Cover

Es war ein Tag wie jeder andere. Es war früh, zu früh für Cloés Geschmack. Die Sonne schien und lockte zum Spaß haben und baden. Doch es war Freitag, Schule war angesagt! Zum Glück war bald Wochenende!
Die Schule würde in 15 Minuten beginnen, sie hatte noch Zeit, also lief sie gemächlich die Straße entlang. Ihre Haare trug sie offen, so wie immer.Es hang herab in dunklen Wellen bis zu ihren Schultern. Sie trug ein einfaches Top, in ihrer Lieblingsfarbe. Schwarz! Was die anderen in ihrer Klasse sagten interessierte sie nicht. Sie konnte ihre Kameraden eh nicht leiden. Die ganze Schule konnte sie nicht leiden. Es war nicht so das sie nicht gerne lernen wollte, es war mehr die Art wie man unterrichtete. Sie wäre gerne auf eine Kunstschule gegangen, doch dafür war es nun zu spät. Noch drei Jahre und sie hatte es geschafft! Dann konnte sie endlich weg von hier, fliehen von diesem trostlosen Ort!
Sie bog die Straße ein und sah zu ihrer Schule hinauf! Ein Schauer lief ihr über den Rücken als sie diese Mädchen am Eingang sah, doch sie beschloss einfach weiter zu laufen und sie nicht zu beachten. Also lief sie die Treppen hinauf, öffnete die Eingangstür und trat hinein. Die Mädchen hatten sie schon erwartet und machten sich wie jeden Morgen über sie lustig. Wie hässlich und fett sie doch wäre! Und diese Kleidung erst! Doch sie blieb tapfer und ging in die Klasse.
Ihre Freunde begrüßten sie freundlich und sie setzte sich zu ihnen. Da saß sie nun, neben ihr ihre besten Freundin und Julia. Wie immer trug auch sie ihr volles Haar offen. Sie trug ein wunderschönes, knappes rotes Kleid. Es umspielte perfekt ihre Figur. Sie sah Cloé in die Augen und lächelte ihr zu. Sie waren keine Freundinnen! Nein sie waren mehr, das spürte Cloé. Doch sie hatte Angst es ihr zu zeigen. Sie wusste nicht wie Julia empfand. Also schwieg sie, wie immer! Ein ganzes Jahr hatte sie schon geschwiegen, aber wie sollte sie es ihr auch sagen? Wie sollte sie es ihren Eltern sagen, oder ihren Freunden?
Es klingelte zur Stunde und der Horror begann. Sieben Stunden waren vergangen und Cloé brachte Julia wie jeden Tag nach Hause. So wie es Freundinnen halt tun. Auf dem Weg zu Julias Haus fasste Cloé endlich den Mut Julia zu fragen. ,,Was würdest du tun wenn ich Bi-sexuell wäre?"
Julia sah sie an. ,,Keine Ahnung! Wäre das nicht egal?"
Cloé zuckte mit den Schultern und sie liefen schweigend weiter. Am Haus angekommen verabschiedeten sie sich und Cloé ging ebenfalls nach Hause. Stadtfest war angesagt, sie musste sich fertig machen...
Es war 19 Uhr und sie traf sich mit ihren Freunden auf dem Marktplatz. Sie feierten und tranken so wie sie es immer taten. Doch Cloé war nicht wirklich zum feiern zumute. Immer musste sie zu Julia schauen, die bei ihren Freunden feierte. Sie wollte nicht mit ihr feiern, weil sie ihre Freunde abartig fand. Cloé hatte Julia immer im Blick, denn sie hatte so ein seltsames Gefühl, als würde etwas schlimmes passieren. Als es weit nach Mitternacht war, verließ Julia das Fest allein um nach Hause zu gehen. Cloé folgte ihr unauffällig und das war Julias Glück. Es dauerte nicht lange bis Julia von einigen betrunkenen Jungs belästigt wurde. Cloé beobachtete die Szene, doch als einer der Jungs anfing Julia zu betatschen und sie sich wehrte, griff sie ein! Sie stellte sich den Jungs in den Weg und verschaffte Julia eine Fluchtmöglichkeit. Zusammen rannten sie vor der Gruppe davon und entkamen. Außer Atem kamen sie bei Julias Haus an. Julia umarmte Cloé dankend. ,,Ich danke dir! Wärst du nicht dagewesen..."
Cloé sah Julia tief in die grünen Augen und lächelte sie an. ,,Ich bin immer da wenn du mich brauchst! Nie würde ich dich alleine lassen! Ich liebe dich!"
Es war nicht geplant gewesen, doch es passierte. Cloé beugte sich zu Julia hinab und presste ihre Lippen auf Julias. Doch gegen Cloés Erwartungen erwiderte Julia den Kuss. Cloé hatte es geschafft. Sie war überglücklich, von nun an würde alles besser werden...
Doch nach drei Wochen kippte die Beziehung! Es war Cloé die sie beendete. Keine Frage sie liebte Julia, mehr als ihr eigenes Leben. Doch nie mehr könnte sie ihrer Familie unter die Augen treten, wenn sie sich outen würde. Denn mehr als Julia liebte sie ihren Vater!
Cloé opferte also ihr eigenes Glück für das Glück ihrer Familie. Sie konnte es nicht verkraften, denn es schmerzte sie Julia so weh getan zu haben. Beide liebten sich noch, doch sie fanden nie mehr zueinander.
Es war Jahre später als Cloé an einer Brücke stand. Julia hatte den Kontakt abgebrochen und ihr eigenes Leben gelebt. Cloé kletterte auf die Brüstung und erinnerte sich an all die schöne Zeit mit ihr. Es war an der Zeit seinen Frieden zu finden! Es war an der Zeit frei zu sein! Cloé ließ sich fallen und Tränen liefen ihre Wangen hinab. Es waren Tränen der Liebe!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /