Cover

Urlaubsplanung

~ Finnja~

Ich wachte gerade auf und blinzelte müde.
,, Morgen Finnja.", sagte Fabienne grinsend. Ich schreckte hoch und sah sie darauf an.
,, Morgen...wieso bist du nur immer so früh wach? oder wie kannst du überhaupt so früh wach sein?" Ihr grinsen wurde breiter.
,, Keine Ahnung, ich kanns halt. Dafür kann ich nicht so lange schlafen, wie du. Wir haben schon 12 Uhr."
,, Was?! ernsthaft? ich hab das Frühstück verschlafen." Ich seufzte und stand auf.
,, Ja, aber ich habe den Betreuer so lange genervt, dass du etwas essen kannst, wenn du aufwachst." Sofort umarmte ich sie.
,, Danke, du bist die beste!", sagte ich dankbar. Sie erwiderte meine Umarmung.
,, Ich weiß.", sagte sie grinsend. Ich musste kichern und löste mich von ihr.
,, Gehst du schon mal vor? ich muss mich noch fertig machen." Sie nickte und verließ darauf das Zimmer. Da ich keine Lust hatte mir jetzt etwas besonderes anziehen, zog ich mir eine einfach Jogginghose und ein weißes, lockeres T-Shirt an. Als Schuhe ließ ich meine Fell-Pantoffeln an. Sie waren schön weich.

Nachdem das erledigt war, ging auch ich aus dem Zimmer in den Esssaal. Der Raum war ziemlich groß und die Wände ohne Tapete. Dafür hatten sie keine Flecken, dunkle Stellen, oder sonst was. Es gab 2 sehr große Fenster. Eins auf der linken Seite - vom Eingang gesehen aus - und


auf der rechten. Ansonsten gab es noch 4 weitere mittelgroße Fenster. Die Eingangstür war eine Doppeltür aus Birkenholz. Und im Raum standen mehr als 20 Tische, an die 7 Kinder passten. Naja, in diesem Waisenhaus gab es ja auch so um die 100 Waisenkinder. Die Stühle hatten eine leicht gebogene Lehne, aber dafür ziemlich gemütlich wenn man richtig sitzte. Wenn ich die Zimmer zählen wollte, die es hier gab, dann würde ich auf 30 schätzen. Denn es gab Doppelzimmer, Dreierzimmer und sogar Viererzimmer. Aber das ist jetzt nebensächlich. Ich suchte einen der Betreuer, insgesamt gab es 21. Aber stattdessen sah ich Fabienne und ging sofort zu ihr.
,, Hey Fabienne, welchen Betreuer hast du denn genervt?" Sie sah mich an und lächelte.
,, Mr. Millow, doch er ist schnell weg, da er was erledigen muss. Er sagte aber das du die Köchin fragen sollst, denn sie weiß schon Bescheid."
,, Danke.", antwortete ich.
,, Keine Ursache." Ich lächelte, nahm sie am Handgelenk und zog sie mit mir zur Küche. Vorher, nahm ich noch ein Tablett vom Wagen, drückte es Fabienne in die Hand und nahm mir selber noch ein. Vor dem Fenster, in das man in die Küche sehen konnte, blieben wir dann stehen.


,, Hallo Mrs. Blair. Können sie uns bitte aufschöpfen?", fragte ich freundlich lächelnd. Sie sah uns beide nacheinander verwirrt an.
,, Ich dachte, das gilt nur für dich Finnja?" Fabienne wollte etwas sagen, doch ich kam ihr zuvor.
,, Nein, nein. Mr. Millow hat uns gesagt das meine Freundin auch noch etwas kriegt, damit ich nicht so allein bin und sie mir dann nicht beim essen zugucken muss." Meine Aussage schien sie zu überzeugen, denn sie nickte kurz darauf, legte 2 belegte Brötchen auf 2 Teller und stellte diesen auf unsere Tabletts.
,, Danke, Mrs. Blair.", sagten wir beide gleichzeitig. Sie schenkte uns nur ein lächeln und wendete sich danach wieder der Küche zu und machte sich ans Geschirr spülen. Um sie nicht zu stören setzten wir uns an einen Tisch.
Gerade als ich ins Brötchen biss, sagte Fabienne.
,, Ich habe über etwas nachgedacht." Ich sah neugierig zu ihr.
,, Worüber denn?", sagte ich mit vollem Mund.
,, Über einen Urlaub. Wäre doch nicht schlecht mal wieder einen zu machen, oder?" Meine Mine verzog sich ins nachdenkliche und dazu vergaß ich das kauen völlig. Urlaub? Mhm, wäre nicht schlecht. Der letzte ist schon ein wenig länger her.
Erst als Fabienne mit der Hand vor meinem Gesicht wedelte und 2 mal schnipste, schüttelte ich den Kopf, um aus den Gedanken zu kommen.
,, Ähm, j-ja, sicher...gute Idee. Hast du denn ein bestimmtes Ziel?", fragte ich.
,, Italien vielleicht?" Italien. Da bin ich noch nicht gewesen, habe aber schon vieles darüber gehört und gelesen.
,, Klar, schönes Ziel. Welche Stadt? Rom, Florenz, Venedig, Guidonia Montecelio, oder sonst einer?" Sie kicherte.
,, Nein, keine von denen. Ich hab mal was von Volterra gehört, wie wäre das?" Ich sah sie fragend an.
,, Volterra ist echt eine Stadt? wusste gar nicht das es sie gibt. Aber gut, wenn du meinst, mir recht." Sie lächelte.
,, Also ist das ein ja?" Ich nickte.
,, Cool, dann haben wir schon mal ein Reiseziel." Wieder nickte ich. Die nächste Zeit aßen wir unsere Brötchen fertig. Als nächstest steht also ein Urlaub nach Italien in Planung. Bin mal gespannt.

~ Fabienne~

Nachdem ich mein Brötchen aufgegessen hatte, ging ich zurück in mein Zimmer und startete meinen Pc.
So schwer kann das ja nicht sein ein Hotel zu finden. Ich meine Volterra war ein beliebtes Reiseziel, da musste die Auswahl ja nicht gerade gering sein. Außerdem hatte ich immer noch meine Lieblingsbetreuerrin Andy. Die könnte mir zur Not auch noch helfen.
Als endlich auf dem Bildschirm ´Google` erschien, machte ich mich an die Arbeit.
Albergo Villa Nencini , Albergo Villa Nencini , Albergo Villa Nencini , Albergo Villa Nencini, Albergo Villa Nencini ...
Am besten Gefiel mir Hotel Chiostro Delle Monache. Vor allem, weil es echt edel war und nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt. Echt vorteilhaft.
Ich schrieb mir das Hotel auf, Preise, Lage, Infos... und ging damit zu Finnja.
Wo war die denn jetzt wieder.
Zuerst ging ich in das Esszimmer, wo sie aber nicht mehr war. Vielleicht im Wohnzimmer?
Leider auch Fehlanzeige.
Gerade als ich in ihrem Zimmer nachsehen wollte, kam sie mir entgegen gelaufen.
,, Ich hab dich schon gesucht Fabienne! Wo warst du?"
,, Zufälligerweise habe ich das gleiche gemacht wie du. Hör mal, hier auf den Zettel hab ich dir mal ein interessantes Hotel aufgeschrieben. Vielleicht können wir Andy dazu überreden, mit uns dorthin zufahren." Ich gab ihr den Zettel in die Hand, zog sie aber schnell weiter in Richtung Betreuerzimmer, sodass sie gar keine Chance hatte die Infos zu lesen.

Vor dem Zimmer machte ich halt, klopfte an und öffnete die Tür in einer fließenden Bewegung. Der Raum dahinter war einer der größten Räume hier im Heim.
Überall standen Schreibtische, PCs, Tische, Stühle und Schränke herum, in den Ecken gab es große Fenster und die Tapeten waren in einem hellen Beschton gehalten. Der Fußboden war aus Laminat, der übrigens in fast allen Zimmern gleich war.
Eigentlich ein stinknormales Zimmer, wenn man nicht beachten würde, dass hier immer 21 Leute rumliefen.
Als ich mit Finnja hierher kam, war alles noch so ungewohnt und viel zu groß für uns. Klar unser früheres Haus war auch nicht gerade klein gewesen, aber ein Waisenhaus mit 100 Kinder übertrumpft uns dann doch ein bisschen.

Mit einem leichten Schuppser von Fin wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ging dann schnell in Richtung Andy.
Die freute sich total uns zu sehen und fragte was sie denn für uns tun könnte.
,, Ich und Fin hätten mal wieder große Lust auf einen Urlaub und zwar in Italien, Volterra. Hier, ich habe sogar schon ein Hotel herausgesucht und dir ein paar Infos rausgeschrieben." Finsch hielt ihr den Zettel hin.
Zögernd nahm Andy das Stück Papier und schaute sich alles gut an. Dann gab sie das Hotel in ihrem PC ein.
Gespannt sahen ich und BFF ihr zu und schauten uns abwechselnd grinsend an. Oh, bitte, bitte lass sie uns den Ausflug genehmigen.
Nach einer endlosen Stille, kam Andy schließlich zu Wort.
,, Also, das Hotel sieht echt gut aus, ist bezahlbar, gepflegt und noch dazu wunderschön. Von mir aus könnt ihr fliegen aber ich muss vorher noch mit den anderen Betreuern reden. Mal schauen was sich machen lässt."
Sofort umarmten wir sie stürmisch, liefen dann aus den Zimmer mit einem ,, Danke, danke, danke" und verschwanden dann beide schnell auf mein Zimmer.
Urlaub wir kommen.

Ankunft in Volterra


~Finnja~

Die nächsten Tage standen die Vorbereitungen auf dem Plan. Das bedeutete wir mieteten das Hotel, die Flugtickets, ... Andy hatte mit den anderen Betreuern geredet und diese stimmten nach einer 1-Stündigen Unterhaltung ebenfalls zu. Dazu verabschiedeten wir uns von allen. Manche weinten sogar, auch wenn sie wussten das wir wieder zurückkommen würden. Schließlich war es endlich soweit und die Reise ging los. Wir standen am Flughafen und verabschiedeten uns nochmal von Andy, die uns begleitet hatte.

,, Ich werde euch 2 vermissen. Aber ich wünsche euch einen schönen Urlaub und das ihr viel Spaß habt.", sagte sie und nahm uns in den Arm.
,, Wir werden dich auch vermissen.", sagte Fabi. Ich lächelte sie an.
,, Genau. Wir kommen ja zurück." Andy sah zu mir. ,, Das will ich doch hoffen.", sagte sie grinsend. Fabi musste lachen und steckte uns beide an. Als wir uns fingen, ertönte plötzlich die Aussage.
,, Liebe Fluggäste, der Flieger Airline wird in kürze starten."
,, Oh, wir müssen jetzt ins Flugzeug.", sagte ich und sah zu Fabi. Sie nickte und wir beide sahen zu Andy.
,, Dann los. Und seid nett zueinander.", sagt sie verschmitzt grinsend und zwinkerte und zu. Mir lächelten sie nochmal an und begaben uns dann zum Flugzeug.
Im Flugzeug suchten wir unsere Plätze.
,, Reihe 7, Platz 13-14", murmelte ich. Meine BFF fand sie vor mir und zog mich auf den Sitz. Doch ich stand wieder auf und legte meinen Koffer in den Gepäckschrank. Fabiennes legte ich gleich in den nächsten. Als das geschafft war, ließ ich mich in den Sessel fallen.
,, Puh, die Dinger waren schwer.", sagte ich und atmete erschöpft aus. Sie kicherte.
,, Du hättest mich meinen Koffer ja auch selber hochlegen lassen können." Ich schmunzelte.
,, Nein. Da ich schon am Durchgang sitze, konnte ich das erledigen."
,, Du bist unverbesserlich.", kicherte sie.
,, Tja, du kennst mich doch."
Sie schüttelte nur grinsend den Kopf.
,, Ich ruh mich ein wenig aus, okay?", fragte ich.
,, Natürlich, Schlaf ruhig. Da ich weiß, das du lange schlafen wirst, weck ich dich wenn wir da sind." Ich nickte nur dankend und lehnte mich zurück in den Sessel. Dann schloss ich die Augen und fiel nach ein paar Minuten in den Schlaf.

Fabienne weckte mich. Müde blinzelte ich.
,, Sind wir schon da?", fragte ich gähnend und streckte mich.
,, Ja, in einer Minute landen wir." Ich sah zu ihr.
,, Wie lange hab ich geschlafen?"
,, Du hast 4 Stunden geschlafen.", kicherte sie.
,, Was? Ist das dein Ernst?" Nicken.
,, Ich glaube, dass wird sich nie ändern. Und wie spät ist es?"
,, Wir haben 18:30 Uhr." Ich bin wirklich ein Langschläfer. Aber naja, somit habe ich wenigstens den ewig langen Flug verschlafen.
Schließlich begann das Flugzeug zu landen. Man spürte es ein klein wenig. Als es dann zum Stillstand kam, standen wir beide auf und holten unsere Koffer aus dem Gepäckschrank. Da ich einen Zieh-Koffer hatte, zog ich den Griff hoch und lief zum Ausgang. Fabi war hinter mir. Es dauerte nicht lange, da standen wir vor dem Flughafen und sahen uns nach einem Taxi um. Fabi und ich hielten den Daumen hoch, als wir eins sahen. Der Fahrer bemerkte uns und kam am Straßenrand zum stehen.
,, Dove stai andando? (Wohin wollen sie)", fragte er. Zum Glück hatte ich für diesen Fall etwas italienisch gelernt, um darauf antworten zu können. Jaja, lernen kann schon ganz praktisch sein.
,, L'hotel, Chiostro Delle Monache, prego. (Zum Hotel Chiostro Delle Monache, bitte)", sagte ich in freundlichem Ton.
,, Entra.(Steigt ein)" Wir nickten und stiegen ins Taxi. Kurz darauf fuhr der Fahrer los.
,, Ich weiß nicht wieso, aber ich bin schon richtig gespannt.", sagte ich aufgeregt.
,, Ja, ich auch. Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir wirklich hier sind. Die Betreuer sind einfach klasse." Ich nickte zustimmend.
,, Weißt du schon was wir die Tage machen wollen?", fragte ich und sah sie an.
,, Nein, wir sind doch auch gerade erst hier angekommen. Lass und jetzt erst einmal ins Hotel kommen, alles einräumen und bis morgen warten. Dann können wir immer noch gucken was wir machen."
,, Ja, du hast Recht. Nur ich platze fast vor Freude."
,, Das ist nicht zu übersehen. Aber wir sind gerade mal ein paar Minuten hier und noch nicht mal im Hotel und du platz jetzt schon fast vor Freude?"
,, Ja und?"
,, Es ist ja nicht schlimm, nur irgenwie lustig."
Ich schmunzelte.
,, Du weißt doch, ich bin verrückt.", kicherte ich. Sie lachte.
,, Ja, das weiß ich. Aber gerade deshalb mag ich dich ja so. Ein bisschen Spaß muss sein.", sagte Fabi grinsend.
,, Siamo qui. Che rende 4,55 di euro.(Wir sind da. Das macht 4,55 Euro)" Ich wollte bezahlen, doch Fabi kam mir zuvor. Ich schmunzelte und stieg schon mal aus. Natürlich blieb Fabi auch nicht länger im Auto sitzen.
Nachdem das Taxi weg fuhr, sahen wir zum Hotel. Es war ziemlich groß. Meine Freundin lief voran, doch ich atmete erst noch mal tief durch und folgte ihr erst dann.

Wir meldeten uns beim Empfang und bekamen unseren Zimmerschlüssel überreicht. Mit diesem begaben wir uns sofort ins Zimmer. Kaum hatten wir die Tür geöffnet, blieb uns der Mund offen stehen.
,, Wow! Das...dass Zimmer ist unglaublich!", kam es begeistert und zugleich erstaunt von mir. Sie nickte nur benommen und tapste langsam rein. Ich tat es ihr gleich. Unsere Koffer legten wir auf eines der Betten.
,, Dann lass uns mal ausräumen.", sagte ich und seufzte leicht.
,, Ach komm. So schlimm ist das nicht.", sagte sie aufmunternd.
,, Ich weiß." Ich ging nicht weiter darauf ein und begann mein Zeug in den Schrank zu räumen. Es standen 2 Schränke und 2 Betten im Raum. Meine BFF kicherte nur und machte sich ebenfalls ans Sachen auspacken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, waren wir endlich fertig.
,, Geschafft!", rief ich und ließ mich sofort aufs Bett zurückfallen.
,, Ich jetzt auch." Sie setzte sich zu mir.
,, Wie spät ist es?", fragte ich erschöpft. Sie sah sich um Raum um und sagte kurz darauf:
,, 22 Uhr." Waaas? Ich öffnete die Augen und sah ungläubig zu ihr.
,, Wirklich?! Wie könne wir nur so lange fürs Sachen auspacken brauchen?" Sie zuckte nur mit den Schultern.
,, Lass uns jetzt schlafen gehen, ich bin total erledigt und du sicher auch.", mit diesen Worten stand ich auf und zog mir gleich einen Pyjama an.
,, Kannst du denn nach deinem Nickerchen im Flugzeug noch schlafen?"
,, Klar. Ich bin so erledigt, da ist das kein Problem."
,, Okay, ich hoffe du hast Recht. Nicht das du die ganze Nacht über wach daliegst."
,, Wird schon nicht passieren."
,, Wer weiß."
Darauf antwortete ich nichts, krabbelte ins Bett und kuschelte mich in die Decke. Erst als Fabienne sich umgezogen hatte, den Koffer weggestellt, das Licht ausgeschaltet hatte und sich auch in ihr Bett legte, schloss ich die Augen.
,, Gute Nacht Fabi.", flüsterte ich.
,, Gute Nacht Fin.", flüsterte sie zurück. Ab Morgen beginnt unser Urlaub hier. Ich bin schon so gespannt was uns noch alles erwartet. Mit diesen Gedanken schlief ich ein.

Das Fest


~ Fabienne ~

Ich wurde unsanft von meinem Wecker aus meinem erholsamen Schlaf gerissen.
9:00 Uhr. Na super.
Schnell drehte ich mich zu der schlafenden Finnja um. War ja klar, dass die mal wieder nichts gehört hatte.
Wie könnte ich sie wohl am besten Wecken? Soll ich ihr die Bettdecke wegziehen, ihr ins Ohr schreien oder ihre Nase zuhalten? Ne, so fies war ich nicht.
Schließlich kam mir dann doch eine gute Idee, die zwar ziemlich gemein war, aber immerhin nicht lebensbedrohlich.
Ich stand auf, ging um mein Bett herum und steuerte direkt auf ihres zu. Am Fußende blieb ich dann stehen, schob ihre Decke leicht weg und begann dann langsam ihre Füße durchzukitzeln.
Finnja fing an leise zu lachen und strampelte mit ihren Füßen wild umher. Das brachte mich aber nicht dazu aufzuhören, ganz im Gegenteil.
Ich kitzelte sie jetzt noch stärker, sodass sie sich hin und her wälzte, was sie wiederum dazu brachte aus dem Bett zu fallen. Mit einem lauten Knall kam sie unsanft auf dem Boden auf.
Hatte ich zwar nicht mit gerechnet, aber immerhin war es witzig mit anzusehen.
,, Guten Morgen liebe Sorgen, seit ihr auch schon alle da? Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.", sang ich ihr leise vor.
Finnja rieb sich nur verschlafen die Augen und schaute mich halb böse, halb grinsend an.
,, War ja klar, dass du dich nicht mit einem kleinen Stupser zufrieden geben würdest! nein, Fabienne Valentino muss es immer unsanft machen."
,, Tja, du kennst mich eben. Aber jetzt mal ehrlich. Frühstück beginnt gleich. Wir müssen uns anziehen!" Ohne ihre Antwort abzuwarten ging ich auf meinen Kleiderschrank zu und nahm mir meine Lieblingsklamotten raus.
Ein langes, weißes Kleid, hinten lang vorne kurz, mit meinen blauen Tommy Hilfinger High Heels und einer hellblauen Swarovskikette mit weißen Federohrringen. Das perfekte Freizeitoutfit für Italien. Immerhin waren hier über 30 Grad.
Sobald ich mich fertig angezogen hatte, ging ich zurück zu Finsch die nun auch bereit war.
Gemeinsam gingen wir nach unten in den Frühstückssaal, holten uns paar belegte Brötchen und setzten uns dann nach draußen in den Innenhof.

,, Und, was machen wir heute?" Finnja schaute mich fragend an, wobei sie immer wieder an ihrem Brötchen rumkaute.
,, Ich hatte so eine Idee. Wie wärs, wenn wir uns mal den Piazza die Priori ansehen? Dort soll ein schönes Schloss stehen mit einem Glockenturm. Außerdem kann man dort gut shoppen und Eis essen!" Hatte ich mir gestern noch kurz alles im Internet angesehen.
,, Einverstanden und wie kommen wir da hin?"
,, Taxi?" ´
,, Stimmt, sorry." Sie blickte lachend auf ihr Essen bevor sie den letzten Happen nahm und aufstand um sich noch etwas zu holen. Ich tat es ihr gleich.

Nachdem wir fertig waren, holten wir alles was wir brauchten aus unseren Zimmern und gingen dann nach unten zur Rezeption um eine Taxi zu bestellen.
Die Frau an der Theke lächelte uns zu und sagte:
,, Un momento per favore."
Im schnellen Schritt ging sie in den hinteren Raum, wo sie aber nach 2 Minuten wieder herraus kam.
,, E 'ok. Si aspetta fuori.(Ist ok. Es wartet draußen)." Dann wendete sie sich wieder ihren Mappen zu.
,, Grazie.", antworten wir beide und gingen dann nach draußen, wo das gelbe Auto bereits schon stand.
Nachdem wir uns hineinsetzten, gaben wir dem Fahrer die Adresse, lehnten uns dann zurück und genossen den Ausblick.
Die Landschaft hier war einfach wunderschön. Diese kleinen Hügel mit den Weinbergen und vielen Feldern waren total imposant, vor allem da die Sonne jetzt direkt auf sie schien.
Und auf einem der kleinen Hügel lag die Stadt Volterra. Wunderschön.

Nach ungefähr 5 Minuten kamen wir am Stadttor an. Von dort aus könnten wir auch zu Fuß laufen.
,, Grazie." Ich gab ihm das Geld und wir stiegen aus.
,, Wow!" War das erste was ich von Finnja hörte.
,, Da stimm ich dir zu. Es ist wirklich unglaublich."
Um hier nicht ewig zu verweilen, zog ich meine BFF hinter mir her und wir gingen die kleinen Straßen entlang.


Die Läden hier waren einfach der Hammer. So viele schöne Schuhe und Kleider gab es nicht mal in unserer Stadt. Natürlich alles Italienische Mode, nur vom feinsten. Nacheinander gingen wir in die verschiedensten Boutiquen hinein.
Wir kauften uns 2 paar Schuhe, 2 Kleider und natürlich 2 Ketten von Swarovski, mein Lieblingsladen. Als wir nun schon 3 Taschen in den Händen hielten und uns endlich mal ein Eis gönnen wollten, kamen wir am Piazza die Priori an.
,, Es ist echt wunderbar hier. Das Internet hat nicht übertrieben."
,, Tuts nie. Komm Fabienne wir setzten uns dorthin!" Ihr Finger zeigte auf ein kleines Café im Schatten. Mit einem Nicken begaben wir uns dorthin und fanden recht schnell ein nettes Plätzchen.
,, Ich geb uns einen Café aus, ok?" So wie ich Finnja kenne, hatte es gar kein Sinn zu widersprechen.
,, Dankeschön!"
Kaum hatte ich zu ende gesprochen kam auch schon die Kellnerin.
,,Dos Cafés per favore." Die Frau nickte und verschwand dann.
,, Heute Abend soll hier ein großes Fest standfinden. Sollen wir solange hierbleiben?" Finnja riss mich total aus meinen Gedanken.
,, Na klar. Wieso nicht." Eigentlich eine ganz schöne Idee.
Und schon kam unsere Bestellung. Oh, italienischer Café, perfekt.

So saßen wir bestimmt noch ungefähr 2 Stunden und unterhielten uns über alles mögliche. Mode, Schule, das Heim und Jungs.
,, Ich hab mich schon oft gefragt warum wir eigentlich keine Freunde haben. Du nicht etwa auch?"
,, Schon, aber Liebe kann man nicht erzwingen. Irgendwann werden wir schon den Richtigen finden. Auch wenn es noch Jahre dauern kann." Ich glaubte an Liebe auf den ersten Blick.
,, Wo du recht hast, haste recht." Sie lächelte und ich gleich mit. Was würde ich nur ohne Finnja tun. Wir ergänzten uns so gut, was der eine nicht konnte, dass konnte der andere. Wusste der eine mal nicht weiter, half der andere. Es war einfach perfekt.
,, Schau mal, das Fest beginnt Fabi!"
Schnell drehte ich mich um und schaute auf die Menschenmenge, die sich vor den Glockenturm versammelt hatte. Es war rappel voll.
,, Komm, wir gehen hin!" Meine Freundin stand auf und zog mich mit ihr. Na das konnte ja heiter werden.
Angekommen stellten wir uns an den Rand der Leute und schauten ihnen gespannt zu.
Überall tanzten Menschen herum und vollbrachten die schönsten Kunststücke die ich je gesehen hatte.

Mit der Zeit wurde es aber immer uninteressanter und ich schaute mir die Häuser an.
Sie waren sehr rustikal und verschönerten so nur noch mehr diese kleine Stadt. Überall waren Gassen und Gänge die hinausführten zu Aussichtsplätzen.
,, Lass uns mal dort vorne hingehen." Ich zeigte Finnja die eine Gasse und nahm sie am Handgelenk mit.
Dort angekommen sah man einen wunderschönen Ausblick auf die Felder.
,, Das ist eindeutig besser als die ganze Zeit nur auf dem Platz dort rumzustehen."
,, Ach wirklich?"
Erschrocken von der unbekannten Stimme, drehten wir uns blitzschnell um und starrten in die Augen von 2 Männern die uns interessiert anschauten.

Die erste Begegnung

~ Fabienne ~

,,Oh, haben wir euch erschreckt?" Einer der Typen hatte die Augen auf meine Freundin gerichtet.
Er war mittelgroß und hatte einen dunkelgrauen Umhang. Seine Haare waren bronzefarben und ziemlich kurz, außerdem hatte er sehr blasse Haut und schwarze Augen. Sein Alter würde ich auf ca. 20 schätzen.
Der Junge rechts war ungefähr genauso groß, wenn nicht sogar ein bisschen größer. Allerdings besaß er einen tiefschwarzen Umhang. Seine Haare waren dunkelbraun und auch ziemlich kurz.
Genau wie der andere Typ hatte er blasse Haut und schwarze Augen die sich auf mich gerichtet hatten. Allerhöchstens 17.
Beide waren wie aus dem nichts hinter uns aufgetaucht und lächelten uns bedrohlich an.
,, Ja, habt ihr!" Finnja fand als erstes ihre Sprache wieder.
,, Glaub mir, dass war ganz und gar nicht unsere Absicht!" Man konnte die Ironie in seiner Stimme hören.
,, Ich bin Demetri und das ist mein Freund Alec." Er zeigte auf den Jungen neben sich.
,, Mit wem haben wir denn das Vergnügen?"
,, Ich bin Finnja und das ist meine Freundin Fabienne." Mitlerweile hatte Finnja sich wieder ganz gut im Griff und antwortet Demetri im freundlichen, jedoch leicht unsicheren Ton.
Ich jedoch starrte immer noch Alec an, der mich komplett in den Bann gezogen hatte.
,, Fabienne, hallo!" Finnja wedelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum.
,, Bist du noch da?"
,, W-w-was?" Schnell schaute ich zu meiner BFF rüber.
,, Hast du überhaupt was mitbekommen?"
,, Ja, hab ich."
,, Gut, das sah eben nämlich nicht so aus." Finnsch drehte sich wieder zu Demetri um.
,, Was wollt ihr von uns?"
Der sah kurz rüber zu Alec und sagte dann: ,, Wir haben euch schon vorhin auf dem Platz gesehen und bemerkten dann aber euer Verschwinden. Hier in Volterra laufen schon mal ab und zu paar verrückte Jungs rum, auf der Suche nach hübschen Mädchen, die sie dann gleich schnell abschleppen können. Eigentlich wollten wir nur uns vergewissern, dass ihr noch in Sicherheit seid."
Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen.
,, Verrückte Jungs?" Irgendwie konnte ich ihm nicht so richtig glauben. Wieso auch immer.
,, Ja, Italiener die sich schon mal gerne an junge Mädchen wie euch ranmachen", erklärte Demetri.
Woher konnte der eigentlich Deutsch? Er hatte überhaupt keinen Akzent, wobei er aber auch nicht gerade Deutsch aussah und anscheinend kamen die beiden ja hier aus der Gegend.
,, Tja, gut das ihr dann ja hier seid." Oh nein. Fing Finnja jetzt gerade an mit dem Typen zu flirten? Keine Urlaubsbekanntschaft bitte!
,, Wie wärs wenn ihr uns wieder zurück begleiten würdet. Gleich startet erst der Höhepunkt des heutigen Festes. Den wollt ihr doch sicherlich nicht verpassen." Mit ein Lächeln hielt er Finsch den Arm hin.
,, Sehr gerne!" Die ließ sich das nicht 2-mal sagen und schon hatte meine Freundin sich bei Demetri eingehagt.
,,Ihr könnt ja gleich hinterher kommen wenn ihr wollt!" Und schon waren die beiden verschwunden und ich stand allein mit Alec da.
,, Geht deine Freundin immer so bereitwillig mit Fremden mit?" Alec schaute mich fragend an.
Oh Gott seine Stimme war wirklich... Nein Fabienne Valentino, reiß dich zusammen!
,, Eigentlich nicht, aber wir treffen auch selten welche. Normalerweise sitzen wir immer Zuhause fest."
,, Da ihr Deutsch sprecht nehme ich an, dass ihr nicht von hier kommt, sondern nur Urlaub macht, oder?"
Ach was solls, dann fang ich eben ein Gespräch mit ihm an. Wahrscheinlich werde ich ihn sowieso nie wieder sehen. Schade eigentlich.
,, Ja, wir kommen aus Amerika."
,, Amerika? Ich hätte jetzt Deutschland getippt."
,, Ist ne lange Geschichte."
,, Ich hab Zeit." Er zeigte auf die Bank.
,, Gut, aber es könnte langweilig werden!"
,, Keine Sorge. Du wirst mich nicht verscheuchen." Mit einem Lächeln setzte wir uns hin.
,, Gut dann erzähl mal."
,, Also... "

~ Finnja ~

Ich begleitete Demetri zurück zum Fest. Dabei konnte ich es nicht lassen, ihn hin und wieder anzusehen. Aber mal ehrlich. Hässlich war er nun wirklich nicht, weshalb man sich ein paar Blicke wohl gönnen kann, oder? Denn man trifft ja nicht oft auf solche hübschen und anscheinend nette Kerle. ,, Man merkt, das ihr nicht aus Italien kommt. Darf ich Fragen woher?"
Ich lächelte kurz.
,, Aus Amerika, also Florida in einem Heim." Er sah mich etwas verwundert an.
,, Heim?"
,, Ja, aber nicht so wichtig."
,, Mh, wenn du das sagst. Erzähl es mir doch ein andermal, wenn du Lust dazu hast.", er hatte mit einem Unterton gesprochen , den ich nicht deuten konnte. Doch es beunruhigte mich ein wenig.
,, K-Klar.", sagte ich so, wie ich mich gerade fühlte. Er begann zu grinsen.
,, Beunruhige ich dich etwa?"
,, Nein, nein. Tust du nicht, ehrlich.", versuchte ich so glaubhaft wie möglich rüber zu bringen.
,, Schlechte Lügnerin.", kicherte er leise. Ich tat so, als hätte ich das überhört und sah nach oben, da ich gerade einen Knall wahrgenommen hatte.
,, Da, sieh doch, ein Feuerwerk!", begann ich erstaunt um ein neues Thema einzulenken. Auch er sah nach oben. ,, Ja, wie ich schon sagte. Der Höhepunkt des Festes beginnt gleich und das ist er. Scheint dir zu gefallen."
,, Es ist wunderbar!", schwärmte ich geradezu und betrachtete das Feuerwerk mit großen Augen. Okay, zuhause hatte ich auch schon mal welche gesehen, aber dieses war einfach um ein vielfaches besser! So viele verschiedene Farben und Formen. Atemberaubend. Ob Fabi das auch gerade sieht? Moment, Fabi! Sie ist bei diesem anderen Typen geblieben. Ich frage mich ob sie es sich auch ansehen oder etwas anderes machen. Irgendwie machte ich mir gerade Sorgen um sie. Denn wenn man bedenkt, dass sie bei einem der Typen ist die vorhin auf einmal hinter uns waren, ist das schon ein beunruhigender Gedanke. Was, wenn die auch so verrückte Jungs sind, von dennen Demetri sprach? möglich wäre es. Aber aus irgendeinem Grund, den ich nicht wusste, glaubte ich das nicht. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich so in Gedanken war. Doch Demetri sagte: ,, Erde an Finnja, bist du noch da?" Ich blinzelte kurz und sah verwirrt zu ihm.
,, O-Oh. Ja, ich bin noch da."
Er lächelte leicht.
,, Schön, ich dachte schon du wärst weggetreten." Zum Teil hatte er ja Recht damit.
,, Nein, nein. Hab nur ein wenig nachgedacht."
,, Und worüber?"
,, Fabienne...", murmelte ich. Demetri schien zu verstehen.
,, Du sorgst dich um sie? Kann ich verstehen. Es kommt ja nicht oft vor, dass plötzlich 2 wildfremde Menschen auftauchen und einen Einladen mitzugehen." Das traf den Nagel auf den Kopf. ,, J-Ja, stimmt.", antwortete ich leicht lächelnd. ,, Damit dich die Sorgen nicht verrückt machen, können wir ja nach dem Feuerwerk ja zurück zu ihnen gehen."
,, Ja, bitte."
,, Gut. Aber dann lass uns jetzt den Rest de Feuerwerks genießen.", sagte er schmunzelnd. Ich nickte und sah wieder hoch zum Feuerwerk.
Es gingen noch 12 weiter Raketen hoch, bis die letzte mit einem lauten Knall, dass Feuerwerk beendete. ,, Das wars dann wohl.", murmelte Demetri.
,, Scheint so. Aber es war schön mit dir anzusehen."
,, Danke sehr. Hat mich auch gefreut. Sollen wir dann zurück zu deiner Freundin und Alec?"
Ich nickte und lächelte. Er erwiderte es und somit machten wir uns auf den Weg zurück zu Fabienne und Alec.

Begleitung zurück zum Hotel

~Fabienne~                             

 

,, Wo soll ich nur Anfangen?"
,, Mach Ruhig von eurer Kindheit an. Wird bestimmt spannend!" Wieder dieses Funkeln in seinen Augen. Als ob er jetzt so viel wie möglich über mein Leben herausfinden will und dann anfängt, mich zu überfallen. Brrrr.
,, Also, die Familien von mir und Finnja waren schon immer beste Freunde gewesen. Ich glaube schon seit der Jugend meiner Eltern.
Wir wohnten zusammen als Nachbarn in einer kleinen Stadt im Münsterland in Nordrhein Westfalen.
Dort verbrachten ich und Finsch unsere gesamte Kindheit. Jeden Tag haben wir zusammen was unternommen, sind zusammen in den Kindergarten, Grundschule und aufs Gymnasium gegangen. Tja, bis sich unsere Eltern entschlossen hatten nach Florida zu ziehen.
Eigentlich waren wir gegen den Umzug, da unsere ganzen Freunde in Deutschland wohnten. Doch leider konnten wir sie nicht umstimmen.
Tja, und so fing mein neues Leben in Amerika an.
Natürlich mussten wir uns dort erst mal komplett auf die englische Sprache umstellen. Mit der Schule und der Freizeit war das manchmal gar nicht so einfach.
Zum Glück wohnten wir alle gemeinsam in einem Haus, sodass ich und Finnja uns immer helfen konnten, aber glücklich waren wir nicht mit der Situation.
Nach ungefähr einem Jahr hatten wir uns so gut es ging dran gewöhnt. Zwar immer noch nicht perfekt, aber immerhin.
An einem Samstag wollten wir dann einen Ausflug in die Innenstadt von Miami machen. Wir fuhren mit 2 Autos die Autobahn entlang und waren schon eigentlich fast da, doch kurz bevor wir abfahren wollten, rammte in beide Autos ein LKW rein."

Ich hielt kurz inne um tief Luft zu holen.

,, Die Autos überschlugen sich und es fing fürchterlich an zu brennen.
Ich weiß noch wie ich aus dem Auto zu Finnja rüber kletterte und ihr aus dem Sitz half. Zu dem Zeitpunkt waren meine Eltern und meine Schwester schon tot."

Einmal tief Luft holen Fabienne.

,,Natürlich kam schnell ein Krankenwagen und die Polizei, doch leider konnten sie für Fins Eltern auch nichts mehr machen.
Wir wurden dann ins Krankenhaus gefahren, wo unsere Verbrennungen und Prellungen erst einmal behandelt wurden. Danach durften wir zur Poizeistation und alles nochmal genau erklären. Zu dem Zeitpunkt waren wir beide gerade mal 14 Jahre alt.
Tja, schon nach einem Tag waren wir dann auch schon im Waisenhaus."
Alec starrte mich entsetzt und zugleich mitfühlend an. Schon komisch mit einer wildfremden Person über sowas zu sprechen. Und das im Urlaub.
,, Ich weiß wie es sich anfühlt seine Eltern zu verlieren. Meine Schwester und ich haben sie beide im Alter von 15 verloren. Man kann sich nichts schlimmeres Vorstellen."
Ganz überrascht von seinem Schicksal nickte ich nur geistesabwesend. Das hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet.
,, Ist das so überraschend?" Mittlerweile hatte ich mich wohl auch nicht mehr bewegt.
,, Schon. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der genau wie ich seine Familie veloren hatte. Versteh mich nicht falsch aber für mich ist das irgendwie komisch."
,, Tja, glaub mir. Ich habe auch wenig Menschen getroffen, die das gleiche erlebt haben wie ich. Du bist auch einer der ersten, von denen ich das höre."
,, Und das noch im Urlaub." Sachen gibts, die gibts gar nicht.
,, Wie lange bleibt ihr eigentlich hier?"
,, Wieso willst du das wissen?" Oh nein. Jetzt fing ich auch noch an zu flirten. Scheise, scheise, scheise.
,, Reines Interesse." Er fing an zu grinsen und schaute verstohlen zu mir herüber. Der Typ lügte sowasvon.
,, 2 Wochen. Dann geht wieder unser Flieger zurück nach Miami." Wieso erzählte ich dem das auch noch? Naja, er hatte gerade alles über meine Vergangenheit mitbekommen, wieso jetzt auch nicht das.
,, Und im welchen Hotel seid ihr?" Das wurd ja immer besser.
,, Hotel Chiostro Delle Monache. Weißt du wo das ist?"
,, Natürlich. Ich war schon oft dort."
,, Ach wirklich?"
,, Glaubst du mir etwa nicht?" Er schaute mich grinsend an.
,, Wer weiß?" Jetzt durfte ich mal auf geheimnisvoll machen.
,, Ich kann euch auch dorthin zurückbringen wenn du willst?" Nicht schlecht.
,, Es ist mitten in der Nacht. Musst du nicht bald zurück? Und überhaupt. Wo wohnst du eigentlich?"
,, Im Schloss hinter dir." Ich blickte mich schnell nach hinten um. Wow.
,, Hast du Angst?" Er stand auf und stellte sich direkt vor mich hin.
Von wegen.
,,Nein, das nicht aber wird dich nicht jemand vermissen?"
,, Nein, mach dir da mal keine Sorgen." Alec hielt mir auffordernd die Hand hin.
Nach kurzem Zögern ergriff ich sie auch und gemeinsam gingen wir in Richtung Fest, wo uns auch schon Finnja und Demetri entgegen kamen.

,, Und habt ihr euch schön amüsiert?" Später würde mir sowieso Finnja alles kleingenau erzählen. Typisch.
,, Ja und bei euch?" Sie sah kritisch erst zu mir und dann zu Alec. Man könnte meinen sie machte sich Sorgen.
,, Auch. Du, Alec hat angeboten uns zu unserem Hotel zurückzufahren. Ist das ok?"
,, Na klar. Dankeschön." Ein halbherziges Lächeln glitt über ihre Lippen.
,, Nicht der Rede wert. Demetri, willst du schon mal vorgehen und bescheid sagen? Ich hol dann eben nur schnell das Auto."
,, Abgemacht. Übrigens Finnja. Wäre schön dich wiederzusehen." Demetri zwinkerte ihr gespielt zu. Sie natürlich antwortet lächelnd: ,, Natürlich, wie siehts mit morgen aus?"
,, Na klar, gleiche Uhrzeit?"
,, Das geht klar. Fabienne? Einverstanden?"
,, Natürlich." Irgendwas in mir freute sich schon richtig darauf Alec wiederzusehen.
,, Dann bis morgen. Schlaf schön!" Und schon war Demetri verschwunden in der dunklen Gasse.
,, Komm, ich bring euch jetzt zum Hotel." Alec ging voraus in die andere Richtung und wir hinterher.

~ Finnja~

Während des ganzen Weges, zum Hotel über, sah ich Alec hin und wieder leicht misstrauisch an. Ich wusste selber nicht wieso, doch ich machte mir einfach Sorgen um Fabi.
Wenn er ihr etwas tun würde, sie zum weinen bringt, oder sonst was, würde der mich kenne lernen! Denn meine BFF weinen zu sehen...nein! Das könnte ich nicht. Ich war so in Gedanken, das ich gar nicht merkte, dass wir das Hotel erreicht hatten. Erst als Fabi schnipste, kam ich aus den Gedanken.
,, Ist etwas, oder warum siehst du mich so komisch an?", fragte Alec. Hatte ich ihn ernsthaft die ganze Zeit so misstrauisch angesehen?
,, Nein, alles okay." Er sah nicht so aus, als würde er mir das abkaufen, aber ging auch nicht weiter darauf ein.
,, Gut, wir sind da. Dann bis Morgen ihr 2 und schlaft schön.", er warf Fabienne noch einen Blick zu und verschwand dann ebenfalls. Pff...
,, Finsch, ist alles okay?" Sollte ich ihr wirklich von meiner Sorge berichten? Nein...fürs erste nicht. Sie scheint ihn ja ganz nett zu finden und dann will ich sie nicht mit meiner Sorge belasten.
,, Nein, nein. Alles okay. Wollen wir rein? ich bin ziemlich müde durch das ganze Geschehen heute."
,, Na gut, okay." Ich lächelte und zog sie mit rein, bis in unser Zimmer. Dort ließ ich sie wieder los und zog mich um. Sie tat es mir gleich.
,, Finsch?", fragte mich meine Freundin, während dem Umziehen.
,, Ja?"
Jetzt hatte ich meinen Pyjama an und hüpfte ins Bett. Fabienne war schon dort.
,, Erzähl mal, wie wars bei euch?"
Ich schmunzelte leicht. Sie wollte die Details wissen. Da ich sowieso gerne alles haargenau erzähle, tat ich das mit Vergnügen.
,, Also ich habe ihn hin und wieder, auf dem Weg zum Fest angeschaut, weil hässlich ist er nun wirklich nicht und...."
So erzählte ich ihr auch alles andere und sie dann auch mir, bis wir irgendwann einschliefen.                                                                                                                      

Wiedersehen

~Finnja~

Am nächsten Morgen wachte ich mal etwas früher als gewohnt auf. Das lag vielleicht an dem gruseligen Traum, den ich hatte. In dem handelte es sich darum, wie ich durch einen
stockdunklen Wald irre und nicht mehr raus finde. Der Wind wehte und die Bäume peitschten. Verzweifelt suchte ich einen Weg aus dem Wald, doch fand ihn einfach nicht.
Dann plötzlich sah ich eine vermummte Gestalt. Sie kam bedrohlich langsam auf mich zu.
Genau als sie vor mir stand, wachte ich auf. Verschlafen rieb ich mir die Augen und sah auf den Wecker. Halb 9. Warte, was? ich bin FRÜH wach? das konnte ich nicht glauben und starrte ungläubig den Wecker an. Doch die Uhrzeit blieb gleich. Oh mein Gott. Naja, egal. Dann habe ich wenigstens genug Zeit mich für das treffen mit Demetri fertig zu machen. Ein kleines lächeln zauberte sich auf meine Lippen. Mein Blick wanderte jetzt zu meiner BFF, die noch schlief. Ich bin früher wach als sie, unglaublich. Ein leise kichern konnte ich mir nicht verkneifen. Das weckte sie jedoch nicht auf. Ich beschloss sie auch nicht zu wecken und ging ins Bad.

Nach einer halben Stunde hatte ich gerade das Haar gemacht, mir die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen, als Fabienne ins Bad kam. ,, Du bist schon wach?", fragte sie verwundert.
Ich grinste. ,, Ja, hat mich auch gewundert. Aber ein gruseliger Traum hat mich aufwachen lassen."
,, Du hattest also einen Alptraum? Worum gings denn?"
,, Erzähl ich dir später. Lass uns uns jetzt erstmal fertig machen, für das Treffen mit den Jungs heut Abend, ja?", ich zwinkerte ihr grinsend zu.
,, Ja, stimmt!", sie lächelte und putzte zuerst ihre Zähne. Da ich ja fertig war, ging ich aus dem Bad, zu meinem Schrank. Ich zog ein kurzes, schwarzes Top mit Spaghettiträgern an und darüber ein weißes Shirt, das meine Schultern freiließ. Darauf war eine Schrift. Zu den Sachen trug ich eine passende Jeans-Hose und silberne Creolen. Und zum Schluss schmückte ich mein Handgelenk mit 3 dünnen Armbändern. Ich lächelte Zufrieden. Auch meine BFF kam jetzt fertig aus dem Bad und betrachtete mich. ,, Du siehst schick aus.", sagte sie lächelnd. ,, Danke, Fabi."
Sie zog sich jetzt auch an und sie sah fabelhaft aus! ,, Wow. Fabi, du siehst umwerfend aus.", sagte ich beeindruckt. ,, Danke Finsch, sagen wir einfach, wir sind beide gleich schön, okay?"
Ich grinste. ,, Einverstanden." Sie erwiderte mein Grinsen. ,, Hm, was machen wir bis heute Abend?" Fabi verzog das Gesicht ins nachdenkliche. ,, Wir werden in der Stadt schon eine Beschäftigung finden." Ich nickte. ,, Stimmt wohl. Dann mal los." Schon machten wir uns auf in die Stadt.

In der Stadt vertrieben wir uns die Zeit mit shoppen. Die meiste Zeit verbrachten wir mit reden, dabei saßen wir auf der Bank beim Treffpunkt. Wir unterhielten uns die ganze Zeit über die verschiedensten Sachen. Über die Stadt, die weiteren Tage, Aktivitäten und zum Schluss über meinen Traum. Jedoch verstummten wir sofort, als die 2 Kerle wieder aus dem nichts auftauchten. Wir erschraken leicht und sahen sie an.
,, Guten Abend.", sagte Demetri mit einem verschmitzten lächeln.
,, Guten Abend.", wiederholte Alec und hatte das eher an meine BFF gerichtet.
Auch wir wünschten ihnen einen guten Abend. ,, Wollen wir dann?", fragte mich Demetri und hielt mir wieder wie gestern den Arm hin. Ich sah kurz Fabi an, die mich anlächelte und hakte mich kurz darauf bei ihm ein. ,, Bis nachher.", sagte ich und dann gingen wir.


~ Fabienne ~

Wir sahen ihnen noch kurz hinterher, bis sie schließlich weg waren.
,, Und was machen wir jetzt?" Irgendwie hatte ich gerade ein total komisches Gefühl im Bauch. Kribbelte es etwa?
,, Wenn du Lust hast, würde ich dir gerne etwas zeigen." Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen.
,, Natürlich. Darf ich wissen wohin es geht?"
,, Nein, dass ist eine Überraschung. Mach einfach die Auge zu und blinzel bloß nicht!"
,, O-o-ok." Was hatte der denn jetzt vor?
,, Gut, dann erschreck dich jetzt bitte nicht.", und schon hatte er mich hochgehoben,
,, Alec? Was hast du vor?" OMG. Er hatte total kalte Hände.
,, Wirst du früh genug erfahren. Jetzt halt dich fest!"
Automatisch klammerte ich mich an seinem Hals fest, der übrigens auch eiskalt war und versuchte nicht die Augen zu öffnen.
Dann spürte ich nur noch die Luft an mir vorbeiziehen. Hä? Was macht er denn jetzt?
Ich wollte schon fragen was zum Teufel ér da machte, doch soweit kam ich gar nicht. Er hatte mich bereits schon auf den Boden abgesetzt, stellte sich hinter mich und hielt mir die Augen zu. Das ging aber schnell.
,, Bereit."
Ich nickte aufgeregt.
,, Dann kannst du die Augen aufmachen!" Mit den Worten nahm er seine Hand von meinen Augen und trat einen Schritt zurück.
Ganz vorsichtig fing ich an zu blinzeln. Doch als ich grob etwas erkennen konnte, riss ich sie sofort ganz auf.
Denn was ich da sah, verschlug mir wirklich meinen Atem.
Die Toskanische Landschaft, angeleuchtet von der untergehenden Sonne erstrahlte in einem glänzenden rot-orange. Die Hügel, Weinberge, Häuser, Hotels, Seen, Felder, alles konnte man von hier aus sehen.
,, Wow", war das enizige was ich herausbrachte.
,, Freut mich, dass es dir gefällt. Nur wenige Menschen kriegen diesen Ausblick zu sehen und da fand ich es eigentlich ganz passend, ihn dir zu zeigen." Mittlerweile stand Alec direkt hinter mir.
,, Ach wirklich?" Ich drehte mich um und sah ihn direkt in seine schwarzen Augen.
Der hatte damit schon gerechnet und fing natürlich an zu grinsen. Wie immer.
,, Vor allem ist man hier oben ganz allein. Keiner kann uns stören oder uns auch nur sehen." Sein Gesicht kam meinem Bedrohlich näher.
,, Keiner?" Ich war hypnotisiert von ihm.
,, Gar keiner. Schlimm?"
,, Nein, ganz im Gegenteil."
Und schon lagen seine Lippen auf meinen.

~ Finnja ~

Wir liefen eine ganze Weile. Dann kamen wir vor einem Tor zum stehen.
,, Das ist Porta Fiorentina.", sagte er und sah mich an. Ich betrachtete es erstaunt. ,, Wow, diesen Teil der Stadt kenne ich noch gar nicht.", sagte ich lächelnd. Er erwiderte es und führte mich die Straße der Porta Fiorentina entlang." Wieso breitetet sich langsam Nervosität in mir aus? Könnte er der Grund sein?
,, Du siehst ein wenig blass aus? Ist etwas passiert?", fragte er mit einem leicht besorgten Unterton. Sollte ich es tun? Sollte ich ihm wirklich erzählen, dass ich einen Alptraum hatte?
,, Ich...also, es ist...nichts.", murmelte ich. Ich erntete einen skeptischen Blick.
,, Sieht aber anders aus." Ich kenne ihn kaum...
,, Bestimmt nur was falsches gegessen.", log ich.
,, Dann solltest du dich besser setzen." Im nächsten Moment setzte er sich auf eine Bank, an der wir vorbei gingen und zog mich neben sich. Jetzt klopfte mein Herz so schnell, dass man es schon hören konnte. Finsch, ganz ruhig bleiben. Gott verdammt, wieso bin ich hier eigentlich grad fast am durchdrehen?
,, J-Ja, es geht schon ein wenig.", stotterte ich. Langsam kam mir nur eine Erklärung, doch die verdrängte ich ganz schnell wieder. Auch wenn es vielleicht gut wäre, habe ich kein gutes Gefühl dabei. Aus irgendeinem Grund scheinen sie mir...anders. Einen genauen Grund wieso, hatte ich nicht, doch mein Gefühl sagte es einfach. Aber andererseits...bei ihm fühle ich mich so...wohl. Oh nein! Komm nicht auf dumme Gedanken Finnja! Wenn du mit ihm zusammenkommen würdest, müsstest du ihn sowieso verlassen, wenn du wieder zurückfliegst! Dann wärst du nur traurig und sehnst dich nach ihm. Doch das eine Gefühl in mir sagte, dass sei nicht so schlimm, sondern das ich bis dahin die Zeit mit ihm genießen sollte. Die ganze Zeit über hatte ich Demetri angestarrt, der dies natürlich bemerkte und mich angrinste. Oh Gott! Dieses grinsen...es ist niedlich. Bitte, was?? Dachte ich gerade eben wirklich niedlich? Ja, jetzt steht es fest, Finnja, du hast den Verstand verloren. Und genommen...hat ihn dir dieser Kerl, Demetri. Unbewusst nährte sich mein Gesicht seinem, gaaanz kurz ein wenig, doch als ich dies realisierte sprang ich sofort auf. ,, Ä-Ä-Ähm, sorry, aber ich m-muss jetzt zurück i-ins Hotel, ich bin schon ziemlich müde."
Seinem Blick nach zumute schien er einen Verdacht zu haben, doch schmunzelte nur.
,, Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Und süße Träume.", sagte er grinsend und zwinkerte mir zu. Ich lief rot an, doch drehte mich davor noch schnell um und ging los, weshalb er dies nicht mehr sehen konnte. Zum Glück. Mit Gefühlen der Unsicherheit, Aufregung, Mulmig und kribbeln im Bauch, ging ich zurück zum Hotel.

Als ich dort war, rannte ich so schnell wie möglich hoch ins Zimmer. Dort atmete ich ein paar mal tief ein und setzte mich darauf aufs Bett. Ich musste meine Gefühle jetzt erst einmal Ordnen und starrte stur auf den Boden und das eine ganze Weile. Sogar solange, bis ich irgendwann die Schritte meiner besten Freundin hörte, doch ich sah nicht auf und starrte weiter stumm auf den Boden. Fabienne würde zwar nachfragen, doch ich werde ihr wahrscheinlich nicht sofort alles sagen, da ich selber noch ziemlich verwirrt bin. Ja, vielmehr werde ich sie erzählen lassen.

Zweifel, Sorgen und Gedanken

~Fabienne~

 

Es war ein wunderschöner, perfekter Kuss, so wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte.
Alecs Hände legten sich um meine Taille und zogen mich ganz nah zu sich heran, sodass kein Milimeter mehr zwischen uns passte.
Ich natürlich hatte meine Hände an seinem Hals und zog ihn so noch stärker runter. Typisch Fabienne. Es sofort drauf ankommen lassen. Dabei kennst du Alec doch kaum. Weder seinen Nachnamen, noch irgendetwas anderes über ihn.
Aber irgendwie kam er mir auch so vertraut vor, und am liebsten würde ich für immer hier stehen um ihn zu küssen. Als ob Alec mich magisch anziehen würde.
Der Typ machte mich wahnsinnig, ehrlich. Und ich konnte mich nicht zurückhalten, sau gute Kombination.
Noch dazu kam, dass er langsam mit seinen Lippen an meinen Wangen hinunterfuhr und bei meinem Hals innen hielt.
In diesem Moment pochte mein Herz schneller als gewöhnlich. Seine kalten Lippen auf meiner Kehle ließen mich erzittern und ich merkte wie sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen legte.
Was hatte er vor? Und wieso grinste er auf einmal so.

Ich war so in Gedanken beschäftigt, sodass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sich Alecs Lippen wieder bereits auf meine gelegt hatten.
Du machst dir eindeutig zu viele Gedanken, Fabi. Jetzt genieße es einfach mal und küss ihn.
Das ließen sich meine Lippen nicht 2 mal sagen und schon begann ich auch wieder mit ihm zu verschmelzen.

Nach ungefähr 5 Minuten löste Alec sich ganz langsam von mir und schaute mir tief in die Augen.
Seine Augen besaßen das dunkelste schwarz was ich jeh gesehen hatte. Ganz schwach konnte man noch seine Pupillen erkennen aber auch nur wenn man direkt vor ihm stand und genau hinsah.
Schon irgendwie unheimlich. Ich meine, ich hab noch nie Menschen mit schwarzen Augen gesehen. Alec und Demetri waren die ersten.
,, Was ist?" Seine Stimme klang ziemlich geheimnisvoll und irgentwie verführerisch.
,, D-d-d-deine Augen. Sie sind total schwarz", stotterte ich das erstmöglichste was mir einfiel.
,, Hast du Angst?" Hatte er mich das gestern nicht schon mal gefragt?
,, Nein", log ich.
,, Wirklich nicht?" Alec kam meinem Geischt sehr nah. Sein Blick war dabei die ganze Zeit auf meine Augen gerichtet.
Ich schluckte. Was sollte ich sagen.
,, Fabienne?" 10 Zentimeter entfernt.
So langsam wurde mir schwindelig.
,, Fabi?" 5 Zentimeter.
Meine Beine und Hände zitterte und ich blickte gespannt immer noch ins schwarze.
,, Was hast du vor?" Oh wie doof bin ich eigentlich? Alec schaute mich nur lachend an.
Doch plötzlich drehte er sich ruckartig um und schaute auf einen bestimmten Punkt in der Stadt.
,, Glaub mir, dass wirst du noch früh genug herausfinden, doch jetzt bringe ich dich erst einmal in dein Hotel. Finnja ist gerade gegangen."
,, Und das kannst du von hier aus sehen?"
Alec sah mich nur verwundert an, antwortete dann aber lachten : ,, Glaub mir, du wirst noch einiges mehr über mich erfahren. Doch jetzt komm." Er hielt mir seine Hand hin.
Nach 2 Sekunden ergriff ich sie und wir gingen langsam den Weg zurück den wirgekommen sind.
Wie konnte Alec das nur so schnell nach oben geschafft haben. Ich meine, dass waren bestimmt 500 Meter die wir hier runtergingen.
Den ganzen Weg zum Hotel zerbrach ich mir noch den Kopf über ihn. Alec ist kein normaler Mensch, nein auf keinen Fall.
,, An was denkst du gerade?" Mittlerweile saßen wir in seinem Porsche und er fuhr mich wie gestern zum Chiostro Delle Monache.
Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen?
,, Ich zerbreche mir schon die ganze Zeit den Kopf über dich. Wie bist du so schnell den Weg nach oben gekommen?"
Alec schwieg erst paar Sekunden bevor er schließlich antwortete:,, Wie gesagt, du wirst alles früh genug erfahren. Hab Geduld!"
Geduld? Wenn ich eins nicht hab dann das. Noch nie in meinem Leben konnte ich geduldig warten und still sitzen. Nein, das waren 2 Sachen die ich nicht konnte und daran würde sich jetzt auch nichts ändern. Irgendwie bekomme ich Alecs Geheimnis auch schon raus, egal wie.
Auch wenn ich ein bisschen Angst vor der Wahrheit hatte.
,, Wir sind da."
Schnell schaute ich aus dem Fenster. Oh, das hatte ich gar nicht bemerkt.
,, Gut, dann geh ich mal. Sehen wir uns morgen wieder?"
,, Ich und Demetri werden auf euch warten, keine Sorge. Gleicher Treffpunkt, gleiche Uhrzeit."
Ein Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich würde ihn wiedersehen.
,, Du solltest besser rein gehen. Ich glaube Finnja hat dir einiges zu erzählen." Er schaute mich mitfühlend an. Jetzt würde sie ersteinmal wieder wie ein Wassehfall mir alles haargenau berichten.
,, Also bis morgen, la mia principessa!"
Alec beugte sich leicht zu mir rüber und gab mir einen Abschiedskuss, der aber nur paar Sekunden dauerte.
,, Bis morgen!" Ein Lächeln huschte mir wieder kurz übers Gesicht bevor ich ausstieg. Er hatte mich seine Prinzessin genannt. Das musste ich unbedingt Finsch erzählen.
Deswegen rannte ich so schnell ich konnte zum Hotel und kam schließlich keuchend aus dem Aufzug heraus. Dann ging ich mit langsamen Schritten zu unseren Zimmer.

~Finnja~

Schließlich öffnete Fabi die Tür. ,, Hey, Finsch. Wieso bist du gegangen?", fragte sie. Ich wusste das diese Frage kommt. ,, Nichts wichtiges.", murmelte ich. Sie kam zu mir und setzte sich neben mich. ,, Das seh ich aber anders. Komm, ich bin deine beste Freundin, du kannst mir alles erzählen.", versicherte sie mir. ,, Ich weiß, aber...nicht...das.", nuschelte ich bloß. Sie legte mir einen Arm um die Schulter. ,, Bitte Finsch. Ich will doch wissen was mit dir los ist." Ein Seufzter entglitt mir. ,, Erzähl du zuerst was passiert ist, dann sag ichs dir, vielleicht...", das letzte Wort nuschelte ich so leise, das sie es nicht verstehen konnte. ,, Na gut. Also, wo soll ich anfangen?"

,, Am Anfang.", sagte ich und starrte weiter der Boden an. ,, Okay. Also Alec hat mir die Toskanische Landschaft gezeigt. Ein unglaublicher Ausblick. Aber er ist so schnell da hoch gekommen, dass ich nicht weiß wie. Das ist jetzt aber nebensächlich. Auf jedenfall war ich so begeistert. Und dann hat...", sie hörte kurz auf zu reden und holte tief Luft. ,, Dann hat er mich geküsst.", sagte sie mit etwas Vorsicht in der Stimme. Sofort horchte ich auf und sah sie erstaunt an. ,, Ihr habt euch wirklich GEKÜSST?" Ich freute mich zwar für sie, aber...irgendwie war ich auch ein wenig wütend. Ab jetzt würde ich ihn erst Recht ihm Auge behalten. Wieso, dass wusste ich nicht. ,, Fabienne. Du weißt ganz genau, dass das keine gute Idee ist eine Beziehung im Urlaub anzufangen! Wir müssen sie ja doch verlassen und dann sehen wir sie erst mal nicht mehr wieder. Tja...und dann bist du traurig und sehnst dich nach ihm. Was hat es dann gebracht, eine Beziehung anzufangen? Nichts!", ich wurde etwas lauter während des Satzes. Fabi sah mich jetzt fassungslos an. Lag vielleicht daran, dass ich bis jetzt noch nie so laut geworden war, wie jetzt. Das erste mal, wo ich sie wirklich angeschrien hatte. ,, F-Finsch...", begann sie, als sie ihre Sprache wiederfand. Ich schwieg und sah sie eindringlich an. ,, Wieso bist du denn so wütend? So bist du doch sonst auch nicht. Ist etwas passiert?", fragte sie besorgt. Wie jetzt? Sie schrie nicht zurück? Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, dass sie so ruhig blieb. Aber andererseits war mir das lieber. ,, I-Ich weiß doch auch nicht. Und nein, es ist nichts passiert, okay?!", sagte ich genervt.

Ich wollte ihr die Wahrheit einfach nicht sagen. ,, Ach Finsch, irgendetwas ist doch. Erzähl es mir doch, du weißt ich höre dir zu." Langsam beruhigte ich mich ein wenig und holte tief Luft. ,, Naja, ich habe bei ihnen einfach nur ein komisches Gefühl, dass es nicht gut ist sich mit ihnen zu treffen. Und ich glaube das es auch nicht gut ist, sie getroffen zu haben.", sagte ich und lenkte von meiner eigentlichen Sorge ab. Jetzt sah mich meine BFF völlig verwirrt an. ,, Was meinst du damit?" Ich seufzte. ,, Ist es dir noch nicht aufgefallen, dass sie irgendwie...anders erscheinen?"
Sie überlegte und schien dann zu wissen, was ich meine. ,, Ja, stimmt. Wie ich vorhin schon sagte, ist Alec so schnell zu dem Aussichtspunkt von den Toskanischen Feldern gekommen, obwohl der Weg gute 500 Meter lang war. Und...seine Augen und die von Demetri sind so schwarz. Dazu ist Alecs Haut eiskalt.", zählte sie auf. Für einige Moment dachte ich darüber nach.

,, Die ungewöhnliche Augenfarbe ist mir auch schon aufgefallen, aber die kalte Haut und Geschwindigkeit sind mir noch nicht aufgefallen. Jedoch könnten sie ja Kontaktlinsen tragen, denn wer weiß was so in Mode ist. Und für die kalte Haut...vielleicht deshalb, weil ihm schnell kalt wird? Aber für die Geschwindigkeit habe ich keine Erklärung." Ein kleines und kurzes Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen. ,, Ich glaube zwar nicht, dass schwarze Kontaktlinsen in Mode sind, aber deine Erklärung für die kalte Haut, könnte vielleicht stimmen. Wegen der Geschwindigkeit, müssen wir noch überlegen." Auf einmal sah Fabi so aus, als wäre ihr etwas wichtiges eingefallen. ,, Und Alec sagte mir, ich werde noch früh genug alles über ihn Erfahren, doch ich muss bis dahin Geduld haben." Ich seufzte. ,, Okay, anstatt uns darüber den Kopf zu zerbrechen, warten wir einfach ab, wenn wir es dann erfahren, okay?" Im ersten Moment war sie davon nicht sehr überzeugt, doch nickte dann. ,, Okay, einverstanden. Und noch etwas. Wir treffen die Jungs morgen um die selbe Zeit, am selben Ort.", sagte sie und lächelte im nächsten Moment wieder. Was? N-n-nein! Da werde ich auf keinen Fall hingehen! ,, Schön, aber morgen musst du alleine gehen, ich werde nicht mitkommen." Meine Freundin sah mich verwirrt an. ,, Was? Wieso nicht? Jetzt musst du mir sagen was los ist." Sollte ich es wirklich sagen? Ja...immerhin ist sie jetzt ja auch mit Alec zusammen. ,, Ich...ich bin in Demetri verliebt, okay? Jetzt hab ichs gesagt, ich bin verliebt! Deshalb kann ich nicht gehen, weil ich zu schüchtern bin!" Sie musste leise kichern.
,, Aber Finsch, dass ist doch nichts schlimmes."
,, Ich bin aber schüchtern."
,, Das ist auch normal, aber sag es ihm einfach und dann wirst du ja sehen was passiert. Mehr als nein, kann er ja nicht sagen, oder?"
,, Ist mir egal, ich will nicht."
,, Wow, du bist aber von der ganz schüchternen Sorte.", sagte sie schmunzelnd.
Ich nickte stumm und, machte das Licht aus, ging ins Bett und versuchte einzuschlafen. Ich hörte noch wie meine BFF seufzte und sich dann auch ins Bett legte. Jedoch wusste ich, dass sie es Morgen noch einmal versuchen wird. So schlief ich nach einigen Minuten ein.

Am nächsten Morgen weckte mich Fabi. Langsam öffnete ich die Augen und gähnte müde. Ich wurde freundlich angelächelt. Schnell erwiderte ich ihr Lächeln und stieg aus dem Bett.
,, Kommst du heute wirklich nicht mit?", fragte sie nochmals. Sagte ich doch, dass die Frage kommt. ,, Nein, du kannst allein gehen." Sie seufzte. ,, Aber was soll ich ihnen denn sagen, wieso du nicht da bist?", fragte sie und sah mich fast schon flehend an. Ich zuckte mit den Schultern.
,, Lass dir was einfallen.", nach diesen Worten drehte Fabi sich um und ging ins Bad. Davor hatte ich ihr angesehen, dass sie leicht sauer war. Aber das änderte nichts an meiner Meinung. Ich setzte mich auf einen Stuhl, legte die Arme auf den Tisch und meinen Kopf darauf. Nach ein paar Sekunden verlor ich mich völlig in meinen Gedanken und merkte nicht wie meine BFF aus dem Bad kam, sich anzog und mit einem kurzen ´Tschüss` das Hotel verließ. Meine Gedanken drehten sich für die nächste Zeit nur noch um die zwei.

Die Wahrheit

~ Fabienne ~

,,Tschüss!"
Ich schloss die Tür hinter mir und ging nach unten zur Rezeption.
Verdammt, was sollte ich denn jetzt Alec und Demetri erzählen? Auf keinen Fall wollte ich sie anlügen, aber wiederrum konnte ich auch schlecht sagen, dass Finnja in Demetri verliebt ist.
Das könnte ich meiner BFF nicht antun. Nein, ich musste mir was anderes einfallen lassen.
Nur was?

Als ich gerade zu Rezeption ging und mir wie jeden Tag ein Taxi bestellen wollte, sah ich plötzlich eine dunkel gekleidete Person am Ausgang. Kurz hielt ich inne und raffte dann erst, dass es Alec war. Er war aber auch durch die Sonnenbrille echt schwer zu erkennen, fand ich.
,, Alec, was machst du denn hier?" Ich ging zu ihm hin und bekam dann natürlich einen Begrüßungskuss von ihm.
Als wir uns voneinander lösten sagte er schnell: ,, Mir kam so der Gedanke dich mal lieber abzuholen. Dann bin ich beruhigter, dass du auch sicher bei mir ankommst."
Alec zeigte mir sein schönstes Lächeln und schaute sich dann aber verwirrt nach hinten um.
,, Wo ist Finnja?"
,, Ja, die ähm." Sollte ich ihn die Wahrheit sagen?
Genau in dem Moment kam meine BFF die Treppe runter und gesellte sich zu uns.
,, Hey Alec!" Ein husten entglitt ihr und sie schaute mich entschuldigend an.
Sofort war mir klar, was sie vorhatte. Finsch spielte auf krank.
,, Sorry Alec, * räusper*, aber ich fühl mich nicht so gut. *schnief*. Ich denke, ihr müsst ohne mich fahren. Sag Demetri, dass wir uns ein anderes mal treffen, ok?"
,, Na klar, ich sags ihm. Gute Besserung." Ich konnte überhaupt nicht einschätzen, ob er ihr glaubte oder nicht. Alecs Blick war irgendwie kritisch aber auch mitfühlend zugleich.
,, Danke und euch wünsch ich noch einen schönen Abend." Finsch hustete nochmal und ging dann aber auch wieder nach oben.
Sobald sie aus unserem Sichtfeld verschwunden war, gingen wir zu seinem schicken Auto. Ein schicker Lamborghini. Man hatte der irgendwie zu viel Geld?
,, Wo gehtst eigentlich diesmal hin?"
,, Darfst du dir aussuchen. Ganz deine Entscheidung!" Alecs Grinsen kam wieder zum hervorscheinen. Oh, wie ich es liebte.
,, Du kannst mir ja dein Zuhause zeigen?" Jetzt war meine Chance.
,, Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre." Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig.
,, Du sagtest doch du wohnst im Schloss. Wenn du mirs nicht zeigen willst, dann geh ich eben in die Führung mit Finnja."
Er blieb ruckartig stehen und starrte mich entsetzt an.
,, Fabi, versprich mir bitte das ihr niemals eine Führung mitmacht. Bitte!"
Wieso das denn?
,, OK, aber nur wenn du es mir zeigst." So schnell gab ich nicht auf.
,, Das ist Erpressung!" Alec schloss seinen Schlitten auf und stieg ein. Schnell folgte ich ihm hinein.
,, Na und?" Jetzt war ich mal unfair.
Alec sah mich einen Moment lang an, bevor er sagte: ,, Na gut, wenn du unbedingt willst."
Dann fuhren wir los.

Angekommen am Schloss, stiegen wir aus und traten vor ein großes Tor. Alec hatte natürlich den Schlüssel und ließ uns rein.
,, Das ist mein Zuhause."
,, Wow!" Es war einfach riesig dieses gigantische Gebäude. Kaum zu glauben das darin wirklich jemand lebte.
,, Seh es dir ersteinmal von innen an. Dann kannst du urteilen."
Alec nahm schnell meine Hand und zog mich dann mit zu einer riesigen großen Tür.
,, Wenn wir jetzt gleich da reingehen versprich mir bitte eins."
,, Was denn?"
,, Bleib die ganze Zeit bei mir und geh niemals allein wohin, ok?"
,, Ja, ok, aber wieso?"
,, Sagen wir mal es wäre dort nicht immer angenehm für Besucher, die alleine rumspazieren."
Mit diesen Worten öffnete er die Tür und wir traten in eine großes Halle ein.
Sie war ziemlich hell und mit vielen Fenstern beschmückt. Überall standen Stühle und Bänke rum, mit Tischen und Regalen.
Am Ende des Raumes stand ein großer Tresen. Hinter ihm saß ein hübsche Frau, die sobald wir eintraten, hochschaute und auf uns zukam.
,, Buonasera Alec. Chi hai portato come? (Wen hast du denn da mitgebracht?)" Ein strahlendes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht bemerkbar. Na super, eine Italienerin. Etwas Italienisch konnte ich ja, aber davon verstand ich kein Wort.
,, Questo è Fabienne. Ti faccio vedere oggi il castello. Se dici per favore modesto Aro. (Das ist Fabienne. Ich zeig ihr heute das Schloss. Sagst du bitte Aro bescheid.)"
,, Ok, lo farò. Lei lo sa l'alquanto? (Ok, mach ich. Weiß sie den schon etwas?)"
,, No, e questo deve rimanere così per ora Sun Glielo insegno a tempi diversi. Se solo sapessi come. (Nein, und das soll auch fürs erste so bleiben. Ich werde es ihr ein anders mal beibringen. Wenn ich nur wüsste wie.)"
Alecs Gesichtsausdruck wurde ein bisschen nachdenklich. Über was zum Teufel redeten die bitteschön?
,,Che si riesce già. Fatevi una bella serata volte ora. Buon divertimento. (Das schaffst du schon. Macht euch jetzt mal einen schönen Abend. Viel Spaß)" Mit diesen Worten verschwand sie.
,, Was war das?"
,, Das war Gianna, unsere Sekritärin. Sie organisiert die ganzen Führungen."
,, OK und über was habt ihr gesprochen?"
,, Ich hab ihr erklärt das ich dir jetzt das Schloss zeigen werde."
,, Aha und das dauert so lange?" Der Typ lügte wie gedruckt.
,, Sie muss nur jemanden darüber Informieren, das du hier bist, mehr nicht." Er zuckte lässig mit den Schultern und zog mich dann weiter.

Die nächsten Räume waren alle sehr imposant und ziemlich interessant, einen alten Rittersaal, eine Bibliothek, Gärten, Kampfzimmer...
Nur wie konnte denn hier jemand leben?
Als wir schließlich vor der riesigen Terasse in eine andere Richtung gingen, konnte ich einfach nicht mehr stillhalten."
,, Mal ganz ehrlich, hier wohnt doch keiner. Dein Zimmer ist doch nicht in einem alten Ritterraum oder?"
Alec schaute mich lachend an und sagte dann aber:,, Natürlich nicht, der Schlaftrackt befinden sich auch ganz woanders. Dort ist alles moderner eingerichtet, glaub mir. Hier halten wir uns auch wenig auf, nur wenns wirklich sein muss."
,,Und wo gehen wir dann jetzt hin?"
,, Zu meinem Zimmer. Komm mit." Wie immer nahm er meine Hand und brachte zuerst in einen großen Raum.
,, Unser Verbindungsraum. Hier kommt zu allen möglichen ..."
Plötzlich wurde Alec von einem lauten Schrei unterbrochen. Augenblicklich ging eine der Türen auf und eine schreiende, blutende junge Frau kam heraus gerannt. Hinter ihr kam Demetri rein.
,, NEIN, LASST MICH IN RUHE IHR MONSTER!" Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Demetri enfuhr ein Knurren und er rannte in Blitzgeschwindigkeit zur Frau. Gerade als er sich zu ihr herunterbeugen wollte, fuhr Alec dazwischen.
,, Demetri, nicht hier! Bring sie sofort raus!"
Er stockte, fasste die Frau am Handgelenk und drehte sie in Richtung Tür. Leider konnte man genau so ihren Hals sehen. Oh mein Gott.
,, ALEC?" Mir war total übel.
,, Können wir das woanders klären und nicht hier?" Sein Blick war immer noch wütend auf die Frau gerichtet, die immer noch wild um sich trat und schlug. Doch Demetri hatte sie fest im Griff und zog sie schnell aus dem Raum raus.
,, Vergiss es. Ich bewege mich keinen Zentimeter." Das durfte doch nicht wahr sein.
,, Gut dann müssen wirs eben so machen." Alec drehte sich blitzschnell zu mir um und innerhalb einer Millisekunde war ich in seinen Armen.
Dann rannte Alec auch schon los.
1, 2, 3 und wir kamen zum stehen. OMG.
Wir waren in einem Hell errichteten Raum angekommen. Ich saß komischerweise irgendwie auf einem weißen Sofa und Alec stand gute 5 Meter von mir entfernt an einem der vielen Fenster gelehnt. Insgesamt war der ganze Raum komplett verglast.
,, Was bist du?" Die Frage kam wie aus der Pistole geschossen.
Zuerst stockte Alec, doch dann kam er zu mir rüber und hockte sich direkt vor mir hin.
,, Versprichst du mir, dass du nicht rumschreiend wirst, wenn ich dir das sage?"
Ein kleines hektische Nicken kam von mir. Was kam jetzt.
Alec atmete einmal tief durch bevor er mir den unmöglichsten, erschreckendsten, absurdesten, angsteinflößensten Satz meines ganzen Lebens sagte.
,, Ich bin ein Vampir!"

Wo bleibt sie nur?

~Finnja~

Zum Glück hatte Alec mir die ´Krank-spiel Nummer` abgekauft. Das hoffte ich zumindest. Jetzt saß ich im Speisesaal an einem der Tische, meinen Kopf auf den Armen abgestützt und starrte auf meinen Teller, auf dem 2 Brötchen lagen. Neben meinem Teller standen ein Kakao, 2 kleine Nutella Packungen und eine Schüssel Müsli. Allerdings hatte ich bis jetzt nichts davon angerührt, denn ich war zu sehr in Gedanken. ´Wieso bin ich nur so schüchtern? Fabi hat es doch auch geschafft! ach, aber ich kann sowas einfach nicht! aber...seine Augen, seine Art, die Art wie er spricht...diese Sachen verzaubern mich einfach. Er ist...so anders als all die Jungs, die ich bis jetzt getroffen habe. Obwohl das hauptsächlich nur die Jungs aus dem Heim betrifft.` Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, indem mich jemand an der Schulter antippte. Erschrocken fuhr ich hoch und sah den Mann an, der mich besorgt ansah. Es musste einer der Gäste sein, die ebenfalls in diesem Hotel waren.
,, Con loro va tutto bene? (Ist mit ihnen alles in Ordnung?)", fragte er mich. ,, Sì.", antwortete ich knapp. Der Mann schien mir nicht ganz zu glauben. ,, Sei sicuro? (Sind sie sicher?)", fragte er mich.
,, Sì!", antwortete ich etwas gereizter. Ich hatte keine Lust mit diesem Mann zu reden, geschweige denn zu diskutieren, ob es mir gut geht oder nicht. ,, Scusi. Non era mia intenzione di molestare. (Entschuldigung. Es war nicht meine Absicht sie zu belästigen)", sagte er entschuldigend und ließ mich darauf allein. Ich seufzte nur und schnitt erstmal mein Brötchen auf und schmierte danach das Nutella darauf. ´Was die beiden jetzt wohl gerade machen? oder Demetri. Wie hat er wohl darauf reagiert, dass ich angeblich krank bin? ist er traurig? nein, daran glaubte ich irgendwie nicht. Macht er sich Sorgen um mich? Daran glaubte ich schon eher, als das er traurig ist. Ach Finsch, du bist so ein Feigling!`, beschimpfte ich mich in Gedanken selber und biss halbherzig in das Brötchen. Wieso ging mir Demetri nicht mehr aus dem Kopf? liebte ich ihn wirklich so sehr? was an ihm machte ihn denn nur so unwiderstehlich für mich? Langsam merkte ich, dass ich mich schon jetzt nach ihm sehnte, obwohl mir noch nicht mal zusammen waren. ´Ich bin ein Hoffnungsloser Fall, was die Liebe angeht.`

Ich aß die nächsten 10 Minuten ziemlich langsam meine Brötchen, das Müsli und trank meinen Kakao auch sehr gemächlich. Bis ich endlich fertig war und das Geschirr wegbrachte, zu einem extra Wagen dafür. ´Hm...was soll ich jetzt machen?` Planlos ging ich zur Rezeption. Ich kramte zuvor alles italienische Wissen über die Sprach heraus um die Frage zu formulieren.
,, C'è un internet cafè in città? (Gibt es ein Internet-Cafè in der Stadt?)", fragte ich dann die Empfangsdame. Sie sah auf und lächelte mich an.
,, Sì. 10 minuti da Porta all'Arco di distanza.
(Ja, 10 Minuten vom Porta all`Arco entfernt.)", antwortete sie. Ich nickte und brachte ein kurzes, dankbares lächeln zustande. Aber ich sprach sie nochmal an, um mir ein Taxi zu bestellen.

Ich bezahlte gerade den Taxifahrer und stieg dann aus. Ich befand mich in der Nähe des Porta all`Arco. ´Okay, wenn ich ihn von hier aus sehen kann, dürfte das Cafè noch 7 Minuten entfernt sein.`, dachte ich vor mich hin und realisierte garn nicht, dass ich schon lief. Erst als ich gegen jemanden lief, kam ich aus den Gedanken und blinzelte verwirrt. ,, Non potete guardare dove stai andando?! (Können sie nicht schauen, wohin sie gehen?!)", motze mich die Frau genervt an.
,, Apologia...", murmelte ich bloß und lief schnell weiter.

Die nächsten 7 Minuten fragte ich immer wieder Leute, wo es zum Internet-Cafè ging und kam schlussendlich auch an. ´Endlich.` Schnellen Schrittes betrat ich das Cafè. Als ich rein kam sah ich, dass nur noch ein PC frei war. Sofort setzte ich mich in Bewegung und setzte mich auf den Stuhl, vor dem PC. ´Puh, ich habe ihn noch erwischt.` Der PC fuhr hoch und ich ließ meinen Blick so lange im Raum schweifen. Zuletzt blieb mein Blick wieder am Computer vor mir hängen, der jetzt hochgefahren war. Ich ging ins Internet und erkundigte mich, was es in dieser Stadt noch alles gab. Bei Wikipedia stieß ich auf ein Museum. ´Eigentlich mag ich Museen nicht sooo sehr, aber irgendwie muss ich diesen Tag ja rumkriegen. Und das Museum ist besser, als die ganze Zeit über nur im Zimmer zu hocken.` Da ich nichts weiteres mehr suchte, wollte ich den Computer gerade ausschalten als jemand hinter mir sagte: ,, No! Potrei? (Nein! könnte ich?)" Ich sah nach hinten. ,, Naturalmente.", antwortete ich lächelnd und stand auf. ,, Grazie.", sagte er lächelnd und setzte sich dann auf den Stuhl. Ich hatte jetzt alle Informationen die ich brauchte und verließ das Cafè wieder. ´Oh Mist! ich habe vergessen, nachzusehen, wie ich da hinkomme.` Ich stöhnte genervt. ´Dann muss ich wohl wieder die Leute befragen` Wie gesagt, so getan.

Ich brauchte eine ganze halbe Stunde, bis ich endlich das Museo Guarnacci erreichte. Erleichtert seufzte ich und betrat es. Es war so schön und groß. ´Wow..so ein Museum habe ich noch nie gesehen. Es ist atemberaubend.` Es gab ziemlich viele Urnen aus verschiedenen Materialien. Jedoch konnte ich nicht alle erkennen. Ich konnte nur Bronze und Keramik erkennen, die anderen kannte ich noch nicht, aber sie sahen schön aus. Man sah aber auch, dass sie ziemlich alt waren.

Ich verbrachte den ganzen Tag im Museum, da es mich so in den Bann zog, wie noch keins zuvor. Das atemberaubendste war eine große, lange und dünne Bronzefigur. Als ich nachfragte, wurde mir gesagt, das dies die Ombra della Sera ist. Die Ikone der Stadt Volterra. Ich wollte das Muesum schon gar nicht mehr verlassen, doch wie sagt man: Alles schöne hat auch mal ein Ende. Mittlerweile war ich wieder im Hotel, in Fabi und meinem Zimmer. Ich sah auf die Uhr.
´WAS? Ich habe bis 22 Uhr die Zeit in der Stadt verbracht? Unglaublich, wie einen die Stadt faszinieren kann.` Jetzt sah ich mich nach meiner Freundin um. Sie müsste eigentlich schon da sein. ,, FabI?", rief ich. Keine Antwort. ´Hm...komisch.` Ich sah mich im ganzen Zimmer um, doch sie war nirgends. ´Ist sie etwa noch bei Alec? Was machen die denn so lange?` Dieser Gedanke ging mir nicht mehr in den Kopf. ´Ich bin zumindest ziemlich müde. Sie wird bestimmt noch kommen.`, dachte ich und zog mich um. Nachdem ich mich in die Decke gekuschelt hatte, fielen mir auch schon die Augen zu und ich schlief ein.

~ Fabienne ~

,, Nein!" Das konnte nicht wahr sein. Ein Vampir, niemals.
Ohne überhaupt nachzudenken oder abzuwarten, stand ich auf und rannte so schnell wie möglich weg. Natürlich kam mir Alec zuvor und innerhalb paar Sekunden versperrte er mir den Weg. Was hätte ich denn sonst erwartet. Das er mich einfach so gehen lassen würde? Wie doof bin ich eigentlich?
,, Vergiss es, du kommst hier nicht raus." Seine Augen funkelten gierig auf und er grinste mich gefährlich an. Was zum Teufel wollte der von mir? Doch nicht etwa...
Echt Fabienne, diese Frage hättest du dir eigentlich sparen können.
,, Wieso darf ich nicht gehen?"
,, Denk mal scharf nach." Er kam bedrohlich nah auf mich zu.
,, Bleib wo du bist!" Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Das durfte doch nicht wahr sein.
,, Sonst was?"
Paar Zentimeter vor mir machte er halt und schaute mich auffordernd an.
Tief ein und aus atmen Fabienne. Ganz ruhig bleiben.
,, Eigentlich hätte das hier ja alles ganz anders ablaufen sollen." Er nahm eine meiner Strähnen in seine Hand und roch daran.
,, Du machst es mir aber auch verdammt schwer, wirklich.", flüsterte er mit geschlossenen Augen.
Von mir kam natürlich nur ein unüberhörbares Schlucken. Wäre ich doch mit Finnja im Hotel geblieben.
,, Hast du jetzt Angst?" Irgendwann musste das ja mal kommen.
Nur jetzt konnte ich es auch nicht mehr verleugnen. Anlügen oder verbergen brachte nichts.
Also nickte ich leicht.
Alec natürlich war nur noch mehr über meine Antwort belustig und so kam er mir noch näher.
Jetzt passte wirklich kein einziger Milimeter zwischen uns.
,, Das solltest du auch!" Mit seiner einen Hand schob er langsam meine Haare weg, sodass mein Hals nun frei war und mit der anderen hielt er mein Kinn fest.
Dann beugte er sich langsam zu mir runter und strich mit seinen kalten Lippen über meine Kehle. Ab und zu merkte ich wie er langsam den Mund öffnete, doch im Endeffekt überlegte er sich es immer wieder anders.

Dieses Spiel ging ungefähr 5 Minuten so, bis er schließlich aufgab und sich von mir löste. Naja, zumindest von meinem Hals.
Als ich ihm dann in die Augen schaute, waren sie wie immer tiefschwarz. Wie auch sonst.
,, Normalerweise wärst du schon bei unserem ersten Treffen gestorben. Demetri wollte mit Finnja an einen anderen Ort gehen, um sie dort zu töten und ich sollte es am Aussichtsplatz tun. Fast hätte ich es auch getan." Seine Stimme verstummte und er schaute mich gespannt an.
,, Wieso hast du es nicht gemacht?" Mehr viel mir nicht ein.
,, Als ich dich das erste mal sah, da... ." Alec stockte.
,,Ja?"
,, Ich hab mich sofort in dich verliebt, Fabienne."
WAS?
,, D-d-d-du hast d-d-dich in m-m-mich v-v-verliebt?"
,, Ja, das habe ich. Deswegen konnte ich dich auch nicht töten."
,, Aber wieso ich?"
,, Nenn mir einen guten Grund, warum nicht." Er schaute mich fragend an.
,, Ich bin eine Ausländerin, ein Mensch, nichts Besonderes, nicht gerade die Hübscheste, unscheinbar und total nutzlos!" Gut, ich halte wirklich nicht viel von mir, wenn es um sowas geht.
,, Und genau 2 Sachen davon treffen auf dich zu. Ja du bist eine Ausländerin und ein Mensch. Klar ist es für einen Vampir nicht gerade vorteilhaft sich in einen Sterblichen zu verlieben, aber dagegen kannst du auch nichts machen.
Und jetzt mal zu den anderen Äußerung.
Erstens du bist was Besonderes.
Zweitens du bist der hübscheste Mensch den ich je gesehen hab.
Drittens wenn du irgentwohin kommst, würden sich alle nach dir umdrehen.
Und viertens, du bistalles andere aber nicht nutzlos, das glaub mir mal."
Jetzt war ich sprachlos. Sagte er das einfach nur um mich jetzt nicht zu verletzten oder war ich wirklich für ihn so. Wow.
,, Fabienne, bist du da?" Alec fuchtelte leicht mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. Anscheinend hatte ich ihn wohl die ganze Zeit angestarrt. Ups.
,, Ja, was ist", brachte ich leicht verwirrt hervor.
,, Hast du mir zugehört?"
,, Jedes einzelne Wort, ja. Ich kann es nur irgentwie nicht so recht fassen."
,, Was soll ich dirs beweisen?" Seine Augen nahmen wieder dieses funkeln an.
,, Wie?"
Und schon lagen seine Lippen blitzschnell auf mein.

Wie auch sonst, schwebte ich sofort auf Wolke 7. Ohne auch nur zu überlegen klammerte ich mich an ihn fest und zog seinen Körper fester an meinen. Das Gefühl war einfach so berauschend und
meine Angst war wie weggeblasen. Naja, ein bisschen hatte ich schon Schiss, dass er die Kontrolle verlieren würde und mich dann aussaugte, aber nur ein bisschen. Die Freude übersiegte.
Wieso hatte ich ihn eigentlich noch nie früher getroffen?
Es war als wäre er ein Teil von mir, der mir mein ganzes Leben lang gefehlt hat, doch jetzt machte er mich komplett. Diese ewige Leere, der Kummer und der Verlust meiner Familie. Mit ihm tat dies alles nicht mehr so weh. Ich hatte meinen Engel gefunden.

Mein Leben hatte endlich wieder einen Sinn.

Wieso kommt sie nicht?

~Finnja~

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schielte ich zu Fabis Bett rüber. Keine Fabienne...Wo war sie denn nur? Und wieso kommt sie nicht zurück? Verwirrt stand ich auf und ging erstmal ins Bad. Ich wusch mir wie jeden Morgen das Gesicht, putzte die Zähne, ....

Nachdem das erledigt war zog ich mir die Sachen von gestern an. Ob ich die 3 heute Abend wohl wieder beim Treffpunkt finde? Ich hoffte es. Gut, dann gehts heute Abend dorthin. Nur was mache ich so lange? Hm...eine Wanderung? oder eine dieser Touren für den Palazzo? ich glaube letzteres nicht, da wollte ich mit Fabi hin...allerdings. Wenn sie mit Alec wirklich schon im Palazzo war, oder noch ist, wäre es unfair nicht da hin zu gehen. Hm....warten wirs ab. Wird sich schon noch was ergeben. Mit diesem Gedanke verließ ich das Zimmer und setzte mich in den Innenhof, zum Frühstücken. ´Ah, ein schöner Tag heute.`, dachte ich, während ich mich mit einem Brötchen in der Hand setzte. Mein Blick wanderte über die anderen Tische, während ich an meinem Brötchen rum kaute. Auf einmal stand ein junges Mädchen, ich schätzte sie auf 12, an meinem Tisch und lächelte mich an. ,, Buongiorno.(Guten Tag)", begrüßte sie mich. ,, Buongiorno.", begrüßte ich sie zurück.
,, Vuoi un po? (Möchtest du etwas?)", fragte ich darauf. Ein Glück hatte ich so viel italienisch gelernt, dass ich kleinere Gespräche Anfangen konnte. Sie strahlte mich fröhlich an. ,, Volete con me e mia madre più tardi fare un'escursione (Willst du mit mir und meiner Mutter später Wandern?)", fragte sie mich. Ich verstand zwar nicht alles. Sondern nur ´Willst`, ´mit mir und Mutter` und ´wandern`. Aber zumindest Verstand ich den Zusammenhang zwischen den Wörtern. ,, Con piacere.(Gerne)", antwortete ich lächelnd. ,, Ottimo! (ausgezeichnet!)", rief sie begeistert und rannte zum Tisch ihrer Mutter. Ich kicherte und aß den Rest meines Brötchens auf. Dann stand ich auf und setzte mich zu dem Mädchen und der Mutter. Sie begrüßte mich freundlich. ,, Qual è il tuo nome?" fragte sie mich. ,, Finnja.", sagte ich schmunzelnd.
,, Bel nome.(Schöner Name)" Die Mutter lächelte so mütterlich an, sodass mir ganz warm ums Herz wurde. ,, Vedo l'ora di la passeggiata. (Ich freue mich auf die Wanderung)", sagte ich mit ebenso strahlendem Gesicht, wie die Tochter. ,, Oh, e non posso abbastanza tanto italiano. (Achja, und ich kann nicht ganz so viel Italienisch)", fügte ich noch schnell hinzu. ,, Ma già abbastanza bene Ma va bene (Aber bereits ziemlich gut)", lobte sie.
,, Di dove è (Woher kommst du?)"

So verplauderten wir uns noch bis zum Nachmittag. Dann begann die Wanderung. Ich lief bei der Mutter, die wie ich Erfuhr Guilia hieß und die Tochter Angelica. Sie waren sehr nett. Ich freute mich für Angie, eine so gute Mutter zu haben. Als wir den Wald erreichten, verschlug es mir die Sprache. Er war so groß und atemberaubend. Aus den Baumkronen drangen Sonnenstrahlen, die den Wald in schönes Licht tauchte. Aber ein Nachteil war, dass es hier viele Insekten gab. Und ich schien sie geradezu anzuziehen. ´Hätte ich das gewusst, hätte ich mich mit Insektenspray eingesprüht`, dachte ich und schlug eine Mücke weg. Zum Glück habe ich nicht so große Angst vor den kleinen Mücken. Aber die großen, oh Gott, nein. Dann flog aber eine Wespe um meinen Kopf herum. Ich schrie und versuchte sie wegzuschlagen, doch Guilia hielt mein Handgelenk fest. ,, No, a dire che colpiscano. Mantenere la calma (Nein, nicht schlagen. Ruhe bewahren)", sagte sie ruhig. Ich gab mir damit Mühe und tatsächlich, es klappte. Allerdings hatte ich die Luft angehalten und schnappte nach Luft, als sie weg flog. ,, Ben fatto. (Gut gemacht)", sagte sie lächelnd. ,, Grazie.", sagte ich und erwiderte ihr lächeln. Angelica kicherte nur.
,, Avanti va. (Weiter gehts)", kicherte ich. Die beiden nickten.

Wir kamen am Abend zurück und ich verabschiedete mich von den beiden, da ich noch in die Stadt musste. Weshalb ich gleich danach zur Rezeption ging und mir wieder ein Taxi bestellte.
In der Stadt angekommen, lief ich schnurstracks zu dem Treffpunkt, bei dem wir uns 2 Tage zuvor immer getroffen hatten, lehnte mich dort an die Wand und wartete darauf, das einer von ihnen kommen würde. Oder eher...ich hoffte es. Doch sicher war ich mir nicht.


~Fabienne~

Mittlerweile lagen wir beide auf den großen Sofa, ich oben er unten.
Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen musste, dass Alec mich einfach so hochgehoben hatte und mich dann mit dahin geschleppt hat.
Na gut ich hatte mich auch nicht gewehrt, wie denn auch. Ich musste ja die ganze Zeit grinsen.
Auf jeden Fall lagen wir da jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit und konnten die Finger nicht voneinander lassen. Erst als jemand an der Tür klopfte, lösten wir uns voneinander und Alec richtete sich auf, sodass ich jetzt auf seinem Schoß saß.
,,Demetri, komm rein!"
Wie auf Knopfdruck öffnete sich die Tür und welch Überraschung, Demetri stand vor uns.
,, Entschuldigung, dass ich störe, aber Aro fragt nach ob du es ihr denn schon erzählt hast?" Sein Gesichtsausdruck hellte sich ein wenig auf, als er mich das so bei Alec sah.
,, Ja, habe ich."
,, Gut, dann müssen wir es nur noch Finnja beibringen. Wo ist die überhaupt?"
Er schaute mich fragend an.
,, Also, die mh. Ich glaube das kann sie dir besser selber sagen." Ja, das konnte sie wirklich.
,, Wo ist sie denn jetzt?"
,, Eigentlich im Hotel." Vielleicht hatte sie ja noch was anderes unternommen.
,, Sie war doch nicht wirklich krank, oder?" Hatte es Alec doch mitbekommen.
,, Nein, ist sie nicht aber wie gesagt, dass kann sie euch besser selber erklären."
,, Mhm, wenn sie nur so getan hat, dann unternimmt sie vielleicht ja heute was." Alec stockte.
,, Scheise Demetri, nicht das sie mit in die Führungen geht!"
Der wusste natürlich was Alec meinte und rannte so schnell wie möglich aus dem Zimmer raus.
,, Was ist an den Führungen eigentlich so schlecht?"
,, Die Erklärung könnte etwas länger dauern." Alec sah mich lächelnd an.
,, Ich hab Zeit!" Schnell drückte ich Alec wieder zurück ins Sofa und grinste ihn verführerisch an.
,, Na gut, ich ergebe mich!"
Ich küsste ihn ganz kurz, bevor ich mich wieder aufrichtete und gemütlich auf die andere Seite legte.
,, Dann fang mal an."
,, Na gut, also.
Es gibt in der Vampirwelt verschiedene Clans, sozusagen eine Familie. Allerdings gibt es auch Einzelgänger, die eigentlich gar nicht so selten sind.
Die Familie in der ich lebe, ist die Königsfamilie unter den Vampiren, die Volturi. Sie geben die Gesetzte vor und regieren somit über jeden. Falls jemand gegen eine Regel verstößt, schalten wir ihn aus, meistens mit unseren Gaben. Den Clan gibt es schon seit über 3000 Jahren und er ist der größte Zirkel überhaupt.
Natürlich gibt es hier auch eine gewisse Reihenfolge.
Zuerst kommen die 3 Meister Aro, Caius und Markus. Sie geben hier den Ton an und gehören somit zu den wichtigsten Personen hier.

Aro ist der Anführer der 3. Er besitzt die Gabe, allein durch eine Berührung, alle Gedanken zu sehen, die du jemals gedacht hast. Seine Frau heißt Sulpica.

Caius verfügt im Gegensatz zu Aro und Markus über keine besondere Gabe. Er scheint eine Vorliebe für Gewalt zu haben, denn im Gegensatz zu Aro handelt lieber, als viel zu reden.
Außerdem ist er mit Athenodora, der Cousine von Aro´s Frau Sulpicia, verheiratet.

Markus ist der stillste der drei Anführer und verfügt über die Gabe, Beziehungen zu erkennen.
Er war mit Aros Schwester Didyme verheiratet, doch als die beiden den Wunsch äußerten, die Volturi zu verlassen, ermordete Aro seine Schwester hinter Markus Rücken, um ihn daran zu hindern zu gehen.

Danach kommen auch schon sofort die Ehefrauen.
Die zwei übernehmen lediglich repräsentative Aufgaben für die Volturi und haben Volterra schon seit langer Zeit nicht mehr verlassen.

Naja dann kommen schon eigentlich die Wachen.
Der Clan besteht eigentlich zum größten Teil aus uns. Wir beschützen die Frauen und Anführer und reisen oft auch rum um andere Clans auszulöschen, wenn sie irgendetwas verbotenes getan haben.
Wie viel Wachen es gibt kann ich dir gar nicht mal so genau sagen. Du wirst sie mit der Zeit alle noch kennen lernen, schätze ich mal.

Wobei wir jetzt bei der Führung wären.
Vampire leben entweder von Menschen- oder Tierblut. Wenn man sich wie meine Familie von ersten ernährt, bekommt man, wenn man satt, ist rote Augen. Vegetarier haben goldene. Doch wenn wir durstig sind, bekommen wir schwarze Augen.
Auf jeden fall werden durch diese Führungen, Menschen durch das ganze Schloss geführt und nachher in den Trhonsaal. Dort haben sich dann alle Mitglieder versammelt und warten darauf, bis alle drin sind. Naja, danach töten wir sie alle."
Mein Körper verkrampfte sich.
,, Ihr macht was?"
,, Wir trinken das Blut der Menschen." Er schaute mich grinsend an. Anscheinend musste ich wohl sehr lustig gucken.
,, Und ich wär da fast rein gegangen. Moment mal. Finnja!" Ach du Scheise.
,, Keine Sorge, wenn sie wirklich dabei sein sollte, wird Demetri sie rechtzeitig wieder raus ziehen. Keiner würde sie angreifen."
,, Das will ich doch hoffen." Man wieso hatte ich sie denn nicht überredet mitzukommen.
,, Es ist schon spät. Soll ich dich zum Hotel bringen?"
,, Mh, ich bin noch gar nicht müde. Außerdem wurden wir bei einer sehr wichtigen Sache gestört!" Ich lehnte mich wieder zu ihm herüber und küsste ihn dann kurz einmal nekisch.
,, Ich glaube, woanders könnten wir besser weitermachen."
Alec warf mich über seine Schulter und raste dann davon.
Innerhalb 2 Sekunden standen wir in einem sehr großen Zimmer.
,, Das ist mein Raum." Alec setzt mich behutsam auf seinem Bett ab und setzt sich dann aber sofort wieder zu mir.
,, Wow, brauchst du soviel Platz?" Es war wirklich unbeschreiblich schön.
,, Naja, da ich zu den bedeutensten Wachen gehöre, darf ich auch ein viel größeres Zimmer besitzten. Brauchen tue ich es nicht, nein, aber nett sieht aus." Er begann meine Schultern zu küssen und arbeitete sich dann immer mehr hinauf.
,, Was hast du denn für eine Gabe?"
,, Mhm, ich kann anderen die Sinne nehme. Du riechst, schmeckst, siehst, fühlst und hörst also nichts mehr."
,, Wow!" Weiter kam ich nicht. Alecs Lippen lagen jetzt energisch auf meinen und schon war lag ich auf ihn.
,, Du weißt, dass das ganz böse enden kann oder?"
,, Ist mir egal. Ich vertraue dir!" Alec wird mir schon nichts tun.
,, Deine Entscheidung!"
Und dann machten wir da weiter wo wir aufgehört hatten.

Später als ich schließlich müde wurde, schlief ich friedlich in seinen Armen ein.
Es war die schönste Nacht meines Lebens.

Rettungsaktion

~Finnja~

Ich wartete eine Ewigkeit. So kam es mir zumindest vor, doch es kam keiner von ihnen. ´Verdammt nochmal, was treiben die denn so lange?` So langsam wurde ich sauer. Ts, wenn sie schon so lange wegbleibt, kann sie auch Bescheid sagen! aber so wie es aussieht hält Fräulein Fabienne das nicht für nötig und ist zu sehr mit diesem Alec beschäftigt. Um nicht noch wütender zu werden, verdrängte ich den Gedanke so gut es ging und verließ den Treffpunkt wieder. Jetzt stand ich planlos in der Stadt und grübelte darüber, was ich jetzt machen könnte. ´Shoppen? nein, das Geld soll ja nicht nach ein paar Tagen weg sein. Nochmal ins Museum? hm, irgendwie keine Lust dazu. Die Stadt besichtigen? Keine gute Idee, sonst würde ich mich noch verlaufen. Zurück ins Hotel? Dann würde ich aber nur im Zimmer rumsitzten. Also auch nicht das...was wäre denn jetzt die perfekte Beschäftigung?` Ich ließ den Blick schweifen und entdeckte eine Gruppe von Touristen. ´Genau! die Palazzo Führung. Fabi ist bestimmt noch da drin. Und wer weiß, wenn ich da mitgehe, treffe ich sie vielleicht?` Schnellen Schrittes gesellte ich mich zur Gruppe. ,, Quando sarà la iniziano dirigenza?
(Wann beginnt die Führung?)", fragte ich einen der Herren, bei denen ich ankam. ,, Subito. (Sofort)", antwortete mir dieser und richtete seinen Blick auf die Frau, die jetzt kam. Es war natürlich nicht zu übersehen, das die Männer sie angafften. ´Männer...`, dachte ich Augen verdrehend.
,, Seguite me, il tour inizia. (Folgen sie mir, die Tour beginnt)", sagte die Frau und drehte sich zum Palazzo und ging voraus. Die Männer zögerten nicht lange und folgten ihr gleich. Ich ebenso.

Kaum hatten wir den Palazzo betreten, sah ich mich erstaunt um. Oh Gott, ist das groß! einfach unglaublich. Die Frau führte uns einen Gang entlang, doch lange folgte ich der Gruppe nicht mehr. Denn etwas, oder eher gesagt jemand, schnappte mich plötzlich. In der nächsten Sekunde stand ich auch schon beim Treffpunkt, bei dem ich vorher gewartet hatte. Nur ich war nicht allein. Nein, vor mir stand...richtig, Demetri. Ich blinzelte und starrte ihn ungläubig an. Doch er grinste mich nur leicht an. ,, W-W-Wie hast du d-das gemacht?", war das erstbeste was mir einfiel.
,, Dich gerettet.", gab er als Antwort. ,, A-Aber wie schnell und wovor?" Das eben ging so schnell, er konnte auf keinen Fall ein normaler Mensch sein. Aber was dann? Sein Gesichtsausdruck veränderte sich jetzt zu unsicher. ,, Wenn ich es dir sage, versprichst du mir dann nicht zu schreien oder abzuhauen?" Wieso bittete er mich darum? Was in Gottes nahmen war er? Aber um seine Frage zu beantworten nickte ich leicht. Er holte tief Luft und sagte mir dann das, womit ich wirklich nicht gerechnet hatte. ,, Ich bin ein Vampir und ich habe dich davor bewahrt, als Nachspeise für die anderen zu Enden." Demetri sah mich gespannt an. Bitte was? Vampir? Hatte er gerade ernsthaft VAMPIR gesagt? ,, A-Aber du..euch..sollte...nicht..", stammelte ich und brachte einfach keinen anständigen Satz zustande. ,, Was?", fragte er verwirrt. Ich holte tief Luft. ,, Ich dachte immer Vampire wären nur ein Mythos, ein Märchen eben." Jetzt grinste er mich so an, wie ich es liebte. ,, Es steht aber ein waschechter vor dir." Es steht ernsthaft ein Vampir vor mir. Das muss man sich mal Vorstellen. ,, D-Du wirst mir doch nichts t-tun, oder?", diesen Satz bekam ich nur kleinlaut raus und wich dabei einen Schritt zurück. ,, Hast du etwa Angst vor mir?" Diese Frage meinte er nicht Ernst, oder? ,, Neeeein, wieso sollte ich? Du bist ja nur ein Vampir, der mich mit Leichtigkeit töten könnte und das in Sekundenschnelle. Da brauche ich doch keine Angst zu haben." Er brach in schallendes Gelächter aus. Ich fand das gar nicht so witzig. Immerhin war es doch wahr. ,, Das habe ich Ernst gemeint.", murmelte ich dann. Demetri beruhigte sich langsam wieder. ,, Nenn mir einen Grund, wieso ich dir etwas tun sollte.", sagte er mit etwas ernsterem Unterton. ,, Nenn du mir einen, wieso nicht.", entgegnete ich. Wieder grinste er. ,, Gut, wie du willst. 1. Du hast deinen eigenen Kopf 2. Du bist hübsch. 3. Bist du in mich verliebt." WAS? Woher wusste er das? War es wirklich so auffällig an dem einen Abend? Oh man, wie peinlich.
,, N-Nein, bin ich nicht.", sagte ich aus Reflex. Man, Finsch, jetzt reiß dich zusammen und geb es doch einfach zu! er weiß es doch eh schon, was stellst du dich also so an?
,, Ach, nein?", seine Stimme war nur ein flüstern und klang trotzdem verführerisch. Der Kerl machte mich wirklich wahnsinnig.
,, Nein...", widersprach ich wieder. ´Finsch, du bist die größte Memme die es gibt!`, beschimpfte ich mich in Gedanken und bemerkte nicht, wie Demetri jetzt so nah vor mir stand, das uns kein Millimeter mehr trennte. Sein Gesicht wanderte zu meinem Ohr. ,, Gib`s zu und ich bin dein.", hauchte er mir zu und sah mir darauf in die Augen. Wie bitte? Könnte es sein...
,, I-Ich...", stotterte ich. Finsch, verdammt! nutzt die Chance und sag es!
,, Du?", fragte er mit sanftem lächeln.
,, ich l-l-lie...", das Wort wollte mir einfach nicht über die Lippen kommen.
´FINNJA; JETZT SPUCK ES ENDLICH AUS ODER DU WIRST ES BEREUEN, ES NICHT GETAN ZU HABEN! ALSO LOS JETZT`, schrie ich mich in Gedanken geradezu an.
Demetri schwieg nur und sah mir weiterhin in die Augen. Er musste es mir ja auch so schwer machen! ich nahm all meinen Mut zusammen.
,, Ich liebe dich, Demetri!", bekam ich endlich heraus. ,, Ich dich auch.", hauchte er mir zu und schon lagen seine Lippen auf meinen. Dieses Gefühl war berauschend! noch nie hatte ich jemanden so sehr geliebt, wie ihn. Und jetzt endlich, küsste ich meinen Traumprinzen, auf den ich schon so lange gewartet hatte. Automatisch schlang ich meine Hände um seinen Nacken. Mein Traumprinz legte seine Hände an meine Taille und zog mich so nah es nur ging an sich heran. Ich wünschte dieser Moment würde nie wieder vergehen.

Doch leider enttäuschte er mich und löste sich sanft von mir. Sein Blick sah angestrengt aus. Anscheinend kostete es ihn viel Kraft, nicht die Kontrolle zu verlieren. ,, Ich werde dir in meinem Zimmer mehr erklären." Er ließ mich nicht zur Antwort kommen, denn schon hatte er mich hochgehoben und flitzte los. Ein paar Sekunden später befanden wir uns in einem geräumigen Zimmer. ,, Da wären wir.", flüsterte Demetri mir ins Ohr und stellte mich langsam ab. ,, Nett hast du es hier.", sagte ich lächelnd. ,, Nichts besonderes.", erwiderte er schmunzelnd. Meine Antwort war ein kurzer, flüchtiger Kuss. ,, Das also lieber?", sagte er grinsend und zog mich sanft zu seinem Bett. ,, Was du immer denkst.", flüsterte ich ihm ins Ohr und setzte mich dreist auf seinen Schoß. Wieder grinste er. ,, Bevor du mich hier noch weiter verführst, kläre ich dich erstmal über alle hier auf, da ich annehme, du bleibst jetzt hier." Ich nickte knapp. ,, Dachte ich mir. Aber dies kann leider nicht ich entscheiden, sondern nur die 3 Meister." Ich sah ihn verwirrt an.
,, 3 Meister?" Er schmunzelte nur. ,, Genau darüber kläre ich dich jetzt auf." Bevor ich noch etwas sagte, hauchte ich ihm einen Kuss auf die Lippen. ,, Ich bin ganz Ohr.", flüsterte ich.
Er konnte sich ein grinsend nicht verkneifen und begann kurz daraufhin zu erklären.

~ Fabienne ~

Als ich langsam wieder zu mir kam, bemerkte ich, dass ich gar nicht mehr im Bett war sondern auf einer Mauer. Auf einer mir sehr bekannten Mauer.
Na klar der Aussichtsplatz, wo ich Alec zum ersten Mal getroffen hatte. Direkt vor Kopf waren die vielen Steine gewesen, nur im Dunkeln konnte man sie nicht so gut erkennen.
Nur wieso war ich jetzt hier? Eigentlich müsste ich doch bei Alec im Zimmer sein.
Schnell schaute ich mich um und erblickte dann auch schon 2 Personen auf der Bank.
Sie kamen mir sehr bekannt vor, nur leider saß ich zu weit weg um zu erraten wer es ist.
Also sprang ich von der Mauer und näherte mich der Bank.
Nach ein paar Schritten erkannte ich dann, wer da war und blieb ruckartig stehen.
Da bin ich mit Alec! Dort auf der Bank. Oh Gott.
Und nach längerer Zeit erkannte ich auch, dass es sich um eine bestimmte Szene handelte.
Mein erstes Treffen mit ihm.
Um das Gespräch mitzubekommen ging ich noch ein Stückchen näher ran.
,, Hast du Angst?" Er stand auf und stellte sich direkt vor mich hin.
,, Nein, das nicht aber, wird dich nicht jemand vermissen?" War das wirklich meine Stimme?
,, Nein, mach dir da mal keine Sorgen." Alec hielt mir auffordernd die Hand hin.
Nach kurzem Zögern ergriff ich sie auch, nur dann änderte sich die Szene vom eigentlichem Verlauf.
Alec hielt mein Handgelenk an seinen Mund und strich langsam darüber. Mit der anderen Hand nahm er meine Taille und zog sie an sich.
Ich natürlich sagte kein Ton und schaute ihn nur geistesabwesend an. Wieso reagierte mein Körper denn nicht! Tritt ihn, beiß ihn, schlag ihn, mach irgendwas und renn weg!
Leider hörte meine Gedanken keiner dort drüben. Verdammt.
Als ich dann noch mit ansehen musste wie mein anderes ich ihn nur gespannt dabei zusah, wie Alec meine Haare zurückschob und so frei Sicht auf meinen Hals hatte, war es für mich klar was da gleich passieren würde. Und genauso kam es auch.
Alec beugte sich zu mir herunter und biss mir in den Hals. Dabei stöhnte ich nur erschrocken auf und ließ mich dann in seine Arme fallen.
OMG, das durfte nicht wahr sein. Wieso beißt mich dieser Typ? Hatte der nicht mehr alle Tassen im Schrank?
Noch ekelhafter wurde es dann, als Alec mich blutleer und tot auf den Boden fallen ließ und sich das Blut von den Lippen ableckte.
Danach drehte er sich zu mir um und ging bedrohlich langsam auf mich zu.
,, Was willst du?" Mehr kam aus meinen Mund nicht raus.
,, Du weißt was, ich will. Dein Blut, mehr nicht." Ein gefährliches Lächeln legte sich auf seine Lippen.
,, Ich dachte du liebst mich?"
,,Tue ich auch, aber Vampire haben nunmal keine Kotrolle über ihren Durst."
Nun war er bei mir angekommen.
,, Du wirst mir nichts tun!"
,, Ach nein?" Seine Stimme war nur ein leises, verführerisches Flüstern.
,, Wieso solltest du auch?"
,, Vielleicht, weil dein Blut das leckerste für mich überhaupt ist? Na klar, kann ich mich lange Kontrollieren, aber irgendwann werde ich nicht mehr widerstehen können."
Wie bei meinem toten ich vorhin, schob er meine Haare weg und begutachtete meine Kehle.
,, Bitte nicht!" Meine Stimme war nur noch ein Zittern.
,, Tut mir Leid, aber dein Blut ist einfach zu verlockend." Mit den Wörtern beugte er sich zu mir runter und legte seine kalten Lippen an meinen Hals. Dann merkte ich nur noch seine rasiermesserscharfen Zähne und wie er schließlich zu biss.

Mit einem leisen Schrei fuhr ich ruckartig nach oben, sodass ich senkrecht im Bett saß.
,, Fabienne, was ist los?" Alec strich behutsam über den Rücken.
,, Es war nur ein Traum, nur ein Traum", redete ich mir schnell ein.
,, Ein Albtraum?" Ich nickte.
,, Ja, es war die Szene wo wir uns zum ersten mal trafen, nur das wir nicht zurückgegangen sind, sondern du hast mich gebissen und getötet. Ich habs die ganze Zeit aus einer anderen Person mit angesehen. Wie du dann meinen leblosen Körper auf den Boden hast fallen lassen und dann auf mich zukamst. Das letzte an das ich mich erinnere war, dass deine Zähne sich in meinen Hals bohrten." Oh mein Gott.
,, Du weißt, dass das nie passieren wird!" Alec zog mich wieder zurück zu sich und umarmte mich von hinten.
,, Ich weiß!"
,, Gut dann Schlaf weiter, es ist erst 4 Uhr morgens!" Er küsste erst meinen Kopf, bevor er dann mit meinem Hals und meiner Schulter weitermachte.
Nein, Alec würde mir nichts tun, garantiert nicht. Er liebte mich.
Doch immer wieder hallten mir seine Worte wieder durch den Kopf.
,, Na klar, kann ich mich lange Kontrollieren, aber irgendwann werde ich nicht mehr widerstehen können!"
Wenn das nicht mal auf mich zutreffen sollte!

Erklärungen

~Finnja~

,, Also in dieser Welt gibt es verschiedene Clans, oder auch Familien. Und die Familie in der ich Lebe, ist die Königsfamilie, die Volturi. Ihre Gesetze gelten und regieren somit über jeden Vampir.
Die Königsfamilie gibt es schon seit über 3000 Jahren.
Sollte es mal vorkommen, dass einer gegen die Regeln verstößt, schalten wir ihn aus. Jedoch gibt es auch hier eine Gewisse Ordnung.
Angefangen bei den 3 Meistern. Diese sind Aro, Caius und Markus.

Aro ist das Oberhaupt. Seine Gabe ist es, durch eine Berührung alle Gedanken zu sehen, die du jemals gedacht hast. Dazu ist er meist der gütigste von den dreien. Seine Ehefrau heißt Sulpicia.

Caius hat keine besondere Gabe, doch eine große Vorliebe für Gewalt. Er hasst es lange zu reden und Handelt viel lieber. Bei ihm kriegt keiner eine 2. Chance, sondern wird gleich getötet oder gefoltert. Seine Ehefrau heißt Athenodora, Aro`s Cousine, verheiratet.

Markus ist der stillste von allen und meist an allem desinteressiert. Er sieht immer abwesend aus und starrt Löcher in die Luft. Früher war er mit Aro`s Schwester Didyme verheiratet, aber als die beiden den Wunsch äußerten, die Volturi zu verlassen, tötete Aro seine Schwester hinter Markus Rücken, damit dieser blieb.

Danach kommen die Ehefrauen. Sie übernehmen nur die repränsativeren Aufgaben und verlassen Volterra so gut wie nie.

Jetzt kommen wir schon zu den Wachen.
Zum größten Teil besteht der Clan aus ihnen. Wir beschützen die Frauen und Anführer. Oft reisen wir auch rum, um andere Clans auszulöschen, wenn sie ein Gesetzt gebrochen haben.
Die genaue Zahl der Wachen weiß ich nicht, die wirst du mit der Zeit schon noch alle kennen lernen.

Okay, jetzt kläre ich dich über die Führungen auf.
Wir Vampire ernähren uns von Menschen, oder Tierblut. Diejenigen die Menschliche Blut trinken, so wie wir, bekommen rote Augen wenn sie satt sind. Aber wenn sie durstig sind, schwarz.
Vegetarier haben goldene Augen, die es allerdings nicht so oft gibt.
Auf jeden fall werden die Touristen bei der Führung durch den ganzen Palazzo geführt und am Ende in den Thronsaal, wo wir sie dann töten."
Der Gedanke jagte mir einen Schauer über den Rücken.
,, Und da bin ich heute auch noch mitgegangen."
,, Ich habe dich ja gerettet.", flüsterte er.
,, Ja, aber wenn nicht, wäre ich jetzt die Nachspeise gewesen."
Er konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen.
,, Das ist nicht lustig.", maulte ich.
,, Aber dein Gesicht gerade schon.", sagte er grinsend. Lange konnte ich seinem grinsen nicht widerstehen und schon küsste ich ihn liebevoll. Er erwiderte und drückte mich sanft nach hinten aufs Bett. Ich lächelte in den Kuss. Er legte sich neben mich, doch löste den Kuss dabei nicht.

Automatisch schlang ich die Arme um seinen Nacken und er strich mir erst über den Rücken und zog mich dann ganz nah an sich. Vorsichtig löste ich mich und sah ihm in die Augen.
,, Du hast doch nichts dummes vor, oder?", fragte ich frech grinsend.
,, Nein, wie kommst du nur darauf?", sagte er ebenso grinsend und die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören.
,, Ich habe eine bestimmte Regel.", mein grinsen verschwand nicht.
,, Achja, die wäre?", hauchte er.
,, Kein Sex vor der Ehe.", sagte ich immer noch grinsend und küsste ihn kurz.
,, Wieso denkst du, ich würde auf die Idee kommen, das zu versuchen?", wieder diese Ironie.
,, Du kleiner Charmeur.", hauchte ich bloß.
,, Du machst es einem auch wirklich schwer.", flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich sanft.
,, Tja, damit wirst du Leben müssen.", kicherte ich und kuschelte mich an seine Brust.
Er lachte leise und nahm mich in den Arm. Bei ihm fühlte ich mich so wohl. Er gab mir ein wohliges Gefühl und ich fühlte mich sicher bei ihm. Er würde mir nie etwas tun, daran glaubte ich fest. In seiner Nähe wurde mir immer so warm ums Herz. Und jedes mal wenn ich ihn sehe, hüpfte mein Herz vor Freude.

Langsam wurden meine Augen schwer und schloss sie. Ich spürte noch wie Demetri mir einen Kuss auf den Schopf gab und ,, Schlaf schön.", flüsterte. Dann schlief ich auch schon friedlich in seinen Armen ein.


~Fabienne~

Als ich wieder aufwachte, lag Alec genau wie vor paar Stunden hinter mir und küsste meine Schulter.
,, Gute Morgen, la mia principessa!"
Ich musste sofort lachen.
,, Wieso grinst du so?"
,, Irgendwie mag ich es, wenn du mich so nennst!" Ich drehte mich zu ihm um und lag nun halb auf ihm.
,, Wenn du willst, sage ich es so oft hintereinander, wie nur möglich!" Jetzt fing er auch an zu Grinsen.
,, Dann hättest du aber gar keine Zeit mehr das hier zu tun."
Sofort legte ich meine Lippen auf seine und zog ihn an mich.
Alec gefiel das wohl und schon hatte er mich ins Kissen gedrückt und küsste mich weiter stürmisch. Es war wie in einem Traum, nur das der hier real war. Nicht so wie heute Nacht.
Bei dem Gedanken an den Albtraum eben, verkrampfte ich mich.
,, Na klar, kann ich mich lange Kontrollieren, aber irgendwann werde ich nicht mehr widerstehen können!"
Diese Wörter hallten mir immer und immer wieder durch den Kopf.
Auch Alec bemerkte es und ließ kurz von mir ab.
,, Denkst du gerade an den Albtraum?" Sein Blick war voller Sorge und Mitgefühl.
,, Ja, mir geht einfach ein Satz von dir nicht aus meinen Gedanken." Wieso musste ich auch so doof träumen. Machte ich sonst normalerweise nie.
,, Welcher?"
,, Du hast gesagt : ,, Na klar, kann ich mich lange Kontrollieren, aber irgendwann werde ich nicht mehr widerstehen können!" Was ist, wenn es stimmt und du wirst dich irgendwann nicht mehr beherrschen können?" Jetzt war ich voller Kummer und Sorge.
,, Ich kann dir nichts versprechen Fabienne. Es ist mehr als gefährlich eine Beziehung mit einem Vampir zu führen, keine Frage."
Plötzlich vielen mir auch andere Sätze von ihm ein.
,, Ist mein Blut auch das verlockendste für dich?" Eigentlich wollte ich die Antwort gar nicht hören.
und Alec schien auch erst lange zu überlegen, bevor er schließlich sagte: ,, Ja, ist es."
Nur drei kleine Wörter lösten in mir eine riesen Angst aus. Ich rutschte ein Stückchen von ihm weg und sah Alec in die Augen. Tiefschwarz.
,, Keine Sorge, ich hab mich unter Kontrolle."
,, Wieso hast du dann schwarze Augen?"
,, Weil ich seit gestern morgen nichts mehr getrunken habe und die ganze Zeit über mit dir in einem Zimmer war. Glaub mir, für mich gäbe es jetzt nichts besseres ein dein Blut."
Wollte der mich noch mehr verschrecken?
,, Wie kannst du dich dann noch Beherrschen?"
,, Naja, seit ungefähr 1200 Jahren werde ich darauf trainiert. Jeden Tag habe ich mit Menschen zu tun und darf sie nicht mal anschauen."
,, 1200 Jahre?" Das durfte nicht wahr sein.
,, Ja, mit 17 wurde ich verwandelt."
,, So langsam glaube ich, dass du mir noch so viel mehr zu erzählen hast, oder?"
Er Alec lächelte mich an und sagte: ,, Da könntest du richtig liegen. Aber zuerst muss ich dich Aro vorstellen." Er stand auf.
,, Wenn du damit einverstanden bist, dann würde ich Aro darum bitten, dass du bei uns bleiben kannst. So musst du nicht mehr zurück ins Heim und ich schätze mal, dass Finnja auch hier bleiben will, bei Demetri."
Ach du meine Güte.
,, Meinst du das ernst?" Meine Freude wahr unüberhörbar.
,, Das ist mein voller Ernst!"
,, Natürlich, ja." Ich sprang schnell vom Bett auf, lief auf ihn zu und sprang ihm in die Arme.
Damit ich nicht runterfiel, schlang ich schnell meine Beine um seine Hüften und krallte mich mit den Händen an seinem Hals fest.
,, Deiner Reaktion nach, denke ich, dass du damit einverstanden bist", flüsterte er mir ins Ohr und hielt mich dabei fest mit seinen Armen fest.
,, Wie kommst du nur darauf?" Ich lehnte mich ein Stück zurück um ihm besser ins Gesicht sehen zu können.
,, Keine Ahnung, ich hab da so ein Gefühl." Und schon küsste er mich wieder.
Leider nur kurz.
,, Ich glaube da draußen wartet jemand auf dich!"
,, Wer denn?"
,, Komm!" Er ließ mich langsam runter und zog mich dann mit zur Tür. Als er sie öffnete und ich den Flur runtersah, entdeckte ich sofort Finnja mit Demetri. War klar.
,, Fabi!"
,, Finsch!"
Wir rannten aufeinander zu und umarmten uns stürmisch.
,, Ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Du kamst einfach nicht zum Hotel zurück!"
,, Ich weiß, es tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet hatte. Du musst wissen, ich war schwer beschäftigt." Ich grinste Alec an und zog in mit einer Hand zu mir hin. Womit hatte ich ihn verdient? Auch wenn er manchmal nach meinem Blut lüstete.
,, Aha, ich glaube da haben wir uns einiges zu erzählen, nicht war?"
Anstatt einer Antwort lächelte ich sie nur an. So kannte ich meine BFF.
,, Wie ich sehe, hast du sie doch heil raus bekommen!" Auch Alec war neben mir echt erleichtert, dass Finnja nicht als Vorspeise gelandet ist.
,, Ja, sie waren schon kurz vorm Thronsaal. Nochmal Glück gehabt." Demetri schaute meine Freundin grinsend an.
Wie viel Glück muss man im Leben haben, um sowas erleben zu dürfen. Für mich und Finsch ging gerade ein Traum in Erfüllung.
,, Ich war gerade dabei mit Fabi zu Aro zu gehen, um ihn darum zu bitten, sie hier aufzunehmen. Ich vermute mal, genau das gleiche wolltet ihr auch tun oder?"
,, Stimmt."
,, Gut, dann können wir ja alle gemeinsam gehen."
Sofort ging Alec mit mir im Schlepptau den Gang entlang, hinter uns meine BFF und Demetri.

Die 3 Meister & eine Spitznamenkrise

~Finnja~

´Man bin ich froh, Fabi endlich wiederzusehen.`, dachte ich mir, während ich lächelnd zu Demetri sah. Ich freute mich wirklich für meine BFF, dass sie Alec hatte, aber ich würde ihn trotzdem im Auge behalten.
,, Du sagtest doch, Aro sei der gütigste, oder?", flüsterte ich und ignorierte den Gedanke jetzt erstmal. ,, Ja, das habe ich gesagt.", flüsterte er zurück.
,, Aber...dieser Caius. Ich glaube nicht das er dafür sein wird, dass wir hier Leben können.", meine Stimme hatte einen besorgten Unterton.
,, Keine Sorge. Auch wenn es so ist, er wird dir nicht einfach was tun.", versuchte er mich zu beruhigen.
Wenn das mal stimmte.
Ich sah gerade wieder nach vorne, da bemerkte ich, dass wir vor der Tür des Thronsaal standen.
Alec öffnete sie.

Mein Blick huschte sofort durch den Saal, als wir drinne waren. Ich sah auf beiden Seiten jeweils 2 Wachen. Selbst am Eingang standen welche, die uns ziemlich gierig anstarrten. Diese Blicke machten mir irgendwie Angst, weshalb ich mich an Demetris Arm krallte und mich an ihn drückte. Fabi schien es nicht anders zu gehen, denn sie drängte sich auch mehr an Alec.
Zuletzt blieb mein Blick an den 3 Meistern hängen, die allesamt auf einem Thron saßen.

Der Mann in der Mitte, lächelte uns freundlich zu. ´Der muss wohl Aro sein...`, dachte ich mir und bemerkte sogleich den stechenden Blick von dem Blondhaarigen Mann rechts auf dem Thron.
´Dem Blick zu urteilen nach, scheint das Caius zu sein. Der macht einem ganz schön Angst und das nur mit seinem Blick.`
Schnell sah ich weg und somit nach links, zu dem braunhaarigen Mann, der sehr abwesend aussah. ´Dies ist dann wohl Markus...` Lange konzentrierte ich mich nicht mehr auf ihn, denn Aro stand auf und kam zu uns.
Ich hatte gar nicht gemerkt, das wir schon längst standen.
,, Schön euch beide endlich kennen zu lernen. Demetri und Alec erzählten uns schon von euch." , begann Aro.
,, Darf ich?", fragte er meine BFF, als er vor ihr stand und reichte ihr seine Hand. Diese schien unsicher zu sein und zögerte. Doch Alec flüsterte ihr etwas zu, was ich nicht verstand, worauf sie ihre Hand auf Aro`s legte. Dieser umschloss ihre Hand dann mit seiner anderen und konzentrierte sich.
,, Was macht er da?", fragte ich Demetri verwirrt, im Flüsterton.
,, Er sieht all ihre Gedanken, die sie jemals gedacht hat."
,, Achso..." Er nickte bloß und sah wieder zu Aro. Ich tat es ihm gleich.

Plötzlich zuckte Aro zurück und sah Fabi verwirrt und zugleich erstaunt an.
,, Äußerst Interessant. Ich kann ihre Gedanken nicht lesen.", gab er bloß von sich
und kam dann zu mir. Demetri, Alec und selbst Caius, sahen Fabienne verwirrt an, sahen dann aber zu mir, als Aro vor mir stand.
´Jetzt bin ich wohl dran...`
Auch wenn er mich anlächelte, war ich mir nicht sicher, ob er so ungefährlich ist.
,, Würdest du dann bitte?"
Mir reichte er auch seine Hand, wie bei Fabi. Aber ich zögerte nur kurz und legte meine Hand dann schließlich auf seine.

Bei mir zuckte er zwar nicht zurück, aber ließ sie nach kurzer Zeit wieder los und sagte:
,, Interessant."
,, Was machen wir jetzt mit ihnen?!", meldete sich Caius zu Wort.
,, Das, mein Bruder, müssen wir Besprechen."
,, Sie sind Menschen, unsere Nahrung! Wir sollten sie einfach töten!", sagte er barsch.
,, Aber, aber, Bruder. Nicht gleich so Voreilig. Wer weiß, ob sie nützliche Gaben haben, wenn sie verwandelt werden. Vor allem bei Fabienne, habe ich da so ein Gefühl."
Moment, was?? Davon hatte Demetri aber nichts gesagt! ich sah meinen Freund an, der mich entschuldigend ansah.
,, Ist doch egal. Wir haben genügend Wachen!"
,, Wir werden uns darüber Beraten.". Er drehte sich zu uns.
,, Ihr dürft fürs erste gehen. Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben,
rufen wir euch wieder zu uns."
Wir nickten nur benommen, drehten uns um und verließen den Thronsaal wieder.

Als wir außer Hörweite der anderen waren, seufzte ich.
,, Was glaubt ihr, wie sie sich entscheiden?", fragte ich alle.
,, Ich hoffe doch für das bessere..", murmelte Fabi.
,, Das hoffen wir denk ich, alle.", warf Alec ein. Demetri nickte zustimmend.
,, Caius ist ja noch gruseliger, als ich dachte.", rutschte es mir raus.
Die beiden Jungs konnten sich ein grinsen nicht verkneifen.
,, So ist er eben. Immer gegen alles."
,, Kam es wirklich nicht einmal vor, dass er Gnade hat walten lassen?", fragte meine Freundin ungläubig. Alec schüttelte den Kopf.
,, Nein, noch nie."
,, Unglaublich. Wie kann man so herzlos sein?", kam es von mir.
,, Tja...", sagte mein Freund nur und legte einen Arm um meine Schulter.
,, Aber ich denke schon, dass ihr hier bleiben könnt. Es ist sowieso Aro`s Wort, das gilt.
Caius kann also wenn, nur widersprechen. Und Aro schien euch interessant zu finden, weshalb ihr eine größere Chance habt, zu überleben.", erklärte Demetri.
Die letzten Worte ließen mich kurz zusammenzucken.
,, Hey, meine Kleine. Du brauchst keine Angst zu haben.", flüsterte Demetri.
Alec blieb abrupt stehen und drehte sich zu uns um und schaute Demetri an.
,, Meine Kleine? Das soll ernsthaft dein Spitzname für sie sein?", er sah ihn halb grinsend, halb ungläubig an.
,, Welchen, ach so tollen Namen, hast du denn für deine Freundin?"
Jetzt grinste er ganz.
,, La mia pricipessa." Ich musste mich wirklich beherrschen nicht loszuprusten.
,, Na gut, du hast gewonnen.", ergab Demetri sich.
,, Wusste ich.", er lachte kurz.
,, Denk dir mal was besseres aus. Das sagt heutzutage doch keiner mehr. Das ist genauso komisch wie ´Süße`, ´Zuckerschnute`, ´Honigmäulchen`, und weitere.", sagte Alec noch immer grinsend.
,, Jaja, ist ja schon gut."
Fabi, die bis jetzt nur grinsend zugehört hatte, meldete sich zu Wort.
,, Wer sagt denn, das meiner BFF der Spitzname nicht gefällt?"
Ich öffnete gerade den Mund, um etwas dazu zu sagen, da kam mir Alec auch schon zuvor.
,, Also wirklich Fabienne. Ihr Mädchen heutzutage wollte doch außergewöhnlichere, oder etwa nicht?", fragte er mit einer hochgezogenen Braue und sanftem lächeln.
,, Und wer sagt, dass wir modern sind?", sagte ich schnell.
Die beiden Jungs lachten kurz.
,, Auch wieder wahr. Na gut. Finnja, gefällt dir der Name, oder willst du auch einen außergewöhnlichen?", fragte mich Demetri.
Ich musste kichern.
,, Naja. Ganz so schlecht ist der Name nicht, zumindest...", schon wurde ich unterbrochen. Und zwar von, richtig geraten, Alec.
,, besser als die, die ich eben nannte.", unterbrach er wieder grinsend.
ich sah kurz zu ihm. ,, Ja, ....", jetzt sah ich wieder zu Demetri.
,, Aber wenn dir ein besserer einfällt, benutzt du den, ja?", sagte ich und küsste ihn kurz.
Er erwiderte den Kuss erst, bevor er antwortete.
,, Okay.", hauchte er.
,, Wenn ihr das machen wollte, könnt ihr das auch in eurem Zimmer.", kam es von Alec, der ein breites grinsen aufgelegt hatte.
,, Das kann ich gar nicht, da sie eine Regel hat.", erwiderte Demetri und sah ebenso grinsend zu Alec. ,, Die wäre?", fragte Fabie und sah mich an.
,, Kein Sex vor der Ehe.", sagte ich fast schon lachend. Alec hob amüsiert eine Braue und seine Mundwinkel zuckten ebenso amüsiert ein wenig weiter nach oben.
,, Also Finsch! woher hast du denn den Schwachsinn her? Du warst doch noch nie religiös.", sagte Fabi schmunzelnd.
,, Ich weiß.", sagte ich bloß und grinste breit. Fabi musste lachen.
,, Du bist unverbesserlich.", sagte sie.

Wir verplauderten uns vollkommen, sodass schon bald Felix kam und uns Bescheid gab, dass sich die Meister entschieden hatten. Deshalb unterbrachen wir unser Gespräch und folgten Felix zurück in den Thronsaal, wo uns die Meister schon erwarteten.

~ Fabienne ~

Als wir den Saal wieder betraten, kam Aro auch schon strahlend auf uns zu. Ein gutes Zeichen.
,, Wir", er schaute kurz nach hinten zu Caius, ,, haben uns entschieden euch bei uns hier aufzunehmen. Ihr könnt also zurückreisen, eure Sachen packen und dann wieder zu uns fliegen. Selbstverständlich stellen wir euch ein Privatflugzeug zur Verfügung. Um die Abmeldung im Heim, kümmern sich Alec und Demetri.
Glaubt uns, alle sind schon so gespannt, was aus euren Gaben wird, vor allem bei Fabienne. Bis jetzt habe ich noch nie erlebt, dass ich die Gedanken eines anderen nicht lesen konnte. Wir können es also kaum abwarten. Allerdings sollten wir warten bis sie volljährig sind oder zumindest 17." Er schaute Alec und Demetri bedeutungsvoll an.
,, Deswegen werden wir uns nochmal unterhalten. Am besten erklärt ihr auch selber den Mädels, was ich damit meine."
,, Natürlich Aro." Demetri lächelte kurz, bevor er sich dann an seine Freundin wendete:
,, Mach ich später!"
Was konnte das nur sein? Warten bis wir 17 oder volljährig sind. Naja, Alec wirds mir schon sagen.
,, Gut, dann könnt ihr ja schon losfliegen. Alles ist bereits organisiert. Viel Spaß euch vieren." Mit denn Worten drehte Aro sich um und ging zurück zu seinen Brüdern.
Nie wieder im Heim leben, wow. Nur noch mit Alec und Finnja und Demetri...
Mein Leben konnte beginnen.
Schließlich begaben wir uns dann auch aus dem Saal hinaus und schlossen dir Tür hinter uns.
Dann fielen wir uns alle gegenseitig in die Arme. Zuerst ich und Alec, Demetri und Finnja und dann natürlich noch ich und meine BFF. Keiner konnte in diesem Moment beschreiben, wie glücklich wir waren. Es war einfach unglaublich.
,, Kommt Mädels, wir wollen doch nicht unseren Flieger verpassen." Die Jungs streckten uns jeweils eine Hand entgegen, die wir natürlich bereitwillig nahmen.

Nach gut einer Stunde saßen wir alle im Privatjet. In der Zeit waren wir zum Hotel gefahren, hatten uns abgemeldet, gezahlt ( was zu unserem Glück Demetri und Alec übernehmen wollten. Bei Vampiren sollte man dann lieber nicht wiedersprechen ;) ), gepackt, die Sachen dann wieder zum Schloss gebracht und dann zum Platz mit dem Jet gegangen.
Das ganze Ding war einfach gigantisch.

( nur mit 2 gegenüberliegenden Sofas und keine Tische dazwischen )
Auf dem linken Sofa saß Alec mit mir. Ich hatte mich hingelegt und legte meinen Kopf auf seinem Schoß ab.
Rechts taten Demetri und Finnja genau das gleiche.
So konnten wir Mädels uns schön ausstrecken.
,, Was sagen wir denn bitteschön Andy, warum wir nicht mehr wiederkommen. Ich werde sie schrecklich vermissen!" Meine Freundin war total unruhig, schaute die ganze Zeit an die Decke und machte sich immer wieder die Gedanken über die Abmeldung. Dabei landeten wir doch erst in 7 Stunden.
,, Finsch, uns wird schon was einfallen. Mach dir jetzt mal keine Gedanken darüber. Lieber könntest du darüber nachdenken, welchen Spitznamen du jetzt haben willst." Ein leises Kichern kam von mir.
,, Wie wärs mit Liebling oder Schatz?" Unser Experte meldete sich mal wieder zu Wort.
,, Nein, das sagt jeder Junge zu seinem Mädchen. Langweilig", fand Demetri.
,, Weißt du noch wie dich deine Eltern immer genannt hatten Fabi? Das war zum totlachen!"
,, Finsch, sei still. Das will hier keiner wissen!" Musste die das jetzt erwähnen?
,, Doch, ich!" Mein Freund schaute mich grinsend an.
,, Glaub mir, den willst du nicht kennen."
,, Und wenn doch?"
,, Sag ich ihn dir trotzdem nicht. Und du bitte auch nicht Fin. Denk dran, Knochenschwur!"
,, Wieso denn nicht?" Auch Demetri hatte sich mit eingeschaltet. Man Finnja Catroll, ich könnte dich...
,, Wenn du es mir nicht sagst, muss ich dich wohl oder übel dazu zwingen." Alecs Augen funkelten gierig auf. Das würde der nicht wagen.
,, Alec, nein!"
,, Demetri, helf mir mal!" Er stand auf, sodass mein Kopf auf ein Kissen fiel, Demetri kam rüber und so standen beide bedrohlich vor mir.
Dabei schauten die mich auch noch so gefährlich an.
,, Also, sagst du es oder nicht?"
,, Vergiss es, Alec:" Ich bin doch nicht blöd!
,, Ok, Deme?"
Der nickte nur und nahm mich an der Hand nach oben. Dann stellte er sich hinter mich und hielt meine Hände von hinten fest.
Alec stand mittlerweile direkt vor mir und nahm wie im Traum meine Haare beiseite.
,, Letzte Chance!" Sein Knurren war kaum zu überhören.
,, Du tust mir sowieso nichts!" Oder?
,, Ach nein?"
Jetzt beugte sich Alec langsam zu mir runter und berührte mit seinen Lippen meinen Hals.
Unter seiner Berührung erzitterte ich und versuchte mich vergeblich von Demetri zu befreien.
Dann spürte ich langsam seine Zähne.
,, OK, ICH SAGS DIR!" Der meinte das doch wirklich ernst.
,, Geht doch", flüsterte Alec und innerhalb 2 Sekunden, lag ich wieder auf dem Sofa,
mein Kopf auf Alecs Beinen.
,, Also, wir hören?"
,, Keine Ahnung woher sie das hat. Immer wenn ich kommen sollte, rief sie " Mieze"."
Mein Freund fing natürlich sofort an zu lachen und Finsch`s tat ihm nach. Auch meine BFF konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
,, Mieze?" Alec bekam sich vor Lachen nicht ein.
Na das konnte ja noch ein langer Flug werden.

Abschied vom Heim

~Finnja~

Also ich musste sagen, vorhin als mein Freund Fabi festhielt und Alec vor ihr stand, war das schon etwas witzig. Aber als sie auf einmal so panisch schrie ´Ich sags dir`, hatte ich mich doch gefragt was er vorhatte. Aber dies erfuhr ich leider nicht. Dafür aber besprachen wir, was wir den Betreuern sagen, wieso wir das Heim verlassen wollen.

Wir waren mittlerweile am Heim angekommen. ,, Okay, ihr wisst, was ihr zu sagen habt, oder?", fragte Alec uns. ,, Ja, klar.", antwortete ich und sah zum Heim. ,, Dann los.", kam es von Fabi.
Ich nickte bloß und setzte den Weg zur Tür an, gefolgt von meiner BFF und hinter uns die Jungs.

Als ich die Tür öffnete, richteten sich sofort viele Blick der Kinder auf uns, die durch den Gang liefen. Das hatte ich ja total vergessen. ´Wie ich so viele Blicke doch hasse...`, dachte ich mir und ging einfach an ihnen vorbei, Richtung Betreuerzimmer. Dieses erreichten wir auch schon nach kurzer Zeit. Ich klopfte zaghaft an. Die Tür wurde von unserer Lieblings-Betreuerin geöffnet.
,, Oh, Fabienne, Finnja u...", sie stoppte und sah verwirrt zu unseren Freunden.
,, Und mit wem habe ich das Vergnügen?"
Die beiden lächelten freundlich.
,, Ich bin Demetri und das neben mir ist Alec.", antwortete mein Freund ihr. Auf einmal hellte sich Andys Blick sich auf. ,, Ah. Ihr seid also Freunde von den beiden?"
,, Sozusagen.", sagte Alec leicht grinsend.
,, Hm...okay.", sie wendete sich wieder uns zu.
,, Und was macht ihr so früh wieder hier? Ich dachte ihr wollt 2 Wochen in Italien bleiben."
,, Naja, also...das wollten wir dir jetzt erklären.", begann meine BFF.
,, Wir wollen das Heim verlassen und bei den Jungs leben.", fing ich an zu erklären.
Jetzt starrte sie uns verwirrt und zugleich erschrocken an.
,, Was? O-Okay. Lasst uns das drinnen besprechen.", sagte sie, trat beiseite und machte eine einladende Handbewegung. Wir nickten ihr kurz zu und traten dann ein.
Dort setzten wir uns jeweils auf einen Stuhl.
Jetzt musterte Andy die Jungs erst, bevor sie sich an uns wendete.
,, Was hat euch dazu bewegt, zu dem Entschluss zu kommen, dass Heim zu verlassen?"
,, Wir können in Italien bei den Jungs leben. Und da wir sie lieben, wollen wir auch bei ihnen bleiben. Aber vorher wollten wir euch deswegen Bescheid sagen."
Sie nickte verstehend.
,, Das verstehe ich. Und ich wünsche euch nichts mehr, als das ihr glücklich seid. Jedoch kann ich es nicht alleine Entscheiden, dass ihr geht. Deshalb müssen wir das mit den anderen Besprechen."
,, Okay. Dann holt sie doch bitte her, damit wir das Regeln können.", kam es von Alec.
,, Mach ich.", sagte Andy bloß, drehte sich um und verließ das Büro, um die anderen Betreuer zu holen.
,, Also bis jetzt läuft es doch ganz gut. Wenn wir in der Besprechung noch die anderen Überzeugen, können wir wieder zurückfliegen.", sagte Demetri und gab mir kurz einen Kuss auf die Wange.
,, Das kriegen wir hin.", sagte ich entschlossen.

Schon kam Andy mit den anderen Betreuern wieder und setzten sich alle an den Tisch.
,, Also ich habe das Grobe schon auf dem Weg mit ihnen Besprochen. Nur...", Andy hielt inne und sah die Jungs genauer an.
,, Wieso habt ihr schwarze Augen? Ich habe noch nie einen Menschen mit schwarzen gesehen." Die anderen Betreuer sahen sie jetzt auch an.
,, Nun. Wir tragen Kontaktlinsen. Die fanden wir einfach so cool.", sagte Demetri gelassen und fügte noch ein grinsen hinzu. Alec schloss sich ihm an.
,, Die Jugend heutzutage...", sagte einer der männlichen Betreuer.
,, Wird immer komischer mit denen.", lachte eine weibliche.
´Wow...die 2 können ganz schön überzeugend sein. Das hätte ich nicht so glaubhaft rüber gebracht.`, bei diesem Gedanke, warf ich meinem Deme einen kurzen Blick zu, ehe ich wieder zu Andy sah.
Diese räusperte sich jetzt, worauf die anderen mit ihrem leisen gekichere aufhörten und uns ansahen.
,, Also...ihr beide.", das war an unsere Freunde gerichtet. ,, müsst dies Unterschreiben."
Andy reichte ihnen ein Blatt. Deme war näher und nahm es somit und legte es auf den Tisch.
,, Wie ihr seht, ist es das Erziehungsrecht. Weil da ich annehme, dass ihr alleine wohnt, müsstest ihr das Unterschreiben." Die 2 Jungs nickten darauf nur. Anscheinend hielten sie Aro da raus. War vielleicht auch besser, sonst müsste das alles hier so umständlich gemacht werden, da er sonst hierher reisen müsste. Aber wie auch immer.
Unsere Lieblings-Betreuerin reichte ihnen einen Kugelschreiber. Deme nahm ihn und Unterschrieb schon einmal. Danach reichte er beides Alec. Dieser tat dann dasselbe.
,, Gut. Dann könnt ihr das Heim jetzt verlassen. Ich wünsche euch alles Glück auf dieser Welt und das ihr glücklich werdet.", sagte Andy zwar lächelnd, doch die trauer in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
Fabi und ich standen auf und umarmten alle Betreuer noch einmal zum Abschied und bedankten uns für die schöne Zeit. Dann gingen wir zurück zum Privatjet, was auch nur 5 Minuten dauerte.

Wir flogen schon eine Weile und Unterhielten uns.
,, Ihr seid jetzt aber nicht unsere Väter, nur weil ihr auf dem Blatt Papier Unterschrieben habt.", sagte ich grinsend.
,, Aber da steht es schwarz auf weiß.", lachte Demetri.
,, Ts...das ist doch nur ein Stück Papier, mehr nicht.", meldete sich Fabi grinsend zu Wort.
,, Das Beweist es aber.", kam auch Alec mit dazu.
,, Und wenn wir es zerreißen, habt ihr keinen Beweis mehr.", sagte ich kichernd.
,, Dafür müsst ihr erstmal da rankommen.", sagte mein Freund und grinste schief.
,, Wird schon nicht so schwer sein.", wieder ich.
,, Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir sind schneller, stärker und hören und
sehen besser als ihr. Aus diesem Grund wird es schwer sein, da ranzukommen.", diesmal war es Alec der grinsend antwortete.
,, Pah. Werdet schon noch sehen.", kam es wieder von mir und ich zwinkerte den beiden Jungs zu.
,, Uhhh, dann bin ich ja mal gespannt." Demetri küsste mich sanft und lehnte sich dann zurück.
Ich schmunzelte und kuschelte mich an ihn. Fabie machte das auf dem anderen Sofa ebenfalls. Nur das diese sich an ihren Alec kuschelte.
,, Na dann. Ich bin irgendwie müde. Ich Ruhe mich ein Weilchen aus.", mit diesen Worten drückte ich meinen Kopf etwas mehr gegen Demetris Brust. Dieser hatte die Arme um mich gelegt.
,, Ach Finsch. Das bedeutet also, dass du den ganzen Flug über schlafen wirst, du Langschläfer."
Ich sah, wie sich ein grinsen auf Alecs Lippen schmuggelte.
,, Ja, ich wünsche dir auch eine gute Nacht, Fabi.", gab ich grinsend zurück, bevor ich die Augen schloss und nach ein paar Minuten ins Traumland fiel.

~ Fabienne ~

Und schon war Finnja eingeschlafen.
,, Wird sie wirklich erst wieder wach, wenn wir landen?" Demetris Stimme war voller Verzweiflung.
,, Normalerweise ja. Finsch war schon immer ein Langschläfer. Meistens musste ich sie noch nach dem Frühstück wecken, weil sie so lange pennt."
,, Und du?" Auch Alec hatte Sorge.
,, Du hast Glück. Eigentlich schlaf ich nicht so lange." Zumindest nicht so lange wie meine BFF.
,, Das ist unfair!"
,, Tja, Deme. Hast dir wohl die falsche Freundin ausgesucht." Ein Grinsen konnte mein Freund sich nicht verkneifen.
,, In der Beziehung, ja. Sonst eigentlich nicht."
,, Hey! Was soll das denn heißen?" Puh, also mal ehrlich.
,, Sorry Fabienne, aber mal ganz ehrlich. Du hast eindeutig süßeres Blut als Finnja, Aro hat es auf dich abgesehen und bei dir könnte ich nie meine Gabe anwenden. Außerdem hast du ja Alec."
,, Nochmal gut gegangen, Deme!" Alec lachte sofort laut drauf los.
,, Warte mal, was meinst du mit süßerem Blut und Aro?"
,, Naja, dein Blut hat einen süßeren Geruch. Es ist also sehr schwer, dir zu widerstehen und es kostet immense Beherrschung. Finsch hingegen hat eher einen milderen Geruch.
Und wegen Aro, naja, wegen deiner Gabe ist er ziemlich angetan. Kann sein, dass du viel trainieren musst um sie zu beherrschen, so hast du dann aber weniger Zeit mit Alec. Außerdem hat Caius automatisch ein Auge auf dich geworfen, wenn Aro es auch getan hat."
,, Und was meinte er mit dem, warten bis wir volljährig sind?"
Die beiden Jungs tauschten kurz einen kritischen Blick aus, bevor Alec sagte:
,, Weißt du, ein Gesetz für Vampire besteht darin, dass kein Mensch jemals etwas über sie erfährt. Wenn doch wird er entweder sofort umgebracht oder verwandelt. Da du und Finnja jetzt davon wisst, werdet ihr auf Dauer auch verwandelt werden müssen.
Außerdem kommt noch dazu, dass wenn ihr Vampire seit, eure Gaben einwandfrei funktionieren. Nur wir wollen warten bis ihr 17 oder 18 seit, damit ihr euch noch ein bisschen darauf einstellen könnt und dann auch schon wirklich keine Erziehungsberechtigten mehr braucht. In euren Fall werden Demetri und ich das weiterhin bleiben, aber bei anderen wäre das ein bisschen schwieriger. Hinzu kommt ja noch, dass ihr mit im Schloss wohnen werdet."
,, Und wie läuft die Verwandlung ab?"
,, Ein Vampir muss euch beißen, darf dabei aber nicht euer ganzes Blut trinken. Sonst sterbt ihr.
Dann dauert es ungefähr 3 Tage, wo sich das Gift im Körper verteilt. Schließlich nimmt es auch euer Herz ein und ihr seid Vampire."
Bei dem Gedanken erschauderte ich. Oh Gott.
,, Wer wird mich den Verwandeln?"
,, Ich. Wer sonst?" Die Freude war in seiner Stimme deutlich zu hören.
,, Was ist daran so toll?"
,, Naja, ich darf dann endlich mal von deinem Blut kosten. Was ist daran nicht toll?"
,, Und wenn du dich nicht Kontrollieren kannst?"
,, Zur Not helf ich, ihn von dir wegzuziehen", sagte Demetri und grinste dabei.
,, Danke, aber ich glaube das werde ich auch ohne dich schaffen. Jetzt mal ganz ehrlich Fabienne. Ich werde dich nicht töten, vertrau mir!"
,, Das tue ich doch! nur, du hattest mal gesagt das mein Blut ziemlich gut riecht und..."
,, Was? Ziemlich gut?" Demetri kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein.
,, Also Alec. Du bist wirklich der beste Untertreiber, den ich jeh gekannt habe. Ziemlich gut...!"
,, Was soll das heißen Untertreiber?"
,, Fabienne, dein Blut ist für ihn wie Himmel auf Erden. Ich sag dir, fängst du nur einmal kurz hier im Flugzeug an zu bluten, bist du innerhalb 10 Sekunden schon halb tot! und ich sprech aus Erfahrung."
Jetzt bekam ich richtig Angst.
,, Erfahrung?"
,, Ich, Alec, Jane und Felix mussten auch einmal mit dem Privatjet fliegen. Blöderweise hatten wir eine hübsche Stewardess, die noch dazu richtig süßes Blut hatte. Nicht so schlimm wie du, aber auch schon ziemlich heftig.
Naja, ich hatte schon seit 2 Tagen nichts mehr getrunken und ewig kam sie an mir vorbei. Tja,
bei der nächsten Gelegenheit hatte ich sie mir geschnappt und umgebracht, zusammen mit Alec, muss ich aber sagen! Der konnte auch nicht widerstehen."
,, ALEC!" Ich rutsche von ihm weg und legte mich genau andersherum.
,, Dankeschön Demetri. Das war jetzt auch nötig!"
,, Was? Ich hab nur die Wahrheit gesagt. Und das du so untertreibst, dafür kann ich ja nichts."
,, Rate mal warum ich nicht gesagt habe, wie sehr ich ihr Blut will?"
,, Jetzt ist es auf jeden Fall zu spät. Sorry, Alec. Und Fabi. Alec liebt dich zu sehr um dir was zu tun. Glaub mir."
,, Das beruhigt mich echt, wirklich!"
Ich sah Alec an.
,, Kann ich zu dir kommen, ohne das ich Angst um mein Leben haben muss?"
,, Ja, kannst du", sagte er mit einem kleinen Kichern.
,, Gut." So nahm ich wieder mein alte Stellung ein und legte wie gewohnt meinen Kopf auf Alecs Schoß.
,, Schlaf du jetzt bitte auch, la mia pricipessa. Morgen musst du fit sein!"
,, Ok, gute Nacht!"
,, Buonanotte", sagten beide Jungs gleichzeitig.
Dann schlief ich auch schon friedlich ein. Mit der Hoffnung das es diesmal wirklich friedlich blieb.

Zurück im Palazzo

~Finnja~

Ich wachte diesmal sogar vor dem landen auf. Lag vielleicht auch daran, dass mein Deme nicht so weich war, wie ein Bett. Noch völlig verschlafen hob ich den Kopf und blinzelte ein paar mal.
,, Sind wir schon da?", fragte ich mit müder Stimme, während ich mir die Augen rieb.
,, Ja, gleich.", beantwortete Demetri die Frage.
,, Ich dachte, du wärst so ein Langschläfer?", fragte Alec.
Da ich jetzt schon etwas wacher war, sah ich zu ihm.
,, Tja. Demetri ist kein Federweiches Bett.", sagte ich grinsend.
,, Aber gemütlich genug, dass du ein paar Stunden schlafen kannst.", fügte Deme hinzu.
,, Auch wieder war."
Mein Blick wanderte zu Fabi, die langsam auch wieder wach wurde.
,, Cool. Das 2. mal das ich früher wach bin als sie.", sagte ich lachend.
,, Fabienne erzählte vorhin, dass sie dich meistens sogar nach dem Frühstück wecken musste. Aber sie hat nicht erwähnt, dass du schon einmal vor ihr wach warst.", erklärte Alec.
,, Tja, da staunt ihr was?", sagte ich grinsend. Nun war ich ganz wach und sprudelte nur so vor Energie.
Demetri lachte leise kopfschüttelnd. Auf Alecs Gesicht, breitete sich nur ein grinsen aus.
,, Und wann war das erste mal?", fragte mich jetzt mein Freund.
,, Also, ähm..." Ich überlegte kurz.
,, Ich weiß es nicht mehr.", log ich.
,, Schade.", tat Demetri gespielt gekränkt. Fabie, die jetzt auch wieder richtig wach, war schaltete sich ein.
,, Das war doch, wo du de...", weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie.
,, Shhhh!"
Die beiden Jungs sahen mich verwirrt an.
,, Also weißt du es doch.", kam es von Alec.
,, Danke Fabi. Du musstest ja mit der Erklärung Anfangen.", murrte ich.
,, Jetzt sind wir Quitt.", sagte meine BFF unschuldig grinsend.
,, Was war denn jetzt?", fragte Deme.
,, Nichts besonderes.", sagte ich und winkte ab.
,, Muss ich bei dir erst dasselbe machen, wie Alec bei Fabienne, damit du es mir sagst?", fragte mein Freund und grinste und dabei die Zähne bleckte.
,, N-Nein. Schon gut..."
,, Finnja hast du aber schnell überzeugt.", lachte Alec.
,, Dann widerspreche du als Mensch mal einem Vampir!", gab ich zurück.
Doch Alec lachte dadurch nur noch mehr. Fabi steckte Alec auch schon bald an.
´Was ist denn da jetzt so lustig dran? Schwarzer Humor, anscheinend.`
,, Also?", flüsterte Deme mir jetzt ins Ohr.
,, Es war an dem Tag, bevor wir euch das 2. mal trafen. Da hatte ich einen Alptraum und bin dann halt aufgewacht und das vor Fabi, Ende der Geschichte.", antwortete ich.
,, Was für ein Alptraum war es denn?", schaltete Alec sich ein, der sich wieder gefangen hatte.
,, Müsst ihr denn echt alles wissen? Ist nur ein Traum gewesen, unwichtig."
,, Wenn er so unwichtig ist, kannst du ihn doch erzählen.", fügte Deme hinzu.
Ich seufzte ergeben. ,, Na gut, okay. Ich stand in einem stockdunklen Wald und fand den Weg nicht mehr raus. Dann sah ich plötzlich eine vermummte Gestalt, die auf mich zu kam und als sie vor mir stand, wachte ich auf."
Demetri nahm mich bei der Hand. ,, Ist ja ein echt gruseliger Traum gewesen.", die Ironie in der Stimme war nicht zu überhören. Doch ich sagte darauf nichts mehr, sondern schmunzelte nur leicht.
,, Wir sind schon seit ein paar Minuten gelandet. Jetzt sollten wir langsam mal aussteigen."
Wir anderen nickten zustimmend und standen auf. Dann ging wir, Fabie und ich jeweils an der Hand unserer Freunde, aus dem Privatjet.

Wieder im Thronsaal angekommen, sah Aro uns strahlend an.
,, Willkommen zurück, meine Lieben.", sagte er fröhlich lächelnd. Ich traute mich, einen kurzen Blick zu Caius zu werfen. Dieser sah uns genau wie vorhin an. Kühl, gemischt mit Hass und Verachtung. ´Das wird ein gewöhnungsbedürftiger Kerl.`
,, Ist alles gut gegangen?", fragte Aro uns.
,, Ja, Meister. Wir mussten nur dies hier Unterschreiben." Demetri holte ein zusammengefaltetes Blatt hervor und reichte es Aro. Dieser stand auf, nahm es und faltete es auf. Ein kurzer Blick reichte ihm schon, dann gab er das Blatt meinem Deme zurück.
,, Verstehe. Es freut mich, dass es keine Zwischenfälle gab.", mit diesen Worten drehte er sich um und wollte zurück zum Thron, doch drehte sich nach ein Paar Schritten blitzschnell wieder um.
,, Ach ja, ich vergaß. Während ihr weg wart, habe ich mich noch einmal mit den anderen wegen etwas besprochen. Und zwar, würde ich gerne eine offizielle Willkommensfeier veranstalten, wenn ihr verwandelt seit. Doch natürlich nur, wenn ihr damit einverstanden seit.", er sah uns bedeutungsvoll an.
Was? Wieso so ein Aufwand? Aber ich traute mich nicht zu widersprechen und stimmte zu, mit einem knappen nicken. Fabi sprach zumindest, indem sie kurz ,, Ja.", sagte.
,, Wunderbar! dann müssen wir nur noch wissen, wann ihr Geburtstag habt und wir alt ihr werdet, damit wir dafür schon mal alles Vorbereiten können."
,, Dauert nicht mehr lang...noch 1 Monat. Und wir beide 17.", sagte ich diesmal.
,, Magnifico!. Nun gut, dann dauert es ja nicht mehr lange.", sagte Aro mit strahlendem Gesicht und ging diesmal wirklich ohne stoppen zurück zu seinen Brüdern.
,, Ihr könnt gehen!", entließ uns Caius für Aro. Aber das ziemlich barsch.
Wir nickten nur dankend und verließen den Saal wieder.

Wir Unterhielten uns noch kurz darüber, doch ich ging dann mit Deme in sein Zimmer und Fabi mit Alec, in seins. Mein Freund setzte sich aufs Bett und ich mich auf seinen Schoß.
,, Aro macht es gerne so umständlich.", begann er grinsend.
,, Das habe ich gemerkt. Aber...wegen dem Verwandeln...wer wird das bei mir machen?"
,, Ich natürlich. Schließlich bist du meine Freundin.", die Betonung legte er auf ´meine`
,, Wirst du dich denn Kontrollieren können?", fragte ich leicht unsicher.
,, Klar.", sagte er grinsend.
,, Na das werden wir ja sehen. Doch ich hoffe doch stark, dass du die Wahrheit sagst."
,, Ich würde dich doch niemals anlügen."
Darauf gab ich keine Antwort, sondern kicherte kurz. Bald würde also die Verwandlung kommen und dazu dann auch noch ein Fest? Da kommt ja noch so einiges auf uns zu.

~ Fabienne ~

Auf dem Zimmer angekommen, drehte ich mich um und sah Alec dann tief in die Augen.
,, Wann werde ich dich eigentlich mal mit roten Augen sehen?"
,, In ein paar Stunden beginnt die erste Führung. Dann bin ich ungefähr 15 Minuten weg, bis ich wiederkomme. Da hast du dann deine roten Augen!" Er kam langsam auf mich zu und legte die Hände sanft um meine Taille. Dabei schaute er mich die ganze Zeit an.
,, Dann bin ich ja mal gespannt."
,, So toll ist es nicht, glaub mir. Du wirst enttäuscht sein."
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen.
,, Werde ich auch rote Augen haben, wenn meine Verwandlung abgeschlossen ist?"
,, Klar, und ich schätze mal, dass dir das rot noch viel besser steht als mir!" Mit diesen Wort zog er mich aufs Bett und zog mich auf sich.
,, Wer hat von euch eigentlich als erstes Geburtstag?"
,, Finnja hat am 03.04 und ich hab am 28.4."
,, Tja, dann hast du ja noch ein bisschen länger Zeit als Mensch."
,, Können wir nicht gleichzeitig verwandelt werden?"
,, Es ist schwierig. Da ich bei Finnjas Verwandlung auch dabei sein muss, um aufzupassen, dass Demetri sie doch nicht ausversehen umbringt."
Wenn ich auch nur daran dachte wurde mir schon schlecht. Anscheinend sah Alec mir das an.
,, Keine Sorge, sie wird nicht sterben. Dafür sorgen wir schon"
,, Das will ich nur hoffen."
,, Du machst dir immer so viele Gedanken. Vergess das doch jetzt für paar Minuten mal und entspann dich." Er beugte sich zu mir runter und fing an mich sanft an meinen Fingerspitzen zu küssen, dann weiter zu meinem Handgelenk, meiner Armbeuge, meiner Schultern und wie immer meinem Hals. Dort verharrte er.
,, Alec, wie kann ich mich entspannen, wenn deine messerscharfen Zähne nicht mal Millimeter von meiner Halsschlagader entfernt sind?"
,, Hast du mal wieder Panik?"
,, Ja und du nutzt das mal wieder schamlos aus!"
,, Hat auch einen Grund!"
,, Aha und welchen?" Jetzt war ich aber neugierig.
,, Wenn du Angst hast, schießt dir Adrenalin ins Blut, was natürlich sehr verlockend ist. Dein Puls beschleunigt sich genau wie der Herzschlag."
,, Umso gefährlicher an meiner Kehle zu verharren. Komm lieber hoch, dann hab wenigstens ich auch was davon." Ohne eine Antwort abzuwarten, zog ich ihn nach oben und legte meine Lippen drängend auf seine.
Und zu meiner Überraschung wehrte er sich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil.
Alec zog mich ganz fest an sich und wanderte immer wieder mit seiner linken Hand an meinen Oberschenkel entlang.
Oh Gott, was hatte der jetzt vor.
Kaum hatte ich den Gedanken zuende gedacht, hob mich Alec aus dem Bett. Ich umschlang mit meinen Beinen seine Hüfte und schon war mein Körper von meinem Freund an die Wand gedrückt worden.
,, Du machst mich verrückt", flüsterte Alec immer wieder in die Küsse hinein.
,, Mir gehts nicht anders!"
Dann hörten wir plötzlich ein leises Klopfen an der Tür.
,, Ja?" Sofort lies mein Freund mich runter und ging zur Tür um sie zu öffnen.
,, Alec, ich wollte euch nicht stören, aber die Menschen kommen sofort in den Saal. Aro sagte mir ich sollte dich und Demetri holen.", kam es von dort. Wenn mich nicht alles täuschte Felix.
,, Ich komme gleich. Geh schon mal zu Deme!" Mit den Worten ging er wieder zu mir und strich mir die Haarsträhnen aus meinem Gesicht.
,, Ich bin in 15 Minuten wieder da, ok? Dann machen wir da weiter, wo wir aufgehört hatten."
,, Von mir aus. Ich vermisse dich jetzt schon."
,, Bin ja nicht lange weg, la mia pricipessa! Geh du doch zu Finsch." somit gab er mir noch ein Kuss auf die Stirn und verschwand dann nach draußen.
Ein Besuch bei meiner BFF war keine schlechte Idee. Also machte ich mich auf den Weg zu ihr.

Als ich gerade hinter mir die Tür schloss, kam mir Fin entgegen.
,, Was machst du denn da?"
,, Ich wollte zu dir Fabi und du?"
,, Genau dasselbe machen!" Wir lachten beide gleichzeitig drauf los. Diese Situation muss auch immer wieder uns passieren.
,, In welches Zimmer?"
,, Sollen wir in das von mir und Alec?"
,, Ok!"
Ohne noch groß nachzudenken, drückte ich die Klinke wieder runter, ließ meine Freundin rein und gemeinsam setzten wir uns dann auf das Bett.
,, Ist das nicht alles irgendwie unglaublich, was uns alles im Urlaub passiert ist Fabi? Und das nur, weil du die Idee hattest!"
,, Quatsch, du hast auch mit entschieden."
,, Ach, wichtig ist doch nur, dass wir glücklich sind. Unsere Eltern wären stolz auf uns." Langsam bemerkte ich wie meiner BFF die Tränen in die Augen stiegen.
,, Oh Finnja, nicht weinen. Sonst heule ich gleich auch noch!"
,, Du weißt, ich kann nichts dafür."
,, Ja, ich weiß", sagte ich schniefend. Na super.
,, Und was machen wir jetzt Fabi?"
,, 15 Minuten lang haben wir Zeit, dass ist nicht gerade viel."
,, Mhm, Film anschauen fällt also weg. Wie wärs mit Tabu? Das hast du doch mitgenommen."
,, Ja, warte einen Moment.", und schon wühlte ich in meiner unordentlichen Reisetasche herum.
Nach ungefähr 1 Minute fand ich es auch endlich und gab es Fin.
,, Hier ist dein Stapel." Sie reichte mir einen dicken Stapel.
,, Fängt die Jüngste an?"
,, Na gut, obwohl das eigentlich unfair ist."
,, Ich weiß", sagte ich grinsend zu ihr und nahm mir das erste Kärtchen. Geige.
,, OK, ich spiele seid vielen Jahren..."
,, Geige!"
,, Richtig, du bist dran!"
,, Ok, also worauf sitzten wir gerade?"
,, Bett!"
,, Richtig!"
,, Gut, also...."
So ging das die ganze Zeit noch, bis es schließlich an unserer Tür klopfte und Demetri und Alec eintraten.
Mit glühenden roten Augen.

Das Erwachen

~Finnja~

Ich weiß nicht wie lange ich da lag. Vielleicht ein paar Tage, Wochen, oder Monate, ich wusste es einfach nicht. Während der Verwandlung verlor ich jegliches Zeitgefühl, ebenso die Gefühle in meinen Körperteilen.
Nachdem ich irgendwann aus diesem schwarzen Loch kam, spürte ich das brennen noch viel stärker als vorher. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, so schmerzvoll war es. Jedoch konnte ich bald auch nicht mehr schreien, da es mir in der Kehle weh tat und ließ die Schmerzen somit stumm über mich ergehen.
Als ich dann dachte es sei vorbei, lernte ich es sogleich besser und wurde von einer weiteren Welle der Schmerzen überrollt und schreite noch ein letztes mal auf, auch wenn es schmerzte.
Doch diese waren viel stärker, als die zuvor. Aber zum Glück auch die letzten. Langsam verebbte der Schmerz und mein Herz hörte auf zu schlagen.

Ruckartig riss ich die Augen auf. Ich wollte meinen Körper bewegen, um zu testen, ob ich wieder ein Gefühl darin hatte. Doch ich traute mich nicht und entschied mich, ruhig liegen zu bleiben.
,, Sie ist wach.", hörte ich eine Stimme und bewegte mich dann doch dazu, den Kopf in die Richtung der Stimme zu drehen. Zu meinem Glück gehorchte mir mein Körper und ich sah den Ursprung der Stimme. Es war Fabiennes. Bei ihr standen Alec und Demetri.
,, Es freut mich, dass du alles überstanden hast.", sofort sah ich nach links, Aro, der mich erfreut anlächelte.
,, Finsch! bin ich froh, dich endlich wach zu sehen und ohne Schmerzensschreie.", Demetri. Mein Blick wanderte wieder zu ihm, er stand jetzt allerdings rechts vom ´Bett`.
Da ich Angst hatte zu reden, schenkte ich ihm nur ein lächeln. Selbstverständlich erwiderte er es.
,, Kannst du aufstehen?", fragte Aro.
,, Ich denke schon.", jetzt hatte ich doch gesprochen. Meine Stimme klang, in meinen Ohren, ein wenig weicher als zu vor. Ob es wirklich so war, war ich mir nicht sicher.
Vorsichtig stand ich auf und sah erst mal an mir herunter. Als ich dann zu meiner BFF sah, merkte ich erst, dass ich überhaupt nicht atmete! ´Oh mein Gott! ich atmete nicht und es hat mir noch nicht mal was ausgemacht! wie geht das? Anscheinend gehört das zum Vampirdasein.`
Reflexartig atmete ich einmal kurz ein. Ein Fehler. Denn dadurch roch ich auch Fabis Geruch.
,, Jetzt weiß ich was ihr meint. Fabi, dein Geruch, er..", ich sog genüsslich noch einmal ihren Duft auf. Alec stellte sich sofort beschützend vor Fabi. Aro behielt mich nur im Auge.
,, Finnja?", fragte mich mein Freund und ging einen Schritt auf mich zu.
Fabiennes Geruch war unglaublich! es fiel mir nicht leicht zu widerstehen, aber trotzdem schaffte ich es mich am Riemen zu reißen. Ich konnte sie nicht Anfallen, nicht meine beste Freundin, die ich schon seit Kindertagen kannte. Das würde ich mir nie verzeihen.
,, Schon gut, Jungs. Ich kann mich beherrschen."
Alec gab seine Haltung nicht auf, sondern musterte mich misstrauisch.
,, Sicher?", fragte Demetri ebenso misstrauisch.
,, Ja." Zur Bestätigung nickte ich auch.
,, Aber du hast Durst. Ich werde dich nicht eher in Fabiennes Nähe lassen, bis du etwas getrunken hast.", sagte Alec ernst.
Bei dem Wort ´Durst`legte ich eine Hand an meine Kehle. Sie brannte vor Durst.
,, Ein Glück, dass gleich die Führung ist. Finnja, Liebes. Komm mit mir, damit du deinen Durst stillen kannst.", meldete Aro sich zu Wort.
Ich starrte Fabi, die immer noch hinter Alec stand, aber über seine Schulter mich ansah, an. Doch nach Aros Worten, riss ich mich von ihrem Anblick los und drehte den beiden den Rücken zu.
,, Okay.", murmelte ich und verließ schon mal den raum, gefolgt von Arp und Demetri.
Aber bevor Aro mir folgte, sagte er noch zu Alec:
,, Komm du bitte auch gleich nach."

Im Thronsaal angekommen, standen wir in der Mitte des Saals. Felix hielt mich fest, damit ich mich nicht schon auf die Menschen stürzte, während sie noch den Gang entlangliefen.
Kaum wurde die des Saals dann geöffnet, strömte mir der Geruch all der Menschen entgegen und ein knurren entfuhr und zugleich versuchte ich mich von Felix loszureißen.
,, Felix, mein Lieber. Spann sie nicht länger auf die Folter und lass sie ihren Durst stillen."
Wie gesagt so getan. Felix ließ mich los und ich stürzte mich auf den erstbesten Menschen, biss ihm in die Kehle und saugte ihn gierig aus. Das Blut löste eine Geschmacksexplosion in meinem Mund aus! und das brennen in der Kehle verebbte. Den Körper des toten Mannes ließ ich danach einfach fallen und stürzte mich auf den nächsten. Jetzt fingen auch die anderen Wachen an, sich auf die Menschen zu stürzen, ebenso wie die Meister. Und auch Alec sah ich, als ich einen weiteren leblosen Körper zu Boden fallen ließ.
Als dann kein Mensch mehr übrig war, leckte ich mir genüsslich das Blut von den Lippen.
,, Das war köstlich.", sagte ich eher keuchend.
,, Ja, Menschliches Blut ist immer köstlich und erfrischend.", sagte Aro.
Darauf nickte ich nur.
,, Was glaubst du, wie wir herausfinden können, ob sie eine Gabe hat.", lenkte Caius vom Thema ab.
,, Denn wenn sie keine haben sollte, können wir sie gleich wieder töten, da sie dann keinen Wert für uns hat!", fügte er zischend hinzu. Augenblicklich musste ich schlucken.
,, Bruder, wir werden schon eine Möglichkeit finden, das herauszukriegen.", sagte Aro mit gütiger Stimme. Caius grummelte darauf nur.
Jetzt nahm ich Fabis Geruch wahr und sah in die Richtung des Geruches.

~ Fabienne ~

Als ich den Raum keuchend betrat, zog ich sofort die ganze Aufmerksamkeit der Vampire auf mich. Auch die von Finsch. Also eins musste man ihr ja mal sagen. Die Unsterblicheit stand ihr wirklich fantastisch. Vor allem ihre roten Augen und die Blässe fand ich echt cool.
,, Fabienne, was ist los?" Alec kam natürlich sofort zu mir hin und schaute mich kritisch an. Ich natürlich fiel ihm sofort in die Arme.
,, Da war eben so ein Vampir... Der schaute mich erst so komisch an .... ging dann aber auf mich zu... der wollte sich gerade mein Handgelenk schnappen... hat dann aber eine gewischt bekommen... bin dann sofort hierhin gerannt.", stammelte ich und holte dabei immer noch tief Luft.
,, Warte, warte. Jemand hat dich versucht anzugreifen?" Sein Blick wurde leicht wütend.
,, Sah so aus. Er hatte schwarze Augen und schaute irgendwie so, naja durstig eben."
,, Wer war das.", zischte Alec zwischen den Zähnen hervor.
,, Ich-ich kannte ihn nicht. Kein bekannter von den Wachen."
Sobald ich zuende gesprochen hatte, kam dieser komische Vampir auch schon in den Thronsaal gestürmt.
,, Meister ich..". Doch soweit kam er gar nicht.
Innerhalb einer MiIlisekunde war Alec bei ihm und drückte ihn an die Wand.
,, HAST DU VERSUCHT FABIENNE ANZUGREIFEN?"
,, Ich, ich....!"
,, JA, ODER NEIN?"
Der Vampir schaute hilflos umher.
,, Ja, aber...!"
,, KEINER, ABER AUCH KEINER FASST MEINE FREUNDIN AN! HABEN WIR UNS VERSTANDEN?"
,, Aber...!"
,, HABEN WIR UNS VERSTANDEN, LORENZO?"
,, Ja,ja ,ja!"
,, NOCH EINMAL UND ICH SCHWÖRE DIR, ICH REIß DIR DEN KOPF AB!", mit diesen Worten ließ er ihn los und kam wieder zu mir rüber. Natürlich stellte er sich direkt vor mich hin.
,, Felix, begleitest du bitte Lorenzo nach draußen?" Aro sprach mit ruhiger Stimme und ließ dabei den Vampir nicht aus den Augen.
,, Natürlich, Meister!" Und schon waren beide verschwunden.
Erst jetzt bemerkte ich, dass die ganze Zeit über mein Körper zitterte. Meine Beine wurden schwer und ich wäre fast auf den Boden gefallen, hätte mich Alec nicht noch rechtzeitig aufgefangen.
,, Aro, kann ich sie bitte auf ihr Zimmer bringen? Ich glaube, sie muss sich erst einmal erholen."
,, Natürlich. Geht ihr ruhig nur. Ich quatsche derweil noch ein bisschen mit unserer kleinen Finnja. Wir müssen unbedingt noch herausfinden, was du für ein Talent hast!" Beim letzten Satz sah er meine BFF interessiert an.
,, Dankeschön!" Schnell hob mich Alec in seine Arme hoch und rannte dann mit mir zu unserem Raum.
Dort angekommen legte er mich erst einmal aufs Bett und öffnete die Fenster.
,, Wie geht es dir?"
,, Mir ist irgendwie schwindelig. Ich hatte einfach so eine Angst." Meine Stimme brach und ich atmete einmal tief ein.
,, Ich bin ja jetzt da. Keiner kann dir mehr was tun."
,, Ich weiß. Nur schon allein der Gedanke daran, dass ich vor paar Minuten fast umgekommen wäre..." Ein schluchzen machte sich in meiner Kehle bereit.
,, Ich verspreche dir. Keiner wird dich jemals wieder auch nur anfassen. Und erst recht wird dich keiner umbringen, dafür sorge ich schon." Alec legte sich neben mich ins Bett und nahm mich in den Arm. Seine Augen waren zum Glück leuchten rot.
,, Du kannst nicht immer auf mich aufpassen, Alec."
,, Es sind doch nur noch 3 Wochen. Außerdem ist das notwenig, wenn sowas nicht nochmal passieren sollte."
,, 3 Wochen?" Ich schluckte. Nur noch so wenig Zeit.
,, Ich dachte, du wüsstest das?"
,, Ja schon, nur irgendwie geht die Zeit so schnell vorbei."
,, Du würdest also lieber noch ein Mensch bleiben?" Sein Blick lag besorgt auf meinen Augen.
,, Ich weiß es nicht. Einerseits will ich unbedingt ein Vampir werden. Es wäre einfacher für dich und für die anderen auch, allein schon wegen meinem Geruch. Keiner würde mich mehr angreifen, ich könnte mich wehren, wäre schnell, stark und meine Gabe wäre ausgebildet.
Andererseits würde ich das Menschsein vermissen. Mein Herzschlag zu spüren, Spaghetti Bolognese essen, kein Durst, keine Qualen, unter Leute gehen können, schlafen, die Zeit mit dir als Mensch erleben. Denn für eine Sterbliche gibt es nichts besseres, als einen Vampir zu küssen. Doch als Unsterbliche werde ich immer das Blut im Kopf haben. Zumindest größtenteils."
,, Schon, aber die Gefühle sind als Vampir viel intensiver und du nimmst auch alles besser wahr."
,, Ist das denn besser als, als Mensch?"
,, Das kann ich dir nicht sagen. An die Zeit als Mensch, kann ich mich kaum noch dran erinnern.
Aber Fabienne, wenn du noch Zweifel hast, dann spreche ich mit Aro. Er wird dir bestimmt noch mehr Zeit geben."
,, Können wir das alles morgen besprechen? Ich bin irgendwie total fertig!"
,, Na klar. Ruh du dich erst einmal aus."
,, Ok, buonanotte!" Ich fands immer wieder witzig, italienisch zu sprechen.
,, Buonanotte." Alec zog mich an sich und ich legte mein Kopf auf seine Brust.
Allein der Gedanken daran, dass ich diesen Moment niemals mehr so erleben könnte, als Mensch, ließ mich schon traurig werden.
Na klar, es war eine Eigenschaft von mir nicht loslassen zu können. Aber irgendwas in mir sagte mir einfach, dass ich noch nicht dazu bereit war.

Meine Zeit als Mensch sollte noch nicht zu Ende sein.

Rote Augen & eine Kissenschlacht

~Finnja~

Als die beiden das Zimmer betraten, achtete ich nur auf ihre Augen.
,, Wow...So seht ihr also mit roten Augen aus.", kam es von mir. Die Augen sahen irgendwie ein wenig erschreckend aus. Aber Demetri stand rot auch.
,, Jetzt siehst du, wie ich mit roten Augen aussehe.", sagte Alec an Fabi gewandt.
,, Ja...Es sieht...so...", sie fand nicht die richtigen Worte. Und als ich einen Blick zu meiner BFF erhaschte, sah ich, dass sie sich anscheinend in den Augen ihres Freundes verloren hatte.
Ein schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen.
Doch jetzt sah ich zu Deme, der jetzt genau vor mir stand. Aus diesem Grund musste ich hochsehen, um ihm in die Augen sehen zu können.
,, Na, gefällt dir rot besser?", fragte er grinsend.
Tja, das war wirklich eine gut Frage.
,, Ich bin mir nicht sicher."
Er lachte leise.
,, Unsere Augen werden allerdings höchstens 3 Stunden rot bleiben. Denn bei Fabis Geruch...", weiter sprach Alec nicht. Ich wusste nicht ob mir das gefallen sollte.
,, Muss ich jetzt Angst haben?", fragte Fabi, mit einem unsicheren lächeln.
,, Nein du müsstest doch wissen, dass wir uns beherrschen können.", kam es diesmal von Deme.
,, Da bin ich aber beruhigt. Ihr könntet was erleben, wenn ihr Fabi etwas tun würdet.", sagte ich.
,, Und was?", fragte Alec, mit einem beunruhigenden Unterton, der mir einen Schauer über den Rücken jagte.
,, Tja, ähm, also...", stammelte ich.
,, Du hast also keine wirkliche Idee und würdest blind auf uns losgehen, auf gut Deutsch?", sagte mein Freund mit einem breiten grinsen.
,, Ähm...wenn mir bis dahin nichts besseres einfallen würde, wahrscheinlich ja."
,, Du würdest nur dein eigenes Leben aufs Spiel setzten.", sagte Alec.
,, Willst du mir etwa Angst machen?"
Er hob beschwichtigend die Hände.
,, Wo denkst du hin? Sowas würde ich doch nie mit Absicht machen.", die Ironie war nicht zu überhören.
,, Pass auf was du sagst. Ich hab sowieso ein Auge auf dich, Alec.", sagte ich mit einem ernsten Unterton, doch grinste.
,, Uhhh, ich zittere vor Angst.", sagte er ebenso grinsend.
,, Schön zu wissen, dass du mich ernst nimmst."
,, Immer doch."
,, Mach dir deswegen keinen Kopf, ich nehm dich Ernst.", meldete sich mein Freund grinsend zu Wort.
,, Dadurch, dass du so grinst, fällt es mir schwer dir das zu glauben."
Er musste lachen.
Ich sah zu meiner BFF.
,, Fabi, jetzt sag doch auch mal was."
,, Wir nehmen dich wirklich ernst, Finsch.", sagte sie lächelnd.
,, Schön, dass wenigstens du das machst. Was man von 2 gewissen Herren ja nicht behaupten kann." Ich warf Deme und Alec einen vielsagenden Blick zu. Diese lachten sich schief.
Ohne weitere Worte, nahm ich das Kissen auf dem Bett und warf dann Demetri ab.
Dieser bekam es gegen die Brust und hörte auf zu lachen. Er sah mich verwirrt an, doch grinste dann gefährlich.
,, Oh, du willst also einen Krieg. Gut den kriegst du." Schon hatte er sich das Kissen geschnappt und warf es nach mir. Gerade noch so, duckte ich mich weg, wodurch das Kissen mich verfehlte und Alec mitten ins Gesicht traf. Ich konnte nicht mehr und lachte mir einen ab.
,, Jetzt werden also Unschuldige mit in den Kampf verwickelt? Na gut, ihr wolltet es nicht anders.", ein kurzes grinsen schmuggelte sich auf seine Lippen. In Sekundenschnelle raste er aus dem Zimmer, um in den nächsten paar Sekunden wieder im Raum zu stehen, mit einem weiteren Kissen in der Hand. Das erste warf er nach mir, das andere nach Fabi.
Da ich noch immer einen Lachkrampf hatte, bekam ich das Kissen ab, wodurch ich aber noch mehr lachte. Fabi hingegen schaffte es irgendwie das Kissen zu fangen. Das schien sie aber auch nicht zu realisieren und starrte verdutzt auf das Kissen. Ich hingegen kriegte mich so halbwegs wieder ein richtete mich auf, da ich vor lachen auf dem Boden gelegen hatte.
,, Ohn, der kleine Alec würde doch nie etwas tun und ist so ein Unschuldsengel." Kaum hatte ich diese Worte gesprochen, warf ich das Kissen nach ihm. Nur um im nächsten Moment Fabis Kissen an den Hinterkopf zu kriegen. Sofort drehte ich mich um, hob das Kissen auf und warf es ihr direkt ins Gesicht. Jetzt fing sie an zu lachen und versuchte dabei nach dem Kissen zu greifen, doch Demetri war schnelle und schnappte es sich. Gleich darauf täuschte er einen Wurf nach mir an, nur um Alec es dann zu Alec zu werfen. Dieser reagierte aber leider zu schnell und fing es mit der freien Hand auf.
,, Wenn du schon einen Täuschungsangriff versuchst, dann mach es richtig.", sagte er grinsend.
,, Und du bist also der neue Spezialist für eine Kissenschlacht und wie man wirft?"
,, Natürlich. Immerhin bin das auch für Spitznamen.", sagte er lachend und warf Deme wieder ab und mit dem anderen mich. Diesmal jedoch schaffte ich es zufälligerweise, genau wie Fabi vorhin, das Kissen zu fangen, doch realisierte es ebenfalls nicht. Aus diesem Grund merkte ich nicht wie in der nächsten Sekunde mein Freund vor mir stand und es mir aus der Hand riss.
,, Zu langsam.", sagte er grinsend und gab mir kurz einen Kuss auf die Stirn, ehe er herum wirbelte und das Kissen nach Fabi warf. Das unfaire war, dass auch Alec eins nach ihr warf, also ein Doppelangriff. Als ich das Gesicht meiner BFF sah, als die Kissen auf den Boden fielen, weil beide sie getroffen hatten, kriegte ich mich nicht mehr ein. Auch die Jungs brachen in schallendes Gelächter aus.
,, Sehe ich wirklich so lustig aus?", fragte meine Freundin und musste selber auch schmunzeln.
,, Ja und wie!", kam es lachend von mir.
,, Dann bekomm du mal 2 Kissen ab, mal sehen ob du dann nicht auch so aussiehst."
,, Das lässt sich einrichten.", sagte Alec, der sich langsam wieder einkriegte.
Auch Deme schaffte es sich zu beruhigen. Beide gingen jeweils zu einem der Kissen und hoben es auf. Dann drehten sich sich zu mir.
,, Jungs, kommt nicht auf dumme Gedanken, klar?"
,, Würden wir nie.", sagte mein Freund mal wieder mit Ironie in der Stimme. Beide warfen sich noch mal einen grinsenden Blick zu, ehe sie zu mir sahen und gleichzeitig die Kissen nach mir warfen. Da ich zu spät reagierte, bekam ich beide ab. Wie erwartet kicherten die beiden und Fabi grinste mich schelmisch an. Lange konnte ich auch nicht widerstehen und grinste ebenfalls.
,, Sind Kissenschlachten nicht eigentlich Kindisch?", warf meine Freundin ein.
,, Ach, iwo. Gegen Spaß ist doch nie etwas einzuwenden. Auch wenn Spaß bei uns manchmal eine andere Definition hat.", kam es von Demetri.
,, Müssen wir wissen, was bei euch ´anderer` ist?", fragte ich schmunzelnd.
,, Nein, eine unwichtige Nebensächlichkeit.", wendete Alec ein.
,, Na wenn ihr meint. Ich glaube ich würde das auch nicht wissen wollen."
,, Da könntest du sogar Recht haben.", sagte Deme grinsend.
,, Jetzt bin ich mir sicher, dass ich es nicht wissen will." Bei Jungs grinsten mal wieder.
,, Deine Entscheidung." Alec.
,, Denkt ihr, man hat uns eben gehört? Ich meine, dass lachen müsste für euch Vampire ja nicht zu überhören sein, oder?", fragte Fabi.
,, Das stimmt. Anscheinend stört es sie nicht. Wenn sie schreie gehört hätten, wären sie wahrscheinlich hier. Aber das lachen schien sie nicht zu stören."
,, Finde ich auch besser.", warf ich ein.
Die anderen nickten zustimmend.
,, Finnja? Bist du eigentlich aufgeregt wegen der Verwandlung, oder hast du Angst davor? Denn immerhin bist du ja die erste.", fragte mich Alec. Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nicht drüber nachgedacht.
,, Naja, also...ich bin nicht sicher."
,, Keine Angst?"
,, Ein wenig."
,, Ein wenig?", Alec zog ungläubig eine Braue.
,, Ja, ein wenig. Ich vertraue Demetri, deshalb habe ich nicht so große Angst."
,, Du gehst da ja ziemlich Optimistisch ran."
,, Wieso auch nicht? Soll ich mir lieber die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrechen, was passiert und vielleicht unnötige Sorgen haben?"
Alecs Mundwinkel zuckten nach oben.
,, Ich wünschte Fabie würde so denken."
,, Das hab ich gehört, Alec.", mahnte sie ihn.
,, Weiß ich.", sagte er grinsend.
Meine BFF ging nicht darauf ein und wendete sich an Demetri.
,, Finsch will es zwar nicht wissen, aber ich schon. Was meinst du mit ´anderer`?"
Mein Freund schmunzelte kurz.
,, Naja. Also ich zum Beispiel habe Spaß daran, bei Aufträgen meine Opfer in den Wahnsinn zu treiben. Also das es fast verrückt wird vor Angst und um sein Leben bettelt."
,, Du bist aber sadistisch...", rutschte es mir raus.
,, Tut mir leid, aber so ist es nun mal."
,, Nein, nein schon gut. Ich hab ja nichts dagegen. Meine Devise lautet: Jedem das seine.", mit diesen Worten gab ich Deme kurz einen Kuss. Dann nahm ich ihn an der Hand.
,, Können wir ins Zimmer? Ich bin von alledem so müde geworden. Und ich brauche doch meinen Kuscheltier." Alec prustete zuerst und begann dann zu lachen. Fabi steckte er auch an.
,, Was ist so lustig daran?" Die beiden lachten nur noch stärker als Antwort.
,, Ich glaube, die beiden werden uns so schnell nicht antworten, Fin.", flüsterte Deme und zog mich sanft mit raus und schloss bei rausgehen die Tür. Selbst als wir vor der Tür standen, hörten wir sie noch lachen. ,, Ich glaube wir beide haben kein gutes Händchen für Spitznamen."
,, Sieht wohl so aus.", sagte er grinsend. Dann gingen wir in sein Zimmer. Er legte sich aufs Bett und ich mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust. Dazu legte er noch die Arme um mich und gab mir einen Kuss auf den Schopf. ,, Nacht...", flüsterte ich noch und schloss dann die Augen und schlief nach einer Weile ein.

~ Fabienne ~

Kuscheltier. Das ist doch wohl nicht ihr ernst!
,, Was ist so lustig daran?", fragte meine Freundin beleidigt.
Doch zur Antwort mussten ich und Alec nur noch mehr lachen. Wer kommt den bitteschön auf so einen Namen?
Schließlich war es Demetri, der meiner Freundin noch etwas zuflüsterte, bevor sie dann gemeinsam nach draußen verschwanden.
Selbst 4 Minuten nach dem verschwinden, konnten wir uns nicht einkriegen, zumindest ich nicht.
Man, wie kommt man auf so einen Namen? War ja klar, dass Demetri mit der Zeit auf sie abfärbt.
,, Die beiden haben in Sachen Spitznamen eindeutig versagt", brachte Alec zwischen dem Lachen hervor.
,, Da geb ich dir vollkommen recht! Wie kann man nur... ?" Arme Finnja.
,, Komm bevor wir hier noch weiter über deine Freundin lachen, sollten wir ersteinmal aufräumen!" Er zeigte auf das verwüstete Zimmer. Alles war voller Tabu Karten, Kissen und Federn.
,, Bringst du die Kissen wieder zurück? Ich räume Tabu auf und die Federn können wir ja erst einmal so lassen."
Wie gesagt, so getan. Schnell schob ich ale Kärtchen auf einen Haufen und packte sie dann wieder in die Box, währendessen Alec die Kissen einsammelte. Dann rannte er auch schon aus dem Raum raus, aber nur um innerhalb 3 Sekunden wieder hier zu sein.
Alles fertig.
,, Ich kann mich erinnern, dass wir bei einer sehr schönen Sache unterbrochen wurden!" Er kam langsam auf mich zu und umfasste mit einer Hand mein Kinn. Mit der anderen strich er die einzelnen Feder aus meinen Haaren.
,, Doch bevor wir da weitermachen, wo wir aufgehört hatten, möchte ich dich gerne noch etwas fragen."
,, Und was?"
,, Demetri hatte doch vorhin erwähnt, dass Spaß für euch eine andere Bedeutung hat. Welche Opfer meinte er damit?"
,, Fabienne, sagen wir es mal so. Normalerweise meinen wir 3 Sorten von Opfern.
Die ersten wären die Vampire, die irgendwas verbrochen haben oder sich den Menschen gezeigt haben. Dann müssen wir sie umbringen, sozusagen als Strafe. Da macht es natürlich immer Spaß, denjenigen mit unseren Gaben zu quälen.
Die 2. Sorte wären die Menschen, die wir entweder verwandeln oder umbringen müssen, weil sie unser Geheimnis kennen. Oft sagen wir ihnen voher alles, was sie erwarten wird und das macht denen natürlich Angst. Umso schöner ist es.
Naja und die 3. Sorte ist wohl die, die am meisten Spaß macht, weil es auch am meisten passiert.
Wenn wir jagen gehen, also außerhalb von Volterra, dann spüren wir die Leute selber auf. Meistens sind es bei mir und Demetri unschuldige, junge Mädchen in deinem Alter. Wir machen ihnen Angst und spielen ein bisschen mit ihnen. Dass meinte er glaube ich eigentlich damit."
,, Meinst du ihr jagt sie durch die ganze Stadt und saugt ihnen langsam das Blut aus?"
,, So in der Art. Meistens erwischen wir sie dann noch in dunklen Gassen, wo wir sie dann an die Wand drücken und... naja, du kannst es dir ja sicher vorstellen."
,, Nicht wirklich!"
,, Gut dann zeig ichs dir eben." Er schaute mich bedrohlich an und schon war ich am Fenster. Seine Hand lag weiter am meinen Kinn und er drehte langsam meinen Kopf hin und her, um meine Kehle betrachten zu können.
Die armen Mädchen, dachte ich nur. Wie viele haben das jetzt schonmal erlebt und sind dann aber qualvoll gestorben?
,, Könnte ich recht haben, wenn ich sage, dass die meisten Mädels an dieser Stelle anfangen zu kreischen?"
,, Wie kommst du nur darauf?" Seine stimme war gefährlich und verführersich zugleich.
,, Mhm, wenn du mir ein Kuss gibts sag ich dir es!"
,, Du kleine, miese Erpresserin!"
Und schon lag sein Mund auf meinem.
Diese Nacht war einfach mal wieder fantastisch.

Die Verwandlung und der Schmerz

~Finnja~

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Täglich versuchte ich so viel Zeit wie möglich mit meinem Demetri zu verbringen. Ich liebte ihn so sehr und wollte ihn auf keinen Fall verlieren. Er war das Teil dass mir immer gefehlt hatte um glücklich zu sein.
Klar, hatte ich meine BFF immer gehabt, doch sie hat den schmerzenden Verlust nur leicht überdeckt, indem ich Zeit mit ihr verbrachte.
Zwar verbrachte ich viel Tage bei Deme, doch wenn Alec und er weg mussten, dann entweder nur weil sie einen Auftrag hatten, oder die Führung war. In der Zeit quatschten dann immer meine BFF und ich miteinander. Leider erinnerte sie mich öfter an meinen unmöglichen ´Spitznamen`, worauf ich immer genervt die Augen verdrehte. Ansonsten aber, lachten wir auch viel.

Heute war er, der Tag meiner Verwandlung. Ich saß bei Deme auf dem Schoß und hatte meinen Kopf an seiner Brust. ,, Gleich ist es soweit, dann muss ich in den Thronsaal.", murmelte ich.
,, Hast du jetzt doch Angst?", fragte er mit mitgefühl in der Stimme.
,, Jetzt, da es gleich soweit ist, irgendwie schon."
,, Aber nach deine Verwandlung bist du wie ich. Dann brauchst du dir auch keine Sorgen mehr darum machen, das ich dich beißen könnte.", sagte er mir einem sanften lächeln. Sein lächeln beruhigte mich ein klein wenig, doch nicht ganz.
,, Ja, du hast Recht. Dann sind wir auf Ewig vereint.", flüsterte ich.
,, Denkst du wir vertragen uns so lange?", scherzte er grinsend.
,, Mh, mal sehen was die Zeit bringt.", sagte ich darauf ebenso grinsend. Dann kam mir eine Frage in den Kopf, die ich immer wieder vergaß zu stellen. Also tat ich dies jetzt.
,, Wie lange bist du eigentlich schon ein Vampir?"
,, 1735 Jahre." Ich blinzelte ungläubig.
,, Wow. Du bist schon so ein Alterchen und siehst aus wie um die 20."
Er lachte kurz.
,, Tja, das ist das besondere an uns Vampiren. Wir werden immer so aussehen, wie zu dem Zeitpunkt, an dem wir Verwandelt worden sind."
,, Unglaublich.", murmelte ich.
,, Ach ja. Das habe ich fast vergessen."
,, Was denn?", ich sah ihn verwirrt an.
,, Alles gute zum Geburtstag.", hauchte er und küsste mich zärtlich.
Ich lächelte glücklich. Das war das beste Geschenk was er mir machen konnte. Ein Kuss und seine Nähe, waren alles was ich mir von ihm wünschte.
Es klopfte plötzlich an der Tür. ,, Komm rein, Felix.", rief Deme. Und schon öffnete sich die Tür.
,, Aro sagt, du sollst jetzt mit ihr kommen."
Wir nickten beide bloß, standen auf und folgten Felix.

Im Thronsaal angekommen, begrüßte Aro uns freudig und führte uns sogleich in einen anderen Raum. In diesem Raum standen meine beste Freundin und Alec. Felix gesellte sich zu ihnen.
Mitten im Raum stand war sowas wie ein Bett. Nur das die Decke und das Kissen fehlte und aus Metall war. ´Ich glaube da muss ich mich wohl drauflegen.`
,, Würdest du bitte, Liebes?", das war Aros Stimme. Ich musste schlucken und sah noch einmal zu meiner Freundin. Ihr Blick war besorgt und mitleidig und trotzdem versuchte sie ihr lächeln beizubehalten. Mit mulmigem Gefühl legte ich mich auf dieses ´Bett`und sah starr an die Decke.
,, Demetri.", sagte Aro und schon stand mein Freund neben mir. Jetzt war es soweit. Meine Angst stieg so weit, dass ich anfing leicht zu zittern. ´Reiß dich zusammen, Finnja.`, mahnte ich mich selber in Gedanken und atmete noch einmal tief ein. Dann beugte Demetri sich langsam zu mir runter zu meiner Kehle. Dort verharrte er kurz, ehe er schließlich zubiss. Ich stöhnte auf durch den Schmerz. Einige Sekunden später sprach Aro:
,, Demetri, es genügt."
Im ersten Moment hörte Demetri nicht auf. Aber dann kniff er die Augen zusammen und löste sich langsam und stockend von mir. Felix trat vor und zog ihn zur Sicherheit zurück. Jetzt setzte der Schmerz ein.
Mein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er verbrennen. Nicht einen Muskel konnte ich bewegen. Und als das brennen sich verstärkte, stieß ich einen Schrei aus.
Im meinem Umfeld nahm ich einzelne Worte auf, da ich mich nicht auf die ganzen Sätze konzentrieren konnte.
,, Deine...damit...sie nicht...Schmerzen...", mehr bekam ich nicht mit. Doch dann linderte sich der Schmerz und ich fiel in ein tiefes, Schwarzes Loch.


~ Fabienne ~

Es war so furchtbar sie da auf diesem Bett liegen sehen zu müssen.
Zum Glück setzte Alec seine Gabe bei ihr ein, sodass sie nicht so viel Qualen erleiden musste.
,, Muss ich auch hierhin, wenn ich verwandelt werden soll?" Mittlerweile klammerte ich mich an Alecs Arm fest.
,, Eigentlich nutzen wir immer diesen Raum dafür. Wenn du aber willst, kann ich es auch in meinem Zimmer tun. Dann wäre aber am besten nur Demetri dabei."
,, Ich fänds besser."
,, Mach dir jetzt da mal keine Gedanken drüber. Du bist ja erst in paar Wochen dran." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich mit einer Hand zu sich heran. Aus der anderen kam immer noch dieser schwarze Nebel. Irgendwie unheimlich aber cool.
,, Wie lange dauert die Verwandlung eigentlich?" Bitte lass mich nicht zu lange warten Finsch.
,, Das ist bei jedem Unterschiedlich. Normalerweise immer 2-3 Tage. Es gab aber auch schonmal Menschen, die verwandelten sich eine ganze Woche. Meistens hängt das von den Gaben ab, weil die brauchen ja auch erstmal eine Zeit um sich zu entwickeln."
,, Denkst du denn, sie hat eine?" Das wäre ja Hammermäßig!
,, Wir haben da so ein Gefühl bei ihr, aber genau sagen können wir es natürlich auch nicht."
,, Bemerkt man das erst, wenn man ein Vampir ist?"
,, Nicht unbedingt. Manchmal erkennt man es auch schon bei Menschen, zum Beispiel wie bei dir. Als Aro deine Gedanken lesen wollte, hast du ihm einen Stromschlag versetzt und deine Gedanken waren blockiert. Oder Jane konnte schon als Mensch andere mental quälen und ich andere beruhigen. Das ist bei jedem Unterschiedlich."
,, Ich zum Beispiel hatte als Mensch noch keine Hinweise auf meine Gabe." Demetri hatte sich anscheinend wieder gefangen und stellte sich neben mich hin.
,, Welche hast du denn?"
,, Ich kann andere anhand ihrer Gedanken auf der ganzen Welt aufspüren. Sowas nennt man Tracker."
,, Also sollte ich lieber keinen Mist machen, oder?"
Beide Jungs fingen sofort an zu lachen.
,, Süße, was willst du denn schon anstellen?"
,, Wer weiß, wer weiß."
,, Also, wenn du uns weglaufen solltest, kannst du dich drauf verlassen, dass ich dich kriege. Keine Sorge."
,, Überall?"
,, Ja, keine Chance."
,, Brrrr." Ok, das war mal wirklich angsteinflößend.
,, Keine Sorge, du läufst mir nicht so schnell davon." Alecs Griff verstärkte sich und er lächelte mich schief an.
,, Und wenn doch, Demetri ist der beste Tracker der Welt."
,, Der beste? Scheise."
,, Tja, versuch es erst gar nicht. Außerdem wird Finnja wahrscheinlich total traurig sein und ich muss sie dann auch noch alleine lassen, um dich zu finden. Ne, ne, ne."
,, Ok, aber nur ihr zuliebe."
,, Sag mal, willst du Ärger.", flüsterte Alec mir ins Ohr. Dabei kniff er mir leicht in die Seite.
,, Wieso? Den würde ich doch nie bekommen."
,, Das werden wir ja heute Abend sehen." Er lächelte bedrohlich.
,, An deiner Stelle würde ich jetzt Angst bekommen Fabi. Wenn Alec mal sauer wird, kann nicht mal ich dich retten. Mann, Finsch wird mir den Kopf abreißen."
,, Ist er so schlimm?" Irgendwie konnte ich mir ihn gerade so richtig schön sauer vorstellen. Ups.
,, An einen Fall kann ich mich noch erinnern.
Wir hatten mal ein Mädel im Haus, die hat immer die ganzen Zimmer ordentlich gemacht und uns zum Essen gerufen. Naja und einmal hat sie dann mich und Alec beide geholt. Wir waren beide in seinem Zimmer und ich musste Alec die ganze Zeit beruhigen. Glaube, zu der Zeit hattest du Ärger mit deiner Schwester." Er schaute ihn einmal kurz an, bevor er dann weiter sprach.
,, Auf jeden Fall, kam sie dann ins Zimmer und sagte dann, dass die Menschen im Saal sind. Dein Freund wurde natürlich sofort wütend, weil er gerade nicht gestört werden wollte und hat sie dann einfach umgebracht. Seitdem haben wir auch nur noch Felix, der uns holt."
,, Also, könnte es sein, dass ich heute Abend nicht mehr lebe?"
,, Weißt du was ich mache Demetri? Ich jage sie durchs ganze Schloss, ritze ihr ab und zu die Haut auf damit sie schön blutet und am Ende trink ich dann einfach ihr Blut."
,, Gute Idee, sag mir aber bitte Bescheid, damit ich auch was abbekomme."
,, Das kannst du vergessen. Sie gehört mir!" Ein gespieltes Knurren kam tief aus Alec Kehle.
,, Vielleicht ist die Idee abzuhauen, ja doch nicht so schlecht.", flüsterte ich und trat schon ein Schritt zurück, doch Alec stellte sich sofort hinter mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
,, Ich habs dir gesagt, du kommst hier nicht raus."
,, Man kanns ja mal versuchen!" Obwohl ich hier sowieso nicht rausgekommen wäre, auch ohne Alec nicht. Da waren ja noch Demetri, Aro, Felix...
,, Demetri, mach dich schon mal mit ihren Gedanken bekannt. Ich glaube du wirst in nächster Zeit benötigt."
,, Kann er etwa Gedanken lesen oder wie läuft das?"
,, Nein, ich mach es am Klang aus. Und Alec, dass hab ich bereits, bei beiden Mädchen."
,, Wieso das denn?" Mal ganz ehrlich, hatte der so wenig vertrauen zu uns? Finnja würde ihn doch nie verlassen.
,, Naja, ich wusste ja am Anfang nicht ob ihr einfach abhauen würdet, also beim ersten Treffen. Deswegen hab ich mir eure schonmal eingeprägt um euch im Notfall wiederzufinden."
,, Als wenn wir vor euch beiden wegrennen würden. Also wirklich."
,, Damals wusste es keiner von uns Fabi. Nur so konnten wir wissen, dass keine von euch
irgendwann spurlos verschwindet." Er betrachtete die Bewusstlose Finsch. Ob Alecs Gabe immer noch wirkte?
,, Glaubst du, sie hat Schmerzen?"
,, Momentan merkt sie noch nichts, aber in paar Stunden wird Alec`s Gabe nachlassen. Dann kommen die richtigen Qualen."
,, Ok, ok, ok mehr will ich gar nicht wissen." Wollten die mir jetzt schon Angst einjagen.
,, Also Fabi, du bist echt ein kleiner Schisshase. Bei jeder Sache zittern dir schon die Knie."
,, Kann ich mir bei ihr irgendwie nicht vorstellen." Demetri betrachtete mich einmal am ganzen Körper.
,, Hallo, selbst wenn ich so mache.", sagte Alec und legte seine Lippen an meinen Hals. Sofort hielt ich den Atem an, aus welchem Grund auch immer.
,, Oh mein Gott, Alec nimm deinen Mund von ihrem Hals, dass arme Mädchen zittert
ja am ganzen Körper."
,, Und so ist das jeden Abend. Allein schon wenn ich ihr Hand nehme." Alec griff nach der linken und strich langsam mit den Lippen über das Handgelenk. Nur ein kleiner Biss und mein Blut würde wie ein Wasserfall über meinen Arm fließen.
,, Fabienne, atme!"
Ich erschrak kurz, tat aber doch was er sagte.
,, Hab ich dir es nicht gesagt?"
,, Mhm, sie ist wirklich sehr, sehr ängstlich. Außerdem erinnert sie mich sehr stark an Vanessa. Die in Miami. Es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch an der Wand stehen konnte. Du hast sie wirklich verrückt gemacht."
,, Welche Vanessa?" Musste man mich immer so verwirren.
,, Ein Mädchen aus Florida. Wir haben sie und ihre Freundin in einer Bar gefunden. Naja, Demetri und ich waren auf der Jagt und die beiden sahen und rochen wirklich nicht schlecht. Also haben wir sie erst verführt, dann in eine Ecke getrieben, ein bisschen mit ihnen rumgemacht und dann schließlich gebissen. Das war einer der besten Jagdabende überhaupt."
,, Ich weiß noch als ich Maggie die Handgelenke aufgebissen hatte. Sie war nachher komplett von oben bis unten vernarbt gewesen."
,, Macht ihr das bei jedem?" Also ich möchte Alec und Demetri nicht in einer dunklen Gasse antreffen. Autsch.
,, Eigentlich nicht. Aber es war unser letzter Abend in Florida und wir hatten gerade frei, also..."
,, Wenn ich überlege, dass wir dort auch Fabi und Finsch hätten treffen können. Der Abend wäre eindeutig länger geworden."
,, Schluss, jetzt ! Aus! Das ist sowas von... " Mir viel nichts mehr ein.
,, Also wenn dir das schon zu viel ist, dann will ich nicht wissen wie es dir später ergeht. Viel Spaß Alec!" Mit diesen Worten verschwand Demetri..
,, Willst du noch hier bei Finsch bleiben, oder soll ich dich auf unser Zimmer bringen?"
,, Hier kann ich sowieso nichts machen. Wenn sie aber aufwacht, will ich dabei sein."
,, Keine Sorge, sie werden uns Bescheid sagen. Das wir allerdings noch einige Tage dauern."
,, Ok."
Dann ging ich auch schon aus dem Raum, aber nicht ohne meiner BFF noch einen Blick zu zuwerfen. Ich werde ihr Menschsein schrecklich vermissen.

Kraftausschöpfen

~Finnja~

Dieser elende Vampir! wenn ich den erwische, konnte der was erleben. Niemand greift ungestraft meine beste Freundin an!
´Alec ist viel zu sanft mit ihm umgegangen.`
Ein kleines, verschlagenes lächeln legte sich auf meine Lippen.
Alec hatte Fabi aus dem Saal getragen, weshalb Aro sich wieder mir zuwendete und mich nachdenklich ansah.
,, Wie können wir wohl herausfinden, was für ein Talent du hast?", grübelte er vor sich hin.
,, Falls sie überhaupt eine hat!", mischte Caius sich wieder ein. Musste der denn immer hinrichten wollen? Aber Aro ignorierte ihn und sah mich weiter nachdenklich an.
,, Lass mich bitte diesen elenden Lorenzo töten!", rutschte es mir raus.
Jetzt hellte das Gesicht des gütigen Meisters plötzlich auf.
,, Er hat die Regeln der Volturi missachtet und Fabienne angegriffen. Und vielleicht finden wir ja dann heraus, ob du eine Gabe besitzt." Bitte was? Er lässt ihn mich töten?
Caius starrte Aro ebenso ungläubig an, wie Demetri, Jane und ich.
,, Du findest ihn bei Felix. Oh, und sag Felix bitte, er soll zu mir kommen, ich habe einen Auftrag für ihn." Mir war es egal, ob ich dadurch meine Gabe entdecke oder nicht, mir ging es nur darum diesem Lorenzo zu zeigen, dass er einen schweren Fehler begangen hat.
Also drehte mich um und verließ den Saal, gefolgt von meinem Freund, dem Geruch von Felix folgend.

Ich fand die beiden in einem schwach beleuchteten Raum. In diesem standen ein paar Bücherregale und 1 Tisch auf dem eine brennende Kerze stand. Ansonsten war alles kahl.
,, Was machst du hier?", fragte Felix.
,, Zum einen, weil Aro sagt du sollst zu ihm kommen, weil er einen Auftrag hat. Zum anderen...", mein Blick wanderte zu Lorenzo. ,, Wegen dir."
Felix schien das Gespräch nicht weiter zu Interessieren und verschwand schnell aus dem Raum. Demetri blieb in der Tür stehen und beobachtete mich.
,, Und was willst du von mir?", fragte Lorenzo mit hochgezogener Braue.
,, Dir das Leben nehmen!", zischte ich. Diese Worte ließen ihn aufhorchen, denn schon ging er in Angriffsstellung.
,, Aus welchem Grund?", sein Blick wurde ernster und seine Stimme gedämpfter.
Auf diese Frage flitzte ich zu ihm, womit er nicht gerechnet hatte und schleuderte ihn gegen eines der Regale. Dieser landete darauf, mit einem dumpfen Aufprall, auf dem Boden.
,, Weil du meine beste Freundin angegriffen hast!", zischte ich wütend.
Lange blieb der Kerl nicht liegen und sprang wieder auf, gab mir allerdings keine Antwort, sonder stürzte sich auf mich und riss mich zu Boden.
,, Sie roch köstlich und ich hatte Durst!"
Meine Antwort war ein tiefes knurren aus meiner Kehle und dass ich ihn von mir schleuderte.
Schnell setzte ich ihm nach.
,, Das ist kein für mich geltender Grund!", mit diesen Worten nahm ich ihn bei den Schultern und knallte ihn einige Male gegen die Wand. Sein Glück, dass er ein Vampir war, sonst wäre er jetzt Bewusstlos oder tot.
Er verzog das Gesicht, doch nutzte dann den Moment, in dem ich ihn gerade wieder gegen die Wand knallen wollte und packte meine Arme und Biss mir in die Schulter. Das Tat weh! langsam wurde ich noch wütender und die ließ ich ihn jetzt mit voller Wucht spüren.
Dies tat ich, indem ich ihm zuerst ein Eisbein zwischen die Beine gab, worauf er mich losließ und gleich darauf im Nacken packte und zur Seite schleuderte. Er knallte erst gegen die Wand, landete dann auf dem Boden. Langsamen Schrittes ging ich auf ihn zu und starrte ihn wütend an.
Dabei funkelten meine Augen auf vor Mordlust. Ein breites, fieses grinsen legte sich auf meine Lippen. Der Vampir kam wieder auf die Beine und sah mich wütend an. Dann rannte er auf mich zu, was ich für mich nutzte und packte einen seiner Arme, als er kurz davor war an mir vorbeizurennen, drehte mich blitzschnell und riss ihm somit den Arm ab. Diesen ließ ich einfach fallen. Lorenzo schrie auf vor Schmerz und stolperte. Ich grinste gefährlich und ging bedrohlich langsam auf ihn zu. ,, Ich habe dir gesagt, dass ich dich töten werde!", sagte ich mit einer ebenso bedrohlich wirkender, ruhiger Stimme. Ich sah, wie er kurz zusammenzuckte und dann langsam mit dem einen Arm zurück kroch, so gut es eben ging. Schneller als ich, war er trotzdem nicht.
,, Dann mach es wenigstens schnell!", flehte er. Ich grinste nur noch breiter und entblößte dabei meine, jetzt ebenso, messerscharfen Zähne.
Jetzt stand ich direkt vor ihm. Er rührte sich vor Schreck nicht und starrte mich nur erschrocken an.
Selbstverständlich blieb ich nicht g´regungslos sitzen und riss ihm mit einem Ruck auch den anderen Arm ab. Wieder ein Schmerzerfüllter Schrei von ihm, der mich völlig kalt ließ.
,, W-Wieso...tust d...u es nicht sch-schnell?", brachte stockend raus.
Ich lächelte ihn kalt an und hockte mich vor ihn.
,, Ganz einfach. Das ist die Strafe dafür, auf die Idee zu kommen meine Freundin anzugreifen und das auch noch aus so einem blöden Grund."
Er schwieg. Ich warf einen Seitenblick auf meine Schulter und schüttelte den Kopf.
,, Also wirklich. Dank dir habe ich jetzt eine Narbe an der Schulter. Damit hast du dir einen weiteren Minuspunkt verdient."
Lorenzo versuchte kalt zu wirken und ein spottendes lächeln auf zusetzten, doch es kam nur ein zittriges heraus.
,, Da ich sowieso gleich sterbe, ist mir das so ziemlich egal!", zischte er.
,, Du hast es aber ganz schön eilig mit dem sterben." Ich grinste höhnisch.
,, Ist es dir etwa peinlich, gerade von einem Mädchen getötet zu werden? Da ist wohl dein Stolz ein wenig angeknackst, was?"
,, Halt doch die Klappe!", knurrte er.
,, Wohl ins schwarze getroffen.", sagte ich kalt und biss ihm in die Schulter. Als ich mich von ihm löste, riss ich einen Teil seiner marmornen Haut heraus. Wieder einmal schrie er auf vor Schmerz, drückte sich mit dem Rücken an die Wand und kniff die Augen zu.
Mein kaltes lächeln, wurde zu einem diabolischen grinsen. Ich sah mich im Raum um und bei der Kerze verharrte mein Blick. Plötzlich spürte ich etwas in mir, nein in meinem Kopf, irgendetwas seltsames und die Kerze begann zu schweben. ´Was geht hier ab? Ist das...meine Gabe?`
Es konnte möglich sein. Um dies zu testen, konzentrierte ich mich weiter auf die Kerze und gab mein bestes um sie in alle Richtungen zu bewegen. Das schaffte ich dann auch. Das gefiel mir. Ich liebte meine Gabe schon jetzt. Die brennende Kerze ließ ich wieder auf den Tisch sinken, denn ich hatte einen Plan. Deshalb wendete ich mich wieder Lorenzo zu. Langsam nährte ich mich seinem Gesicht. Kurz vor seinem, sah ich ihm tief in die Augen und nahm sein Kinn in meine Hand.
,, Ich wünsche dir ewige Pein in der Hölle.", hauchte ich und biss ihm schließlich in den Hals und riss die Haut raus.
Jetzt fühlte ich innere genugtuung. Jetzt würde mein Plan eintreten. Meine Konzentration und der Blick galten wieder der Kerze. Diese ließ ich zu dem toten Vampir schweben, stand vorher aber auf und trat ein paar Schritte zurück und ´warf` die Kerze auf den Vampir. Kaum hatte das Feuer ihn berührt, stand sein ganzer Körper in Flammen und verbrannte.
,, Wer ist hier jetzt sadistisch?", sagte auf einmal Demetri, der hinter mir stand und die Hände von hinten an meine Taille legte.
,, Das hatte einen bestimmten Grund." Er grinste wie immer.
,, Oh und das hat es bei mir natürlich nicht. Aber naja, immerhin haben wir jetzt deine Gabe entdeckt. Das müssen wir Aro berichten!" Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und zerrte mich dann auch schon zurück zu Aro.

,, Und, besitzt sie eine Gabe?", fragte Aro aufgeregt.
,, Überzeug dich doch selbst.", sagte mein Freund mit einem verschmitzten lächeln auf den Lippen.
,, Natürlich.", nach diesen Worten reichte der Meister mir seine Hand. Diesmal zögerte ich nicht lange und legte meine auf seine. Wiedermal sah Aro konzentriert ins Leere.
Einige Augenblicke später, ließ er meine Hand los und sah mich fasziniert an, mit einem zufriedenen lächeln.
,, Anscheinend kann unsere Finnja, Gegenstände mithilfe der Gedanken schweben lassen. Und du wolltest sie töten Caius!"
Dieser grummelte nur etwas unverständliches.
,, Es freut mich sehr, jemanden mit einer solchen Gabe bei uns zu haben."
,, Danke sehr.", war das erstbeste, was mir einfiel.
,, Können Demetri und ich auch gehen?", fragte ich gleich im Anschluss.
,, Natürlich. Jetzt, da wir wissen, was für eine Gabe du hast, könnt ihr fürs erste gehen."
Demetri und ich nickten dankend und gingen darauf ins Zimmer.

Dort angekommen, setzte ich mich aufs Bett und lächelte ihn verführerisch an.
,, Rot steht dir. Du siehst jetzt noch viel hübscher als vorher aus.", sagte er grinsend.
,, Danke sehr."
,, Tja, ab jetzt gibt es kein schlafen mehr.", sagte er wieder grinsend und kam auf mich zu.
,, Da bin ich aber froh.", flüsterte ich.
,, Dazu kann ich dir jetzt noch weniger widerstehen.", nach diesen Worten presste er seine Lippen fordern auf meine. Ich krallte mich mit einer Hand in sein Haar, die andere hatte ich an seinem Arm. Er drückte mich zurück aufs Kissen, was ich natürlich zuließ.
,, Für die nächste Zeit musst du vorsichtig sein, weil du um einiges stärker bist als ich.", flüsterte er, als er sich kurz von mir löste.
,, Ich glaube, das könnte mir gefallen.", sagte ich grinsend und küsste ihn wieder.

Das war eine meiner schönsten Nächte, mit meinem neuen Leben, als Vampir.

~ Fabienne~
,, Morgen Prinzessin. Hast du gut geschlafen?"
Langsam schlug ich die Augen auf und sah in Alecs Lächelndes Gesicht.
,, Mhm, ich hatte einen so schönen Traum!"
,, Die gibt es bei dir auch?" Sein Lächeln wurde noch breiter.
Ich hingegen schaute ihn kurz böse an bevor ich ihm antwortete:,, Ja auch ich kann mal schön träumen!"
,, Na, dann erzähl mal!"
,, WIr waren hier in unseren Zimmer. Die ganze Zeit über musstest du dich beherrschen, bis du es schließlich nicht mehr ausgehalten hast. Ich weiß noch wie du meinen Hals bedrohlich nah kamst. Dabeihatte ich nichtmal Angst, keine Ahnung warum nicht.
Auf jeden Fall hast du mich dann gebissen und von meinen Blut die ganze Nacht getrunken.
Das tolle daran war, dass ich überhaupt keine Schmerzen hatte und ich starb oder verwandelte mich auch nicht." Ehrlich es war einfach nur ein berauschendes Gefühl gewesen. Auch wenn das komisch klingt.
,, Mhm, der Traum hät mir auch gefallen." Alec küsste mich nekisch und zog mich dann ganz dicht an sich. Seine Hände spielten mit meinen Haaren und immer wieder musste er kurz lachen bevor er mich weiterküsste.

So ging das ungefähr noch 15 Miunten wieter, bis er mir schließlich ins Ohr flüsterte:
,,Normalerweise hätte ich ja heute was mit dir vorgehabt. Aber irgentwie gefällt mir das hier besser!"Ich natürlich wurde sofort hellhörig.
,, Was denn?"
Kaum hatte ich das gesagt, drehte Alec sich zurück auf seinen Rücken und starrte mich grinsent an.
,, Hätte ich doch bloß nichts gesagt und meine KLappe gehalten. Aber egal.
Geplant war für heute, dass ich dir mal die Toskanische Landschaft zeige. Es gibt dort in den Wäldern sogar eine kleine Wiese, wo wir ungestört sind und schwimmen können, wenn du willst. Aber ich würde es natürlich auch verstehen, wenn du lieber hier bleiben willst!" Er setzte sein verführerristisches Lächeln auf und schaute mir dabei tief in die Augen.
,, Keine Chance! Da kannst du so lange schmollen wie du willst.Wir fahren!" Ich wollte schon aus dem Bett hüpfen doch Alec hielt mich am Handgelenk fest.
,, Bevor du jetzt hier zu unseren Auto rennst, solltest du vorher noch paar Dinge einpacken."
,, Ok, ok. Warte." Schnell ging ich zu meinem begehbaren Kleiderschrank rüber und stellte mich direkt vor die ganzen Badesachen. Alec folgte mir natürlich und gesellte sich jetzt direkt hinter mich, die Hände um meine Taille geschlungen.
,, Was wäre dir lieber. Bikini oder Badeanzug?"
,, Eindeutig der Bikini", flüsterte er mir zu, bevor er dann in seine Abteilung verschwand und dort fürs sich alles zusammensuchte.
Ohne groß zu überlegen nahm ich mein Lieblingsbikini von dem Regal und packte ihn ein. Schnell zog ich ihn an und drüber kam natürlich mein cooles Sommeroutfid, dass ich mir mit Finnsch gekauft hatte. Danach kamen noch Handtücher und sonstiges Zeugs. Die anderen Essensachen sollten nach Alec schon dort sein. Keine Ahnung wie sie da hingekommen sind.
,, Bist du bereit?"
,, Ja klar, mit welchem Auto fahren wir?" Bitte, bitte lass es mein Lieblingauto sein.
,, Als ob ich nicht wüsste, welchen du haben willst! Hier geh schon mal vor und schließ das Auto auf. Ich sag eben Aro noch bescheid, dass wir weg sind und Demetri auch!"
,, OK, aber lass mich nicht zu lange warten!" Ich gab ihm noch ein Kuss bevor ich dann in Richtung Parkplatz ging. Lamborghini ich komme.

Der Ausflug

~Fabienne~

,, Wann sind wir endlich da?"
,, Gleich, noch paar Kilometer weiter und dann siehst du schon die Abzweigung. Seid ihr Menschen immer so ungeduldig?"
,, Was heißt hier immer?" Also ehrlich.
,, Du fragst mich schon zum 3-mal und das in 2 Minuten Schatz."
,, Ich kann es eben kaum abwarten."
,, Das merkt man."

Nach ungefähr 2 Minuten bogen wir dann auch endlich in eine schöne Nebenstraße ein, die direkt auf einen kleinen Parkplatz führte.
,, So den Rest müsse wir laufen." Wir stiegen aus und Alec schloss das Auto ab. Vorher holte ich noch meine ganzen Sachen aus dem Kofferraum.
,, Du weißt dass ich hohe Schuhe anhab, oder?"
,, Du weißt, dass ich dich tragen kann, oder?"
Er schaute mich grinsent an und schon lag ich in seinen Armen.
,, Halt dich gut fest", sagte mein Freund noch bevor er anfing zu rennen.
Also, wenn man mich fragt, könnte ich die ganze Zeit so hier liegen und die Geschwindigkeit genießen. Es war einfach unglaublich schön.
Leider war das Glück auch genauso schnell wieder vorbei, wie es gekommen ist.
,, So, da sind wir." Er ließ mich runter und stellte sich direkt neben mich hin.
,, Und, wie gefällt es dir?"
Im ersten Moment sagte ich nichts, sondern starrte einfach nur diese wunderschöne Landschaft an.
Wir standen auf einer kleinen Wiese, voller bunter Blumen und einer Decke mit Picknicksachen. Rundherum war nur Wald und direkt vor Kopf ragte ein Wasserfall hervor mit einer großen Quelle.
Außerdem standen links und rechts 2 riesige graue Felsen, die das ganze noch unrealistischer machten, als es wowieso schon war.
,, Wow", war schließlich das erstbeste was mir einfiel.
,, Fabi, mach den Mund zu. Du sabberst ja schon fast!"
,, Was?" Verwirrt schaute ich ihn an.
,, Ich hab gesagt du sollst den Mund zu machen, sonst sabberst du hier gleich noch!"
,, Erstens: Ich sabber nicht und
Zweitens: Bei so einen Ausblick kann einen schonmal der Mund offen stehen bleiben."
,, Sag nicht du hast sowas noch nie gesehen." Nun schaute Alec verwirrt.
,, Nein, sowas wie hier hab ich noch nie gesehen. Wie denn auch? Glaubst du in Deutschland gibt es soviele tolle Orte? Fehlanzeige."
,, Dafür aber in Amerika."
,, Woher weißt du das den?"
,, Ich hab dort schon mehr Zeit verbracht als du. Wenn man eine hochangesehene und begabte Volturi Wache ist, dann kommt man schonmal öfter rum. Meistens sind das Jane, Felix, Demetri und ich die losgeschickt werden."
,, Hast du nie erzählt!"
,, WIr kamen nie auf das Thema zu sprechen. Und außerdem waren wir meistens anderweitig beschäftigt gewesen." Ein Grinsen machte sich auf seinen Gesicht breit und er zog mich mit zu der Decke. Dort packten wir erst einmal die ganzen Sachen aus, wo zu meiner Verwunderung auch Essen dabei war. Brötchen, Obst, Süßes und natürlich Getränke.
,, Und wer bitteschön soll das alles Essen?"
,, Also ich garantiert nicht. Das ist komplett alles für dich."
,, Wo habt ihr denn das ganze Zeugs her?"
,, Heidi hats besorgt. Keine Ahnung, was das sein soll." Er schaute wiederwertig auf die Sachen.
,, Du kannst mir nicht erzählen, dass du keine Brötchen oder Obst kennst."
,, Seit über 1200 Jahren ernähre ich mich nur von Menschenblut. Wie soll ich den die Bezeichnungen dafür kennen?"
,, Allgemeinwissen. Oh Gott. Ich bin der einzige Mensch auf der Welt, dessen Freund keine Süßigkeiten kennt."
,, Du bist auch der einzige Mensch, der überhaupt eine Beziehung mit einem Vampir führt."
,, Trotzdem ist das keine Entschuldigung."
,, Jetzt weiß ich es doch aber. Brötchen, Obst und..."
,, Süßigkeiten."
,, Aha, schmeckt das?"
,, Probier doch mal, dann weißt du`s."
,, Mhm, ich glaube ich verzichte. Wenn ich das auch nur anschaue, wird mir schon komisch. Igitt."
,, Das gleiche kann ich zu Blut sagen. Wie kann man sowas trinken."
,, Willst du vielleicht mal probieren?" Sein Grinsen wurde immer breiter.
,, Von mir aus. Ich bin kein Schisshase!"
,, Wirklich? Da würde ich aber eher was anderes sagen."
,, Gut, dann gib mir mal Blut. Wetten wir ich trinke es?"
,, Abgemacht! Aber es muss ein ganzes Glas sein. Sonst zählt es nicht."
,, Wie gesagt. Ich hab keine Angst."
,, Würdest du auch von da oben ins Wasser springen?" Er zeigte auf einer der beiden Felsen.
,, Sag mal, nutz das nicht aus!"
,, Mach ich nicht. Du hast doch gesagt das du keine Angst hast. Also..."
,, Na schön aber nicht ohne dich." Schnell stand ich auf und zog ihn Richtung Felsen.
Dabei zogen wir uns beide aus, sodass wir nur noch in Badesachen da standen.
Als ich dann Alec nur noch in Boxershorts sah, oben ohne musste ich erst einmal Luft holen. Obwohl er schon so hübsch genug war, übertrumpfte das nochmal völlig meine Wahrnehmung. Sein Oberkörper war total blass, schlank und man sah deutlich die Muskeln, die sich darauf abzeichneten. Dazu noch die Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen Gott persönlich steht vor mir.
,, Fabi, atme!" Mein Freund kam blitzschnell zu mir rüber und schaute mir besorgt in die Augen.
,, Jaja!" Bei dem Anblick, unmöglich.
,, Du hast mich also auch noch nie nur in Boxershorts gesehen, oder?"
,, Ne, nicht wirklich."
,, Erde an Fabi. Ich lag bestimmt schon 10-mal oben ohne neben dir beim schlafen."
,, Ehrlich?"
,, Ja! Meistens weil du sagtest dir wäre viel zu warm."
,, Ups, also ist das such wirklich passiert?"
,, Natürlich, wieso denn nicht?"
,, Ich dachte immer, dass wäre nur ein Traum."
,, Oh man, wer ist hier ein hoffnungsloser Fall?"
,, Jeder normale Mensch würde so auf deinen Körper reagieren!"
,, Ne, nicht jeder, Fabienne. Doch wir können gleich weiter diskutieren. Zieh du doch erstmal die Klamotten ganz aus!"
Anscheinend hatte ich wohl ganz vergessen damit weiter zu machen. Also zog ich mir die restliche Sachen auch noch aus und stellte mich dann direkt vor ihn hin.
Diesmal musste er schlucken.
,, Erde an Alec", immitierte ich ihn nach.
,, Ich hab dir schonmal gesagt das Vampire alles viel stärker wahrnehmen." Dabei kam er mir ein Schritt näher aber ohne den Blick von meinen Körper abzuwendet.
,, Das zählt nicht."
,, Wie wäre es einfach damit. Du siehst einfach umbeschreiblich schön aus Fabienne Valentino."
,, Schon besser!" Ich streckte mich zu ihm hoch und gab ihn schnell einen Kuss.
,, UNd wenn ich noch was dazufügen darf. Das hübscheste Wesen auf der ganzen Welt!"
,, Lehn dich nicht zu weit aus dem Becken!"
,, Das war die Wahrheit!"
,, Mhm, glaub ich dir nicht. Aber trotzdem danke."
,, Gern geschehen."
,, Und wie kommen wir jetzt nach oben?"
,, Pass auf."
Alec nahm mich hoch und sprang dann einfach so den Felsen hoch. Nicht mal viel Schwung hatte er dafür gebraucht. Dieser Typ war einfach der Wahnsinn.
,, Ok bereit?"


~Finnja~

Alec und Fabi waren also für heute weg. Das hatte uns Alec gesagt, als er in unser Zimmer kam. Kaum war er aus der Tür, sah ich zu meinem Freund.
,, Die beiden sind für heute also weg."
,, Ja und das sollten wir nutzten.", sagte er und küsste mich. Doch leider löste er sich ein paar Sekunden später von mir und sah zur Tür. Als ich einatmete, nahm ich den Geruch von Jane war.
,, Komm rein, Jane!", rief Demetri. In der nächsten Sekunde öffnete sie schon die Tür.
,, Aro wünscht euch zu sprechen.", ihre Stimme war emotionslos und ihr Blick kalt.
´Ist sie immer so? Ob ich sie wohl irgendwann leiden kann?`
,, Wir kommen.", sagte mein Freund und nahm meine Hand. Ich schenkte ihm noch ein lächeln, bevor ich zu Jane sah. Diese drehte uns den Rücken zu und ging, gefolgt von uns, vorraus.

Im Thronsaal kam Aro lächelnd zu uns. ,, Ahhh. Ich danke dir Liebes.", sagte er an Jane gerichtet ehe er den Blick auf uns richtet.
,, Ich habe euch herrufen lassen, weil ich einen Auftrag für dich habe.", begann er.
,, Aber da es Finnjas erster ist, werde ich Felix mit euch schicken."
,, Re..", sofort stoppte Demetri.
,, Nein, sprich ruhig, mein Lieber.", sagte der Meister in ruhigem Ton.
Mein Freund zögerte erst, doch bewegte sich dann dazu, doch weiterzusprechen.
,, Reiche ich denn nicht?", seine Stimme war unsicher.
Doch Aro gab sein lächeln nicht auf.
,, Es liegt nicht daran, dass ich kein vertrauen in deine Stärke habe, Demetri. Ich weiß durchaus, dass du stark bist. Doch ich würde gerne auf Nummer sichergehen und Felix mit euch schicken.
Bitte verzeih. Wenn Finnja vertrauter mit den Aufträgen ist, werde ich welche geben, die ihr 2 alleine erledigen könnt. Bist du damit einverstanden?"
Mein Freund verbeugte sich leicht.
,, Selbstverständlich, Meister."
,, Sehr schön. Dann erkläre ich euch jetzt, was euer Auftrag ist."
Wir nickten.
,, Reist nach St. Augustine. Denn dort gibt es 2 Clans, die sich gegenseitig bekriegen und somit öfters Aufmerksamkeit auf sich erregt haben. Beobachtet sie eine Weile und tötet sie, wenn sie zu viel Aufmerksamkeit erregen."
,, Verstanden, Meister.", sagte Deme für mich. Ich hingegen nickte nur verständlich.
´Mein erster Auftrag....den ich auch noch mit Demetri ausführen darf.`
,, Gut, dann macht euch auf den Weg, meine Lieben. Ach und, Felix weiß wo der Privatjet steht." Im nächsten Moment war Felix bei uns.
´Naja, und mit Felix.`
Wir drei verneigten uns noch einmal und drehten uns dann um.
,, Ich wünsche euch viel Glück und gutes gelingen. Ach noch etwas. Ihr dürft auch jagen, Hauptsache, ihr macht es unauffällig und Nachts.", den letzten Satz sagte er mit ernstem Unterton.
,, Werden wir, Meister.", antwortete diesmal Felix und grinste uns kurz an.
Dann rannten wir auch schon los.

In Vampirgeschwindigkeit zu rennen, war einfach unglaublich. Ich fühlte mich so frei, als könnte ich an einem Tag um die ganze Welt rasen, so schnell kam ich mir vor. Und trotz der enormen Geschwindigkeit, sah ich ganz deutlich, wo ich hin rannte. Doch leider findet alles schöne mal ein Ende. Und so war es auch, als wir anhalten mussten, da wir den Privatjet erreichten, mit dem wir schon einmal geflogen sind.
Im Flugzeug gabs ein paar...Turbulenzen, da Felix meinem Freund, den Platz neben mir gestohlen hatte. Dieser versuchte natürlich Felix wegzuzerren, doch keine Chance. Also musste ich wohl oder übel neben ihm sitzen.

Den ganzen Flug über versuchte mein freund Felix zu überreden, den Platz zu tauschen, doch der gab nicht nach. Als Demetri es dann aufgab, grinste Felix triumphierend. Darauf ging mein Freund aber nicht ein und versuchte ein anderes Gesprächsthema einzulenken, was ihm gelang.
Ich merkte während des Fluges, das Felix eigentlich ziemlich cool war.

Als wir landeten, mussten wir noch ein kleines Stück laufen bis wir St. Augustine erreichten.
Es war unglaublich. Alles in altmodischer Richtung. Aber dennoch auf seine Weise schön und hatte seinen Charme.
Aber wie auch immer. Wir standen auf einem Dach und es begann zu Dämmern und die Abendröte, tauchte die ganze Stadt in ein rot-orangenes Licht. Ein fantastischer Anblick, fand ich.
,, Was glaubt ihr. Ob die Clans sich heute wieder bekriegen?"
,, Wenn ja, erledigen wir sie.", sagte Felix amüsiert grinsend.
,, Das wäre wohl besser.", sagte ich. Ich wollte gerade wieder etwas sagen, als ich einen Schrei von weiter weg hörte. Allerdings hörte es sich wie kein schmerzerfüllter Schrei an, nein, es klang wie Kriegsgeschrei.
,, Na wunderbar.", murmelte ich.
,, Da wartet Arbeit auf uns.", sagte unser guter Freund Felix.
,, Sieht wohl so aus. Und wer räumt die Sauerei im Anschluss weg? Auch wir. Doppelte arbeit.", murrte ich.
,, Ach komm. Jetzt kannst du wieder deine sadistische Seite zeigen.", zog mich mein Freund grinsend auf.
,, Ich sagte dir schon, dass hatte einen Grund." Felix hob amüsiert eine Braue und musterte mich.
,, Die kleine Braut soll gefährlich sein? Die erledige ich doch im Schlaf, auch wenn sie eine Neugeborene ist.", gab Felix grinsend an.
,, Wärst du dabei geblieben, hättest du es gesehen.", antwortete ihm mein Deme.
,, Jungs! können wir das Thema bitte lassen und unseren Auftrag ausführen? Sonst erledigen sich alle gegenseitig, bevor wir überhaupt da sind und das dann nur, weil ihr nicht aufhören wolltet, darüber zu diskutieren was für eine Seite ich habe.", ich verdrehte die Augen.
,, Uh, da haben wir wohl einen Nerv getroffen, was?"
,, Felix!", mahnte ich.
,, Was denn?", sagte er unschuldig grinsend und zögerte noch mehr Zeit hinaus.
,, Jetzt lass uns unseren Job machen, danach können wir noch immer darüber diskutieren!"
,, Na gut, na gut, Kleine."
Ich hätte liebend gerne etwas darauf erwidert, doch mich juckte es in den Fingern, die Idioten von Vampiren, zu erledigen.
Ohne auf die 2 anderen zu warten, sprang ich elegant vom Dach und rannte Richtung des Kampflärmes. Die anderen beiden blieben zum Glück auch nicht lange da oben und folgten mir nach ein paar Sekunden.

Gerade als wir den Ort des Geschehens erreichten, stand nur noch die Hälfte der Vampire.
,, Was hab ich euch gesagt.", fing ich sofort an.
,, Hey, weniger Vampire, weniger Arbeit.", sagte Felix schulter zuckend.
,, Falsch. Rechne noch die Sauerei dazu.", mit diesen Worten stürzte ich mich auf ein paar der kämpfenden Vampire. Felix und Demetri stürzten sich auch ins Gefecht.
Der Kampf dauerte nicht wirklich lange und anstrengend war er auch nicht, da meine Gegner wenig Hirn für einen anständigen Angriff besaßen.
,, Ts, die sind doch keine Herausforderung gewesen."
,, Wenn wir zu Beginn des Kampfes da gewesen wären, vielleicht schon.", sagte Demetri.
,, Vielleicht. Aber jetzt müssen wie Leichen von denen beseitigen."
,, Keine Sorge, diese Arbeit nehme ich dir ab.", sagte mein Freund und verschwand kurz, nur um in den nächsten Sekunden mit einer Fackel in der Hand, wieder bei uns zu stehen.
,, Finnja, willst du Felix nicht deine Gabe präsentieren?"
Ich nickte.
,, Liebend gerne. Dann kann er schön neidisch sein.", sagte ich grinsend.
,, Dann lass mal sehen.", sagte Felix und beobachtete mich.
Meine Konzentration galt jetzt der Fackel, die noch in Demetris Hand war. Doch nicht mehr lange.
Denn schon schwebte sie nach oben und dann langsam auf die Körper zu.
,, Geht das auch schneller? Du bist ja langsamer als eine Schnecke.", neckte mich Felix.
,, Tut mir ja leid, dass es nicht schneller geht. Aber wenn du meinst, du kannst es besser, dann mach es doch selber.", während ich das sagte, versuchte ich mich weiter auf die Fackel zu konzentrieren.
,, Nein, nein. Ich lass dir den Vortritt. Vielleicht wirst du mit etwas Übung ja schneller."
Ich fasste das mal als ein Kompliment auf.
Nacheinander steckte ich die Leichnam der toten Vampire in Brand, sodass sie auch tot blieben.
Da ich die Fackel allerdings noch nicht so schnell schweben lassen konnte, hatte es eine Zeit lang gedauert.
,, Na endlich bist du fertig. Ich dachte schon wir stehen hier die ganze Nacht rum.", ärgerte mich Felix.
,, Demetri! sag doch auch mal was."
,, Was soll ich denn sagen? Felix kriegt man nicht so leicht zum schweigen."
Das merkte ich so langsam.
,, Ohn, fühlt sich die kleine Finnja beleidigt, weil der böse Onkel Felix sie aufzieht?", sagte er breit grinsend.
,, Ja!" Beide mussten lachen.
,, Oh, vielen dank, dass ihr mich auslacht.", ein kleines schmunzeln konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen.
,, Den Gefallen tuen wir dir doch gerne.", sagte Felix als er sich gefangen hat.
Darauf erwiderte ich nichts und schwieg. Die 2 schwiegen auch, bis Demetri das Thema wechselte.
,, Aro hat uns doch erlaubt zu jagen. Ich kenne hier in der Nähe eine Disco, in der wir uns ein wenig Vergnügen können und dann...ihr wisst sicher was ich meine.", sagte er grinsend.
,, Unter einer Bedingung! du darfst die Frauen küssen, aber kein Sex klar! immerhin bin ich deine Freundin.", sagte ich ernst. Mein Freund kam zu mir und küsste mich kurz.
,, Das würde mir niemals in den Sinn kommen. Und das du meine Freundin bist, habe ich nicht vergessen und werde ich auch nicht vergessen. Aber für dich gilt dasselbe."
Ich nickte.
,, Wie heißt die Disco?", fragte ich.
,, Honnys Ballhaus.", antwortete er.
,, Dann auf zur Jagd.", kam es von Felix, dessen Augen gierig aufblitzten und er ein furchteinflößendes grinsen aufgesetzt hatte.
In der nächsten Sekunde rannten wir auch schon los.

Das Unerwartete

~Fabienne~

,, Wie? Soll ich da jetzt alleine runterspringen?" Alec!
,, WIr machen das so. Du kletterst jetzt das erste mal auf meinen Rücken und wir springen zusammen da runter. Beim 2-mal bring ich dich wieder nach oben, dann musst du es aber alleine versuchen." Ein Grinsen legte sich auf seine Gesicht und ließ mich runter.
Gübbelnt ging ich sofort an den Rand des Felsens. Das waren nach unten bestimmt mehr als 15 Meter abstand und ich sollte da runter, als Mensch. Eindeutig viel zu hoc,viel zu hoch.
,, Ähm, habe ich dir noch nicht erzählt das ich Höhenangst habe?"
Darauf lachte Alec sich erst einmal kaputt und sagte dann: ,, Machst du doch einen Rückzieher?"
Oh,der Blödmann konnte was erleben!
,, Nein, machn ich nicht. Also komm jetzt her und lass uns endlich da runter springen." Auf keinen Fall würde ich nachgeben. Niemals.
,, Wie du wilst!" Er nahmmich an der Hand und schnell kletterte ich auf seinen Rücken. Seine Haut war so schön eiskalt, dass ich irgentwie Gänsehaut bekam. Ohne zu überlegen klammerte ich mich sofort an seinen Hals fest um schlang die Beine um seine Hüpfte. Es konnte losgehen.
,, Bereit?"
,, Immer doch."
,, Schön!" Und schon sprang Alec nach unten.
Alles ging irgentwie so schnell und ehe ich mich versah landeten wir beide schon unten im Wasser.
Es war zwar ziemlich kalt aber auch erfrischend. Quellwasser eben.
So schnell es ging tauchte ich wieder auf und versuchte Alec zu entdecken. Doch der war nirgends zu sehen.
,, Alec", keuchte ich und versicherte mich nochmal das er nicht schon draußen war.
Plötzlich spürte ich von hinten 2 kalte Arme die mich umschlangen und schon schrie ich erschrocken auf.
,, Alec!"
,, Was? Hast du dich etwa erschrocken? Oh, das tut mir leid!"
Ich drehte mich zu ihm und schaute ihn bitterböse an. Also ob.
,, Fabi, dein Bick stellt ja sogar Caius in den Schatten."
,, Versuch dich nur rauszureden! DU, du,du....!"
,, Ja?"
,,Du gemeiner, eiskalter, Vampir!"
,, Oh, das war jetzt aber auch fies. Da fallen ja mir sogar noch gemeinere Sachen ein!" Er schnappte mich wieder und innerhalb 1 Sekunde stand ich wieder auf den Felsen. Mit dem Unterschied, dass Alec jetzt aber sofort wieder runtersprang und ich alleine da oben stand.
,, Keine Sorge Fabi. Du wirst schon nicht untergehen", sprach mein Vampirfreund. Man sollte die Betonugn aufs letzte Wort legen!
,, Weiß ich!"
,, Worauf wartest du dann denn noch?"
,, Hetz mich nicht!"
Schweren Herzes ging ich ein paar Schritte nach vorne, sodass ich am Rand der Felsen stand. Mit Alec fand ich den Sprung einfach nur hammermäßig aber ohne?
,, Ok, du bist aber dafür verantwortlich wenn ich da unten gleich umkomme, ok?"
,, Wenn doch, dann hab ich wenigstens noch was gegessen bevor ich nach Hause fahr!" Selbst von hier oben konnte ich sein breites Grinsen erkennen. Der Typ würde mich echt noch verrückt machen!
,, Pass du nur auf, das ich nicht gleich auf dich springe", und schon fiel ich durch die Luft. Sogar während dess Falls, drehte ich mich einmal komplett und kam dann direkt mit den Fingerspitzen zuerst auf. Einen perfekten Luftschwung kann man das mal nennen.
,, Wow, seit wann kannst du denn sowas? Erst hast du Angst da runter zu faööen und dann machst du sogar noch einen Salto. Fabi, entscheide dich mal", sagte Alec firekt als ich wieder hoch kam.
,, Naja, es passte irgentwie so gut." Ich schwommin seine Richtung und klammerte mich wieder an ihn fest. Obwohl er so eiskalt war.
,, Sag mal, bistdu sicher, dass du nicht doch paar Meter von mir entfernt sein willst. Dein ganzer Körper zittert ja!"
,, Das ist mir egal." War es auch wirklich.
,, Wenn du meinst. Aber wehe du unterkühlst mir hier!" Ein strahlendes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
,, Wird schon nicht passieren." Und schon küsste ich ihn.
,, Weißt du, im Wasser ist das schwieriger als wenn wir unter uns festen Boden hätten", flüsterte er mir zu.
,, Mhm, gehen wir doch dahin wo es nicht so tief ist!"
,, Wie sie es wünschen Madame!" Und schon zog mich mein Freund mit in Richtung Wiesen.
Unter mir merkte ich, wie das Wasser immer klarer wurde, biss ich schließlich nur noch bis zu den Knien drin stand.
,, Schon besser!" Ohne zu überlegen, legte ich mich ins Wasser und zog Alec ggleich mit mir runter, sodass er über mir war. Dann machten wir auch schon da weiter wo wir aufgehört hatten.

Keine Ahnung wie lange wir das so im Wasser uns küssten aber auf jeden Fall wurde es mit der Zeit eindeutig kühler. Die Sonne stand nun nicht mehr oben am Himmelszelt, sondern war verschwunden hinter den Baumgipfeln. Nur noch Lichtstrahlen drangen zu uns durch und überall hörte man Vögel zwitschern und das Plätschern des Wasserfalls.
Es war wie in einen Traum.
,, Kannst du überhaupt noch", flüstert Alec mir nach einer Weile ins Ohr fuhr dabei mit dem Lippen immer wieder über meine Wange.
,, Keine Sorge, mir gehts gut." Schnell zog ich wieder zu mir, wobei ich aber einen großen Fehler begang. Unter uns waren kleine feine spitze Steinchen auf denn ich mich schon die ganze Zeit abstütze. Kein Problem, doch dadurch, dass ich ihn jetzt zu mir rüberzerrte, rutsche ich leicht ab und schnitt mich ins Handgelenk.
,, Autsch." Da brennte vielleicht.
,, Was ist los?"
,, Verflixt, ich hab mich geschnitten." ich hielt mein Handgelenk nach oben und schaute mir es genauer an.
Von der Handfläche weiter ab nach unten sah man einen feinen Wunde wo Blut raustropfte. Dies lief über meinen ganzen Arm, bis es schließlich ins Wasser tropfte. Erst langsam kapierte ich überhaupt, was das bedeutete.
Alec war hier und ich blutete.
Schnell schaute ich voller Panik zu ihn. Wie erwartet, starrte er nur gierig auf mein Blut und dabei waren seine Augen dunkelschwarz. Er bewegte sich nicht oder zuckte auch nur einmal mit Wimper. Nein, seine ganze Konzentration lag auf meiner Wunde.
Ohne zu Überlegen, rannte ich so schnell es ging, zu den Handtüchern und wickelte damit die Verletzung ein. Scheise was mach ich denn jetzt.
Keiner hatte daran gedacht Verbandszeugs mitzunehmen oder generll so einen Mist. Wozu auch, niemand hatte damit gerechnet, dass ich mir die Handfläche und das Handgelenk aufschlitzen würde.
Asl ich dann schließlich zu Alec ins Wasser schaute, war er nicht mehr da.
Stattdessen, stellte er sich direkt vor mich hin und beobachtete mich genau. Seine Lippen zuckten leicht und ich wusste, dass er es nicht mehr lange aushalten würde. Mein Blut war einfach zu verlockend für ihn.
Verdammt wo war den mein beschissenes Handy?
Hatte ich es nicht in meine Tasche gesteckt? Hektisch durchsuchte ich sie.
Und tatsächlich, dort lag es auch. Ein neues I Phone 5, keine paar Tage alt, ein Geschenk von Alec an mich. Diese Familie hatte einfach zu viel Geld.
Mit zitterten Fingern gab ich die Nummer von Sekretariat ein,wo nach ein paar Klingeln schon Gianna abhob.
,, Fabi, was ist los?"
,, Gianna, schick so schnell wie möglich irgendjemanden von den Wachen hierher. Ich hab mich am ins Handgelenk und in der Handfläche geschnitten und steh hier jetzt alleine mit Alec. Die sollen so schnell wie möglich zum Wasserfall kommen", ratterte ich alles herunter.
,, Ich kann keine Vampire hinschicken, sie würden dich auch umbringen!"
,, Wer sich in der Lage fühlt meinen Blut zu wiederstehen, soll einfach schnell hier sein. Paar Mädchen müssten das können. Oder Jane, der macht das auch nicht so viel aus. Ich weiß nicht wie lange Alec dass noch aushält!"
,, Ok, ich sag ihnen bescheid." Und schon legte sie auf.
,, Alec, sag mir bitte das du heute morgen die Führung mitgemacht hast", fragte ich mit einem seufzen.
Der schüttelte aber nur denn Kopf und schaute weiterhin auf mein Handgelenk.
Schließlich kam er auch noch mit langsamen Schritten auf mich zu und kniete sich neben mich hin, sodass er direkt nach meinen Arm greifen konnte.
,, Alec, du hast es mir versprochen! Bitte!"
,, Ach ja?" Seine Stimme klang veführerisch und bedrohlich zugleich.
,, Fass mich ja nicht an!"
,, Und wenn doch?" Mit einem Ruck hatte er mich zu sich gezogen und schleppte mich zum Wasser.
,, Lass mich los Alec!"
Von ihm aber kam nur ein gefährliches Knurren.
,, ALEC! WAS HAST DU VOR?"
,, Na was wohl." Er drehte sich zu mir um und hielt mein Handgelenk an seinen Mund. Seine Zähne spürte ich zwar nicht aber ich merkte wie ihm langsam, dass noch immer fließende Blut in den Mund floß.
Es war vorbei. Er würde mich töten.

~Finnja~

Als wir die Tür zur Disco öffneten, rollte uns erst einmal der Lärm der Musik entgegen. Okay, wir hatten die Musik schon von draußen gehört, aber jetzt war es einfach nur sehr laut.
,, Discos waren noch nie mein Ding.", murmelte ich.
,, Aber der beste Ort, um Jadg nach Menschen zu machen, denn...ach du wirst schon sehen wieso.", erklärte mir Felix und betrat zuerst die Disco. Demetri folgte ihm kurz darauf. Ich seufzte noch einmal und folgte den beiden hinein. Drinnen sah ich mich erst einmal um. Hinten war eine Bühne, die von farbigen Scheinwerfern beleuchtet wurden. Ansonsten hingen an ein paar Balken noch Lampen. Dazu waren Sessel in der Disco verteilt, auf denen ein paar Menschen lagen. So wie die aussahen, merkte man, dass sie sich mit Crack, LSD, Crystal, oder sonst was vollgepumpt hatten.
´Jetzt weiß ich auch warum ich nie in Discos gehe`
,, Dann los.", flüsterte Felix und ging auch schon gleich in die offensive, zu einem Mädchen bei der Bar. Ich sah, wie er sich kurz mit ihr Unterhielt und sie dann durch eine Tür verschwanden.
Auch mein Freund lief jetzt auf ein Mädchen bei der Bar zu.
,, Bevor du loslegst, beobachte den Meister bei der Arbeit, flüsterte mir Demetri noch zu."
Jeder normale Mensch hätte es bei dem Lärm nicht gehört, weshalb ich dankbar für mein gutes Gehör als Vampir war.
,, Ts.", gab ich nur als Antwort und blieb in der Nähe stehen und beobachtete ihn.
Mein Freund setzte sich neben die Frau auf den Sitz bei der Bar.
,, Hey.", fing er an. Die Frau nippte an ihrem Drink und sah dann zu Demetri.
,, Hey.", begrüßte sie zurück.
,, Na, genießt du den Abend hier?"
,, Ja, sehr. Bist du das erste mal hier?", die Frau klang nicht sehr nüchtern, gut für meinen Deme. Umso leichter konnte er sie verführen.
,, Nein, ich war schon öfter hier. Aber jemand so schönes wie dich, habe ich bis jetzt noch nicht getroffen.", sagte er und setzte ein verführerisches lächeln auf. ´Keine Angst Finnnja, das ist nur seine Verführmethode.`, beruhigte ich mich.
Die Frau schien gleich darauf anzuspringen, denn ihre Augen funkelten auf.
,, Jetzt hast du mich ja gefunden.", sie hauchte es nur, doch ich wusste, mein Freund hatte es Verstanden. Denn dieser lächelte jetzt.
,, Lass uns doch woanders hingehen und uns da weiter unterhalten.", sagte er und stand auf. Die Frau trank schnell ihren Drink aus und stand dann ebenfalls auf.
´Demetri, der beste Weiber aufreißer.`, dachte ich leicht schmunzelnd für mich.
Jetzt gingen die 2 durch den Hinterausgang, gefolgt von mir. Doch damit mich die Frau nicht sah, blieb ich in der Tür stehen. Sie waren draußen, in einer Gasse, die zurück auf die Straße führte.
Desweiteren standen hier 2 Mülltonnen nebeneinander.
Egal, meine Aufmerksamkeit galt den beiden. Natürlich küssten sich die beiden schon und Demetri drückte sie an die Wand. Die Frau fuhr ihm durchs Haar und krallte sich dann dort fest, mit der anderen strich sie über seine Brust. Mein Freund. Demetri hatte eine Hand an ihrer Taille und schob mit der anderen Hand langsam die Haare der Frau beiseite. Aber diese bemerkte das noch nicht, da sie sich völlig auf den Kuss konzentrierte.
Jetzt glitt mein Freund mit seinen Lippen langsam hinunter. Über ihre Wange, Kinn und weiter runter und verharrte bei ihrem Hals. Ich sah jetzt die Frau an, dessen Gesicht ängstlich wurde. Ich konnte nicht anders, grinste und beobachtete die Szene amüsiert weiter.
Natürlich machte mein Freund sich ein Spaß darauf und spann sie auf die Folter, indem er nicht zubiss, sondern mit dem Kopf wieder nach oben wanderte und sie ansah. Im nächsten Moment packte er sie an der Taillen, drehte sich und schleuderte sie weg. Sie knallte mit dem Rücken gegen die Feuerwehrtreppe und schaffte es grade so, auf den Beinen zu landen. Doch sie schwankte und verzog vor Schmerz das Gesicht. Demetris verführerisches lächeln war weg, denn jetzt war es verschlagen und er kam bedrohlich langsam auf sie zu. Diese stieß einen kurzen, panischen Schrei aus und rannte die Gasse entlang. Aber mein Freund war schneller. Er sprang und landete kurz darauf vor sie. Vor Schreck wäre die Frau fast zurück gestolpert. Jetzt ging sie langsam Rückwärts, gefolgt von Demetri.
´Wird wohl nicht mehr lange gehen.` Mein Gedanke wurde bestätigt, denn mein Vampirfreund schubste sie wieder gegen die Wand, hielt dann ihre Hände fest und biss ihr in den Hals. Kurz stieß sie einen erstickten Schrei aus, doch verstummte dann. Demetri ließ ihren blutleeren und leblosen Körper zu Boden fallen und leckte sich das Blut von den Lippen, ehe er sich zu mir drehte.
,, Na, Spaß gemacht?", war das erstbeste, was mir einfiel.
,, Und wie. Jetzt bist du mit deinem Opfer dran.", er grinste mich an und bleckte dabei die Zähne.
,, Und was ist mit der Frau? Lassen wir sie einfach hier liegen? Ist das nicht etwas auffällig?"
Er schüttelte den Kopf.
,, Nein. Jeder wird denken sie hat sich hier den goldenen Schuss verpasst." Ich musste nicht fragen was das ist, denn das wusste ich.
,, Wenn du meinst.", mit diesen Worten wendete ich mich ab und ging wieder rein. Ich gesellte mich zu einem tanzenden Mann, der mich freundlich anlächelte.
,, Hey, Süße.", fing er an. ´Oh mein Gott...ich hab echt ein Händchen für die falschen. Aber egal. Besser als nichts.`
,, Hey, Süßer.", gab ich zurück und setzte ein falsches lächeln auf. Ich sah aus dem Augenwinkel wie mein Freund mich diesmal bei der Jagd beobachtete. Aber von Felix war noch immer nichts zu sehen. Was solls.
,, Lust, woanders hinzugehen? Hier ist es mir zu voll.", sagte ich. Er ging darauf ein und lächelte so ein dreckiges lächeln, wie ich es von so perversen Kerlen hasste.
,, Klar.", gab er nur von sich und nahm meine Hand. Ich gab mein bestes um ihn nicht hier und jetzt zu überfallen. Aber der Drang war gar nicht so schwach. Trotzdem schaffte ich es mich zu kontrollieren.
Er lief auch raus, wo Demetri mit der Frau war. Als er sie sah, zuckte er mit den Schultern und sah zu mir.
,, Lass uns nicht lange reden. Ich weiß doch, was du willst.", sagte ich und küsste ihn. Und was für eine Überraschung, er ging darauf ein. Doch lange küsste ich ihn nicht, denn seine Hand glitt langsam meinen Rücken runter. Am liebsten hätte ich geknurrt, doch ich stieß ihn nur von mir, sodass er über den Boden schlitterte. ,, Du willst es also so.", rief er mir zu und stand wieder auf.
Bevor der Kerl überhaupt losrennen konnte, tat ich es und stand in der nächsten Sekunde vor ihm, packte ihn am Kragen, hob ihn hoch und drückte ihn gegen die Wand.
,, Ich hasse so Mistkerle wie dich!", zischte ich.
,, Ach ja? Warum bist du dann eben auf meine Anmache eingegangen?" Meine Antwort war ein breites lächeln, wodurch ich die Zähne bleckte.
Den Mann interessierte das jedoch nicht wirklich und versuchte mich von sich zu drängen. Doch keine Chance, ich stand fest wie ein Felsen in der Brandung.
,, Du widerst mich an!", knurrte ich, zog ihn runter und biss ihm in die Kehle. Er schrie auf, doch nur um sogleich wieder zu verstummen. Ebenso wie Demetri, ließ ich seinen Körper einfach fallen.
,, Gut gemacht, mein Schatz.", flüsterte Demetri mir ins Ohr, der auf einmal hinter mir stand.
,, Danke.", sagte ich, drehte mich um und küsste ihn.
,, Felix ist schon wieder beim Privatjet. Wir sollten jetzt wieder zurück, da wir unseren Auftrag erfüllt haben und dazu auch noch frisch gejagt." Ich nickte bloß und folgte ihm wieder rein und dann aus der Disco raus. Als wir sicher waren, dass uns keiner sah, rannten wir in Vampirgeschwindikeit zum Jet. Dort erwartete uns schon Felix.
,, Na, hattet ihr euren Spaß?", fragte er grinsend.
,, Ja.", sagte mein Freund ebenso grinsend.
,, Ich habe ein Händchen für die perversen Kerle.", nuschelte ich.
,, Mach dir keine Sorgen. So hab ich auch Angefangen.", lachte Felix.
darauf sagte ich nichts und stieg nur in den Jet. Danach kamen die beiden. Diesmal war Demetri schneller und ergatterte den Platz neben mir. Zum Glück. Jetzt würde es zurück gehen.
´Ob Fabi und Alec wohl zurück sind? Werde ich ja schon sehen.`
Dann hob der Jet auch schon ab.

Rettung in letzter Sekunde

~ Fabienne ~

Gerade als Alec den Mund weiter öffnete, um seine Zähne in mir zu versenken, hörte ich ein leises rascheln im Wald. Erst beachtete ich es nicht, doch als es lauter wurde und Jane mit noch ein paar anderen Wachen hervor trat, hätte ich vor Freude fast geschrien.
,, Lass sie los, Bruder!"
Doch von dem kam nur ein lautes Knurren.
,, Wie du willst, aber Schrei nicht wenn es weh tut!" Jane richtete ihre ganze Konzentration auf mein Freund, der schon innerhalb von ein paar Sekunden auf dem Boden lag und sich vor Schmerzen krümmte.
,, Fabienne, lauf! lass dich irgendwo verarzten und kehre vorher nicht zum Schloss zurück!" Nett war Jane noch nie gewesen, aber ich rechnete ihr das schon mal hoch an, dass sie überhaupt gekommen ist.
,, Ok.", stammelte ich und rannte dann los in Richtung Wald.
Dort angekommen wollte ich mich eigentlich nicht nochmal umsehen, aber irgendwas trieb mich dazu.
Also blieb ich kurz stehen und sah das Chaos mit an.
Irgendeiner von den anderen Wachen, hatte Janes Aufmerksamkeit gestört, sodass Alec Zeit hatte aufzustehen und seine Gabe einzusetzen. Leider konnten sie nicht schnell genug reagieren und waren schon von Alecs Nebel umhüllt.
Seiner Wirkung nach gingen alle sofort in die Knie und verloren all ihre Sinne. Somit hatte ich keinen mehr, der mich hätte vor Alec jetzt retten können. Na super, so schnell ging das.
Mit zitterndem Körper rannte ich dann doch noch weiter und wagte auch keinen Blick mehr nach hinten. Zu groß war die Angst, dass Alec mich doch noch einholen würde und mich dann schön langsam umbrachte.
Also rannte und rannte und rannte ich einfach weiter, wo immer auch hin.
Man, wenn mich jetzt einer so in Bikini hier sehen würde, der würde doch denken, ich wurde vergewaltigt! Oder er schätzt, dass ich einen Knall habe. Mhm, beides irgendwie logisch.

Nach ungefähr 5 Minuten blieb ich keuchend an einem Baum stehen, wo ich mich erst festhalten musste. Meine Beine taten vom vielen und schnellen laufen weh und die Puste ging mir auch schon aus. Mit einem normalen Waldjogging konnte man das ja wohl kaum vergleichen.
Als ich mich dann erholt hatte und weitergehen wollte, fiel ich zu allem Ärger noch hin und die große Wunde fing wieder stark zu Bluten an. Fabienne Valentino, du bist so ein Tollpatsch!
Man, ich war manchmal echt nicht zu gebrauchen.
Mittlerweile war ich schon wieder aufgestanden und schaute mir die Verletzung nochmal genauer an.
Das muss ganz bestimmt genäht werden, so tief wie das ist. Und ich hasse doch Nadeln so sehr!

Als ich dann weiterging vernahm mein Gehör hinter mir ein leises Rascheln und man merkte ein kühlen Lufthauch von hinten. Ohne mich auch nur umzudrehen, wusste ich wer da stand. Ganz große Klasse.
,, Dachtest du etwa, du könntest vor mir weglaufen?" Alecs Stimme war wie vorhin bedrohlich, aber auch verführerisch zugleich. Kein Wunder, warum die ganzen Frauen, die er abschleppte, jedes mal freiwillig mitkamen.
,, Wieso tust du mir das an?" Ich drehte mich um und schaute in seine schwarzen Augen. Auch er hatte sich nicht umgezogen und stand nur in Boxershorts vor mir. Wie die Szene für einen Fremden hier wohl aussehen möge.
,, Du weißt warum. Ich kann nicht anders!" Ein Schritt und er stand direkt vor mir. Sein Blick wie immer an meiner blutenden Hand und er drückte mich an einen Baum.
,, Das bist nicht du Alec. Der Junge neben dem ich jeden morgen aufgewacht bin, würde mir nie etwas tun."
,, Du müsstest doch eigentlich am besten wissen, dass ein Vampir einfach nichts dagegen machen kann, wenn er Durst hat. Dein Traum hat es dir gesagt und ich hatte dir auch erzählt, dass es nie eine Garantie dafür geben wird, dass ich einmal nicht dein Blut trinken werde."
,, Schon mal was von Hoffnung gehört?"
,, Die ist jetzt zu spät.", flüsterte Alec mir zu und näherte sich dann ganz langsam meinem Gesicht. Dabei nahm er meinen verwundeten Arm und den anderen in seine Hände und hielt sie mir hinter den Rücken. Jap, jetzt war ich gefangen. Na super.
Alecs Zähne näherten sich nun immer mehr meiner Kehle und schließlich lagen schon seine Lippen auf meiner Haut. Überall am ganzen Körper zitterte ich und hoffte, dass Alec es wenigstens schnell machen würde. Mir zuliebe.
Doch kurz bevor Alec mich wirklich beißen wollte, ertönte ein leiser Schrei von hinten, der uns beide aufhorchen ließ.
Demetri und Finnja standen beide wie angewurzelt an einem Baum und konnten nicht fassen, was hier gerade passierte.
Wo kommen die denn jetzt her?
,, Alec? Lass sie in Ruhe!", kam es von meiner Freundin.
Sie hatte den Blick wütend auf Alec gerichtet und die Hände zur Faust gebildet. Anscheinend merkte sie gar nicht, dass ich blutete.
Ganz anders als ihr Freund. Der hatte seine Augen auf meine Hand gerichtet und seine Augen waren Dunkelschwarz, oh bitte nicht.
,, Das kannst du vergessen!" Alec knurrte meine BFF an, ließ mich dabei aber nicht entkommen.
,, Doch, dass wirst du! Demetri?" Sie schaute rüber zu ihm, der aber immer noch an meinem Blut hang. 2 männliche Vampire, 1 weiblicher Vampir und ein blutender Mensch, daraus konnte ja auch nichts gutes werden.
,, Wie soll Demetri dir denn jetzt helfen? Schon mal Fabi´s Handgelenk bemerkt?" Er nahm den verwundeten Arm und zeigte ihn Finsch.
Einen Moment lang sah auch sie ziemlich angetan davon aus, doch genauso schnell wie das passierte, fing sie sich dann auch wieder.
,, Mir egal. Sie ist meine Freundin. ICH, würde ihr niemals etwas tun!"
,, Ach nein?" Mein Freund wendete sich wieder mir zu und strich mir die Haarsträhnen aus dem Gesicht.
,, Du als Neugeborene, müsstest doch eigentlich den größten Durst haben, oder nicht Finnja?
Da ist doch Fabi mit ihrem Blut viel zu verlockend." Blitzschnell drehte er mich um und legte auch einen Arm um meine Taille, die andere an meine Kehle. So konnte jeder die ganze Wunde sehen.
,, Ich sagte bereits, mir egal!" Fin entglied ein lautes Knurren und ihr Blick wurde noch zorniger.
,, Und was willst du jetzt tun? Ich könnte dir ganz schnell die Sinne nehmen und Demetri würde es nicht einmal merken. Ich glaube er wäre sogar froh, wenn er sich endlich auf Fabi stürzen könnte und sie bis auf den letzten tropfen leer trinken würde!" Ein fieses Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
Wieso provozierte Alec sie nur? Der war doch sonst nie so.
Und meine Freundin ließ sich aber auch leicht verunsichern. Mist.

~Finnja~

Da fliegen wir zurück und ich denke mir nichts schlimmes. Und dann sehe ich, dass meine Freundin dabei ist, von Alec gebissen zu werden. ´Ich mach diesen Kerl fertig. Ich mach ihn fertig!`, dachte ich wütend, als er Fabi so festhielt, das man ihre Wunde ganz sehen konnte.
Der Geruch des Blutes strömte mir entgegen. ´Das Blut, es...Nein! Reiß dich gefälligst zusammen! Deine Freundin befindet sich hier in einer misslichen Lage und du konzentrierst dich nur aufs Blut!`, schimpfte ich mich in Gedanken an und ignorierte den Geruch von Fabis Blut, so gut es ging.
Alec versuchte ernsthaft mich zu provozieren. Ich sah wieder zu Demetri. ,, Demetri! Reiß dich bitte zusammen! du siehst doch, ich kann es auch. Also wirst du das auch können! bitte, tu es für mich!", flehte ich ihn an. Sein Blick erweichte für einen kurzen Moment.
,, Ach, hör nicht auf sie Demetri! du willst das Blut genauso sehr wie ich.", mischte sich wieder Alec ein. Wie gerne würde ich ihm doch...grrr. Von der einen auf die nächste Sekunde, wurde Demetris Blick wieder gierig. Toll. Jetzt hatte ich ihn fast überzeugt, mir zu helfen und dann das! wunderbar. Egal.
,, Lass sie jetzt sofort in Ruhe!", zischte ich und sah wieder zu Alec.
,, Sonst was?" Ein knurren entglitt mir. Ich musste mir etwas Einfallen lassen. Allein gegen die 2, hatte ich keine Chance. Also musste ich sie nur für einen kurzen Augenblick von Fabi wegschleudern, dann kann ich sie nehmen und in Sicherheit bringen. ´Wäre Felix doch nicht gleich weg gerannt, um Aro Bescheid zu sagen! verdammt nochmal! hier wäre er im Moment eine viel größere Hilfe!` Dann kam es wie ein Gedankenblitz. Meine Gabe! Ohne weiteres zögern sah ich mich hektisch um. Ich bemerkte einen nicht ganz so großen Baumstamm. ´Der ist vielleicht etwas zu groß. Aber ich muss es versuchen.` Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Demetri einen Schritt nach vorne ging. Nein! mit größter Mühe konzentrierte ich mich auf den Stamm. Nichts.
´Wieso nur habe ich meine Gabe nicht trainiert? Das darf doch alles nicht war sein!`
Mein Blick huschte weiter hektisch durch die Umgebung. Da! ein großer Stein! das könnte ich schaffen. Schnell konzentrierte ich mich darauf. Und tatsächlich, es klappte! der Stein schwebte hoch und ich lenkte ihn zu Alec. Jedoch sah ich aus dem Augenwinkel, das mein Freund fast bei ihr war und Alec sich langsam wieder Fabis Kehle nährte!
,, NEEEIN!!", schrie ich und ´schmiss` den Stein plötzlich schnell gegen Alec. Dieser sah verdutzt auf, nur um mich dann anzuknurren. Schließlich flüsterte er meiner BFF etwas ins Ohr, was ich gerade so noch hörte, da er unglaublich leise sprach.
,, Ich kümmere mich erst um deine Freundin, dann um dich." Er warf Demetri einen Blick zu, der danach blitzschnell zu mir herumwirbelte. Was? hatte Alec ihn jetzt ernsthaft auf seine Seite?
Der konnte noch was erleben, wenn Fabi in Sicherheit war! der konnte in der nächsten Zeit nicht von mir erwarten, dass ich ihn zu meiner BFF lasse! das konnte er vergessen! ich knurrte, drehte mich um und rannte in Vampirgeschwindigkeit weg. Die 2 folgten mir ebenso schnell. Schon nach 5 Sekunden stellte ich fest, dass mein Freund ziemlich schnell war. ´Das hatte er mir nicht gesagt!`, fluchte ich und versuchte noch schneller zu rennen. ,, Ihr seid beide völlig wahnsinnig im Moment, nur damit ihr`s wisst!", schrie ich. ,, Wir werdens zur Kenntnis nehmen!", schrie Alec unbeeindruckt zurück. Langsam stieg die Wut in mir. Doch ich konnte die 2 nicht töten, auch wenn es mein Impuls nicht ganz Ausschloss. Ein kurzes rascheln und ich hörte die beiden nicht mehr. Waren sie wieder zurück gerannt? ausschließen konnte ich es nicht. Schließlich kam ich zu einer Lichtung und blieb abrupt stehen. Jane und ein paar andere Wachen, saßen alle auf den Knien und starrten auf den Boden. Was war hier los? Natürlich! Alec hatte seine Gabe bei ihnen eingesetzt! jetzt konnte ich ihre Hilfe schon mal vergessen. Verdammt, verdammt, verdammt, VERDAMMT!! als ich an einigen Wachen vorbeiging, in der Hoffnung sie würden vielleicht doch noch zu sich kommen, hörte ich wieder das rascheln. Schnell wirbelte ich herum. Da standen die 2, mit einem selbstgefälligen grinsen. Wie konnte sie Blut nur so sehr verändern? Das ist einfach unglaublich! ,, Jetzt haben wir dich!", sagte Alec und fletschte die Zähne.
,, Ihr tut mir nichts! und selbst wenn. Wenn ihr irgendwann wieder klar im Kopf werdet, wird euch das noch leidtun!", meine Stimme war zum Glück fest. Wieso auch nicht? von denen lasse ich mich doch nicht einschüchtern!
,, Bist du dir da so sicher?", fragte diesmal mein Freund. Sein Satz ließ meine wütende Fassade kurz bröckeln. Das nutzte er sofort und redete weiter.
,, Bisher hat es uns noch nie gekratzt, wenn ein Mitglied geht oder getötet wird. Und...wer weiß, ob wir euch nicht nur alles vorspielen?" Er holte alle Vermutungen die ich bei unserer ersten Begegnung hatte, wieder hervor und mein Blick wurde entsetzt und zugleich traurig.
´Nein...das konnte doch nicht wahr sein. Es konnte einfach nicht möglich sein, dass sie uns das alles nur vorspielten!`
,, Nein...ihr lügt.", murmelte ich unsicher. Ich traute mich nicht mehr, sie anzusehen. Ich wusste, dass das ein Fehler war, aber ich konnte sie einfach nicht ansehen.
,, Tun wir nicht.", beharrte Alec.
Langsam sah ich wieder auf. Die beiden standen vor mir und vor Schreck wich ich einen Schritt zurück. Ein breites, fieses grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Alec war der erste, der etwas tat. Er schleuderte mich zurück, sodass ich in der Quelle landete, in der der Wasserfall mündete. Damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem tauchte ich schnell wieder auf und sah, wie die beiden wieder zurück rannten. ´Oh, das werdet ihr ganz sicher nicht!!"` So schnell ich konnte, sprang ich aus dem Wasser und flitzte den beiden nach.
Mitten im rennen, warf sich von hinten jemand auf mich. Ein kurzes Blick nach hinten genügte, um zu wissen das es mein freund war. ´Mist!!` Er nahm meine Arme, stand auf und hielt mich fest.
,, Demetri! weißt du, was du da tust?" Ich bekam als Antwort nur ein tiefes knurren.
Doch ehe ich zurückknurren konnte, galt meine volle Aufmerksamkeit Alec, der jetzt Fabi wieder festhielt.
,, Du elender Mistkerl! ich schwöre dir, wenn ich von Demetri loskommen, erteile ich dir eine Lektion!", fauchte ich.
,, Falsch. Du wirst gleich noch etwas anders tun.", sagte er. Dann nahm er einen von den Armen, meiner BFF und zog ihn etwas hoch. Was dann kam, war natürlich klar. Er schlitzte meiner Freundin den halbem Arm, mit seinen messerscharfen Zähnen auf und tat es an ihrem anderen ebenfalls. Um noch mehr zu übertreiben, machte er das auch an ihrem Hals. Jetzt wusste ich, was er vorhatte. Er wollte, das auch ich gierig auf ihr Blut war. Ich musste zugeben. Diesem Blut jetzt zu wiederstehen, fiel mir etwas schwerer. Ich starrte auf die Wunde an ihrem Arm, wo das Blut raus quoll und langsam den Arm herunterlief, bis es schließlich auf den Boden tropfte.
Mit gierigem Blick starrte ich auf den Bluttropfen auf dem Boden. Alec grinste gefährlich und ließ Fabi los und Demetri mich. Zu meinem Pech blies ein kleiner Windstoß, Fabis Blutgeruch in meine Richtung. Ich hatte mir so fest vorgenommen ihn nicht einzuatmen, aber ich konnte nicht anders. Ein Fehler, der mir sofort bewusst wurde. Der Geruch umhüllte meinen ganzen Verstand und ich ging einen Schritt auf sie zu.
´Nein, Finnja!`, mahnte ich mich selber. Ein weiterer Schritt.
´Sie ist deine beste Freundin!` Wieder ein Schritt nach vorne.
´Willst du wirklich so grausam wie die beiden gerade sein?!`, schimpfte ich. Sofort schüttelte ich den Kopf, um die Gier nach ihrem Blut abzuschütteln.
Plötzlich kam mir eine Idee.
´Wenn ich jetzt weiter mit gierigem Blick zu Fabi gehe, komme ich nah genug an sie ran, um dann mit ihr abzuhauen!` Diesen Plan setzte ich sofort in die Tat um. Ich setzte wieder meinen gierigen Blick auf und ging auf meine BFF zu. Diese schien meinen Plan nicht erkannt zu haben und sah mich ängstlich an. Genau dieser Gesichtsausdruck war es, der mich erst recht nicht dazu verleitete, mich doch von ihrem Blut verzaubern zu lassen.
Als ich vor stand, ging es ganz schnell. Ich hob sie Blitzschnell hoch und rannte ebenso schnell weg. Ich hörte lautes knurren von den beiden Jungs.

Schmerzen mit Abschied

~ Fabienne ~

Alles ging irgendwie so schnell. In einer Sekunde hatte mir Alec die ganzen Arme und die eine Seite des Halses mit den Zähnen aufgeschlitzt, in der nächsten kommt meiner beste Freundin mir mit gierigem Blick entgegen und in der nächsten nimmt sie mich und rennt weg.
,, Was machst du nur für Sachen Fabi!" Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
Von mir bekam sie aber nur ein leises Stöhnen. Mein ganzer Körper schmerzte einfach nur und brannte schon irgendwie leicht. Zwar war kein Gift von Alec in meinen Blutkreis gekommen, aber angenehm war es auch nicht, die ganzen Arme aufgerissen zu haben.
,, Was machen wir nur jetzt mit dir?"
Diese Frage erledigte sich allerdings von selbst, als plötzlich Demetri neben ihr auftauchte. Er zog sie nach links, sodass sie fiel und ich direkt mit ihr, nur ein paar Meter weiter. Und das noch im Bikini musste man dazu sagen!
,, Das kommt davon, wenn man versucht, uns auszutricksen, Finnja. Jetzt muss sie dafür die Rechnung zahlen!" Mittlerweile drückte ihr Freund sie an den Baum. Eine Hand um ihre Kehle, mit der anderen zeigte er auf mich. Sein Blick war gefährlich und belustigt zugleich.
,, Lasst sie in Ruhe! Sie hat nichts getan!"
,, Hat sie auch nicht." Nun kam auch Alec dazu und ging langsamen Schrittes auf mich zu, bis er sich schließlich zu mir runterhockte und meine Verletzungen betrachtete.
,, Sie hat einfach nur wahnsinniges Pech. Hätte sie sich vorhin am Wasserfall nicht geschnitten, wäre das alles nicht passiert. Aber da sie abgerutscht ist, naja." Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
,, Du liebst sie doch, oder nicht?"
,, Natürlich liebe ich sie. Aber größtenteils nur wegen ihrem Blut. Ich hab noch nie in meinem ganzen Leben, etwas Vergleichbares geschmeckt."
Was? Alec lügte. Er lügte vollkommen. Niemals würde er mich auch nur Lieben, weil mein Blut so verlockend riecht. Vielleicht ein bisschen aber doch nicht größtenteils!
,, Wieso lügt ihr beide nur so dreist?" Auch Finnja war total geschockt.
,, Wir lügen nicht, wir sagen die reine Wahrheit. Für dich war es zu spät, aber für Fabienne." Demetris Blick glitt wieder gierig zu mir.
,, Was machen wir denn jetzt am besten mit euch beiden? Hast du eine Idee, Deme?"
,, Mhm, vielleicht sollten wir Finnja mal zeigen, welchen Spaß man mit Menschen haben kann."
,, Gute Idee. Und Fabi, du darfst natürlich wieder das Versuchskaninchen sein." Er zog mich schnell hoch, stellte sich hinter mich, legte dann aber die Hand stützend um meine Taille, da ich sonst umgekippt wäre. Mit der anderen Hand schob er meine Haare beiseite.
,, Bitte, lasst sie in Ruhe!"
,, Wieso? Jetzt beginnt doch erst der eigentliche Teil." Mit diesen Worten fuhr er wieder mit den Zähnen meinen Hals, Schulter, Oberarm, Armbeuge, Unterarm und schließlich Handgelenk entlang. Man hörte und spürte deutlich das reißen der Haut. Überall lief Blut auf den Boden und in Alecs Mund. Ich schrie laut auf und versuchte mich zu wehren. Vergebens. Mein Körper war schon viel zu schwach dafür.
,, Alec! Lass mir auch noch was übrig", rief Demetri gespielt empört.
Der hörte mit seiner Beschäftigung nur ungern auf und zog mich deswegen nocheinmal ganz fest an sich. Als er dann wieder oben angekommen war, stoppte er mit einem Stöhnen und grinste mich schief an.
,, Gut, dann halt ich Finnja fest. Aber beeil dich. Mit Fabienne hab ich noch was anderes vor." Dann gab es einen fliegenden Wechsel.
Leider war auch Demetri nicht gerade sanft. Genau wie Alec, schlitze er jede freie Stelle auf und drückte dabei sogar teilweise noch fester.
Ich schrie natürlich so laut ich konnte, doch diemal versuchte ich mich nicht mehr zu lösen. Es würde sowieso nichts bringen.
Als Demetri dann auch fertig war, leckte er sich genüsslich die Lippen.
,, Alec, du hast wirklich nicht im geringsten untertrieben."
,, Mein ich doch." Dann schaute er meine BFF an.
,, Sicher, dass du nicht auch probieren willst. Ich sag dir letzte Chance."
,, Nein.", schluchzte sie nur. Die ganze Zeit über war ihr Blick von Traurigkeit überschattet.
,, Na gut. Demetri?"
Innerhalb 1 Sekunde stand Alec wieder hinter mir.
,, Weißt du Finnja, zwar bekommst du etwas Blut ab, wenn du Haut so aufschlitz, aber das ist immer noch kein Vergleich zu richtigem trinken."
Sein Grinsen wurde nun richtig fies und er fletschte mir bedrohlich die Zähne entgegen. Seine Augen wie immer dunkelschwarz.
,, M-m-machs e-einfa-ach.", flüsterte ich und schloss dann meine Augen.
Was hatte es denn jetzt noch für einen Sinn? Ich war voller Rissen, Wunden, Narben, mein Körper hatte zu viel Blut verloren. Alec und Demetri würden mich im Endeffekt sowieso umbringen und mein Körper tat höllisch weh.
Mein Leben war vorbei, finito.
,,Wie du wünscht, Prinzessin.", und langsam beugte er sich zu mir runter, bis ich plötzlich spürte, wie sich seine Zähne in meinen Hals versenkten.
Ich stöhnte einmal kurz auf, ließ es dann aber zu. Irgendwie war es komischerweise angenehm und ich wollte nicht, dass er aufhörte. Was er auch erst zum Glück nicht tat.
Stattdessen zog er mich noch näher an sich heran und biss sogar noch fester zu.
,, Für sie ist das jetzt angenehm, aber pass mal auf was jetzt kommt, Finsch!"
Sobald Demetri das gesagte hatte, hörte Alec mit einem stocken auf und hielt mich einfach nur weg.
Also, wenn ich schon einmal ziemlich Laut in meinem Leben geschrien habe, war das nichts, gar nichts im Vergleich zu diesem. Sobald Alec aufgehört hatte mein Blut zu trinken, fing mein ganzer Körper an zu brennen. Überall schmerzte es und fühlte sich wirklich an als stünde mein Körper in Flammen. Meine Augen hatte ich nun auch wieder geöffnet und schaute entsetzt in Alecs Gesicht.
Der grinste zufrieden und nuschelte irgendetwas zu den anderen beiden, was ich aber durch mich selber nicht verstand.
Man, ich wusste gar nicht das es solche Qualen überhaupt gab. Ob Finnja sie auch erleben musste.
Als ich gerade neu ansetzen wollte zum Schreien, beugte sich mein Freund aber schon wieder zu mir runter und trank wieder von meinen Blut. Der Schmerz ging langsam zurück und erlosch schließlich. Selbst als er sich wieder löste.
,, Tja, sobald das Gift wieder aus ihrem Körper raus ist, könnte man sagen, dass es der Person wieder (gut) geht."
,, Ihr sadistischen...!"
,, Alec, wende doch bitte deine Gabe bei ihr an. Nehm ihr aber nicht alle Sinne!"
,, Na gut!" Sein Nebel kam wie gewohnt aus seinen Händen und fesselte jetzt Finnja. Die schaute sich nur panisch um und schrie.
Dann ließ Demetri sie los und gesellte sich zu mir. Meine BFF blieb dort wie angewurzelt stehen. Wieso konnte sie sich nicht mehr bewegen?
,, Hat sie überhaupt noch viel Blut im Körper?"
,, Glaub mir, dass ist genug."
,, Na schön, wenn du meinst." Wie auf Kommando stürzten die beiden sich auf meinen Hals.
Ach, nicht schon wieder. Wie lange sollte das denn jetzt noch so gehen.
Anscheinend lange genug, denn die beiden machten sich jetzt auch noch an meine Handgelenke ran. Im Nachhinein war glaube ich fast jedes Körperteil von mir voll mit Bissen.
,, So, wer darf sie gleich umbringen?"
,, Kümmer du dich mal lieber um deine Freundin. Fabi ist meine, also darf ich sie auch töten."
Dann setzten mal wieder schön die Schmerzen ein. 3 Minuten war ich wieder am rum kreischen, bis mich einer der beiden (glaube Demetri) wieder erlöste.
,, Gut, kannst Finsch jetzt wieder ihre Sinne zurückgeben."
Wie gesagt, so getan.
Womit die beiden aber nicht gerechnet hatten war, dass meine Freundin schnell wieder auf die Beine kam und weg rannte.
,, Weiber. Demetri, bleib du bei Fabi. Ich kümmere mich um die kleine Hexe da hinten." Und schon war er weg.
,, De-e-emetri. Tö-ö-öte mi-i-ich. Bi-i-itte", brachte ich krächzend hervor.
,, Ach Fabienne. Ich würde ja gerne, liebend gerne, aber den Rest wollte unbedingt dein Freund machen. Wenn du willst, kann ich dich nochmal quälen, aber umbringen, dafür ist wirklich Alec besser geeignet."
Von mir bekam er keine Antwort mehr.
Ich war fertig, erledigt.
Mein Leben hang an einem seidenen Faden, der darauf wartete zerschnitten zu werden, um endlich frei sein zu können. Ja, dass war das, was ich mir wünschte. Freiheit.
Vielleicht würde ich ja meine Eltern wieder treffen. Und meine Schwester. Wir wären wieder vereint und eine Familie, wie es sein sollte.
Ich wäre glücklich.
Obwohl ich das eigentlich noch war, bis vor ein paar Stunden. Dann musste ich einen doofen Fehler machen und alles war zerstört.
Mein Traum wurde wahr.
Und ich ließ es auch gerne zu.

Nach ungefähr 2 Minuten kam dann schließlich jemand zurück. Zu meiner Überraschung war es aber Finnja und nicht Alec. Sie stürzte sich sofort auf Demetri und riss ihn zu Boden. Dann kam sie auf mich zu und kniete sich neben mich.
,, Fabienne, es tut mir so leid.", schluchzte sie.
,, Ist gut Finnja, sag Alec bitte nur, dass ich ihn liebe ok?" Es war zwar nur ein flüstern, aber sie verstand es.
,, Versprochen."
Dann war es soweit. Meine Zeit hier war vorei, für immer.
Langsam merkte ich wie mir mein Körper endglitt.
Augenblicke.
In diese mündeten sie alle.

~Finnja~

Meine Wut auf die beiden war so unglaublich groß, die konnte man einfach nicht in Worte fassen. Im Augenblick hasste ich sie und das aber so richtig. Alec, den ich vorhin aus Wut erstmal unter einem Baum eingeklemmt hatte, kam jetzt gerade an und stellte sich neben Demetri. Erst jetzt, wo sie Fabi so sahen, wurden ihre Gesichter entsetzt. Und meiner Wut ließ ich auch freien lauf.
,, Ihr Dreckskerle habt sie umgebracht!!", schrie ich so laut, dass sie zusammenzuckten.
,, Nein...ihr Herz schlägt noch ganz schwach." Ich horchte. Tatsächlich. Es pochte so langsam, das ich Angst hatte, es würde jede Sekunde aufhören zu schlagen.
,, Ich hasse euch!! wehe ihr kommt mir oder Fabi noch einmal unter die Augen!", wenn ich könnte, würde ich vor Wut weinen.
,, Es tut uns leid...", nuschelte Alec. Jetzt knurrte ich, stand auf und und stellte mich vor die beiden.
,, ES TUT EUCH NUR LEID?? Ihr tickt wohl nicht mehr richtig! ich habe euch gesagt, dass ihr euch zusammenreißen könnt, doch ihr habt nicht auf mich gehört, sondern euch auf euren beschissenen Durst konzentriert!!! ist euch denn nicht aufgefallen, dass ich mich die ganze Zeit über beherrscht habe? selbst als ihr sie noch einmal überall aufgeschlitzt habt!! ihr Trottel meint also, es tut euch leid? Diese Worte kauf ich euch nicht ab! lasst uns in Ruhe, für immer!!", schrie ich noch lauter, als zuvor. Die beiden starrten schuldbewusst zu Boden, doch das interessierte mich kein Stück. Aber mir fiel ein, was ich Alec noch sagen sollte. Nein! ganz sicher nicht! ich werde ihn ganz bestimmt nicht mehr in ihre Nähe lassen!
Ich drehte ihnen den Rücken zu und ging wieder zu Fabi, hob diese hoch und rannte davon.

Als ich verzweifelt das Krankenhaus in der Stadt erreichte, sprach ich dir erstbeste Schwester an, die an mir vorbei lief. ,, Ein Notfall! schnell, bringt sie sofort auf die Intensivstation!", rief die Krankenschwester, als sie meine BFF betrachtet hatte. Schon rollten andere Schwestern ein Metallbett her und ich legte sie darauf. Besorgt sah ich zu, wie sie sie weg fuhren. Eine der Schwestern kam zu mir.
,, Was ist denn eigentlich passiert?" Ich konnte ihr unmöglich sagen, das 2 Vampire sie angefallen haben.
,, Mehrere Pumas haben sie angegriffen.", war die erste Lüge, die mir einfiel.
Die Schwester hob eine Augenbraue nach oben.
,, Wie viele warens denn?"
,, 2.", sagte ich schnell.
,, Und ihr habt sie alleine verscheucht?"
,, Wenn sie sich einen harten Stock nehmen und diessen Viechern damit eins überbraten, geht das ganz schnell.", um meiner Lüge noch mehr ausdruck zu verleihen, lächelte ich, auch wenn es mir sehr schwer fiel. Sie schien mir zu glauben.
,, Okay, das stimmt. Gut. Wie heißt sie denn?"
,, Fabienne Valentino."
,, Wo sind ihre Eltern?"
,, Die sind tot, genauso wie meine. Wir sind die besten Freunde."
,, Verstehe. Wie alt seid ihr?"
,, 18.", log ich. Ich wollte die beiden Mistkerle nicht erwähnen müssen.
,, Okay, gut. Dann wäre das erledigt. Du kannst im Gang warten. Die Ärzte werden dir sicher Bescheid geben, wenn sie deine Freundin gerettet haben."
Ich nickte und lächelte schwerfällig. Die Schwester zeigte mir noch, wo ich warten konnte, bevor sie verschwand. So schnell ich konnte lief ich zurIntensivstation und wartete im Gang.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis dann endlich der Arzt die Tür öffnete und zu mir kam. Ich sprang auf und sah ihn hoffnungsvoll an.
,, Wie geht es ihr?", platze es aus mir hervor. In meiner Stimme lag Hoffnung.
,, Sie wird es schaffen. Sie können zu ihr in den Aufwachraum gehen." Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich könnte den Doktor küssen, so dankbar war ich.
,, Ich danke ihnen vielmals.", mit diesen Worten ging ich dann in den Aufwachraum.
Als ich sie dort so liegen sah, hätte ich geweint, wäre ich noch ein Mensch. Sie hing an vielen Schläuchen und am ganzen Körper waren genähte Wunden. Ein furchtbarer Anblick für mich.
Langsamen Schrittes ging ich auf ihr Bett zu. Sie regte sich nicht, sondern lag einfach mit geschlossenen Augen da. Würde man die ganzen Schläuche und genähten Wunden wegdenken, würde man annehmen, sie läge nur im Koma. Aber so war es leider nicht. Ich setzte mich auf den Hocker, der neben dem Bett stand und sah meine Freundin mit traurigem Blick an. Wenn sie doch nur aufwachen würde. Aber so schnell lässt die Nakose leider nicht nach. Vorsichtig legte ich meine Hand auf ihre.
,, Ach Fabi...es tut mir so unglaublich leid. Hätte ich doch bloß meine Gabe angewendet, als Demetri mich festhielt. Aber ich war so dumm und habe es nicht getan.", sagte ich mit trauriger Stimme.
,, Es tut mir leid.", schluchzte ich wieder leise.
Doch als ich, mir sehr bekannte Gerüche, wahr nahm, fuhr ich hoch und ging schnell aus dem Zimmer. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, standen mein Freund und Alec vor mir. Die beiden sahen mich entschuldigend an.
,, Was habt ihr hier zu suchen?!", zischte ich.
,, Wir wollen Fabi besuchen.", murmelte Alec.
,, Das könnt ihr vergessen! ihr denkt doch nicht allen ernstes, das ich euch nach dieser Aktion, auch nur in die Nähe von ihr lasse!!", ich bemühte mich sehr, sie nicht anzuschreien, da ich sonst die Aufmerksamkeit der anderen Ärzte und Schwestern auf mich gezogen hätte.
,, Wir wollen uns bei ihr entschuldigen. Und das meinen wir Ernst!", sagte Alec mit flehen in der Stimme.
,, Eure Entschuldigung könnt ihr euch sonst wo hinstecken!! wir wollen euch nicht mehr sehen, ist das klar?! ihr liebt uns ja sowieso nicht, also verschwindet und sucht euch andere Opfer! bei uns braucht ihr euch jedenfalls nicht mehr Blicken lassen!!"
,, Finnja, bitte.", flehte jetzt auch Demetri. Diesen sah ich vernichtend an.
,, Du halt mal ja die Klappe! ich habe dir vertraut. Du kamst gerade von der Jagd und warst nicht in der Lage dich zu kontrollieren!! und dann hast du dich auch noch gegen mich gestellt!!", fuhr ich ihn an.
,, Das war doch...", fing er wieder an, doch ich unterbrach ihn.
,, Sei ruhig!! ich will weder dich, noch Alec hier wieder sehen!!", zischte ich scharf.
Die beiden schwiegen und sahen beschämt zu Boden.
,, Jetzt haut ab, wirds bald!! und noch was, bevor ihr geht. Ihr beide dürft Aro alles erklären. Ich werde das ganz sicher nicht machen!", knurrte ich.
Wieder schwiegen die 2, doch mit dem Unterscheid, dass sie sich umdrehten und gingen.
´Na also! zwar weiß ich schon, dass sie trotz meines klipp und klarem nein wiederkommen werden, aber ich werde sie unter keinen Umständen auch nur in die Nähe von Fabi lassen! da können sie auch auf Knien angekrochen kommen. Es bleibt bei nein. Und wenn Fabi aufwacht...
oh, das kann ja was werden, wenn sie trotz allem Alec sehen will. Aber da muss ich dann hart bleiben. und das werde ich!` Mit diesen Gedanken betrat ich den Aufwachraum wieder. Dort nahm ich auch wieder auf dem Hocker neben ihrem Bett platz. Ich legte meine Hand auf ihren Arm und strich behutsam darüber. Dabei achtete ich darauf, über keine Wunde zu kommen, was nicht so einfach war, da ihr ganzer Körper fast voll damit war.
Egal wie lange es dauert. Ich werde hier bleiben, bis sie endlich aufwacht. Selbst wenn der Arzt sagt ich solle gehen, das werde ich nicht, das schwor ich mir.

´Fabi..bitte...wach schnell wieder auf.`

Im Krankenhaus

~Fabienne~

Als ich langsam wieder zum mir kam, war mein erster Gedanke, dass ich tot bin. Oh Gott, ich bin wirklich tot!
Wie wohl Finnsch darauf reagieren wird und Alec!
Doch als ich wieder an meinen Ex-Freund dachte, wurde mir leicht übel. Er hat mich nie geliebt, nur benutz, ging es mir die ganze Zeit durch den Kopf. Mein Blut, dass war für ihn wichtig gewesen und am Ende hatte er es bekommen, zusammen mit Demetri.
Alles was im Wald passiert war....
Naja, ich bin jetzt nicht mehr da und das wollten die doch! Sollten die doch ihr glückliches Leben ohne mich weiterführen.
,, Es tut mir so leid, Fabi, wach doch bitte auf!"
Moment mal. Was war das?
,, Bitte.Tu es für mich."
Das war doch Finnsch´s Stimme. Wieso sprach sie denn mit mir? Wusste sie denn nicht, das ich nicht mehr lebte? Eigentlich hat sie doch auch dabei zugesehen, wie ich mich verabschiedete.
Und dann kam mr noch eine ganz andere Idee in den Kopf.
Was wäre, wenn ich gar nicht gestorben wäre, sondern durch ein Wunder irgendwie überlebt hätte? Das ich jetzt in einer Art Ohnmacht liege und alle nur darauf warten, dass ich die Augen aufmachte. Selbst Alec und Demetri?
Nein, nein, nein ich will nicht mehr zurück. Das kann nicht stimmen. Wie soll mich denn auch jemand gerettet haben? Mein Körper war fast blutleer, ich hatte überall Bisswunden, aufgeschlitzte Arme und gebrochene Beine. Das hatte Alec noch gemacht, bevor er mit Deme hinter meiner Freundin hergelaufen war. Ich durfte natürlich nicht abhauen, deswegen hat er mich auf den Boden geschmissen und erst einmal mit seiner Hand meine Knochen zerschmettert.
Und alles innerhalb weniger Sekunden.
,, Ich weiß nicht wie ich ohne dich leben kann, du musst wieder zu mir zurückkommen."
Ihre Stimme zitterte leicht und ich hörte wie sie dabei ganz oft schluchzte.
Konnte ich das meiner besten Freundin antun? Sie alleine lassen mit den beiden Jungs, die sowieso von ihr wahrscheinlich fast eine reinbekommen hätten und erst einmal nicht zu mir durften. Ich kannte doch meine Freundin.
Und ich wusste auch wie sehr sie darunter leiden würde, wenn für mich jetzt schon alles vorbei wäre. Keine Ahnung was sie machen würde und vorstellen wollte ich es mir auch nicht.
Also musste ich wieder weiterleben, ihr zurliebe.
Schnell versuchte ich meine Augen ein kleines Stück zu öffnen, was mir auch gelang. Noch paar Blinzler und ich war wieder voll da. Naja, bissl verschlafen, aber geistig eigentlich recht stabil.
,, Finsch.", flüsterte ich ganz leise.
Die saß auf einem kleinen, schwarzen Hocker neben meinem Bett und hielt krampfhaft meine Hand fest. Insgesamt gesagt lag ich im Krankenhaus, auf einer Intensivstation. Überall hangen Geräte, Schläuche, Nadeln, es piepte, an mir hangen auch Nadeln und alles war ziemlich dunkel. Nur ein kleines Licht brannte hinter dem Fenster, von wo aus sie mich beobachteten.
,, Fabi, Gott sei Dank du bist wach", rief Finsch sofort entzückt als sie mich bemerkte.
,, Oh, es tut mir so unwahrscheinlich leid. Das kannst du dir nicht vorstellen wie sehr".
,, Ist schon gut, du konntest nichts machen."
,, Doch ich hätte meine Gabe anwendet sollen, als Alec mich mit seiner fesselte. Und eine Frage. Die Ärzte meinten, du hast beide Beine mehrfach gebrochen. Wie ist das denn passiert?"
,, Naja, weißt du noch was Alec mir zugeflüstert hatte? Das er sich erst um dich und dann um mich kümmern würde. Tja, damit ich nicht wegrennen konnte, hatte er mich auf den Boden gelegt und mit beiden Händen meine Knochen zerschmettert. So konnte ich nicht mehr abhauen und hatte wie er wollte, natürlich höllische Schmerzen."
Augenblicklich entfuhr Finnja ein bedrohliches Knurren. Sie stand auf und ging die ganze Zeit hin und her.
,, Diese Mistkerle! ich bring sie um, ich bring sie um."
,, Nein, Finsch, dass würdest du gar nicht schaffen! Außerdem tötest du ganz bestimmt nicht Demetri. Und bei Alec wäre ich auch wütend!" ICH liebte ihn ja.
,, Wie kannst du die nur Schützen, Fabi? Nach allem was sie mit dir angestellt haben? Hallo?!
Alec hat dich gejagt, deine Beine gebrochen, dir die Haut aufgeschlitzt mit seinen Zähnen, dich mehrfach verwundet, dich gebissen, dich absichtlich große Qualen leiden lassen. Und Demetri auch. Jetzt kannst du mir nicht erzählen, dass du sie nach der ganzen Aktion überhaupt noch magst!"
Darauf sagte ich erstmal nichts. Wie sollte ich denn bitteschön Finnja erklären, dass sie bei dem Geruch von meinem Blut total verrückt werden und sich von Natur aus dann nicht mehr beherrschen können. Alles stellt sich gegen sie und auch der Geruch macht sie schon beinahe wahnsinnig! Sie würde es nicht verstehen.
,, Fabi, ich schwöre dir, niemand von den beiden wird dir auch nur jemals wieder wehtun! Und wenn doch, dann werde ich sie qualvoll umbringen, höchstpersönlich!"
,, Hoffen wir doch mal, dass sowas nie eintreten wir!"
,, Du musst erstmal wieder richtig gesund werden!" Ihr Blick wurde etwas weicher und sie setzte auch wieder hin.
,, Eine Frage aber. Was hast du den Ärzten erzählt?"
,, Du wurdest von Pumas angegriffen und übrigens, wir sind beide 18, ok?"
,, Wieso das denn?"
,, So muss keiner Demetri und Alec Bescheid sagen und sie sind dann auch nicht mehr für uns verantwortlich."
,, Waren sie denn schon hier?" Ein klein wenig Hoffnung schwang in meiner Stimme mit.
,, Ja, beide. Sie wollten sich entschuldigen, aber ich hab sie verscheucht. Wahrscheinlich hätten sie sich sogar nochmal auf dich gestürzt. Lass mal lieber."
,, Sie waren also zu 2. hier.", rief ich voller Freude, wobei ich mich leicht aufrichtete, dann aber vor Schmerzen sofort wieder ins Bett fiel. Aua!
,, Mach dir keine Hoffnung Fabi. Die Typen können dich mal."
,, Mhm." Mehr wusste ich nicht zu sagen.
Zu meinen Glück kam jetzt auch schon ein Arzt herein. Er unertsuchte mich kurz, fragte wie es mir ginge und sagte dann, dass ich noch wahrscheinlich 2-3 Wochen hierbleiben müsste. Meine Verletzungen waren einfach zu groß.
Ich und meine Freundin nickten immer nur und schauten uns zwischenzeitig besorgt an. Vor allem als er erzählte, wie mein Körper nachher aussehen sollte. Beine, Bauch, Arme, Hals, Rücken, alles voller Bissnarben, die wirklich nicht gerade schön aussahen. Jetzt hatte ich noch überall Verbände und Gipse drum, aber schon in paar Tagen sollte dies alles verschwinden.
,, Ruhen sie sich noch aus. Das tut ihnen gut!" Mit diesen Worten verschwand er.
,, Ich seh bestimmt schrecklich aus!" Scheise!
,, Besser, als wenn du nicht mehr am Leben wärst. Außerdem hast du Dr. Jekov gehört. Bei der OP wärst du denen fast auf dem Tisch geblieben. Mehrfach hat dein Herz ausgesetzt und die Wunden haben schrecklich angefangen zu Bluten. Sowas hatte er noch nie gesehen! Also sei lieber froh."
,, Ich dachte wirklich ich wäre schon tot. Aber dann hab ich deine Stimme gehört."
Auf Fin´s Gesicht machte sich ein Lächeln breit.
,, Keine Sorge, ich werde dich niemals alleine lassen. Ich werde immer für dich da sein!" Sie kam ein Stück näher und umarmte mich vorsichtig.
Ja, Finsch würde mich nie im Stich lassen. Ich konnte auf sie zählen.
Doch würde ich das auch jemals wieder von Alec behaupten können?

~Finnja~

Man, war ich froh das meine Freundin endlich die Augen aufmachte. Die ganze Zeit über hatte ich gewartet, ohne wegzugehen und es hatte sich gelohnt. Ich werde sie vor den beiden beschützen, das ist mal sicher. ´Aber wieso ist sie nur so froh gewesen, dass die beiden da waren? Ich verstehe sie einfach nicht. Nach allem...was sie ihr angetan haben, ist sie noch froh, dass sie da waren. Unglaublich...`
Aber ich wollte sie nicht darauf ansprechen, sonst würde ich nur unnötig wütend werden.
,, Finsch.", riss mich meine Freundin aus den Gedanken.
,, Ja?"
,, Deine Augen sind schwarz. Du solltest besser jagen gehen."
Wirklich, sie waren schwarz? Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Und wo ich es jetzt bemerkte, roch ich alle Blutgerüche der anderen Patienten in den anderen Räumen.
,, Vielleicht hast du Recht. Aber ich will hier nicht weg. Wenn du 2 kommen und ich nicht da bin, kommen sie zu dir rein." Meine Freundin sagte nichts dazu. Vielmehr schien sie nach richtigen Worten zu suchen.
,, Es dauert doch nicht lange gejagt hast. Du weißt doch, du bist sehr schnell.", sie setzte ein leichtes lächeln auf. Ich betrachtete sie skeptisch.
,, Na gut. Bis gleich.", murmelte ich und stand auf. Schnell verließ ich das Krankenhaus und als ich außer Sichtweite von anderen Menschen war, rannte ich los.
´Ich muss mich mit dem Jagen beeilen. Ach verdammt. Welche Menschen nur? Hier gibt es keine Führung. Mh...vielleicht welche, die im Wald spazieren gehen`
Diese Idee befolgte ich zugleich und beschleunigte noch etwas. Einige Sekunden später hatte ich den Wald erreicht.
,, Okay, mal sehen wo hier welche Wandern.", murmelte ich und konzentrierte mich auf meine Sinne. Tatsächlich. 200 Meter weiter weg, vernahm ich den Herzschlag eines Menschen. Sofort setzte ich mich in Bewegung, hatte ihn nach wenigen Sekunden erreicht und auf ihn gestürzt.
Das tat gut und stärkte mich auch wieder. ´Jetzt schnell zurück zu Fabi!`
Wie gesagt, so getan. Ich hatte den Gedanke kaum zu ende gedacht, da rannte ich schon los.

Wieder am Krankenhaus, stoppte ich vorher und lief den Rest in normaler Menschen Geschwindigkeit. Ich kam gerade Rechtzeitig. Denn ich sah, dass die beiden Mistkerle wieder da waren und gerade dabei waren, die Tür zu Fabi`s Raum zu öffnen.
Reflexartig knurrte ich und rannte schon fast. Aber alles in Menschenmäßigen Verhältnissen. Zum Glück erreichte ich sie, als sie die Tür geöffnet hatten und Fabi sehen konnten und sie sie. Aber ich ließ es nicht soweit kommen, dass sie auch nur einen Fuß in ihr Zimmer setzten.
Vorher schnappte ich beide hinten am Kragen und zog sie zurück.
,, Vergesst es!", zischte ich währenddessen.
Schnell stellte ich mich in die Tür, damit sie nicht an mir vorbeikamen.
,, Finsch, bitte lass sie rein.", sagte meine Freundin. Doch ich ging nicht auf sie ein und funkelte die Kerle vor mir wütend an.
,, Kaum bin ich weg, um zu jagen, versucht ihr es wieder! das ist unglaublich. Seid ihr etwa taub? Ich habe euch gesagt, das ihr euch nicht mehr bei uns Blicken lassen sollt!"
,, Aber wir wollen uns doch nur entschuldigen. Glaub uns doch bitte, es tut uns unglaublich leid.", sagte diesmal Demetri.
,, Ja, wenn ihr es so sagt, glaub ich euch. Geht doch zu ihr rein. Und dann machen wir alle auf Friede-Freude-Eierkuchen. Bis sie dann wieder aus versehen blutet und alles nochmal von vorne beginnt. Nein, ganz sicher nicht! das könnt ihr vergessen. Lernt erstmal euch zu richtig zu beherrschen, wie ich, dann überleg ich es mir vielleicht!", sagte ich wütend und gab noch ein knurren dazu.
,, Aber...", wollte es diesmal Alec versuchen.
,, Kein aber!! verschwindet und zwar sofort, bevor ich euch Beine mache! ihr könnt froh sein, dass ich euch nicht umbringe! und dafür könnt ihr sehr dankbar sein, weil ich das nur zu gerne tun würde und das langsam und qualvoll, so wie ihr es mit Fabi gemacht habt!!"
Wieder einmal wussten die beiden nicht, was sie darauf erwidern sollten, schwiegen und gingen dann.
Ich ging wieder zu Fabi und schloss hinter mir die Tür. Als ich sie ansah, war ihr Blick irgendwie traurig und verständnisvoll. Ich setzte mich wieder auf den Hocker.
,, Glaub mir, es ist besser für dich, wenn sie nicht zu dir kommen.", sagte ich, bevor sie etwas sagen konnte.
,, Aber wenn sie sich doch entschuldigen wollen." Jetzt sah ich sie ungewollt wütend an.
,, Fabienne! du glaubst das denen doch nicht ernsthaft? Toll, das sagen sie, bis du wieder blutest und dann geht alles von vorne los.", sagte ich ihn ebenso wütendem Ton.
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich kam ihr zuvor.
,, Und wenn du mir jetzt sagen willst, das sie nicht fähig sind sich zu beherrschen, weil für sie dein Blut einfach unglaublich ist, dann vergiss es. Das ist das dümmste, was ich jemals gehört habe!! für mich richt es auch nicht gerade scheußlich, aber du bist meine beste Freundin. Ich könnte es nicht ertragen dir etwas zu tun. Hast du es denn nicht gesehen? Du hast am ganzen Körper geblutet, was es für mich umso schwerer machte dir zu widerstehen und ich habe es trotzdem geschafft!! wenn Alec dich WIRKLICH lieben würde, dann wäre er dazu auch in der Lage gewesen. Aber er beharrt so darauf, dass Vampire nur ihrem Durst folgen.
Deshalb lasse ich ihn nicht mehr zu dir, auch wenn du mich anflehst. Das kommt nicht in Frage. Ebenso wenig Demetri."
Meine Freundin sah mich fassungslos an. Anscheinend liebte sie Alec immer noch, was ich einfach nicht verstand.
,, Fabi, du bist so naiv!! Du denkst, nur weil sie sagen, es tue ihnen leid, dass es auch wirklich so ist. Beantworte mir eine Frage.", das letzte sagte ich so ruhig ich konnte, doch noch immer in wütendem Ton.
,, Welche?", flüsterte sie nur.
,, Wie kannst du den beiden nach alledem noch glauben und vertrauen?"
Das war die Frage, worauf ich unbedingt eine Antwort wollte. Denn alleine konnte ich sie mir einfach nicht beantworten.

Eine schwere Entscheidung

~Fabienne~

,, Wenn du jemanden wirklich liebst, Finsch, kannst du ihnen jeden Fehler verzeihen. Und man muss dabei sagen, Alec hatte mich vorgewarnt. Doch ich bin das Risiko mit ihm eingegangen. Es ist nicht nur seine Schuld. Außerdem hab ich mich doch beim Ausflug geschnitten, ich alleine."
Meine Freundin sah mich einfach nur Kopfschüttelnd an und wechselte dann erst einmal das Thema. Es hatte ja sowieso keinen Sinn.

1 Woche später

Ich und Finsch quatschten gerade wieder über alles mögliche, als es plötzlich an der Tür klopfte. Demetri und Alec hatten seit letzter Woche aufgegeben, an Finsch vorbeizukommen und blieben deswegen weg. Die konnten es eigentlich nicht sein.
Doch als meine Freundin dann die Tür aufmachte und die Person begrüßen wollte, blieb ihr der Mund offen stehen. Es war Aro.
,, Kann ich reinkommen, Finnja?"
,, Natürlich.", stammelte sie und ließ ihn dann zu mir.
,, Hallo Fabienne. Wie geht es dir?" Sein Blick war besorgt und in seiner Stimme schwang ein Stück unsicherheit mit.
,, Naja, den Umständen entsprechend.", antworte ich mit einem kleinen Seufzer. Immer noch brannten die Bissnarben manchmal und meine Haut hatte sich von den Alecs und Demetris Zähnen noch nicht richtig erholt.

,, Was führt dich zu uns Aro?" Meine BFF kam nun auch zu uns rüber uns und setzte sich auf die Bettkante.
,, Alec und Demetri haben mir erzählt, was passiert war. Fabienne, ich kann dir gar nicht sagen wie leid es mir tut, dass kaum jemand von uns in der Lage war, zu dir zu kommen. Gianna hatte sofort bescheid gesagt, doch wir hatten alle noch nicht getrunken, also sahen wir es für besser, dass wir im Schloss blieben.
Im Nachhinein hätten wir uns trotzdem aufmachen sollen und Alec stoppen müssen. Keiner von uns kann sich das verzeihen, erst recht nicht die beiden Jungs. Sie sitzen seit Tagen nur rum, jammern, haben schlechte Laune und gehen kaum jagen! ich habe ihnen gesagt, sie sollen 1 Woche warten, bis sie zu dir gehen Fabienne, doch sie halten das einfach nicht mehr aus. Es weiß auch keiner von den beiden, dass ich hier bin. Sie wären natürlich sofort mitgekommen."
Er schaute einmal kurz zu Finnja.
,, Felix vermisst dich schon schrecklich. Er braucht eben immer einen, den er necken kann." Aro lächelte und wendete sich dann aber wieder mir zu.
,, Vor 3 Tagen hatte ich noch mit Alec gesprochen. Fabi, er liebt dich mehr als du dir vorstellen kannst und er würde auch alles tun, damit er wieder bei dir sein kann. Das Problem war einfach nur, dass Alec bei dem Geruch von deinem Blut, sich komplett verlor und nicht mehr klar denken konnte. Wäre es das Blut von jemand anderen gewesen, wäre sowas nie passiert. Nur deins hat eine unwahrscheinliche komische Auswirkung auf ihn. Er kann also nicht wirklich viel dafür, glaub mir.
Mit Demetri ist es ungefähr das gleiche. Zwar hat Alec noch ein größeres Verlangen, aber auch Finnjas Freund ist es nicht gerade gewohnt, zu widerstehen.
Deswegen ist auch er sozusagen verfallen und wusste nicht mehr so richtig, was er da eigentlich anstellte. Er hatte nie wirklich die Absicht, dich zu verletzen."
,, Wieso hat er dann auf der Lichtung reagiert?"
Aro schaute sie genau wie ich verdutzt an und nahm dann ihre Hand um nochmal alles genau zu sehen.
Schon nach paar Sekunden ließ er ihre Hand los und sagte dann als Antwort:
,, Demetri hatte nur noch Fabiennes Blut im Kopf. Er hätte zu diesem Zeitpunkt, genau wie Alec, alles getan oder gesagt, nur um an sie ran zukommen." Aro ging wieder einen Schritt auf mich zu.
,, Ich wusste aus Alecs Erinnerung, dass du wirklich schon kurz vorm Tod standest. Allerdings wusste ich nicht, dass du es eigentlich schon warst. Zu schade das ich deine Erinnerungen nicht lesen kann."
Ich sah in verdutzt an.
,, Ich war schon tot?" Wie denn das?
,, Ja, als Finnja gerade wiedergekommen ist und sie dir das versprechen gegeben hat, bist du wirklich verblutet an allen Verletzungen. Doch die Ärzte haben dich sozusagen wieder reanimiert."
,, Also haben Alec und Demetri sie wirklich umgebracht?" Meine Freundin konnte es selber nicht glauben.
,, Wenn du es so nimmst, ja. Der Herzschlag den du gehört hast, war nur ein Nachklang des ganzen Pulses. Ihr Leben war zu diesem Zeitpunkt schon vorbei."
Keiner von uns beiden wusste darauf wirklich noch eine Antwort.
Die beiden hatten mich wirklich umgebracht, ging es mir die ganze Zeit durch den Kopf.
Andererseit sagte Aro ja, dass Alec mich wirklich liebt. Und ich glaubte das auch nur zu gerne.
Verwirrung.
,, Fabienne, atmen", ermahnte mich Aro.
Erschrocken über mich selber, holte ich einmal tief Luft, doch leider zu tief. Meine Bisswunden am Bauch fingen wieder an zu brennen und ich verzog qualvoll das Gesicht.
,, Och, Fabi, der Arzt hat doch gesagt, du sollst noch nicht zu tief Luft holen!"
,, Ja, das wusste ich auch, hab aber in dem Moment nicht dran gedacht", keuchte ich leise.
,, War ja klar."
,, Fabienne, wärst du denn bereit, Alec und Demetri nochmal zu sehen, oder willst du es vorher nicht. Beide Entscheidungen sind vollkommen verständlich."
Schnell schaute ich kurz zu meiner Freundin, die geschlagen nach unten blickte.
,, Finnja, du kannst sie nicht ewig warten lassen. Du musst doch deinen Freund auch vermissen!"
Bei dem Wort ´Freund` zuckte sie leicht zusammen
,, Nach allem was sie dir angetan haben, nein!"
,, Finnja, sei bitte vernüftig. Hör dir doch erstmal an was die Jungs überhaupt zu sagen haben!"
,, Wieso sollte ich das tun Fabienne? Wenn sie uns wirklich lieben würden, dann hätten sie sowas nie gemacht!"
,, Menschen würden es nicht machen, nein. Aber Vampire können nichts dafür."
,, Ich konnte es doch auch!"
,, Ja, aber du lebst auch schon dein ganzes Leben lang mit mir zusammen und ich bin sozusagen fast eine Schwester für dich. Uns verbindet unser Schicksal und unsere Freundschaft. Alec lebt seit gerade mal gut einem Monat mit mir und muss jeden tag damit kämpfen, mich nicht zu töten. Bis vor letzter Woche hatte er es auch nie gemacht!"
,, Und du willst sie wirklich bei dir haben?", fragte meine BFF mich mit einem Seufzen.
,, Ja und ich hoffe du willst das auch."
Nach kurzem Überlegen gab schließlich meine Freundin ihr Einverständnis an Aro, der sich sofort auf den Weg zu den Jungs machte.
,, Darf ich sie wenigstens einmal anknurren?"
,, Wenns dir hilft, aber denk dran, sie dürfen kommen!"
,, Jaja!"

~Finnja~

Es dauerte nur ungefähr 5 Minuten, bis ich die Gerüche von den beiden und Aro wieder wahrnahm.

Unglaublich. Wieso hab ich nur mein ok gegeben. Mh, jetzt musste ich mir ihre leeren Worte anhören! ohne anzuklopfen, öffnete Aro die Tür. Auch er war der erste, der Eintrat. Als er dann zur Seite ging, kamen die Jungs. Ich konnte nicht anders und knurrte sie an.
Fabi hatte es mir ja sowieso erlaubt, sie einmal anzuknurren. Sie blieben kurz stehen und sahen zu mir, doch gingen dann leicht zögernd zu uns.
Zuerst schwiegen sie. Ich merkte Aros Blick auf mir ruhen. Instinktiv sah ich zu ihm. Er lächelte mir zu, doch meine Miene blieb hart. Durch Aros Ablenkung, hatte ich gar nicht gemerkt, dass die 2 neben Fabis Bett standen. Alec auf der rechten, Demetri links bei mir.
Schnell stand ich auf und ging vor Fabis Bett, um die 2 besser im Blick zu haben.
,, Redet!", sagte ich so ruhig und beherrscht wie ich konnte und sah dabei die ganze Zeit Fabi an.
,, Es tut uns schrecklich leid. Ich weiß, es sind nur Worte und das ihr, oder zumindest Finnja, uns nicht glaubt, nur weil wir das sagen. Aber...", begann Alec und sah dann zu mir.
,, Aber wenn es uns nicht wirklich leid täte....denkst du nicht, dass wir schon nach dem ersten mal nicht mehr wiedergekommen wären?"
Ich biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein genervtes knurren. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Aro leise den Raum verließ.
,, Siehst du. Du weißt es.", dann wand er sich wieder meiner BFF zu.
,, Also bitte Fabienne. Glaub uns. Ich würde es dir so gerne Beweisen, dass es mir leid tut!", Alecs Stimme brach für einen kurzen Augenblick. Mein Blick war noch immer auf Fabi gerichtet, die Alec tief in die Augen sah.
,, Alec...ich weiß nicht was ich sagen soll. Einerseits würde ich dir gerne verzeihen, andererseits bin ich noch schockiert darüber, dass ihr mich wirklich umgebracht habt.", sagte sie.
,, Das kann ich verstehe. Aber glaub mir. Meine Entschuldigung ist von ganzem Herzen, ernst gemeint. Ich hasse mich selber dafür und würde alles tun, um das Rückgängig zu machen. Doch leider kann man das geschehene nicht ändern. Deshalb kann ich nur hoffen, das du mir verzeihst."
´Ts, der würde doch alles sagen, damit meine BFF ihm glaubt und bei der nächsten Gelegenheit sich dann wieder auf sie stürzen.` Aber meine Freundin sah zwiegespalten aus. Sie schien ihm verzeihen zu wollen, doch war sich nicht ganz sicher. Dann machte Alec, das was mich an die Decke gehen ließ. Richtig, er küsste sie einfach. Und meine Freundin tat noch nicht mal was dagegen! Fabienne!!! ich kochte innerlich und war fast am explodieren, doch äußerlich blieb ich ruhig und ballte nur die Hände zu Fäusten.
Im nächsten Moment stand auch schon Demetri neben mir.
,, Und du...darf...ich auch?", fragte er mit unsicherer Stimme.
Was sollte ich denn bitte sagen? Der Zorn auf die beiden, war noch immer nicht wirklich verflogen. Ich war einfach zu stur, um Demetri jetzt....zu küssen und viel zu wütend. Der Gedanke jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich sollte den Kerl küssen der sich gegen mich gestellt hatte, meine Freundin verletzt und zusammen mit Alec umgebracht hatte? Nein, ganz sicher nicht. Bevor ich schlichtweg in die Luft ging, schwieg ich, drehte mich um und ließ ihn eiskalt stehen.
,, Finnja...", flüsterte er. Doch ich reagierte nicht und verließ den Raum. Draußen sah ich Aro, der mich verwundert ansah, doch nichts sagte. Auch ich sagte nichts, schloss die Tür und verließ das Krankenhaus.
´Soll sie doch glücklich sein, mit dem Kerl, der sie umgebracht hat! ich jedenfalls, werde ihnen das nicht so schnell verzeihen!` Ich war so unglaublich wütend und würde am liebsten einige Sachen zerstören.
Ich rannte, rannte und rannte, bis ich irgendwann im Wald anhielt, um die Wut im Zaum zu halten. Sonst wäre ich geradewegs zurück gerannt und hätte den beiden eine deftige Lektion erteilt. Doch wenigstens bekam ich es so hin, dass ich nur mit einem Wutschrei gegen den Baum neben mir schlug. Das tat ich 3 mal, bis der Baum umfiel. ´Das tat gut...`, dachte ich. Aber ich bebte noch immer vor Wut. Nur diesen Baum zu fällen, half nicht um alles abzubauen.
´Wenn du ihr jetzt freuen lauf lässt, wird der Wald nachher nicht mehr stehen`, sagte ich mir in Gedanken und sprang auf einen Ast. Dort setzte ich mich hin und starrte in die Ferne.
´Ich könnte die beiden...denk nicht da dran Finsch, sonst drehst du noch mehr durch. Ob das überhaupt noch geht? Ich bin nicht sicher. Wenn ja, ist das unglaublich.`
Ich schloss die Augen und versuchte mich etwas zu beruhigen, doch keine Chance. Meine Gedanken kreisten um die beiden, die jetzt wahrscheinlich noch bei Fabi waren.
´Wieso habe ich nur mein ok gegeben? Ach ja, weil Fabi sie sehen wollte. Wie kann man nur so naiv sein. Ich glaube ihnen kein einziges Wort. Da können sie sich eine Million mal entschuldigen und es würde nichts an meiner Meinung zu ihnen ändern!`
Plötzlich passierte ein Gedanken wechsel. Und an wen dachte ich jetzt? Richtig, Demetri.
´Ich habe ihn da stehen lassen...einfach so. Was wenn es ihm wirklich...auch leid tut?`
Schnell schüttelte ich den Kopf.
´Quatscht! er hat doch selbst gesagt, das er nur alles vorgespielt hat. Aber Aro sagte...Nein, reiß dich zusammen!!`
Jetzt wurde ich zwiespaltig. Einerseits wollte ich zurück zu Demetri, andererseits war ich noch immer wütend. Und meine Sturheit siegte. Ich blieb mit geschlossenen Augen auf dem Ast sitzen und versuchte alles in meinem Umfeld abzuschalten. Das gelang mir auch.

Der Abschiedsbrief

~ Fabienne ~

Sobald Finsch aus dem Zimmer gestürmt war, löste Alec sich stockend von mir.
,, Und nimmst du meine Entschuldigung an? Ich weiß nämlich nicht was ich ohne dich machen sollte.", flüsterte er mir zu.
,, Ja, mach ich!" Dann küsste ich ihn nochmal.
,, Mhm Fabi, ich glaube das ist keine so gute Idee. Du bist immer noch verwundet und man kann deinen Herzschlag deutlich hören. Außerdem hat Alec immer noch den Geschmack deines Blutes im Mund!" Demetri ging wieder zur linken Seite und setzte sich, genau wie mein Freund, auf die Bettkante.
Augenblicklich lösten wir uns voneinander und ich starrte Alec entschuldigend an. Seine Augen waren schwarz, genau wie die von seinem Kumpel. Keine so gute Idee.
,, Ups." Meine Lippen lächelten unsicher, was Alec nur noch mehr belustigte.
,, Keine Sorge, ich werde dich nicht nochmal angreifen."
,, Sag das nicht. Du weißt, dass ich wieder einen Unfall haben kann, blute und du dich dann nicht mehr beherrschen kannst. Es ist immer ein Risiko da."
,, Genau genommen, müsstest du auch hier nur aus dem Bett fallen und schon hättest du eine Platzwunde!"
,, Deme! Wie soll sie runterfallen, wenn wir beide auf der Bettkante sitzen?"
,, Keine Ahnung, wenn wir gleich aufstehen?"
,, Die Wahrscheinlichkeit ist zwar sehr gering, aber na gut. Es kann immer irgendwas passieren." Mein Freund schaute mich mitleidig an und starrte dann auf die ganzen Wunden an meinen Händen, Armen und am Hals.
Demetri tat ihm gleich.
,, Wie...!" Weiter kam Alec nicht. Anscheinend war einfach zu perplex, um gerade irgendetwas zu sagen.
,, Ihr habt mich so sehr zerbissen, sodass man nicht mal meine eigentliche Anfangsverletzung sehen kann. Alles ist voll vernarbt und noch verkrustet." Ich drehte meinen Arm um, sodass die beiden mein Handgelenk sahen. Unter all den Narben konnte man ganz leicht noch eine dünne Linie sehen, die in der Handfläche endete. Mit ihr hatte alles angefangen.
,, Wer hat den linken Arm von uns gehabt?" Demes Stimme klang ziemlich geschockt.
,, Das war ich. Du hattest, meine ich, den rechten. Obwohl wir glaube da manchmal ziemlich durcheinander kamen. Ist dein ganzer Körper so?"
,, Ja, Bauch, Beine, Rücken alles."
,, Da du ja einen Bikini anhattest, war das ja nicht gerade schwer gewesen." Finsch Freund schob die Decke beiseite und schaute sich auch meine andere Hand an.
,, Also, ich war nicht so schlimm wie du!"
,, Klar, ich hatte auch schon früher angefangen. Bevor Finnja doch mit ihr weg gerannt ist, hatte ich ja schon mit meinen Zähnen beide Seiten aufge...", sagte Alec in ganz normalem Ton, als ob es nichts schlimmes wäre, hielt allerdings beim letzten Wort inne.
,, Mir macht das nichts aus, Alec. Du brauchst dich nicht zurücknehmen."
,, Sagst du jetzt."
,, Nein, ich meine das Ernst. Tu einfach so als wäre ich nicht da, nur mein Körper."
Alec schaute mich finster an. Demetri kicherte nur leise.
,, Fabienne, ich habe dich gejagt, gequält, deine Beine gebrochen, Arme und Hals mit den Zähnen aufgerissen, dich am ganzen Körper gebissen und dich Schmerzen erleiden lassen. Was kam dabei raus? Ich hab dich umgebracht, dich getötet. Glaubst ich könnte jetzt einfach mir vorstellen, du wärst nicht da, wo du doch gerade mit viel Glück überlebt hast? Ich und Demetri wussten genau wie viel Blut wir dir aus dem Körper nehmen mussten, um dich zu töten und es fehlten wirklich nur noch ml. Mir scheint es, als hättest du den besten Schutzengel den es überhaupt gibt!"
Tja, ich habe ja allein auch 3 Menschen die dort oben auf mich aufpassen.
,, Also ich kenn keinen Menschen, der je ein Angriff von einem Vampir überlebt hat." Demetri schaute bestimmt zu Alec rüber und fing dann wieder an zu grinsen.
,, Würdet ihr beide mir mal 2 Frage beantworten?"
Sie nickten.
,, 1. Wie lange hat das ganze gedauert?"
,, Meinst du jetzt ab dem Wald, oder schon vorher?"
,, Ich meine ab dem Zeitpunkt, wo du auch schon dabei warst, Deme." Es hatte sich sehr,
sehr lange angefühlt.
,, Ungefähr eine Stunde lang", antwortete dieser mir wieder.
,, Oh Gott. So lange?"
,, Sagen wirs mal so, Alec und ich hatten es eigentlich sogar noch länger vor, aber Finnja musste ja abhauen. Deswegen."
,, Wo wir direkt bei der 2. Frage wären. Wie habt ihr das so lange ausgehalten, ohne mich dabei komplett zu töten? Ich meine, ihr habt immer wieder angefangen, mein Blut zu trinken, aber dann auch wieder aufgehört, wieder angefangen, wieder aufgehört. Normalerweise müsstet ihr doch beim ersten Tropfen von mir verrückt werden."
,, Ehrlich gesagt, mussten wir beide uns richtig zusammenreißen. Eigentlich ist es auch unmöglich bei deinem Blut wieder aufzuhören. Jedes mal wenn man einen Menschen beißt, fällt man in eine Art Rausch, aus dem man nicht wieder rauskommt. Frag mich jetzt nicht wie wir das bei dir gemacht haben.", kam es diesmal von Alec.
,, Schätze wir haben uns so darauf konzentriert, dir Qualen zuzufügen, dass wir gar nicht daran gedacht haben, dich direkt umzubringen. Anders kann ich es mir nicht erklären, oder Alec?"
,, Kann gut möglich sein."
Hat das etwa so viel Spaß gemacht, mir Schmerzen zuzufügen? Ich meine gut, sie konnten schön mein Blut trinken und meine Angst spüren, aber war das wirklich auch schon alles? Oder steckte da vielleicht noch mehr hinter? Bei Männern wusste man das nie so genau.


,, Kommst du dann wieder mit zurück ins Schloss", riss Alec mich aus meinen Gedanken.
Beide Jungs schauten mich fragend an.
,, Klar, nur vorerst muss ich noch eine Woche hier bleiben. Dann kann ich mitkommen und vielleicht bekommen wir Finnja ja auch wieder zurück." Ich sah Demetri mitleidig an. Was der sich wohl darüber ärgern muss, dass er nicht aufhören konnte und Finnja nachtat. Jetzt war es nicht mehr zu ändern.
,, Hoffen wir es. Ich werd sie demnächst mal suchen gehen. Aber erst wenn sie sich ein bisschen beruhigt hat. Bestimmt wird sie dich doch auch noch besuchen, oder?"
,, Ja klar. Ihr könnt auch einfach hier auf sie warten, wenn ihr Lust habt."
Die beiden schauten sich kurz überlegend in die Augen.
,, Mh, Fabi, ich glaube das wäre keine so gute Idee. Jetzt halten wir deinen Geruch noch gerade so aus, aber mit der Zeit wirds immer schwerer. Nicht das wir, wenn du schläfst, die Situation noch ausnutzen." Auf Alecs Lippen legte sich ein kleines schmunzeln. Nein, es war wirklich sicherer für mich wenn die beiden nicht bei mir über Nacht blieben.
,, Sorry Fabi, aber wir wollen dir das ganze nicht nochmal antun. Am besten wir kommen morgen wieder, ok? Währenddessen hast du ja Zeit mit meiner Freundin zu reden." Er schob mir die Decke behutsam wieder über den Arm, stand auf, legte mir seine Hand noch kurz auf den Oberarm, bevor er Richtung Tür ging.
,, Du glaubst nicht wie weh mir das tut, dich hier so im Krankenbett zu sehen. Es tut mir einfach nur wahnsinnig leid." Auch Alec schob meinen Arm wieder zurück, stand auf und küsste mich dann auf die Stirn. Mehr wollte ich ihm auch nicht zumuten.
,, Ich habe dir bereits verziehen. Du brauchst dich nicht mehr zu entschuldigen. Außerdem bin ich ja ausgerutscht also...."
,, Aber ich hab dir das alles angetan. Nur wegen mir und Demetri bist du gestorben und liegst jetzt hier. Das ist unverzeilich."
,, Alec, bitte...!"
,, Schlaf jetzt. Wir sehen uns morgen wieder."
Alec ließ meine Hand los und folgte dann Demetri.

Noch lange lag ich wach im Bett und grübelte über alles nach. Vor allem dachte ich an den Vorfall. Die ganze letzte Woche, hatte mich meine BFF immer wieder abgelenkt und mich auf andere Gedanken gebracht. Doch da jetzt Alec und Demetri hier waren, kam alles wieder ein Stück hoch. Was ist, wenn das gleiche nochmal passieren sollte und zwar im Schloss. Da wären dann noch ganz andere Vampire, die ihren Durst ebenso nicht kontrollieren könnten. Schon allein bei dem Gedanken daran, bekam ich Angst. Wieso dachte ich auch über solche Dinge nach?

Nach ungefähr 5 Minuten des grübelns, schlief ich schließlich ein. Nur leider sollten ich mich wieder alle Erinnerungen einholen.

~Finnja~

Ich weiß nicht wie lange ich da saß. Aber ich wusste, das es langsam Nacht wurde. Denn es wurde ziemlich dunkel im Wald. Meine Gedanken kreisten schon seit Stunden darum, was ich tun solle.
´Ob die Kerle wohl immer noch da sind? Schon möglich...und ob Fabi ihnen verziehen hat?Natürlich...sie konnte nach dem Kuss vom dem Mistkerl bestimmt nicht anders.
Wie kann man nur so naiv sein!
jetzt bin ich so wütend, das ich schon über meine beste Freundin herziehe! dabei ist sie doch noch alles was ich hab.` Ich stöhnte genervt.
´Wieso verwandeln wir sie nicht einfach in einen Vampir? Dann wäre das Problem gelöst und es könnte nichts dummes mehr passieren.
Außerdem war es doch eigentlich sowieso bald soweit. Nur ob Fabi das auch will? Irgendein Gefühl in mir sagt, dass sie dagegen ist. Aber sicher war ich mir nicht.`
Sollte ich wieder zurück? Was wenn die 2 weg sind und sie alleine? Bestimmt schläft sie jetzt.
Ich konnte mich nicht dazu durchringen, zurück zugehen.
`Ich weiß, dass sie ihnen verziehen hat. Aber ich noch nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt verzeihen kann. Immerhin haben sie meine beste Freundin umgebracht. Wäre ich nicht sofort ins Krankenhaus gerannt, wäre sie wirklich tot.`
Ich werde für die nächste Zeit nicht mehr zu ihr kommen. Ich brauche etwas Zeit für mich. Zwar tut es mir im Herzen weh, sie für eine Zeit allein zu lassen, doch ich konnte nicht anders.
Denn wenn meine BFF ihnen verzieh, würden sie sie bestimmt täglich besuchen kommen, bis sie raus darf. Aber ich wollte sie nicht sehen. Ich konnte im Moment einfach nicht den Kerlen ins Gesicht schauen, die fast dafür gesorgt hatten, das meine Freundin ins Jenseits wandert.
´Bevor ich gehe...werde ich ihr eine Nachricht hinterlassen, in der ich ihr erkläre, wieso ich gehe´
Diesen Entschluss setzte ich sofort in die Tat um und sprang vom Ast und kurz darauf rannte ich zum Krankenhaus zurück. Es dauerte zwar eine Weile, aber wenigstens lief draußen kein Mensch mehr herum, weshalb ich bis zur Tür flitzen konnte. Vorsichtig öffnete ich die Glastür. Alles dunkel, bis auf ein paar Deckenlampen, die in den Gängen leuchteten. Da ich keine Schwestern oder Ärzte sehen konnte, nutzte ich das und flitzte zu Fabis Zimmer. Davor holte ich noch einmal tief Luft, ehe ich die Tür öffnete. Sie schlief, mein Glück.
´Okay, jetzt brauche ich noch Zettel und Papier.` Diese Sachen holte ich mir vom Schreibtisch der Sekretärin am Eingang. Auf dem Tisch im Krankenzimmer, schrieb ich dann die Nachricht:

Liebe Fabienne

Es tut mir leid, dich jetzt in der letzten Woche zu verlassen, doch ich kann nicht anders.
Ich bin einfach zu wütend auf die 2. Und ich verstehe einfach nicht,
wie du ihnen verzeihen kannst, nachdem du weiß, dass sie dich getötet haben. Außerdem
kann ich ihnen nicht mehr ins Gesicht sehen. Mir kommt dann immer der Gedanke hoch, dass
sie die Mörder von dir sind und das tut mir im Herzen weh.
Deshalb gehe ich für eine Weile, da ich Zeit für mich brauche, um über alles nachzudenken.
Ich hoffe sehr, das du mich verstehst und nicht böse bist.
Und bitte, zeig diesen Brief nicht den Jungs. Ich will nicht, dass sie mich suchen.

Es tut mir wirklich leid, hoffentlich verstehst du mich kannst mir verzeihen.
In Liebe

Deine beste Freundin Finnja

Nachdem ich das letzte Wort fertig geschrieben hatte, las ich mir noch einmal alles durch.
´Ja, ich denke so sollte es gehen` Vorsichtig und so leise es ging, faltete ich den Zettel. Dann stand ich auf, ging zu Fabiennes Bett und legte ihr den Brief in die Hand.
,, Es tut mir leid.", murmelte ich noch einmal leise, ehe ich das Krankenhaus verließ. Doch ich konnte nicht gehen, ohne dem Krankenhaus nochmal einen Blick zu zuwerfen. Aber dann kehrte ich dem Gebäude den Rücken zu und rannte davon.
´Wo soll ich jetzt eigentlich hin?` Ich hatte mir so viel Gedanken darum gemacht, was ich alles in den Brief schreiben sollte und dabei völlig vergessen, nachzudenken wohin ich will.
´Egal...einfach rennen. Irgendwann wirst du schon irgendwo ankommen. Nur erst mal weit weg von hier. Das ist das einzige. Über den Rest kann ich mir später noch Gedanken machen.`
Also rannte ich einfach. Ohne jeglichen Plan.

Albträume

~Fabienne~

Ich war im Wald. Alec stand mit einem Grinsen hinter mir, Demetri ging bedrohlich auf mich zu und meine Freundin schaute nur geschockt dabei zu.

,, Alec, bitte lass mich.", flüsterte ich und merkte dabei schon seinen kühlen Atem an meinem Hals.
,, Hast du etwa Angst?"
Ein kleines Nicken kam von mir. Meine Beine zitterten, genau wie meine Hände. An meinem Handgelenk tropfte immer noch das Blut runter auf den Waldboden.
,, Zurecht!" Mit diesen Worten stieß er mich zu Demetri, der meine beiden Arme hinter dem Rücken festhielt und mir die Haare von der Schulter strich.
,, Was machen wir wohl jetzt mit dir.", flüsterte er mir ins Ohr.
,, Lass mich los!" Ich trat ihn und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, vergebens.
,, Falsche Antwort!" Wieder wurde ich weggeschupst doch diesmal landete ich auf dem Boden, direkt vor Finnjas Füße.
,, Wie wärs, wenn du deiner Freundin beim sterben zuschaust?" Beide Jungs kamen mit einem bedrohlichen und verführerischen Lächeln auf uns zu.
Doch Finnja blieb nicht lange dort stehen, sondern rannte einfach los.
,, Hol sie dir! ich kümmere mich mittlerweile um unsere kleine Fabi."
Deme nickte kurz und rannte seiner Freundin hinterher.
,, Mhm, sollte ich auf die anderen warten, oder dich jetzt schon töten?" Alec ging langsamen Schrittes auf mich zu, bevor er dann direkt vor mir stand.
,, Demetri wird nicht sehr erfreut sein, dass ich ihm nichts übrig gelassen habe. Aber ich kann dir einfach nicht widerstehen." Er hob mich hoch und stellte mich wieder auf die Beine. Dabei legte er einen Arm um meine Taille und mit der anderen Hand hielt er mein Kinn fest.
,, Wieso lässt du mich nicht einfach gehen?"
Auf seine Lippen legte sich ein gemeines Lächeln.
,, Würdest du dein Lieblingsessen einfach so liegen lassen und nicht einmal anrühren?."
Jetzt vergleicht der mich auch noch mit einem Lieblingsessen. Dieses Arschloch.
,, Ja, würde ich!"
,, Ich aber nicht." Ein Knurren entfuhr ihm und ich konnte seine messerscharfen Zähne sehen. Allein bei dem Gedanken, dass die gleich in meinen Hals versanken und mein Blut trinken würden, erzitterte ich schon.
Ganz noch von seinem Knurren gefesselt, bemerkte ich gar nicht, wie Alec meinen Kehle entblößte und sich ihr langsam näherte. Zuerst küsste er sie paarmal, bevor er dann leicht den Mund öffnete und schließlich mit einem lauten Stöhnen zubiss.

,, Alec, nein, du tust mir weh! Nimm deine Zähne aus meinem Hals!" Ich schlug wie wild um mich.
,, Glaubst du, sie träumt von letzter Woche?"
,, Sieht ganz danach aus."
,, Sollten wir sie dann nicht lieber wecken?"
,, Wenn ich sie in diesem Moment beißen sollte, wird die gleich von alleine Aufwachen!"
Waren das nicht Alecs und Demetris Stimmen? Wieso redeten die beiden, obwohl mein Freund mich hier gerade tötete und Finschs ihr hinterher lief? Und was meinten die mit dem Traum?
,, Glaubst du, sie hört uns?"
,, Alter, heiß ich Edward Cullen? Ich weiß genauso wenig wie du, Deme!"
,, Obwohl es jetzt ganz interessant wäre in ihren Kopf reinzuschauen."
,, Mhm."
OK, genug mit dem Zeugs. Da ich sowieso die Augen geschlossen hatte, öffnete ich sie und schaute in die Gesichter von Demetri und Alec.
Genau wie gestern, saß der einer links und einer rechts auf der Bettkante.
,, Morgen Fabi.", sagten beide gleichzeitig.
,, Hey, seit wann seit ihr hier?", sagte ich beim gähnen und streckte mich. Es war nur ein Albtraum, ein schrecklicher Albtraum.
,, Seit gut 15 Minuten. Dein Traum war sehr faszinierend." Auf Demetris Lippen konnte man eine Andeutung von einem Grinsen entdecken.
,, Hab ich etwas geredet?" Oh scheise.
,, Mhm, zumindest soviel, dass wir genau wissen worum es darin ging.
Du hast vom dem Angriff im Wald geträumt. Zwar war es nicht genauso, aber ähnlich. Zumindest hatte deine Version ein anderes Ende.", sagte Alec ganz gelassen.
,, Ja, Demetri ist Finsch hinterher gerannt und du hast dann mein Blut getrunken. Bis auf den letzten Tropfen."
,, Woran erinnert mich das nur?" Sofort bekam Demetri von Alec eine reingeboxt.
,, Was? Ich sag doch nur wie es ist!"
,, Na gut, kommen wir zu einem anderen Thema." Die Jungs wirkten nun nicht mehr so fröhlich und schauten mich mitleidig an. Dann holte Alec einen Zettel hervor und reichte ihn mir.
,, Als wir rein kamen, lag der in deinen Händen. Es ist ein Abschiedsbrief von Finnja. Ich denke mal, du hast ihn noch nicht gelesen?"
,,WAS?" Das durfte nicht wahr sein! Nein, nein, nein, nein, nein!
,, Lies es dir selber durch, dann verstehst du es.", erklärte mir Demetri.
Ohne zu überlegen, faltete ich das Papier auseinander und ging die schockierenden Zeilen nochmal durch.

Liebe Fabienne

Es tut mir leid, dich jetzt in der letzten Woche zu verlassen, doch ich kann nicht anders.
Ich bin einfach zu wütend auf die 2. Und ich verstehe einfach nicht,
wie du ihnen verzeihen kannst, nachdem du weiß, dass sie dich getötet haben. Außerdem
kann ich ihnen nicht mehr ins Gesicht sehen. Mir kommt dann immer der Gedanke hoch, dass
sie die Mörder von dir sind und das tut mir im Herzen weh.
Deshalb gehe ich für eine Weile, da ich Zeit für mich brauche, um über alles nachzudenken.
Ich hoffe sehr, das du mich verstehst und nicht böse bist.
Und bitte, zeig diesen Brief nicht den Jungs. Ich will nicht, dass sie mich suchen.

Es tut mir wirklich leid, hoffentlich verstehst du mich kannst mir verzeihen.
In Liebe

Deine beste Freundin Finnja

Sie hatte mich verlasse, ohne mir noch einmal richtig Tschüss zu sagen. Finsch war weg, für unabsehbare Zeit.
,, Sie ist weg.", war das einzige, was mir einfiel.
,, Fabienne, sie kommt doch wieder zurück. Finsch braucht nur ein bisschen Zeit für sich selber. Und wenn sie in ein, zwei Tagen nicht wieder hier ist, dann werde ich sie suchen gehen. Auch wenn sie das eigentlich nicht will." Demetris Stimme klang ziemlich mitfühlend. Na klar, seine Freundin war weg. Oder sollte ich sagen, Ex-Freundin?
,, Mach dir da jetzt mal keine Gedanken drum. Werd du erst wieder gesund und dann sehen wir weiter." Auch Alec war sehr gelassen.
,, Was ich nur nicht verstehe, wieso kann sie euch nicht verzeihen. Ich meine, ich konnte es auch, und ich bin diejenige der ihr das angetan habt!"
,, Schon, aber Finja musste dabei zusehen wie du stirbst. Sie hat dich dort tot auf dem Waldboden gesehen, naja und wir waren auf der Lichtung bei ihr auch ziemlich überzeugend."
,, Welche Lichtung, Demetri?"
,, Als Alec dir die Beine gebrochen hatte, sind wir doch Finsch hinterher gerannt. Schließlich kamen wir an den Platz, wo du und Alec den ganzen Tag verbracht hatten. Dort haben wir ihr erzählt, dass wir eigentlich nichts von euch wollten und nur alles vorgespielt hätten. In Wahrheit würden wir dich und Finnja gar nicht lieben. Das Ziel für uns war nur, an euer Blut ranzukommen und ein bisschen Spaß zu haben."
Er sagte das so locker, dass ich schon selber dachte, er meinte das ernst. Deswegen starrte ich ihn auch zuerst entsetzt an.
,, Fabi, dass war doch alles nur gelogen. Natürlich lieben wir euch! Sonst wären wir ja gestern und jetzt nicht hier, oder?"
,, Ich glaub dir auch, nur Finnja hatte schon von Anfang an Zweifel und du hast ihr eigentlich nur die Bestätigung gegeben."
,, Glaub mir, wir wussten das sie Zweifel hat. Deswegen haben wir das ja auch ausgenutzt. Hätten wir es nicht gesagt, hätte sie wahrscheinlich schneller reagiert und wäre mit dir abgehauen. Dann hätten wir aber wiederum keine Chance gehabt, dein Blut zu trinken. Also mussten wir es sagen."
,, Nur sie hat euch geglaubt und das muss man ihr weiß machen, dass sie nicht recht hat."
,, Das kann sie nur alleine rausfinden, Fabienne. Wir können da wenig helfen."
,, Alec, aber wir müssen irgendwas tun können."
,, Lass sie für ein paar Tage in Ruhe. Sonst gehen wir eben zu ihr und holen sie her."
Doch irgendwie hatte ich kein so gutes Gefühl dabei. Warum auch immer.

~Finnja~

Die ganze Nacht rannte ich durch, ohne auch nur einmal Pause zu machen.
Das war das gute am Vampirdasein. Mir konnte die Puste nicht ausgehen. Ich erreichte eine große Stadt. Nach kurzem überlegen und betrachten der ganzen Gebäude, wusste ich wo ich war. In Rom. Die Wut hatte sich mittlerweile etwas gelegt, doch war nicht vollständig weg. Und das daran denken, machte die Sache auch nicht leichter. Also schob ich das beiseite und ging durch die Stadt.
´Hier war ich noch nie...aber ich hab schon viel davon gehört. Hier soll es doch
die Spanische Treppe geben, den Petersdom, Collosseum, Via Appia Antica und so weiter...`
Jetzt hatte ich ja Zeit dafür. Mein Instinkt führte mich zuerst zur Via Appia Antica, da ich da wohl näher dran war. Naja, lag vielleicht auch daran, dass ich hier absolut keine Orientierung hatte und deswegen da landete. Auf jeden fall lief ich entspannt die gepflasterte Straße entlang.
Ein schöner anblick. Links und recht standen vereinzelt Bäume. Allerdings nicht so große wie in Wäldern, sondern eher kleinere. Trotzdem zeichnete es die Landschaft aus.
Und der sanfte Wind, der die Blätter zum rascheln bracht, wirkte sehr beruhigend. Da keiner außer mir hier war, konnte ich ungestört alles betrachten.
´Ich frage mich, wieso ich nie hierher gefahren bin. Es ist schön hier.` Ein kleines lächeln zauberte sich auf mein Gesicht. ´Schade das Fabi ni...`, sofort verdrängte ich den Gedanke.

Ich schrie erschrocken auf, als ich gegen jemanden lief. Somit wurde ich auch aus meinen Gedanken gerissen. Eine Frau fiel zu Boden, ich jedoch nicht. Mein Körper rührte sich keinen Millimeter durch den zusammenstoß. Er war ja auch so hart wie Marmor, wenn nicht sogar härter.
Erschrocken sah die Frau zu mir auf und rieb sich kurz darauf den Kopf.
,, Oh, mi dispiace. Va tutto bene? (Oh,es tut mir leid. Sind sie okay?)", sagte ich, als ich mich vom Schock erholt hatte. Die Frau stand langsam wieder auf.
,, Sì.", sagte sie bloß, musterte mich und ging dann ohne ein weiteres Wort weiter. Ein seufzten entglitt mir. Trotzdessen setzte ich meinen Weg fort. Und schon nach 500 Metern kam ich an, glaub ich, einer Burgruine an. Sie sah aus wie ein Monument. Aber mein Interesse hatte sie nicht lange. Denn schon nach ein paar Minuten wendete ich ihr den Rücken zu und ging wieder zurück.

Wieder in der Stadt, irrte ich ziellos umher, bis ich dann die Spanische Treppe fand. Ungefähr auf der Mitte der Treppe, setzte ich mich rechts außen auf die Treppenstufe. Ich rief mir an Gedanken alles auf, was ich bisher alles erlebt hatte.
´Fabi und ich sind nach Italien geflogen und haben dort ein paar Tage im Hotel gewohnt.
Wir haben die...Jungs getroffen und besser kennengelernt.
Ich habe neue Dinge gesehen, wie Porta Fiorentina, das Museo Guarnacci.
Habe mit Guilia und ihrer Tochter Angelica eine Wanderung in den Wald gemacht.
Am nächsten Tag habe ich die Führung mitgemacht und wurde von...dem Kerl gerettet, der
meiner Freundin das Leben nahm.
Ihm meine....Lieb gestanden.
Habe alles von ihm über die königliche Familie erklärt bekommen.
Dann habe ich die 3 Meister kennengelernt.
Nach dem kennen lernen von ihnen hatten wir eine Spitznamenkrise.
Darauf haben wir erfahren, dass wir im Palazzo bleiben dürfen.
Nach diesem neuen Wissensstand flogen wir mit Demetri und Alec zurück zum Heim und haben uns dort Verabschiedet.
Beim Rückflug haben wir über die Verwandlung gesprochen.
Zurück im Palazzo mussten wir Aro sagen, wann wir Geburtstag haben.
Danach mussten die Jungs zur Führung und ich bin zu Fabi gegangen und habe mit ihr die ganzen 15 Minuten über Tabu gespielt.
Schließlich kamen die Jungs wieder und hatten rote Augen, was gar nicht so übel aussah.
Dann hat es sich so entwickelt, dass es eine Kissenschlacht gab.
Danach musste ich mir ja so einen dämlichen Spitznamen ausdenken, das Alec und Fabi sich nicht mehr einkriegten vor lachen.
Ein Monat verging und dann kam meine Verwandlung, die höllisch schmerzte. Da bin ich wirklich durch die Hölle gegangen, so kam es mir zumindest vor.
Nach der Verwandlung kostete ich das erste mal Menschliches Blut.
Als dann Fabi kam und ich erfuhr, das sie angegriffen wurde, habe ich diesen Lorenzo umgebracht und dabei meine Gabe entdeckt.
Am nächsten Tag, war ich dann mit Felix und Demetri in St. Augustine. Dort hatten wir einen Auftrag und nach diesem eine amüsante Jagd.
Und als wir wieder zurück waren...` Wäre ich noch ein Mensch, würden mir jetzt einige Tränen über die Wange rollen. Alles gesehene von diesem Tag kam wieder hoch. Ich versuchte die Bilder abzuschütteln, doch es gelang mir nicht. Ich hielt mit beiden Händen meinen Kopf und kniff die Augen zusammen. ,, All die Bilder, nein, verschwindet, ich will das nicht sehen! wieso musste ich nur daran denken!", murmelte ich verzweifelt.
Die ganzen Bilder sausten durch meine Erinnerung. Doch bei einem stoppte es dann und das war das schlimmste. Es war das, wo Fabi am Boden lag und ich neben ihr hockte. In dem Moment wünschte ich, ich könnte weinen, um all den angestauten Frust in mir freien Lauf zu lassen. Aber das ging nicht.
Plötzlich schreckte ich zusammen, als mir jemand eine Hand auf die Schulter legte. Erschrocken sah ich auf, in das Gesicht eines Mannes, der mich besorgt ansah.
,, Va tutto bene?", fragte er mich. ´Nein ist es nicht!`, hätte ich ihn am liebsten angeschrien, aber der Mann konnte ja nichts für meinen Frust und wollte mir nur helfen. Das aber, konnte er nicht.
,, Sì...", nuschelte ich nur und sah ihn dabei nicht an. Der Mann schien zu verstehen, dass ich nicht drüber reden wollte ich ging. ´Schlauer Kerl...`, dachte ich nebenbei.
Ich nutzte den Moment, nicht mehr an das schreckliche Geschehen zu denken und sah mich nach einer Ablenkenden Beschäftigung um. Dann fiel mir der Petersdom ein, den ich noch besichtigen wollte und machte mich sofort auf den Weg.

Nachdem ich den Petersdom besichtigte, lief ich noch durch die Stadt, bis es schließlich Nacht wurde und ich mich in eine andere Stadt aufmachte, da Rom nichts interessantes mehr für mich hatte.

Trautes Heim, Glück allein

~Fabienne~

Eine ganze Woche verging, in der Alec und Demetri mich jeden Tag besuchten. Finnja hatte sich nicht blicken lassen und niemand hatte sie auch angefangen zu suchen. Wenn sie heute auch nicht kam, würde Demetri morgen früh direkt losgehen und sie suchen.

Ich war schon wach, als gerade die beiden Jungs mit einem Grinsen in mein Zimmer kamen.
,, Hey, bereit hier endlich rauszukommen?"
,, Ich habs mehr als nötig. Die Ärzte sagten, dass alles ok sei, nur ich müsste aufpassen, dass die Wunden sich nicht wieder öffneten. Die sind noch immer nicht verheilt."
,, Na dann sollten wir besser aufpassen, was das betrifft. Und Finnja hat sich immer noch nicht gemeldet, stimmts?" In Demetris Stimme hörte man ein fünkchen Traurigkeit.
,, Nein, hat sie nicht. Du musst wahrscheinlich morgen los."
,, Mhm, sieht so aus."
Ich stand vorsichtig aus dem Bett aus, musste mich dann aber sofort an Alec abstützen. Mein Gott, das probierten wir schon seit Tagen und nie klappte es mal, ohne einen der beiden.
,, Soll ich dich lieber raustragen?"
,, Ne lass mal. Ich glaube abstützten reicht. Sonst sieht das ehrlich gesagt noch nicht so aus,
als wenn ich Entlassfrei wäre."
,, Wie du meinst. Hast du denn schon alles gepackt?"
,, Ja, eine Krankenschwester hat mir noch geholfen dabei. Sie stehen direkt links um der Ecke."
,, Warte, ich hol sie.", sagte Demetri und stand dann auch schon wenige Sekunden nachher genau an der gleichen Stelle, nur mit Koffern.
,, Dann mal los." Alec legte einen Arm um meine Taille und hob mich ganz leicht an, sodass ich nicht komplett auftrat, sondern wirklich nur wenig.
So gingen wir dann nach draußen zum Auto. Ich stieg natürlich hinten ein, die beiden Jungs nach vorne.
,, Ab nach Hause.", seufzte ich.

Nach ungefähr 15 Minuten fahrt, kamen wir dann auch schließlich an dem großen Tor an. Wie lange war es schon her, dass ich nicht mehr hier war? Ach genau 2 Wochen.
,, Demetri, bringst du schon mal alle Koffer auf unser Zimmer. Ich trag eben Fabi nach oben." Schon stieg Alec aus, öffnete meine Tür und hob mich geschickt nach draußen.
,, Ich kann auch laufen!"
,, Vergiss es. Dann kippst du mir nachher noch um." Mit diesen Worten rannte er nach oben.

Oben angekommen, legte er mich sofort aufs Bett und half Demetri mit den Koffern in den Ankleideraum. Nach ungefähr 2 Minuten kamen sie dann wieder und räumten auch noch den restlichen Kram weg.
,, Wieso müssen Frauen immer so viel mit sich rumschleppen? Selbst im Krankenhaus, hat Fabi einen ganzen Stapel mit." Demetri schmunzelte vor sich hin und schaute mich dann unglaubwürdig an.
,, Frag nicht mich warum das so ist. Vielleicht liegt es in den Genen?"
,, Mhm, ganz bestimmt."
Plötztlich klopfte es an der Tür und Felix kam zum Vorschein.
,, Ach, ist unsere verletzte Prinzessin auch wieder da?"
,, Wir haben sie gerade abgeholt vom Krankenhaus. Was ist los?" Demetri lachte leise.
,, Aro sagte er wollte euch beide einmal kurz sprechen. Dauert auch nicht lange."
Die drei tauschten einen ernsten Blick aus.
,, Fabi, wir kommen sofort wieder. Dauert wirklich nur paar Minuten." Mit diesen Worten verschwanden sie.
Na super und was machte ich jetzt? Rumliegen und über alles Nachdenken, hatte ich schon im Krankenhaus gemacht. Langweilig.
Im Endeffekt würde ich sowieso wieder über meine BFF grübeln.
Was Finnja jetzt wohl macht? Und wo sie überhaupt ist? Man diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig! Wieso hatte sie mich einfach so verlassen? Hatte sie denn gar nicht daran gedacht, was das für mich zu bedeuten hat? Sie ist doch die einzige in meinem Leben, der ich alles anvertrauen kann und mit der ich auch alles machen kann.
Bitte lass sie wieder zurückkommen.

Nach unegfähr 5 Minuten kamen dann auch Deme und Alec wieder.
,, Wars langweilig?"
,, Mhm, mehr oder weniger, Deme. Nachdenken ist ja eigentlich generell gut, aber da ich das die letzten Wochen immer nur gemacht habe, wird das wirklich mit der Zeit bescheuert."
,, Jetzt sind wir ja hier." Mein Freund setzte sich neben mich auf Bett und strich mir die Strähnen aus dem Gesicht.
,, Mhm." Irgendwie beruhigte mich das nicht gerade sehr. Na klar, die beiden hatten versprochen mich nie wieder anzugreifen, aber ob sie das halten würden, war eine ganz andere Sache.
,, Machst du dir etwa immer noch Sorgen, dass wir uns jede Sekunde auf dich stürzen könnten? Fabienne, ehrlich." Auf Demetris Lippen lag ein kleines belustigtes Lächeln.
,, Bei Vampiren weiß man nie. Außerdem kann ich nichts dafür."
,, Du hast zwar recht, aber mal ganz ehrlich. Wer ist schon so doof und vertraut Vamps?"
Na warte.
Ich griff mir das nächste Kissen und schleuderte es auf Demetri zu. Der war aber leider schneller und fing es noch rechtzeitig auf.
,, Wenn du nicht geschont werden müsstest, hättest du jetzt schlechte Karten." Er warf das Teil wieder zu mir zurück, aber so dass es paar Zentimeter an mir vorbei flog, direkt wieder aufs Bett.
,, Verletzungen haben nicht nur Nachteile."
,, Größtenteils aber schon. Du bist eindeutig das perfekte Beispiel dafür."
,, Ach ja?"
,, Schau dir mal deinen Körper an und dann denk mal 2 Wochen zurück. Du bist tot gewesen, allein dass ist schon Beweis genug."
,, Ok, ok gewonnen." Es hatte wirklich keinen Sinn mit einem von den beiden zu diskutieren. Schließlich gewannen sie doch immer, egal worum es ging.
,, Tun wir doch immer." Wieder dieser Sakasmus in der Stimme.
,, Na klar."
,, Was hälst du davon, wenn du jetzt erst einmal eine Runde schläfst. Das würde dir mal gut tun", meinte Alec mit besorgtem Blick. Auch Demetri stimmte zu.
,, Na schön, euch beiden kann man sowieso nicht widersprechen." Das ich das einfach so auf mir sitzen ließ, war schon unglaublich.
,, Gute Nacht!"
,, Es ist morgens Fabi!"
,, Dann eben, ach keine Ahnung!" Was sollte man denn da noch sagen.
Doch die beiden lachten nur daraufhin.
Echt, wie haben ich und Finnja das nur die ganze Zeit mit denen ausgehalten. Ohne sie würde es ja noch schlimmer werden!
,,Schlaf schön, Süße", war das letzte was ich hörte.

~Finnja~

Die ganze Woche über verweilte ich in unterschiedlichen Städten. Palermo, Catania, Triest, Foggia, Latina, Syrakus, egal in welcher Stadt ich war, zu Beginn der Nacht, verließ ich sie wieder.
Es gelang mir ziemlich gut, mich Abzulenken und gut tat es auch. Meine Wut war auch so gut wie verflogen. Heute befand ich mich in Florenz und ging geistesabwesend durch die Stadt. Denn meine Gedanken kreisten um Fabi, wie es ihr wohl ging? Ob sie wieder im Palazzo war? Gut möglich. Oh Gott, sie würde ohne mich bei Vampiren sein, die sie jederzeit angreifen konnten. Der Gedanke daran ließ mein schlechtes Gewissen zum Vorschein kommen.
´Ich hätte schon längst zurückgehen sollen. Allein im Palazzo, ist sie nicht sicher. Und außerdem vermisse ich sie schrecklich. ` Langsam wurde ich wütend auf mich selbst und begann an meiner Entscheidung stark zu zweifeln.
´War es wirklich richtig wegzugehen? Hätte ich nicht einfach bei ihr bleiben und versuchen sollen, den Jungs zu verzeihen? Wieso muss ich nur so stur sein?`, das alles ging mir gerade durch den Kopf. Wie sehr ich mir doch jetzt Fabi herwünschte...oder bei ihr zu sein und Spaß zu haben...so wie früher immer. Einfach alles zu vergessen und das Leben genießen.
Ein tiefes schluchzen entglitt mir, doch es war mir diesmal egal.
Dann wurde ich plötzlich sanft an den Schultern festgehalten. Der Schreck riss mich völlig aus meinen Gedanken und ich sah auf. Direkt in das Gesicht von...Was? Demetri?!

Sofort überrollte mich eine Welle von gemischten Gefühlen. Wut, Trauer, Angst, aber das stärkste Gefühl war Erleichterung. Ich wusste nicht wieso, doch ich war einfach froh, das er hier war.
Er sah mich mit einem unsicheren lächeln an. Anscheinend erwartete er, das ich ihn wie die letzten Male anschrie. Doch ich schwieg und starrte ihn nur an.
,, D-Demetri...", brachte ich nach einer Ewigkeit des schweigens heraus.
,, Ja, ich bins.", flüsterte er.
,, Wirst du mich wieder anschreien?", fragte er vorsichtig und sah mir dabei weiter tief in die Augen. Ich wollte Antworten, doch dazu war ich zu unfähig. Im nächsten Moment tat ich das, was ich so vermisste hatte. Ich küsste ihn.
Er erwiderte den Kuss zärtlich. Mein Glück konnte ich kaum fassen. Er verzieh mir, einfach so, obwohl ich ihn angeschrien hatte. Trotz allem liebte er mich noch immer. Dafür war ich so dankbar. Keuchend löste ich mich dann von ihm.
,, Es tut mir so leid...", schluchzte ich.
,, Ist schon gut, Finsch. Ich verstehe dich. Du warst einfach wütend über unsere
Tat und das ist verständlich. Für dich muss es umso schwerer gewesen sein, uns zu verzeihen, da du alles mit ansehen musstest.", in seiner Stimme lag mitgefühl.
Ich nickte und schluchzte wieder.
,, Ich konnte euch einfach nicht mehr ansehen, nach diesem Geschehen. Immer wieder...
wäre mir sonst der Gedanke hochgekommen, das ihr Fabis Mörder seit. Und ich konnte noch
nicht einmal etwas dagegen tun. Aber da, wo ich es hätte gekonnt, tat ich es nicht.
Ich war zu unfähig und schockiert meine Gabe anzuwenden. Sonst hätte ich sie gerettet, bevor..." ein heftiges schluchzen von mir. Demetri nahm mich in den Arm und strich mir über den Rücken.
,, Shshshhh. Jetzt ist ja alles wieder gut. Wir hassen uns ja selber dafür, aber was geschehen
ist, ist geschehen. So gerne wir es auch rückgängig machen würden."
Man konnte nicht sagen wie dankbar ich war. Sein Verständnis für mein Handeln, machte mich froh. Ich schaffte es sogar ihn anzulächeln, wenn auch ein wenig zittrig.
Doch er lächelte zurück.
,, Kann ich dich etwas fragen?", fragte ich leise, als ich meinen Kopf an seine Brust schmiegte.
,, Natürlich.", hauchte er.
,, Deine Worte auf der Lichtung...Die waren nicht wahr, oder?", meine Stimme zitterte leicht bei dem Satz. Aber mein Freund ließ sich nicht lange Zeit zu Antworten.
,, Nein. Nur ich musste es sagen, damit wir an Fabis Blut ran kamen. Es tut mir leid, ich hatte da einfach nur noch Fabiennes Blut im Kopf und hätte alles gesagt, damit ich da ran komme."
´Er liebt mich also doch noch.`, dachte ich erleichtert und kuschelte mich noch fester an ihn.
,, Ach ja. Fabienne ist aus dem Krankenhaus raus und wieder im Palazzo.", begann er.
´Wusste ichs doch, das sie wieder dort ist.`
,, Dann nichts wie hin.", sagte ich schmunzelnd.
,, Das heißt, du kommst wieder zurück?"
,, Ja.", hauchte ich und küsste ihn kurz. Dann zwinkerte ich ihm zu und grinste schelmisch.
,, Außerdem braucht Felix mich doch." Mein freund lachte leise.
,, Nicht nur der. Auch Fabi, hätte dich gerne wieder an ihrer Seite.", flüsterte er.
,, Das kann ich mir denken.", sagte ich lächelnd.
,, Dann lass uns zurückgehen.", sagte er und löste sich sanft von mir. Meine Antwort war nur ein nicken. Schon rannten wir Seite an Seite zurück, oder sollte ich eher sagen, nach Hause.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir endlich den Palazzo erreichten. wie lange war ich jetzt schon nicht mehr hier? Seit dem Tag nach dem Auftrag, mussten es 2 Wochen und 2 Tage sein.
Doch dies kam mir wie ein ganzes Jahrhundert vor.
Auch drinnen schien mir alles fremd, obwohl ich dort einen ganzen Monat über gelebt hatte.
´Die Zeit vergeht für die schönen Dinge zu schnell und für die schlechten zu langsam`, dachte ich nebenbei, während ich alles betrachtete. Demetri schmunzelte neben mir.
,, Sag mir nicht, du hast vergessen wie der Palazzo aussieht?", seine Stimme klang belustigt.
,, Nicht ganz vergessen, aber...es scheint alles nur so...fremd. Als wäre ich ein ganzes Jahrhundert nicht mehr hier gewesen."
Sein schmunzeln wurde zu einem grinsen.
,, Die Erinnerung wird schon zurückkommen."
,, Mal sehen.", murmelte ich. Wir liefen zu Alec und Fabiennes Zimmer. Aber gerade als wir davor standen, hörte ich es. Ein Schrei, der mir durch Mark und Bein ging.
,, Was war das?! das kam aus Alec und Fabiennes Zimmer!", fragte ich erschrocken meinen Freund und sah zu ihm. Dieser grinste nur mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte, der aber in die Richtung verschlagen ging.
,, Demetri?", fragte ich. Doch seine Antwort war, das er blitzschnell die Tür aufmachte und im nächsten Moment wieder hinter mir stand, um mich dann in das Zimmer zu schubsen.

Sag auf Wiedersehen zum Leben

~Fabienne~

Als ich am Morgen aufwachte, lag Alec direkt neben mir und küsste wie immer meine Haare.
,, Morgen.", flüsterte er mit einem Lächeln in mein Ohr.
,, Morgen.", flüsterte ich zurück und drehte mich zu ihm um.
,, Und schön geschlafen?"
,, Ja, super."
Ich hatte von meinem alten Leben geträumt, mit meiner und Finnjas Familie. Wie wir früher immer zusammen Ausflüge gemacht hatten und so weiter...
,, Demetri kommt gleich wieder zurück. Gehen wir mal davon aus, dass Finnja mitkommt."
Bei dem letzten Satz seufzte ich einmal erleichtert auf. Ich könnte heute schon meine beste Freundin wiedersehen. Vorausgesetzt, sie verzeiht Demetri wirklich.
,, Wie hoch schätzt du denn die Chancen, dass sie wirklich mit geht?"
,, Wie ich Deme einschätze, wird er alles versuchen und auch seinen nettesten Charme spielen lassen. Normalerweise müsste sie sich hinreißen lassen."
,, Hoffen wir es mal. Was machen wir heute eigentlich?"
,, Ich sag es dir sofort, aber davor muss ich eben nochmal kurz telefonieren, ok?"
,, Mit wem denn?"
,, Demetri, wem sonst." Er stand auf und tippte eine Nummer ins iPhone 5.
,, Ehi, volevo solo sapere come si presenta. (Hey, ich wollte eben nur wissen wie es aussieht)." Ok, wenn er mit jemandem auf italienisch sprach, dann nur deswegen, weil ich den Sinn nicht verstehen sollte. Nur wieso?
Pause.
,,Molto buono. E da quando ha? (Sehr gut. Und wann seit ihr da?)"
Pause.
,, Solo così posso apprezzare questo. Sai perché...! (Nur damit ich das einschätzen kann. Du weißt wegen...!)"
Pause.
,, OK, lo farò. Ciao.(OK, mach ich. Tschau!)" Dann legte er auch schon auf.
,, Was hast du zu verbergen, Alec?"
,, Nichts, wieso?" Er kam wieder zu mir ins Bett und legte sich direkt hinter mich.
,, Wenn du schon mit Deme italienisch sprichst, dann nur, weil ich etwas nicht mitbekommen darf. Also gibt es da ein kleines Geheimniss?"
,, Eine Überraschung besser gesagt. Wir haben damit extra gewartet, bis zu deinem Entlass aus den Krankenhaus."
,, Und das wäre?"
,, Mh, Demetri müsste in der nächsten Stunde da sein, also kann ich es ja jetzt schon machen."
,, Dann sag!"
,, Vergiss es, so schnell geht das nicht!"
,, Ok, ist die Überraschung toll?"
,, Oh ja.", flüsterte er und ich merkte wie sich seine Lippen zu einem bedrohlichen Lächeln formten. Ok...
,, Mhm, müssen wir dafür woanders hin?"
,, Nein."
,, Hier im Zimmer?"
,, Ja."
Schnell schaute ich mich um. Was konnte das nur sein.
,, Fabi, es ist kein Gegenstand."
,, Oh, mh was dann?"
,, Wirst du schon sehen." Sein Gesicht wanderte weiter runter zu meiner Schulter.
Irgendwas ist da faul an der ganzen Sache.
,, Alec, was machst du da?" So schnell wie ich konnte, drehte ich mich um und nahm ein paar Meter abstand.
,, Was sollte ich denn machen?" Innerhalb paar Sekunden stand er links neben dem Bett und somit direkt bei mir.
Und plötzlich machte es bei mir Klick.
,, Ihr habt mich angelogen.", flüsterte ich leise.
,, War eigentlich auch gar nicht so schwer." Sein Grinsen wurde immer gehässiger.
,, Wie...?" Mein ganzer Körper zitterte mittlerweile vor Angst.
,, Naja, es fing alles damit an, dass wir euch ja Nachts auf dem Aussichtspunkt entdeckt haben. Uns kam es irgendwie zu leicht vor, euch einfach umzubringen. Naja, wir haben dann natürlich die perfekten Freunde gespielt und ihr habt dann, oder besser du, hast dann ja unser Geheimniss rausgefunden. Leider nur eine Stunde zu früh. Normalerweise wären wir ganz normal auf mein Zimmer gegangen und schon wärst du tot gewesen. Aber als du dann alles wusstest, kam mir und Deme eine Idee, die wir eigentlich schon vorher vorhatten.
Monatelang wären wir mit euch zusammen, bis zur Verwandlung. Es wäre zu auffällig gewesen, hätten wir Finnjas Verwandlung nicht zugestimmt, also wurde sie zum Vampir gemacht. Allerdings warst du ja noch ein Mensch, unser letzter Schachzug.
Und dass du im Wald dann auch noch angefangen hast zu bluten, waren wir eigentlich überzeugt gewesen, dass wir dich nicht mehr lange am Leben lassen können. Doch irgendwie konnten wir es genauso noch abstimmen, dass du haarklein überlebst, sodass wir dich nachher noch hatten. Dieser ganze Entschuldigungskram musste sein, um dich überhaupt zurück zu bekommen. Sonst wärst du jetzt nie hier." Er nahm mich an der Hand und zog mich hoch, sodass ich jetzt mit beiden Beinen auf dem Boden stand.
,, Du wirst mich töten.", war das einzige, was ich hervor brachte.
,, Ganz genau, nur wir wollen doch den passenden Moment abwarten, vorallem wenn deine Freundin hier gleich um die Ecke kommt. Und übrigens, auch für sie war heute ihr letzter Tag."
,, Ihr arroganten, sadistischen Arschlöcher!" Schon verpasste ich ihm eine und rannte so schnell es ging zur Tür. Ohne zu zögern, riss ich sie auf und wollte auch schon einen Schirtt nach draußen machen, doch Alec packte mich von hinten und zog mich wieder zurück.
,, Das kannst du ja mal ganz schnell vergessen. Glaub mir, lebend wirst du diesen Raum hier nicht mehr verlassen!" Ein Knurren entfuhr ihm und schon wurde ich gegen den einen Spiegel geschleudert. Der zerfiel natürlich sofort in tausend, kleine Scherben, in die ich natürlich noch reinfiel. Die ganzen Spitzen bohrten sich in meine Haut und Blut qoll über die Glasspliter. Alle alten Verletzungen, rissen natürlich auf, was das ganze noch schrecklicher machte.
,, Gut, dass die alten Wunden noch nicht verheilt sind. Sonst würde das ganze ja nur halb so viel Spaß machen." Mit diesen Worten hockte er sich zu mir und zog mich wieder am Arm mit Richtung Bett.
Da hob er mich erst einmal wieder drauf und begutachtete meinen Körper ganz genau. Ich hatte ja noch meine kurzen Hotpans mit einem Bauchfreien Top an. Wieso zum Teufel zog ich immer die falschen Sachen an?
,, Also du ziehst auch wirklich immer das unpassendste Outfit an den unpassendsten Tagen an, oder?"
,, Fass mich nicht an!", zischte ich ihn an. Was bringt es, er würde es sowieso tun.
,, Sonst was?" Er nahm meine beiden Unterarme in die Hand und drückte einmal kurz, für seine Verhältnisse, sachte und schon war mein ganzer Knochen gebrochen.
Erschrocken schrie ich auf. Es tat so verdammt weh.
,, Tat das etwa weh? Also Fabi, du müsstest doch echt schmlimmere Schmerzen kennen."
Dann beugte er sich über meinen Hals und fing wieder an meine Haut zu zerreißen.
Alles war genau wie vor 2 Wochen. Jede Stelle war verwundet, zerrissen, zerbissen oder von Scherben durchschnitten. Dazu kamen noch die beiden gebrochenen Arme und was er sich natürlich auch nicht entgehen ließ, meine gebrochenen Schienbeine. Allein mit einer Hand, konnte er schon meine ganzen Knochen in kleine, spitze Splitter verwandeln.
Ich war der Hölle nah und dem Tod auch. Das ich diesmal noch Glück haben werde, bezweifelte ich stark.
,, Ist deine Überraschung denn nicht wirklich gelungen.", knurrte er mir ins Ohr. Meine Hauptschlagader am Hals hatte er bisher noch in Ruhe gelassen, aber auch nur die.
,, Wenn dich Finnja in die Finger bekommen sollte! sie wird dich eigenhändig umbringen!"
,, Ich glaube nicht, dass Finnja überhaupt so weit kommen wird. Immerhin ist sie ja noch im glauben, wir hätten unsere Entschuldigung ernst gemeint." Wieder dieses bedrohliche Grinsen. Wieso mussten Vampire immer so verführerisch und gefährlich sein?
,, Ihr seid wirklich das aller letzte! Fahr doch zur Hölle!"
,, Ich ganz bestimmt nicht." Alec hielt kurz inne und lauschte dann.
,, Ich glaube Demetri ist gerade eingetroffen. Dann sollten wir doch mal mit dem eigentlichen Spaß anfangen, oder?"
Wiedereinmal zog er mich raus und stellte mich hin. Eine Hand um meine Taille, mit der anderen strich er mir die Haare zur Seite.
Wie oft musste ich schon diese Momente erleben? 5, 7, 10-mal? Eindeutig war es dieses mal das letzte!
,, Bereit Prinzessin?"
,, Nur zur Info. Ich hab dich immer geliebt, auch wenn du nicht mich.", war das letzte, was ich hervorbrachte.
,, Dann ist ja gut." Langsam legte er seine Lippen an meinen Hals und strich erstmal sanft mit ihnen über die Haut. Dann fing er auch schon an zu grinsen und öffnete leicht seinen Mund. Die scharfen Zähne nur noch Millimeter von meiner Kehle entfernt.
Mach es schnell, bitte.
Als hätte er meine Gedanken gehört, versenkte er auch schon die Zähne in meinem Hals.Vor Schmerzen schrie ich laut auf, verstummte dann aber.
Ich merkte wie er mir schnell jeden Tropfen Blut aus dem Körper trank und dabei jeden Schluck auch wirklich genoss. Jetzt hatte er, was er wollte.
Nur leider knickten meine Beine schnell weg, sodass er mich noch auffangen musste und jetzt in seinen Händen trug. Dabei hatte er sich keine Sekunde von meinem Hals gelöst.
Was war das schon für eine Szene. Ich wurde von dem getötet, den ich liebte. Er aber mich nicht. Normalerweise passierte sowas ja eigentlich nie, immer gab es ein Happy End. Doch hier leider nicht. Nein, mein Leben war vorbei, hinüber.

Schließlich spürte ich auch wie Alec einer seiner letzten Schlücke nahm und mein Herz dann für immer aussetzte. Für immer und ewig.

~Finnja~

´Was war hier los?`, das war in dem Moment, in dem Demetri mich ins Zimmer schubste, mein erster Gedanke. Mein Blick wanderte Augenblicklich nach vorne. Und da...NEIN! das konnte doch nicht. Mein Körper erstarrte und ich sah völlig geschockt auf Fabienne, die tot in Alecs Armen lag. Und diesmal war sie wirklich tot. Fabienne...das durfte doch nicht. NEIN!!
´Sie haben uns doch angelogen. Alles war eine Lüge! meine Wut war völlig zurecht!! wieso kann ich nicht einmal auf mein Gefühl hören, wenn es richtig liegt?! Ich hätte sie in der nacht mitnehmen sollen, als ich ging. Dann wäre es nicht so weit gekommen!`, dieser Gedanke pochte geradezu in meinem Kopf, das es fast schon schmerzte. Das lag aber daran, dass es ein so unerträglicher Gedanke war. Die Wut, die ich eigentlich verdaut hatte, stieg wieder.
Doch größer als jemals zu vor.
Ich knurrte tief und starrte Alec wütend an, der mittlerweile wieder aufgestanden war und mich fies angrinste. Hinter mir hörte ich, wie die Tür ins Schloss fiel. Demetri verschloss sie zudem auch noch von innen.
,, Ihr miesen, dreckigen, sadistische Dreckskerle!!", schrie ich die beiden laut an.
,, Wieso tut ihr dass alles? Nur weil ihr so gierig auf ihr Blut seit? Ihr seid das allerletzte!", zischte ich gleich wütend hinterher.
,, Ich dachte, wir sind Dreckskerle. du solltest dich mal Entscheiden.", flüsterte Deme mir ins Ohr. Was mich allerdings nur noch wütender machte.
,, Aber wenn du eine Erklärung haben willst, bitte. Du wirst hier sowieso nicht lebend herauskommen, also können wir es dir auch sagen.", sagte Alec und machte einen Schritt auf mich zu. So gut ich konnte, unterdückte ich den enormen Drang, mich auf ihn zu stürzen und den Kopf von den Schultern zu reißen. Denn vorher wollte ich wissen, was das alles sollte.
,, Um es kurz zu fassen. Ab der Nacht wo wir euch auf dem Aussichtspunkt entdeckt haben, wollten wir euch töten, doch es kam uns zu leicht vor, es gleich zu machen. Deshalb haben wir eure Freunde gespielt. Und damit ihr keinen Verdacht schöpft, haben wir der Verwandlung von dir zugesagt. Tja und im Wald wollten wir Fabi dann eigentlich gleich töten, doch sie haarklein überleben lassen, um sie später noch zu haben.", erklärte der Kerl mir seelenruhig und sein fieses grinsen wurde dabei noch breiter. Ehrlich gesagt sah das sogar etwas gruselig aus, doch davon ließ ich mich nicht einschüchtern. Nein, der Drang sie zu töten, war jetzt schier unmöglich zurückzuhalten.
,, Ihr habt einen großen Fehler begangen!!", fuhr ich sie wütend an.
,, Ich werde euch umbringen, alle beide!! das hätte ich schon viel früher tun sollen. Und jetzt weiß ich auch, warum ich euch nicht verzeihen konnte!!", kaum hatte ich diese Worte gesagt, schleuderte ich Alec geradewegs gegen ein Regal. Gerade wollte ich zu ihm rennen, um mich auf ihn zu stürzen, doch wurde von Demetri aufgehalten. Denn dieser umschlang mit einer Hand, von hinten, meine Kehle und mit der anderen hielt er meine Arme hinterm Rücken fest.
,, Na, na, schön brav sein.", zischte er mir ins Ohr.
,, Wieso sollte ich das?! Ich werde euch umbringen, da werde ich ganz bestimmt nicht brav sein!"
Ein tiefes knurren entfuhr mir und Demetri ebenfalls. Alec hatte sich auch wieder aufgerappelt und stand in der nächsten Sekunde vor mir. Sein Blick war wütend und augenblicklich ließ Deme mich los, nur damit Alec mich einhändig an der Kehle packte, hochhob und wegschleuderte. Ich knallte gegen die Wand und landete dumpf auf dem Boden. Schnell sprang ich auf, da ich sah, das die beiden zu mir flitzten. Gerade noch so sprang ich zurück und die beiden Schlugen mit den Fäusten auf den Boden, der dadurch einen Krater hatte. Ich nutzte den Moment und konzentrierte mich auf ein anderes Regal. Nichts tat sich. Bis mir wieder die tote Fabi in den Sinn kam, die meine Wut erneut entflammen ließ. Und siehe da, das Regal schwebte etwas nach oben. So schnell es ging, versuchte ich es zu den Jungs zu lenken, doch die waren schneller. Diesmal waren es beide, die mich mit voller Wucht wegschubsten. Ich flog direkt durch das Regal, das ich eben noch versucht habe, zu ihnen schweben zu lassen und in die dahinter liegende Wand. Das tat vielleicht weh!
so ein Angriff war nicht ohne. ´Habe ich allein überhaupt eine Chance gegen sie?`, zweifelte ich langsam an meiner Überlebenschance. ´Ach was! denk nicht so!`, schärfte ich mir ein und versuchte aus der Mauer herauszukommen, nachdem die Risse an den Armen verheilt waren.
Doch dazu brauchte ich mir nicht mal die Mühe machen, da Alec mich schon aus der Wand riss und zu Boden schmiss. Nun standen die beiden über mir und ich lag direkt vor ihren Füßen.
,, So leicht gebe ich mich nicht geschlagen!!", schrie ich wütend und fegte Alec mit einem Tritt von den Füßen, sprang auf schnappte Deme am Kragen und warf ihn zurück gegen das Sofa. Blitzschnell suchte ich einen Ausweg. Nach sekündlichem umsehen, bemerkte ich, das die Fenster mein einziger Ausweg waren. Denn die Tür zu öffnen, würde zu lange dauern. Aus dem Fenster zu springen war sowieso kein Problem, da ich leichtfüßig unten landen würde. Also fackelte ich nicht lange und rannte auf das Fenster zu. Kurz vor dem Fenster tauchte plötzlich Demetri vor mir auf, weshalb ich instinktiv bremste. Doch ein großer Fehler. Schon im nächsten Moment hielt mich jemand von hinten fest und drückte mich auf die Knie. Alec. Ich versuchte mich loszureißen, doch vergeblich, er verstärkte seinen Griff nur.
,, Du hast verloren.", zischte Alec. Meine Antwort darauf war nur ein knurren und Zähne fletschen.
Das beeindruckte die 2 jedoch nicht sonderlich. Jetzt trat Deme direkt vor mich und legte seine Hände links und rechst an meinen Kopf.
´Das wars. Die beiden haben mich und ich bin erledigt. Es tut mir schrecklich leid, Fabi, dass ich dich nicht rächen konnte. Zu gerne, hätte ich wenigstens einen der beiden getötet, doch zusammen sind sie einfach so unglaublich stark. Aber wenigstens...kann ich dich jetzt im Jenseits wiedersehen.`, dachte ich und verabschiedete mich schon einmal von meinem Leben.
,, Zu Schade, dass du so schwach warst. Du hättest deine Gabe besser trainieren sollen.", spottete Demetri.
,, Halt die Klappe und zögere es nicht hinaus! ich weiß genausogut wie du, das es für mich jetzt vorbei ist.", knurrte ich.
,, Was ein schlaues Mädchen.", sagte Alec ebenso spottend. Ich erwiderte darauf nichts mehr, sondern sah aus dem Augenwinkel noch ein letztes Mal zu meiner toten Freundin, neben mir.
,, Noch letzte Worte?", ich sah Deme noch einmal verächtlich an.
,, Wir sehen uns in der Hölle.", sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. Ich sah noch, wie der Anflug eines grinsens kam, bis er mir schließlich den Kopf abriss und mein Körper neben Fabis fiel. Das letzte war, das die Flammen mein dasein auslöschten...

Wie ist das möglich?

~ Fabienne ~

Ganz langsam öffnete ich meine Augen. Zuerst wollten sie überhaupt nicht aufgehen, wegen dem grellen Licht, doch im Endeffekt bekam ich es dann schließlich doch hin.
Aber Moment mal. Ich war doch tot. Und diesmal wirklich tot. Alec hatte mir das letzte Blut aus dem Körper getrunken, sodass ich eigentlich gar nicht mehr am Leben sein kann.
Oder ist das hier der Himmel?
Als ich dann alles Richtig scharf sehen konnte, bekam ich den größten Schock meines Lebens.
Direkt vor meinen Augen war Alec. Alec, der mich umgebracht hatte.
Ohne zu überlegen schrie ich lauthals los und stand blitzschnell auf, nur um mich auf die andere Seite des Sofas zu setzten.
Aus dem Augenwinkel konnte ich rechts Finnja erkennen, die genau das gleiche tat, nur das Demetri vor ihr war.
Was zum Teufel ging denn bitteschön hier ab?
Als ich mich dann hektisch im Raum umsah, merkte ich erst das wir in einem Privatjet saßen. Und es war nicht nur irgendeiner. Nein, es war der, mit dem wir zum Heim geflogen waren.
,, Sag mal, weißt du was die Mädchen haben?" Demetris Stimme klang ein bisschen irritiert.
,, Ne, keine Ahnung."
Wie bitte. Sie hatten keine Ahnung warum wir so auf sie reagierten? Das ist ja wohl.
Genau in dem Moment trafen sich die panischen Blicke von mir und meiner Freundin. Genau wie ich, wusste sie anscheinend nicht was hier vor sich ging.
,, Wieso bist du noch?"
,, Das könnte ich dich genauso fragen. Du wurdest doch...!" Ihr Blick huschte wütend zu Alec rüber.
Dann gesellte sie sich auch schon zu mir und zog mich mit ein Stückchen nach hinten.
,, Mädels, was ist mit euch los?"
,, Als ob du das nicht wüsstest, Demetri!", zischte Finnja ihn an. Und jetzt konnte ich sie auch verstehen. Sie hatten uns alles nur vorgespielt, die ganze Liebe, alles. Sollten die doch in der Hölle schmoren.
Beide Jungs sahen sich jetzt verwirrt an und kamen ein Stückchen näher auf uns zu.
,, Bleibt gefälligst wo ihr seid!" Auch ich wurde leicht wütend. Glaubten die etwa, wir wussten nicht das sie uns umgebracht hatten?
,, Also, könnte eine von euch mal erklären, was hier vor sich geht. Ich versteh nämlich rein gar nichts.", meinte Alec. Demetri nickte zustimmend.
,, Sag mal, für wie bescheuert haltet ihr uns eigentlich? Denkt ihr, wir nicht wissen nicht , dass ihr uns umgebracht habt?" Finnjas Stimme bebte schon richtig.
,, WIR HABEN EUCH UMGEBRACHT?", kam es von beiden gleichzeitig.
,, Natürlich. Ich hab selber gesehen, wie Fabienne tot in deinen Armen lag, Alec!"
Der war total geschockt und erwiderte erstmal gar nichts darauf. Genau wie Demetri starrte er uns einfach nur an.
,, Aber Finnja, haben sie dich auch..?" Mehr brachte ich nicht hervor
Als Antwort nickte meine BFF nur. Und ich wurde nur noch wütender.
,, Ihr miesen, verlogenen und arroganten Mistkerle!", zischte ich. Niemand, aber auch niemand sollte meine beste Freundin umbringen. Niemand!
,, Reicht es euch nicht, mich umzubringen? Wieso auch noch Finsch? Ihr seid wirklich das allerletzte!" Meine Wut hatte den Höhepunkt erreicht.
,, Demetri, wieso denken die beiden wir hätten sie umgebracht?" Alec schaute wärend des redens mich die ganze Zeit an.
,, Ich habe nicht den leisesten Schimmer."
Wieso taten die beiden denn so, als ob sie nichts wussten. Ich meine Finnja hatte doch genau das gleiche erlebt wie ich. Das war, finde ich Beweis genug!
,, Wieso lügt ihr uns schon wieder an? Ihr habt uns schon damit verarscht, dass ihr uns überhaut liebt. Wieso verleugnet ihr jetzt auch noch das?" Meine Freundin war den Tränen nahe. Aber Moment, sie war doch ein Vampir. Sie konnte gar nicht weinen. Oder war sie durch den Tod wieder zum Menschen geworden.
,, Wir sollen euch nicht lieben? Wer hat dir das bitteschön gesagt?", fragte Demetri sie unglaubwürdig.
,, Du selber, du Mistkerl!"
Daraufhin erwiederte er wieder nichts. Beide waren ziemlich geschockt und konnten es wohl kaum fassen. Alles nur Fassade.
,, Deme. Wenn eine jetzt da stehen würde und dass behauptete, dann würde ich ja jetzt tippen, sie hat das alles nur geträumt. Aber die Tatsache, dass beide das gleiche Denken, macht mir ein bisschen Sorge."
,, Können zwei Menschen den gleichen Traum träumen?"
Verdammt, was hatten die denn jetzt mit ihrem Traum? Das was wir erlebt haben, war doch kein Traum! es war zum Teufel nochmal die Realität.
,, Denkst du genau das gleiche was ich denke?"
,, Ich glaube schon, Alec." Sobald er das gesagt hatte, rannten die beiden blitzschnell zu uns und nahmen uns wieder mit zurück auf die Sofas. Nur mit dem Unterschied, dass beide unsere Hände hinterm Rücken festhielten, sodass wir uns nicht wehren konnten. Na warte!
,, Lass mich gefälligst los, Alec! Ich hab dir schon vorhin gesagt, dass du deine dreckigen Finger von mir lassen sollst."
,, Wir lassen euch erst wieder los, wenn ihr beide uns mal erklärt, was hier eigentlich vor sich geht.", flüsterte er mir ins Ohr.
,, Was sollten wir euch denn erklären? Habt ihr etwa so ein schlechtes Gedächtnis?"
,, Nein, wir haben ein sehr gutes, deswegen verstehen wir auch nicht, warum wir euch eigentlich umgebracht haben sollen. Daran kann ich mich nämlich nicht erinnern."
Jetzt noch zu verleugnen, mich getötet zu haben, ist wirklich das letzte. Er ist wirklich das mieseste, beschissenste, verlogenste Arschloch.
,, So und eine von euch klärt uns jetzt bitte über alles auf!"
,, Denkt ihr etwa, ihr könnt uns anlügen? Wir wissen genau, dass ihr uns nie geliebt habt! Das ihr uns eigentlich schon vorher umbringen wolltet, es aber dann als spaßiger empfunden habt, uns die perfekten Freunde vorzuspielen. Im Wald dann konntet ihr euch natürlich nicht mehr zurückhalten und habt Fabi dann eiskalt gequält und umgebracht. Gerade noch so mit viel Glück hatte sie überlebt, aber auch das war ja alles euer Plan. Einzig und allein wolltet ihr sie noch für später haben! Doch dazu musstet ihr uns erstmal eine Entschuldigung vorheucheln, sonst wärt ihr ja nie an sie ran gekommen. Fabi musste euch ja sofort verzeihen, doch ich habs vom ersten Moment an nicht getan! War ja klar, dass du sie dann blutleer trinkst und somit umbringst, Alec! Und du musstest mich natürlich dann auch noch töten." Sie schaute Demetri bitterböse an.
,, Stimmt das, Fabienne?" Der Blick von Alec war leicht geschockt.
,, Jedes einzelne Wort!", knurrte ich fast.
Mittlerweile hatte ich die Schnauze voll. Alec und Demetri taten auf " Ich weiß von nichts" und dabei werden wir doch sowieso wieder verarscht. Wie ich dieses Leben satt hatte.

Ungefähr 3 Minuten sagte keiner von uns was. Wir sahen nur den Jungs wütend in die Augen, die wohl bemerkt schwarz waren. Aha.
Doch dann endlich sagte meine Freundin die Worte, die die Jungs endgültig verwirrte.

~Finnja~

Es war wirklich unglaublich. Eigentlich müssten Fabi und ich doch tot sein! doch nein, was passiert? Wir lagen hier bei den Jungs, die uns umbrachten. Wie sagt ein Sprichwort doch:
Schlimmer geht immer.
Und das komischste war, das ich wieder ein Mensch war. Wie konnte das möglich sein? Ging es wirklich, wieder zum Menschen zu werden, wenn man als Vampir getötet wird? Sah zumindest so aus. Und was hatten die Jungs mit ihrem Traum? Das alles war wirklich geschehen. Es fühlte sich zumindest echt an!
,, Wir hassen euch!! und jetzt lasst uns gefälligst los!", zischte ich wütend nach einigen Minuten des schweigens.
Sie schwiegen weiter und warfen sich gegenseitig Blicke zu, ließen uns dann aber los. ich entfernte mich gleich einige Meter und sah zu den beiden.
,, Geht doch!", fügte ich gereizt hinzu. Nur weil ich wieder ein Mensch war, hieß das nicht, das ich ihnen verzieh. Meiner BFF schien es nicht anders zu gehen. Denn sie kam jetzt zu mir.
,, Lasst uns ja in Ruhe!! sobald der Jet landet, verschwinden wir!", sagte meine Freundin.
Ich war froh, das sie ihnen nicht wieder verzieh. Das wäre in dieser Situation auch komisch.
,, Jetzt glaubt uns doch. Wir wissen nicht wovon ihr redet! wir haben euch nicht umgebracht. Schließlich lieben wir euch doch.", sagte Demetri, als er seine Sprache wiederfand.
Mal wieder war ich kurz vor dem Explodieren. So wütend war ich, als ich Fabi tot in Alecs Armen sah.
,, Hört endlich auf mit der Lügerei! das ist doch alles nur Fassade, damit wir euch vertrauen und ihr uns in einem unachtsamen Moment wieder tötet!!", knurrte ich. Erst schwiegen sie und schienen nach den richtigen Worten zu suchen.
,, Es ist keine Fassade! ihr seit hier eingeschlafen und eben seit ihr wieder aufgewacht! ihr habt einfach nur einen sehr schlimmen Alptraum gehabt, mehr nicht! denn wir lieben euch wirklich, das müsst ihr uns glauben."
Im ersten Moment wurde mein Blick skeptisch und ich sah meine BFF an, so wie sie mich.
Konnte das sein? Konnte es wirklich sein, dass das alles nur ein Traum war? Das geschehen im Wald, Fabis Aufenthalt im Krankenhaus, mein weggehen und durch die Italienische Städte reisen und dann unser tot durch die beiden? Das kam mir so absurd vor. Immerhin war das so Lebensecht. Dann konnte es doch nicht nur ein Traum sein! wenn es wirklich einer gewesen wäre, hätten wir einen Traum in einem Traum gehabt. Aber dies klang so verwirrend. Warum hatte es sich denn dann nur so echt angefühlt? Welche Erklärung gab es dafür? So langsam zweifelte ich an der gefühlten Realität. Fabi schien auch verwirrt und sah mich unsicher an.
,, Das war kein Traum! es fühlte sich dafür viel zu echt an!", brachte ich endlich hervor.
,, In Träumen ist das manchmal der Fall.", erwiderte Alec.
,, Aber wie soll das gehen? Ich habe da geschlafen und die Tage gingen vorbei. Wie kann das also ein Traum sein?", blaffte meine BFF zurück.
,, Und ich habe bei der Verwandlung echten Schmerz gefühlt! alles in mir brannte! ich weiß zwar nicht, wie ihr mich wieder zum Menschen gemacht habt, aber das ist mir auch egal!", zischte ich.
Wieder warfen Demetri und Alec sich blicke zu.
,, Das ist natürlich komisch, aber ihr könnt uns glauben, dass ihr hier eingeschlafen seid und auch hier wieder aufgewacht. Nur seitdem denkt ihr, wir hätten euch umgebracht und lieben euch nicht. Lasst ihr euch wirklich von so einem Traum verunsichern, dass wir euch nicht mehr lieben?", fragte Alec und machte einen Schritt nach vorne und wir einen zurück.
,, Wenn er so echt wirkt, ja!", gab ich zurück.
,, Okay, angenommen es wäre so.", begann Demetri und sah uns an.
,, Ihr sagtet ja, wir hätten euch getötet. Und da ihr, von euch aus mal, wieder am Leben seit, müssten wir euch doch jetzt eigentlich wieder angreifen, oder nicht? Und wie ihr seht, tun wir das nicht. Wieso auch? Ihr habt einen lebensechten Traum gehabt. Das heißt aber nicht, dass dies auch in der Realität passiert. Wir können euch ja verstehen, das euch dieser Traum sehr geschockt hat. Und ja, wir könnten euch anfallen, aber...", da machte er eine kurze Pause und beobachtete unsere Reaktion, ehe er weiter sprach.
,, dazu haben wir keinen Grund, weil wir euch verdammt nochmal lieben und euch nie etwas tun würden!", das waren seine letzten Worte, da er jetzt schwieg und uns weiter beobachtete.
Was? Aber...wieso haben Fabi und ich dann denselben Traum? Und wie würde das überhaupt gehen? Ich war unsicher. Unsicher, ob ich wirklich geträumt hatte, unsicher, ob sie die Wahrheit sagen und unsicher, dass sie uns wirklich liebten und nicht doch nur alles vorspielten. Dementsprechend war auch meine Reaktion. Zwar sah ich die beiden nicht mehr wütend an, aber misstrauisch. Meine BFF neben mir war auch unschlüssig.
,, Woher sollen wie wissen, das ihr uns nicht doch alles nur vorspielt?", fragte meine Freundin mit unsicherem Unterton. Ich sagte nichts dazu, da ich im Moment nicht wusste, was ich sagen sollte.
,, Wie können wir es Beweisen?" Das war eine wirklich gute Frage. Egal was sie taten, könnte nur gespielt sein. So langsam kam es mir so vor, als wäre es das beste, wenn wir sie einfach verlassen und unser Leben leben. Aber bei diesem Gedanke kamen wieder zweifel auf. Man konnte vor seinen Problemen nicht davon laufen, sie waren immer da, wenn man sich ihnen nicht stellt.
,, Keine Ahnung. Egal was ihr macht, es könnte nur vorgespielt sein.", sagte ich.
,, Wir schwören es euch bei unserem Leben, das wir euch nichts vorspielen."
Ich sah zu Fabi.
,, Was meinst du?", flüsterte ich ihr zu. Sie schwieg kurz und warf Alec einen Blick zu, bis sie wieder zu mir sah.
,, Ich weiß nicht....vielleicht...", sie brach ab.
,, vielleicht sollten wir ihnen eine Chance geben?", vollendete ich ihren Satz.
,, Ja, aber...nur weil es sein könnte, dass wir geträumt haben. Immerhin bist du wieder ein Mensch und warst ein Vampir." Kurz überlegte ich.
,, Ich weiß...es klingt für mich auch unglaubwürdig, das ich nach dem Tod als Vampir wieder zum Mensch werde. Also kann es durchaus sein, das alles nur ein Traum war."
Sie nickte und sah wieder zu den Jungs.
,, Na gut...dann...geben wir ihnen eine Chance?"
,, Ja. Man, ich hoffe das uns dieser Entschluss nicht noch zum Verhängnis wird.", murmelte ich.
,, Glaub mir, das hoffe ich auch.", flüsterte sie leise.
Dann gingen wir langsam zu den Jungs zurück, die die ganze Zeit über geschwiegen hatten.
Als wir bei ihnen waren, mussten wir ihnen nicht sagen, das wir ihnen eine Chance gaben, da sie dass ja mitgehört hatten. Sie sagten nichts, sondern lächelten uns nur an und setzten sich wieder auf das Sofa. Wir setzten uns zu ihnen, doch gesagt wurde den restlichen Flug über nichts mehr.

Freudige Nachricht & eine ausführliche Erzählung

~ Fabienne ~

Als wir dann schließlich aus dem Flugzeug ausstiegen, sahen wir auch schon Aro, der freudig auf uns wartete. Sofort ging er zu uns rüber und gab allen, außer mir, einmal kurz die Hand, damit er sehen konnte was geschehen war. Bei Alec und Demetri fing er schon an zu stocken.
,, Faszinierend. Die Mädchen haben beide den selben Traum gehabt. So etwas habe ich noch nie erlebt." Ohne zu zögern ging er schnell rüber zu Finnja und nahm ihre Hand.
Dabei hatte er die ganze Zeit die Augen geschlossen und konzentrierte sich bestimmt 5 Minuten nur auf sie. Als er sie dann losließ, war er schließlich total verwirrt aber auch sehr interessiert.
,, Unglaublich. Wirklich, ich kann euch beide gut verstehen, warum ihr so reagiert habt. Das müssen wir sofort mit meinen Brüdern besprechen. Aber vorerst kann ich euch beiden noch was sagen. Fabienne, Finnja, dies was ihr da erlebt habt, ist nie passiert. Eure Zweifel und Sorgen sind vollkommen sinnlos und ohne belangen. Alec und Demetri lieben euch wirklich und sie haben euch in der Realität nie umgebracht. Glaubt mir, ihr könnt ihnen vertrauen." Schon drehte er sich um und ging Richtung Palazzo vorran. Meine BFF und ich blieben nur wie Eisskulpturen da stehen und sahen ihm unglaubwürdig hinterher.
,, Ein Traum?" Auch sie konnte es anscheinend nicht begreifen.
,, Ich habe jeden Biss von Alec am ganzen Körper gespürt. Wie kann sowas nicht real sein?"
,, Das werden wir jetzt herausfinden, aber dafür müsst ihr mit uns in den Thronsaal kommen." Beide Jungs hatten sich mittlerweile zu uns gesellt und standen direkt vor uns.
,, Vorrausgesetzt, ihr glaubt Aro", fügte Alec noch hinzu.
Für ein kurzen Moment schauten ich und Finsch uns gegenseitig in die Augen. Ja, die beiden hatten wirklich nicht gelogen. Sie hatten uns nie umgebracht, oder uns auch nur verletzt. Nicht im hier.
,, Finnja. Jetzt bin ich mir wirklich sicher, dass sie die Wahrheit sagen. Vielleicht lag ich im Krankenhaus falsch und hätte auf dich hören sollen, aber...."
,, Ich weiß was du meinst und glaub mir. Nachher hatte ich mich auch einfach von Demetri wegführen lassen." Wir umarmten uns beide einmal kurz. Wie froh war ich, dass Alec mich wirklich nicht angegriffen hatte, genauso wenig wie Demetri.
Alles war wieder in Ordnung.
,, Komm, wir wollen unsere Freunde doch nicht länger warten lassen, oder?" Meine beste Freundin grinste mich an und ging dann zu Demetri, der sie freudig umarmte und küsste.
,, Hab ich dich wenigstens langsam umgebracht.", flüsterte mir Alec plötzlich von hinten ins Ohr.
,, Idiot." Geschickt drehte ich mich zu ihm um und begann dann auch ihn leidenschaftlich zu küssen. Jetzt war ich mir sicher. Alec liebte mich wirklich und es war nicht gelogen. Wie lange hatte ich auf diese Erkenntnis gewartet.
Nach ungefähr 8 Minuten lösten wir uns voneinander und ich schaute Alec tief in die Augen. Wieso musste er auch immer schwarze Augen haben, wenn wir zusammen waren.
,, Ich will mal wieder deine roten Augen sehen! sie sahen irgendwie so schön aus!"
,, Wo hast du mich denn schon mal mit roter Iris gesehen? Bis jetzt habe ich noch keinen Moment mit dir verbracht, wo ich nicht durstig war." Er schaute ein bisschen verwirrt.
,, Als wir direkt vom Heim wiedergekommen sind, seid ihr doch direkt nachher in den Saal gegangen und habt doch getrunken. Danach waren sie glühend rot!"
,, Schatz, du weißt das ich diesen Moment nie erlebt habe. Nur du und Finnja habt das erlebt. Obwohl ich auch gerne euren Gesichtsausdruck gesehen hätte." Sein Grinsen kam wieder zum Vorschein und er küsste mich kurz. Bevor er noch mein Herz zum stillstand brachte und das mit nur drei, kleinen Wörtern.
,, Ich liebe dich."
,, Ich dich noch mehr.", meinte ich lächelnd und zog ihn dann auch schon mit zu Demetri und Finnja.
,, Sag mal, fandest du nicht auch, dass die Jungen ohne schwarze Augen viel besser ausgesehen haben, Finsch?"
,, Das rot war einfach wunderschön. Oh ich könnte jetzt schon dahin schmelzen wenn ich nur dran denke!"
,, Wo habt ihr denn bitteschön...", fing Deme an doch wurde von Alec unterbrochen.
,, Alter, ich schätze mal, die zwei wissen jetzt viel mehr Sachen von uns, als wir denen schon eigentlich gezeigt haben. Dagegen kommen wir jetzt einfach nicht an."
,, Dann vermute ich mal, dass ihr uns noch viel zu erzählen habt. Und wehe eine von euch lässt Einzelheiten aus. Vor allem würde ich gerne mal die Waldszene und die allerletzte Szene erläutert haben."
,, Ich glaube, dass mit der Waldszene mach ich lieber.", meinte meine Freundin.
,, Fabi, hat denke ich mal, die Schnauze davon voll, oder? Du kannst dann ja die Szene mit Alec in deinem Zimmer übernehmen."
,, Einverstanden, aber meintet ihr nicht eben, wir müssen in den Thronsaal?"
,, Da gehen wir jetzt auch direkt hin. Nachher gehen wir dann am besten auf Alecs Zimmer und können da dann alles besprechen."
Bei dem Gedanken daran in Alecs Zimmer zu gehen, wurde mir ein bisschen mulmig zumute und ich musste einmal schlucken.
,, Sag mal, was habe ich bitteschön so schlimmes mit dir angestellt, dass du jetzt schon Angst hast, in mein Zimmer zu gehen?" Mein Freund kicherte leise und drückte mir dann beim Laufen einen Kuss auf die Stirn.
,, Ich sag nur eins. Es wurde sehr, sehr viel Blut vergossen. Den Rest erfährst du später!"
,, Da bin aber mal gespannt."

Nach ungefähr 3 Sekunden (die Jungs hatten keine Lust in einem normalen Tempo weiter zulaufen, also wurden wir getragen) kamen wir auch schon im Saal an. Aro, Caius und Markus saßen bereits auf ihren Thronen und paar andere Wachen standen verteilt im Saal herum. Darunter auch Felix und Jane. Letztere starrte mich und Finnja hasserfüllt an, was sie aber sofort wieder ließ, als sie Alecs leises Knurren bemerkte. Wenn ihr Bruder mich nicht lieben würde, hätte sie mich wahrscheinlich sowieso schon umgebracht.
,, Wieso mag mich deine Schwester nicht?", flüsterte ich Alec zu.
,, Erklär ich dir nachher, hier kann sie uns hören."
Schnell schauten wir beide zu ihr und nicht anders zu erwarten, beobachtete sie uns kritisch.
Ich bin mehr als froh wenn wir hier gleich rauskommen.

~Finnja~

Als wir vor den Meistern standen, klammerte ich mich etwas an Demes Arm. Aro lächelte uns wie immer freundlich an.
,, Schön, das ihr hier seit. Ich habe bereits mit meinen Brüdern über euren Traum gesprochen.
Und sie sagen, das sie so etwas vorher auch noch nie erlebt haben. Das soll auch selten vorkommen. Oder eure anfängliche Angst vor uns, als ihr von unserer Identität erfahren habt, hat den Traum hervor gerufen."
,, Es war zumindest sehr amüsant das anzuhören.", meldete Caius sich zu Wort und lächelte belustigt. Das schien so, als wolle er seiner Aussage noch mehr ausdruck verleihen.
Was war daran denn bitteschön amüsant? Die Jungs hatten Recht. Er liebt wirklich die Gewalt.
Aro ignorierte das, doch Demetri und Alec sahen Caius wütend an.
,, Wie auch immer. Jedenfalls wisst ihr jetzt, das nichts davon passiert ist." Wir nickten bloß.
,, Gut. Ihr könnt jetzt gehen, wenn ihr wollt.", mit diesen Worten schenkte er uns noch ein lächeln.
Wir bedankten uns mit einer kurzen Verbeugung und gingen dann auf Alecs Zimmer.

Als wir dort waren, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Das Zimmer weckte die unschöne Erinnerung. Aber ich verbarg es und setzte mich mit Demetri auf das Sofa. Alec uns Fabi auch.
,, Also, dann erzählt mal.", sagte Alec.
,, Gut. Dann fange ich mal an.", ich holte noch einmal tief Luft, dachte kurz nach und begann dann zu erzählen. Die beiden Jungs hörten aufmerksam zu, wohingegen Fabi aus dem Fenster sah.
,, Deme, Felix und ich kamen gerade von einem Auftrag in St. Augustine zurück. Allerdings ist Felix gleich nach der Ankunft zum Palazzo geflitzt, um Aro bescheid zu geben. Auf jeden fall kamen wir 2 dann an und da sahen wir, wie Alec dabei war, seine...Zähne in Fabis Kehle zu versenken. Ich schreie vor Schreck leise auf, wodurch ich eure Aufmerksamkeit bekam. Dann habe ich versucht Demetri zu überzeugen sich zusammenzureißen und zu widerstehen, doch Alec hat sich sich eingemischt und Deme für sich gewonnen.
Tja, dann ist Demetri langsam zu Fabi gegangen. Ich habe nach etwas gesucht, womit ich euch ablenken kann und auch etwas gefunden. Meine Gabe war es nämlich, mithilfe der Gedanken Gegenstände schweben zu lassen, wodurch ich einen Stein gegen Alec geschleudert habe. Danach bin ich weg gerannt und ihr beide seit mir gefolgt. Aber vorher hat Alec Fabienne noch die Beine gebrochen, damit sie nicht abhauen konnte.
Bei der Lichtung, wo Alec und Fabi den Tag verbracht hatten, stoppte ich. Da waren andere Wachen, die Alec mithilfe seiner Gabe ausgeschaltet hat. Kurz darauf seit ihr auch schon aufgetaucht und habt mir gesagt, das ihr uns die ganze Liebe nur vorspielt.", da holte ich kurz Luft und erzählte dann gleich weiter. Ich sah wie die beiden interessiert zuhörten.
,, Dann hat mich Alec ins Wasser der Quelle geschleudert und in dem Moment seit ihr wieder zurück gerannt. So schnell ich konnte bin ich rausgesprungen und euch gefolgt. Aber kurz bevor ich Fabienne erreicht, hat sich Demetri von hinten auf mich geworfen, mich danach hochgezogen und meine Arme hinter dem Rücken festgehalten. Egal wie sehr ich mich gewehrt habe, Deme war stärker.", in dem Moment stahl sich ein grinsen auf Demes Gesicht. Ich ignorierte das und erzählte weiter Detailreich.
,, Und dann hat Alec Fabi festhalten und ihr mit den Zähnen die Haut aufgerissen, da ihr mir zeigen wolltet, wie viel Spaß man mit einem Menschen haben kann und damit ich mich auch auf Fabi stürze. Zuerst hat es funktioniert, meine Interesse für das Blut zu stärken, aber dann habe ich nur noch so getan, als würde ich gierig auf sie zugehen. Als ich vor Fabi stand, habe ich sie mir geschnappt und bin weg gerannt.", plötzlich wurde ich kurz von meiner BFF unterbrochen.
,, Man muss bedenken, das ich da die ganze Zeit im Bikini war und Alec in Boxershorts.", dann schwieg sie auch schon wieder und überließ mir das Wort. Das nutzte ich auch.
,, Ja, zumindest bin ich dann mit ihr weg gerannt. Doch ich kam nicht weit, denn Deme tauchte plötzlich neben mir auf und hat mich nach links gezogen, wodurch ich hingefallen bin und Fabi aus verloren habe. Sie ist ein paar Meter weiter gefallen. Mal wieder hat Demetri mich dann hochgezogen, doch diesmal mit dem Unterschied, mit einer Hand meine Kehle gepackt und gegen einen Baum gedrückt zu haben. Alec hat mal wieder Fabienne hochgehoben und diesmal die Zähne in ihr versenkt und getrunken. Aber er hat es geschafft sich zu lösen. Demetri hat dann gefragt ob er mir die Sinne nimmt, was er gemacht hat und dann habt ihr beide euch auf sie gestürzt. Nachdem sie schon so gut wie tot war, hat er mir die Sinne wiedergegeben und ich bin darauf schnell weg gerannt. Alec ist mir gefolgt. Ihn habe ich dann vor Wut unter einem Baum eingeklemmt, den ich umgeworfen habe und bin wieder zurück, hab mich auf Demetri geworfen und dann neben Fabi gehockt. Bevor sie starb hat sie mich noch gebeten, Alec zu sagen, dass sie ihn liebt, was ich aber nicht gemacht habe. Tja, schließlich seit ihr wieder zur Besinnung gekommen und habt erschrocken über eure Tat auf Fabi gestarrt, was aber Fassade war und ich hab euch angeschrien. Dann habe ich meine Freundin hoch genommen und in ein Krankenhaus gebracht, wo sie sofort auf die Intensivstation kam und reanimiert wurde. So...das war die Waldszene." Ich sah die beiden an, die mich völlig erstaunt und erschrocken anstarrten.
,, Das haben wir wirklich getan?", brachte Alec zuerst heraus.
,, Ja.", sagte ich nur.
,, Ich kanns nicht glauben.", murmelte Deme. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
,, Keine Sorge, dass war ja zum Glück alles nur ein Traum." Sie nickten leicht und seufzten tief. Alec sah jetzt zu Fabi, die nach ihrem dazwischenreden, wieder aus dem Fenster gesehen hatte.
,, Das du dich nicht daran Erinnern willst, ist mir jetzt klar. Einfach furchtbar, was wir getan haben."
Meine BFF sah ihn n und lächelte leicht.
,, Dann erzähl du mal jetzt vom anderen Teil.", sagte Deme. Sie seufzte kurz und begann dann zu erzählen. Da ich nicht wusste, was bei ihnen passiert war, hörte ich auch Aufmerksam zu.
,, Naja. Also zuerst als ich aufwacht, schien es noch normal. Aber dann hat Alec Demetri angerufen und mit ihm auf italienisch gesprochen, damit ich nichts mitbekam. Er sagte dann, das es wegen einer Überraschung wäre und das diese im Zimmer wäre. Achja, Alec hat deswegen Demetri angerufen, da er dabei war, Finsch zurückzuholen. Denn sie hat mich in der letzten Woche verlassen, da sie euch nicht verzeihen konnte und nicht Verstand, wieso ich das tat. Auf jeden fall habe ich dann bemerkt, das ihr mich angelogen habt und gesagt, das du mich umbringen wirst.", sie sah dabei kurz zu Alec.
,, Die Erwiderung war ein ´War eigentlich auch gar nicht so schwer` und dann hast du mir erklärt, was euer Plan war. Das ist das, was Finsch im Jet gesagt hat. Natürlich habe ich dann sofort versucht, aus dem Zimmer zu kommen. Aber kaum hatte ich die Tür geöffnet, hat mich Alec zurück gerissen und danach gegen einen Spiegel geworfen, der natürlich in Scheiben zersprang, wo ich auch noch reingefallen bin. All die alten Wunden sind dann wieder aufgegangen, was für dich natürlich noch besser war. Darauf hat Alec mich am Arm wieder zum Bett gezogen und darauf gehoben. Und dann hat er mir die Arme gebrochen. Als er dann Demetri gehört hatte, hat er mich runter gezogen und an der Taille festgehalten und mir die Haare zur Seite gestrichen. Erst ist er dann mit dem Mund über die Haut gefahren und hast dann aber angefangen zu grinsen und zugebissen und mich bis auf den letzten tropfen leer getrunken. Und dann kam wahrscheinlich Finsch, aber das habe ich dann nicht mehr mitbekommen, da ich tot war.", sagte meine Freundin und schluckte leicht, bei der Erinnerung an den Traum.
Wieder sahen die beiden erstaunt und gleichzeitig erschrocken aus.
,, Wow...", bekam Deme zuerst heraus.
,, Wie ist es dann bei dir weitergegangen?", fragte Alec leicht neugierig.
,, Erzählst du es uns?", fragte mein Freund, nachdem ich keine Antwort gab.
Oh Gott...die Erinnerung daran ist schon schlimm genug. Und jetzt muss ich das nochmal erzählen. Ich seufzte, aber nickte dann leicht. Jetzt schien Fabi Aufmerksam, da sie meinen Teil nicht mehr mitkriegte.
,, Um es kurz zu fassen. Ich habe euch wütend angeschrien und beleidigt, was euch nicht beeindruckt hat. Dann hat Alec mir dasselbe gesagt, wie schon Fabi, woraufhin ich ihn gegen ein Regal geschleudert habe. Als ich mich dann auf ihn stürzen wollte, wurde ich von Deme aufgehalten. Er hat von hinten meine Kehle gepackt und meine Arme hinterm dem Rücken festgehalten. Dann haben Deme und ich uns angeknurrt, bevor Alec wieder vor mir stand. Augenblicklich hat Demetri mich dann losgelassen, Alec mich mit einer Hand an der Kehle hochgehoben und gegen eine Wand geschleudert. Schnell bin ich aufgesprungen und ausgewichen, da ihr mich sonst beide mit einem Schlag erwischt hättet. Ich habe danach schnell versucht ein Regal schweben zu lassen, was mir aber erst gelang, als ich an Fabi dachte. Aber das ging nicht so schnell, weshalb ihr beide mich gleichzeitig heftig weggeschubst hattet, sodass ich durch das Regal flog und noch dazu in die dahinter liegende Wand. Und als ob das nicht genug wäre, hat Alec mich wieder raus gezogen und auf den Boden geschmissen, wodurch ich vor euren Füßen lag. Aber diesmal habe ich schneller reagiert und habe Alec von den Beinen gefegt, bin blitzschnell aufgesprungen und habe Deme am Kragen geschnappt, um ihn dann gegen das Sofa zu schleudern. Mein einziger Ausweg war dann das Fenster, da Demetri vorher die Tür von innen verschlossen hat und das zu lange gedauert hätte. Also rannte ich auf das Fenster zu, doch bremste ab, als plötzlich wieder Deme vor mir stand. Kurz danach hielt Alec mich fest und hat mich auf die Knie gedrückt und ´Du hast verloren` gezischt. Dann ist Demetri vor mich getreten und hat....", ich schluckte schwer, da es mir schwer fiel, dass auszusprechen.
,, Die Hände an beide Seiten meines Kopfes gelegt und gefragt ob ich noch letzte Worte habe.
Ich sagte nur ´Wir sehen uns in der Hölle` und dann hat er mir den...", ich stoppte, da mir das Wort im Hals stecken blieb. Auch das durchatmen half nichts.
,, Schon gut, du musst nicht weiterreden. Wir wissen, was du meinst.", flüsterte mein Freund und nahm mich in den Arm. Ich umarmte ihn ebenfalls und kuschelte mich dazu noch an ihn.
,, Das ist ja ein...richtig grauenhafter Traum gewesen.", sagte Alec und schluckte leicht.
Benommen nickten Fabi und ich nur.
,, Jetzt ist ja alles vorbei.", sagte Deme und drückte mich sanft etwas mehr an sich. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schloss die Augen. Und ehe ich mich versah, schlief ich in seinen Armen ein.

Ach du meine Güte!

~ Fabienne ~

Schon paar Minuten nach der spannenden Erzählung, schlief Finnja auch schließlich ein.
,, Ich kenne kein Mensch, der so schnell einschlafen kann, echt!"
,, Demetri, wie viele Menschen kennst du denn bitteschön außer sie?" Also nach meiner Schätzung sind das nur 2 Personen.
,, Naja, dich natürlich, dann noch Gianna und..."
,, Also 2. Und weißt du wie scnell eure Sekretärin einschläft?"
,, Gut, hast gewonnen." Somit gab auch er sich endlich mal geschlagen.
Am Morgen, vor meinem Tod, haben die beiden noch gewonnen, ging es mir durch den Kopf.
Dies ließ mich sofort wieder erzittern, was Alec natürlich bemerkte.
,, Was ist los?"
,, Ach, ich hab mich nur an etwas erinnert. Vom Traum."
,, Und was?"
,, Na schön.", seufzte ich.
,, Am Morgen bevor ich gestorben bin, habt ihr mich ja vom Krankenhaus abgeholt und dann sofort in das Zimmer hier geführt. Und ihr beiden habt unbedingt darauf bestanden, dass ich schlafen sollte, damit ich mich wieder ein bisschen erholte. Da dachte ich mir auch schon, dass irgendwie immer ihr beide gewinnt. Naja und jetzt hatte Demetri sich mal geschlagen gegeben und das erinnerte mich eben daran."
,, Was ich nur so komisch daran finde ist, das ihr die Schmerzen auch wirklich gespürt habt. Ich schlafe nie, weiß also auch nicht wie es ist zu träumen. Aber normalerweise sollte dies nicht der Fall sein."
,, Keine Ahnung warum wir es so erlebt haben."
,, Hat Finsch eigentlich viele Details ausgelassen?" Demetris Stimme klang wirklich interessiert. Wieso zum Teufel wollte er das so genau wissen?
,, Für sie war das schätze ich mal alles. Natürlich weiß ich nicht, wie viel Finnja im Wald mitbekommen hat." Ich schluckte.
,, Du weißt, wenn dir das zu schwer fällt darüber zu sprechen, musst du es nicht tun." Mein Freund schlang einen Arm um meine Taille und zog mich dann fest an sich heran.
,, Nein, ist schon ok. Ich glaube, ein bisschen kann ich erzählen. Was wollt ihr denn genau hören?"
,, Wo war das eigentlich und warum waren wir da?"
,, Also, du hattest mit mir an diesem Tag einen Ausflug geplant, zu einem Wasserfall."
,, Meinst du den Wasserfall mit der Lichtung, hier in der Nähe?"
,, Gibt es den wirklich?"
,, Ja klar, eigentlich hatten wir mal geplant mit euch da hinzufahren, aber jetzt..."
Allein bei dem Gedanke daran, wurde mir schon übel.
,, Fabienne, atmen.", meinte Demetri dann nach einiger Zeit.
War klar, ich musste ja auch mal wieder vergessen Luft zu holen.
,, Wir sind dann dort hingefahren. Und weiter?" Alec wurde richtig ungeduldig.
,, Da ich dort was gegessen hatte und dich das Zeugs so angewiedert hat, haben wir im Endeffekt sogar eine Wette abgeschlossen. Ich muss ein ganzes Glas voller Blut trinken, damit ich dir beweise, dass ich nicht vor allem Angst habe."
,, Aber das hast du doch!" Er fing stark an zu grinsen.
,, Das stimmt nicht!"
,, Demetri?"
,, Fabi, du bist was das angeht wirklich ängstlich. Du hättest mal dein Gesicht im Flugzeug sehen sollen, als Alec seine Lippen an deinen Hals gelegt hatte."
,, Zu meiner Verteiigung. Ich habe seine Zähne gespürt, ja!"
,, Trotzdem hätte ich dich nicht gebissen!"
,, Das hattest du mir letztens auch gesagt", nuschelte ich und sah ihn dabei bitterböse an.
,, Ja, in deinem Traum. Aber hier habe ich dich ja auch nicht gebissen."
,, Gut, gewonnen." Noch ein schaudern.
,, Auf jeden Fall hab ich dich dann über menschliches Essen aufgeklärt und wir sind dann schwimmen gegangen."
,, Sind wir auch von den Klippen gesprungen?"
,, Ja, erst ich mit dir und dann ich alleine."
,, DU?", fragten oder schrien beide Jungs gleichzeitig.
,, Ja ich, und nur zu eurer Info. Mit einem fantstischen Salto und mit den Fingerspitzen bin ich sogar auch noch aufgekommen."
Alec pfiff leise und Demetri klatsche.
,, Oha, und Alec hat dich dann unten abgefangen?"
,, Mh, naja und dann kam auch eigentlich der Grund warum du mich überhaupt angreifen wolltest."
,, Lass mich raten. Wir haben uns geküsst und du hast irgendwie angefangen zu bluten?"
,, Nah dran. Zuerst haben wir uns geküsst und du hast mich dann mit zu dem etwas nicht so tiefen Teil hingeschleppt, wo ich auf dem Boden liegen konnte. Leider lag ich auf lauter kleiner, spitzen Steinchen, was eigentlich nicht das Problem war, nur ich wollte mich dann ein bisschen aufrichten um besser an dich ranzukommen und dabei bin ich mit meiner Handfläche abgerutscht. Die Folge war, das es bis zum Handgelenk aufgeschlitzt war und Blut rausquoll."
,, Und ich hab dich dann in den Wald gescheucht?"
,, Nicht ganz. Zuerst hab ich mir Handtücher drum gewickelt und Gianna angerufen, das sie Wachen holen soll. Du konntest dann aber nicht wiederstehen, hast mich zum Wasser gezogen und schon mein Blut getrunken. Keine Sorge, du hast mich nicht gebissen, sondern hast einfach mein Handgelenk genommen und es an deinen Mund gehalten. Kurz bevor du dann wirklich die Zähne in mir versenken wolltest, kam auch schon deine Schwester und hat dich davon abgehalten.
Ich bin natürlich sofort weggerannt, hab aber noch gesehen, wie du dann alle mit deiner Gabe unfähig gemacht hast.
Irgendwann hast du mich dann im Wald gefunden und wolltest dann auch schon mein Blut trinken, aber da kamen dann auch schon Finnja und Demetri."
,, Und du hattest wirklich nur einen Bikini an?", fragte Demetri belustigt.
Alec knurrte leicht und starrte ihn wütend an.
,, Oh, habe ich da etwa einen Nerv getroffen? Sehr gut!" Sein Grinsen wurde noch breiter.
,, Ja, ich hatte einen an. Leider."
,, Sag nicht, dass wir dich am ganzen Körper..." Mein Freund sprach den Satz nicht zuende.
,, Doch, zuerst hast du mir die Arme und die eine Seite des Halses mit deinen Zähnen langsam aufgeschlitzt." Luft holen.
,, Dann ist Finnja mit mir weggerannt, ihr habt uns dann aber wieder eingeholt. Dann hast du es nochmal gemacht, aber diesmal nur an meiner linken Seite. Direkt danach war Demetri mit rechts dran. Ganz ehrlich, du hast sogar noch viel mehr Druck ausgeübt als mein Freund!"
,, Kann ich mir schwer vorstellen."; lachte er.
,, Und was war dann?"
,, Wie Finnja schon gesagt hat, hast du mich dann wirklich gebissen, dabei aber kurz aufgehört, sodass ich qualvolle Schmerzen erleiden musste. Als du noch mein Blut getrunken hast, fande ich das gar nicht mal so schlimm. Eher angenehm."
,, Mhm, für Menschen ist das ein sehr, naja... sagen wirs mal so, somit kannst du jeden verführen den du willst."
,, Genau das meinte ich. Wo war ich stehen geblieben?" Mich wunderte es selber, warum ich jetzt ein bisschen lockerer war.
,, Ich hab dich gebissen, dein Blut kurz getrunken und dann aber aufgehört. Dann hast du die Verwandlungsschmerzen durchleben müssen."
Wusste ich doch, das man diese Qualen bei der Verwandlung zum Vampir durchleben musste.
,, Genau. Nach unegfähr 2 Minuten hast du dich dann nochmal über mich gebeugt, mir aber diesmal, glaube ich, das Gift aus dem Körper genommen. Sofort waren die Schmerzen weg.
Schließlich hast du dann Finsch die Sinne genommen, sodass sie zusehen musste wir ihr mich...", Teif Luft holen Fabienne, ,, wie ihr mich am ganzen Körper zerbissen hattet. Angefangen am Hals, dann Arme, Handgelenke, Bauch..."
,, Ach du Scheise!" Deme war der Mund offen stehen geblieben.
,, Ich hatte dann überall Narben und als ihr beiden dann fertig wart, wurde dann erst einmal diskutiert, wer mich gleich ganz umbringen durfte. Naja, Finsch hat ihre Sinne wiederbekommen und den Rest wisst ihr ja."
,, Sag mir bitte, dass ich dich hier im Zimmer nicht so schlimm behandelt habe."
,, Sorry, aber schlimmer!"
,, Alec, Alec, Alec.", schimpfte Demetri gespielt mit ihm.
,, Kann ich was dafür? Nein!"
,, Kannst du auch nicht. Aber jetzt erzähl du mal bitte, warum mich deine Schwester nicht mag!"
,, Sie ist es nicht gewohnt, dass noch jemand anders als sie von mir geliebt wird. Man kann sagen, sie ist eifersüchtig. Außerdem weiß sie, dass du mal eine große Gabe besitzen wirst, was wiederum heißt, dass du Aros kleiner Liebling bist. Mädels müssen immer so kompliziert sein!"
,, Dankeschön!"
,, Bitteschön! Hab ich doch gerne gemacht." Ein kleines Grinsen legte sich auf sein Gesicht.
,, Ich glaube, ich geh auch mal lieber schlafen. Ihr zwei könnt ja noch quatschen. Aber wehe einer von euch greift mich oder Finsch an!" Ich stand auf und ging rückwärts zum Bett. Irgendwie war mir das alles immer noch nicht so ganz geheuer. Aber egal.
Als ich dann eingekuschelt im Bett lag, kam Alec kurz zu mir, legte sich zu mir und gab mir einen gute Nacht Kuss.
,, Schlaf schön. Und diesmal träumst du verdammt nochmal was positives!"
,, Kann ich nicht beeinflussen. Gute Nacht, Demetri.", rief ich ihm noch schnell zu.
,, Ich brauch sie nicht, aber du! Und träum keinen Scheis. Wir werden euch beide morgen kontrollieren!"
,, Jaja." Dann kuschelte ich mich an meinen Freund, der mich in sofort in den Arm nahm.
,, Dir kann nichts passieren! Dafür bin ich ja da!"
,, Ich weiß.", nuschelte ich.
,, Ich liebe dich!"
,, Ich dich auch!"
Mit diesen Worten schlief ich ein.

~Finnja~

Als ich am nächsten Morgen die Augen aufmachte, sah ich in das wunderschöne Gesicht von meinem Freund Demetri, der mich zuckersüß anlächelte. Sofort wurde ich hellwach und setzte mich auf.
,, Guten Morgen, mein Engel.", hauchte er küsste mich sanft. Ich erwiderte und sah ihm dann in die Augen.
,, Guten Morgen.", sagte ich mit strahlendem Gesicht.
,, Na, hast du diesmal denn was schönes geträumt?", er grinste.
,, Ja und das dank dir.", mit diesen Worten gab ich ihm einen Kuss auf die Wange.
,, Wieso wegen mir?"
,, Weil du bei mir warst.", sagte ich lächelnd. Alec, der das Schauspiel mit beobachtet hatte, grinste sich eins. Gespielt empört sah ich zu ihm.
,, Was denn? Immerhin gab es keinen neuen, dämlichen Spitznamen."
Er winkte ab.
,, Ich weiß schon.", sagte er grinsend und sah dann zu Fabi, die in seinen Armen lag. Aber sie war natürlich schon vor mir wach. Moment. Erst jetzt realisierte ich, dass ich noch in Alecs Zimmer war. Gestern musste ich wohl auf dem Sofa bei Deme eingeschlafen sein. Naja, halb so schlimm. Demetri riss mich mit einem leichten anstupsen aus den Gedanken. Verwirrt sah ich zu ihm.
,, Was ist?" Ein lächel legte sich auf seine Lippen.
,, Nachher habe ich eine Überraschung für dich. Vorher aber ist ein Ausflug auf die Toskanische Landschaft geplant." Oho, das klang vielversprechend.
,, Nur wir 2? Oder mit Fabi und Alec?"
,, Nur wir 2. Sie bekommt ihre eigene Überraschung.", flüsterte er mit einem schelmischen grinsen. ´Eigene Überraschung? Was haben die 2 bloß vor? Jetzt würde ich alles geben, um in ihre Köpfe schauen zu können.`
,, Okay. Aber du kommst doch nicht auf dumme Gedanken, oder?", ich grinste zwar, doch ein klitzekleines bisschen war ich unsicher.
,, Nein, das ist eine Überraschung, die dir gefallen wird und vielleicht auch sprachlos machen wird." Wieso musste er mich nur so neugierig machen?
,, Da bin ich ja mal gespannt."
Er zwinkerte mir zu und stand dann auf. Dann drehte er sich zu mir und reichte mir seine Hand.
,, Darf ich bitten?", sein grinsend wurde breiter. Ich kicherte kurz, aber legte meine Hand dann auf seine. Er zog mich sanft hoch und zu sich in die Arme.
,, Du kleiner Charmeur.", hauchte ich und legte meine Lippen auf seine. Er erwiderte und sah dann zu Alec und Fabi. Ich tat es ihm gleich.
,, Dann bis später ihr beiden. Und Alec. Viel Glück.", mein Freund zwinkerte Alec grinsend zu, bevor er mich hochhob und aus dem Palazzo flitzte.

Demetri hielt erst an, als wir auf den Feldern waren. Langsam liefen wir durch eine unglaubliche Landschaft. Es war noch besser sie zu betrachten, wenn man in ihr stand. Eine weite Wiese streckte sich vor uns, bis hin zu einer wunderschönen Mohnwiese. Es ging noch viel weiter, doch für so eine weite Strecke reichte meine Sicht nicht aus. Auf jeden fall war sie einfach wunderschön. Voller Begeisterung, konnte ich den Blick gar nicht mehr von der Landschaft losreißen. Doch Demetris Stimme schaffte es.
,, Gefällt es dir?", fragte er mit sanftem lächeln.
,, Du glaubst gar nicht wie sehr! es ist wunderschön.", antwortete ich mit freudigem lächeln.
In dem Moment fragte ich mich, was wohl Alec und Fabi machen und was ihre Überraschung ist. Aber wenn wir wieder zurückkommen, wird sie es mir bestimmt erzählen. Und aus irgendeinem Grund, wusste ich, das dies der schönste Tag meines Lebens sein würde.
,, Freut mich das zu hören.", flüsterte er mir ins Ohr und strich sanft über meinen Arm. Das hatte er schon lange nicht mehr gemacht, doch es fühlte sich so unglaublich gut an. Und immer wenn er mich in den Arm nahm, fühlte ich mich so geborgen. Ich liebte ihn so sehr, das konnte man einfach nicht in Worte fassen. ´Ich bin so froh, das nichts gelogen war.` Schnell schüttelte ich diesen Gedanke ab. ´Also wirklich! der Tag ist so wunderbar und du denkst darüber nach! verderb ihn dir nicht mit diesen Gedanken, sondern genieße das allein sein mit Demetri!`, mahnte ich mich in Gedanken.
,, Warte kurz.", sagte er und verschwand, nur um in den nächsten Sekunden mit einer Mohnblume vor mir zu stehen. Er lächelte mich sanft an und reichte sie mir.
,, Hier. Sie ist genauso schön wie du. Nein, stimmt nicht. Keine Blume der Welt kann es mit deiner Schönheit aufnehmen." Oh Gott. Ich musste knallrot geworden sein, denn jetzt grinste er.
,, Du siehst wirklich süß aus, wenn du rot bist." Ich spürte förmlich, wie die röte mehr wurde. Ging das überhaupt? Egal, jedenfalls versuchte ich nicht noch verlegener zu werden.
Demes grinsen verschwand nicht, doch er küsste mich kurz und gab mir dann die Blume.
Langsam nahm mein Gesicht wieder den normal Ton an. Aber jetzt sagte Demetri etwas, was mir wortwörtlich wirklich die Sprache verschlug.

,, Ich möchte mit Dir in die Unendlichkeit reisen, dir hier meine unendliche Liebe beweisen. Ich möchte unser Leben in gute Bahnen lenken und dich achten und bewahren, sowie dir manchen Kummer ersparen. Auf ewig will ich dir treu sein. Meine Hände wollen dich behutsam tragen in guten wie in schlechten Tagen. Auf ewig wirst du in meinem Herzen sein. Du bist mein Lebenssinn. Ich liebe dich und frage dich:", da machte er einen Kniefall, holte eine kleine, schwarze Schatulle heraus, öffnete sie und zeigte darin einen Ring, bevor er weiter sprach. Es war ein großer goldener Ring mit einem roten Rubin. Einfach wunderschön.
,, Willst du mich heiraten, sage Ja." Mir blieb der Mund offen stehe. Ich konnte nicht glauben was hier gerade passierte. Würde ich nicht diesen schlimmen Traum gehabt haben, würde ich denken, dass hier wäre ein Traum.
Doch so war es nicht. Demetri hockte wirklich vor mir und machte mir einen Heiratsantrag! ich wollte etwas sagen, doch meine Gefühle spielten verrückt. Ich wurde von purer Freude übermannt.
,, Ja! ja natürlich will ich das!", schrie ich dann endlich fast schon vor Glück und fiel ihm um den Hals. Ich war im Moment das glücklichste Mädchen auf Erden.
Er lächelte glücklich und stand auf. Dann holte er den Ring heraus, der für mich ziemlich teuer aussah, aber das war mir so egal und steckte ihn mir an den Ringfinger. Ich betrachtete ich mit strahlenden Augen und fiel ihm dann gleich wieder um den Hals, doch küsste ihn leidenschaftlich. Er legte die Hände um meine Taille und löste den Kuss dabei nicht.
,, Ich liebe dich so sehr!", sagte ich keuchend, als ich mich sanft von ihm löste.
,, Und ich dich erst.", hauchte er und küsste mich wieder.
,, Die Überraschung ist dir wahrhaftig mehr als gelungen.", sagte ich lächelnd.
,, Das ist nicht zu übersehen.", sein grinsen erschien wieder.
,, Wie wohl Fabis Überraschung ist?" Sein grinsen wurde breiter.
,, Lass uns doch nachsehen. Dann kannst du dich selber davon überzeugen." Ich nickte eifrig und nahm seine Hand. Dann gab ich ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor wir Hand in Hand, in normalem Tempo, zurückliefen.

Glückliche Aussichten

~ Fabienne ~

Beide gingen zur Tür raus und schlossen sie auch.
,, Und was machen wir jetzt?"
,, Wirst du schon sehen. Lass dich überraschen!" Mit diesen Worten nahm er mich hoch und trug mich zu den vielen Autos.
,, Welches nehmen wir denn heute?"
,, Audi r8?"
,, Einverstanden!"
Schon stiegen wir ein.

,,Jetzt sag schon, wo fahren wir hin?"
,, An einen wunderschönen Ort."
Lass es bitte dort keine Wälder geben.
,, Keine Sorge Fabi, es ist nichts, was du mit deinem Traum in Verbindung bringen könntest."
,, Du wirst es mir nicht sagen, oder?"
,, Vergiss es. Du sollst schön zappeln."
,, Fiesling."
,, Immer doch." Alec grinste, wobei ich seine messerscharfen Zähne sehen konnte. Vor gut 2 Tagen haben die mir noch die Haut aufgerissen und von meinem Blut getrunken. Damals fand er es auch noch...
Fabienne Valentino! Hör verdammt nochmal auf damit, an diese schrecklichen Erinnerungen zu denken! Wieso musste auch gerade jetzt alles wieder hochkommen?
,, Siehst du dort vorne die Stadt auf dem Hügel?", riss mich mein Freund glücklicherweise aus den Gedanken.
,, Ja klar, wieso?"
,, Darf ich vorstellen, San Gimignano."

Die Stadt war einfach wunderschön. Alte Ruinen, gemauerte Häuser, Kirchen, enge Gassen und eine wunderschöne Landschaft. Ähnlich wie in Volterra. Wir gingen den ganzen Tag hier alles besichtigen, wobei wir uns meistens in den Schatten stellen mussten, damit Alec nicht in die Sonne kam. Einmal wurde es sogar echt knapp, aber dieses blonde Mädchen hat zum Glück nur einmal komisch geschaut, hat sich dann aber wieder was anderem zu gewand. Puh.
,, Und gefällt es dir?" Mittlerweile waren wir beide oben an einem Aussichtsplatz angekommen. Nur wir beide allein. Die Sonne ging schon fast unter und die letzten roten Lichtstrahlen vielen auf uns beide herab. Wie ich es liebte, Alec in der Sonne zu sehen.
Hinter uns konnte man die ganzen bekannten Gebäude erkennen und vor uns die berühmte toskanische Landschaft. Um es kurz zu machen, wir standen an der Stadtmauer, an einem runden Platz und genossen einfach alles.
,, Ich-ich kanns irgendwie nicht in Worte fassen. Es-es ist unglaublich!"
,, Ein wunderschöner Platz für eine wunderschöne Überraschung."
,, Stimmt ja, die Überraschung.", murmelte ich und grübelte dabei, was es wohl sein könnte.
,, Du wirst nicht drauf kommen, kannst schon mal aufhören darüber nachzudenken."
,, Dann sag du es mir!"
,, Wie du willst."
Plötzlich stellte sich Alec direkt vor mich hin und schaute mir tief in die Augen. Sie waren endlich mal rot. Was die ganze Situation noch viel schöner machte.
Gerade wollte ich schon was sagen, doch Alec kam mir zuvor und machte einen Kniefall.
,, Fabienne Valentino.
Ich weiß das eine Beziehung mit einem Vampir nicht ganz einfach ist.
Ich weiß auch, dass es für dich immer eine Gefahr sein wird.
Aber ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt.
Und deswegen möchte ich für immer und ewig mit dir zusammen sein.
Darum frage ich dich
willst du meine Frau werden?"
Alec holte eine kleine schwarze Schachtel heraus, die er öffnete. Darin war der schönste Ring den ich jeh gesehen habe.
Zuerst blieb mir der Mund offen stehen. Ich konnte gar nicht glauben, was Alec mich da gerade gefragt hat. War das wirklich Realität, oder doch nur ein Traum? Nein, ein Traum war es diesmal definitiv nicht. Er machte mir, so unglaublich wie das zu sein scheint, einen Heiratsantrag.
Als ich dann langsam begriff, erlöste ich ihn schließlich.
,, Ja, ich will."
Lächelnd stand er auf, nahm den Ring und steckte ihn mir an den Finger.
Der Diamant glitzerte im Licht und ich musste erstmal, wie es eine Frau eben immer machte, den Finger paarmal hin und her bewegen. Natürlich nur kurz, denn dann schnappte ich mir auch schon Alec und küsste ihn leidenschaftlich.
Dieser erwiederte den Kuss nur zu gerne, legte die Hände um meine Taille und zog mich fest an sich.
So standen wir da bestimmt Minutenlang, bevor er sich dann doch langsam von mir löste.
,, Sorry Fabi, aber dein Puls schlägt ein bisschen zu schnell. Komm erst einmal runter, sonst wird es für dich gleich nicht so schön."
,, Ups." Daran hatte ich gar nicht gedacht. Armer Alec.
,, Hätte ich mir eigentlich denken können." Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schaute sich nochmal meinen Ring an.
,, Also ich wusste das er schön aussieht, aber das er dir so gut passt, habe ich nicht gedacht."
,, Tja, Frauen stehen eben immer Ringe."
,, Ja, doch dir besonders." Er küsste mich nekisch und zog mich dann aber auch wieder mit Richtung Mauer.
,, Wollen wir doch mal sehen, ob du immer noch so viel Angst hast und übrigens. Die Wette mit dem Glas Blut, übernehme ich sehr gerne!"
,, Aber auch nur einmal!"
,, Was denkst du denn." Wieder dieses fiese Grinsen. Wieso hatte ich ihm nicht einfach diese Stelle verschwiegen.
,, Du sagtest, du bist schon alleine von den Klippen gesprungen. Würdest du dich auch trauen von hier oben runter zu springen?"
Total schockiert schaute ich schnell nach unten und stellte fest, dass das aber mehr als nur paar Meter waren.
,, Alec,ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt, aber bei dieser Aktion mach ich garantiert nicht mit!"
,, Angst?" Er stellte sich direkt hinter mich und legte sein Kinn auf meine Schulter. Dabei sah ich aus den Augenwinkel, wie er mich gespielt ansah. Man, dieser Typ machte mich noch wahnsinnig.
,, Nein, keine Angst. Nur Unsicherheit."
,, Denkst du denn, ich würde mit dir das wage,n wenn ich nicht genau wüsste das du dabei nicht stirbst.", flüsterte er mich ins Ohr.
,, Nein."
,, Und würde ich dich jemals einen Herzinfakt erleiden lassen?"
,, Nein", seufzte ich. Er hatte gewonnen.
,, Also..."
,, Gut, ich komme mit runter. Aber wehe ich breche mir irgendetwas. Dann kann Finsch mich im Rollstuhl zum Altar schieben!"
,, Versprochen."
Ohne zu zögern nahm er mich in die Arme und sprang dann auch schon runter.

,, Fabi, wir sind unten. Mach die Augen auf!"
Schnell blinzelte ich.
,, Willst du das ich dich fallen lasse."
,, Nein." Erschrocken klammerte ich mich an seinem Hals fest.
,, Du bist mir auch eine." Alec setzte mich ab und nahm dann meine Hand. Vor uns stand bereits das Auto.
,, Wie bist du so schnell hierhin...."; und schaute erstaunt nach oben. Ach du Scheise.
,, Vampire sind eben nunmal schnell. Das müsstest du doch mittlerweile gewöhnt sein, oder?"
,, Klar, aber das war jetzt wirklich... Ach egal, vergiss es. Lass uns zu Finsch fahren. Ich will alles Detailgenau wissen."
,, Glaub mir, das wird sie dir auch erzählen!" Schon stiegen wir ein und fuhren wieder nach Hause.

Auf dem Parkplatz dann erwartete uns auch schon Finnja. Sie kam direkt auf mich zugestürmt und umarmte mich. Dabei hüpften wir immer hoch und runter wie 2 kleine Kinder.
,, Ich bin verlobt!"
,, Ich auch."
,, Wir heiraten!"
,, Kannst du dir das vorstellen?"
,, Momentan fühlt es sich an wie in einen Traum." Wir hörten auf zu hüpfen und schauten unsere Verlobten an, die sich einen abgrinsten.
,, Das ist doch eben wirklich alles passiert, oder?", fragte ich zögernd.
Doch die beiden nuschelten nur schnell etwas, was wir beide nicht verstanden.
,, Ach egal, Hauptsache wir haben uns!"
,, Für immer und ewig!"
,, Für immer und ewig!"
Dann umarmten wir uns auch schon wieder.

Es waren wirklich glückliche Aussichten...

~Finnja~

Die Jungs führten uns in Palazzo. Wie wollten es den Meistern sagen. Zwar wusste ich, das Aro sich bestimmt freuen wird, doch vor Caius fürchtete ich mich etwas.
Er war immer so unfreundlich und kaltherzig. Markus würde sich bestimmt nicht mal beteiligen. Deshalb schluckte ich leicht, als wir vor ihnen standen.

,, Wir haben eine Nachricht.", begann Alec und sah kurz zu Fabi. Dann sprach Demetri weiter.
,, Wir haben den Mädchen einen Heiratsantrag gemacht.", schon beim vorletzten Wort sah ich, wie Caius Miene sich verfinsterte. ´Der kann uns ja wirklich kein Stück leiden. Ich frag mich wieso...`
Meine BFF sah vorsichtig zu Jane, die aussah, als würde sie jeden Moment ausrasten.
Ihr Blick war konzentriert auf Fabi gerichtet. Alec und Demetri knurrten. Aber dann zuckte Jane auch schon zurück. Anscheinend hatte sie ebenso wie Aro mal, eine Gewischt bekommen.
Der gütige Herr wendete sich an Jane.
,, Jane, Liebes. Was hast du?", seine Stimme war ruhig und sein Blick fragend. Jane funkelte Fabi an, ehe sie Aro ansah.
,, Nichts, was von belangen ist, Meister.", sagte sie. Aber der Meister schien das nicht zu reichen, weshalb er zu ihr ging und ihre Hand nahm. Es dauerte nicht lange, da ließ er ihre Hand wieder los.
,, Verstehe.", mehr sagte er nicht und ging wendete sich dann strahlend uns zu.
,, Wie schön. Es freut mich sehr, das ihr eure große Liebe gefunden habt und den ersten Schritt in eine glückliche Zukunft macht.", sagte er und er begann über das ganze Gesicht zu strahlen.
,, Bruder! wieso sollten wir die Hochzeit zulassen? Sie sind nur Menschen und kennen unser Geheimnis!", meldete Caius sich zu Wort.
,, Wir würden nie...", begann ich leise, doch wurde sofort unterbrochen.
,, Schweig! ich habe nicht mit dir gesprochen!", zischte der Übel launige scharf.
,, Ein wenig freundlicher gehts auch...Idiot.", ich murmelte das so schon ziemlich leise, doch das letzte noch leiser, so das ich dachte, es hätte nur Demetri neben mir gehört.
Aber das war nicht der Fall. Wutentbrand sprang Caius auf und sah mich hasserfüllt an.
,, Wie kannst du es wagen!!", schrie er durch den Saal. Ich zuckte zusammen und sah hilfesuchend zu Deme, der mich mitleidig ansah. Schnell sah ich wieder zu Caius. Der wollte gerade wieder etwas sagen, da kam Aro ihm zuvor.
,,Bruder! du musst Finnja doch nicht gleich anschreien. Du hättest wirklich etwas freundlicher sein können. Immerhin gehören sie schon so gut wie, zu uns. Also beruhige dich bitte.", er warf mir einen kurzen freundlichen Blick zu und sah dann zu Caius. Dieser knurrte leise, aber setzte sich stumm wieder auf seinen Thron.
Jetzt wendete der gütige Meister wieder uns zu.
,, Wann und Wo soll die Hochzeit stattfinden?", fragte er strahlend. Ihn schien es schier zu begeistern, das bald eine Hochzeit stattfinden wird. Konnte ich ihm nicht übel nehmen. Jane allerdings schien sich wirklich zusammenreißen zu müssen, um nicht auf meine BFF los zugehen.
,, Wie wäre es denn in Sulpicias Garten? Ich finde ihn sehr schön dafür. Und...vielleicht in 5 Tagen.", das sagte meine BFF, doch man hörte die Nervosität in ihrer Stimme heraus. Erst schwiegen alle und Aro sah nachdenklich aus.
,, Eine wunderbare Idee, Liebes.", sagte er schließlich lächelnd. Nur Caius schien das nicht zu gefallen, der setzte nur seine finstere Miene auf. Das erste mal, seit ich vorhin in diesen Saal kam, sah ich zu Markus. ´Lächelt er?` Es sah so aus. Zwar konnte man es nur ganz schwach sehen, doch er tat es. Unglaublich.
,, Wartet einen Moment.", der gutmütige riss mich aus den Gedanken. Als ich wieder zu ihm sah, stand plötzlich Heidi neben ihm. Die musste er eben gerufen haben. Hatte ich gar nicht mitbekommen.
Heidi lächelte und sah mich und Fabi an.
,, Wir müssen für euch die passenden Kleider aussuchen. Deshalb werden wir das jetzt gleich erledigen." Ich blinzelte. Jetzt schon? Hm, aber andererseits hätten wir es dann hinter uns.
Wir beide nickten.
,, Sollen wir mit?", fragte Deme.
Heidi sah die Jungs kurz prüfend an.
,, Nein, das wird eine Überraschung. Ihr geht in der Zwischenzeit eure Anzüge kaufen."
Die beiden seufzten kurz, aber nickten einverstanden.
,, Dann los ihr.", sagte Heidi an uns gerichtet und ging schon aus dem Palazzo. Fabi und ich küssten unsere Freunde noch kurz und verabschiedeten uns von den Meistern, auch wenn nur Aro und Markus uns freundlich verabschiedeten und folgten dann Heidi. Auf dem Parkplatz setzte sie sich in einen silbernen Mercedes cls.
Wir fackelten nicht lange und setzten uns zu ihr. Dann startete sie den Motor uns fuhr los.

In Florenz gingen wir mit Heidi in das Geschäft für Hochzeitskleider. Wir verbrachten bestimmt den ganzen Abend damit, da es immer wieder ein neues Kleid gab, das schön aussah. Aber schlussendlich entschied ich mich für ein schwarz-rotes Kleid. Es sah 1. Sehr schön aus und 2. Passte es auch genau zum Style der Volturi, die ja immer alles in schwarz oder rot hatten, oder beides gemischt.
Meine Freundin allerdings bestand auf ein traditionelles, weißes Kleid. Zwar fand ich das zwar etwas langweilig, aber schön war es. Mit den Kleidern fuhren wir wieder zurück. Während der Rückfahrt sagte Heidi uns, das sie uns die Haare machen wird und die Kleider bei sich hineinhängen wird, damit die Jungs vorher nicht spickten. Nachdem das besprochen war, unterhielten wir uns noch über andere Sachen und lachten auch hin und wieder.

Jane, die Hexe

~Fabienne~

Als wir schließlich fertig waren, gingen wir wieder zurück zum Auto.
Finnja hatte sich ein rot-schwarzes Trägerloses Kleid gekauft. Seit sie klein wa,r wollte sie schon immer so eins zu ihrer Hochzeit anziehen.
Ich hingegen träumte schon immer von einem Traum aus weiß. Weiße Hochzeit, weißes Kleid, weiße Blumen.
Entsprechend kaufte ich dann auch ein.
Einfach nur traumhaft.

Gegen Mitternacht kamen wir dann schließlich wieder beim Schloss an. Die Jungs waren zum Glück nicht da, so konnten wir ungehindert mit in Heidis Zimmer und die Brautkleider verstecken.
,, So das wars erstmal. Die Jungs warten in Alecs Zimmer. Wenn ihr wollt, könnt ihr jetzt gehen."
,, Ok, tschau! Und danke nochmal.", sagte ich noch.
,, Keine Ursache!"
Heidi war wirklich nett. Im Gegensatz zu Jane, kann man sagen sie ist ein Engel. Und Alecs Schwester der Teufel. Da hat die doch echt versucht mich mit ihrer Gabe zu quälen!

,, Fabi? Bist du noch da? Vorsicht!"
Ich klatschte gegen irgendetwas hartes und wäre fast dabei gewesen, auf den Boden zu fallen, hätte meine Freundin nicht neben mir gestanden und mir bei der Balance geholfen.
,, Ich an deiner Stelle würde nicht so viel Tagträumen.", zischte Jane, gegen die ich wohl gestoßen sein musste.
,, Sorry, hab dich nicht gesehen"; nuschelte ich noch etwas benommen. Die hat mir auch noch gerade gefehlt.
,, Solltest du aber! Schließlich kann ich dich binnen paar Sekunden umbringen, wenn es sein muss!"
,, Das wagst du nicht!", zischte ich sie an.
Daraufhin knurrte sie und drückte mich an die Wand, wobei ihre Hand meine Kehle umfasste.
,, Pass lieber auf was du sagst, sonst endet das für dich hier schneller als gedacht."
,, Lass mich gefälligst los, du Biest."
,, Was hast gerade zu mir gesagt?" Ihr Druck um meinen Hals verstärkte sich, sodass ich kaum noch Luft bekam.
,, Lass sie gefälligst los, du Hexe!", schrie nun meine Freundin, was ein Fehler war.
Jane schaute kontzentriert auf Finnja, die schon nach paar Sekunden auf dem Boden lag, kreischend.
,, Was machst du da, du miese kleine Kröte!"
Doch sie tat nichts. Gar nichts.
Wenn Alec sie in die Finger bekommen sollte dann...
,, Lass gefälligst von meiner Freundin ab, sonst....!"
,, Sonst was?" Sie schaute mir bedrohlich in die Augen und grinste.
,, Wenn ich erstmal ein Vampir bin und meine Gabe beherrschen kann, quäl ich dich höchstpersönlich!"
,, Bis du erstmal einer wirst, hat dich Alec schon längst umgebracht. Und wenn er es nicht tun sollte, dann mach ich es nur umso lieber."
,, Er wird mich nicht töten.", giftete ich.
,, Wer weiß. Dein Blut ist so verlockend für ihn. Allein schon in der Hochzeitsnacht wird es ja Probleme geben. Dann wird er ganz schnell seine Zähne in deinen Hals versenken und dich bis auf den letzten Tropfen leertrinken."
,, Du lügst. Er würde mir niemals was tun!"
,, Bei deinen Geruch natürlich. Was denkst du denn warum er dich überhaupt zur Frau nehmen will."
,, Weil er mich liebt, du Schlampe!"
,, Er liebt nur mich, ist das klar?"
,, Träum weiter! Dein Bruder ist nur in Fabienne verliebt. Auf dich wird er nach dieser Aktion gar nicht mehr gut zu sprechen sein."
,, Wer hat mir dir gesprochen?!" Und schon lag meine BFF, die eigentlich mittlerweile aufgestanden war, wieder vor Schmerzen schreiend auf dem Boden. Zum Glück aber nur für ein paar Sekunden.
,, Lass meinen Bruder in Ruhe, oder ich muss dafür sorgen!"
,, Du wirst mir nichts tun!"
,, Das wollen wir doch mal sehen!" Sie knurrte mich an und richtete ihren Blick auf meine Kehle.
,, JANE! Ha subito lasciato andare o ti ammazzo, ti elendiges cagna! (Lass sie sofort los oder ich bring dich um, du elendiges Miststück)." Alec!
Ein Blick nach rechts zeigte mir, das Demetri und mein Verlobter hinten am Gang standen.
,, Scordatelo. Non sarà comunicato loro prima è morta.(Vergiss es. Ich werde sie nicht loslassen, bevor sie tot ist.)."
,, Attenzione preferiscono chi muore qui .(Pass du lieber auf, wer hier gleich stirbt.)", schaltete sich jetzt auch Demetri ein.
,, Entrambi mi può volte! (Ihr beide könnt mich mal)", zischte sie zurück und drückte wieder feste zu.
,,Che farà gli amici mi dispiace sorella! (Das wird dir noch leidtun, Schwester!)", knurrte Alec und im nächsten Moment, stand er schon hinter ihr. Ohne zu zögern nahm er beide Hände von ihr hinter den Rücken und schnauzte sie an.
,,Che cosa in realtà sta attaccando un Fabienne gli amici? Solo perché noi possiamo ora sposare non è necessario provare a ucciderli. E non dovrebbe tormento Finnja. (Was fällt dir eigentlich ein, Fabienne anzugreifen? Nur weil wir jetzt heiraten brauchst du nicht gleich versuchen sie umzubringen. Und Finnja solltest du auch nicht quälen.)"
,, Prima di tutto, tortura se voglio, e in secondo luogo si può resistere comunque non lungo dal loro sangue. (Erstens, ich quäle wen ich will und zweitens, du würdest sowieso nicht lange von ihrem Blut wiederstehen können.)
,, Io li amo, e si deve accettare che!(Ich liebe sie und das solltet du akzeptieren)"
,, Tutti gli anni amato solo me e presente per me. Solo perché come uno slut sporco dovrebbe lasciare ora circa rovinare me? (All die Jahre hast du nur mich geliebt und warst für mich da. Nur wegen so einer miesen Schlampe, sollte ich mir das jetzt alles verderben lassen)"
,, Come chiama dritto? (Wie hast du sie gerade genannt?)", knurrte Alec ihr ins Ohr.
,,Slut. Un pessimo slut muto subdolo. (Schlampe. Eine miese, hinterhältige, blöde Schlampe)", fauchte sie grinsend zurück.
,, Che è abbastanza Jane. Hai perdonato. E se hai ancora l'idea accedere Fabi, o uccidere o tormento Finsch, poi lo stesso strappare la testa amici.(Das reicht Jane. Verzieh dich.Und solltest du nochmal auf die Idee kommen, Fabi anzugreifen, beziehungsweise zu töten, oder Finsch zu quälen, dann reiß ich dir den Kopf höchstpersönlich ab.)" Demetri stand nun auch bei uns und starrte Alecs Schwester wütend an. Zu schade das ich nur einzelne Wörter verstand, aber immerhin.
,, Wir werden uns wiedersehen", knurrte sie mich nochmal an, bevor sie verschwand.
Keuchend rutschte ich auf den Boden und rang nach Luft. Diese Göre hat mich fast ersticken lassen!
,, Fabienne, ist alles ok?" Alec hockte sich zu mir und begutachtete mich kritisch.
,, Jaja... habe eben... fast keine... Luft bekommen....", brachte ich heraus.
,, Wie ist das überhaupt passiert?", fragte mich Deme.
,, Naja, wir wollten zu euch, leider ist Fabi dann aber gegen sie gestoßen und den Rest kannst dir ja denken", antwortete meine BFF.
,, Können wir. Auf jeden Fall geht es so nicht weiter. Alec, du musst mit ihr sprechen."
,, Wie denn? Sie ist störrisch und zickig wie jedes Mädchen!"
,, Hallo?", sagten ich und Finsch gleichzeitig.
,, Ist doch so!"
,, Püh!"
,, Sorry Mädels, aber Alec! Möchtest du es nochmal drauf ankommen lassen, das Fabi von deiner Schwester angegriffen wird? Beim nächsten mal endet das wahrscheinlich nicht so gut!"
,, Ich weiß nur in der Beziehung ist sie stur. Da kann man nichts machen. Am besten ist es, wenn wir Fabi und Finsch nicht mehr aus den Augen lassen!"
,, Was?", schrien nun wir beide gemeinsam. Das dufte doch nicht wahr sein!

~ Finnja ~

Da hat diese blöde Kuh uns doch ernsthaft angegriffen!! und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, meiner BFF gedroht, sie zu töten! wenn ich ein Vampir wäre, dann hätte ich sie getötet! denn niemand, aber wirklich NIEMAND greift meine BFF an!
´Ich hasse Jane!`, dachte ich mir, bevor die Jungs uns sagten, dass sie uns nicht mehr aus den Augen lassen.
,, Vergesst es! ein wenig Privatsspähre, hätten wir schon gern.", sprudelte es aus mir heraus.
,, Aber wir können nicht das Risiko eingehen, das Jane euch nochmal alleine trifft! das nächste mal zerrt sie euch noch in einen Raum und verriegelt ihn, um euch da zu töten!", mein Deme.
Die Stimmung hier, war im Moment mehr als nur Angespannt. Jeder von uns war geladen.
,, Das passiert schon nicht! sie steht doch eh die meiste Zeit neben den Meistern rum. Sie ist vielleicht nur hier lang gegangen, weil sie einen Auftrag hatte, oder so.", meinte ich.
,, Das glaubst du doch selber nicht.", kam es von Alec.
,, Sie wird wohl kaum extra hier lang gegangen sein, damit das passiert.", sagte jetzt meine BFF.
,, Wer weiß. Im Thronsaal hat sie ja schon versucht dich zu quälen, Fabi! und da sie nur eine gewischt bekommen hat, könnte sie dich gesucht haben.", wieder Alec.
,, Aro hat doch dann ihre Gedanken gelesen! wenn sie vorgehabt hätte, extra auf Fabi zu treffen, dann hätte er es uns doch mitgeteilt!", schnauzte ich ihn an.
Wir alle waren so sehr in unser Gespräch vertieft, das wir gar nicht mitbekamen, wie Aro zu uns kam.
,, Meine Lieben. Was geht hier vor, das ihr euch so lautstark unterhaltet?" Erschrocken darüber, dass er plötzlich bei uns stand, verstummten wir und sahen zu ihm.
,, W-W-Wir haben uns n...", weiter kam meine BFF nicht, denn Aro unterbrach sie.
,, Ich nehme den schnelleren und einfacheren Weg.", seine Stimme war wie immer freundlich, nur das er so ein Väterliches lächeln aufgesetzt hatte. Aro nahm meine Hand und konzentrierte sich. Wir anderen starrten uns stumm an, bis der Meister meine Hand losließ und uns erstaunt ansah.
,, Jane hat euch angegriffen?", er schien es nicht ganz zu glauben, was er da gesehen hatte. Aber er wusste, das es wahr war.
,, Ich werde mit ihr sprechen, sie ist gerade an mir vorbei gegangen, in den Thronsaal. Denn ich wollte eigentlich nach euch sehen." Seine Miene wurde nachdenklich und das lächeln nur noch schmal.
,, Aber sie wird die beiden, oder nur Fabi, trotzdem angreifen, egal was man ihr sagt.", rutschte es Alec heraus. Der Meister schwieg und sah ihn eine Weile einfach nur an.
,, Keine Sorge, Alec. Ich werde sie schon davon überzeugen, den beiden nichts mehr zu tun.", mit diesen Worten wand er sich um und ging wieder. Kaum war er außer Hörweite, ging es weiter.
,, Seht ihr! ihr braucht nicht ständig bei uns zu sein, Aro kümmert sich schon darum.", sagte ich.
,, Du denkst doch nicht wirklich, das sie sich daran hält. Obwohl es das Wort des Meisters ist.", kam es von meinem Verlobten.
,, Und wieso nicht?", fragte meine BFF.
,, Ganz einfach. Sie hasst euch, Fabi zwar noch mehr, aber auf jeden fall hasst sie euch. Deshalb wird sie höchstwahrscheinlich nur zustimmen und dann bei der nächsten Gelegenheit...", da stoppte Alec.
,, Dann bekommt sie aber Ärger!", protestierte Fabi vor mir.
,, Jane ist das egal. Weil sie weiß, das die Meister sie nicht töten werden, da sie zu wertvoll ist. Und das nutzt sie aus. Da ist ihr die Strafe egal, Hauptsache sie erreicht ihr Ziel." Deme wieder.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch schloss ihn wieder, da mir nichts einfiel.
,, Da ihr beide nichts mehr zu erwidern habt, ist die Sache geklärt. Wir weichen euch nicht mehr von der Seite und fertig.", das kam von Alec.
,, Ich habe ja nichts dagegen, wenn du bei mir bist, Alec. Aber doch nicht ständig. Vertraue auf Aro, ich bin sicher, er schafft es.", sagte Fabi.
,, Du kennst Jane nicht so gut wie wir.", Demetri klang ernst.
,, Bitte Jungs. Wir passen auch auf, ob Jane da ist, bevor wir einfach irgendwo hingehen.", sagte ich und sah sie flehend an.
Die beiden sahen sich lange schweigend an, bis sie dann seufzten.
,, Na gut...aber ihr wisst ja, wenn etwas passiert. Wir sind nicht immer vor Ort. Und besonders schlecht wäre es, wenn etwas passieren würde, während wir bei einem Auftrag sind.", Alec schien das noch nicht ganz zu gefallen. Das deutete zumindest sein skeptischer Blick.
Mein Verlobter schien es dabei nicht anders zu gehen.
,, Ja, das wissen wir. Aber wie gesagt, wir passen auf, bevor wir irgendwo hingehen. Richtig Fabi?", sagte ich entschlossen und sah meine BFF an. Diese nickte zustimmend.
,, Okay. Aber ich denke, jetzt gehen wir erstmal in mein Zimmer.", sagte Alec.
Als Antwort nickten wir beide nur und folgten ihnen. Es dauerte nicht lange, da erreichten wir sein Zimmer und gingen hinein. Wieder setzten Deme und ich uns auf das Sofa und Fabi und Alec aufs Bett.

Wir redeten noch eine Weile über die bevorstehende Hochzeit, um uns von dem geschehen abzulenken. Aber auch nicht allzu lange. Denn gegen 1 Uhr, wurden wir müde. War ja auch verständlich, immerhin waren wir lange mit Heidi einkaufen und erst um Mitternacht wieder hier.
Dann noch das zusammentreffen mit Jane. Das erschöpft einen schon ziemlich. Deshalb schliefen wir auch schon bald ein, in den Armen unserer Verlobten.

Die Hochzeit

~Fabienne~

Die Tage verflogen wie im Flug und schon stand die Hochzeit an. Jane hatte uns seitdem nicht mehr angegriffen, was aber auch daran lag, dass wenn sie uns sah, Deme und Alec sofort anfingen zu knurren . Meistens verzog sie dann das Gesicht und ging schnell weiter. Zum Glück.

Am Morgen machte uns dann noch wie versprochen, Heidi die Haare schön.
Dann natürlich noch das Make up und schon sahen wir aus wie zwei echt heiße Models.
Eben noch schnell ins Kleid rein, zumachen, alles richten, danach ging es auch schon los.
Langsam gingen Ich, Finnja und Heidi die Gänge entlang, bis wir kurz vor der Glastür waren, die nach draußen in den Garten führte. Von hier aus konnte man schon die ganzen Mengen sehen. Oh mein Gott, wer zum Teufel hat die alle eingeladen?
Da saßen, oder standen bestimmt 300 Leute, die darauf warteten, dass ich und Finsch endlich den Weg entlang schreiten würden.
,, Seit ihr bereit?"
,, Also ich ja. Wie sieht es mit dir aus Finsch?"
,, Ich auch." Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie ging Richtung Tür. Ich natürlich sofort hinterher.
,, Seit wir klein waren träumen wir schon von diesem Moment. Wir gehen Hand in Hand zum Altar, du in rot-schwarz, ich in weiß und sehen dort dann die beiden Menschen, die wir lieben. Obwohl Vampire hier angebrachter wäre."
,, Genauso wird es auch werden." Sie nahm meine Hand und drückte sie.
,, Unsere Eltern wären stolz auf uns gewesen, Finsch."
Dann öffnete Heidi auch schon die Tür.
Automatisch drehten sich alle um und schauten uns an. Manche Lächelten, viele schauten total erstarrt , andere wieder rum kamen aus dem staunen nicht mehr heraus.
,, Das wären sie.", flüsterte meine BFF mir noch zu, bevor wir dann schließlich den Gang entlang gingen.
Alles war mit weißen und roten Blumen übersäht, es hangen riesen große Kränze, Bänke aus Bäumen und am Ende ein wunderschöner Bogen unter dem unsere beiden zukünftigen Ehemänner standen. Beide sahen wirklich gut in ihren Anzügen aus, wobei es nicht unbedingt die typischen waren. Kein weiß war zu sehen, nur schwarz, was denen aber unglaublich gut stand.
In dem Augenblick wo Alec und Demetri uns erblickten, legte sich ein Grinsen auf deren Lippen, dass selbst nicht verschwand, als wir fast neben ihnen angekommen waren.
In den ersten Reihen saßen natürlich die drei Meister, Ehefrauen, Felix, Jane....
Nur die wichtigsten eben. Alle außer Jane und Caius lächelten uns an, was mir irgendwie Freude bereitete. Endlich hatte ich eine Familie, gemeinsam mit Finsch.

Nach ein, zwei Schritten kamen wir dann aber auch bei Alec und Deme an. Ich und meine Freundin schauten uns noch ein letztes mal an, ließen uns dann los und legten unsere Hand jeweils in die des Verlobten. Meiner strahlte mich an und formte seine Lippen zu einem ´Du bist wunderschön´.
Dann ging auch schon die Messe los.

Die ganze Zeit über hörte ich nur mit einem halben Ohr zu. Dieser Moment war einfach zu wunderschön. Ich, Alec und Demetri mit Finnja, eine Doppelhochzeit, so wie es im Märchenbuch stand. Wir heirateten die Prinzen, die uns gerettet hatten und gleichzeitig auch befreit haben. Gerettet vor einem traurigen Leben, befreit aus dem Heim. Wie konnten wir nur glücklicher sein?
Gar nicht war die Antwort, das war das beste was uns passieren konnte. Die beiden waren das beste.
Schließlich kam der Pfarrer bei den Ehegelöbnis an. Demetri und Finnja fingen an, was ich eigentlich besser fand. So konnte ich noch eben schnell zusehen, bevor ich dran war.
,,Ich, Demetri Volturi, möchte dich, Finnja Catroll, als meine Frau lieben und ehren, sowohl in Krankheit als auch Gesundheit, sowie in schlechten wie in guten Tagen..., so lange wir beide leben." Als Deme die Worte zu ende gesprochen hatte, schaute er gespannt zu Finnja, die direkt wieder anfing.
,, Ich, Finnja Catroll, möchte dich, Demetri Volturi, als meinen Mann lieben und ehren, sowohl in Krankheit als auch Gesundheit, sowie in schlechten wie in guten Tagen...,so lange wir beide leben."
,, Ich erkläre sie hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen!"
Das ließ Demetri sich nicht zweimal sagen. Ganz vorsichtig nahm er Finschs Gesicht in die Hände und küsste sie. Meine Freundin umfasste seinen Hals und zog ihn noch mehr zu sich herunter.
Alle Leute standen auf und klatschten Beifall. Viele Jubelten, pfiffen und aus dem Augenwinkel konnte ich Felix erkennen, der freudig Grinste. Jane, neben ihm, klatschte nur gelangweilt und mit finsterer Mine.
,, Deine Schwester scheint nicht so begeistert zu sein.", flüsterte ich Alec beim Klatschen ins Ohr.
,, Nicht wirklich. Hoffentlich kann ich sie gleich mit tanzen besser stimmen." Er grinste und drehte sich dann zu dem Pfarrer, der jetzt vor uns stand. Die Gäste saßen mittlerweile schon wieder.
Dann ging das gleiche nochmal bei uns los.
,, Ich, Alec Volturi, möchte dich, Fabienne Valentino, als meine Frau lieben und ehren, sowohl in Krankheit als auch Gesundheit, sowie in schlechten wie in guten Tagen..., so lange wir beide leben." Jetzt war es Alec, der mich schief angrinste.
,, Ich, Fabienne Valentino möchte dich, Alec Volturi, als meinen Mann lieben und ehren, sowohl in Krankheit als auch Gesundheit, sowie in schlechten wie in guten Tagen..., so lange wir beide leben."
,, Auch sie erkläre ich hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen."
Keine 2 Sekunden später lagen seine Lippen auf meinen.
Leider war ich total in den Kuss versunken, dass ich gar nichts von den anderen bemerkte. Allein Alec hatte meine Konzentration eingenommen und ich war total benebelt von ihm. Wie konnte man einen Vampir nur so sehr lieben. Beinah unmöglich aber auch nur beinah.

Als der Kuss dann endete, schaute ich in die Gesichter der vielen Leute. Wie bei den anderen, klatschten alle und pfiffen durch die Gegend. Zu guter Letzt kam dann auch Aro noch nach oben und legte uns die neuen Volturiketten um. Ab jetzt waren wir ein vollständiges Familienmitglied.
Fabienne Volturi und Finnja Volturi hörte sich gar nicht mal so schlecht an.
,, Herzlichen Glückwunsch euch vier.", flüsterte er uns kurz noch zu, bevor der Meister sich auch schon wieder zu seinen Brüdern gesellte.
Das war eindeutig der beste Tag meines Lebens.

~Finnja~

Ich war so glücklich. Noch glücklicher, als Demetri mir den Antrag gemacht hatte. Während ich vorhin sprach, war ich so nervös. Aber die Nervosität hatte sich inzwischen gelegt.
Mittlerweile wurde getanzt. Ich selbstverständlich mit Deme und Fabi mit Alec. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie selbst Caius sich von Athenodora dazu überreden ließ. Und da, ich traute meinen Augen nicht. Selbst Jane tanzte. Und mit wem nur? Na mit Felix, der sie frech angrinste. ´Mich würde es nicht wundern, wenn die mal ein Paar werden. Obwohl...Felix würde mir dann sehr leid tun. Jemand wie Jane, hatte einen so witzigen Kerl nicht verdient.`, ging mir so durch den Kopf, als ich die beiden so sah.
Aro sah ich ebenfalls. Er tanzte mit seine Ehefrau Sulpicia, die ihn strahlend anlächelte. Der einzige der nicht tanzte, war der abwesende Markus. Er stand Abseits und beobachtete alle mit einem leicht gequälten Gesichtsausdruck. Mir tat er in dem Moment leid.
,, Armer Markus...", flüsterte ich unbewusst. Mein Ehemann sah kurz zu Markus, dann wieder zu mir. ,, Ja, er kann einem richtig leid tun. Aber ich bin sicher das eine der Ehefrauen ihn so sehen und ihn dann zum Tanz auffordern, um ihn etwas froher zu stimmen."
,, Hoffe ich doch...", murmelte ich.
,, Hey. Du bist erst frisch verheiratet und ziehst schon so ein Gesicht. Dabei geht es nach der Feier doch in die Flitterwochen.", gab mir einen Kuss und grinste dann frech.
Dies ließ mich von dem Mitgefühl wegkommen und sein grinsen erwidern.
,, Ich liebe dich.", flüsterte ich.
,, Ich dich ebenso, Finnja Volturi.", er hauchte es zwar bloß, aber das grinsen gab er nicht auf.
Dann sagten wir nichts mehr, sondern bewegten uns im Rhythmus der Musik.

Nach einer halben Stunde setzten sich alle wieder hin, denn manche wollten eine Rede halten. Unsere Plätze waren ebenfalls in der ersten Reihe. Aber ich hatte ein schlechtes los gezogen. Denn wer musste wohl neben Caius sitzen? Ganz Recht, ich. Als ich kurz zu diesem Kerl sah - das war, als ich an ihm vorbei ging, um mich zu setzten - sah er mich hasserfüllt an. Sein Blick wurde auch nicht freundlicher, als er die Volturi-Kette um meinen Hals, sah. Deshalb schaute ich schnell nach vorne, um seinem Blick zu entfliehen. Der erste, der eine Red hielt, war Felix.
,, Auch wenn ich die Mädchen nicht so gut kenne, weiß ich, dass sie richtige Leckerbissen sind.", bei dem Wort ´Leckerbissen` fingen einige der Gäste an zu lachen, auch Aro konnte es sich nicht verkneifen. Aber als hätte er nichts gehört, sprach er weiter. Mich wunderte es, das er da so unglaublich ruhig stand. Er war weder nervös, noch zappelte er rum, einfach unglaublich.
,, Und ich freue mich für meine 2 Freunde.", er wandte sich grinsend an sie.
,, Es hätte auch eine schlimmere Wahl sein können. Aber ich wusste ja schon immer, das ihr in Sachen Mädels, einen komischen Geschmack habt.", sein grinsen wurde breiter. Wir 4 wussten natürlich, das er das nicht böse meinten, weshalb auch uns ein grinsen über die Lippen huschte.
Mit diesen Worten begab er sich wieder an seinen Platz, dabei immer noch grinsend. Als der nächste vorging, das war Aro, mussten sich die meisten erst einmal wieder einkriegen. Denn sie lachten noch wegen Felix rede. Doch als Aro eine Hand hob, verstummte das Gelächter langsam.
,, Auch ich würde gern ein paar Sachen sagen. Zum einen freue ich mich, dass Alec und Demetri eine Frau fürs Leben gefunden haben. Ich wünsche euch viel Glück und eine glückliche Zukunft.
Und das ihr euch auch immer gut Vertragt.", dann begab auch Aro sich zurück auf seinen Platz.
Alec wollte gerade aufstehen, da kam Demetri ihm zuvor. Ich fragte mich, was er zu sagen hat.
,, Liebe Freunde. Ich danke euch allen, allein schon für eure Anwesenheit. Wir sind sehr froh, das uns so viele Glück wünschen.", jetzt wendete er sich an uns.
,, Und ich bin sicher, das wir uns gut verstehen. Trotz eurer, manchmal, sturen Art, lieben wir euch über alles. Aber ich denke, stur ist jedes Mädchen. Zwar werde ich nie verstehen was in euren Köpfen vorgeht, aber das brauche ich auch nicht. Mein wissen über euch reicht, um euch zu verführen. Und das ist, denke ich mal, gut genug." Er grinste uns breit an und Felix lachte. Andere stimmten mit ein. Dann ging mein Mann wieder zurück. Jetzt nutzte Alec die Chance und schnellte hoch.
,, Mir ergeht es zwar nicht anders als Demetri, aber...seien wir ehrlich. Ich kann Frauen eindeutig besser verführen als er. Manchmal fehlt ihm nämlich die Geduld bei Frauen. Und die ist aber das wichtigste." Jetzt brachen alle in schallendes gelächter aus, Markus mit einbezogen. Selbst ich und Fabi. Nur Caius und Jane mal wieder nicht. Die sahen grimmig drein.
´Also die sind ja wirklich schwer zum lachen zu bringen.`, dachte ich nebenbei. Aber das interessierte mich schon nach einigen Augenblicken nicht mehr.

Es vergingen noch 2 gefühlte Stunden, in denen die Gäste immer einzeln nach vorne kamen und uns beglückwünschten und viel Glück für die Zukunft wünschten. Dann führten unsere Männer uns zum Privatjet, der uns zu Karibik fuhr. Das erfuhren wir allerdings erst, als wir da waren. Und das war ziemlich spät, da auch der Flug einige Stunden gedauert hat.
Ich hatte allein mit Demetri ein Haus.
Und Alec und meine BFF ebenfalls.
Mein Mann trug mich ins Haus hinein und ließ mich erst in der Wohnung wieder runter. Staunend sah ich mich um. Es war einfach unglaublich. Dort worin wir standen musste das Wohnzimmer sein. Es war erleuchtet, durch die Lampen, die an der Decke hingen. Vor dem Fenster stand ein schwarzes Sofa mit bunten Kissen darauf. Links an der Wand, führte eine Treppe hinauf. Und unter der Treppe waren 3 Regale auf denen ein paar Bücher standen.
Und davor wieder, stand ein kleineres, elfenbeinfarbenes Sofa. Gleich daneben ein, ebenso elfenbeinfarbener, Stuhl. Und vor dem schwarzen Sofa, stand ein eckiger, schwarzer Tisch. Ganz rechts war eine lilane Matte, konnte man sagen. Im großen und ganzen einfach traumhaft. Ich drehte mich zu meinem Ehemann, der mich anlächelte.
,, Es ist traumhaft hier."
,, Dann warte erstmal ab, bis du den Strand siehst."
,, Bin mal gespannt."
,, Den wirst du Morgen Mittag dann zu Gesicht kriegen. Denn heute...", weiter sprach er nicht, denn ich hatte meine Lippen auf seine gepresst. Er lächelte in den Kuss.
,, Lass uns das an einem geeigneteren Ort machen.", flüsterte er, als er sich sanft von mir löste.
Schon hob er mich hoch und trug mich die Treppe hoch. Dort oben war das Schlafzimmer. Wohl logisch, wenn er mich dahin trug, oder? Auf jeden fall legte er mich aufs Bett, als wir im Zimmer waren. Ich lächelte verführerisch. Er wusste was das hieß, legte sich zu mir und küsste mich zärtlich. Meiner wurde auffordern, doch er löste sich von mir.
,, Es ist zu gefährlich. Wenn ich dir etwas tue, ich...", weiter kam er nicht, denn ich unterbrach ihn.
,, Bitte. Ich weiß, du schaffst es.", ich sah ihn flehend an.
Eine Weile sah er mir nachdenklich in die Augen, bis er endlich etwas sagte.
,, Okay, du hast gewonnen.", schon legte er seine Lippen auf meine. Wieder einmal wurde ich fordernd und er dann schließlich auch.

Es war eine unglaubliche Hochzeitsnacht.

Paar Schrammen? Ist doch egal!

~Fabienne~

Als wir am Haus ankamen, klappte mein Mund sofort runter. Was hatte ich auch anderes erwartet als so eine riesige Villa. Man Fabi, du müsstest deinen Mann besser kennen.
,, Das hier ist unser Haus. Auf der anderen Seite der Insel ist das von Demetri und Finnja."
Mit einem Lächeln schloss er die Tür auf und trug mich dann geschickt über die Türschwelle.
,, Altmodisch?"
,, Wenns um solche Sachen geht, immer doch!" Er küsste mich sanft und ließ mich dann runter. Ich natürlich, typisch Frau, erkundete erstmal alles.
Alles war total luxuriös eingerichtet und die Küche, samt Wohnzimmer, waren einfach der Wahnsinn!
Die Sofas waren alle weiß und in der Mitte stand ein hölzener Tisch. Viele Kissen und ein wunderbarer Ausblick. Ich bin im Himmel.
,, Und, genug erkundet?" Alec stand nun hinter mir und küsste mich an der Schulter.
,, Naja, ich hab gerade mal, glaube ich, 7 Zimmer gesehen, aber den Rest schau ich mir morgen an." Schnell drehte ich mich um und küsste ihn. Dabei zog ich ihn zu einem der Sofas, wo wir uns erstmal hinlegten. Er unten, ich oben.
,, Sag mal, was wird das hier?", flüsterte er mir zu.
,, Ich dachte du bist altmodisch? Erste Hochzeitsnacht...!"
,, Momentchen mal." Er richtete sich auf, sodass ich auf seinem Schoss saß.
,, Fabienne, das ist viel zu gefährlich für dich! Ich werde dich umbringen!"
,, Nein, wirst du nicht, weil ich dir vertaue.", flüsterte ich ihm zu.
,, Dein Blut ist zu verlockend, dass werde ich nicht lange durchhalten!"
,, Doch das wirst du! wie viele Nächte hast du jetzt neben mir gelegen und mich nicht angefasst?"
,, Das ist was ganz anderes!" Man merkte ihm an, das es schwer war für ihn zu widerstehen.
,, Nein, du hast auch die ganze Zeit meine Kehle direkt vor mir gehabt! Alec, bitte! Bitte, bitte, bitte!" Mein Mund verzog sich zu einem schmollen und ich schaute ihn so bittend an, wie ich nur konnte.
,, Weißt du was du bist? Du bist ein kleines, hinterhältiges, elendiges Biest!" Mit einem schiefen Grinsen küsste er mich und nahm mich dann hoch. In Vampirgeschwindigkeit liefen wir dann nach oben in eine der Schlafzimmer. Es war wunderschön und hatte ein riesengroßes Panoramafenster vor Kopf, sodass man den perfekten Ausblick hatte.
Es war einfach nur wundervoll.
Alec legte mich geschickt aufs Bett und legte sich dann neben mich hin.
Der Kuss wurde immer inniger und irgendwann merkte ich, wie Alec sich kaum noch zurückhalten konnte.
,, Das ganze geht auf deine Verantwortung.", flüsterte er mir kurz ins Ohr.
,, Liebend gerne."
Dann legte ich auch schon drängend wieder meine Lippen auf seine. Es dauerte gar nicht lange, bis er dann auch endlich genauso gierig wurde wie ich.

Eine bessere Nacht hätte ich mir kaum vorstellen können!

Als ich am Morgen aufwachte, schaute ich erstmal suchend nach Alec. Nach binnen 5 Sekunden, merkte ich überhaupt, dass er direkt neben mir lag und mich genau beobachtete. Sein Gesichtsausdruck konnte ich kaum deuten.
,, Morgen.", flüsterte ich gähnend und küsste ihn sanft.
,, Morgen.", nuschelte er zurück, wendete dabei den Blick nicht von meinen Augen.
, Was ist los? Ist irgendetwas passiert?" Schnell schaute ich an mir runter. Ich war in eine schneeweiße Decke gewickelt. Alec neben mir hatte bis auf eine Boxershorts nichts an.
,, Nein, eigentlich nicht. Wenn man mal davon ab sieht, das ich dich letzte Nacht fast umgebracht habe, ist alles in Ordnung."
,, Nochmal von vorne.", murmelte ich noch ganz benommen.
,, Du hast was fast getan?"
Mein Blick war geschockt auf ihn gerichtet.
,, Du hast richtig gehört. Ich hätte dich beinahe umgebracht." Seine Augen waren schwarz und funkelten mich mit einer Mischung aus gier und unentschlossenheit an.
,, So, wo liegt jetzt das Problem? Ich lebe ja noch und wir wussten beide, dass das nicht einfach wird!" Wieso musste er diesen wunderbaren Moment zerstören?
,, Du kannst dich wirklich an nichts mehr erinnern, oder?"
,, Doch kann ich, und das sind alles sehr schöne Erinnerungen!"
,, Verdammt, Fabi! ich habe dich fast gebissen. Mehrmals hang ich schon an deinem Hals, hab mich dann aber doch irgendwie zurückgehalten. Und versuch dich mal zu strecken!"
Verunsichert tat ich, was er sagte und merkte daraufhin einen riesigen Schmerz in den Armen und Beinen. Autsch.
,, Was...", stammelte ich, doch Alec kam mir zuvor.
,, Ja, du hast mehrere Prellungen an Arm und Beinen. Dazu ist der linke Arm wahrscheinlich noch verstaucht und du hast überall blaue Flecken!" Er hatte große Mühe, mich nicht anzuschreien.
,, Alec, das ist mir alles scheis egal! Das wichtigste ist doch, dass ich es überlebt habe und das wir beide eine wunderschöne Hochzeitsnacht hatten, oder?"
,, Mit was für Konsequenzen?"
,, Denk doch bitte jetzt mal an letzte Nacht und nicht an jetzt. Für mich war das die beste meines Lebens. Ich kann mir nichts besseres vorstellen!"
,, Glaubst du, mir ging es anders. Niemals habe ich in meiner ganzen Existens so etwas erlebt. Mit einem Vampir ist es was völlig anderes, als mit einem Menschen."
,, Siehst du, also sei jetzt mal fröhlich und verdirb einem nicht die ganze Laune! Prellungen hin oder her, ich werde es überleben."
,, Das sagst du jetzt. Geh du erstmal ins Bad und ich mach dir Frühstück."
,, Moment mal.", jetzt war ich diejenige, die ihn unglaublich anschaute.
,, Du willst Frühstück machen? Wie denn das bitteschön, wenn du nicht mal Brötchen kennst?"
,, Wirst du gleich sehen!" Mit diesen Worten stand er auf und verschwand blitzschnell nach unten.
Dieser Typ macht mich wahnsinnig!
Woher weiß er denn bitteschön, wie man menschliches Essen zubereitet. Doch nicht etwa von...
Schnell schüttelte ich den Gedanken ab und begab mich darauf sofort ins Bad.
Als ich dann vor den Spiegel trat, bekam ich den Schock meines Lebens.
Überall hatte ich blaue Flecken und Schrammen, die nicht gerade klein waren. Zum Glück gingen bei mir blaue Flecken immer schnell weg. Doch die scheis Schrammen...
Als ich dann weiter an meinem Arm hochschaute und an eine Stelle draufdrückte, schrie ich leise auf. Wieso mussten Vampire auch immer so viel Kraft haben? Verdammt!
,, Lass deinen Arm in Ruhe.", kam es von unten. Der hatte gut reden.
Mit einem Seufzen ging ich zu dem Kleiderständer und nahm mir erstmal einen weißen Bademantel. Stand mir wirklich gut, fand ich. Dann schreitete ich auch schon die Treppen nach unten.
,, Fertig geschaut." In der Küche fand ich ihn dann und setzte mich auf einen der Stühle. Alec hatte schon alles schön hergerichtet.
,, Wegen den Schrammen...!"
,, Will ich gar nicht wissen! stattdessen kannst du mir mal verraten, woher du wusstest, was man morgens isst."
,, Naja, Heidi hat mir und Demetri alles beigebracht, was wir wissen müssen. Schließlich sind wir hier ganze 3 Wochen."
,, 3 WOCHEN?"
,, Wenn ihr wollt, auch noch länger. Die Insel gehört Sulpicia und sie hat gesagt, wir dürfen sie solange nutzen, wie wir wollen."
,, OMG."
,, Tja, sie sind eben sehr großzügig." Ein kleines Lächeln schmuggelte sich auf Alecs Lippen.
,, Hab ich dich da etwa gerade lachen gesehen", fragte ich ihn neckisch und beugte mich ein Stück zu ihm hin, um ihn zu küssen. Er erwiderte den Kuss aber nur hartneckich.
,, Du wirst kein Risiko mehr eingehen, oder?"
,, Nein, alles nur das nicht!" Er küsste mich nochmal kurz, bevor er mir dann beim Essen zuschaute.
Das konnten ja tolle Flitterwochen werden.

~Finnja~

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blinzelte ich müde. ,, Morgen.", murmelte ich, doch bekam keine Antwort. Ich schüttelte den Kopf, um wacher zu werden. Langsam wurde meine Sicht klar.
´Oh mein Gott, wie siehts denn hier aus?` erschrocken sah ich mich um. Überall auf dem Boden waren Federn und zerrissene Kissen. Die Wände hatten einige Dellen, doch sonst war alles heil. Suchend sah ich mich um. Kein Demetri. Nun schob ich die Decke beiseite, doch zuckte zusammen und kniff die Augen zu. Verdammt, hat das gezogen! schnell sah ich an mir runter. Ach du scheise! ich hatte ziemlich viele blaue Flecken und Schrammen am Körper. ´Was zur Hölle ist passiert?`, fragte ich mich und versuchte aufzustehen. Es gelang mir auf die Beine zu kommen und ging auf die Tür zu. Kaum hatte ich die erreicht und geöffnet, stand Deme mit tiefschwarzen Augen vor mir.
,, Demetri?", fragte ich unsicher.
Er sah nur an mir herab und schaute mir dann schuldbewusst in die Augen.
,, Es tut mir leid.", murmelte er kaum hörbar. Aber ich wusste, was er meinte.
,, Ist doch nicht schlimm, Schatz. Es war und beiden klar, dass das ziemlich schwer werden würde, aber du hast es geschafft.", sagte ich aufmunternd.
,, Aber schau doch mal an dir runter! ich habe fast deinen ganzen Körper demoliert!"
Ich legte eine Hand an seine Wange und sah ihn sanft lächelnd an.
,, Deme. Das war die schönste Nacht meines Lebens. Da jucken mich doch so ein paar Verletzungen nicht."
Mein Ehemann schwieg und sah mich einfach nur an. Da er nichts sagte, küsste ich ihn. Aber leider drückte er mich vorsichtig zurück, darauf bedacht, dabei keine Verletzung zu Berühren.
,, Mag sein, dass sie dich nicht kümmern, aber mich schon. Du hast doch das Zimmer gesehen. Wäre es nicht das gewesen, wärst du es gewesen." Er schluckte.
,, Wann hast du das eigentlich angestellt?"
,, Als du schliefst." Ich seufzte nur leise.
,, Jetzt mach dir keine Gedanken mehr um meine Verletzungen und freu dich lieber."
,, Ich mach dir Frühstück.", grummelte er und verschwand in der nächsten Sekunde. Na das konnte ja noch was werden. ´Woher kann er eigentlich menschliches essen zubereiten?`, mit diesem Gedanke ging ich ins Bad. Zuerst schaute ich in den Spiegel. Mein Gesicht sah eigentlich noch ganz normal aus, aber ab dem Hals begannen die blauen Flecken und Schrammen, einige Körperstellen zu verzieren. Völlig unbedacht fuhr ich mit den Fingern über die Stelle an der Schulter. Obwohl ich nicht mal draufdrückte, sondern nur berührte, tat es weh und ich zog die Hand zurück.
´Also ich habe fast vergessen, wie viel Kraft Vampire haben.`
Jetzt wusch ich mir das Gesicht und ging dann, mit einem Azurblauen Bademantel an, in die Küche und setzte mich an den Tisch. Mein Ehemann hatte schon alles auf den Tisch gestellt.
,, Seit wann kannst du so etwas zubereiten?", fragte ich und sah ihn an. Aber er wich meinem Blick aus.
,, Von Heidi.", antwortete er knapp. Mein Hunger war auf einmal nicht mehr sehr groß.
,, Demetri. Sieh mich doch wenigstens an.", flehte ich. Erst tat er es nicht, doch drehte dann zögernd den Kopf zu mir.
,, Na also. Und jetzt erklärst du mir, wieso du so bedrückt bist."
,, Du weißt, wieso."
,, Wirklich nur deswegen?"
,, Was heißt hier nur?!", seine Stimme war gereizter.
,, Es ist nichts Demetri, glaub mir das doch endlich mal. Diese paar Schrammen nehme ich gerne hin, um so eine tolle Nacht zu haben."
,, Die wird es aber nicht mehr geben...zumindest nicht, bevor du Verwandelt bist."
Ich sah ihn erschrocken und zugleich traurig an.
,, Aber...", setzte ich an, doch wurde sogleich unterbrochen.
,, Kein aber! ich werde dieses Risiko nicht noch einmal angehen."
Ich seufzte geschlagen.
,, Na gut. Aber dann tu mir wenigstens den gefallen und sei nicht mehr so griesgrämig. Immerhin sind wir grademal seit gestern in den Flitterwochen."
,, Okay, wenn es nur das ist.", endlich lächelte mal.
,, Genau das ist es, was ich wollte."
,, Dachte ich mir schon.", jetzt grinste er sogar. Er schien meiner bitte nachzukommen, die paar Verletzungen zu vergessen. Auch wenn er sie sehen konnte.
Fröhlich lächelte ich und aß dann die Sachen, die er mir zubereitet hatte. Als ich fertig war, stand ich auf, ging zu ihm und küsste ihn.
Er erwiderte.
,, Nachher besichtigen wir den Strand.", flüsterte er.
,, Ich kann es kaum erwarten.", hauchte ich und küsste ihn wieder.

Nachdem ich mir, mit der Hilfe von Demetri, den Bikini angezogen hatte, machten wir uns auf den Weg zum Strand. Der war einfach Atemberaubend! das Meer so klar und die frische Salzluft tat gut. Schöne Luft hier. Erst einmal legten wir ein Handtuch in den Sand, auf den wir uns setzten konnten und legten die Tasche, in der 2 andere Handtücher waren, neben uns. Mein Mann legte einen Arm um mich, doch so, dass er die Verletzungen an der Schulter nicht stark berührte. Wir genossen gerade den Ausblick aufs Meer, als schon die beiden anderen frisch Verheirateten am Strand ankamen.

Ein kleiner Ausflug

~Fabienne~

Als ich alles in meinen Kleiderschrank eingeräumt hatte, zog ich schnell meinen weißen Bikini wieder an und rannte dann die Treppe nach unten.
,, Fertig!"
,, Fabi, ich weiß nicht ob... ."
,, Ok, einverstanden, ich hol mir noch diese weißen Tücher." Mit einem Seufzten ging ich wieder nach oben und holte mir eines von den Seidentüchern. Echt klasse wenn man eine reiche Familie hat.
Als ich es gefunden hatte, legte ich mir eins um und lief, wie vorhin, wieder zu meinem Ehemann.
,, Dann könnt ihr ja wahrscheinlich in Partnerlook gehen.", murmelte Alec und begutachtete nochmal meinen verletzten Arm. Seine kalten Finger taten richtig gut an den ganzen Prellungen.
,, Denkst du denn das auch Finsch...."
,, Mich würde es wundern, wenn Demteri sie ganz heile gelassen hat. Und wie ich ihn kenne, wird er noch schließlich irgendwas demoliert haben."
,, Hast du eigentlich was kaputt gemacht."
,, Außer dich eigentlich nicht, nein."
,, Gut, dann ist wenigstens das Zimmer heile.", nuschelte ich und ging schon zur Richtung Tür. Alec folgte mir.

Unten am Strand angekommen, sahen wir auch schon Deme und Finsch, die sich sonnten. Schnell ging ich zu meiner BFF rüber und musste feststellen, dass sie nicht gerade viel anders aussah als ich.
,, Morgen ihr zwei.", flüsterte ich meiner BFF ins Ohr und sie erschrak kurz.
,, Fabi, mach das nie.... wie siehst du denn aus?"
,, Genauso wie du.", sagte ich und legte auch mein Handtuch neben ihr aus.
,, Das seh ich. Aber wieso hat dein linker Arm eine Delle?"
,, Verstaucht.", meinte ich kurz und legte mich dann hin. Alec rechts neben mich.
Auch Demetri wagte jetzt einen Blick auf uns zwei.
,, Wenigstens bin ich nicht der einzige.", nuschelte er und sah dann Alec überlegend an.
,, Schau mich nicht so an. Du hast genau die gleiche Scheise wie ich gemacht!"
,, Ich weiß, nur mich schockiert es irgendwie das du ihr den Arm so.... ."
,, Sag mal Fabi? Wollen wir nicht schon mal schwimmen gehen? Dann können die Jungs sich noch schön darüber auslassen, wer was gemacht hat." Ohne eine Antwort abzuwarten, zog sie mich hoch und rannte mit mir im Schlepptau zum Meer.
Das Wasser war ziemlich kühl, was aber durch die stechende Sonne wieder ausgeglichen wurde. Außerdem konnten wir so unsere Verletzungen kühlen.
,, Ich versteh gar nicht, wieso die beiden sich so aufregen. Diese paar Schrammen und Prellungen sind doch gar nichts. Es hätte viel schlimmeres passieren können."
,, Obwohl ich schon gerne wüsste, woher die Schrammen kommen.", murmelte meine Freundin. Wir waren mittlerweile bis zu der Taille im Wasser.
,, Mhm, Alec wollte es mir vorhin erklären, aber ich hab ihn unterbrochen. Das hätte nur noch mehr Ärger eingebracht."
,, War er denn heute auch so wütend wie Demetri?"
,, Oh ja. Er hat sich aufgeregt, dass er mich fast umgebracht hätte und dabei schon seinen Mund an meinem Hals hatte. Ich sag dir eins. Die Jungs werden uns die ganzen Flitterwochen über nicht mehr anfassen!"
,, Mhm, wo du recht hast, hast du recht."
,, Schade eigentlich. Dabei war es so eine schöne Nacht."
,, Die beste meines Lebens."
,, Da stimm ich dir nur zu gerne zu." Wir nahmen uns an der Hand und landeten schließlich ganz im Wasser. Was aber auch daran lag, dass sowohl ich als aber auch Finsch versuchten, den anderen unter Wasser zu bekommen.

Nach ungefähr 10 Minuten im Wasser, gingen wir wieder in den etwas niedrigeren Teil und setzten uns dort hin. So waren wenigstens meine Beine und mein Bauch im Wasser.
,, Hättest du gedacht, dass wir als Hochzeitsreise in die Karibik fliegen und dazu noch auf eine eigene Insel, ohne irgendjemanden außer wir vier?"
,, Nein, niemals. Du etwa Fabi?"
,, Ich auch nicht. Vor allem nicht mit Vampiren."
,, Ach wir hatten schon immer ein Händchen fürs Übernatürliche. Schau doch, alleine das wir überlebt haben, war doch ein Wunder."
,, Stimmt auch wieder."
Genau in diesen Moment kamen Demetri und Alec. Beide setzten sich hinter uns hin und umarmten dann unseren Körper von hinten. Ganz vorsichtig natürlich.
,, Hattet ihr Spaß im Wasser?", flüsterte mein Ehemann mir ins Ohr.
,, Und wie!" Ich schielte zu meiner BFF rüber, die mich grinsend ansah.
,, Aber mal eine Frage. Wie sind überhaupt die Schrammen entstanden?", fragte sie dann schließlich die Jungs. Beide schauten sich erstmal unsicher an, bevor Deme dann meinte:
,, Naja, also sagen wir es mal so. Wenn wir die Beherrschung verlieren und zu viel Druck auf eure Haut ausüben..."
,,... kann die schon mal anfangen zu reißen", vollendete Alec den Satz.
,, Aber fließt dann kein Blut?" Hat Alec etwa gestern deswegen...
,, Manchmal, aber nicht immer. Kommt drauf an, wie stark die Belastung ist.", antwortete mir Demetri.
,, Achso, ok." Meine Freundin klang ziemlich gelassen, obwohl ich genau wusste, dass sie innerlich geschockt war.
,, Das verheilt nach 1-2 Tagen wieder. Keine Sorge."
,, Das sagst du so einfach.", protestierte meine Freundin. Dabei grinste sie aber gespielt, was mich komischerweise zum lachen brachte
,, Wieso lachst du so?", fragte mich Alec.
,, Ach, nur so." Typisch Finnja.
,, Mhm, war das eine Antwort?"
,, Nö, eigentlich nich..."
,, Wenn man einen Vampir als Ehemann hat, Fabi, kann das sehr gefährlich sein", und schon hob er mich hoch und rannte mit mir ins Wasser.
,, ALEC!" Doch es war zu spät. Innerhalb einer Millisekunde war ich unter Wasser.
Als ich dann schnell nach oben schwamm und oben nach Luft rang, suchte ich erstmal den Übeltäter. Leider war der aber nirgends zu sehen.
Doch aus meinem Traum konnte ich mir denken, was er vorhatte und stellte mich schon mal darauf ein, das er gleich hinter mir auftauchen würde.
Paar Sekunden vergingen und es passierte immer noch nichts.
Ohne zu überlegen wollte ich schon zurückschwimmen, doch kalte Hände hinderten mich daran und zogen mich wieder zurück.
,, Hab ich dich.", flüsterte Alec mir ins Ohr.
,, Du gemeiner Vampir!" Bei dem Satz musste ich anfangen zu grinsen.
,, So bin ich nun mal!" Dann küsste er mich sachte.
Ich natürlich erwiderte dies nur zu gerne.

~Finnja~

Als Alec sich Fabi schnappte und zum Wasser flitzte, gab Deme mir einen Kuss auf den Schopf und flüsterte mir ins Ohr:
,, Du darfst entscheiden was wir heute machen." Da ich wusste, das eine Sache nicht in Frage kam, sagte ich das erst gar nicht.
,, Was steht denn zur Auswahl?"
Er lachte leise, warf den beiden anderen Paaren einen Blick zu und sah dann wieder zu mir.
,, Nach St. Lucia und eine Tour an den Pitons und über Land nach Soufrier.
Oder eine Tour durch zum Maracas Beach, wo wir 1 Stunde durch den Regenwald fahren und dann 2 Stunden am Strand verbringen.
Dann können wir mit einem Schiff nach Curacao fahren und dort dann zum Aquarium Beach gehen. Und da dann zum Sea-Aquarium, das gleich rechts liegt. Da gibt es eine Delfin Show und es gibt da auch Restaurants und Geschäfte. Dazu kannst du in einer - vom Meer abgetrennten Bucht - mit diversen Fischen und Rochen schnorcheln und direkt füttern. Es gibt aber noch etwas...." Also ich glaube, ich habe mich schon entschieden. Weiter braucht er gar nicht mehr zu reden.
,, Was denn?", fragte ich neugierig. Ein grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
,, Innerhalb der Bucht sind mit Maschendraht noch 2 andere Gehege abgetrennt. Und weißt du was da drin ist, wo du auch mit denen schnorcheln und füttern kannst?", er grinste verschwörerisch. ´So wies es aussieht irgendwas gefährliches.`
Schnell schüttelte ich den Kopf und sah ihn noch neugieriger an.
,, Zum einen Schildkröten." Ok, ich glaub, ich hab mich geirrt.
,, Zum anderen...", wieder machte er eine dramatische Pause.
,, Jetzt machs doch nicht so spannend!" Sein grinsen verging nicht.
,, Haie.", sagte er dann endlich. ´Bitte was?? In echt hab ich solche Dinger noch nie gesehen...aber in Filmen...und da waren sie ziemlich gruselig. Vor denen hab ich Angst.`
Ich sagte nichts, sondern sah ihn einfach nur an. Dabei schluckte ich einmal leicht.
,, Angst?", fragte er neckend.
,, Nein, nicht vor Fischen, Rochen oder Schildkröten."
,, Aber vor Haien."
,, Na und? Weißt du wie groß die Dinger sind?"
,, Also Finsch. Sowas nennt man Meereslebewesen." Ich seufzte.
,, Das weiß ich. Du weißt was ich gemeint habe." Er grinste mich nur an, doch ging nicht weiter drauf ein.
,, Also. Wo willst du hin? Oder soll ich noch weiteres auflisten?"
,, Nein. Ich will nach Curacao." Er hob eine Braue und sah mich erstaunt an.
,, Du willst ernsthaft da hin?"
,, Ich muss ja nicht unbedingt mit den Haien schnorcheln. Aber auch das mache ich."
Er pfiff erstaunt.
,, Meine kleine, mutige, Abenteurerin", sagte er lachend.
,, Ts.." Mein Ehemann sah zu den beiden anderen, die sich küssten.
,, Hey Alec! komm mal her, ich muss dir was unglaubliches erzählen.", rief er.
Oh Gott. Der wollte doch nicht...Demetri!!
Alec zögerte nicht lange, hob Fabi hoch und flitzte wieder zu uns. Dann stellte er meine BFF ab und sah erst zu mir, dann zu Deme.
,, Was gibts so unglaubliches?"
,, Du weißt ja auch, was es auf Caracao im Sea-Aquarium gibt, oder?"
,, Klar."
,, Rate mal, wer mit den gefährlichen Tieren schwimmen will.", sagte mein Mann grinsend.
Alec sah ungläubig zu mir.
,, Das traust du dir ernsthaft zu? Bist ja lange nicht so ängstlich wie Fabi.", auch er grinste. Meine BFF sah ihn gespielt beleidigt an.
,, Nein. Ich hab nicht so schnell, oder vor so viel Angst, wie Fabi."
,, Aber du warst auch nicht immer so mutig.", protestierte sie. Sofort wusste ich was sie meinte und sah sie mit einem Blick an, der sagte: Sag-es-nicht.
Aber das hielt sie nicht ab.
,, Also einmal, da waren w...", weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie.
,, Shhhhhh! musst du das jetzt erzählen?"
Sie grinste mich verschwörerisch an.
,, Wie du mir, so ich dir.", sagte sie bloß und wollte gerade weiter erzählen, als ich ihr wieder zuvor kam.
,, Pshhh!! das wollen sie nicht hören!"
Ich sah zu den beiden.
,, Wer sagt das? Mich würde es brennend interessieren, was da mal war, wovon Fabi grad spricht.", kommentierte mein Ehemann.
,, Mich ebenfalls.", bestätigte Alec grinsend. ´Nein...das ist..`
,, Danke das ihr mir in den Rücken fallt."
,, Immer wieder gern." Mein Mann. Dann wendeten sich die beiden an Fabi. Ich machte mir nicht die Mühe, sie jetzt noch daran zu hindern, da die Jungs es sowieso rauskriegen würden.
,, Also als wir 11 waren und nach Hause gingen, da war es schon dunkel und wir kamen von Freunden. Auf jeden fall hat es manchmal so komische Geräusche gegeben, was aber nur Plastiktüten waren, die vom Wind herum geweht wurde. Tja und meine Freundin hat sich immer ängstlich umgeguckt und ist dicht hinter mir gelaufen. Und dann habe ich einen Hund gesehen, Finsch aber nicht, da sie immer nur nach hinten sah. Da kam mir eine Idee. Als der Hund uns fast erreicht hatte, bin ich zur Seite gesprungen und hab ´Buh`gemacht. Finsch natürlich ist total erschrocken, hat nach vorne gesehen und vor Schreck geschrien als auf einmal der Hund vor ihr war. Der H...", sie musste sich mittlerweile beherrschen um nicht zu lachen.
,, Der Hund hat sich so erschreckt, als sie geschrien hat und ist abgehauen.", jetzt lachte sie los.
Selbstverständlich brachen auch die beiden in schallendes gelächter aus.
,, Danke Fabi, das war jetzt auch nötig." Ich bekam keine Antwort, stattdessen wurde weiter gelacht. Und sie kringelten sich am Boden vor lachen.
Ich seufzte nur und wartete, bis sie fertig waren.
,, So, seit ihr jetzt fertig?"
,, Ja, sind wir.", sagte mein Ehemann und grinste mich schelmisch an.
,, Gut. Können wir dann los?", ich wollte das Thema jetzt von dem Geschehen ablenken.
,, Wenn du willst.", er stand auf und reichte mir eine Hand. Diese ergriff ich und ließ mir hoch helfen.
,, Dürfen wir auch mit? Ich würde zu gerne Fabis Gesicht sehen, wenn sie einen Hai sieht.", Alec.
Ich sah zu ihnen.
,, Wenn ihr Lust habt.", ich lächelte sie freundlich an. Auch sie standen jetzt wieder auf.
,, Okay, dann kommen wir mit.", sagte meine BFF.
,, Wir treffen uns an unserem Haus. Wir sind näher am Ort, wo wir hinmüssen.", mein Ehemann.
Sie nickten nur wieder und schon machten wir uns auf den Weg in unsere Häuser, um uns umzuziehen.


Während ich mich umzog, buchte mein Mann die Tour und das schnorcheln. Da mein Bikini nass war, hängte ich ihn über die Wanne und zog mir einen anderen drunter. Darüber trug ich ein gelbes Kleid aus Flieder. Einfach, gemütlich und passend, zumindest fand ich es so.
Dann ging es auch schon los.
Die Schiffsfahrt dauerte ungefähr eine halbe Stunde, dann hielt es in einem Wasserkanal. Zwei schwimmende Brücken, die anscheinend Pontonbrücken hießen, verbanden 2 Teile der Stadt. Einfach ein wunderbarer Anblick. Aber dann fuhren wir mit dem Taxi zum Aquarium-Beach und liefen danach gleich zum Sea-Aquarium. Da zeigten die Jungs uns eine Umkleide, wo wir uns umziehen konnten. Natürlich machten wir das und drückten unseren Jungs dann die Sachen in die Hand, da sie nicht mit schwimmen wollten, sondern eher zusehen. Dies konnten sie, da es unter der Bucht eine Plexiglasscheibe gab. Fabi und ich fassten einen Entschluss, zuerst zu den Haien zu gehen, auch wenn uns da ein wenig mulmig zu Mute war. Aber als uns erstmal von jemandem erklärt wurde, wie das geht und wir bei ihnen waren, klappte es ganz gut. Die Haie taten uns nichts. Selbst das füttern verlief reibungslos. Ihr Größe beeindruckte und schockierte mich zugleich. Wenn ich bedachte, das Wale noch größer waren, wurde mir mulmig. Kaum waren wir aus dem Wasser, standen unsere Männer lächelnd bei uns.
,, Gut gemacht. Das ihr so viel Mumm habt, nicht schlecht. Zumindest für Menschen.", neckte Deme uns.
,, Tja. Da seht ihr, das wir auch mutig sein können."
,, Bei dir ist das sowieso verwunderlich, Fabi.", gab jetzt auch Alec seinen Senf dazu.
Ein grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

Den restlichen Tag über besichtigten wir noch den Ort und einige Geschäfte. Hier war die Luft ebenfalls schön erfrischend. Erst am Abend kamen wir wieder Zuhause an. Alec hatte Fabi in Vampirgeschwindigkeit zum Haus gebracht, als sie sich vor der Haustür von uns verabschiedeten und eine gute Nacht wünschten. Demetri trug mich ins Schlafzimmer und legte mich sanft aufs Bett und legte sich zu mir.
,, Deme...", begann ich.
,, Nein, ich habe dir gesagt, ich gehe das Risiko nicht mehr ein. Schlaf schön.", nach diesen Worten drückte er mir einen Kuss auf den Schopf und legte dann die Arme um mich. Da ich wusste, das eine Diskussion jetzt nichts als ärger brachte, ließ ich es sein und schmiegte mich an ihn.
,, Danke.", flüsterte ich noch, bevor ich die Augen schloss und langsam ins Traumland wanderte.

Besprechungen

~Fabienne~

Am Abend kehrten wir wieder zurück nach Hause. Dort angekommen, legte ich mich erstmal aufs Sofa und streckte meine Beine aus. Verdammt, es tat immer noch weh!
,, Hast du überhaupt kein Schiss gehabt, mit den Haien zu schwimmen?", fragte mich Alec zum wiederholten mal.
,, Wenn ich dir jetzt sage, dass mir schon ein klein bisschen mulmig zumute war, reicht dir das als Antwort."
,, Nur wenns ernst gemeint ist!"
,, Versprochen!"
,, Dann bin ich ja beruhigt." Er schob sanft seine Hände unter meinen Körper und trug mich dann nach obens ins Schlafzimmer.
,, Ich bin aber irgendwie noch gar nicht müde.", protestierte ich, als er mich auf dem Bett abgelegt hatte.
,, Trozdem solltest du jetzt schlafen! Morgen wollen wir doch einmal die ganze Insel erkunden und ich schätze mal, dass du nicht nur getragen werden willst!"
,, Auf keinen Fall!"
,, Gut, dann schlaf jetzt! Ich bin ja bei dir."
,, Und was ist mit dem Jagen? Wann wolltet ihr beide das denn machen?"
,, Genau genommen, haben wir heute schon gejagt, aber nur kurz. Als ihr euch umgezogen habt sind wir schnell..."
,, Wer musste diesmal dran glauben?"
,, Zwei 16-jährige Mädchen. Beide waren allein unterwegs und..."
,, Mehr will ich gar nicht wissen.", unterbrach ich ihn und ging dann zum Kleiderschrank, um mich umzuziehen. Der war allerdings 2 Türen weiter.
Schnell zog ich meinen Lieblingsunterwäsche an (weiße BH Ganitur) und verzog mich dann wieder zu Alec.
Dem blieb erstmal der Mund offen stehen, als er mich sah.
,, Nur zur Info! hier ist es sehr heiß! Und ich hab kein Bock, die ganze Zeit zu schwitzen."
,, Du weißt, dass für die Abkühlung ich da bin, oder?"
,, Klar, aber selbst durch die anderen Schlafanzüge, kommt deine Kälte eben nicht so gut durch! Außerdem, Nahkontakt ist am Effektivsten!"
Ohne auf seine Antwort abzuwarten, stieg ich wieder ins Bett und kuschelte mich an Alec, der mittlerweile obenrum nichts mehr anhatte. Oh Gott, die verdammten Muskeln. Selbst jetzt schmelze ich noch dahin.
,, Kann man dich eigentlich gar nicht umstimmen?"
,, Fabienne? Hast du überhaupt begriffen, was ich heute morgen gesagt habe?"
,, Klar habe ich das. Du wolltest mich fast umbringen, hast meinen Körper demolliert und dabei noch meinen linken Arm verstaucht. Hab ich verstanden."
,, Wie kommst du dann überhaupt noch auf die Idee?"
,, Ich finde es nicht schlimm! Ich liebe dich und ich will nichts sehenlicheres als dich, Alec Volturi. Auch wenn ich Verletzungen haben könnte, mir ist das egal!"
,, Wenn du Verwandelt wirst, ist das kein Problem mehr."
,, Ja, aber es ist was anderes als wenn du noch ein Mensch bist. Du nimmst alles anders wahr, nur leider nicht mehr so menschlich eben. Das werde ich vermissen."
,, Wer sagt denn, dass es als Vampir nicht besser ist?", fragte er mich mit einem kleinen Grinsen.
,, Alec, du weißt was ich meine. Außerdem wäre es für dich auch nicht mehr so...."
,, Sagen wir es mal so. Klar ist dein Geruch verlockend und ja, es ist auch angenehmer neben dir zu liegen und zu merken, wie dir das Blut durch deine Adern fließt. Aber gleichzeitig ist es auch gefährlicher für dich. Und das Risiko will ich nicht eingehen. Wenn du sterben solltest, nur weil ich die Kontrolle über mich verloren habe und nur noch auf dein Blut fixiert war, würde ich mir das nie verzeihen können."
,, Das passiert aber nicht."
,, Denk an deinen Traum. Das was du da gesehen hast, dieses bedrohliche, gefährliche an mir und Deme, dass sind wir. Wir sind die gefährlichsten Raubtiere der Welt. Nur weil wir euch lieben, bedeutet das nicht, dass wir eines Tages nicht doch mal eurem Blut widerstehen können. Und jetzt schlaf Fabi, bevor wir hier noch Stunden diskutieren."
,, Aber...", wiedersprach ich. Doch Alec schaute mich grinsend an, sodass ich wusste, dass ich sowieso keine Chance hatte. Also kuschelte ich mich wieder an Alec und schlief dann friedlich ein.

In den nächsten paar Tagen unternahmen wir noch viel. Insel erkunden, schwimmen, Stadtbesuche auf anderen Inseln und natürlich Jetski fahren, was gegen zwei Vampire ziemlich schwierig war.

Schließlich erreichten wir die 2 Woche und schon bald stand unsere Verwandlung an. Paar Tage vorher trafen wir uns bei mir und Alec Zuhause und besprachen alles.
Wie gewohnt saß ich mit Alec auf dem Sofa, das andere gegenüber beschlagnahmten die anderen beiden.
,, Und du bist sicher, dass du anfangen willst?", fragte Deme meine BFF.
,, Ja, sicher."
,, Heißt das nicht normalerweise die Jüngste fängt an?"
,, Bei Brettspielen, Alec. Aber nicht wenn es darum geht, in einen Vampir verwandelt zu werden!" Mein Ehemann schaute mich grinsend an und wendete sich dann wieder den anderen zu.
,, Gut, dann gehen wir zuerst zu dir rüber. Willst du mitkommen, oder hier bleiben Fabi?"
,, Ich weiß nicht. Bei der Verwandlung im Traum hab ich ja auch schon zugeschaut. Ist deine Entscheidung, Finsch."
,, Wie ich dich kenne, willst du wohl lieber Zuhause bleiben, oder?"
Ich nickte kurz.
,, Gut, dann ist das ja besprochen. Fabienne bleibt hier und wir treffen uns dann bei uns. Du weißt schon wie es abläuft, oder?"
,, Ja, ich musste die Verwandlung durchleben. Glaub mir, ich kenn das."
,, Leider...", nuschelte Demetri.
Sofort musste ich wieder an den Traum denken und an die höllischen Schmerzen bei der Verwandlung. Zwar wurde das Gift immer wieder von Alec rausgetrunken, aber trotzdem hatte ich die Qualen mehrere Minuten erleben müssen. Es waren die schlimmsten Schmerzen, die ich jeh erleben musste....
,, Erinnert dich das wieder an die Waldszene?", fragte mich Alec besorgt.
,, Irgendwie schon.", meinte ich.
,, Gut, ich glaube mehr müssen wir dann heute nicht besprechen. Alec kann dir ja noch das notwendigste sagen. Den Rest bringe ich Finsch gleich bei, wenn wir weg sind. Dann musst du erstmal nicht alles mit anhören ok Fabi?"
,, Einverstanden." Irgendwie war mir komisch dabei.
,, Gut, dann gehen wir zwei mal nach Hause, ok?"
,, Klar, euch beiden noch viel Spaß!" Danach waren beide verschwunden.
,, Und was machen wir jetzt?"
,, Weiß nicht. Wir könnten im Pool schwimmen, oder einen Film anschauen, oder..."
,, Habt ihr Filme?"
,, Klar, über iTunes bekommst du alle. Welchen willst du denn schauen?"
,, Wie wäre es mit Titanic?"
,, Von mir aus, aber fang bitte nicht an zu heulen.", sagte Alec grinsend und fing schon an den Fernseher bereit zu machen. In der Zwischenzeit kuschelte ich mich in eine der Decken ein und wartete darauf, dass ich mich bei Alec anlehnen konnte.
Schließlich war er fertig, kam zu mir und legte sich quer aufs Sofa und ich auf ihn.
Dann fing auch schon das Lied an und beinahe wäre mir eine Träne übers Gesicht gerollt.
Aber nur beinahe, denn Alec bermekte das und fing an zu lachen. Bevor sie auch nur runterkullern konnte, fing er sie mit den Fingerspitzen auf, was er bei diesem Film mehrmals machen musste.
Am Ende konnte sogar er mich nicht mehr retten. Die ganze Zeit über strich er mir dann beruhigend über die Arme.
,, So viele Menschen sterben...", flüsterte ich.
,, Ich weiß. Aber wenn man es mal so nimmt, ich habe schon mehr Leute umgebracht, als da auf dem Schiff umgekommen sind."
,, Schlimm genug!"
,, Ich kanns nicht ändern was ich bin!"
,, Ich weiß, hauptsache ich bin nicht die nächste."
,, Hoffen wir es mal nicht.", nuschelte er zurück, bevor dann schließlich die Titanic komplett im Meer versank.

~Finnja~

Wieder zu Hause angekommen, setzte ich mich auf die lilane Matte. Deme setzte sich zu mir.
,, Da du die Verwandlung schon durchgemacht hast, muss ich dir darüber nichts mehr erzählen, oder?"
Ich überlegte kurz. Gab es noch etwas, das ich wissen wollte? Nein, nicht das ich wüsste.
,, Ja, da hast du Recht.", ich schmunzelte ich stand auf.
,, Ich hab Hunger. Ich mach mir mal schnell was zu essen."
,, Soll ich dir helfen?" Grinsend sah ich zu ihm.
,, Wenn du willst.", schon ging ich Richtung Küche. Mein Ehemann flitzte in Vampirgeschwindigkeit an mir vorbei und stand in wenigen Sekunden schon grinsend in der Küche.
,, Auf was haben sie lust My Lady?" Belustigt kicherte ich und stellte mich vor ihn.
,, Was empfiehlt mir der Werte Herr denn?", man sah ihm an, das er ein lachen unterdrückte.
,, Ich würde ihnen den Tomatensalat empfehlen, der ist deliziös und gesund zugleich."
,, Vielen dank für die Empfehlung. Sonst noch etwas?", die ganze Zeit über grinste ich ihn an.
,, Selbstverständlich. Die Spaghetti Bolognese dürfte sie vom Hocker reißen, so lecker soll es sein."
Jetzt konnte ich nicht mehr und lachte los. Auch Demetri konnte sich nicht mehr halten.
,, I-Ich glau...be wir soll...ten nicht merh so fö...rmlich reden. Sonst lach...en wir uns noch kap...utt.", brachte ich immer noch lachend hervor. Er nickte nur und versuchte sich zu beruhigen. Dasselbe versuchte ich auch. Doch ich musste schon so sehr lachen, das mit Tränen über die Wange kullerten und mich an der Theke festhalten, da ich sonst vor lachen auf den Boden fallen würde.

Ganze 2 Minuten lachten wir noch, bis wir es endlich schafften, uns zu beruhigen. Ich hatte mich zuerst wieder gefasst.
,, Lachen ist auch gesund.", sagte ich grinsend.
,, Mhm, was immer du sagst.", mit diesen Worten legte er seine Lippen auf meine. Natürlich konnte ich ihm einfach nicht wiederstehen und erwiderte den Kuss. Dann lief ich zum Kühlschrank und schaute hinein.
,, Ah. Das mit dem Tomatensalat hast du gesagt, weil der hier drin steht. Wann hast du den gemacht?", fragte ich ihn, während ich die Schüssel mit dem Salat herausholte und auf die Theke stellte.
,, Vorgestern Nacht, oder so. Irgendwie musste ich mich ja beschäftigen, während du schläfst. Und so dachte ich mir, hast du was zu essen, falls es dich mal nach Salat lüstet.", wieder einmal kam sein grinsen zum Vorschein.
,, Gut mitgedacht. Ich liebe Tomatensalat."
,, Dann ist es ja umso besser." Ich lächelte, holte eine Schüssel aus dem Küchenschrank, stellte sie auf den Tisch und schöpfte mir den Tomatensalat auf. Mein Ehemann setzte sich mir gegenüber und beobachtete mich.
,, Was ist so spannend daran, wie ich esse?", fragte ich schmunzelnd, als ich ein paar Gabeln voll gegessen hatte.
,, Es ist faszinierend."
Mein Blick wurde veriwirrt und ich hörte auf zu essen.
,, Inwiefern?"
,, Naja. Wir müssen den Menschen nur in den Hals beißen um sie zu auszusaugen, und ihr...
ihr müsste mit Besteck euer Essen essen und dazu noch kauen."
,, Suppen nicht." Er grinste.
,, Okay, alles bis auf die. Die dann Löffeln, aber du weißt, was ich meine."
,, Ja. Kannst du dich denn nicht mehr an dein Menschenleben erinnern?"
Den Salat hatte ich mittlerweile völlig vergessen.
Mein Mann schüttelte den Kopf, doch grinste dabei.
,, Leb du mal 1735 Jahre und versuche dich dann an damals zu Erinnern."
,, Oh, ich vergaß, das du schon so alt bist.", sagte ich frech grinsend.
,, So ein freches Ding.", auch er grinste jetzt frech.
,, Demetri, sowas wie mich nennt man Mensch. M-E-N-S-C-H."
Seine Antwort war ein kurzes lachen.
,, Iss jetzt. Dein Salat wartet noch." Schnell sah ich zu dem Salat vor mir. ´Oh, stimmt ja, den gibts auch noch.`
Ohne weiteres zögern aß ich den Salat noch auf. Während ich das tat, schwiegen wir. Uns fiel nämlich kein Thema mehr ein. Nachdem ich alles aufgegessen hatte, spülte ich, mithilfe von Deme, ab und ging dann ins Schlafzimmer. Dort zog ich mir meinen Pyjama an und kuschelte mich ins Bett. Und wie jeden Abend kam mein Mann zu mir ins Bett und legte die Arme um mich. Ich schmiegte mich an ihn, schloss die Augen und fiel nach wenigen Minuten ins Traumland.

Die Tage vergingen. Und schon bald kam der Tag meiner Verwandlung. Naja, der echten diesmal.
Alec kam am Abend zu uns und ich lag da schon im Bett bereit.
,, Okay. Finnja. Ich werde meine Gabe einsetzten, sobald du das erste mal schreist.", sagte Alec ruhig. Ich nickte und sah zu Demetri.
,, Dann mal los.", murmelte ich. Er nickte, gab mir nochmal einen Kuss auf die Schläfe, ehe er sich meinem Hals nährte und dann schließlich zubiss. Es lief so wie im Traum ab. Erst hörte er nicht auf, doch schaffte es dann stocckend. Aber diesmal mit dem Unterschied, das mein Mann nach dem lösen, nach hinten zur Wand sprang. Dann setzte der Schmerz ein. Kaum überrollte mich die erste Welle, schrie ich auf. Lange dauerte es nicht, bis ich in ein schwarzes Loch fiel.

Verwandlung

~Fabienne~

Zitternd zog ich mir mein Lieblingsoutfit an und ging nach unten. Noch eine gute, halbe Stunde und die Jungs würden zu mir kommen. Oh Gott, hatte ich Angst.
Um mich abzulenken, ging ich zum Fernsehr und schaute, ob da noch was wäre, was mir die Zeit vertreiben könnte, doch leider fand ich nichts. Essen hatte ich auch keine Lust mehr, deswegen ging ich nach oben ins Schlafzimer und ging raus auf die Terasse.
Der Ausblick war bei Nacht einfach fantastisch. Das Meer glitzerte auf und die Palmen wiegten sich hin und her. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören.
Irgendwie war es beruhigend, fand ich. Zumindest war es nochmal ein schöner Anblick bevor....
Fabienne! Denk über was anderes nach. Du machst dich nur noch mehr verrückt.

Gut 25 Minuten später war mir immer noch nichts anderes eingefallen, weswegen ich mich aufs Bett legte und wartete. Und wartete und wartete, bis ich schließlich unten jemanden hörte. Genauer genommen zwei Personen. Alec und Demetri waren anscheinend schon fertig. Arme Finsch. Ob sie jetzt wohl leiden musste? Hoffentlich hatte Alec sie betäubt.
,, Fabi? Bist du oben?"
,, Ja.", sagte ich in normalem Ton. Es war klar, dass sie mich hörten.
Innerhalb einer Sekunde standen sie im Zimmer und schauten mich an. Verdammt, sie hatten beide schwarze Augen, nicht gut.
,, Wie gehts Finsch?"
,, Ich hab ihr die Sinne genommen. Momentan spürt sie noch nichts."
,, Und ist alles gut verlaufen?"
Die beiden Jungs tauschten schnell einen Blick aus, bevor Deme mir antwortete.
,, Ich konnte gerade noch so aufhören. Anscheinend hätten wir doch vorher besser jagen sollen."
,, Heißt das, ihr...."
,, Du kannst entscheiden. Es wäre ein Risiko, wenn ich dich jetzt beißen würde. Wenn es dir lieber wäre, gehen wir kurz nochmal jagen, was aber einige Stunden dauern könnte."
Nein, auf gar keinen Fall würde ich hier nochmal rumhocken wollen und warten müssen, dass die beiden endlich kamen.
,, Nein, ich vertraue dir und Demetri. Meine Nerven liegen jetzt schon blank. Wie wird es dann erst in paar Stunden aussehen?"
,, Wie du meinst, aber es ist gefährlich."
,, Ich will es einfach hinter mich bringen."
Alec schaute mich einmal mitleidig an, bevor er sich dann neben mir ins Bett legte und mich nochmal mit einem Arm von hinten umschlang.
,, Du wir haben dir da noch was mitgebracht", sagte er grinsent und nickte Demetri zu. Der rannte schnell nach unten und holte ein Gals mit einer roten Flüssigkeit. Nein!
,, Top, die Wette gilt!"
,, Muss ich das jetzt wirklich trinken?"
,, Ja und ich würde mich beeilen. Sonst mach ich es nämlich gleich", antwortet mir Demetri und hielt mir das Glas hin. Ganz vorsichtig nahm ich es in die Hände.
,, Igitt!"
,, Noch bevor du Verwandelt wirst! Versprochen ist versprochen!"
,, Jaja!" Brings einfach hinter dir.
Schnell hielt ich das Glas an den Mund und schluckte dann hastig, das Blut runter. Irgentwie metallig.
Also es dann leer war, keuchte ich einmal kurz bevor ich sagte:,, Nicht mein Geschmack!"
,, Hab ich mir gedacht!" Alec fing an zu Grinsen udn Demetri gleich mit.
Dann wurden beide aber wieder ernst und wendeten sich den eigentlichen Thema wieder zu.
,, Weißt du, wie sehr ich es bereue, meine Gabe bei dir nicht anwenden zu können", meinte mein Ehemann mit einem Seufzen.
Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Scheise!
,, W-w-was?"
,, Weißt du noch als Aro versucht hat, deine Gedanken zu lesen? Oder als Jane versucht hat, dich zu quälen? Beides hat nicht funktioniert und dazu haben die noch einen Schlag von dir bekommen. Meine Gabe wird auch nicht wirken."
,, Auch Demetris nicht?"
,, Normalerweise nein, aber ich habs auch noch nicht ausprobiert, dich zu finden.", sagte er grinsend.
,, Wie lange habe ich dann denn Schmerzen?"
Wie vorhin schauten sich Alec und Deme an.
,, Der Schmerz verschwindet erst, wenn du verwandelt bist.", murmelte Alec, immer noch mit dem Gesicht zu seinem Freund.
,, Wie bitte? Das kann Tage dauern." So langsam wurde mir richtig schwindelig und ich ließ mich auf das Bett zurückfallen. Nein, nein, nein.....
,, Fabienne? Gehts dir gut?"
,, Mir ist schwindelig.", brachte ich hervor.
,, Alec, sie hat eine mords Angst. Kein Wunder, warum ihr Puls jetzt schon auf Hochtouren läuft!"
,, Weiß ich, aber ich kann ihr jetzt auch nichts sagen, was sie runterbringen könnte."
,, Ich... bekomm... keine... Luft", keuchte ich irgendwie herum.
,, Sie wird gleich ohnmächtig!"
,, Fabi, atme mal ganz tief ein ok. Jetzt machen wir ja noch nichts. Erst wenn du es sagst."
Doch ich konnte irgendwie nicht das tun, was mein Eheman mir sagte. Vor meinen Augen bildeten sich schwarze Schlingen und ich hörte ein Lautes dröhnen im Ohr. Meine Beine waren taub und fühlten sich nur wie Belast an. Genau wie die Arme.
,, Fabi!"
,, Willst du sie denn nicht jetzt verwandeln?"
,, Nein! nicht wenn sie kurz vor der Ohnmacht steht!"
,, Wenn du meinst. Fabi? Fabi, glaub mir, die Schmerzen gehen vorüber! du brauchst gar keine Angst zu haben!"
,, Ich... kann... nicht", murmelte ich.
Kurz bevor mir dann doch mein Körper entglitt, küsste mich Alec drängend und lenkte mich irgendwie wieder in die Realität. Alle Gedanken lösten sich auf und ich dachte wirklich nur noch an ihn. Augenblicklich merkte ich auch, wie meine ganzen Sinne wieder schärfer wurden und endlich dieses beschissene Dröhnen aus meinem Ohr verschwand.
,, Hilfts?"
Als Alec sich dann wieder von mir löste, nickte ich leicht. Mein Kopf schmerzte zwar immer noch, aber wenigstens nicht mehr so sehr.
,, Paar Sekunden später und du wärst weg gewesen."
,, So fühlt es sich also kurz bevor der Ohnmacht an.", nuschelte ich immer noch ganz benommen.
,, Die meisten Leute verlieren dann aber auch wirklich ihr Bewusstsein. Was manchmal gar nicht so schlimm ist.", bemerkte Demetri neckisch.
,, Du Mistkerl!" Ich schmiss ihm ein Kissen gegens Gesicht. Leider fing er dies rechtzeitig auf und lachte laut.
,, Fabi, sag einfach wann du bereit bist, ok?"
,, Glaub, du kannst jetzt anfangen. Mir gehts schon besser."
Ohne zu antworten strich Alec mir die Haare nach hinten und beugte sich leicht über meinen Hals.
Zuerst küsste er mich nur sanft und zog mit einer Hand meine Taille zu sich.
,, Ich liebe dich.", flüsterte er mir noch zu, bevor er dann seine Zähne in meinen Hals versenkte.
Wie erwartet war der Biss nicht gerade angenehm, dafür aber das Gefühl paar Sekunden später, umso besser. Ich spürte deutlich wie Alec das Blut langsam runterschluckte und sich sein Griff um mich immer mehr verstärkte.
,, Alec, es reicht."
Keine Reaktion.
,, Alec!"
Der Knurrte einmal kurz, bevor er wieder weitertrank.
Nun kam Demetri schnell zu Alec geflitzt und versuchte ihn an den Schultern wegzuzerren. Dabei musste er stark aufpassen, nicht einzuatmen.
,, Du bringst sie um! lass sofort von Fabi ab!"
Mit einem lauten reißen, löste er sich schließlich von meiner Kehle und drehte sich blitzschnell zu Demetri um.
Dann trat auch schon der Schmerz ein.
Es war als ging mein Körper in Flammen auf. Jeder Muskel, jede Sehne, jedes Organ, jeder Knochen brannte und ließ mich laut aufschreien. So laut wie im Wald.
Krampfhaft versuchte ich mich gegen das Feuer zu wehren, schlug um mich und rollte von einer Bettseite zur anderen. Dabei bemerkte ich, dass die ganze Bettwäsche voll mit Blut war. Oh Gott! Was hatte Alec gemacht. Während er mein Blut getrunken hatte, musste ich wohl die Zeit vergessen haben. Wie lange hatte ich wohl in seinen Armen dort gelegen? Zumindest lange genug, um alles in meiner Nähe mit meinem Blut zu beflecken.
,, Demetri! Reiß dich..." hörte ich eine Stimme von außen. Zwar wurde der Rest des Satzes von meinen Schreien unterdrückt, aber ich verstand den Sinn.
Ach du Scheise, nein! Die Jungs dürften auf keinen Fall die Kontrolle verlieren. Ich musste doch alles überstehen, heile...
Obwohl ich es bei dem Schmerz auch nicht mehr lange aushalten würde.
,, Ich kann nicht...!"
,, Du musst!"
Wieder Wörter, die an mir vorbeirrauschten.
Lichter die an mir vorbeirauschten.
Mein Leben das an mir vorbeirauschte.
Meine Kindheit, in Deutschland, der Kindergarten mit Finsch. Bilder die ich eigentlich kaum noch kannte, aber sie anscheinend in meinem Unterbewusstsein irgendwie gespeichert haben musste. Grundschule, Gymnasium und schließlich der Abschied von unserem Zuhause.
Florida, das neue Haus, die Umgewöhnung, die vielen schönen Momente mit meiner BFF bei Ausflügen.
Und schließlich dann der Unfall. Das Feuer und die leblosen Körper meiner Familie. Meine Schwester, wie sie hinten total mit Blut verschmiert lag und sich nicht mehr bewegte.
Dann der Sanitäter, der mich von dem Auto befreite, auf meinen letzten Wunsch hin aber, zu Finnja brachte. Auch sie war bei Bewusstsein gewesen und weinte schrecklich. Genau wie ich.
Krankenhaus, Heim, Ausflug nach Volterra.
Das erste Treffen mit Alec! Wie er mich angesehen hatte und wie ich mich direkt in ihm verlor. So unbeschreiblich schöne Erinnerungen.
Danach das Geheimnis, er mit mir in dem Aufenthaltsraum. Wie er mich eigentlich töten wollte, es aber dann doch nicht getan hat.
Der Flug zurück in unsere alte Vergangeheit, die Abmeldungen.
Natürlich noch der Traum. Finschs Verwandlung, der Ausflug, der Unfall, Demetri und Alec an meinem Hals, wie ich tot, aufgeschlitzt und voll mit Bissen auf dem Waldboden lag. Die vorgespielte Liebe und zum Schluss die Szene in Alecs Schalfzimmer. Wie er mich umbrachte, mich leer trank und es dabei sogar noch genoss.
Eines der schönsten Bilder war aber immer noch die Hochzeit. Niemals werde ich Alecs Worte am Traualtar vergessen und wie er mich küsste. Voller Leidenschaft und Zufriedenheit.
Bis jetzt natürlich die Flitterwochen.
Meine erste Hochzeitsnacht mit meinem Ehemann. Als Mensch könnte man sich nichts besseres vorstellen. Einfach unvorstellbar.
Die nächsten paar Tage, Ausflüge und der Verwandlungstag.
Womit wir wieder im hier und jetzt wären.
Alles Erinnerungen, die ich niemals wieder loslassen werde und für immer in meinem Herzen behalten werde.
Und genau in diesem Moment schwor ich mir eins.
Meine Menschheit würde ich niemals vergessen. Niemals.
Denn sie war das beste, was mir jeh passiert war....

~Finnja~

Wie in meinem Traum, kam ich nach einiger Zeit aus dem schwarzen Loch heraus und durchlebte die Verwandlung in vollem Gange.. Doch ich wusste nicht ob ich es mir nur Einbilde, doch ich glaubte, dass die Schmerzen diesmal noch Schlimmer waren.
Alles in mir brannte, nicht eine winzige Ecke wurde von den Flammen verschont. Zwar versuchte ich immer nicht zu schreien, da ich das ja schon kannte, aber ich tat es trotzdem. Und wiedereinmal verlor ich jegliches Zeitgefühl.

Irgendwann zog sich das brennen langsam zurück. Doch es verschwand nicht, nein, es kroch in meine Kehle und dort blieb es. Dann schlug ich die Augen auf. Das erste was ich sah war die Decke. Zunächst versuchte ich meinen Arm zu bewegen, was mir auch gelang. Diesen hob ich an und drehte ihn hin und her und betrachtete ihn. Kurz danach erst bemerkte ich die Jungs, die neben meinem Bett standen.
,, Hey..", murmelte ich.
,, Hey. Alles gut überstanden?" Ich nickte zur Antwort und stand dann langsam auf. Kaum stand ich, fasste ich mir mit einer Hand an den Hals. Das brennen in der Kehle war fast unerträglich.
,, Dann lasst uns mal jagen gehen. Aber wir müssen aufpassen, es ist Mittag." Schon stürmten sie los und ich ihnen hinterher.

Wir blieben bei einem kleinen Pfad durch den Wald stehen und konzentrierten uns auf unseren Geruchsinn. Da! ein Mensch! wie der Wirbelwind rannte ich in die Richtung des Menschen, sprang ihn an und biss ihm in die Kehle. Er schrie auf, nur um in der nächsten Sekunde wieder zu verstummen. Ich leckte mir das Blut von den Lippen und keuchte zufrieden. Die Jungs kamen jetzt zu mir.
,, Ist ne Weile her, wo ich das gemacht habe."
,, Du hst es nie gemacht, außer in dem Traum.", sagte mein Ehemann.
,, Trotzdem.", sagte ich bloß und begutachtete den toten Mann am Boden.
,, Glaubst du, du hast dieselbe Gabe wie in deinem Traum?", fragte mich jetzt Alec. Ich löste den Blick von dem Mann und sah Alecs an.
,, Ich bin nicht sicher. Vielleicht, könnte möglich sein."
,, Probiers doch aus.", kam es von meinem Mann. Wieder nickte ich bloß. Dann ließ ich meinen Blick umherschweifen und blieb bei einem kleinen Ast hängen. Konzentriert sah ich auf ihn und siehe da! er schwebte wirklich! da ich ja nur wissen wollte, ob ich die Gabe hier auch wieder habe, wendete ich den Blick von dem Ast und unterbrach somit meine Konzentration.
,, Wie du siehst, ja." Genau in diesem Moment fiel mir etwas wichtiges ein.
,, FABI!", schrie ich fast schon.
Die 2 zuckten kurz zusammen und sahen mich dann an.
,, Keine Sorge, ihr gehts gut. Sie durchlebt noch die Verwandlung. Du musst doch nicht gleich so schreien. Sonst denkt man noch, du würdest hier überfallen werden.", das kam von meinem Mann und gab mir einen Kuss auf die Wange. Erleichtert atmete ich auf.
,, Achso. Wann habt ihr sie gebissen?", fragend sah ich sie an.
,, Eine halbe Stunde später, nachdem ich dir die Sinne genommen habe.", Alec. Ich nickte.
,, Aber beinahe wäre das schief gegangen...", murmelte Deme.
,, Was ist genau passiert?", fragte ich erschrocken.
,, Naja...", begann Alec, doch wurde von meinem Mann unterbrochen.
,, Erst hat sie eine mords Angst gehabt und wäre fast in Ohnmacht gefallen.", an der Stelle musste ich kurz kichern, doch fasste mich schnell wieder. Von Alec erntete ich dadurch einen wütenden Blick, den ich nicht beachtete.
,, Alec hat sie dann geküsst, wodurch er das verhindert hat. Wir haben sie gewarnt, dass das gefährlich ist, da wir vorher hätten jagen müssen. Auf jeden fall wollte sie es und dann hat Alec sich erst zu ihr gelegt und danach auch schon zugebissen. Und jetzt wären wir da angelangt, wo es schwer wurde...", er hörte kurz auf, ehe er weitersprach.
,, Da Alec nicht von ihr ablassen wollte, habe ich versucht ihn zurückzuziehen. Zum Glück hat er sich dann aber von selbst gelöst wenn auch...nicht so unsanft. Aber das Beschreibe ich jetzt lieber nicht genauer. Tja, dann bekam ich schwierigkeiten mit der Kontrolle und Alec sagte mir, ich solle mich zusammenreißen. Es fiel mir schwer.
Schließlich sahen wir keinen anderen Ausweg mehr und sind schnellstmöglich aus dem Zimmer gerannt, raus aus dem Haus und runter zum Strand. Da ging es dann und wir konnten uns beherrschen. Und darauf sind wir erstmal jagen gegangen.", er hörte auf zu sprechen. Anscheinend hatte er fertig erzählt.
Die ganze Zeit über hatte ich Aufmerksam zugehört.
,, Ein Glück, dass das noch hingehauen hat. Da hätte ich nicht zur Hilfe kommen können."
Sie nickten zustimmend.
,, Dann bin ich wohl mit euch allein, bis Fabi verwandelt ist.", sagte ich grinsend um die Stimmung zu heben. Es schien zu funktionieren,d enn auch sie begannen zu grinsen.
,, Keine Sorge, so schlimm sind wir nicht."
,, Mh, werden wir ja sehen."
Lachend rannten wir in Vampirgeschwindigkeit zurück. In Fabi und Alecs Haus ließen wir uns alle auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder.
Den restlichen Tag über quatschten wir über belangloses Zeug, Jagd, Gaben, oder schauten Fernsehe. Denn irgendwie musste man die Zeit ja totschlagen. Wir schafften es damit, auch die Nacht durchzukriegen. Und am nächsten Tag, war Alec der erste, der hörte wie Fabis Herz aufhörte zu schlagen. Blitzschnell rannten wir hoch und stellten uns ans Bett und warteten darauf, das sie die Augen aufschlug. Ich war sogar ziemlich aufgeregt, wieso, wusste ich nicht wirklich.

Ein Film zum Gruseln

~Fabienne~

Ich wusste nicht wie viel Zeit schon vergangen war, seitdem Alec mich gebissen hatte. Auch wusste ich nicht, ob das hier überhaupt mal enden würde. Momentan strahlte das Feuer in mir weiter, heißer denn jeh. Schreien konnte ich mittlerweile nicht mehr, dazu war meine Kehle viel zu gereizt und überanstrengt. Das einzige was mir übrig blieb, ist zu warten und still liegen zu bleiben.
Und das tat ich auch. Stunde um Stunde um Stunde...

Schließlich erreichte das Feuer den Höhepunkt, es erstreckte sich nochmal in meinem ganzen Körper und verbrannte auch die Restlichen überbleibsel meines Menschlichen Lebens. Dann zog es sich langsam zurück, von der Fußspitze angefangen, bis in den Bauchereich. Wenigstens waren meine Beine schon mal befreit.
Danach verschwand auch das Brennen in den Armen und im Kopf. Am Schluss loderte nur noch mein Herz. Solangsam kam mir das Gefühl, dass ich eigentlich gar keine Verwandlung haben wollte und mein Herz einfach noch weiterschlagen wollte.
Doch leider würde es geschehen.
Mein Herzschlag beschleunigte sich schnell, bis es die drei letzten Schläge von sich abgab.
mhm,mhm,mhm.
Dann war es für immer still.

Lange Zeit hatte ich Angst mich zu bewegen. Zwar hörte ich schon von Alec und Demetri die Stimmen, wollte aber immer noch nicht aufstehen.
,, Glaubst du sie hatte heftige Schmerzen?" FINNJA!
,, Normalerweise nehme ich ja immer Menschen die Sinne bei der Verwandlung, damit sie das gröbste nicht merken. Bei eigentlich jeder Voltur Wache habe ich dies Verwendet. Sonst sind die Schmerzen wirklich heftig. Und da ich bei Fabi meine Gabe nicht anwenden kann..."
,, Das schlimmste, Finnch ist ja, dass sie so lange gebraucht hat. Währen es nur 2-3 Tage gewesen. Aber 5 Tage sind schon ziemlich viel.", fügte Deme noch hinzu.
,, Ich und Jane haben glaube ich genau 5 Tage gebraucht. Und schau dir mal bitte unsere Fähigkeiten an."
,, Also wenn jemand weniger Tage für die Verwandlung braucht, hat der meistens keine Gabe?"
,, Genau. Bei 3 Tagen kann man sich nie sicher sein, obwohl man schon dazu neigt. Ab 4 sagt man, kommen ziemlich häufig Gaben herraus und darunter sogar richtig gute." Hoffen wir mal Finnjas Ehemann hat recht.
,, Was ist das höchste, Deme?"
,, Keine Ahnung. Die meisten bei der Volturiwache brauchen 4 oder 5 Tage. Und dort sind nur die besten."
,, Glaubst du ,Aro wird begeistert sein von meiner Gabe?"
,, Machst du witze!", schrien die beiden gleichzeitig.
,, Er wird begeistert sein. Weißt du wie praktisch das sein kann?"
,, Vor allem im Kampf.", meinte mein Ehemann.
,, Wenn ihr meint."
Ne, ich will auch mitreden können! deshalb schlug ich schnell die Augen auf und sah direkt an die Decke.
Alles war total hell. Ohne Probleme konnte ich jedes Staubkörnchen und jedes noch so kleine Partikelchen erkennen.
Langsam hob ich dann auch den Kopf und schaute in das Gesicht von Alec.
Wow, ich wusste schon immer das Alec wunderschön war, aber jetzt bekam ich nochmal ein ganz anderes Bild. Er war im wahrsten Sinne perfekt.
,, Wow.", war das erste Wort was ich von ihm hörte. Seine Stimme klang ein bisschen sanfter als sonst.
,, Was ist denn?", fragte ich und erschreckte sofort. Das war doch nicht meine Stimme! sie war so sanft und himmlisch, dass ich selber nie aufhören wollte zu sprechen.
,, Fabi, schau dich im Spiegel an und dann weißt du es.", meinte jetzt Demetri. Auch er sah ein bisschen verändert aus, aber im positiven Sinne.
Und dann erblickte ich zum ersten mal meine BFF.
,, Fabi!"
,, Finsch."
Sie kam auf mich zugestürmt und umarmte mich heftig. Ich sie natürlich ebenso.
,, Meine Damen, kommt ihr!" Demetri winkte uns zu sich und wir stellten uns jeweils an eine Seite von ihm.
Dann hielt er auch schon jeder mit einer Hand die Augen zu.
,, Da ihr euch beide noch nicht im Spiegel gesehen habt, werden wir das jetzt übernehmen. Wenn ich gleich meine Hand wegnehme, solltet ihr die Augen zulassen!"
Wir nickten und schon war Demetri verschwunden.
,, Jetzt könnt ihr sie wieder öffnen."
Mit einem leichten Zögern blinzelte ich erstmal und schaute nur kurz in den Spiegel. Doch was ich da sah, ließ mich die Augen weit aufreißen.
,, Bin das ich?"
,, Ja, das bist du Schatz!" Alec stellte sich hinter mich und umarmte meinen Körper. Er war ja gar nicht mehr kalt.
,, Du bis warm.", flüsterte ich ihm zu.
,, Du auch.", flüsterte er zurück.
,, Und weißt du, was du noch bist?"
,, Was denn?"
,, Die hübscheste Frau die ich jeh gesehen hab. Und der hübscheste Vampir dazu."
,, Das kompliment gebe ich gerne zurück. Irgendwie siehst du anders aus als sonst."
,, Das liegt daran, dass deine Sinne schärfer sind. Du siehst mich jetzt klarer und kannst auch alles besser einschätzen."
,, Wow.", sagte ich nochmal und schaute dabei in mein Spiegelbild. Ich war echt bildhübsch.
,, Sag mal, Fabi? Hast du nicht noch was anderes.", fragte mich nun meine Freundin.
,, Was denn?"
,, Dein Hals muss doch fürchterlich brennen!"
,, Mh, noch nicht. Wieso?"
Beide Jungs schauten mich auf meine Antwort hin erstaunt an.
,, Du hast keinen Durst?"
,, Nicht so starken, nein. Wieso Deme?"
,, Weil normalerweise jeder Neugeborene erstmal Durst hat. Meistens kann er sich sogar nicht beherrschen."
,, Also ich hab jetzt nicht gerade das Gefühl, dass ich jagen müsste."
,, Ok, das hab ich auch noch nie erlebt, aber egal. An dir kann man sich sowieso die Zähne ausbeißen!"
,, War das jetzt wörtlich gemeint?" Pure Ironie schwang in meiner Stimme mit.
,, Nein, das kann man garantiert bei dir nicht!"
,, Dann bin ich beruhigt."
,, Und was machen wir jetzt?", fragte meine BFF.
,, Ich wüsste zu gerne...", meinte Deme und schaute dabei Alec an. Dann schauten beide zu mir.
,, Jetzt müsste ihre Gabe entwickelt sein.", murmelte mein Mann vor sich hin.
,, Warte mal, ihr sagtet, das sobald einer von euch eine Fähigkeit bei ihr angewendet hat, er sofort einen Stromschlag bekam. Wir müssten testen, ob das immer noch so ist."
,, Sag mal, bist du lebensmüde, Deme? Wer weiß wie viel Volt die jetzt entwickelt hat? Und überhaupt. Du weißt nicht in welche Richtung das überhaupt geht."
,, Aber um das zu wissen, müsste man es testen!"
,, Gut, dann mach du das aber! Fabi. Du rennst bitte irgendwo hin auf die Insel, ok? Am besten so weit wie nur möglich entfernt. Nach 5 Minuten kommst du dann zurück, ok?"
,, Ja klar, aber wieso?"
,, Demetri wird versuchen seine Gabe bei dir anzuwenden und dich somit zu finden. Ich und Finsch bleiben hier und schauen was passiert."
,, Dann renn ich mal los!"
Ohne zu zögern öffnete ich das Fenster und sprang hinaus.
Ws war zwar ungefähr 10 Meter hoch, aber für mich war das jetzt kein Problem mehr. Unten angekommen schoss ich schon in Vampirgeschwindigkeit davon und rannte zum hintersten Ende der Insel. Oh ja, Geschwindigkeit macht Spaß!

~Finnja~

Mein Ehemann wartete eine Minute, dann grinste er uns noch einmal zu, ehe er ebenfalls durchs Fenster sprang und in der nächsten Sekunde verschwand. Jetzt war ich mit Alec alllein.
Man glaubt es kaum, aber ich wurde nervös. Bis jetzt waren immer Deme oder Fabi noch dabei.
,, Bin mal gespannt was rauskommt.", riss er mich aus den Gedanken.
,, Ja...aber ich glaube nicht, das Deme sie aufspürt. Was glaubst du, wie viel Volt sie entwickelt hat?", fragte ich, damit kein peinliches stillschweigen eintrat.
Und so langsam wurde ich auch lockerer.
,, Keine Ahnung. Aber wir müssen erstmal herausfinden wie ihre Gabe funktioniert."
,, Und wie stellen wir das an?"
Er zwinkerte mir grinsend zu.
,, Keine Sorge, da fällt uns schon noch was ein."
,, Da bin ich mal gespannt."

Die restlichen paar Mintuen herrschte doch stille. Dann wurde ich aber endlich erlöst, denn Deme kam zum Fenster herein und ein paar Sekunden später auch meine BFF. ´Puh.`, dachte ich mir nur und sah zu Deme.
,, Schade.", sagte mein Ehemann grinsend und kam zu mir. Er legte einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
,, Danke, das ihr mich erlöst. Es war absolute Funkstille."
,, Du bist auch nicht gerade die größte Plaudertasche.", gab er zurück.
,, Ich wusste nicht worüber ich mit dir reden sollte.", sagte ich und sah jetzt zu meiner BFF.
,, Tja, kann ja nicht jeder gesprächig sein.", mit diesen Worten ging sie zu Alec.
,, Das einzige worüber wir kurz gesprochen haben ist, das ich mich frage wie viel Volt du entwickelt hast. Und Alec fragt sich wie deine Gabe funktioniert." Meine BFF sah Alec an.
,, Hast du schon eine Idee, wie wir das rausfinden können?"
,, Nein, aber da wird sich schon eine Lösung finden.", wieder grinste er.
,, Mal sehen.", murmelte Fabi.
,, Fabi. Hast du ernsthaft keinen Durst?", fragte ich immernoch erstaunt.
,, Nein, wirklich nicht. Der Durst ist nicht so groß."
Ich nickte nur und grübelte vor mich hin, ehe Deme mich mit einem Kuss aus den Gedanken riss.
,, Was machen wir jetzt?", fragte ich in die Runde und sah dabei jeden an.
,, Hm...gute Frage. Also gejagt haben wir, nur Fabi hat komischerweise keinen Durst, am Strand waren wir schon oft genug, die Insel haben wir ja schon erkundet.", listete Alec auf.
,, Wollen wir einen Film schauen?", fragte Deme.
,, Oh Gott. Alle außer Titanic! sonst wirdFabi ganz traurig und wenn sie es könnte, würde sie wieder die ganze Zeit heulen..", beschwerte sich Alec.
Ungläubig sah ich zu Fabi.
,, Du hast da ernsthaft geheult?", ich grinste belustigt. Sie sah beleidigt zu mir.
,, Natürlich! das ist doch traurig das die ganzen Menschen sterben!", verteidigte sie sich.
,, Fabi, das ist ein Film. Er mag zwar traurig sien, aber heulen muss man da doch nicht. Naja...aber du hast ja schon immer schnell bei traurigen Sachen geweint."
,, Nur weil du nicht weinen musst..", nuschelte sie, aber trotzdem verstand ich es.
Erst jetzt bemerkte ich, das die Jungs breit und amüsiert grinsten.
,, Lasst uns einen Horrorfilm sehen. Wo ihr euch schön gruselt und garantiert nicht in der Lage sein werdet, traurig über die getöteten zu sein.", mein Ehemann grinste verschwörerisch.
,, Ist es der, den ich denke?", fragte Alec belustigt grinsend.
Mein Ehemann nickte ihm nur zu und sah uns dann an.
,, Okay, einverstanden.", stimmte ich zu und sah zu Fabi.Sie überlegte noch, doch gab dann auch ihr einverständnis.
Dann rannten wir runter ins Wohnzimmer und setzten uns auf das Sofa.
,, An welchen Film habt ihr denn gedacht?", fragte ich, als Deme den Fernseher bereit machte.
,, Oh, das werdet ihr schon sehen.", sagte mein Mann und setzte sich auch zu uns und hatte die Fernbedinung in der Hand.
,, Bin mal gespannt wie ihr ihn findet.", sagte Alec grinsend und zwinkerte uns verschwörerisch zu.
Jetzt schaltete Demetri den DVD-Spieler an und der Film begann. Kaum startete die Menümusik, blickte ich durch, welcher Film das war. Über der Option ´Film starten` stand in roten Blutroten Buchstaben ´The Grudge` Ich hatte ihn zwar noch nicht gesehen, aber einen Ausschnitt und der Film war so gruselig.
,, Nein! bitte nicht der!", ich hielt mir die Hände vors Gesicht. Alec und Demetri lachten auf. Ich spürte Fabis Blick auf mir Ruhen, und durch ein kurzes durchlinsen sah ich ihren Blick. In ihm lag auch etwas Angst, sie schien ebenfalls zu wissen welcher Film das ist.
,, Tut mir leid, Mädels. Aber genau den sehen wir uns jetzt an.", er grinste frech und startete den Film dann. Den Anfang kannte ich nicht, deshalb überwand ich mich und nahm die Hände von meinem Gesicht. Naja, ein wenig neugierde war auch der Grund. Als ich den Ausschnitt den Films sah. war ich 12, da ist es ja klar, das ich Angst vor dem Film hatte.
Unbewusst klammerte ich mich trotzdem an Demes Arm.

Den ganzen Film über erschreckte ich mich oft, hielt den Atem vor Schreck an, verstärkte den Griff um Demetris Arm, schrie erschrocken auf, oder hielt mir die Hände vors Gesicht. Das einzig gruselige war ja eigentlich nur der Anblick dieser blauen Frau und ihr Geräusch, das sie immer machte. Vor ihr hatte ich mehr Angst, als vor dm Jungen, der nur wie ein Baby schrie, nur schriller, ehe er die Menschen tötet. Ein grauenhafter Film, kann ich da nur sagen. Der ist echt nichts für schwache nerven. Obwohl ich schon siebzehn war, fürchtete ich mich vor dem Film wie ein Kind.
Die Jungs hingegen grinsten die ganze Zeit nur amüsiert und schauten seelenruhig den Film, als wäre das ein einfacherer Science-Fiction Film. Als dann der Abspann einsetzte, rannte ich hoch ins Zimmer und ging raus auf den riesigen Balkon. Die anderen kamen auch nach wenigen Sekunden.
,, Na, haben wir Angst?", fragte mich mein Ehemann und küsste mich neckend.
,, Zurecht!", protestierte ich.
,, Genau! der Film war grauenhaft.", schaltete sich jetzt Fabi ein.
,, Genau das richtige für Vampire wie uns."; sagte Alec grinsend.
,, Tss...wie könnt ihr bei solchen Filmen nur so ruhig bleiben?"
,, Wieso auch nicht? Es ist ja nur ein Film und das passiert nicht in echt. Und selbst wenn, wir sind eindeutig stärker als diese Wesen in dem Film.", kam es von Deme.
,, Wie ihr meint.", murmelte ich.
,, Habt ihr während des Films eine Idee gekriegt, wie wir herausfinden können, wie meine Gabe funktioniert?", fragte Fabi und sah ihren Ehemann an.
,, Vielleicht.", sagte dieser grinsend.
Ich bin sicher, er hat eine. Wieso zum Teufel müssen die immer so geheimnisvoll machen und einen so neugierig? Konnten die es nicht einfach sagen? Anscheinend nicht, aber damit mussten wir Leben. Endlich sprach Alec weiter.

Die Gabe

~Fabienne~

,, Mhm, was meinst du Deme?" Er warf schnell ein Blick zu ihm rüber und grinste.
,, Seh ich genauso", sagte dieser kichernt und beide wendeten sich dann uns zu.
,, Tut mir leid Fabi", nuschelte Alec bevor er mich schnappte, meine Arme hinterm Rücken festhielt und ein Kunrren ihm entwisch. Demetri machte genau das gleiche mit Finnja.
,, Was soll das", rief ich ihm zu. ,, Lass Finnsch los!"
,, Lass mich überlegen. Ähm. Nein!"
Nun fing auch meine Freundin sich an zu wehren und verschte von ihren Ehemann loszukommen. Leider ohne Erfolg. Selbst mit den neuen Kräften konnte sie Demetri nichts tun. Hä?
Erst dann bemerkte ich den schwarzen Schleier um sie herum. Langsam ging sie in die Knie und landete dan auf den Boden, ohne Sinne.
,, Nein!" Jetzt war ich es die Versuchte von Alec wegzukommen, doch Demetri half ihm und so musste ich den Kampf aufgeben. Sie waren zu stark und trainiert.
,, Was wollt ihr?"
,, Na was wohl", flüsterte mir mein Mann ins Ohr. Es erinnerte mich stark an den Traum den wir hatten. Als ich mit Alec in unseren Zimmer war.
Oh Gott.
,, Ihr habt uns wieder angelogen! Das einzige Ziel war es uns zu Vampiren zu machen!"
Nach einen kurzen Blick mit Demetri nickte dieser und sagte: ,,Genau so ist es. So ein kluges Mädchen." Dann ging Deme wieder zu Finsch und Alec presste mich an die Wand.
,, Kommt dir die Scene etwa bekannt vor Fabi?" Sein Blick war ganz auf seine Frau gerichtet die Bewusstlos am Boden lag.
,, Ihr werdet sie nicht töten! Sie hat eine Gabe die ihr gebrauchen könnt!"
,, Mhm, das bezweifle ich." Mit den Worten nahm er sie hoch und packte eine Hand um ihre Kehle.
Die Wut in mir stieg hoch und schnell merkte ich wie es in meinen Fingern kribbelte. Was war das?
,, Selbst wenn wir sie umbringen sollten. Aro wird uns nicht böse sein, schließlich wusste er ja von unseren Plan. Im Endeffekt wird sie sowieso sterben."
,, Loro stronzi comuni ( Ihr gemeinen Arschlöcher) ", zischte ich. Was für ein Glück das ich doch ein bisschen italienisch noch vor den Flitterwochen gelernt hatte.
,,Voto noi come si vuole, non fa alcuna differenza. (Nenn uns wie du willst, es ändert nichts daran.)", antwortete mir Alec. Dabei grinste er lässig und bedrohlich zugleich.
Wenn ich den nur in die Finger bekommen sollte.
Aus den Augenwinkle sah ich plötzlich wie Demetri mit seinen Lippen an Finnjas Hals entlang fuhr. Er würde ihr doch nicht den Kopf abbeißen! Nein, nein, nein.
Mit der Zeit wurde das Kribbeln immer stärker und schließlich merkte ich sogar kleine elektrische Stöße. Oben verzogen sich die Wolken zu einer Gewitterwolke zusammen und man bemerkte den ersten Donner.
Die Jungs schien das nicht zu interessieren, denn sie machten einfach mit ihrem Plan weiter.
Innerhalb weniger Sekunden könnte Finnsch sterben! Fabienne, lass dir was einfallen.
Und da merkte ich auch schon die Anziehung vom Himmel. Blitze schossen durch die Wolken und dabei auch leicht in meine Richtung.
Ohne zu zögern richtete ich meine Freie Handfläche auf Alec der sofort auf die Knie viel. Dann hob ich auch schon beide Arme in die Luft und blau, weiße Blitze bildeten sich um sie. Überall knisterte es und man konnte deutlich die hohe Ladung spüren und hören die von den Dinger ausging. Wenn das jetzt jemanden treffen würde, wäre die Person wahrscheinlich sofort tot.
Dann sah ich zu Demetri. Dem war das Grinsen mittlerweile vergangen und er sah nur noch gespannt auf meine Hände.
,, Alec, gib Finnja die Sinne wieder zurück! Sofort!"
Der reagierte allerdings nicht gleich, weil er selber noch von meine Kräften ganz beeindruckt war, doch paar Sekunden später sammelte sich auch wieder der schwarze Nebel und meine BFF war wieder anwesent.
Vorsichtig blinzelte sie und rieß dann ganz erschrocken die Augen auf als sie mich sah. Der Mund stand offen und blitzschnell verschwand sie in die hinterste Ecke.
Wieso... dann sah ich an mir runter.
Mein ganzer Körper war umgeben von Blitzen die knallten und zischten. Alle begannen in meinen Händen und schlingten sich wie Schlangen und meinen Bauch, meine Arme, meine Beine und meinen Kopf. Wie abgefahren war das denn!
Schnell richtete ich meine Handflächen in den Himmel. Die Blitze schoss nach oben und ein lauter Knall ertönte.
,, Wow", hörte ich Alec hinter mir. In seinen Augen spiegelte sich pures Erstaunen wieder. Langsam ging er auf mich zu.
Reflexartig richtete ich meine Hände auf ihn und sagte drohend: ,, Bleib wo du bist! Oder ich bring dich um. Ihr habt uns sowieso angelogen!"
,, Das haben wir nicht Fabi", kam es von Demetri. Er ging ebenfalls auf mich zu, hob dabei aber beschwichtigend die Hände.
,, Wie bitte?"
,, Wir mussten das sagen um dich wütend zu machen. Allein die Tatsache das du anderen Stromschläge hinzufügen konntest, war beweis genug, dass deine Gabe wahrscheinlich am besten mit Gewald funktionierte. Also mussten wir dich an den Traum erinnern und so tun als ob wir Finnsch umbringen wollen , denn das war die einzige Chance."
Es klang so ehrlich, das ich jetzt selber ihn verwundert anstarrte. Sofort wichen die Blitze von mir und der Himmel wurde wieder strahelnd blau. Meine Wut war wie weggeflogen.
,, Auf jeden Fall hat es funktioniert." Alec stand jetzt direkt hinter mir und legte vorsichtig eine Hand auf meine Schluter.
,, Wie konnte ich....!"
,, Da kann ich mir nur eine Sache denken", sagte Deme und schaute dabei meinen Mann tief in die Augen.
,, Was ist los?" Jetzt war auch Finnsch wieder aufgestanden und gesellte sich zu uns.
,, So wie es aussieht, hat deine Freundin eine sehr mächtige Gabe. Sie würde super zu deiner passen, sodass man sie auch gut zusammen trainieren kann." Alec grinste.
,, Was ist es denn für eine?"
,, Nachdem was wir hier gesehen haben kommt ja nur eine infrage. Oder was meinst du Deme?"
,, Ich denk genauso wie du."
,, Leute macht es nicht so spannend. Was meint ihr?"
Nach einen kurzen Blick antwortete mein Ehemann dann schließlich.
,, Du kannst die Blitze beherrschen."

~Finnja~

Also wirklich. Die Jungs hätten sich auch was anderes überlegen können, als so was! Aber egal, was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt erfahre ich noch, dass meine beste Freundin Blitze beherrschen kann. Wie geil war das denn? Ich freute mich für sie.
,, Dagegen ist meine Gabe ja ein Witz.“ Die 3 sahen mich an.
,, Nein. Deine ist auch sehr gut.“
,, Aber nicht so cool.“ Fabi grinste, sah dann aber zu Alec.
,, Cool ist nicht alles.“, sagte dieser schmunzelnd. Mein Ehemann legte die Arme um mich und sein Kinn auf meine Schulter.
,, Tut mir leid, dass du für die Idee hinhalten musstest.“, flüstere er mir ins Ohr.
,, Schon gut.“, flüsterte ich.
,, Wie wäre es denn, wenn wir ein wenig Trainieren? Zuerst mal eine Kampfübung gegen uns und später können wir eure Gaben trainieren. Denn wer weiß, vielleicht kann man sie ausbauen.“, schlug Alec vor. Fabi, Deme und ich tauschten Blicke aus. Ich wusste, dass mein Ehemann dafür war. Außerdem deutete sein belustigtes grinsen auch darauf hin.
,, Keine schlechte Idee. Wer gegen wen?“, fragte ich zuerst.
,, Da ich denke, das ihr nicht gegen eure Ehemänner antreten wollt.“, da wollte ich gerade etwas einwenden, doch er sprach grinsend weiter.
,, Sollten wir es umgekehrt machen. Fabi gegen mich und Finsch gegen Alec.“
,, Wer sagt denn, das wir es nicht wollen?“, kam es jetzt von meiner BFF.
,, Na ich. Und die Aufstellung wird nicht mehr geändert. Nach einmaligem Vortragen, gibt es kein Zurück mehr. Stimmst du mir nicht zu, Alec?“, fragte mein Mann breit grinsend. Es kam, wie es kommen musste. Alec stimmte ihm zu. Ehrlich gesagt, hatte ich das auch erwartet.
,, Na gut, okay.“, seufzten Fabi und ich zustimmend.
,, Keine Sorge. Wir können ja mal ein andermal gegeneinander antreten.“, sagte Alec zu Fabi.
Die nickte nur stumm.
,, Und wo sollen wir eurer Meinung nach trainieren?“, fragte ich und sah die beiden an. Sie überlegten nicht lange.
,, Strand.“, sagten beide gleichzeitig. Kurz warf ich meiner BFF einen Blick zu, sah aber dann wieder zu den beiden Jungs.
,, Alles klar.“, kam es dann von mir und Fabi gleichzeitig. Die Jungs grinsten kurz und schon rannten sie los. Es dauerte nicht lange, da folgten wir den beiden.

Am Strand angekommen, sah ich mich um. Das Meer war wie immer ein wunderbarer Anblick. Die gleichmäßigen Wellen und das glitzern der Sonne auf dem Wasser. Herrlich! erst nachdem ich mich von dem Anblick losriss, merkte ich das Alec in Kampfstellung war. Fabi und meinen Mann sah ich weiter hinten, die schon begannen. Schnell ging ich auch in Angriffsstellung.
,, Dann zeig mal was du kannst. Und halte dich nicht zurück.“, sagte ich mit einem Grinsen auf den Lippen.
,, Würde mir nie einfallen.“, antwortete er ebenso grinsend und rannte in der nächsten Sekunde Blitzschnell zu mir. Ich tat es ihm gleich. Bevor er dann zuschlagen konnte, wich seinem Angriff geschickt zur Seite aus. Ohne zu zögern schnappte ich mir im selben Moment seinen Arm, drehte mich mit einem Ruck und warf ihn über die Schulter, sodass er im Sand lag. Lange blieb er aber nicht liegen. Denn schon drehte er sich auf den Bauch, setzte sich so auf, dass er mit einem Knie im Sand war, packte meine Beine und riss mich zu Boden.
Es ging so schnell, das ich nicht darauf reagieren konnte. Sofort ging es weiter, denn er standwieder – hatte immer noch meine Beine im Griff – und wirbelte mich herum. Schließlich ließ er mich irgendwann los und ich flog einige Meter weiter. Als ich wieder Sand spürte, schlitterte ich über ihn, bis ich endlich liegen blieb.
´Oh Mann, ich muss bei ihm echt besser aufpassen`, schärfte ich mir ein und sprang wieder auf. Kurz und zugleich unbewusst, glitt mein Blick über zu Fabi und meinem Ehemann. Allerdings wirklich nur kurz, sodass ich nicht wirklich sehen konnte, wie es bei ihnen zuging. Denn schon stand Alec wieder vor mir. ´Mist, er hat meine Unaufmerksamkeit genutzt!
Finsch, lass dich nicht Ablenken!` Schnell versuchte ich einen Faustschlag, doch diesen wehrte er mit der Hand ab. Gleich darauf schnellte seine Hand an meine Kehle und er schmiss mich wieder in den Sand.
,, Verloren.“, sagte er ruhig und grinsend. Verdammt! Wenn das ein echter Kampf gewesen, wäre ich erledig. Obwohl ich ja durch den Traum schon einen Eindruck auf seine Kampffähigkeiten hatte, war es doch kein Vorteil. Er und Demetri hatten halt schon viel mehr trainiert als wir. Aber eines Tages werde ich sie beim Training gewinnen, so viel steht fest!
,, Ja, leider.“, seufzte ich. Er ließ mich los, woraufhin ich aufstand.
,, Trotzdem war das schon gut.“, sagte er motivierend. Ich nickte nur und sah zu Deme und Fabi, die sich zu uns gesellten. Mein Ehemann grinste schief. Das konnte ja nur eines heißen.
,, Mein Mann hat gewonnen, richtig?“, fragte ich, obwohl die Antwort so offensichtlich war.
,, Ganz Recht. Aber deine Freundin ist nicht ohne.“, sein schiefes grinsen wurde breiter.
,, Wusste ich.“, auch ich grinste und gab meinem Ehemann kurz einen Kuss, ehe ich zu meiner BFF sah.
,, Ich glaube, wir müssen noch etwas trainieren.“ Sie nickte zustimmend und stellte sich dann neben Alec, der einen Arm um sie legte.
,, Nachher kommt dann das nächste Training.“, sagte Deme immer noch grinsend. Als Antwort seufzten und nickten Fabi und ich zugleich.
,, Dann treffen wir uns nachher wieder hier, okay? So in 2 Stunden.“, fragte ich die beiden. Sie nickten und schon waren sie weg. Jetzt wendete ich mich meinem Mann zu.
,, Was machen wir die 2 Stunden über?“, fragte er mich.
,, Wir werden schon was finden.“, antwortete ich schmunzelnd und nahm seine Hand. Er verschränkte seine Finger mit meinen und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Ohhh, ich liebte ihn einfach. Jeden Tag aufs Neue. Und Tag für Tag, wurde meine Liebe nicht weniger. Ich liebte ihn jeden Tag, Moment, Stunde, Minute, Sekunde, wie am ersten Tag. Ich lächelte glücklich und ging dann mit ihm, in normalem Tempo, Richtung unseres Hauses.

Spielezeit

~Fabienne~

Ich sah noch wie Demetri und Finsch den Weg nach Hause liefen und schließlich hinter den Palmen verschwanden. Was die beiden jetzt wohl treiben würden.
,, Hast du wirklich keinen Durst?"
,, Nein, immer noch nicht. Ist das denn so ungewöhnlich?"
Alec kicherte leise und meinte dann: ,, Das Erste an was Neugeborene denken, ist ihr Durst. Nach der Verwandlung gehen sie eigentlich sofort jagen und stillen erst einmal das Kratzen in ihrem Hals."
,, Ich bin eben eine außergewöhnliche Neugeborene.", flüsterte ich ihm neckisch zu und küsste ihn sanft. Dann gingen wir auch schon genau wie die anderen beiden in normalem Tempo zu unserer Villa.
,, Was anderes habe ich von dir auch nicht erwartet. Allein die Tasache, dass du schon als Mensch jemandem eine verpassen konntest, ist doch schon Beweis genug dafür."
,, Kommt es eigentlich auch vor, dass es Gaben zweimal gibt?"
,, Eigentlich nicht. Ähnliche ja, aber genau die Gleichen, nein. Umso stärker die Fähigkeit ist, umso unwarscheinlicher ist es auch, dass es identische gibt."
,, Wie stuft man die denn ein? Ich meine, nach welchen Kriterien beurteilt man das?"
,, Naja, es kommt vor allem drauf an, wie nützlich und gefährlich die Gaben sind. Aro geht meistens nach der Nützlichkeit, Gefährlichkeit und Seltenheit der Gabe aus."
,, Dann ist deine wohl ganz weit oben, oder?"
,, Ich und Jane haben wohl eigentlich die gefährlichsten Gaben der Welt. Deswegen tragen wir ja auch eigentlich schwarze Umhänge. Helle Kleidung bedeutet, dass die Wachen nicht so wichtig sind."
,, Welche Farben haben denn Demetri und Felix?"
,, Felix hat einen grauen Umhang. Er hat ja auch nicht direkt eine Fähigkeit. Seine enorme Kraft ist bei ihm die Besonderheit. Sonst nichts.
Und Demetri hat einen sehr, sehr dunkelgrauen Umhang. Als Tracker stehst du mit ganz oben auf der Liste. Eigentlich schon fast direkt nach mir und Jane. Zumindest fällt mir keiner mehr ein, der dazwischenliegt."
,, Also haben wir 2 der gefährlichsten Vampire überhaupt zum Ehemann genommen? Ich glaubs ja nicht."
,, Das hat Vorteile, aber auch Nachteile."
Alec grinste bedrohlich und schloss die Tür auf. Ups, anscheinend hatte ich gar nicht bemerkt, dass wir schon am Haus angekommen waren.
,, Mhm, was sind die Nachteile?"
,, Ich könnte dich, ´normalerweise`, jeder Zeit einfach betäuben, wann es mir gefällt. Demetri könnte Finnja immer aufspüren, heißt sie wird sich niemals vor ihm verstecken können. Also wenn ihr Mist macht, verlasst euch drauf, dass wir euch auf jeden Fall suchen und auch dann auch finden werden.
Noch etwas negatives wäre zum Beispiel, dass wir beide sehr stark und schnell sind. Die Volturi bildet ihre Wachen immer auf spezielle Weise aus, sodass wir jeden Kampf eigentlich gewinnen würden. Deswegen hattet ihr am Strand auch keine Chance gegen uns."
Beim reden setzte er sich auf das Sofa, streckte die Arme nach mir aus, sodass ich mich in ihn hineinkuschelte.
,, Für 2 unerfahrene Neugeborene fand ich, war das schon nicht schlecht. Wobei man sagen muss, dass wir euch schonmal beim Kämpfen gesehen haben, im Traum."
,, Daher wusste Finsch welche Taktik ich ungefähr benutze. Aber ist ja auch egal, besiegt habe wir euch tortzdem gnadenlos."
,, Angeber.", nuschelte ich.
Darauf kicherte er allerdings nur und zog mich noch näher zu sich heran. Wie schön es doch war, so ganz ungestört hier bei meinem Mann zu liegen und einfach alles mal genießen zu können. Es war mal was anderes, als immer nur auf Trap oder über Verwandlung und so ein Zeugs zu sprechen. Obwohl ich doch eigentlich noch wissen wollte...
,, Hattest du dir gedacht, dass ich diese Gabe bekomme?"
,, Eigentlich hatte ich eher an eine andere Gedacht. Eine Art elektrisches Schutzschild, aber so ist es doch viel besser."
,, Elektrisches Schutzschild?" Musste ich wissen was das ist?
,, Ja, das bedeutet, dass du die Gaben von anderen Vampiren sozusagen abblockst und ihnen dazu noch einen kleinen Schlag verpasst.", antwortet er mir und küsste mich auf die Stirn.
Ganz langsam gleitete er mit seinen Lippen nach unten über meine Schläfen, meine Wangen bis zu meinen Lippen, wo er auch blieb.
Dann legte er sie vorsichtig auf meine und mit der anderen Hand zog er meinen Oberkörper ein bisschen nach oben, sodass ich auch besser an ihn drankommen konnte, was ich natürlich sofort ausutze.
Mit Vampirgeschwindigkeit drehte ich mich auf ihn, nagelte seine Hände am Sofa fest und grinste ihn verführerisch an, was mir anscheinend sehr gut gelang, denn Alec lächelte schon im nächsten Moment und beugte seinen Kopf zu mir hoch.
Wieder lagen seine Lippen auf meinen, doch diesmal war er es, der die Position änderte und zwar so, dass ich jetzt unten lag. Nun waren es meine Hände die gefesselt waren und durch seinen festen Stahlgriff, sich nicht mehr befreien konnten. So ein Pech aber auch...
,, Mh, was mach ich denn jetzt nur mit dir." flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem streifte kühl über meine Haare, dann runter zu meinem Hals, wo er seine Lippen wieder anlegte.
Wäre ich ein Mensch geswesen, hätte ich wahrscheinlich jetzt angefangen zu zittern und gehofft, dass Alec mir doch nichts tun würde.
Naja, jetzt waren diese Bedenken total fehl am Platz und ich genoss es einfach nur noch.
,, Du hast ja gar keine Angst mehr, Fabi. Sehr schön." Genauso schnell wie wir die Position eben gewechselt hatten, genauso schnell zog er mich auch hoch, stellte sich hin und hob mich mit seinen Armen hoch.
,, Brauch ich denn noch welche zu haben?" Meine neue Stimme klang ziemlich verführerisch, was ich eigentlich noch nie so richtig gekonnt hatte. Vampirdasein hatte Vorteile...
,, Wer weiß....", antwortete er mir und trug mich hoch ins Schlafzimmer.
Dort angekommen wurde ich von ihm aufs samtweiche Bett gelegt und wir machten dort weiter wo wir aufgehört hatten.
,, Jetzt ist die Gefahr vorrüber, oder?"
,, Ich hab dir gesagt, sobald du ein Vampir bist, ja, aber nicht als du noch ein Mensch warst."
,, Ok, ich bin jetzt einer, also..." Weiter kam ich gar nicht.
Alec grinste schon und legte seine Lippen drängend auf meine.
Schon nach 5 Sekunden merkte ich, wie seine Hand unter mein Top glitt und meinen Rücken hoch und runter fuhr. Mit der anderen strich er mir die Haare aus dem Gesicht.

Dann begann auch schon die 2. schönsten Stunden meines Lebens.....

~Finnja~

Nachdem wir das Haus erreichten und mein Ehemann die Tür schloss, drehte ich mich zu ihm um.
,, Hättest du mit der Gabe gerechnet?", fragte ich schmunzelnd.
,, Welcher?", fragte er grinsend und stellte sich vor mich.
,, Beiden.", gab ich als antwort.
,, Also Fabis ist beeindruckend, aber das findest du bestimmt auch selber so, oder?"
,, Oh ja. Das sah einfach Hammermäßig aus, mit den ganzen Blitzen um sie rum."
,, Jeder Gegner wird vor Angst erzittern.", sagte er lachend.
,, Ganz sicher.", stimmte ich grinsend zu und küsste ihn zärtlich. Selbstverständlich erwiderte er.
,, Heben wir uns das doch für heute Abend auf, dann haben wir genügend Zeit.", sagte er grinsend zwinkernd, als er sich von mir löste. Ich seufzte kurz, aber nickte Einverstanden.
,, Was machen wir stattdessen?", fragte ich und lief ins Wohnzimmer.
,, Einen Moment.", sagte er und verschwand. Ich setzte mich aufs schwarze Sofa und starrte auf den Tisch. Dann war Deme auch schon wieder da. Er legte ein Schachbrett auf den Tisch vor uns.
,, Schach? Ernsthaft?", fragte ich erstaunt und sah ihn an.
,, Wieso nicht? Kannst du es etwa nicht?", fragte er und grinste neckend.
,, Pff, türlich kann ich das. Ich könnte dich im Schach mit geschlossenen Augen besiegen. Nur ich wusste nicht, das ihr auch so etwas könnt, geschweige denn macht."
Er lachte, ehe er etwas dazu sagte.
,, Oh, du denkst also wir Volturi machen nichts anderes, als andere Vampire zu killen?"
Ein kurzes prusten konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Die Art, wie er es gesagt hatte, war einfach zu komisch.
,, So habe ich das nicht gemeint.", setzte ich an, doch wurde sogleich unterbrochen.
,, Doch hast du.", plapperte er grinsend dazwischen.
,, Ist doch jetzt auch egal. Lass uns Schach spielen.
Nach dem Match wirst du dir wünschen, mich niemals gefragt zu haben, mit dir Schach zu spielen.", ich lächelte verschwörerisch und stellte die Figuren auf.
,, Da bin ich aber mal gespannt.", gab er noch von sich, bevor er mich schweigend beim Aufstellen beobachtete.

Ganze 15 Minuten hielt er gegen mich durch.
Und er hatte es in der Zeit gerade mal geschafft einen meiner Bauern, mein eines Pferd und den Schwarzfeldläufer von meinem Spielfeld zu entfernen. Seine Seite war schon deutlich angeschlagener.
Denn er besaß nur noch einen Turm, Dame, Schwarzfeldläufer, 3 Bauern, ein Pferd und seinen König. In diesem Spiel war ich einfach nicht zu schlagen.
Früher spielte ich es hin und wieder.
Obwohl ich es schon lange nicht mehr spielte, konnte ich es genausogut wie früher auch schon. Wer also gegen mich Schach spielte und nicht gerade ein großer Profi darin ist, hatte schlechte Karten gegen mich. Aus diesem Grund gab mein Ehemann auch auf.
,, Mein Gott, wieso kannst du das so gut?", murrte er, als er sich geschlagen gab.
Ich grinste triumphierend.
,, Tja, damals konnte ich es schon gut. Zwar habe ich es bis heute nicht mehr gespielt, aber man sieht, ich kann es noch immer. Oder...", setzte ich noch immer grinsend an.
,, Oder was?", fragte er, da ich eine dramatische Pause machte.
,, Oder du bist einfach zu schlecht.", sagte ich grinsend und streckte ihm dazu noch frech die Zunge raus. Er schmollte gespielt.
,, Tsss. So schlecht bin ich auch nicht. Immerhin habe ich paar mal gegen Felix gewonnen."
Ich lachte.
,, Der kann das auch?"
,, Natürlich.", jetzt war er es, der mir frech die Zunge rausstreckte. Ich kicherte.
,, Du bist ein schlechter Verlierer."
,, Kommt daher, dass das eigentlich so gut wie nie passiert.", gab er grinsend zurück.
,, Jetzt hast du ja mich und da kan das schon hin und wieder mal passieren."
,, Mhm, werden wir ja sehen, was die Zeit bringt.", sein breites grinsen, was ich so liebte, zeigte sich wieder einmal.
,, Denke ich auch. Noch ein weiteres Spiel? Denn wir haben gerade mal 15 Minuten verspielt.", sagte ich schmunzelnd.
,, Gut, eine Sekunde.", schon war mein Mann wieder einmal weg. Aber keine 5 Sekunden später, war er wieder da und legte ein Spiel auf den Tisch.
Erst als ich mich etwas über den Tisch beugte, sah ich welches es war.
,, Mensch Ärgere dich nicht? Ist das nicht für Kinder?"
,, Tut mir leid, die anderen Spiele finde ich langeweilig. Und mal sehen wer sich hier zuerst Ärgert.", sagte er grinsend.
,, Mhm, ich ganz sicher nicht. Ich kann verlieren, dass macht mir nichts aus."
,, Werden wir ja sehen, wenn es passiert.", lachte er.
,, Welche Farbe willst du?", fragte er mich, als er sich einkriegte.
,, Blau.", antwortete ich und sah auf das Spielbrett. Mensch Ärgerer dich nicht...um ehrlich zu sein. Bei diesem Spiel ärgerte ich mich immer. Klar, es ist nur ein Spiel, doch es regte mich trotzdem auf, da zu verlieren. Was meine Eltern dann immer sagten, wenn ich da wütend wurde, nervte noch mehr. "Was steht da? Mensch-Ärgere-Dich-Nicht.", so immer meine Mutter.
Der Satz half nicht besonders viel, meinen Ärger runterzubringen. Aber egal, kommen wir zurück.
Demetri durfte zuerst Würfeln, da er beim vorherigen Spiel verloren hat. Bei seinen ersten 3 Versuchen, würfelte er keine Sechs, womit ich dran kam. Auch bei mir kein Glück. So ging es weiter.

Es dauerte bestimmt ganze 15 Minuten, bis einer von uns 2 Figuren draußen hatte.
Und schon nach einer halben Stunde, als ich dann endlich alle meine Leute raus hatte und 2 von meinem Mann wieder ins Haus verfrachtet wurden, hatte ich keine Lust mehr. Oder eher, wurde ich bockiger. Ja, dieses Spiel war das einzige, dass dies wirklich schaffte. Natürlich lachte Demetri sich immer mal wieder einen ab, wenn ich die Spielfigur wütend etwas heftiger auf ein Feld knallte. Er amüsierte sich richtig. Da ich auch nicht gerade Lustvoll würfelte, gewann Demetri nach einer ganzen Stunde dieses Spiel.
,, Jaja, du ärgerst dich in diesem Spiel wirklich überhaupt nicht.", neckte er mich halb grinsend, halb lachend.
,, Na und?", murrte ich.
,, Du sagtest doch vorhin noch so großtönig, du würdest dich nicht Ärgern. Und was ist jetzt? Du bist genervt.".
,, Aber das ist auch das einzige Spiel, was dies schafft. Sonst eigentlich keins.", murmelte ich.
,, Klaaar, sicher doch. Glaub ich dir aufs Wort.", neckte er wieder.
,, Pff...", machte ich nur. Er stand auf, kam zu mir, küsste mich auf die Wange und nahm mich in den Arm.
,, Ach komm. Ist nur ein Spiel.", sagte er sanft. Ich nickte bloß und kuschelte mich an ihn.
,, Wir haben noch eine halbe Stunde, was machen wir so lange?", flüsterte er.
,, Einfch so bleiben und genießen.", gab ich als antwort. Und wirklich, ich genoss es einfach nur in seiner Nähe zu sein und auch mal nichts zu sagen. Zum Glück verstand er dies und drückte mich fester an sich. So blieben wir schweigend die nächste halbe Stunde so sitzen. Vielleicht sogar 5 Minuten länger, ehe wir uns auf den Weg zum Treffpunkt machten.

Noch mehr Training

~Fabienne~

,, Wenn wir jetzt nicht aufstehen, kommen wir nie rechtzeitig zum Treffpunkt.", flüsterte Alec mir ins Ohr und umarmte mich noch fester.
Die Zeit mit ihm war einfach nur unbeschreiblich gewesen, die sollte doch nicht jetzt schon zu Ende sein!
Ein Blick auf die Uhr verriet mir aber, dass mein Wunsch wohl nicht in Erfüllung gehen sollte.
,, Ich will aber nicht", meckerte ich und drehte mein Gesicht in Richtung Alec.
,, Komm schon, heute Abend haben wir doch wieder Zeit. Und außerdem möchte ich sehen wie Deme dich besiegt!"
,, Mistkerl", nuschelte ich und rannte in Vampirgeschwindigkeit in meinen Kliederschrank.
Dort zog ich mir erstmal ein passendes Outfit an, dass ich schön war, aber gleichzeitig auch bequem.

Dann ging ich auch schon wieder zu Alec zurück, der ebenfalls wieder Klamotten anhatte.
,, Wow, Fabi!" Seine Augen weiteten sich als er mich sah und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Männer!
,, Fang nicht an zu sabbern.", meinte ich neckisch zu ihm und schnappte mir dann seine Hand. Gemeinsam gingen wir nach draußen zum Strand, wo Deme und Finsch auch schon warteten. Ungeduldig wie man den Mann von meienr BFF anmerkte.
,, Sag mal, hast du etwa Angst Fabi? Oder wieso kommt ihr so spät?"
Alec und ich tauschten kurz grinsend einen Blick aus, bevor ich anwortete:
,, Wir waren.... beschäftigt gewesen. Sorry und nein Deme, ich hab keinen Schiss vor dir. Ganz im Gegenteil."
Immer noch mit dem gleichen Gsichtsausdruck, ging ich zu ihm rüber und boxte ihn frech in die Schulter.
,, Dann wollen wir euch nicht stören. Kommst du Finsch? Ich brauch jemanden den ich fertig machen kann!" Meine Freundin hakte sich bei ihm ein und sie gingen ein Stückchen weiter enfernt von uns in Kampfstellung.
,, Dann wollen wir mal. Schrei wenns wehtut."
,, Pass lieber auf, dass du dich nicht verletzt!" Jetzt legte ich ein fieses Lachen auf und winkte ihn zu mir her.
Das ließ er sich nicht zweimal sagen und schon rannte er auf mich zu.
Zuerst packte er sich mein Handgelenk und zog mich über mit einer Geschickten Drehung in den Sand. Ich aber war so geschickt und kam in der Hocke auf, sodass ich ihn direkt nach hinten wegdrücken konnte. Dabei machte ich einen Salto rückwärts und stand direkt über ihm.
Eigentlich war es ja auch klar, dass Deme nicht lange unten blieb, doch trotzdem war ich überrascht, als er kurz nach meiner Taille packte, mich auf den Boden zog und dann festnagelte. Ein Knurren entfuhr mir und ohne zu zögern versuchte ich mich von ihm zu befreien, was leider nicht klappte. Stattdessen wurde sein Griff um meine Handgelenk nur noch fester und sein Grinsen noch gefährlicher.
,, Gib auf!", knurrte er.
On nein, das konnte der ganz schnell vergessen. Die Wut sammelte sich in mir und automatisch kribbelte es in meinen Finger. Dann auch noch in meinen Armen und schließlich im ganzen Köper.
Na warte, dachte ich und versuchte die Ladungen in meine Handgelenke zu verfrachten. Zu meinem Glück klappte das und Demetri bekam daraufhin direkt eine gewischt.
Der hatte damit überhaupt nicht gerechnet und so sackte er blitzschnell und mit Schmerzverzerrten Gesicht auf die Knie.
,, Wer hat hier jetzt verloren?"
Damit er sich nicht wieder erholen konnte, drückte ich ihn diesmal auf den Grund und umfasste dabei noch seine Kehle. Mit der anderen Hand hielt ich seine Hände fest.
Keuchend bracht er hervor: ,, Du kleines, mieses Miststück. Deine Gabe ist deutlich schlimmer als ich erwartet hatte."
,, Naja, man sollte sich nicht zu sehr mit mir anlegen.", sagte ich grinsent zurück.
,, Mhm, mach ich aber." Und schon wechselten wir die Positionen und ich lag unten.
,, So nicht." Ich zischte und stieß ihn mit aller Kraft von mir. Dabei stand ich auch wieder auf und stürtze mich direkt auf ihn.
Doch er blieb stehen und hielt meine beiden Handgelenke hinterm Rücken fest. Dann schmiss er mich nach links und gerade wollte er schon auf mich zugehen, da rutschte ich durch seine Beine hindurch, sodass wir Rücken an Rücken standen.
,, Noch Fragen?" Mit den Worten legte ich eine Hand auf seine Schulter, drückte mich ab und machte einen kleinen Luftschwung über ihn. Nun stand ich vor ihm.
,, Ich hatte recht, du bist wirklich nicht ganz ohne.", murmelte er, bevor er mich diesmal am Arm und Bein packte und einen Meter gerade nach oben schmiss. Ich drehte meinen Körper gekonnt in der Luft und landete mit einem Bein wieder auf dem Boden (wie Rosalie damals in Eclipse beim Training mit Jasper).
,, Naja, ich gebs ja eigentlich ungern zu, aber du hast recht."
Dann war ich auch schon wieder dran.

So ging es ungefähr noch gute 5 Minuten im Wechsel, bis ich dann gegen einen Felsen gedrückt wurde. Seine linke Hand an meinem Hals und mit der rechten hielt er beide Arme von mir über meinen Kopf.
,, So jetzt gib auf, oder ich muss dich dazu zwingen."
,, Niemals!" Wie vorhin sammelte sich wieder das Kribbeln in meinen Fingern, aber ich ließ es noch nicht frei. Noch nicht.
,, Mhm, sagen wir es mal so. Theoretisch könnte ich dich jeden Moment umbringen und du gibst nicht zu, dass Fabienne Volturi verloren hat? Nicht schlau!" Sein Knurren wurde nur noch lauter und ich merkte wie sich sein Griff um meine Kehle verstärkte. Was für ein Glück, dass ich keine Luft mehr holen musste.
,, Ein letztes mal. Schmink es dir ab!" Jetzt war ich wirklich sauer. Die Elekrtischen stöße verdreifachten sich in meiner Hand und es bildeten sich wieder dunkle Wolken über uns. Blitze traten hervor und es krachte fürchterlich.
Aus dem Augenwinkel konnte ich kurz beobachten, wie Alec und Finsch mit ihrem Training stoppten und mich entsetzt anschauten. Naja, Finsch entsetzt, Alec nur halb. Ihm konnte man mehr Schadefreude ansehen.
,, Ist da etwa jemand abgelenkt? Nicht gut Fabi.", meinte er hämisch und drückte mich fester an den Stein. Anscheinend hatte er das Gewitter gar nicht bemerkt.
,, Mhm, also, ich höre?"
Oh, der kann was erleben, dachte ich mir und richtete so gut es ging meine Handflächen auf ihn. Wie aus dem nichts schossen Blitze hinaus und in Demetris Körper. Es war wirklich ein berauschendes Gefühl, den Ladungen freien Lauf zu lassen und die Energie zu spüren.
,, Wer hat hier jetzt verloren!", zischte ich, bevor Demetri sich mit Schmerzverzerrtem Gesicht von mir löste und in den Sand viel. Die Blitze zuckten immer noch um ihn herum und immer wieder keuchte er vor Qualen auf.
Oh ja, ich liebte meine Gabe.

~Finnja~

Es war schon irgendwie lustig sich bei Alec einzuhaken. Zwar auch etwas komisch, aber ich fand es nicht so schlimm. Immerhin waren wir vier doch Freunde, nicht?
,, Diesmal mach ich dich fertig!", sagte ich entschlossen, als wir uns Kampfberiet gegenüber stellten.
,, Das will ich sehen!", er knurrte gespielt. Ich tat es ihm gleich.
Schon rannte ich auf ihn zu. Alec holte schon aus.
Aber anstatt mit ihm in den Nahkampf zu kommen, sprang über ihn, wirbelte blitzschnell herum, packte seine Schultern und schmiss ihn rücklings in den Sand.
Er jedoch reagierte schnell und griff meine Arme, warf mich so nach vorne, doch schleuderte mich geradewegs nach oben, als er mit den Füßen nachdruck machte.
In der Luft fing ich mich wieder und landete leichtfüßig auf dem Boden. Doch da ich nicht aufpasste, warf er sich auf mich und nagelte mich fest.
,, Tja, aufpassen war noch nie deine Stärke, was?", sagte er grinsend.
,, Ts.", machte ich bloß. Schon hatte ich die Beine zwischen uns gebracht und schleuderte ihn zurück.

5 Minuten lang verlief unser Training weiter so. Immerwieder hatten wir andere Moves.
Aber mitten im Training hörten Alec und ich es krachen und sahen, wie der Himmel dunkler wurde. Also unterbrachen wir und sahen zu Fabi. Ich sah entsetzt zu ihr.
Noch entsetzter war ich, als mein Ehemann am Boden lag und hin und wieder noch von den Blitzen zuckte. Wenn das kein training wäre und Fabi nicht meine Freundin, würde ich mich jetzt auf sie stürzen. Aber unter diesen Umständen starrte ich einfach nur wie erstarrt zu Deme.
Ich war zu unfähig mich zu rühren. Weder konnte ich zu Deme rennen, noch zu irgendjemanden anderen sehen. Erst jetzt merkte ich, wie gefährlich Fabis Gabe sein kann. Dann endlich setzten sich meine Beine in Bewegung und ich rannte ich Vampirgeschwindigkeit zu meinem Ehemann.
,, Deme...", nuschelte ich, bevor ich mich neben ihn hockte und eine Hand auf seinen Arm legte.
Erst als er nicht mehr so oft durch zuckte, antwortete er mir.
,, Keine Sorge, mir gehts gut.", er versuchte ein grinsen,, doch schaffte es nicht so gut.
,, Wie heftig sind denn bloß Fabis Blitze?", murmelte ich vo rmich hin.
,, Willst du lieber nicht wissen.", keuchte mein Mann und versuchte sich aufzusetzen. Ich half ihm dabei.
,, Glaub ich dir.", ich wendete den Blick nicht von Demetri ab. Nicht mal als Alec zu uns stieß. Deshalb stand ich bloß auf. Demetri hatte sich so weit erholt, dass er dies selber konnte.
Ohne meiner BFF noch einen Blick zuzuwerfen rannte ich in Vampirgeschwindigkeit zum Haus. Ich hörte, wie Deme mir gleich folgte.
Klar, ich wusste das das ein dämliches Verhalten war, aber ich konnte es nicht unterdürcken. Irgendwie war ich wütend auf sie, andererseits wiederum nicht. Immerhin ist es bloß training gewesen.

Kaum im Haus angekommen raste ich hoch ins Zimmer und ließ mich seufzend ins Bett fallen.
,, Finsch, jetzt hast du vielleicht etwas übertrieben.", murmelte ich vor mich hin.
,, Da geb ich dir teilweise Recht.", sagte auf einmal eine mir nur zu bekannte Stimme.
Dann trat er ein. Es war mein Mann Deme.
,, Ich wusste einfach in dem Moment nicht, was ich sonst tun sollte. Es überkam mich."
,, Ich verstehe dich ja.", mit diesen Worten legte er sich zu mir und nahm mich in den Arm.
,, Danke.", hauchte ich, drehte mich so zu ihm, das ich ihn ansehen konnte und küsste ihn sanft.
,, Keine Ursache.", flüsterte er, als er sich kurz von mir löste.
,, Es sah furchtbar aus, wie du da so im Sand lagst und wegen den Blitzen gezuckt hast."
,, Sehr angenehm war es ja auch nicht. Aber du darfst auf Fabi nicht sauer sein. Immerhin war es nur training." Das wusste ich ja selber. Ich war im zwiespalt.
,, Ich weiß doch. Richtig böse bin ich ihr ja auch nicht. Aber ich bin auch nicht, nicht wütend. Sagen wir es so: Ich bin im Zwiespalt.", murmelte ich.
,, Bist du denn nichta uch neidisch auf ihre Gabe?", fragte er nach einer kurzen Zeit des schweigens. Darüber hatte ich noch nicht wirklich nachgedacht. Wieso sollte ich auch neidisch sein? Ja, ihre Gabe war schon ziemlich stark und cool, aber deswegen bin ich doch nicht neidisch! schließlich ist Fabi meine beste Freundin und ich bin froh sie zu haben, da hat Neid gar keinen Platz!
,, Nein, wieso auch?"
,, Keine Ahnung, hätte ja sein können."
,, Bin ich aber nicht. Ich bin froh Fabi zu haben. Schließlich war sie immer für mich da und wir teilen ein Schicksal. Da gibt es für Neid gar keinen Platz.", erklärte ich, was ich schon gedacht hatte.
,, Dann ist ja gut.", hauchte er küsste mich auffordern. Diesen Kuss erwiederte ich nur zu gerne.
Ablenkung würde jetzt schon ganz gut tun...
Er löste sich kurz von mir und drehte sich blitzschnell auf mich und legte seine Lippen dann wieder auf meine. Dieser Kerl machte mich einfach wahnsinnig! wie konnte man nur so dermaßen von jemandem angezogen fühlen? Das ist einfach unglaublich. Ihn würde ich für nichts auf der Welt hergeben.
Ich schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn weiter zu mir runter. Er strich mit einer Hand über meine Taille, mit der anderen glitt er unter mein Hemd.

Somit begann das beste, was es gibt...

Aro`s Brief

~Fabienne~

Mit einem mal rannte Finsch weg und ließ uns drei am Strand alleine.
,, Ich glaube, ich renne ihr mal lieber hinterher.", meinte Deme und wollte sich schon umdrehen, doch ich hielt ihm am Ärmel zurück.
,, Geht`s ? Tut mir echt leid!" Der Himmel war mittlerweile wieder strahlend blau geworden.
,, Ja, obwohl es tat ziemlich weh. Alec, ich gib dir einen Tipp. Verärgere deine Frau auf keinen Fall. Das was ich da durchgemacht habe, war wahrscheinlich noch nicht mal das schlimmste." Mit diesen Worten rannte er meiner BFF hinterher.
,, Ob sie wohl sauer auf mich ist?"
,, Das war doch Training und du solltest doch Deme besiegen. Wenn nicht mit Kraft, dann eben mit Gabe."
,, Trotzdem rechtfertigt das nicht, dass ich Demetri gequält habe. Man, wieso hab ich mich von meiner Wut auch nur so hinreißen lassen!" Man konnte ich bescheuert sein.
,, Reg dich nicht auf Schatz. Mit Übung kannst du dich immer besser beherrschen."
Alec nahm mich an der Hand und zog mich zum Wasser.
,, Hey, was machst du da?"
,, Na was wohl, ich bring dich auf bessere Gedanken. Erst gehen wir schwimmen, dann kannst du ja Zuhause noch duschen und danach, naja kannst du dir aussuchen."
Schon war er dabei seine Klamotten auszuziehen. Alles bis auf die Boxershorts.
,, Kann ich mir nicht noch schnell einen Bikini holen?", frgate ich ihn leicht verzweifelt.
,, Das dauert mir zu lange!" In Vampirgeschwindigkeit flitze er zu mir und schob vorsichtig beide Träger von den Schultern.
,, Ich kann mich auch selber ausziehen.", flüsterte ich ihm neckisch zu.
Die Antwort darauf war ja klar.
,, Ja, aber ich kann das besser."
Das Kleid viel auf den Boden und so stand ich nur noch in BH ganitur vor ihm.
,, Wieso müsst ihr Frauen auch nur immer so heiße Unterwäsche tragen!" Sein Grinsen wurde verführeisch und gefährlich zugleich.
,, Um Typen wie dir den Schädel zu verdrehen!"
,, Gelungen.", nuschelte er zurück und hob mich in seine Arme. Dann landete ich auch schon im Wasser.
,, ALEC!" Na warte, der konnte was erleben.
Nur wo war er überhaupt.
Eigentlich hätte ich genau in diesem Moment wissen müssen was passiert, doch so schnell wie Alec von hinten ankam, konnte ich gar nicht nachdenken.
Wieso musste er auch so verflixt schnell sein.
,, Hab dich!" Seine Kalten Arme legten sich um meine Taille und zogen mich fest an ihn heran.
,, Du Fiesling! das war eindeutig nicht fair!"
,, Was war daran nicht unfair? Du bist einfach genau wie deine Freundin, unaufmerksam. Kann ich doch nichts dafür."
,, Du...." setzte ich an, doch fand dann einfach nichts was ich ihm hätte an den Kopf schmeißen können.
,, Ich..." provozierte Alec mich dann auch noch ganz bewusst.
,, Demetri hatte eben wirklich recht. Du solltest deine Frau nicht so ärgern. Das kann nur schlecht für dich Enden."
,, Uh, jetzt hab ich aber Angst."
Sein Griff um meinen Bauch verstärkte sich und er setzte den Mund an meine Kehle.
,, Alec, lass uns das lieber am Strand machen. Hier habe ich kein Boden unter den Füßen!"
,, Ist doch egal.", murmelte er und schob den linken Träger meines BHs nach unten.
Doch nicht hier!
,, Wie war das nochmal mit dem Duschen?"
,, Kannste auch nachher machen." Zweiter Träger unten.
Als er dann mit seinen Händen langsam zu dem Verschluss wanderte, bekam ich dann doch ein ungutes Gefühl.
,, Bitte, Alec. Wenn Deme gleich kommen sollte, oder Finsch, dann will ich wenigstens noch geduscht und mich umgezogen haben."
Mit einem Seufzen drehte er mich um und sah mir dann gespielt beleidigt in die Augen.
,, Keine Chance, jetzt komm." Ich zog wieder beide Riemchen an die Richtige Stelle und schwomm dann zum Strand. Mein Ehemann holte mich allerdings ein und war so paar Sekunden schneller aus dem Wasser.
,, Wer als erstes in der Dusche ist.", meinte er noch kichernd und rannte dann davon.
Eigentlich brachte es gar nichts, ihn noch einholen zu wollen, denn im Endeffekt würden wir dies sowieso gemeinsam tun.
Also sammelte ich in aller Ruhe meine Klamotten ein und ging dann Richtung Haus.

Dort angekommen, hörte ich schon das Wasser laufen. Wie schnell war der eigentlich?
Mit einem Grinsen auf dem Gesicht räumte ich die Sachen auf und lief dann auch nach oben ins Badezimmer.
Alec stand bereits fertig in der Tür, von der riesigen Dusche und grinste mich gespielt an.
,, Tja, ich bin schon fertig. Musste wohl alleine rein!"
,, Oh, wie schade!" Jetzt war ich es die gespielt schmollte und in seine Richtung ging.
,, Mhm, ich kann dir ja zuschauen. Das wäre auch ganz interessant."
,, Vergiss es." Mit diesen Worten drückte ich ihn wieder zurück und an die Wand der Dusche.
,, Von mir aus.", flüsterte er und schaltete das Wasser an, dass von oben auf uns hinab prasselte.
Dann fing er mich auch schon wieder an zu küssen. Seine Lippen wanderten meine Wange hinab, über meinen Hals, bis zu meiner Schulter und wieder zurück.
,, Wäre ein Bett nicht gemütlicher?"
,, Oh nein, Fabienne Volturi, jetzt kommst du mir nicht so einfach davon!"
Ein Knurren entfuhr ihm und er küsste mich noch drängender.
Mit einem kleinen Grinsen erwiederte ich diesen genauso gerne.

Nachdem wir aus der Dusche kamen, gingen wir wieder direkt ins Schlafzimmer und legten uns dort wieder aufs Bett.
Zwar immer noch mit nassen Haaren, aber wenigstens waren unsere Körper relativ trocken.
,, Glaubst du, Finsch oder Demetri kommen noch?"
,, Ich weiß es nicht. Vielleicht."
,, Mhm, oder sollen wir zu ihnen hingehen?"
,, Du bleibst hier.", zischte er und küsste mich wieder am Hals.
Einsprüche hätten sowieso nichts gebracht, also ließ ich mich entspannend zurückfallen und genoss Alecs Küsse einfach nur.

Nach ungefähr 3 Stunden hörten wir dann schließlich jemanden unsere Einfahrt hochrennen. Deme und Finnja.
,, Och man, jetzt muss ich mich auch noch anziehen.", meckerte ich rum.
,, Mhm, so können wir ihnen garantiert nicht die Tür aufmachen."
So schnell es ging holten wir unsere Sachen vom Regal, zogen uns an und verschwanden dann Hand in Hand nach unten.
Als wir die Tür aufmachten, stand ein grinsender Deme und eine halb lächelnde Finsch vor uns.
,, Hey, was macht ihr denn hier?", übernahm mein Ehemann das reden.
,, Ich wollte mich einmal mit dir kurz unterhalten, Alec. Es ist wegen Aro. Außerdem denke ich, dass die Mädels auch einiges zu Besprechen haben." Er schaute einmal kurz zu seiner Frau, bevor er dann hinter meinen Typen herging in die Küche.
,, Fabi, ich....."
,, Finsch, ist ok, ich an deiner Stelle hätte genauso reagiert. Es war nicht gerade eine glanzhafte Leistung von mir, Deme so zu quälen, aber die Wut hat sich bei mir so angesammelt und naja..." unterbrach ich sie.
,, Sollen wir uns nicht erstmal hinsetzten? Drinnen ist es gemühtlicher."
,, Klar, komm rein."
Mit einem Nicken trat meine BFF ein und ging dann sofort Richtung Sofas wo wir uns dann auch hinsetzten.

~Finnja~

,, Ich liebe dich.", flüsterte ich, als ich in seinen Armen lag.
,, Ich dich viel mehr.", hauchte er grinsend.
Mein Ehemann stand plötzlich auf und zog sich etwas an. Erst als ich einatmete, roch ich den Duft eines Menschen, der sich unserem Haus nährte.
Also stand ich ebenfalls auf und zog mich an.
Da Deme früher damit angefangen hatte, war er auch schneller fertig. Er grinste mich frech an und flitzte dann nach unten. Ein paar Sekunden später war ich auch fertig und rannte nach unten zur Tür. Gerade rechtzeitig, denn schon öffnete er die Tür. Ein Man reichte uns einen Brief und verschwand dann wieder.
,, Von wem ist der Brief?", fragte ich neugierig und betrachtete den Brief in Demetris Händen.
Er drehte ihn um und schaute auf den Absender.
,, Von Aro.", murmelte er und öffnete den Brief schnell. Er nahm den Zettel darin heraus und las ihn sich durch. Ich wollte ebenfalls mitlesen und beugte mich gerade etwas über den Brief, da war er schon fertig und faltete ihn wieder zusammen und legte ihn weg. Wie schnell kann man den nur lesen? Das ist ja unglaublich! hatte er ein Fotografisches Gedächtnis, von dem ich noch nichts wusste?
,, Was steht drin?", fragte ich dann neugierig.
,, Ach, Aro wollte sich nur nach uns erkundigen. Oder eher nach euch.", er zwinkerte mir grinsend zu.
,, Das heißt, wir sollten Fabi und Alec davon Bescheid geben?"
,, Ganz Recht. Sie sollen doch nicht im Ungewissen bleiben.", grinste er und ging aus dem Haus.
Nach kurzem zögern folgte ich ihm. Als er merkte, dass ich ihm folgte, rannte er in Vampirgeschwindigkeit los. Mir blieb ja nichts anderes übrig, als das auch zu tun, wenn ich mit ihm Schritt halten wollte. Also flitzte ich los

Ich war etwas nervös, als Deme und ich vor der Tür von Alec und Fabi standen. Schließlich bin ich einfach weggerannt, ohne ihr noch etwas zu sagen, geschweigedenn sie anzusehen. Aber als mein Mann Alec folgte und ich dann auch reinkommen konnte, war ich sichtlich erleichtert.
,, Es war ein dämliches Verhalten von mir.", murmelte ich, als wir uns auf das Sofa setzten.
,, Finsch, ich sagte doch bereits, dass ich es verstehe und an deiner Stelle auch so reagiert hätte."
,, Ja, ich weiß. Nur ich war im zwiespalt. Irgendwie sauer auf dich und irgendwie auch nicht."
Sie schmunzelte leicht.
,, Ich bin froh, dass du nicht so wütend auf mich warst, das du nicht kommst."
Jetzt war ich dijenige die schmunzelte.
,, Du weißt doch. Dir kann ich nie lange böse sein.", sagte ich lächelnd und umarmte sie.
,, Und mir gehts nichts anders.", sagte sie grinsend.
,, Was habt ihr eigentlich gemacht? Immerhin ist Deme dir ja nachgerannt.", fragte meine BFF.
,, Nicht viel. Er fragte mich nur, ob ich neidisch auf deine Gabe bin.", eine dramatische Pause.
,, Bist du es?", fragte sie neugierig. Ich grinste breit.
,, Natürlich nicht! du bist meine beste Freundin. Wir beide teilen ein Schicksal und ich bin froh dich zu haben. Da ist für sowas blödes doch kein Platz!"
Sie kicherte.
,, Das hast du schön gesagt. Ich sehe es ebenso."
,, Wir beide teilen sogar die Gedanken.", sagte ich grinsend.
Auch sie konnte sich ein grinsend nicht verkneifen. Jetzt kamen die Jungs rein.
,, Na, habt ihr schön geplaudert?", fragte Deme wie immer grinsend.
,, Jap, haben wir.", kam es von Fabi.
,, Bestimmt über das vorhin und über Belangloses Zeug, oder?", mischte Alec sich frech grinsend ins Gespräch ein.
,, Sicher Alec. Sachen, die ihr Jungs total öde findet wie Schuhe, Klamotten, Schmuck und so weiter.", sagte ich lachend.
,, Ich sags ja.", wieder Alec, der sein grinsen nicht aufgab. Ebensowenig wie mein Ehemann.
,, Dann lasst mal hören, worums bei euch so ging.", meldete sich Fabi zu Wort.
Deme kratzte sich schmunzelnd am Hinterkopf.
,, Tja. Ein Postbote hat uns einen Brief von Aro gegeben, in dem steht, dass Aro wissen will wie es bei uns läuft, wie es uns geht, ob ihr jetzt Vampire seid und wenn ja, ob ihr dieselben Gaben wie im Traum habt.", listete Deme auf.
,, Dann sollten wir ihn nicht warten lassen und gleich eine Antwort schicken, nicht?", fragte Fabi.
,, Klar. Wer schreibt den Brief?", fragte Alec.
Ich meldete mich wie ein Schulkind.
,, Ich, ich, ich, ich, ich.", machte ich noch extra Schulkindmäßig. Die anderen mussten lachen.
,, Ja, kleine Finsch, du darfst schreiben.", sagte mein Ehemann noch halb lachend.
,, Daaaaanke.", machte ich und zu allem überflüss strahlte ich über beide Ohren. Selbstverständlich mussten die anderen dadurch wieder lachen. Und ich wurde sobald mit angesteckt.
Zum Glück brauchten wir nicht lange zum einkriegen. Alec war der erste, der sich fing und holte Papier und Stift und legte sie auf den Tisch. Also stand ich auf und setzte mich halt an den Tisch.
,, Okay, wie soll ich anfangen? "Lieber Aro", oder "Hallo Aro", oder wie wäre es mit "Hey,hey Aro", was findet ihr besser?", fragte ich in die Runde und sah über die Schulter zu ihnen.
,, "Lieber Aro", das klingt viel zu förmlich. Da nimm lieber hallo.", sagte Fabi grinsend.
,, Mach doch mal was neues, was vorher noch keiner gemacht hat und nimm "Hey,hey". Aro ist immerhin mehr für Spaß zu haben als Caius oder Markus.", sagte mein Mann lachend.
,, Ich bin für das förmliche.", sagte Alec grinsend. Ich seufzte.
,, Wunderbar. Jetzt habe ich 3 Beispiele gegeben und jeder ist für einen von denen."
,, Aro mag euch, da kannst du dir das "Hey,hey" sicher erlauben.", sagte mein Mann.
,, Bist du sicher das er uns genug mag dafür?", fragte ich unsicher. Er nickte bloß grinsend.
,, Okay, wie du willst, dann nehme ich das." Wie gesagt so getan schrieb ich das als Anfang aufs Blatt.
Der Rest ging wie von selbst. Ich schrieb in dem Brief von den Schrammen nach der Hochzeitsnacht, dem Ausflug ins Sea-Aquariu, meiner Reibungsloen Verwandlung und dem kleinen fast Missgeschick bei Fabi`s. Von dem Horrorfilm, davon wie wir Fabis Gabi herausfanden, die Spiele gegen Deme und wie er in Schach verlor, bis hin zum Training. Das war schon ganz schön viel. Die ganze vordere und hintere Seite war beschrieben. Das würde Aro sicher an Informationen reichen.
Nachdem auch die anderen ihn gelesen hatten und an manchen Stellen sogar lachten, packten wir ihn in einen Briefumschlag und Deme ich machtenuns auf den Rückweg. Ich allerdings war zuerst zuhause, da mein Mann den Brief schnell im Briefkasten einwarf.
Aber im Wohnzimmer setzte er sich dann zu mir aufs Sofa, als er ins Wohnzimmer kam. Dann redeten wir über dies und das und vergaßen dabei völlig die Zeit.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Schwester, die mich immerwieder aufbaut und aus Schreibblockaden rausgeholt hat.

Nächste Seite
Seite 1 /