jesus bat die alte Frau zu ihm zu kommen und legte ihr die Hände auf die Schultern...!”
Lucian scheifte wieder ab und sah an die Decke der kleinen Kirche. Sie war mit Bildern von kleinen Engeln und dem himmelstor verziert worden. Im Laufe der Zeit jedoch, hatten sich Risse gebildet, sodass das Biuld nicht mehr vollständig war.
Erneut ging die Tür auf und Alec und Iman traten herein. Schnell setzten sie sich neben ihm und folgten seinen Blick. Iman musste kichern über die kleinen dicken Engel. ,,Also echt? So sehen Engel aus?”
Lucian stupste ihn an. ,,Scchhhhhtt!”
Iman kicherte weiter, jetzt jedoch leiser. ,,Ach komm schon. Das ist witzig! Stell dich doch mal so vor, als kleiner fetter Engel. Nur mit einer Gardine begleitet...!”
,,Halt endlich die Klappe Iman!”
Alex beugte sich vor. ,,Wir haben Neuigkeiten!”
Lucian sah wieder nach vorne. ,,Wartet bis die Messe vorbei ist! Wir treffen uns in zwei Stunden wieder vor der Kirche!”
,,Gut!”
Iman und Alex standen auf und gingen. Lucian blieb sitzen und hörte Marco zu, der nun euphorisch anfing sein dankgebet zu halten. Doch ihm interessierte all die hoffnungsvollen Worte nicht. Er wollte nur...! Was wollte er? Er wusste es nicht mehr!



Kapitel 2




Lucian stand vor der Tür der nun wieder verschlossenen Kirche. Die Kirchenglocken läuteten gerade ihre letzten Töne und beendeten somit die Mittagsmesse. Kareén war schon gegangen um ihre Arbeit fortzusetzten. Marco würde sich nun in das innere der Kirche verkriechen um sich seinen alten Schriften zu zuwenden. Von der anderen Straßenseite der staubigen Straße hörte er die Kinder mit alten Dosen und Stöcken spielen. Ihre Eltern waren zu arm um sie in die Schule zu schicken, oder ihnen richtige Spielsachen zu kaufen. Es war traurig zu sehen, wie grausam die Welt doch manchmal sein konnte. Denn auch wenn die Kinder glücklich wirkten, so wusste man doch, dass sie nie ein richtiges Leben haben werden. Die meisten von ihnen würden nicht einmal 30 Jahre alt werden. Sie wären vorher verhungert, oder niedergestreckt von einer Kugel im Drogenkrieg. So war es nunmal in Mexiko üblich, so würde es immer sein. Die Menschheit interessierte sich nicht für das Leid der anderen. Der Mensch sorgt sich nur um sich. Er ist primitiv und egoistisch. Er verbringt sein Leben damit Geld anzuheufen, was ihm im Tod nichts bringen würde.
Diese Gedanken machten ihn traurig und wütend über die Menschheit selbst. Schließlich hatten sie die Göttlichkeit erfahren, und nun verhielten sie sich wie dumme Tiere. Lucian wandte den Blick ab und sah in den Himmel. Wenn sie nur wüssten was er wusste, sie würden ihm zu boden liegen und um Gnade betteln. Sie würden beten und die Kirchen wären voll. Doch sie wussten nichts, weil sie nur an sich glaubten und an nichts anderes. Und die die es nicht taten, die wurden nieder getrampelt.
Plötzlich spürte er den feinen Windhauch auf seiner Haut, was bedeudete, dass Alek und Iman sich näherten. Keine zwei Sekunden später standen sie auch schon am Fuße der Treppe und sahen zu ihm hinauf. ,,Kommst du?”
Er nickte und lief die Treppe ruhigen Schrittes hinab. ,,Was ist nun so wichtig?”
Iman strich sich seine Jacke glatt und nickte in Richtung der Canyons. Lucian konzentrierte sich und konzentrierte sich auf den Ort, wo er landen wollte, dann schloss er die Augen und dematerialisierte sich. Wenige Augenblicke später fand er sich auch schon am Abhang des Canyons wieder. Iman und Alek neben sich, die ihn erwartungsvoll anstarrten. Doch er wusste noch immer nicht, was all das hier sollte.
Er runzelte die stirn und sah sich gelangweilt um. ,,Dreck und Staub! Was soll das?”
Iman und Alek sahen sich belustigt an. Dann kniff Alek die augen zusammen und sah Lucian tief in die Uagen. ,,Du kannst es nicht spüren?”
Lucian schloss die Augen und kontzentrierte sich auf seine Engelskräfte. Als er sie frei ließ, spürte er es auch. Sein Geist wurde hinausgezogen, flog über Hügel und Flüsse, bis er es hörte. Es war ein wütender Schrei. Es gab kein anfang und kein Ende. Ein Lachen erklang und er spürte die Anwesenheit von Luzifer. Jemand war an Luzifers Grab. Man hörte ihn deutlich in seinen Sarg schreien und rütteln. Doch die Siegel hielten ihn sicher verwahrt. Und das war auch gut so, fand er. Luzifer war mächtiger als alle Engel auf der Erde zusammen. Von den Gefallenen ganz zu schweigen. Doch Michael hatte ihn vor langer Zeit besiegt und nun vergammelte er in seinem Grab, tief unter der erde. Am Anfang hatte er oft geschrien, so wie heute. Doch mit der Zeit war er verstummt. Jemand oder etwas musste ihn geweckt haben.
Lucian öffnete die Augen und verbannte seine Kräfte wieder in das Innere seines Geistes. ,,Und was ist daran so besonders?”
Iman sah ihn mit großen Augen an. ,,Er schreit wieder!”
,,Das hat er früher auch schon getan!”
,,Ich meine nur es....!”
,,Es ist unbedeutend und fertig. Niemand kann ihn da rausholen. Und das ist auch gut so!”
Lucian lief an den Rand der Klippe und sah hinab. Er spürte Imans und Alexs Blicke in seinem Rücken, denn er wusste, dass sie unbedingt nachsehen wollten. Zu sehr hatten sie Angst, jemand würde Luzifer befreien. doch solange es keine Nephilim gab, würde das nicht passieren. Luzifers Grab war mit 13 Siegel gesichert. Man musste alle Siegel öffnen um ihn befreien zu können. Und das letzte Siegel war die Opferung eines unschuldigen Nephilim. Das heißt, eines kleinen Halbblutes. Doch die Engel hatten schon vor langer Zeit alle Nephilim getötet und passten seitdem strickt auf, dass niemand einen Bastard zeugte. Was nicht gerade schwer war, denn die Gefallenen kümmerten sich nicht im geringsten um ihre Nachkommen. Niemand war so dumm und riskierte sein Leben für ein Halbblut oder das der Frau.
Lucian wandte sich um und sah Beide an, die noch immer wie festgenagelt auf seine Anweisungen warteten. Denn sie waren schwächer als er, er war er ihr große Bruder. Doch musste er deswegen auf sie aufpassen? Als sie ihn mit Hundeaugen anschauten, gab er nach und rollte genervt mit den Augen. ,,Na gut! Fliegt dort hin wenn ihr wollt. ich bleibe hier!”
Iman nikcte. ,,Dann los!”
Einen Augenschlag später, waren sie verschwunden. So hatte er wenigstens mal drei Tage für sich. Seit die Engel sich mobiliesiert hatten und nun fast Tag und Nacht Jagd auf die Gefallenen machten, wichen Iman und Alex ihn nicht mehr von der seite. Sicher war es klug sich zu Gruppen zusammen zu finden um sich abzusichern. Aber er war schon immer ein Einzelgänger gewesen und wollte es auch bleiben.
Lucian schloss wie jedes Mal bevor er sich dematerialisierte die Augen und war nachdem er seien Augen wieder öffnete zurück in der Stadtmitte. Direkt vor der Kirche, nun betrachtete er sie von außen, wie er es so viele Male schon getan hatte. Die Fassade war staubig vom aufgewirbelten Sand und der Putz viel herab von den Wänden. Früher, vor langer Zeit musste sie wahrlich prächtig gewesen sein, doch heute war sie nur noch ein einsames Trauerspiel.
Lucian wandte seinenBlick ab und lief durch die Straßen, die nun begannen sich unter der Nachmittagssonne zu füllen. Sein weg führte ihn an den kümmerlichen Ständen vorbei, die frisches Obst und gemüse anboten, direkt zu dem wohl reichsten Haus dieser erbärmlichen Stadt. Welch ironie, dass gerade das größte Haus der Sünde so viel Freude und Hoffnung beherbergte, wie kein zweites dieser Stadt. In diesen Haus lagen Glück und Unglück so nah beieinander, dass man sie glatt verwechseln konnte. Vor dem Eingang blieb er stehen und sah zui den Fenstern hinaus, wo er schon so oft traurige Blicke entdeckt hatte, die in die Ferne sahen und sich nach einen anderen Ort sehnten. Auch dieses mal entdeckte er Augen die mit Tränen gefüllt waren. Und wieder musste er sich fragen, ob Gott all dies gewollt hätte. War es wirklich sein Werk, dass ein Mädchen sich für Männer auszog um ihr Geld zu verdienen? War es wirklich sein Wille, dass es Menschen gab, die jeden Tag um ihr überleben kämpfen mussten während andere in Geld schwammen?
Sein Blick wanderte von Fenster zu Fenster und entdeckte die Augen, die er heute Mittag schon einmal gesehen hatte.
Kareén sah zu ihm herunter und ihr Blick war leer. Man sah keine Freude oder auch nur ein Fünkchen Hoffnung. Ihr Körper war hier, doch ihre Seele war schon längst gestorben. Als sie bemerkte, dass er sie entdeckt hatte, wich sie vom Fenster zurück und verschwand aus seiner Sichtweite.
Julia tauchte vor dem Eingang auf und lächelte ihm zu, als er den Kopf wieder senkte um sie anzusehen. Wie immer trug sie nur ein knappes Kleid, das die besten Zeiten schon hinter sich hatte. Ihr Gesicht hatte keine Menschlichkeit mehr an sich, so viel Make up klebte auf ihrer Haut. Sie stank nach diesen widerlichen Parfum, was sie immer trug. Ihre Haare lagen in wilden Locken über ihren Schultern, was sie nur noh verwahrloster wirken lies. Er lächeltze zurück, schüttelte sich jedoch innerlich vor lauter Ekel.
Sie räckelte sich an der Tür und sah ihn gierig an. ,,Kommst du nicht rein?”
Lucian sah noch einmal hinauf zu dem immer noch leeren Fenster und hoffte sie würde zurückkehren, doch das Fenster blieb leer. Wenn sie nicht kam, würde er halt zu ihr gehen!
,,Wo ist Kareén?”
,,Sie hat gerade einen Freier!”
Er sah ihr tief in die Augen und wusste das sie lügte, denn er konnte es in ihren Gedanken lesen. ,,Sag die Wahrheit!”
,,Genüge ich dir etwa plötzlich nicht mehr?”
Er ließ ihre Frage unbeantworted und trat ein ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen. Mrs. Sunches kam ihn entgegen und begrüßte ihn freudig. ,,Mein Herr! Es ist schön euch zu sehen. Was darf ich euch anbieten heute?”
,,Ich suche Kareén!”
Sie lief die Treppe hinauf und deudete ihm ihr zu folgen. ,,Kommen sie! Kommen sie nur!”
Zusammen liefen sie die Treppe hinauf und den Flur entlang, vorbei an unzähligen Zimmern und Frauen die sich ihm freudig anboten. Doch heute ignorierte er sie, denn heute hatte er ein anderes Ziel. Er wollte endlich das tun, wozu er geschaffen wurde. er wollte den Menschen dienen. Sie näherten sich der vorletzten Tür und Mrs. Sunshes klopfte an. ,,Liebes? Bist du da?”
Kurzes schweigen, dann wurde die Tür eine Hand breit geöffnet. ,,Ja Madam!”
,,Lass ihn herein und mache ihm zu einem glücklichen Mann, Liebes!”
,,La Madam!”
Kareén öffnete nun ganz die Tür und ließ ihn herein. Mrs. Sunhes kehrte ihnnen zufrieden den Rücken zu und trat den Rückweg an.
Lucian wartete bis er sie nicht mehr sehen konnte und verschloss dann die Tür hinter sich. Kareén hatte ihren Morgenmantel geöffnet und sich auf ihr Bett gelegt. Ihre Schenkel glänzten verführerisch im Sonnenlicht, doch deswegen war er nicht gekommen. Er sah ehrfürchtig zur Seite und zwang sich sie nicht anzusehen. ,,Kareén, deswegen bin ich nicht gekommen! Bitte zieh dich wieder an!”
,,Gefalle ich euch nicht?”
,,Doch. Aber das ist etwas anderes! Bitte!”
Er hörte wie der Stoff raschelkte und sah erst dann hin, als das Geräusch verstummte. ,,Ich möchte nur mit dir reden!”
,,Aber ich muss...!”
,,Ich bezahle dich trotzdem!”
Er setzte sich neben sie aufs Bett und sah sie an. Ihr Blick wirkte verängstigt und schüchtern. ihre haut war jung nd voller Leben, doch so blass von all den Leid, dass sie deutlich älter wirkte.
,,Ich habe dich heute in der Kirche gesehen!”
,,Ich habe gebetet!”
,,Wofür?”
,,Hoffnung!”
,,Für deinen Bruder?”
,,Ich bete jeden Tag zu Gott und seinen Engeln, das sie ihn beschützen mögen!”
,,Und was hat es dir gebracht?”
,,Diesen Job!”
Lucian lächelte traurig und sah hinaus. Dann stand er auf und ging zu dem Fenster, wo er sie gesehen hatte. Kareén blieb sitzen und zog die Beine an. ,,Ihr glaubt nicht an Engel. Nicht wahr? Warum geht ihr dann jeden Tag in die Kirche?”
,,Wer hat dir das erzählt?”
,,Marco meinte ihr wäret nur ein verlorenes Schäfchen Gottes auf der Suche nach den richtigen Weg!”
Lucian lächelte und sah sie an. ,,Nein. Ich glaube nicht daran! Ich habe schon lange aufgehört zu Glauben!”
,,Aber an etwas müsst ihr Glauben, denn wer nicht glaubt geht verloren!”
,,Das mag sein!”
Lucioan trat vom fenster weg und reichte ihr seine Hand. ,,Komm mit ich möchte, dass wir spazieren gehen!”
,,Aber!”
,,Ich kaufe dich heute für einen Tag wenn es dir Recht ist!”
Sie zuckte mit den Schultern und nahm seine hand. Dann führte er sie hinaus, den flur entlang hinunter zum Ausgang wo ihn Mrs., Sunshes den Weg versperrte. ,,Sir, das...!”
Er kramte in seiner Jackentasche und reichte ihr das Bündel Scheine. ,,das sollte stimmen!”
Sie ließ sie passieren und Kareén war frei. Er lief mit ihr durch die Stadt und führte sie zu den kleinen Brunnen, wo sie sich im Schatten niederließen. ,,Was wollen wir hier?”
Lucian ignorierte ihre Frage und sah ihr tief in die Augen. ,,Ich möchte das du mir erzählst, wovon du träumst?”
,,Aber ich...!”
,,Erzähl es mir!”
,,Wie meinen sie das?”
,,Worauf hoffst du?”
,,Ich... Ich weiß es nicht!”
Er atmete tief ein. ,,Willst du für immer so leben?”
,,Nein natürlich nicht! Aber...!”
Er wühlte erneut in seiner Jackentasche herum und fand sein letztes Bündel Scheine im Wert von fast 3000 Dollar. Dann legte er ihr es in den Schoß. ,,Ich möchte das du das nimmst und gehst. Weit weg, wo du und dein Bruder neu anfangen können. Es ist kein böses Geld, also keine Angst!”
,,Aber warum?”
,,Ich brauche es nicht, es hat für mich keine Bedeutung! Nimm es und lebe dein Leben, so wie du es willst! Und so wie du es verdienst!”
,,Ich muss... Nein, ich kann es nicht annehmen!”
Er stöhnte, denn er spürte, das sie heute nicht ja sagen würde. Aber er wusste das sie es sich noch einmal überlegen würde, also schaltete er einen gang zurück und ging die Sache langsam an. ,,Gut. Gehst du morgen in die Kirche?”
,,Ja!”
Er nahm das Geldbündel und steckte es wieder ein. ,,Dann nimm dir heut frei und versprich mir das du morgen zur Messe kommst!”
,,Ja Sir!”
Er nickte und ließ sie davon gehen. Er konnte warten!







Kapitel 3




Es war Sonntag und Zeit zur Morgenmesse. Die letzten drei Jahre ging Lucian immer zur Sonntagsmesse ohne einen Grund. Er tat es wie eine Pflicht, die man nicht tun wollte, sie aber aus Ehrfurcht erfüllt. Jeden Sonntag sprach Marco über Worte, die er nie hören wollte. Worte die er einst verstanden hatte, die ihn jedoch unbedetend geworden waren. Seit drei Jahren war es kein besonderer Tag, doch heute würde sich das für ihn ändern, denn heute würde er die Kirche zum letzten Mal besuchen. Und noch etwas besonderes viel ihm auf an diesem Tag. Er hörte Gesang aus der Kirche kommen, der das gesamte Dorf erfüllte. die Stimme war klar und voller Freude, dass man sie einfach hören musste.
Als er nun an der Schwelle der Tür stand, sah er sie am Klavier sitzen. Kareéns Finger berührten kaum die Tasten, doch die Töne die sie spielte, waren sanft und doch kraftvoll. Marco strahlte ihn an, denn die Kirche war fast voll. Auf jeder Bank saßen Frauen, Kinder und Männer und lauschten Kareéns Engelsstimme. Sie wirkten wie verzaubert und einige sangen leise mit. Selbst Marco strahlte voller Freude, wie er es schon lange nicht mehr getan hatte. Lucian konnte sich nun selbst nicht mehr ein Lächeln verkneifen. Er trat durch die geöffneten Türen, setzte sich jedoch nicht hin, sondern blieb am Rand stehen. neben ihn saß der kleine Bruder von Kareén, und sah seine große Schwester mit großen Augen an.
Lucian würde nicht lange bleiben, denn es war an der Zeit zu gehen. Marco sah ihn verwirrt an, blieb jedoch an seinem Platz vor dem Altar stehen.
,,Es gibt für jeden Hoffnung! Auch für dich Lucian!”
Lucian antwortete nicht auf seine Gedanken, denn er wusste das er nie frei sein würde. Er wusste was mit ihm passieren würde, irgendwann wenn er es leid war zu fliehen. Doch noch genoss er sein Leben.
,,Lebe wohl Marco!”
,,Wir werden uns Wiedersehen!”
Lucian nickte und wandte sich an den kleinen Jungen neben sich. ,,Würdest du mir einen Gefallen tun?”
Der Junge sah ihn ängstlich an, nickte jedoch ohne zu zögern! Lucian griff in seine Tasche um das kleine Bündel heraus zu holen und reichte es ihm. ,,Gib das deiner Schwester und sag es wäre ein Geschenk!”
der Junge nickte und steckte es eilig unter sein T-Shirt. ,,Euer Name Sir?”
,,Hoffnung!”
Er lächelte in das fragende Gesicht des Jungen und verließ die Kirche ohne einen weiteren Blick. Doch er spürte Kareéns Blick in seinen rücken und hörte ihre Gedanken. ,,Danke!”
Seine Füße führten ihn die Treppen der Kirche hinab und hianus asu der Stadt. Nun war er ohne Geld und ohne Zuflucht. So wie er es immer tat. Er blieb nie länger an einem Ort als drei Jahre. Er kam und verschwand wieder. Wenn er jemanden fand, der es Wert war beschenkt zu werden, dann tat er es. Er gab denjenigen ein neues Leben, voller Hoffnung und Glück. Doch in letzter Zeit fand er nur selten einen Menschen mit einem rheinen Herzen. endlich seit langer Zeit verließ er eine Stadt mit einem Lächeln, denn er konnte einer rheinen Seele helfen. Warum er das tat wusste er nicht. Vielleicht hoffte er, irgendwann würde er damit seine Sünden rheinwaschen und wieder zurückkehren können. Vielleicht tat er es um sich selbst besser zu fühlen, vielleicht tat er es aber auch weil er fand, dass es richtig war. Damals hatte er nicht hinter die Dinge geschaut, er hatte nur seine Aufgabe erfüllt und getan was man ihm sagte. Doch heute sah er, dass es nicht schwarz oder weiß gab. Es gab kein gut oder Böse. Nichts konnte siegen, denn ohne Böse gb es auch kein Gut. Manchmal mussten Menschen auch etwas Böses tun um für etwas Gutes zu sorgen. Er sah nun Dinge die er als Engel nicht gesehen hatte. Er fühlte und er dachte, alles das was ein engel nie tun würde, denn es wird nur Gottes Wort gefolgt. Engel waren Statuen ohne Gefühl und Verstand. Sie waren herzlos und kalt. Doch man kann es ihnen nicht übel nehmen, denn sie sind nunmal Gottes Puppen.





Kapitel 4




Die Welt unter ihr war klein und doch so groß. Niemand konnte sie sehen, denn sie flog zu hoch um gesehen zu werden. Nur das schlagen ihrer Flügel war zu hören. Jedoch war es zu leise, das ein Mensch es hätte hören können. Es war tiefe Nacht und kalt, doch sie spürte die Kälte nicht. Elenor hatte sie nie gespürt, denn sie konnte nicht fühlen oder auch nur etwas empfinden. Gefühle und Empfindungen waren ihr Fremd, denn sie kannte es nicht. Sie wusste nicht was es hieß zu weinen oder zu lachen. Ihr Inneres blieb immer gleich. Sie urteilte nur nach den Taten und ihr einziges Ziel war es die Gefallenen zu bestrafen und zu vernichten. Seit Jahrtausenden suchte sie nun schon nach den wenigen Verrätern.
Unter sich hörte sie ihn durch den tiefen Schnee rennen. Sie roch seine Angst und das Blut was aus seiner Wunde floss, die sie ihn zugefügt hatte. er war zu schwach um sich zu dematerialisieren, weshalb er sinnloser Weise vor ihr wegrannte. Sie hatte ihn schon weit hinaus ins tiefe Eis gejagt, weit ab von jeglicher Zivilisation. Wenige Schritte später lag er im schnee und hielt sich die klaffende Wunde. Sein Blut strömte aus ihn heraus und färbte den Schnee rot.
Elenor ließ ihre Flügel verschwinden und fiel zu Boden. Neben ihn landete sie sicher auf ihren Füßen und zog ihr Schwert. Hechelnd kroch derf gefallene von ihr weg, kam jedoch nicht weit. Denn seine Kräfte verließen ihn allmählich. Sie ließ ihn Zeit zu erkennen, dass es endgültig vorbei war und blieb dann vor ihm stehen, als er ausgebreitet am Boden lag, die Augen in den Himmel gerichtet. Sein Blick verriet ihr, dass er Angst hatte, doch sie zeiget kein erbarmen. ,,Noch irgendwelche letzten Worte Verräter?”
Er sah sie nicht an, sondern betrachtete den Sternenhimmel. ,,Wie wunderschön doch die Gnade ist, denn nur wer vergibt ist wahrlich göttlich!”
Sie nahm ihr Schwert und rammte es in sein Herz. Er zuckte zusammen und erschlaffte. Es war vorbei!
Wieder hatte sie einen erledigt. Doch wo sie hätte Befriedigung hätte spüren sollen, fühlte sie nichts. Sie fühlte etwas anderes, etwas neues. Sie spürte nichts! Manchmal dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre etwas zu fühlen! Einmal hatte sie auch einen Gefallenen gefragt, warum er es getan hatte. doch er hatte nur gelächelt und gesagt sie könne es nie verstehen. Aus Zorn hatte sie ihn den Kopf abgeschlagen gehabt. Auch wenn sie keinen Zorn gespürt hatte, vermutete sie das es sich so angefühlt haben musste.
Nun stand sie im blutigen Schnee und betrachette den Toten. Sie musste weiter, denn es gab noch so viele zu töten. Sie alle mussten gerichtet werden. Sie konnte sich keine Pause leisten, doch ihr Körper fühlte sich seltsam müde an.
Gerade als sie sich dematerialisieren wollte klingelte ihr Handy. Auf dem Display stand Joels Nummer also nahm sie den Anruf entgegen. ,,Ja?”
,,Hast du ihn?”
,,Er liegt zu meinen Füßen!”
,,Gut!”
,,Habt ihr noch welche aufgespürt?”
,,Ja.”
,,Bitte lass es in einer schneefreien Gegend sein. Sonst ist das fliegen unerträglich!”
,,Deine Gebete wurden erhört! Ich schicke dir die Daten!”
,,Danke!”
Sie beendete das Gespräch und wartete auf die Koordinaten. Wenige Sekunden später öffnete sie hoffnungsvoll die SMS und tatsächlich, diesmal ging es in den mittleren Westen.
Sobald sie dort war, musste sie nur noch warten, bis einer seine Kräfte verwendete und sie hatte ihr nächstes Ziel.Doch zuerst hieß es abwarten!
Vielleicht annte sie sich dann endlich mal die Gegend etwas ansehen und etwas entspannen.




Kapitel 5





Lucian saß in der Ecke und lauschte der alten Soundbox. Mittlerweile hatte er die grenzen Mexikos verlassen und war in den USA gelandet. Wie immer blieb er in den ländlichen Gegenden, denn er mochte den Großstadtstress nicht besonders. Iman und Alex waren nun schon seit vier Tagen verschwunden, jedoch machte er sich keine Sorgen um sie, denn schließlich waren sie schon alt genug. Sicherlich hatten sie jemanden andern gefunden den sie auf die Nerven gehen konnten.
Die dicklcihe Kellnerin kam an seinen tisch und sah ihn freundlich an. ,,Kann es noch etwas sein junger Mann?”
,,Nein danke!”
Sie nickte und ging wieder davon. Er blickte in seinen schwarzen Kaffee und versank wieder in Gedanken. Wenn die Zwei gewusst hätten, dass sie das falsche Grab bewachten, wie würden sie wohl reagieren. Er war der Einzige, der wusste wo Luzifer lag, denn er war der Wächter seines Grabes und nur er wusste wo es war, so wie er auch eines der Siegel war um das Grab zu töten.
Er selbst war es gewesen vor langer Zeit, der seinen Tod vorgetäuscht und sich Lucian zu eigen gemacht hatte.
Jahrhunderte nun musste er seine Kräfte drosseln, musste den schwachen spielen und vor jeden weglaufen. Er war es leid, doch so war es nun mal besser. Würde es doch dazu kommen, dass Luzifer wieder frei kommt, was würde passieren? Nichts wäre mehr im Gleichgewicht. Alles würde in Chaos und Anarchie enden. Die Welt wie er sie heute kannte, auch wenn sie nicht perfekt war, würde zerbrechen. Es würde keine Freude mehr geben, keine Hoffnung. Doch er fühlte sich falsch in seinen Körper. Er wollte wieder er sein, er wollte sich nicht mehr verstecken. Er wollte wieder leben, so wie er es wollte. Er wollte wieder das fühlen, was er fühlte.
Eine Stimme vor ihm ließ ihn aufblicken. ,,Warum tust du es dann nicht?”
,,Amythiel? Was tust du hier?”
,,Ich dachte du solltest wissen, dass jemand das Grab geöffnet hat Sammi!”
,,Nenn mich nicht so!”
,,Entschuldige, aber das klingt einfach so niedlich!”
Amythiel sah ihn schweigend an, so wie sie ihn immer ansah. Sie war die Einzige die wusste wer er wirklich war. Sie hatte ihn damals bei seiner Illusion geholfen. Damals, als sie sich noch geliebt hatten. Doch er hatte sie verlassen ohne ein Wort des Abschieds, sie hat niemals rache geschworen. doch er spürte das es sie immer noch schmerzte ihn zu sehen.
,,Du weißt das es nicht das echte Grab ist!”
,,Ja ich weiß! Aber denke mal weiter!”
Er dachte und wusste worauf sie hinauswollte. ,,Weißt du wer es war?”
,,Rate!”
,,Hör auf mit den Spielchen, ich kann da snicht ausstehen!”
,,Einer von Michaels Lakeien!”
Sammael zog seine Augenbraue hoch. ,,Was will Michael mit Luzifer?”
,,Das frage ich mich auch! Jetzt weiß er jedenfalls das das Grab falsch ist.”
,,Ja aber nicht das ich noch lebe!”
,,Doch. kannst du dich an deinen Wutausbruch vor 30 Jahren erinnern? Wo du die gesamte Kirche vernichtet hast, samt Gemeinde? Unauffällig würde ich das nicht gerade nennen!”
,,Er hat es gespürt!”
Sie lehnte sich zurück und trank seinen Kaffee aus. ,,Korrekt! Also weiß er das du lebst, nur nicht wo du bist!”
,,Und jetzt sucht er nach mir!”
,,Ein ganz schlauer Junge! Und weißt du noch was?”
Er lehnte sich zurück, denn wenn das stimmte, dann waren Iman und Alex fast zeitgleich an dem Grab gewesen und deswegen waren sie nicht zurückgekommen. Weil sie schon längst Tod waren.
,,Korrekt!”
,,Hör auf meine Gedanken zu lesen!”
Sie lächelte und stand auf und wandte sich zum gehen. Sie war nie sehr gesprächig gewesen, doch das musste sie auch nicht sein. Zu lange kannte er sie schon um zu wissen, dass er ihr folgen sollte.
Also stand er auf und folgte ihr hianus zu ihren Auto. Dort wartete auch schon Azael ungeduldig am Auto lehnend. ,,ich dachte schon du würdest dort festfrieren.”
er kam auf ihn zu und umarmte ihn. ,,Schön dich zu sehen!”
Azael strich seinen feinen Anzug glatt und rümpfte angeegelt seine Nase. ,,Seit wann bist du denn so gefühlsmäßig? Wo ist der kalte Freak von damals?”
,,Halt die Klappe!”
Azael machte ihn platz und ließ ihn ans Steuer während er auf der Rückbank platz nahm. Amythiel setzte sich auf den Beifahrersitz und wählte eine Nummer auf ihren Handy.
,,Wo soll es hingehen?”
,,Fahr einfach los. Richtung Norden!”
,,Da komm ich gerade erst her!”
,,Tja!”
,,Was haben wir vor?”
Sie grinste und Sammael fur los, zurück nach Mexiko! Amythiel nahm das Handy an ihr Ohr und wartete bis jemand abnahm. ,,Er ist dabei!”
,,Bei was?”
Sie legte ihren Finger an ihre perfekten Lippen und deutete Sammael still zu sein. ,,Ja! Ist gut! Was?... Ja! Bis gleich!”
Sie legte auf und sah auf die Straße. ,,Es geht wieder los! Doch diesmal sind wir die Jäger!”
,,Wer sind wir?”
,,Das wirst du schon noch sehen!”
Fünf Stunden später, am Abend, hatten sie endlich die Grenze erreicht und weitere drei Stunden führte Amythiel ihn in die Wüste direkt zu einer alten Kirche, die ziemlich verlassen aussah, denn nirgends brannte Licht. ,,Wirklich?”
Sie stieg aus, genau wie Asazael. ,,So gibt es keine lästigen Menschen die stören!”
Er schnaufte ,,Wie unauffällig!” , und stieg ebenfalls aus.
,,Beklage dich nicht!”
Sie gingen zu den alten seltsam massiv aussehenden Türen und klopften an. Kurze Zeit später wurde ihnen geöffnet du sie traten ein. Sie gingen durch das Schiff der Kirche mit den vermoderten Bänken und gelangten durch eine Treppe hinter dem steinernen Altar in den Keller hinunter, der mehr an eine Grabstätte erinnerte. Denn in den Wänden waren Gräber gemeißelt. In einigen lagen noch die modernden Überreste von ehemaligen Heiligen und Mönchen. Sie liefen durch weitere Gänge, die ein Labyrinth bildeten und gelangen endlich durch eine weitere Tür in einem riesigen Saal. Überall lagen Goldstücke und Rubine wie aus einem schlechten Schatzgräberfilm. Stühle und standen um einen großen Tisch und Fackeln erhellten den Raum.
Auf den Tisch entdeckte er eine frische Leiche, denn man konnte den Tod noch förmlich riechen. Um ihr saßen vier weitere Gefallene, die genüsslich das Blut des Mannes tranken.
Sammael widerte diese Form der Grausamkeit an, doch er kannte nur zu gut den verlockenden Geschmack des Lebens. Genauso gut wie er die Sucht kannte, die jeder Tropfen Blut in einem erweckte. Mit der Zeit entwickelte man eine gewisse Neigung zu den sadistischen Spielchen, die einen die Ewigkeit versüßten. Man fühlte sich mächtig und stark, doch diese Gefühle waren nichts weiter als Illusion in den Köpfen seiner Freunde. Denn egal wie viel Blut sie trinken würden, es würde ihnen nie gelingen stäker als er zu sein. Er Er kreuzte die Arme vor seiner Brust und machte sich bemerkbar. ,,Guten Apettit!”
Endlich wandten sie sich ihren Rausch ab und wandten die Blicke auf ihn. Als sie ihn erblickten, und erkannten wer vor ihnen stand, sprangen sie auf. So sehr irritierte sie seine Anwesenheit. Ituriel war der erste der seine fassung wieder erlangte und stellte zitternd sein Glas auf den Tisch. Nun kam er auf Sammael zu und blickte ihn ganz genau an. ,,Ich hätte es nicht geglaubt! Doch tatsächlich steht er vor mir! Doch bist du es wirklich?”
Sammael sah sich um. ,,Was soll das hier?”
Amythiel rollte mit den Augen und nahm sich ebenfalls eines der gefüllten Gläser. ,,Ja er ist es! Ich sagte es euch doch!”
Nun rührten sich auch die anderen drei und betrachetten ihn noch immer ungläubig. Doch wagten sie es nicht ihn zu berühren. Uriel sah ihn tief in die Augen und wagte es in seinen Geist einzudringen, was ihn jedoch nicht gelang. ,,Tatsächlich! So stur und verschlossen wie immer!”
,,Würdet ihr nun aufhören mich wie ein Stück Fleich zu begutachten?”
Amythiel lachte und die Vier gingen zurück an ihre Plätze, nunw ar jegliche farbe aus ihren Gesichtern verschwunden. Doch er spürte das sie es glaubten, und er fühlte den Funken Hoffnung der nun langsam in ihre Herzen zurückkehrte. Amythiel reichte ihm ein frisches Glas. ,,Hier trink! Es wird dich stärken!”
,,Nicht mehr und nicht weniger als es Alkohol tun würde!”
Er setzte sich auf den freien Platz und zündete sich seine letzte Zigarette an, die er in seiner Schachtel fand.
Amythiel stellte ihn ein volles Glas hin, wusste aber, dass er es nicht anrühren würde. ,,Versuch es wenigstens!”
,,Ich brauche so etwas nicht!”
Asazael hatte nun auch Platz genommen und spielte mit seinem goldenen Feuerzeug. ,,Lass ihn doch! Er ist schon immer der Heilige gewesen!”
,,Im Gegensatz zu dir ist jeder ein Heiliger!”
Asazael lachte leise, sah jedoch nicht auf. ,,Ja...Ja genau!”
Sammael lehnte sich zurück. ,,Also was ist Sache? Nicht umsonst sind wir hier zusammen gekommen! Was wisst ihr?”
Zuerst sahen sich alle an, dann übernahm Amythiel das Wort. ,,Michael ist auf der Suche nach Luzifer.”
,,Das weiß ich schon! Aber er wird ihn nicht finden!”
,,Sei dir da mal nicht so sicher. Er weiß das du am Leben bist, und du bist eines der Siegel!”
,,Selbst wenn, er bräuchte auch ein Nephilim und...!”
Amythiel warf ihn einen frischen Zeitungsartikel auf den Tisch indem von einem kleinen Mädchen mit alten Runen auf den Rücken die Rede war. Ein Nephilim!


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Tag der Veröffentlichung: 07.11.2011

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