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Kapitel Eins : Wer bin Ich überhaupt ?


Hey, na du.
Mein Name ist Laura. Ich bin 7 Jahre alt.
Ich habe Blutkrebs und es steht fest; Ich werde sterben.
Ich hab mich schon damit abgefunden, doch meine Eltern sind
diejenigen die es noch begreifen müssen.
Kinder sind manchmal einfach stärker als Erwachsene.
Auch wenn es nicht so scheint,
Kinder sehen die Welt mit anderen Augen.
Sie schätzen die Welt & sind begeistert über jeden einzelnen Baum,
über jedes Auto, dass durch die Straße fährt,
über jeden wunderschönen Bach, über den Schnee, die Sonne,
die Blätter & Wolken.
Es faszieniert sie einfach alles, was auf dieser Welt geschieht.
Doch je älter man wird, desto weniger lernt man Sachen zu schätzen.
Man empfindet sie mehr und mehr für selbstverständlich.
Und man ärgert sich über kleine Dinge über die man früher vielleicht
sogar gelacht hat.
Was das mit dem Tod zu tun hat?
Ich denke einem Kind würde es nicht so schwer fallen zu sterben,
wie einem Erwachsenem, weil es sich freut, dass es überhaupt
das Licht der Welt erblicken durfte.
Es freut sich so viel entdeckt zu haben, so viel Spaß gehabt zu haben
und selbst wenn es hätte noch viel viel mehr Zeit sein können,
findet man sich damit leichter ab.
So ging es mir auch , bis zu diesem einen Tag in dem sich alles veränderte.
Meine Eltern & Ich saßen wie jeden Tag zu Hause auf dem Sofa.
Wir lachten & hatten Spaß.
Plötzlich klingelte es.
Meine Mutter ging zur Tür.
Ihr Gesicht wurde Kreidebleich.
Sie fing an zu schwitzen und stotterte nur noch irgendwelches Zeug wie :'Hallo, komm doch rein ''.
In Wirklichkeit wollte sie nicht, dass dieser große, robuste Mann in unser Haus kam,
das merkte ich.
Er kam trotzdem rein, direkt ins Wohnzimmer, direkt auf mich zugesteuert.
Er blickte mir in die Augen und sagte :'Na , meine Süße , lang nicht mehr gesehen'
Ich war total schockiert, Lang nicht mehr gesehen??
Kannte ich diesen Mann? Wer war das? Warum nennt er mich Süße?
Meine Mama hatte Tränen in den Augen, sie sah mich an & sagte :
'Es ist vielleicht nicht gerade der richtige Zeitpunkt dafür,
aber gibt es den überhaupt? Du hast das es zu wissen, Laura.
Das ist dein Vater. Er heißt Marc. Wir sind nicht deine Eltern, Laura.
Wir haben dich adoptiert als du noch ein kleines Baby warst.
Es tut uns sehr leid, aber wir haben dich lieben gelernt wie eine Tochter.
Wir lieben dich, Laura'
Sie brach in Tränen aus, Ich brach in Tränen aus.
Der große Mann soll mein Papi sein?
Ihr denkt vielleicht ein kleines Mädchen wie ich rafft eh noch nicht so viel,
aber da habt ihr euch gewalltig geschnitten!
Ich bin nicht so dumm wie ihr alle denkt.
Ich war überfordert & lief weg.
Ein 7 jähriges Mädchen lief von zu Hause weg.
Ich lief & lief & ich spürte wie mir jemand hinterher lief.
Weil ich aber einen riesen Vorsprung hatte,
lief ich in die nächste Gasse & versteckte mich zwischen 2
Mülltonnen, es roch schrecklich.
Der Mann, der mir folge rannte an der Gasse vorbei.
Ich hatte ihn abgehängt.
Und aus dem Augenwinkel sah ich, dass es mein Papi war.
Welcher Papi ?
Mein richtiger Papi, der Papi der die ganzen letzten 7 Jahre für mich da war.
Der an meinem Krankenbett saß & mir beim schlafen zusah,
damit ich auch ja nicht alleine aufwachen musste.
Der Papi, der mir selbst wenn es ihm richtig schlecht ging,
eine Gutenachtgeschichte vorlaß.
Der Papi, der mich wirklich liebte.
Mein Papi.
Ich saß noch eine ganze weile zwischen den Mülltonnen.
Bis ich plötzlich eine Stimme hörte.
Ich kannte diese Stimme nicht & sie machte mir Angst.
Oh mein Gott, was war das ?
Jemand packte mich an mein Arm,
ich versuchte zu schreien, doch leider
klappte es nicht, ich war zu schockiert.
Der Mann zog mich in ein Auto.
Er sprach zu einem anderen Mann irgendwas in einer
anderen Sprache.
Ich konnte sie nicht verstehen. Ich verstand nur bla bla bla.
Ich wusste nicht was ich machen sollte .
Die Männer hielten ein komisches Tuch vor meinem
Mund & schon schlief ich tief und fest ..

In meinem Traum hatte ich nur einen Gedanken.
Der Tod.
Ich werde sterben.
Oder bin ich schon tot?
Ich hatte keine ahnung, was mit mir los ist.
Ich wollte einfach nur nach Hause,
zu meinen einzig wahren Eltern.
Mehr wollte ich nicht.
Wer war dieser Mann, der von sich behauptete mein
Vater zu sein?
War er wirklich mein Vater?
Oder gehörte er zu den Männern, in deren Auto
ich gerade sitze?
Und was sind das für Männer?
Wollen die mir nur helfen & bringen die mich
wohlmöglich noch nach Hause?
Was bilde ich mir ein, sie werden mich umbringen.
Aber sterben müsste ich sowieso..
Langsam wachte ich wieder auf.
Ich war aber noch sehr müde & meine Augen brannten.
Ich hörte die Männer wieder reden.
Aber diesmal waren es mehr Männer, mindestens 5.
Ich sah mich um.
Ich lag in einem Raum. Sehr kalt.
Ich lag auf einer dünnen Decke auf dem Boden.
Es war garnicht schön.
Ich vermisste meine rosa Wand,
meinen Teddy & vorallem meine Eltern.
Hier waren die Wände weiß,
aber hier war auch keine Tapete,
es waren kalte Steinwände.
Eine Tür , hässlich und alt.
Ein kleines Fenster ganz oben. Kein richtiges
Fenster, irgendwie sehr komisch.
Es waren Gitter davor, wie in einem Gefängnis.
War ich in einem Gefängnis?
Oh mein Gott, werde ich vielleicht dafür
bestraft, weil ich abgehauen bin?
Mein Kopf wurde heiß & ich fing an zu schwitzen.
Als ich dann auch noch Schritte auf mich zu kommen hörte
war alles vorbei.
Ich wollte weg. Weg von diesem Ort.
Ich hatte eine so große Angst, wie ich noch nie
in meinem Leben hatte.

Was soll ich nur tun? ..


Kapitel 2 : Unschön.


Die Schritte kamen näher. Näher. Näher.
Ein Mann schlug voller Gewalt die Tür auf.
Er war riesig & hatte Muskeln, wie ich sie noch nie gesehen hatte.
Er nuschelte etwas zu seinem Kompanen hinter ihm, dann packte er
mich an meinen linken Arm. Er war so stark, ich konnte mich nicht
währen & wenn ich es versucht hatte, tat es so sehr weh, dass ich
es einfach ließ.
Sie trugen mich in einen anderen Raum.
Der Raum war fast genauso wie der andere, nur das hier eine
Isomatte & ein kleines Lichtlein drin stand.
Der Mann meinte zu mir, in einem sehr komischen Akzent, so dass
ich lange rätseln musste, was er von mir wollte: ,,Das ist dein neues
Zuhause, kleines. Leb dich ein, denn hier wirst du dein Leben lang
wohnen, haha'' Dann streichelte er mir über meine Haare &
fasste mir unter mein T-shirt. Ich wusste nicht was ich tun sollte.
Ich wusste ja auch nicht, wie lange ich noch leben würde, aber ich
denke nicht, dass die Männer von meiner Krankheit wussten.
Die Männer verließen das Zimmer. Ich suchte nach einem Ausweg.
Aber nichts war zu finden. Kein Fenster, nichts. Die Wände waren wie
in dem anderen Raum aus purem Betong. Ich würde es niemals schaffen
hier raus zu kommen.. Niemals!
Was Mama & Papa wohl gerade machen? & was hat es mit dem komischen
Mann der heut morgen vor meiner Tür stand auf sich?
Ich bin so verwirrt. So viele Gedanken durchstießen zur selben Zeit
durch meinen Kopf. Ich war müde, erschöpft & total fertig.
Doch schlafen kam für mich nicht in Frage. So sehr ich es auch wollte,
es hatte keinen Sinn. Nachdem ich 2 Sekunden meine Augen zu machen,
gingen sie wieder von alleine auf. Gedanken durch fuhren wieder meinen
Kopf. Ich hatte das Gefühl die Zeit steht still. DIese Ruhe brachte mich fast um.
Ich hörte was. Eine bekannte Stimme, nicht vertraut, aber ich hab sie schonmal gehört.
Ein bekannter meiner Eltern, glaubte ich. Doch ich war mir nicht sicher, denn sie
sprachen eine andere Sprache. Wenn ich sie nur verstehen könnte.
Ich möchte wissen, was mit mir los ist.
Ich dachte darüber nach, dass ich eigentlich glücklich bin, das es mich getroffen hat.
Was wäre wenn es ein gesundes Kind getroffen hätte?
Mein Ende ist eh schon nah. Mir kann nicht mehr geholfen werden.
Niemand wird mir jemals helfen können. Ich merke, das eine Träne über meine
Wange lief. Das war ein unbekanntes Gefühl. Ich weinte nicht oft.
Vielleicht mal, wenn ich mir weh tue oder meine Mami mit mir schimpft.
Aber das war das erste Mal, das ich weinte, weil ich an meine Krankheit dachte.
Ich bin eigentlich immer sehr gut damit klar gekommen, denke ich.
Vielleicht ist das auch garnicht so. Vielleicht hab ich es einfach nicht realisiert &
beginne nun langsam zu verstehen, dass ich bald nicht mehr sein werde.
Vielleicht.. Es gibt so viele Möglichkeiten, aber ich bekomme im Moment
einfach keinen klaren Kopf.
Die Stimmen wurden lauter. Sie kommen wieder. Ich spürte es.
Die Tür ging auf. Die Männer betraten den Raum, sie lachten.
EIner fing an zu sprechen: ''Zieh dich aus, kleines. Sofort'' Ich wollte das nicht.
Wieso sollte ich mich ausziehen? Ich hatte solche schreckliche Angst.
Ich will das alles einfach hinter mir haben. Ich möchte doch einfach nur ein
paar letzte schöne Wochen oder Monate haben.
Plötzlich hielt der Mann mir eine Waffe vor den Kopf.
Ich erschrack & zog mich ohne zu zögern aus. Dabei wolle ich das doch gar nicht.
Es ist als würde mein Körper sich von alleine bewegen.
Der eine sprach wieder in der mir fremden Sprache zu den Anderen, welche
dadrauf hin den Raum verließen. Der Mann flüsterte: '' Hab keine Angst, Maus.
Es wird nur ein klein bisschen weh tun & nach ein paar Mal, wirst du es schon garnicht mehr
spüren. Wer weiß, vielleicht gefällt es dir ja auch'' Da war es wieder.
Dieses Lachen. Ich bekam es nicht mehr aus meinem Kopf. Es war das fieseste &
angsteinflößenste Lachen das existierte. Das schwöre ich euch.
Er schloss seine Augen & seine Hand glitt über meinen Körper.
Seine Lippen trafen meine, ich wusste nicht was er tat. Was wollte er von mir?
Ich machte einfach garnichts. Ich hab mir vorgenommen, nicht mehr Herscher meines Körpers zu sein. Ich wollte einfach nur sterben. Er begann mit seinen FIngern zwischen meinen
Beinen rumzuspielen. Ich verstand das nicht. Plötzlich zog er seine Hose aus.
Ich sah ihn nackt. Es war grauenvoll. Also beschloss ich meine Augen ebenfalls zu
schließen. Er begann zu stönen: ''Weil es das erste Mal ist, lassen wir die Spielchen noch weg,
aber von mal zu mal wirds härter, geiler, aggressiver & vielfältiger, Schlampe'' & wieder dieses
Lachen. Plötzlich dran sein Geschlechtsteil in mich ein. Es war der größte Schmerz den ich jemals empfunden hatte. Aber trotzdem konnte ich nicht weinen. Ich konnte nur schreien.
Ich konnte garnicht mehr aufhören. Aber ich hatte das Gefühl, das gefiel ihm nur mehr.
Und er drang immer wieder in mich ein, immer doller, immer schneller.
Ich hatte das Gefühl, es hörte garnicht mehr auf. Bis er plötzlich auch aufschrie.
Er stand auf, zog seine Hose über & verließ den Raum. Nebenbei sagte er noch,
dass ich das nun jeden Tag mindestens 5 mal erleben werde & mich lieber dran gewöhnen sollte. Ich war so müde, ich hatte das Gefühl, es war alles nur ein Traum.
Ich hatte Mühe damit, meine Augen offen zu halten. Besser gesagt, ich hab es nicht
mehr hinbekommen. Sie fielen zu. Ich schlief ein. Vielleicht, ja ganz vielleicht,
werde ich ja aufwachen & alles ist wieder gut..

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme es allen, welche sich angesprochen fühlen.

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