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König Elessar



Von königlichem Geblüt, dieser einfache Mann,
von Kind an besonders, wie man es nur sein kann,
im Innern ein Führer, nach außen allein,
und trotzdem bei einfachen Leuten daheim.

Die Bürde die er trägt, wiegt schwer auf ihm,
und doch geht er mit Leichtigkeit den Weg dahin,
die Schritte sind schwer doch das was ihn treibt,
hält ihn davon ab, dass er stehen bleibt,

bevor er sein Ziel, das vorbestimmt ist,
aus den Augen verliert im Nebel um ihn,
welcher entstanden durch des Feindes List,
seinen Weg ihm verschleiert und ihn nicht lässt ziehn,

auf gerader Strecke, dem kürzesten Weg,
den selbst er nicht ohne Führer mehr geht,
denn der ward verloren in finsteren Tiefen,
als zornige Schatten ihn zu sich riefen.

Durch dieses Ereignis, ward es ihm nun bestimmt,
jener zu sein der das Heft an sich nimmt,
einen Weg nun zu suchen der sicher ihn leitet,
ihn voran bringt ob er geht oder reitet.


Ob er zieht in den Frieden oder zieht in die Schlacht.
Ob siegreich er ist gegen finstere Nacht.
Ob sein Schicksal nun wahr wird wird, oder Traum bleibt.
Ob er leidet allein oder glücklich ist zu zweit.

Wenn auch Wege sich trennen und Schmerz ihn umwebt,
wenn ein Gefährte stirbt, dass ein anderer lebt,
all das muss er bezwingen mit all seine Macht,
mit besonderen Gaben, die er nur hat.

Mit besondrem Geschicke, dass ihm ward gegeben,
muss er sich über all seine Väter erheben,
die vor ihm gelebt und hart gekämpft,
und damit der Welt ihren Frieden geschenkt.

Und auch er muss nun kämpfen, wie all seine Väter,
gegen dunkle Mächte, gegen Feinde und Verräter.
Und ihm zum Gelingen sind Freunde gegeben,
die immer ihm helfen, im Tod und im Leben,

die immer ihm beistehn bei seiner Mission,
die auch mit ihm teilen, die Strafe, den Lohn.
Die mit ihm dahinziehn zu jedweder Schlacht,
an seiner Seite gehen, bei Tag und bei Nacht.

Mit ihnen gemeinsam, dem Schicksal entgegen,
das ihm offenbart, den Wert seines Lebens,
den Sinn seines Handelns und all seinem Tun,
das endlich ihm bringt den verdienten Ruhm.

Wofür er sein Leben, so schwer hat gelebt,
und endlich sich selber zu voller Größe erhebt,
sich zeigt seinem Volk, entblößt seinem Feind,
und ihm seine Grenzen tödlich aufgezeigt.

So bleibt er denn siegreich, und heil soll ihm sein,
so schwer auch sein Leben, so oft er allein,
so ists doch verdient, was er hat erreicht.
Der Eine, der König, der Elessar bleibt unvergleicht.


Die Geschichte des Ringträgers



Ein kleiner Junge, ganz ohne Familie,
die leider er sehr früh verlor,
Ein Onkel der ihm ist geblieben,
wird Freund wird Vater, wird Mentor.

So ziehen die Jahre um ihn ins Land,
bis einst er sie hörte die Geschichte,
um das Kleinod dass der Onkel fand,
und es ihm zeigt und ihm davon berichtet,

und es kommt der Tag der alles verändert,
ein froher Tag mit bunten Bannern,
mit Kindern und Männern und Frauen mit Bändern,
in ihren Haaren die im Wind so schön flattern,

Und niemand hier ahnt was würde geschehn,
am Ende des Abends bevor alle gehen,
Ein unglaublich Ereignis lässt alle erschauern,
der Onkel verschwindet allein er wird’s bedauern.

Seitdem ist sein Herz von steter Unrast geprägt,
und eine Bürde schwer er trägt,
Dabei wollt er doch nur sein Leben genießen,
Daheim wo alle Ströme nur langsam fließen.

Er muss nun gehen, wohin er gehen muss,
doch ist wer nicht ganz allein im Fluss,
der Zeit der ihn mitreißt und nicht freigibt,
er hat seine Gefährten, treue Freunde die er alle liebt,

denn sie warn stets treu an seiner Seite,
und selbst jetzt geben sie ihm das Geleite,
sind bei ihm in dieser dunklen Stunde
und gemeinsam zieht nun die illustre Runde,

durch tiefen Wald umringt von Gefahr,
sie ist allgegenwärtig bedroht immerdar,
die vier Gefährten auf ihrem Weg,
der sie auch führt an Fluss und Steg,

und Berge, im Nebel und luftigen Höhn,
zu neuer Gefahr die niemand kann sehn,
die sie hielten für Märchen, Geschichten nur,
dachten sich nichts folgten ihrer Spur,

der sie folgen musste wollten sie zu ihr'm Ziel,
so wichtig der Auftrag so viel auf dem Spiel,
doch wurden sie sich erst zu spät gewahr,
der unsichtbaren tödlichen Gefahr,

die auf sie lauerte, doch sie hatten Glück
und ein Freund brachte sie auf ihren Weg zurück,
der sie weiter trieb, immer weiter voran,
zu großem Rat in bergigem Land.

Der Rat er erwählte ihm neue Getreue,
verpflichtet dem Auftrag dem sie ohne Reue,
und Rücksicht auf eigenes Leben,
alle Kraft und auch sich selbst hingegeben.

So begann ihre Reise von der euch wurd erzählt,
und nicht immer war richtig, der Weg der gewählt
Und so verlor er zwei treue Gefährten, sein Führer dabei
und für diesen Auftrag verblieben noch zwei,

der einstgen Getreuen, an den Auftrag sich haltend,
sich dem Schicksal ergebend, ihres Amtes waltend.
Der eine war er der Bürde nicht entlassen,
ohnmächtig sehend wie Wut und Angst sich fraßen,

in sein trübes Herz, von dem Kleinod geschwärzt,
und immer klarer Gedanken von Tod,
in seinem Kopf der einst so beherzt,
und immer größer wird seine Not,

denn ein Führer er fehlt der die Wege hier kennt,
in dem was man des Feindes Lande nennt.
Durch Glück oder Unglück ich kann es nicht sagen,
ward einer gefunden dieses Schicksal zu tragen,

doch auch wer hatte Pläne und Ziele in ihm,
und trieb doch mit dem Kleinod in seinem Blick dahin,
den Weg entlang den er einst gegangen,
um seine körperliche Freiheit zu erlangen.

So ging er den Weg, den sein Führer bestimmt,
sein Geist war zerrüttet seit er die Stimmen vernimmt,
die von seinem Weg ihn zu locken trachten,
und ihm seinen Geist noch mehr umnachten,

als es das Kleinod ohnehin schon tat,
und auch sein Führer mit falschem Rat,
der ihm schon lange den Tod herbeisehnt,
und sich als sichere Sieger wähnt.

Doch Das Schicksal es wollte das er Verrat entkam,
dass er den Weg nun in eigene Hände nahm,
und trotzdem war er auch hier nicht allein,
denn ein treuer Freund wird immer bei ihm sein,

wohin er auch geht, und den Weg ihm einebnen,
und wenn nötig auch mit seinem eigenen Leben,
so trug es sich zu dass das Ziel war ganz nah,
die Tore des Feindes standen offen da,

gedankenverloren setzt Fuß vor Fuß,
zieht im stillen durch des Feindes Lande,
selbst den Sterne gönnt er keinen Gruß,
am Ende der Kräfte und fast außerstande,

den Weg zu vollenden, der ihm auferlegt,
die Liebe zu halten zu dem der ihn gepflegt,
seine Leib hat behandelt auf schwerem Weg,
ihn zur Ruhe gebettet und sich Hast auferlegt.

Doch selbst diese Hast war nicht Rettung genug,
für seinen Herrn vor des Kleinods Betrug,
seinen Geist er verlor im Kampf mit dem Ding,
unerreichbar schien nun die Zerstörung des Rings,

das Ziel seiner langen beschwerlichen Reise,
die Stimmen in ihm sind nun nicht mehr leise,
So geschah es dass er sich selber verlor,
lieh den Stimmen und nicht seinem Freund das Ohr,

Doch ward dies vom Schicksal so nicht ausersehn,
so sollte der Auftrag nicht zu Ende gehen.
Und als keiner dran dachte geschah doch ein Wunder,
der Sieg ward errungen und der Feind ging nun unter,

in der Zerstörung die auf ihn zurückfiel,
geschlagen in seinem perfiden Spiel,
dass den Geist der Getreuen zerrütten sollte,
weil seine Bosheit es eben so wollte,

denn lüstern nach Macht als Herrscher er sich sah,
wähnte alle Zeit sich dem Sieg so nah,
doch dem Ringträger ists nun zu verdanken,
dass diesem Bösen wurd gezeigt seine Schranken,

trotzdem forderte dies einen hohen Preis,
den der Schnee seiner Welt scheint ihm nicht mehr weiß,
die Wiesen der Welt scheinen nie mehr grün,
und keine Blume scheint für ihn mehr zu blühn.

So sehnt er sich fort, von der Welt, seinem Schmerz,
und wenn es ihm auch zerreißet sein Herz,
seinen Freunden den letzten Abschied zu sagen,
und sie nur noch in seinem Herzen zu tragen.

Doch muss er nun gehen denn es hält ihn hier nichts,
durch die Bürde hat hier für ihn nichts mehr Gewicht.
Allein seine Gedanken sind was ihm noch bleibt,
als sich sein Weg ein allerletztes mal verzweigt.

Und er geht durch die Sterne durch Sonne und Mond,
er verlässt die Gestade, an die er gewohnt,
die er so sehr liebt, und es ihn tief verletzt,
das er hier am End seine Freunde verlässt.

Doch kann er nicht anders denn er musste wählen,
zwischen Freiheit von den Gedanken die quälen,
von der Welt die ihm schlimmes gebracht,
zu den Landen in denen Mond und Sterne gemacht,

die allein er darf betreten, als Zeichen von Lohn,
für die Bürde auf ihm, für die Zeit voller Hohn,
erfahren durch Feinde und schweren Weg,
und nun kommt der Abschied an güldenem Steg,

der schwerer ihm lastet als alles vorher,
die Trauer der Freunde sie schmerzt ihn so sehr,
doch führt ihn sein Weg nun weit übers Meer,
das ihm füllen soll, das Herz welchs so leer,

was verheißt und verspricht und Kraft ihm gibt,
jene zu verlassen, die er so geliebt.
Doch ward ihm versprochen, ein freudig Wiedersehn,
Wenn die Welt sich gewandelt und alle Zeit bleibt stehn.

Impressum

Texte: Text ©der dunkle Wanderer (Robert Ringel)
Tag der Veröffentlichung: 27.04.2011

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