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» PROLOG

»Nein!«, schrie jemand, und riss mich somit aus meinem Schaf. Verwirrt setzte ich mich auf, und rieb mir die Augen. Plötzlich nahm ich einen Schuss war, und darauf hin, gekreische und geschrei. Schnell sprang ich aus meinem Bett, tapste leise zu meiner Tür. Ehe ich sie aber aufmachen konnte, folgte ein weiterer Schuss, der mich zusammen zucken ließ. Tränen der Angst füllten meine Augen, und ich sah durchs Schlüsselloch, wo ich gute Sicht auf das Zimmer meiner Eltern hatte. Auf dem Boden neben meiner Mutter lag, meine kleine Schwester. Aus ihrem Kopf schoss Blut, und neben meiner Schwester lag mein Bruder. Er hatte ebenfalls wie sie, eine Schusswunde am Kopf, aus der Blut quoll. Ich sah wie sich eine Person bewegte und mit der Waffe auf meine Mutter ziehlte. »Nein!«, flüsterte ich.
Die Person, drehte sich kurz um, und ich erstarrte, als ich in wunderschöne braune Augen sah. Wieder drehte er sich um, und ohne auf das flehen meiner Eltern einzugehen, schoss er ihr ins Herz und meine Mutter klappte zusammen. Meine Tränen quollen jetzt über die Ränder meiner Augen, und ich fing leise an zu wimmern. »Wieso machst du das?«, fragte mein Vater mit zittriger Stimme. Er saß als einziger da, ohne verletzt zu sein. »Du hättest dich eben an unser Geschäft halten sollen, Evens!«, zischte er Junge. Ich merkte das er vielleicht drei Jahre älter als ich war.
Er richtete seine Waffe auf meinen Vater. »Nein, bitte!«, flehte mein Vater. »Das hättest du dir vorher überlegen müssen, und nicht dann, wenn deine ganze Familie längst tot ist, du Bastard!«, fauchte der Junge. »Jetzt, musst auch du Sterben.« Ich sah wie Dad die Augen schloss. »Beende es!«, hörte ich ihn murmeln. »Bitte, räche dich!« Ich schloss die Augen da ich wusste, dass der letzte Satz an mich gerichtet war. Ich nahm wieder einen Schuss wahr. Tränen rannten mir in Wasserfällen die Wangen runter, und ich konnte nicht glauben, was sich hier gerade abspielte. Ich hatte so etwas nur in Filmen gesehen, und meistens darüber gelacht, aber jetzt passierte es mit meiner Familie, und ich war mittendrin.
»Grüß, deine Familie von mir!«, lachte der Junge, und ich sah wie er sich entfernte. Er blieb vor meiner Tür stehen, und meine Augen weiteten sich, als er sie auf die Türklinke legte. So schnell ich konnte, rannte ich zu meinem Kleiderschrank, und versteckte mich noch rechtzeitig, ehe meine Tür aufging, und der Junge reinkam. »Wiederlich!«, hörte ich ihn sagen, und schon ging meine Tür wieder zu, und er verschwand. Die Tür zu unserem Haus knallte und wenige Minuten später hörte ich wie der Motor von einem Auto startete, und weg fuhr. Schnell rannte ich raus und ins Zimmer meiner Eltern. Bitterlich fing ich an zu weinen, als ich alle ansah. »Nein!«, schrie ich und umklammerte die leblosen Körper meiner Familie. Ich sah auf und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht.
»Ich schwöre dir, ich werde mich an dich für meine Familie Rächen! Du wirst für alles Bezahlen!«, sagte ich und war fest entschlossen, mich an ihm zu rächen, für das, was er meiner Familie angetan hat.

» KAPITEL 1

Ich sah mich um und stellte wieder einmal fest, wie allein ich eigentlich war - und das jetzt ganze vier Jahre. Seid dem Mord an meine Familie verging kein Tag, an dem ich nicht meine Racheaktion gegen Kayle Carter - den Mörder meiner Eltern und meiner Geschwister - plante. Sobald ich wusste, wo er sich aufhielt, würde ich dahin reisen, und ihm das gleiche antun, was er mir und meiner Familie angetan hatte - ich würde ihn töten, so wie ich es vor vier Jahren versprochen hatte.
Ich wurde durch die Haustür aus meinen Gedanken gerissen. Ich schleppte meinen Körper zur Tür und öffnete diese. »Officer Evens!«, sagte Dustin und grinste mich an. Lächelnd drückte ich ihn kurz, zog meine Schuhe an und verschwand dann nach draußen. »Alles klar bei dir?«, fragte Dustin, als er merkte, dass es mir nicht gut ging. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich weiß einfach nicht mehr weiter«, erwiderte ich und setzte mich in den Wagen. Dustin tat es mir gleich, und als er drin saß, startete er den Motor. »Kayle Carter?«, fragte er vorsichtig und ich nickte. 
»Dieses Arschloch! Ich weiß einfach nicht mehr, wo ich ihn aufspüren soll.«, sagte ich und seufzte leise. »Er hat meine gesamte Familie auf dem Gewissen, und ich will das nicht auf mir sitzen lassen, er muss weg, bevor er jemand anderem das gleiche antut was er mir angetan hat« Ich fuhr mir angepisst durch die Haare und starrte aus dem Fenster.
»Warte . . . du willst ihn doch nicht?«, fragte er etwas verwirrt. »Was? Ihn umbringen?«, fragte ich und zog die Augenbrauen in die Höhe. Dustin nickte und ich lachte spöttisch. »Doch!«, erwiderte ich. »Und falls das nicht klappt, steckte ich ihn in den Knast, und hetzte ihm die Todesstrafe auf den Hals!« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte weiter aus dem Fenster. Ich mochte Dustin, aber manchmal stellte er sich wirklich so dumm.
»Aber du kannst ihn doch nicht einfach umbringen, du bist Polizistin, und du müsstest dich mit dem Gesetz auskennen!«, meine Dustin als wir aus dem Wagen ausstiegen. Genervt verdrehte ich die Augen und knallte mit der Tür. »Dustin, wenn nicht ich ihn umbringe, dann eben die Todesstrafe, aber er wird für alles was er meiner Familie angetan hat bezahlen, koste es was es wolle!«, erwiderte ich bissig. 
»Hey, jetzt Chill, ich wollte nicht so scheiße sein!«, sagte Dustin und legte einen Arm um mich. »Schon okay.«, erwiderte ich und umarmte ihn. »Komm lass uns rein gehen.«, sagte er und ich nickte.

»Caprice, ich habe da etwas für dich gefunden!«, rief Dan, als wir das Revier betraten. Ich sah ihn an. »Was genau?«, fragte ich verwirrt. »Ich habe Informationen vom FBI bekommen, wegen der Kayle Carter Sache.«, sagte er und wie aus der Pistole geschossen lief ich schnellen Schrittes auf ihn zu. »Was genau hat das FBI heraus gefunden?«, fragte ich und lugte ihm über die Schulter. Da ich als Polizistin arbeite, habe ich viel Kontakt mit dem FBI und die Jungs wissen alle von der Sache mit Kayle Carter. Ich bin ihnen echt dankbar, dass sie mir Helfen, auch wenn ihnen mein Plan mit dem Umbringen ganz und gar nicht gefällt.
»Sie haben seinen derzeitigen Aufenthaltsort gefunden.«, sagte Dan und reichte mir die Mappe mit den Informationen. Ich schlug die auf und betrachtete das Foto das oben in der Ecke mit einer Büroklammer befestigt war. »New York.«, murmelte ich und blätterte die einzelnen Seiten durch. »Das klingt wirklich interessant.«
»Das war alles was sie bis jetzt finden konnten, aber sie meinen sie finden noch mehr raus.«, sagte Dan schulter zuckend. »Das reicht mir.«, erwideret ich und wandte mich ab. Mit der aufgeschlagenen Mappe in meiner Hand lief ich zu meinem Platz und schaltete meinen Rechner an. Wähernd mein Rechner startete stand ich auf und ging nach oben ins Büro von Paul, meinem Chef.

»Herrein!«, sagte seine raue Stimme, nachdem ich geklopft hatte. Ich öffnete die Tür und betrat den kleinen grauen Raum. »Caprice, was führt dich zu mir?«, fragte er als er mich erblickte. »Ich brauche zwei Wochen Urlaub.«, sagte ich und kam direkt zum Punkt. »Dan, hat dir die Mappe also schon überreicht.«, sagte er und ich nickte. »Ich fliege nach New York.«, erwiderte ich, und faltete meine Hände auf meinem Schoss. »Gut, aber ich lasse dich nicht alleine Fliegen.«, sagte er und holte einen Zettel raus. »Du nimmst Dustin mit.«
»Gut, aber er hällt sich bei der ganzen Sache im Schatten.«, erwiderte ich entschlossen. Ich wollte es alleine durch ziehen. Er hatte alleine meine Familie umgebracht und jetzt bringe ich ihn alleine um. »Abgemacht.«, versicherte mir Paul. »Hier ist die Bescheinigung für einen zwei Wöchigen Aufenthalt in New York.« Paul reichte mir den Zettel den ich annahm. »Sag Dustin bescheid, er soll seine Sachen packen.«, sagter er und ich stand auf.
»Mach ich, und danke.«, antwortete ich und lächelte leicht. Schnell verließ ich Pauls Büro und lief dann wieder nach unten zu meinem Platz. Auf dem Weg traf ich auf die Person, die ich gerade brauchte. »Warren, halt!«, sagte ich und packte Dustins Arm.
»Was ist los, Evens?«, fragte er und sah verwirrt den Zettel an den ich ihm unter die Nase hielt. »Was? Ich soll mitkommen?« Er sah mich ungläubig an.
»Yep. Paul hat gesagt, dass ich nicht alleine Fliegen darf.«, erwiderte ich und zog ihn zu meinem Platz. »Also, Zimmer mit Doppelbett oder jeder einzel Zimmer?« Ich setzte mich an meinen Rechner und was schon dabei ein Hotel zu Buchen.
»Doppelbett.«, erwiderte Dustin frech grinsend. Ich kicherte Kopf schüttelnd und Buchte ein Doppelzimmer, aber mit einzel Betten. »Doppelzimmer mit einzel Betten.«, sagte ich und sendete die Buchung ab. »Welches Hotel überhaupt?«, fragte er und sah auf den Monitor. »Crowne Plaza Times Square.«, antwortete ich, und wartete auf die Antwort. Ich bekam eine und uns wurde zugesagt.
Zufrieden schlug ich die Mappe mit den Informationen über Carter auf und sah mir noch einmal das Bild an. Die gleichen braunen Augen - wie vor vier Jahren sahen mich an. Sein Gesicht hatte feine Gesichtszüge, volle Lippen und hoch gestylte Haare. Schlecht sah er jeden falls nicht aus, aber bald würde es eh keinen mehr interessieren, bald würde er genau so wie meine Eltern und meine Geschwister unter der Erde schmorren. »Ich verspreche euch, mich an ihm zu rächen.«, murmelte ich.



» KAPITEL 2

»Wach auf du Schlafmütze wir sind gleich da!«, kicherte ich und rüttelte an Dustin der wie ein Stein neben mir schlief. Wir saßen im Flugzeug, und bald wären wir in New York. Vor der Abreise, war ich noch zum Grab meiner Familie gegangen, da ich sie wenigstens so sehen wollte. Ich würde mich rächen, koste es was es wolle. »Würden Sie sich bitte Anschnallen, wir landen in wenigen Minuten.«, sagte eine Stewardess neben mir. Ich nickte lächelnd und tat was man mich bat. 
Als das Flugzeug endlich landete, bekam der Pilot seinen verdienten Applaus, und wir durften endlich aus dem Flugzeug steigen. »Wie kommen wir zum Hotel?«, fragte ich. »Paul meinte, wir werden von einem schwarzen BMW abgeholt, er steht auf der südlichen Seite des Flughafens.«, berichtete Dustin, der auf seinem Handy rumtippte. Ich nickte wissend, schnappte meinen Koffer vom Fließband und lief mit Dustin auf die südliche Seite des Flughafens. Wie besprochen stand da auch ein schwarzer BMW, der extra nur auf uns wartete.
»Miss Evens, Mr Warren.«, sagte der Fahrer, nahm unsere Koffer entgegen und verstaute sie im Kofferraum, bevor er uns sie Wagentür öffnete und wir einstiegen. Als der Fahrer auch saß, fuhr er los.
»Also, suchen wir ihn sofort, oder wollen wir uns erst ausruhen?«, fragte Dustin nach einer Weile der Fahrt. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Vielleicht sollten wir erst einmal Einchecken.«, meinte ich und tippte auf meinem Handy rum. »Gut, aber lass uns heute etwas machen, und morgen mit der Arbeit beginnen, okay?«, fragte er und bekam als antwort wieder nur ein Schulter zucken. »Von mir aus.«, murmelte ich abwesend. Ich legte mein Handy beiseite, und schnappte mir wieder die Mappe. Zum hundertsen mal öffnete ich sie und sah alles durch. 
Jetzt war ich zwar in New York, aber ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer wo Carter steckte. Es pisste mich einfach alles an, nie hatte ich erfolg. Ganze vier Jahre seit ich achtzehn war, war ich hinter ihm her. Aber alles brachte mir nichts, nach der Ermordung meiner Familie verschwand er und jetzt ist er hier in New York und ich habe keine Ahung, wo er sein könnte. Ich schnaubte.
»Jetzt leg doch endlich mal diese verdammte Mappe weg, wir finden ihn, ganz bestimmt.«, sagte Dustin und zog mir die Mappe aus der Hand. Ich fuhr mir genervt durch die Haare und biss auf meine Unterlippe. »Dustin, New York ist groß, ich finde ihn nie, egal wie sehr ich es auch versuchen werde.«, seufzte ich. »Ich werde hier bis Weihnachten fest hängen.«
»Komm, Chill erstmal, lass uns jetzt ins Hotel einchecken und uns einen schönen Tag machen, bevor wir uns an die Arbeit machen.«, beruhigte er mich und tätschelte meinen Arm.
Der Wagen kam zum stehen und die Türen des Wagens wurden aufgemacht. »Darf ich bitten?«, fragte ein Portier und reichte mir seine Hand, die ich dankend annahm. Ich stieg aus und betrachtete das große Hotel wovor ich stand.
»Komm!«, holte Dustin mich aus meinen Staunen. Er hielt mir seine Hand hin und ich nahm sie. 
»Wow!«, murmelte ich als wir das Hotel betraten. »Das kanns du laut sagen.«, sagte Dustin und sah sich auch um. Alles sah wirklich schön aus. Pflanzen, Sessel, Tische, Sofas alles was in einem guten Hotel nicht fehlen durfte gab es auch hier. »Lass und einchecken.«, sagte Dustin und zog mich zur Rezeption. Ich ließ mich von ihm mit ziehen.

»Welches Zimmer?«, fragte ich, nachdem wir im Aufzug standen, und ich auf meinen Füßen hin- und her wippte. »Zimmer 235.«, sagte Dustin und als es "Bing" machte verließen wir den Aufzug. Stockwerk 15 und Zimmer 235, ist zwar ziemlich hoch, aber damit kann ich leben. Wir bogen um die Ecke, und blieben dann vor einem Zimmer stehen. »235, das müsste es sein.«, murmelte Dustin und öffnete die Tür. Wir betraten das Zimmer und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Alles so schön und modern, und auch ein bisschen edel. »Krass«, murmelte ich und sah mich um. »Aber so richtig!«, stellte jetzt auch endlich Dustin fest. 
Unsere Sachen wurden schon auf unser Zimmer getragen, und jetzt mussten wir uns nur noch einrichten. »Ich nehme das Bett.«, sagte ich und warf mich darauf. »Das wollte ich.«, beschwerte er sich und ich lachte. »Ich will nun mal das am Fenster, und jetzt geb dich damit zufrieden, oder du schläfst generell auf der Couch, und das ganze zwei Wochen.« Dustin verdrehte die Augen und ich lachte.
»Also, wollen wir in einen Club oder ins Casino?«, fragte ich, als ich mich wieder aufsetzte. Er runzelte die Stirn und sah mich an. »Casino, denn da verstecken sich die meisten Kriminellen.«, meine er worauf ich nickte. Ganz so unrecht hatte er ja nicht. »Gut, dann lass und jetzt etwas Essen gehen, und dann ins Casino.«, meinte ich und stand auf. »Gut dann komm, ich habe nämlich Hunger, ich konnte diesen Flugzeug fraß gar nicht essen.«, sagte Dustin und zog mich nach daußen.
»Wohin gehen wir?«, fragte ich. »Weiß nicht, McDonalds?«, schlug Dustin vor und ich nickte. Wir verließen das Hotel und traten nach draußen. »Wo gibt es hier eigentlich einen McDonalds?«, fragte er plötzlich. Ich lächelte und streckte den Finger kurz um zu zeigen das ich gleich wieder da war. Ich lief zurück ins Hotel, und dann schnell zur Rezeption. »Entschuldigen, Sie.«, fing ich an. Die Dame hinter der Theke sah mich an. 
»Wie kann ich Ihnen Helfen?«, fragte sie lächelnd. »Wo gibt es hier den nächsten McDonalds?«, fragte ich und sah sie erwartungsvoll an. »Sie müssen immer wieder gerade aus laufen, und fast am Ende der Straße finden Sie das Restaurant.«, erklärte sie freundlich. »Dankeschön. Schönen Tag noch.«, sagte ich und rannte wieder nach draußen.
»Und?«, fragte Dustin als ich mich wieder zu ihm gesellte. »Immer gerade aus, und fast am Ende der Straße sehen wir dann McDonalds.«, erklärte ich. Ich hakte mich bei Dustin unter und schon liefen wir die Straßen entlang und gelangten auch bald zum McDonalds.

»Und wie seh ich aus?«, fragte ich und drehte mich einmal im Kreis. »Wow!«, murmelte Dustin und seine Kinnlade klappte runter. »Also kann ich so gehen?«, fragte ich. Er nickte. »Jetzt muss ich aufpassen, dass man dich nicht Entführt, so wie du aussiehst.«, sagte er und ich lachte. »Du sieht aber auch nicht schlecht aus. Der Anzug steht dir richtig. Endlich sieht man dich mal nicht in dieser albernen Uniform.«, erwiderte ich und betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Ich hatte meine langen braunen Haare zu Locken gedreht, meine Augen dezent geschminkt, ein wunderschönes eng anliegendes Kleid an, dass hinten eine Schleppe hatte. Dazu trug ich schwarze High Heels und die Herzkette meiner Mutter. »Bist du fertig?«, fragte Dustin und stellte sich hinter mich. Ich nickte. »Ja, lass uns gehen.«, erwiderte ich, nahm meinen Clutch und meinen schwarzen Bazer, und schon verschwanden wir aus unserem Hotelzimmer. 
Was ich Dustin allerdings nicht erzählt hatte, war, dass ich meine Waffe-Für-Alle-Fälle mitgenommen hatte. Wenn er es erfahren würde, wäre ich tot, denn ich hatte ihm eigentlich versprochen, diesen Abend nicht anzustellen.
Wir stiegen in den Wagen und gaben dem Fahrer die Anweisung zum Casino Party M&M Entertainment zu fahren. Wir hatten uns kurzfristig dafür entschieden.
»Alles klar?«, fragte Dustin und lächelte mich an. »Alles in Ordnung.«, versicherte ich ihm. »Lass uns heute diese Carter Sache vergessen und einfach nur Spaß haben, einverstanden?«, fragte er und nahm meine Hand die er dann drückte. »Einverstanden.«, murmelte ich.
Der Wagen blieb stehen, und die Türen zum Wagen wurden Augemacht. Dustin ging als erster raus, und ich folgte ihm, als er mir seine Hand reichte. Dem Fahrer sagten wir, dass er uns um halb zwei Nachts abholen soll, da ich nicht so lange bleiben wollte, und morgen ein anstergender Tag werden würde.
Aber weiter wollte ich mir den Kopf nicht zerbrechen, denn ich wollte einfach nur Spaß haben, und Kalye Carter für einen Tag und für eine Nacht vergessen. Morgen würde ich ihn anfangen zu Suchen, und wenn ich ihn hatte, war er dran - nein mehr als dran, er war tot!
Wir betraten das Casino und mir blieb die Luft weg. Es roch nach Alkohol, Zigaretten, und nach Shisha. An Tischen saßen Leute und spielten, andere betätigten Spielautomaten und wieder andere saßen einfach nur Knutschend oder fummelnd irgendwo rum. »Lass uns zur Bar gehen.«, sagte Dustin und ich nickte. Wir erreichten die Bar und setzten uns. »Was darf's sein?«, fragte der Barkeeper. »Einen Wiskey und einen . . .«, fing Dustin an und sah mich dann fragend an. »Champanier.«, sagte ich an den Keeper, dieser nickte und machte sich sofort an die Arbeit.
Nach einigen Minuten kam er wieder und reichte uns unsere Getränke. »Danke.«, murmelten Dustin und ich gleichzeitig. »Auf einen schönen Abend.«, sagte Dustin und prostete mir zu, was ich ihm gleich tat. 
Ich ließ meinen Blick durch das Casino schweifen, und blieb bei einer Couch hängen. Darauf saßen vier Jungs und zwei Mädchen. Ich betrachtete alle genau und plötzlich erstarrte ich. »Hey, was ist los?«, fragte Dustin besorgt. Ich wandte meinen Blick zu ihm. »Er ist hier!«, sagte ich und deutete mit dem Kinn in die Richtung wo ich jemanden sah, auf den ich es abgesehen hatte. Dustin sah rüber und dann wieder zu mir. »Caprice, jetzt bloß ruhig bleiben, okay?«, sagte er und ich konnte die Panik in seiner Stimme hören. Ich biss die Zähne fest zusammen und umklammerte mein Glas fester, so fest, dass ich angst hatte, es würde jeden Augenblick zerspringen. »Ich bin ruhig.«, murmelte ich.
Plötzlich stand dieser jemand auf, und kam in unsere Richtung. Mein Körper verkrampfte sich, als er mich dreckig anlächelte. »Ein Wiskey, bitte.«, sagte er zum Barkeeper. 
Er nickte. »Kayle Carter, und du bist?«, stellte er sich vor und nippte an seinem Wiskey den ihm der Keeper hingestellt hatte. »Caprice Warren.«, erwiderte ich. 
»Wer ist der Kerl neben dir?«, fragte Kayle. »Mein Verlobter.«, erwiderte ich und zog Dustin zu mir, der perplex zusah was hier gerade passierte. »Spiel mit!«, zischte ich so leise, dass du Dustin es hören konnte.
»Willst du dich zu uns gesellen? Ohne deinen Macker, natürlich.«, sagte Carter und lächelte schleimisch. Ich verzog angewidert das Gesicht. »Sorry, aber was an dem Teil: Verlobter, hast du nicht verstanden?«, zischte ich. »Komm lass uns verschwinden.« Ich wandte mich an Dustin, und als er nickte nahm ich seine Hand und wir setzten uns auf eine Couch.
»Alles klar?«, fragte Dustin, als unangenehme Stille zwischen uns herrschte. Ich nickte angewidert und entballte meine Fäuste, die ich geballt hatte. »Als ob ich nicht wüsste wer er ist, dieser Bastard, wird sich wünschen nie geboren worden zu sein!«, knurrte ich. »Komm beruhige dich.«, sagte Dustin und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich lächelte leicht und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

»Bitte lass und verschwinden.«, flehte ich, als ich sah wie Kayle auf mich zu gesteuert kam. »Ich kann nämlich nicht garantieren, dass ich ihn nicht gleich hier und jetzt umbringe.« Dustin nickte, nahm meinen Blazer, meinen Clutch und meine Hand und lief mit mir Richtung Ausgang. »Caprice.«, rief die Stimme für die ich morden würde. Mit zusammen gebissenen Zähnen drehte ich mich um und lächelte falsch. »Kayle.«, sagte ich und spuckte den Namen aus als sei er Gift für mich. »Bist du mir die ganze Zeit aus dem Weg gegangen?«, fragte er und seine brauenen Augen sahen erst mich, dann Dustin und dann wieder mich an. »Natürlich nicht, nur mein Schatz hier«, sagte ich und küsste Dustin auf die Wange. »Wird ziemlich schnell eifersüchtig, und deshalb rede ich auch nicht oft mir fremden Jungs, also Sorry.« Ich versuchte mich mit ganzer Kraft zurück zu halten um ihm nicht jetzt und sofort an die Gurgel zu gehen. 
»Wenn du uns entschuldigst, wir würden jetzt gerne gehen.«, mischte sich jetzt auch endlich Dustin ein. Carter musterte ihn und sah dann wieder zu mir. »Ich hoffe wir sehen uns wieder, aber hoffentlich ohne deinen kleinen Freund hier.«, meinte er schleimisch und küsste meine Hand. 
Hätte Dustin seine Hand nicht um meine Taille gelegt, wäre ich ihm zu huntert Prozent an die Gurgel gegangen. »Wir sehn uns, da bin ich mir sicher.«, sagte ich und zwinkerte. Dustin und ich verließen das Casino und ich ließ einen wütenden schrei aus. »Arg!«, machte ich und fuhr mir genervt durch die Haare. »Sei froh, dass Dustin hier war, du Arschloch, wenn er nicht wäre, gebe es dich jetzt nicht mehr!«
Dustin öffnete die Wagentür und wir stiegen ein. Niemand sagte etwas, und das war auch gut so. Ich wollte nicht reden, ich wollte rächen, und das würde ich, sobald ich die Gelegenheit hatte, würde ich ihm ein Ende setzten, so wie er es bei meiner Familie gemacht hatte. Zieh dich warm an, Carter!



» KAPITEL 3

Gähnend öffnete ich die Augen, und merkte das ich nicht alleine lag. Ich spürte einen warmen Atem an meinem Nacken, also drehte ich meinen Kopf langsam zur Seite und stellte fest, das Dustin seinen Arm um mich gelegt hatte. Ich lächelte leicht und versuchte mich zu erinnern was gestern passiert war. Dustin und ich waren in New Youk angekommen, hatten uns einen schönen Tag in McDonalds gemacht und waren am Abend ins Casino gegangen, und da bin ich auf Kayle Carter getreten. Jetzt fiel es mir wieder ein. »Dustin!«, flüsterte ich und rüttelte an ihm. Er gab aber nur ein brummen von sich und zog mich noch enger an sich. Hat er die Sache mit dem Verlobt sein gestern etwa ernst genommen? Bei dem Gedanken musste ich kichern. »Dustin!«, sagte ich dieses mal etwas lauter, aber wieder reagierte er nicht. »Warren!« Dustin zuckte zusammen und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Was? Wo? Rice?«, fragte er verwirrt. »Guten Morgen Schlafmütze.«, grinste ich. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Bedürfnis meine Lippen auf seine zu pressen. Aber er war mein bester Freund und ich konnte es nicht wagen, ihn jetzt zu verlieren. Dustin sah verwirrt an sich runter, und seufzte erleichtert. »Gott ich dachte schon wir hätten . . .«, sagte er und brach ab. 
»Was? Miteinander geschlafen?«, fragte ich und kicherte. Er nickte verlegen. »Wäre es denn so schlimm?« Ich biss mir auf die Unterlippe und musterte Dustins Gesicht. Wieso hatte ich nie bemerkt wie toll er eigentlich ist?
»Nein, aber du bist meine beste Freundin, und ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzten.«, sagte er und sah mir in die Augen. Ich lächelte leicht und legte eine Hand auf seine Wange. »Du bist so ein Schisser.«, murmelte ich und sah erst in seine Augen und dann auf seine Lippen. Dustin beugte sich leicht zu mir, und kurz darauf berührten sich unsere Lippen. Unsere Lippen bewegten sich im Takt und mich durchstömte die Wärme. »Was machen wir eigentlich?«, fragte Dustin als er sich atemlos von mir löste.
»Ich glaube das nennt man Küssen.«, grinste ich und drückte meine Lippen wieder gegen seine. Er erwiderte und er beugte sich noch weiter zu mir vor.
Dustin löste sich wieder von mir und sah mich an. »Ich küsse meine beste Freundin.«, murmelte er und sah mich ungläubig an. Ich kicherte. »Wir sind doch schon lange keine besten Freunde mehr, glaubst du das nicht auch?«, fragte ich und streichelte seine Wange. Ich fand wirklich das Dustin und ich keine einfachen Freunde mehr waren. Er und ich waren, schon fast wie ein Paar. Wir teilten alles miteinander: Geheimnise, Essen, Betten und jetzt auch unseren Speichel.
»Du denkst also auch so?«, fragte er und lächelte verlegen. Ich nickte. »So denke ich schon lange nicht mehr.«, murmelte und küsste ihn sanft. »Aber jetzt müssen wir aufstehen, wir sind hier ja nicht einfach so hergekommen, nicht wahr?« Ich drückte ihn sanft von mir und stand selber auf.
»Du hast recht.«, meine Dustin und stand ebenfalls auf. »Wir sind hier um jemanden einzusperren.« Ich nickte und tapste ins Bad. 
Ich streifte mir meine Klamotten vom Leib und stieg unter die Dusche. Als sich das heiße Wasser über meinen nackten Körper ergoss, konnte ich mir ein seufzten nicht verkneifen. Ich schloss die Augen, und grinste. Dustin! Er war mein erster Gedanke, als meine Augen zu waren. Ich fühlte mich so wohl mit ihm und ich wollte nichts weiter als seine Nähe spüren. Ich meine ich bin jetzt zweiundzwanzig und meine letzte Beziehung hatte ich vor zwei Jahren. Aber hatten Dustin und ich jetzt eine Beziehung? Keine Ahnung!
Ich spülte den ganzen Schaum von mir und verließ frisch geduscht die Dusche, trocknete mich ab und wickelte das Badetuch um meinen Körper. Dann verließ ich das Bad und traf auf Dustin der sich gerade auf den Weg ins Bad machte.
»Heiß!«, murmelte er. Ich lachte Kopf schüttelnd und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. »Machen wir das jetzt immer?«, fragte er und sah mich an. »Aber nur wenn du willst.«, erwiderte ich und grinste ihn an.
»Gut, dann gib mir mehr davon.«, verlangte er, und legte seine Hände auf meine Taille. Ich küsste ihn wieder, und er lächelte in den Kuss rein. »Das gefällt mir.«, murmelte ich. »Mir auch.«, erwidert er und küsste mich wieder bevor er sich von mir abließ. »Ich geh jetzt duschen, wollen wir danach gemeinsam Frühstücken?«
»Geht klar, hier oder unten?«, fragte ich und hoffte insgeheim das er hier sagen würde. »Früstücken wir hier.«, sagte er und lächelte. »Auf was hättest du Lust?«, fragte ich und umklammerte mein Badetuch, da es sich langsam löste. »Starbucks!«, erwiderte Dustin und ich grinste. »Gut dann geh du Duschen, ich zieh mich schnell an, und hole uns dann etwas bei Starbucks.«, sagte ich und tapste Richtung Schlafzimmer.
Ich hörte wie die Tür zum Badezimmer zuknallte, und Dustin verschwand. Schnell kniete ich mich nach unten zu meinem Koffer und schnappte mir eine einfache Skinny Jeans, ein graues Sweatshirt und Unterwäsche die ich mir schnell anzog. 
Als ich angezogen war schlüpfte ich in meine schwarzen Ballerinas, schnappte mir mein Handy und meine Tasche fuhr noch einmal durch meine Haare und lächelte. »Dustin, ich geh, bin in einer halben Stunde wieder da!«, rief ich und steuerte auf die Hoteltür zu. »Bis gleich.«, bekam ich als Antwort bevor ich das Hotelzimmer verließ und die Tür hinter mir verschloss.
Mit schnellen Schritten steuerte ich auf den Aufzug zu, in den ich auch einige Minuten später einstieg. 

Unten in der Lobby angekommen, ging ich als aller erstes wieder zur Rezeption. Die gleiche Dame von gestern stand wieder hinter der Theke und lächelte mich an. »Guten Morgen.«, sagte ich lächelnd. »Guten Morgen, wie kann ich Ihnen Helfen?«, fragte sie und sah mich erwartungsvoll an. »Wo befindet sich der nähste Sturbucks?«, fragte ich. »Der nähste befindet sich in der 750 Seventh Avenue.«, erwiderte die Dame freundlich. »Dafür müssen Sie, wenn Sie draußen sind, auf die Linke Seite des Hotels gehen, und dann die Straße gerade aus. Am Ende der Straße biegen Sie rechts ab und laufen wieder gerade aus, wenn Sie dann auch an dieser Straße das Ende erreicht haben, biegen Sie links ab und dann sehen sie Starbucks.«, erklärkte die Dame.
»Vielen Dank.«, erwiderte ich grinsend. »Schönen Tag noch.« Dann setzte ich mich in Bewegung und verließ das Hotel.
Draußen schien halbwegs die Sonne, und sofort lief ich die Straßen von Manhatten. Die Leute liefen an einem vorbei und beglotzen einen - was ich ehrlich gesagt, ein bisschen beängstigend fand. Ich spürte wie mein Handy vibrierte, also holte ich es schnell aus der Tasche. Eine neue Nachricht von Dustin! Grinsend öffnete ich die Nachricht. »Ich hab uns was zu Essen bestellt, du musst nur Caffee holen.«, schrieb er. »Gut, Cappuccino, Latte oder Kaffee?«, antwortete ich und wartete nur darauf das er mir wieder schrieb.
»Cappuccino, und einen Blaubeermuffin. Bis gleich, ich liebe dich.«, antwortete er und sofort zauberten die letzten drei Wörter ein Lächeln auf meine Lippen. »Ich liebe dich auch.«, schrieb ich zurück, und steckte mein Handy wieder in meine Tasche. Ich war verliebt, yep, es stand fest! Dustin Warren, ich habe mich einfach so in dich verliebt.
Ich bog um die letzte Ecke und traf auf Starbucks. Mit einem Lächeln ging ich rein, und steuerte direkt auf die Theke zu. Vor mir standen noch ein paar andere, also stellte ich mich hinten an und wartete.
»Hallo schöne Frau!«, raunte mir jemands ins Ohr. Ich erstarrte als ich die Stimme erkannte, und Wut staute sich in mir auf. Ich zwang mich zu einem falschen lächeln und drehte mich um. »Kayle!«, sagte ich und legte meinen Kopf ein bisschen schief während ich ihn falsch anlächelte.
Carter nahm meine Hand und küsste diese schleimisch. Was für eine altmodische Geste!, dachte ich und lächelte weiterhin falsch. 
»Was führt dich hier her?«, fragte er und sah mich aus seinen braunen Augen an. »Dustin und ich, wollten gemeinsam Frühstücken, und da dachte ich, ich statte Starbucks einen Besuch ab.«, erwiderte ich und drehte mich wieder um. Ich erstarrte, als ich seinen warmen Atem auf meinem Nacken spürte. »Wollen wir vielleicht, wo anders hin gehen, und deinen Verlobten vergessen?«, raunte er mir gegen meinen Nacken.
Ich drehte mich zu ihm um und drückte ihn von mir weg. »Ich werde meinen Verlobten ganz sicher nicht, verlassen, wegen dir!«, spuckte ich und drehte mich wieder um. Carter lachte leise und drückte mir einen leichten Kuss auf den Nacken. Ich verspannte mich und drückte ihn von mir weg bevor ich mich zur Theke stellte »Bitte?«, fragte er Junge der hinter der Theke stand.
»Zwei Cappuccino, einen Blaubeermuffin und einen Schokomuffin, bitte.«, bestellte ich. Der Junge nickte. Ich drehte mir um und stellte überrascht fest, das Kayle nicht mehr da war. Gut so, denn wenn er noch länger geblieben wäre, hätte ich ihm sofort und auf der Stelle den Kopf abgerissen. 
Der Junge überreichte meine Bestellung, ich zahlte und verabschiedete mich mit einem lächeln von ihm, bevor ich Starbucks verließ. 
Ich lief über die Straße und erschrak, als ich plötzlich von jemandem nach hinten gezogen wurde. Ich umklammerte den Kaffe und die Muffins und kniff die Augen zusammen. »Öffne sie, schönheit!«, flüsterte eine Stimme in mein Ohr. 
Eine unangenehme Gänsehaut bildete sich auf meinen Armen und ich konnte einen finsteren Blick einfach nicht mehr zurück halten. 
»Kayle, ich habe eine Waffe dabei, und wenn du jetzt nicht verschwindest, schieß ich dir meine letzte Kugel in dein krankes Hirn!«, zischte ich als ich in seine braunen Augen sah. So wie du es bei meiner Familie gemacht hast! fügte ich in Gedanken noch hinzu.
Carter lachte, ließ mich aber los. »Temperamentvoll, gefällt mir.«, murmelte er und fixierte mich mit seinen Augen. Genervt drückte ich ihn von mir, und setzte mich in Bewegung, um so schnell wie möglich von ihm weg zu kommen, denn ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Mein Handy klingelte und ich kramte es schnell aus meiner Tasche. Dustin!
Erleichtert atmete ich auf und ging ran. »Babe?«, hörte ich Dustin am anderen Ende. »Dustin, was ist los?«, fragte ich und merkte wie Kayle mich ansah. »Wo bleibst du?«, fragte er und ich konnte hören wie besogrt er klang.
»Schatz, mach dir keine sorgen, ich bin auf dem Weg.«, erwiderte ich und lächelte. Es tat gut, Dustins Stimme zu hören, aber am meisten wollte ich gerade seine Nähe spüren. »Gut, ich warte vor dem Hotel auf dich.«,
sagte er. 
»Gut, ich bin in zehn Minuten da.«, meinte ich und beschleunigte meine Schritte, als ich merkte das Kayle mir immer noch nach lief. 
»Ich liebe dich.«, sagte Dustin und ich musste lächeln. »Ich liebe dich auch.«, erwiderte ich und legte mit diesen Worten auf. 
»Ist das süß.«, hörte ich Carter neben mir sagen. Ich biss die Zähne zusammen und lief weiter. 
»Was willst du noch?«, zischte ich als ich Kayles Anwesenheit bemerkte. Ich blieb stehen und sah ihn an. »Lass mich dich zum Essen ausführen.«, sagte er und zog mich zu sich. Ich lachte spöttisch und hob die Augenbrauen. »Ich habe einen Verlobten, vergessen?«, fragte ich und verlagerte mein Gewicht auf mein rechtes Bein.
Kayle zog mich noch enger an sich. »Vergiss ihn, Caprice.«, flüsterte er gegen meine Lippen. Ich schnaubte und drückte ihn von mir. Ich wusste, dass Dustin mich dafür hassen würde, und ich es selber bereuen würde. Aber ich war immer hin hier, um Kayle Carter fest zu nehmen, und ihn dann eigen Händig zu töten. Ich hatte keine Wahl!
»Ich geh mit dir Essen, aber dann lässt du mich in ruhe, verstanden?«, zischte ich. »Abgemacht!«, murmelte er und grinste frech. Ich bereute es, aber ich musste es, wenn ich mich endlich an ihm Rächen wollte. »Wann?«, fragte ich mit eiserner Miene.
»Heute, sagen wir mal um achtzehn Uhr im Atlantik Grill Restaurant.«, sagte er und lächelte. Ich nickte. »Gut.«, erwiderte ich. »Ich hol dich ab.«, meinte Kayle, aber ich schüttelte den Kopf. »Ich bestehe darauf.«, meinte er wieder. »Gut, um achtzehn Uhr am Crowne Plaza Times Squere.«, sagte ich und ohne weiter auf Kayle zu achten, lief ich an ihm vorbei und schlenderte die Straße wieder zurück zum Hotel.

»Dus, ich bin wieder da!«, rief ich, als ich unser Hotelzimmer betrat. »Hey.«, rief er zurück. »Bin im Wohnzimmer.« Ich schlüpfte aus meinen Schuhen, und tapste ins Wohnzimmer. Ich lächelte ihn an, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und reichte ihm seinen Cappoccino und seinen Muffin. »Wieso hat es so lange gedauert?«, fragte er. »Wurde von einem gewissen Kayle Carter aufgehalten.«, knurrte ich und konnte nicht fassen, dass ich heute mit ihm Essen gehen würde. 
»Du hast ihn wieder gesehen?«, fragte Dustin besorgt. »Als wir telefoniert haben?« Ich nickte und nippte an meinem Cappoccino. »Ja, ich habe ihn in Starbrucks getroffen, und heute will er mit mir Essen gehen.«, sagte ich. Dustin sah mich ungläubig an. »Und was hast du gesagt?«, fragte er verblüfft. 
»Ich habe "Ja" gesagt.«, erwiderte ich. »Was?«, rief Dustin aus, und verschluckte sich an seinem Muffin, in den er gebissen hatte. »Sag mal spinnst du?«
»Dustin, jetzt reg dich doch nicht so auf, ich hatte keine Wahl.«, verteidigte ich mich. »Irgendwie muss ich ihn ja an mich Locken, um ihm ein Ende zu setzten.« Ich fuhr mir durch die Haare und leckte mir über die Lippen. »Aber muss es denn gleich Essen sein?«, fragte er und klang verzweifelt. »Dustin, alles wird gut. Ich habe ja nicht vor, ihn mitten im Restaurant anzugreifen. Ich lasse alles ganz langsam angehen, wir haben immer hin zwei Wochen Zeit.«, erklärte ich ihm.
»Ich finde die Idee trotzdem nicht gut!«, maulte er. Ich fing an zu grinsen. »Kann es sein, dass du ein bisschen Eifersüchtig bist?«, fragte ich und kicherte. »Nein, niemals.«, protesierte er, und verdrehte die Augen, als ich weiter kicherte. »Das würde ich jetzt auch sagen.«, meinte ich und küsste ihn flüchtig.
»Und wann trefft ihr euch?«, fragte er und interesse konnte ich in seiner Stimme hören. 
Ich sah auf die Uhr, die gerade mal 11:00 Uhr anzeigte. »In sieben Stunden, treffen wir uns vor dem Hotel.«, erwiderte ich und lief aus dem Wohnzimmer. Einige Sekunden war es ruhig, aber Dustin brach das Schweigen. 
»Caprice ich komme mit!«, meinte er. Ich lugte aus der kleinen Küche die es im Hotelzimmer gab und sah ihn ungläubig an. »Und wie stellst du dir das vor?«, fragte ich verwirrt. »Du kannst ja wohl schlecht einfach mitkommen« Ich schüttelte den Kopf und verschwand im Schlafzimmer. 
»Aber warum denn nicht?«, fragte Dustin, und lief mir hinter her. »Ich könnte mich im Schatten halten.« Dustin stellte sich hinter mich und umarmte mich von hinten. Ich drehte mich in seinen Armen um und sah ihn an. »Vertrau mir, ich werde nichts unüberlegtes tun.«, redete ich ihm ein. »Es wird nichts passieren, keiner wird verletzt.«
»Wieso fällt es mir so schwer dir zu glauben?«, fragte Dustin und hob die Augenbrauen. 
Empört schlug ich ihm gegen die Brust. »Du vertraust mir nicht. Dustin, wir werden Carter gemeinsam einfangen. Aber als erstes muss ich es schaffen, sein Vertrauen zu gewinnen. Am Ende wird er leiden, so wie ich es gatan habe.«, sagte ich und unterdrückte meine Tränen. 
»Gut, aber wenn etwas passiert, rufst du mich sofort an, verstanden?«, fragte er und ich nickte. Ich baute mich auf Zehn Spitzen vor ihm auf, und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. »Verstanden!«, erwiderte ich. 

 

 

» KAPITEL 4

»Ich bin immer noch nicht begeistert!«, murmelte Dustin jetzt schon zum hundertsten mal. Ich seufzte genervt und verdrehte die Augen. »Dustin, verdammt noch mal, es reicht.«, zischte ich, denn mein Geduldsfaden, war so eben gerissen. Er versuchte mir jetzt schon den ganzen Abend auszureden, auf dieses "Date" zu gehen. Immer wieder murmelte er den gleichen Satz und mittlerweile, hatte ich keinen Nerv mehr dafür. 
»Wie viel Uhr haben wir?«, rief ich aus dem Bad. Ich war gerade dabei meine Haare zu locken. Ich hatte mir ein einfaches schwarzes trägerloses Kleid angezogen, dazu eine graue Jacke, mit schwarzen High Heels. Meine Augen waren einfach und dezent geschminkt und in meinen Ohren steckten schwarze Herz Ohrringe.
»Viertel vor sechs!«, rief Dustin zurück. Ich lockte die letzte Haarpartie und verließ dann das Bad. »Kann ich so gehen?«, fragte ich und sah an mir runter. 
»Ja, aber mir wäre es lieber, wenn du heute hier bleiben würdest, und nie wieder an diesen Kayle denken würdest!«, murmelte er. Ich atmete genervt aus und stöckelte auf ihn zu. 
»Dustin, jetzt hör mir zu.«, sagte ich und Dustin hob den Blick. »Wenn ich mich an diesem Arschloch rächen will, muss ich mich ihm auch nähern. Ich brauche sein vertrauen, um ihn dann zu nehmen, wenn er es am wenigsten erwartet. Verstehst du?« Ich suchte seinen Blick aber er wich mir aus. 
»Verstehe!«, murmelte er grummelnd. Ich hob sein Kinn und plazierte einen Kuss auf seinen Lippen. »Wir sehen uns. Ich rufe dich an, wenn ich wieder auf dem Weg ins Hotel bin, okay?«, fragte ich und Dustin nickte, worauf ich noch einen Kuss auf seinen Lippen plazierte. 
Ich sah auf die Uhr. »Ich muss los.«, sagte ich, nahm meinen Clutch, und ging Richtung Tür. An der Tür blieb ich wieder stehen und drehte mich um. »Ich liebe dich!«, sagte ich. 
»Ich dich auch.«, erwiderte Dustin. »Bis nach her.« Ich nickte und verließ das Hotelzimmer.
Ich stöckelte zum Aufzug und wartete bis er oben ankam. Mit einem "Bing" öffneten sich die Türen, und ich betrat den Aufzug. Eine leise Melodie umspielte meine Ohren, und ich schloss die Augen. Ich werde euch nicht im Stich lassen! dachte ich und verließ nach einem weiteren "Bing" den Aufzug. 
Ich lief die Lobby entlang und gelangte nach draußen. Ich lief die Stufen nach oben die zur Straße führten und als ich oben ankam, sah ich mich um. Kayle war noch nicht da, und irgendwie war es auch besser so. Ich sah auf die Leuchtziffern meiner Handyuhr und stellte fest, dass Carter jeden Augenblick kommen sollte. 
Plötzlich hielt ein schwarzer Range Rover vor mir, und ein elegant angezogener Kayle stieg aus dem Wagen. Er öffnete die hinter Tür seines Wagens, und zog einen großen Blumenstrauß hervor. 
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, kam er auf mich zu. »Du siehst wunderschön aus, Caprice.«, sagte er und überreichte mir mit einem Kuss auf die Wange den Blumenstrauß. Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Du sieht auch gut aus, Kayle.«, erwiderte ich und sah zu ihm auf. 
Wir betrachteten uns eine Weile, bis Kayle sich von mir wegdrehte und auf seinen Wagen zuging. »Darf ich bitten?«, fragte er und hielt mir die Beifahrertür auf. Mit einem falschen lächeln bedankte ich mich, und setzte mich rein. Er schloss die Tür, und stieg einige Sekunden später ebenfalls ein. 
»Dann nichts wie ab, zum Atlantik Grill.«, sagte er und fuhr aus der Parklücke, und dann die Straße entlang. 
Es war still, aber es war keine angenehme Stille, nein, sie war unangenehm. Ich räusperte mich und sah Kayle von der Seite an. »Wann sind wir da?«, fragte ich etwas unbeholfen und biss mir auf die Unterlippe, als er sich lächelnd zu mir umdrehte. 
»Wir sind gerade mal, zwei Minuten unterwegs, und du bist schon so ungeduldig.«, meinte er lachend. Ich verdrehte die Augen und sah ihn wieder an. 
Er sah gar nicht mal so schlecht aus - braune Haare, braune leuchtende Augen, volle herzförmige Lippen, süße Nase und ein gutes Gesicht. Wäre er nicht der Mörder meiner Eltern und meiner Geschwister gewesen, würde ich vielleicht zulassen, mich in ihn zu verlieben. Aber ich konnte es nicht, denn ich hasste ihn, dafür das ich jetzt alleine war, ohne meine Familie. Ich wandte meinen Blick von seinem Gesicht, und starrte aus dem Fenster. 
"Darf ich bitten?", fragte Kayle, als wir vor dem Atlanktik Grill Restaurant geparkt hatten, und er mir jetzt die Tür aufhielt. Ich nahm seine Hand. Kayle schloss den Wagen mit ab und führte mich, dann in das Restaurant. 
»Tisch für zwei?«, fragte uns einer der Kellner. Carter nickte, und der Kellner setzte sich in Bewegung Richtung zweier Tisch. Wir setzten uns und der Kellner reichte uns das Menü. Er entfernte sich von uns, und ließ uns allein. 
Ich sah das Menü durch und entschied mich für einen einfachen Krabbensalat mit einem Steak, was ich dann auch bestellte als der Kellner wieder bei uns war. Kayle bestellte sich das gleiche und lächelte mich an.
»Erzähl mir etwas von dir.«, meinte er und betrachtete mich. Was sollte ich denn schon groß sagen? Das ich immerhin wegen ihm meine Familie verloren hatte, und jetzt seit vier Jahren allein in London lebte? 
»Über mich gibt es da nicht groß zu erzählen.«, sagte ich stattdessen, und nippte an meinem Rotwein. Kayle sah mich ungläubig an. »Jetzt sei nicht so schüchtern, und erzähl mir ein bisschen von dir.«, drängte er mich.
»Gut.«, meinte ich. Natürlich würde ich ihm nicht alles sagen, aber irgendwie muss ich sein vertrauen gewinnen. »Meinen Namen kennst du ja. Ich bin zweiundzwanzig, und wohne allein in London. Ich Arbeite in einem Büro bei der Polizei in London, und bin mit einem Cop verlobt. Genug Information?« Abwartend sah ich ihn an und Kayle grinste nur. Lach nur, bald wird es dir vergehen! dachte ich und wollte ihm am liebsten eine rein hauen. »Jetzt du!«. sagte ich. 
»Du weißt wie ich heiße. Ich bin vierundzwanzig Jahre alt, und wohne jetzt seit neustem hier in New York. Ich bin nicht verlobt, und habe auch keine Kinder. Ich Arbeite mal hier mal da. Mein Leben ist nicht besonders spannend.«, erzählte er. Unser Essen wurde gebracht und wir fingen an. »Wie lange kennst du deinen Verlobten jetzt?«, fragte Kayle nach einer Weile des schweigens.
»Vier Jahre.«, erwiderte ich knapp. Carter nickte wissend und hob sein Glas. »Ich hoffe wir werden uns öfters sehen.«, sagte er und prostete mir zu. 
»Ganz bestimmt.«, meinte ich. Ich sah Kayle an und biss mir auf die Lippe. 
»Was ist mit deiner Familie?«, fragte er und traf den wunden Punkt in meiner Brust. In mir verkrampfte sich alles, und ich merkte wie ich mich anspannte. 
»Habe ich nicht mehr.«, murmelte ich und senkte den Blick. 
»Was ist passiert?«, fragte er. Am liebsten hätte ich Du hast sie umgebracht! geschrien, aber ich konnte es nicht.
»Meine beiden Geschwister und meine Eltern starben bei einem Autounfall.«, sagte ich und sah ihm wieder in die Augen. 
»Tut mir Leid.«, meinte er. Ja, es wird dir Leid tun, wenn du genau so wie sie, unter der kalten und leblosen Erde liegen wirst, wenn ich dich einmal umgebracht habe, wie du meine Familie! 
»Schon gut.«, meinte ich.
»Wie lange ist es her?«, fragte er. 
»Vier Jahre.«, erwiderte ich und faltete meine Hände. »Was ist mit deiner Familie?« 
Kayle senkte den Blick und starrte auf seinen Teller. »Ich verlor sie, als ich zehn war.«, sagte er endlich nach kurzem Schweigen.
»Was ist passiert?«, fragte ich, da es mich wirklich interessierte. Kayle holte Luft und sah mir dann in die Augen. Sein schönes Braun verschmolz mit meinem langweiligen grün. »Sie wurden alle Ermordet.«, murmelte er. Meine Augen weiteten sich, als er das sagte. »Wieso?«, fragte ich und suchte seinen Blick, den er wieder gelöst hatte. 
»Mein Dad, war Dealer - Drogen-Dealer um genau zu sein.«, sagte Kayle. »Er hatte sich an ein Geschäfft nicht gehalten, und wurde dann vom Auftraggeber persönlich umgebracht, genau wie meine Mutter und meine Schwester.« Er sagte es mit zittriger Stimme. Ich konnte nichts fassen was ich da gerade hörte. Seine Familie starb, wegen seinem Vater und meine Familie starb wegen meinem Vater! Man könnte sagen, dass Kayle und ich ein Schicksal teilten. 
Für einen Moment hatte ich wirklich Mitleid mit ihn, denn ich wusste wie er sich fühlte. Aber ich musste wieder daran denken, wie er meine Familie ermordete, und dass ließ das Gefühl von Mitleid verdampfen.
»Was passierte danach mit dir?«, fragte ich und verdrängte den Gedanken daran, wie er erst Rosalie und Antony, und dann meine Eltern erschoss. 
»Ich kam ins Heim.«, antwortete Kayle und sah mich wieder an. »Mit sechszehn, bin ich das erste mal aus diesem Irrenhaus abgehauen - da ich geschlagen wurde.« Er sah mir eisern in die Augen. Seine braunen Augen ließen mich komischer Weise schmelzen, und ich fühlte mich wie verzaubert. »Mit achtzehn, fing ich an, mit Drogen zu Dealen. Ich wurde wie mein Vater.«, fuhr er fort. 
»Hast du auch Morde begangen?«, fragte ich und musterte ihn erwartungsvoll. Er nickte. »Einen!«, murmelte er. Kayle atmete kurz druch und lächelte dann. »Ich erzähle gerade der Verlobten eines Cops, was ich in meiner Vergangenheit getrieben hatte«, sagte er. Ich wachte aus meiner Trance aus, die er mir verpasst hatte, während er mich ansah, und nickte langsam. »Da muss ich dir recht geben.«, sagte ich und hob die Augenbrauen. »Hast du keine Angst, dass ich dich bei meinem Verlobten verpfeife?« Ich sah ihn abwartend an. Kayle schüttelte den Kopf und erwiederte lächelnd: »Ich denke, ich kann dir vertrauen.«
Oh und wie du das kannst, dachte ich. Du Idiot, hast mir gerade alles gesagt, was ein Cop eigentlich nicht wissen sollte! 

»Der Abend war schön.«, sagte Kayle, als wir vor dem Crowne Plaza Times Squere standen. Kayle hatte eine Hand auf meine Wange gelegt, und sah mir tief in die Augen. »Du hast recht.«, versicherte ich ihm. »Der Abend war wirklich schön.«
Seine Hand streichelte meine Wange, und überall wo er mich berührte fing es unerwartet an zu kribbeln. Die Berührungen waren nicht grob oder brutal, sie waren weich und angenehm. 
Kayles braune Augen fixierten mich, und sein Gesicht kam meinem langsam nah. »Ist es verrückt, dass ich dich deinem Verlobten ausspannen möchte?«, flüsterte er gegen meine Lippen. Ich sah ihm in die Augen, und wusste einfach nicht was ich antworten sollte. 
Er fuhr mir mit dem Daumen über meine Lippen, und sah erst in meine Augen und dann wieder auf meine Lippen. Sein Gesicht kam meinem wieder ganz nah, und ehe sich unsere Lippen berühren konnten, wich ich zurück. »Ich muss gehn, Dustin wartet.«, murmelte ich. »Danke für den Abend.« Hastig drückte ich ihm einen gehauchten Kuss auf die Wange und verschwand. 
Was war das den eben?, fragte ich mich selber. Wollte ich ihn gerade Küssen? Ich schüttelte den Kopf, und lief dann schnell zum Aufzug. Nachdem das vertraute "Bing" ertönte betrat ich den Aufzug, drückte auf meine Etage und sah zu wie sich die Türen schlossen.
Ich hätte mich fast verführen lassen, vom Mörder meiner Eltern, dachte ich und fuhr mir durch die Haare. »Wie dumm bin ich eigentlich?«, zischte ich im flüsterton und kniff die Augen zusammen. 
Wieder ertönte das "Bing" und ich verließ schnell den Aufzug, und stöckelte dann zu meinem Hotelzimmer. Ich öffnete die Tür, und betrat das Zimmer. »Dustin?«, rief ich, als ich es betrat, und mich aus meinen Schuhen befreite. 
»Im Schlafzimmer.«, rief er zurück. Als ich aus meinen Schuhen befreit war, lief ich ins Schlafzimmer, wo sich Dustin auch befand. Er saß auf dem Bett und laß irgendein Buch. »Hey.«, murmelte ich und ging auf ihn zu. Er legte sein Buch zur Seite und lächelte mich an. »Hey, alles klar?«, fragte er. Ich nickte und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Alles Super.«, erwiderte ich. »Ich geh schnell Duschen.« Ich deutete auf das Badezimmer. Dustin nickte verständnis voll, und so lief ich ins Bad.
Ich ließ mein Kleid vom Körper gleiten, und stieg dann einfach unter die Dusche. Das heiße Wasser ergoss sich über meinen Körper und ich spürte wie ich mich wieder entspannte. 
Er hatte seine Familie auf die gleiche schlimme Art und Weise verloren wie ich. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ein fragte ich mich jedoch: Was zum Teufel, hatte mein Vater mit Drogen am Hut? Er kam mir immer so lieb, und nett vor. Er hatte nie etwas mit Drogen zu tun gehabt, oder doch? 
»Du hättest dich an unsere Geschäfte halten müssen, Evens!«, sagte die Stimme von Kayle in meinem Kopf. Mein Dad, ein eigener Dad, hatte etwas mit Drogen zu tun gehabt. Dabei war er immer derjenigie gewesen, der uns eine Rede gehalten hatte, von wegen: Wir sollen nie im Leben Drogen probieren, oder gar daran denken! Dabei hatte er etwas mit Drogen zu tun gehabt.
Aber ich mache meinem Vater keine Vorwürfe. Unsere Familie war nie wirklich leicht gewesen. Nachdem Rosalie und Antony auf die Welt kamen - neben bei bemerkt waren die beiden Zwillinge - wurde unser Leben nur schwerer. Aber keiner von uns bereute es je, das die beiden auf die Welt kamen. 
Seufzend stieg ich aus der Dusche, und trocknete mich mit einem Badetuch ab, bevor ich es um meinen Körper schlang, und das Bad verließ. Als ich das Zimmer betrat, saß Dustin immer noch auf dem Bett. Es laß wieder in seinem Buch, und sah auf, als ich mich vor meinen Koffer setzte. 
»Rice, alles klar?«, fragte Dustin besorgt. Ich nickte. »Ich bin nur müde.«, murmelte ich und schnappte mir was zum Anziehen. Ich stand wieder auf und sah Dustin an. »Komm gleich wieder.«, sagte ich und er nickte. 
Schnell zog ich mich an, und ging dann wieder ins Schlafzimmer. Das Bett war gedeckt, und Dustin lag mit verschränkten Armen hinter dem Kopf unter der Decke. Ich ging auf ihn zu, und legte mich dann neben ihn. 
»Wie war das . . . Treffen?«, fragte Dustin. Er benutzte das Wort "Date" extra nicht, denn es war ihm immer noch total unangenehm. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und faltete unsere Hände zusammen. 
»Ganz okay.«, erwiderte ich. »Ist etwas passiert?«, fragte er während der mit einer Strähne von meinem Haar spielte. »Er hat mir über sein Leben erzählt.«, erwiderte ich. »Was hat er gesagt?«, fragte Dustin.
»Er verlor seine Familie, als er zehn war.«, murmelte ich und spielte mit Dustins Fingern. »Auf die gleiche schreckliche Art und Weise wie ich.«, fügte ich noch hinzu. 
»Warte . . . was?«, fragte Dustin verwirrt und sah mich an. 
Ich setzte mich auf und nickte. »Ja, seine Eltern wurden, genau so wie meine, ermordet.«, murmelte ich und zog meine Beine an mich. 
Ich fing an, an meine Eltern zu denken. Wie sie immer wieder mit mir gelacht hatten, egal ob ich schlecht oder gut gelaunt war. Sie hatten mir das Laufen, das Sprechen, das Benehmen und ganz wichtig - das Lieben, beigebracht. Aber jetzt waren sie weg, und ich war allein. Rosalie und Antony, habe ich auch nicht mehr. Antony war immer der Ruhige und zurück haltende, und Rosalie war das genaue Gegenteil von meinem kleinen Bruder. Lie war rebellisch und direkt. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, auch wenn die beiden gerade mal zwölf waren. 
Ich merkte wie mir etwas nasses die Wangen runter floss. »Caprice.«, murmelte Dustin und zog mich in seinen Arm. »Ich vermisse sie so.«, schluchzte ich. »Sh!«, machte Dustin immer wieder und strich mir beruhigend über den Rücken. 
Nach dem ich mich halb wegs wieder eingekriegt hatte, setzte ich mich auf und sah Dustin an. »Er wird bezahlen, koste es was es wolle.«, sagte ich und trocknete die letzten Tränen. »Wir rufen morgen Paul an, und sagen ihm, dass wir Carter gefunden haben.« Dustin nickte. 
»Lass uns Schlafen gehen.«, sagte er und ich nickte einverstanden. Wir legten uns hin, und Dustin zog die Decke über uns. Er zog mich an sich, so das mein Rücken an seiner Brust lag, und ich seinen warmen Atem in meinem Nacken spüren konnte. Dus, drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf. »Schlaf gut, Babe.«, sagte er. »Gute Nacht, Dus.«, erwiderte ich und schloss die Augen.


 

» KAPITEL 5

Als ich aufwachte, schlief Dustin noch, also stieg ich aus dem Bett und verschwand mit frischen Sachen im Bad. Schnell machte ich mich fertig, und verschwand wieder im Schlafzimmer. Auf Zehenspitzen betrat ich das Zimmer, da Dustin immer noch schlief. 
Ich schnappte mir mein Handy und mein Portmonee und verschwand dann mit einem leichten Kuss auf Dustins Wange aus dem Hotelzimmer. 
Ich brauchte ganz dringend einen Kaffee und den besten gab es einfach immer bei Starbucks. 
Ich verließ das Hotel, und lief dann die Straße entlang zu dem kleinen Coffé-Shop, der nicht weit vom Hotel entfernt war. 
In meinem Kopf schwirrte immer noch die Sache von gestern herum. Kayle verlor seine Familie auf die gleiche Art und Weise wie ich. Immer noch, musste ich daran denken, dass mein eigener Vater, etwas mit Drogen zu tun hatte. Allein die Vorstellung, dass er sich diesen Mist gezogen, oder geschluckt hatte, trieb mir eine Gänsehaut auf den Rücken. 
Mein Handy vibrierte, gerade als ich um die Ecke bog. Ich ging ran, als ich Dustins Namen auf meinem Display erblickte. 
»Dustin?«, fragte ich und öffnete die Tür zu Starbucks und betrat den Shop. 
»Rice, wo bist du?«, fragte er. Ich konnte Besorgniss in seiner Stimme hören. Wie süß, er machte sich sorgen um mich. Dieser Gedanke brachte mich zum lächeln.
»Hab' gerade Starbucks betreten, willst du auch was?«, fragte ich und stellte mich bei der Schlange an. 
»Nein.«, erwiderte er. »Kommst du gleich wieder, dann können wir Paul anrufen.« Ich nickte, und merkte nach einer Weile das er mich gar nicht sehen konnte. »Okay.« sagte ich schließlich. 
»Okay, bis nachher.« sagte Dustin. »Ich liebe dich.«
Unwillkürlich musste ich lächeln. »Ich liebe dich auch. Bis gleich.«, erwiderte ich und legte auf. 
»Und ich liebe dich.«, flüsterte mir plötzlich eine Stimme ins Ohr. Ich verspannte ich, denn ich wusste er hinter mir stand. Ich drehte mich um, und sah in das Gesicht von Kayle. »Guten Morgen, Kayle.«, sagte ich. 
»Guten Morgen, Caprice.«, erwiderte er lächelnd. Ich nickte ihm kurz zu, und drehte mich wieder um. Ich spürte wie er seine Arme um meinen Bauch schlang. Ich verdrehte die Augen und fragte: »Was machst du da?« 
»Ich umarme dich, merkst du das denn nicht?«, fragte er und streifte mit seiner Nase meinen Nacken. Meine Nackenhaare stellten sich auf und in einem Bauch fing es an zu kribbeln. »Lass das!«, murmelte ich und befreite mich aus seiner Umarmung. 
»Wieso denn so Gefühlskalt?«, fragte Kayle und stellte sich neben mich. Ich schnaubte und sah ihn von der Seite an. »Kayle, ich habe einen Freund, also mach 'nen abgang!«, erwiderte ich. Ich wusste, dass es dumm war, ihn gehen zu lassen da ich ihn ja eigentlich einfangen wollte. Aber in diesem Moment, ging mir dieser Idiot gewaltig auf die Nerven. 
Er hob die Hände und sah mich an. »Gut, ich gehe. Aber nur unter einer Bedinngung.«, meinte er plötzlich. Ich hob die Augenbrauen und sah ihn an. »Und die wäre?«, fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Bevor Kayle jedoch etwas sagen konnte, wurden wir unterbrochen.
»Leute, besprecht eure Beziehungsprobleme wo anders, ich will mein Kaffee, und wenn ihr euch jetzt nicht bewegt, muss ich meinen Tag ohne Kaffee anfangen!«, sagte ein Junge hinter mir genervt. Ich sah ihn entschuldigt an. »Sorry!«, murmelte ich und bewegte mich zur Theke, denn jetzt war ich mit meiner Bestellung dran. 
»Bitte?«, fragte die Bedienung. »Einen Latte.«, sagte ich. Die Bedienung nickte und machte sich an die Arbeit. Kayle der immer noch neben mir stand, und mich ansah, ignorierte ich.
Mein Latte wurde mir hingestellt, ich gab das passende Geld und lief dann auf die Tür zu. Ich bemerkte das Kayle immer noch neben mir war, deshalb drehte ich mich zu ihm um, als ich draußen auf der Straße stand. »Was willst du noch?«, fragte ich und nahm einen Schluck von meinem Latte.
»Meine Bedinnungung.«, erwiderte er grinsend. Ich verdrehte die Augen, und wies ihm mit einer Handbewegung an, dass er mir seine Bedinngung sagen sollte. 
»Geh noch einmal mit mir aus, und dann lasse ich dich in Ruhe, ich verspreche es.«, sagte Kayle. Ich hob die Augenbrauen, und sah ihn an. »Never ever!«, erwiderte ich und setzte mich in Bewegung. Ich musste weg, denn wenn ich jetzt noch weiter hier rum stehen würde, würde ich meine Beherrschung verlieren, und Kayle sofort einen Kopf kürzer machen. 
»Caprice, bitte.«, flehte er. 
Man ist der Kerl hartnäckig, dachte ich. Ich blieb wieder stehen, und drehte mich wieder zu Kayle um. »Wann und wo?«, fragte ich, und bereute diese Wörter sofort. Carters Lippen umspielte ein super süßes Lächeln! Super süß? Ich hab sie eindeutig nicht mehr alle, dachte ich und schüttelte den Kopf, um diesen irren Gedanken los zu werden. 
»Ich hol dich heute um drei ab, und dann machen wir uns einen schönen Tag im Central Park, okay?«, sagte er. Ich nickte und nahm noch einen Schluck von meinem Latte. Ich verschluckte mich fast, als Kayle mich mit nur einer Handbewegung zu sich zog. Er sah auf mich runter, und ich merkte wie seine braunen Augen mich anstrahlten. »Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, wie Hübsch du eigentlich bist?«, raunte er mir gegen meine Lippen. 
Wie versteinert, sah ich zu ihm hoch, und schüttelte den Kopf. So etwas wurde mir tatsächlich noch nie gesagt. Noch nicht einmal von Dustin. Er umschrieb mich immer mit wow, heiß oder sexy. Aber noch nie hatte er mich mit dem Wort »Hübsch« umschrieben.
Kayle strich mir die Haare aus dem Gesicht, und seine Augen wanderten von meinen Augen bis runter zu meinen Lippen. »Du bist wunderschön, Caprice.«, flüsterte Kayle und sein Gesicht kam meinem ganz nah. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen: Minze und Zigarretten. Verrückte Mischung, aber denn noch, zog diese Mischung mich an. 
Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen bei Kayles Lippen hängen blieben. Sie waren herzförmig. Seine Unterlippe war voller als seine Oberlippe, und seine Lippen hatten einen leichten rosa Ton. Sie luden einen förmlich an, ihn zu küssen. 
Mein Herz beschleunigte sich etwas, als Kayle mir wieder in die Augen sah. »Ich glaube, ich verliebe mich gerade.«, murmelte er und stich mir über die Wange. Ein angenehmes kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. 
Ich legte meine Hand auf seine Brust, und wollte ihn von mir weg schubsen, da mir die Sache ein bisschen zu intensiv wurde. Aber Kayle schüttelte nur den Kopf. »Hörst du das?«, fragte er, während meine Hand auf seiner Brust lag. »Was?«, murmelte ich verwirrt. »Hörst du wie mein Herz schlägt?«, fragte er. Ich schloss die Augen, und spürte seinen Herzschlag. 
Verdammt, Rice, reiß dich zusammen, du darfst das nicht, warnte ich mich selber. Aber wie immer hörte ich nicht auf meinen Verstand. 
Kayle zog mich noch enger an sich, und dann berührten sich unsere Lippen. Ohne zu wissen was ich tat, küsste ich einfach zurück. 
Wir lösten uns voneinander, und sahen uns in die Augen. Seine Stirn lehnte an meiner, und seine Hände ruhten auf meinen Hüften. Ich ignorierte den Fakt, dass wir mitten auf dem Bürgersteig standen, und uns verliebt ansahen. 
Ich spürte wie mein Handy klingelte, und das zog mich wieder zurück in die Realität. Ich löste mich aus der Umarmung, und schnappte nach meinem Handy. Als ich Dustins Namen auf dem Display sah, machte sich das schlachte Gewissen in mir breit. Du Idiot, hast ihn gerade mit dem Mörder deiner Familie betrogen, dachte ich, und hätte mich für meine Dummheit am liebsten selbst geohrfeigt. 
Schnell ging ich ran. »Schatz?«, fragte ich vorsichtig. 
»Babe, wo bist du?«, fragte er.
»Bin auf dem Weg.«, erwiderte ich. »In Starbuck, war eine lange Schlange, bin in fünf Minuten wieder im Hotel.« Ich sah Kayle an, der mich leicht traurig ansah. Ich runzelte die Stirn. 
»Gut. Dann bis gleich.«, sagte er. »Lieb dich.« 
Ich kniff die Augen zusammen. »Ich dich auch.«, erwiderte ich und unterbrach die Unterhaltung. Mein Blick wanderte zu Kayle, der seine Hände in den Hosentaschen vergraben hatte, und mich jetzt verzweifelt ansah. »Ich muss los.«, sagte ich und biss mir auf die Unterlippe. 
Er nickte und kaute auf seiner Unterlippe. Ich drehte mich um, und wollte gehen, aber Kayle hielt mich zurück. Er packte mich am Arm und drehte mich zu sich um. Seine Lippen landeten wieder auf meinen, und dieses mal, wurde das kribbeln noch stärker. 
Als ich endlich zur Kenntniss nahm, was ich hier gerade machte, legte ich meine Hand auf Kayles Brust, und schob ihn von mir. »Nein!«, murmelte ich und schüttelte den Kopf. »Wir dürfen das nicht.« Ich machte einen Schritt nach hinten, und sah mich um. Du hast dich von ihm verführen lassen, dachte ich. 
»Rice-«, fing Kayle an und machte einen Schritt auf mich zu, aber ich wich zurück. Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Das hätte nicht passieren dürfen.«, murmelte ich und fuhr mir durch die Haare. »Ich bin Verlobt!« Okay, dieser Fakt stimmte nicht. Dustin und ich waren nicht verlobt. Aber wir waren zusammen, und der Fakt das ich ihn gerade eben betrogen hatte, fraß mich von innen einfach nur auf. 
Ich saß Kayle an, der mich einfach nur verloren und gleichzeitig verzweifelt ansah. Hatte er es ernst gemeint, als er meinte, dass er sich verliebte? Nein, er war der Mörder meiner Familie, und er durfte sich nicht in mich verlieben. Immer hin, wollte ich ihn in den Knast stecken - wenn nicht selber umbringen. 
»Ich muss gehn, sorry.«, sagte ich und wandte mich ab. Ich lief schnell die Straße entlang. 
»Caprice!«, hörte ich plötzlich jemanden schreien. Ich drehte mich um, und erblickte Kayle der nur wenige Meter von mir entfernt stand. »Was?«, rief ich. 
Kayle schob seine Hände in die Hosentaschen, und sah mich zerknirscht an. »Seh ich dich heute Nachmittag?«, fragte er. 
Ich schüttelte den Kopf. »Nein!«, erwiderte ich. »Wir werden uns aus dem Weg gehen.« Nach diesen Wörtern drehte ich mich um, und lief mit schnellen Schritten zurück zum Hotel.

»Caprice?«, hörte ich Dustin rufen. Ich schloss die Tür hinter mir, und schlüpfte aus meinen Schuhen. »Ja!«, rief ich zurück. »Wo bist du?« 
»Wohnzimmer.«, rief Dustin zurück. Sofort lief ich ins Wohnzimmer. Dustin saß auf der Couch, die Füße auf dem Couchtisch und mit einem Buch in der Hand. Das Schuldgefühl wurde noch größer als es eh schon war. »Hi!«, murmelte ich und ließ mich neben ihm auf die Couch fallen. 
»Na.«, sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ein leichtes kribbeln durchfuhr mich. Dieses kribbeln, war allerdings nicht so stark wie das, welches ich bei Kayle verspürt hatte. Und da wären wir wieder beim Thema: Kayle Carter. 
»Wann rufen wir Paul an?«, fragte Dustin und riss mich aus meinen Gedanken. 
Ich zuckte mit den Schultern. »Jetzt?«, fragte ich. Dustin nickte und legte sein Buch zur Seite. Ich nahm mein Handy und wählte Pauls Nummer. 
»Hey, Caprice.«, sagte Paul, nach dem er endlich abgenommen hatte. Ich hatte den Lautsprecher angemacht, damit Dustin auch zuhören konnte. 



Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.04.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An meine Freunde, meine Familie, weil sie immer hinter mir stehen.

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