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Es ist stockduster. Chris und ich spazieren dennoch auf den Fußweg. Ich bin rechts neben ihm. Er hat mir den rechten Arm um den Rücken gelehnt. Ich lächle.
Ich trage ein langes rotes Kleid. Er trägt einen schicken Anzug. Der Abend war perfekt. Chris hat mich in einem noblen Restaurant mit einem wunderschönen Anblick auf das Meer verführt.
Eine kalte Brise zieht vorbei. Ich spüre die Kälte tief in meinem Adern. Ich zittere. Chris schaut mich an. Er zieht sich den Anzug aus und lehnt sie mir über die Schulter. Ich schenke ihm ein adrettes Lächeln. Er lächelt zurück. Nun sind wir bei mir zu Hause angelangt. Vor der Tür bleibe ich stehen. Ich schwenke nach hinten zu ihm. Er packt mich mit der Hand an die linke Rippe. Eng zerrt er mich an sich heran. Mit der linken Hand berührt er mich zärtlich auf die rechte Wange. Er streichelt mich mit der Rückenhand.
„Der Abend war perfekt“, äußere ich mich.
„Es tut gut, zu wissen, dass dir den Abend gefallen hat.“
Er küsst mich auf den Mund. Dabei schließt er die Augen. Ich schließe ebenfalls die Augen. Unsere Lippen berühren sich leidenschaftlich sowie langsam. Der Kuss erwärmt meinen kalten Körper. Ich bekomme Gänsehaut. Mein Bauch kribbelt wie verrückt. Ich zittere an den Knien. Mein Körper schwächelt. So zerrt er mich enger an seinen Körper, um einen Sturz zu verhindern. Er bricht nach einigen Sekunden den Kus ab. Dennoch bleibt er dicht bei mir, so dass unsere Lippen sich leicht berühren.
„Es ist schon ein Uhr Nachts… Ich muss langsam los.“
„Okay, wir sehen uns morgen.“
Er lächelt „nein, eher bald. Ich habe eine Überraschung für dich.“
Er gibt mir einen kurzen Kuss auf der Stirn. Daraufhin schlendert er in die gegenüberliegende Richtung.
„Die Jacke“, teile ich ihn mit.
Er bleibt stehen, aber dreht sich nicht zu mir um.
„Sie gehört jetzt dir, meine Liebe.“
Den Weg führt er fort. Ich schaue hinter ihn her, bis er nach links abbiegt und auf meinem Blickfeld verschwindet. Ich hole den Schlüssel aus der Tasche. Damit öffne ich die Tür. Ich dringe in das Haus und schließe die Tür. Das Licht schaltet sich automatisch an. So lasse ich mich von dem Licht in das Wohnzimmer führen. Zwischen den Türrahmen bleibe ich stehen. Ein breites Grinsen tritt auf meinem Gesicht auf. Ich lehne mich rechts an den Türrahmen, danach sinke ich unten und lehne mich rechts an den Rahmen. Die Beine winkle ich an. Das Grinsen ist kaum wegzustecken. Es sitzt fest wie Beton. Es ist der erste Abend, den ich mit schönen Wörtern bedenken kann. Es war lohnenswert. Plötzlich klingelt das Telefon. Die Klingel reißt mich aus den tiefen Gedanken. Ich richte den Blick rechts neben mir zu dem Telefon. Ich stehe auf und gehe zu diesem. Den Hörer hebe ich auf und nehme den Anruf entgegen.
„Ja, Hallo?“, frage ich den Anrufer.
„Hallo Samara“, antwortet mir eine männliche Stimme.
Die Stimme kommt mir bekannt vor, nur nicht wen sie gehört.
„Wer ist am Apparat?“
„Wie geht es deinen Bruder Daniel?“, erkundigt er sich.
„Woher kennen sie ihn?“
„Ich stelle die Fragen… Wie geht’s deinen Bruder?“
Ich setze einen seltsamen Gesichtsausdruck auf.
„Hören sie zu. Ich will nicht unhöflich sein, aber ich lasse nicht zu, dass sie mir sagen, was ich zu tun und zu unterlassen habe.“
„Es war ein großer Fehler. Damit hast du das Leben ihres Bruders gefährdet…“, er lacht.
Das Lachen hört sich beängstigend an, eher wie das Lachen eines Mörders. Ich mache einen besorgten Ausdruck.
„Was meinen sie damit?“, frage ich.
„Es ist zu Spät“, sagt er mir immer wieder lachend.
Die Person legt auf. Ich versteife. Mein Herz rast schnell. Es ist derart laut, dass mein Herz zu schmerzen beginnt. Ich fasse mich auf die Brust. Allmählich bekomme ich es mit der Angst zu tun. Ich schlucke angsterfüllt. Ich solle Sams Leben aufs Spiel gesetzt haben. Die Angst um meinen Bruder verstärkt sich. Ein minuziöses Gefühl plagt mich. Mir fällt ein, dass meine Eltern auf Reise sind. Er ist somit momentan allein. Hat sie ihn etwas angetan?
Menschenschreie und Hilferufe sind zu hören. Ich rieche Rauch. Er umhüllt den Raum. Ich stürme aus dem Haus und bleibe vor die Eingangstür. Unmengen Menschen laufen in die linke Richtung. Ich sehe sie skeptisch an. Ich schaue nach links, als ich einem brennenden Heim einige Meter von mir bemerke. Er brennt stark, so dass das Feuer die kalte Luft wärmt und ihn mit dem Rauch verschmutzt. Warte! Es ist doch das Haus meiner Eltern. Sam!
Ich laufe zu dem Anwesen. Hinter die zahlreiche Zuschauer, die sich etliche Schritten davor versammelt und einen geschockten Blick aufgesetzt haben, stehen. Ich wanke zwischen die Zuschauer, bis ich vorne bin. Chris kommt von rechts neben mir. Er ist außer Atem, so dass er nach Luft japst. Ich schaue ihn ängstlich an.
„Hast du Sam zufällig irgendwo getroffen?“, frage ich ihn.
„Leider nicht… Heißt das, dass er?“, er unterbricht sich selbst.
Das Schweigen liegt in der Luft. Ich versteife. Plötzlich zittere ich. Geschockt schüttle ich den Kopf. Nein! Sam hält sich in das Haus, lieber gesagt in den Brand auf. Ich will voraus laufen, als Chris mich daran hindert, in dem er mich fest umklammert. Ich halte ihn an den Handgelenken und ziehe sie hastig. Der Befreiungsversuch misslingt mir. Somit wende ich manche Aufmerksamkeit auf mich.
„Lass mich los. Chris ist drin, er braucht meine Hilfe“ schreie ich.
„Das ist die Arbeit der Feuerwehr. Ich lass dich nicht in den Brand dringen, um Chris zu retten, aber dein Leben gefährden.“
Ich stoße ihn den rechten Ellbogen auf die rechte Rippe. Er nimmt die Armen von mir und fasst sich an die Rippe. Schmerzerfüllt schließt er das linke Auge. Ich stürme auf das Haus zu. Die Zuschauer hinter mir murmeln. Ich höre Stimmen fragen: „Oh, Gott. Was tut sie denn da?“
„Tu das bitte nicht“, höre ich Chris hinter mir leise sagen.
Ich schlendere aus der Flur. Davor bleibe ich stehen. Im Wohnzimmer ist wahrscheinlich niemand. Das Feuer hat nämlich diesen Aufenthalt zerstört und unzugänglich gemacht. Ich gucke auf der Treppe. Die Flammen sind überall. Um die Treppen herum wüten die Flammen. Nur einen schmalen Weg, das das Feuer noch nicht erobert hat, führt bergauf. Ich steige ihn vorsichtig. Mein Gesicht decke ich mit einem Arm. Der Brand heizt mich auf. Ich schwitze am ganzen Körper. Oben angekommen, bleibe ich auf der obersten Stufe. Ich atme schnell. Die ersten zwei Zimmer rechts und links stehen in Flammen. Das letzte und zwar Chris Schlafzimmer rechts ist offen. Ich huste und trete hinein. Sam liegt vor mir bewusstlos sowie schwer verwundert auf den Rücken am Boden. Ein Blutlache ich unter seinem Kopf auf den Fußboden. Bestimmt hat er einen harten Schlag auf dem Kopf verpasst bekommen. Ich eile mich zu ihm und knie mich neben ihm nieder.
Eine Person, mit einem Baseballschläger in die Hände, schleicht sich hinter mir. Sie wartet vor der Tür. Ich stehe auf und wende mich nach hinten. Nun erkenne ich die Täterin. Ich erstaune. Unmöglich! Es ist Chris Exfreundin, mittlerweile beste Freundin Christina. Aber warum? Weshalb hat sie ihn derart schwer verletzt?
Sie wirkt fuchsteufelswild „Du hast mir mein Freund gestohlen… Nun will er dir auch noch in diesen Nacht einen Heiratsantrag machen“, sie schreit „er will dich heiraten… Ich bin vor Wut rot gebadet. Wenn ich ihn nicht kriege, dann du ihn ebenfalls nicht.“
„Samara?“, ruft mich Chris irgendwo in diesem Haus.
Ich schweige. Wenn ich ihn antworte, wird sie sich auf mich stürzen. Ich trete nach hinten. Vor die Wand bleibe ich stehen und lehne den Rücken darauf. Sie rast schreiend auf mich zu.
„Chris“, schreie ich nach Hilfe.
Christina will mich mit dem Schläger auf den Kopf schlagen. Ich hocke mich nieder. Der Schlag trifft auf den Wand. Der Schläger bricht in Mitte, die andere Hälfte fällt neben mir. Sie guckt mich wütend an. Ich schaue sie auch an, dann haste ich mich auf sie. Sie fällt auf dem Rücken, so dass sie den Hinterkopf gegen den Boden prallt. Sie sackt in sich zusammen. Dagegen liege ich auf sie. Chris kommt in dem Schlafzimmer. Er sieht mich zunächst, danach Christina. Ich stehe schnell auf. Die Decke fällt einige Schritten hinter mir zusammen auf dem Fußboden. Ich erschrecke mich. Chris läuft zu mir und trägt Sam hoch auf den Armen. Ich huste.
„Wir müssen schnell von hier verschwinden“, befiehlt er mir.
Drei Feuerwehrmänner geraten in das Schlafzimmer. Einer von den dreien trägt die bewusstlose Christina auf den Armen.
Ich verlasse als erste das Zimmer. Die Feuerwehrmänner und er halten sich hinter mir auf. Hintereinander gehen wir der Treppe herunter nach draußen. Die Polizei hat Absperrung vor das Haus eingelegt. Drei Krankenwagen sind in der Nähe geparkt. Chris, der meinen Bruder trägt, und ich schlendern zu dem Krankenwagen.
„Hat sie dir den Grund genannt, weshalb sie euch angegriffen hat“, stellt mir Chris die Frage.
„Nein“, lüge ich ihn lächelnd an.

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Tag der Veröffentlichung: 14.10.2011

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