Mit meinem Leben ist es wie mit jedem anderen Leben auch - ich kann darüber berichten, ich kann darüber schreiben, weil ich es ertragen konnte. Diese Geschichte könnte euch Einiges über die menschliche Natur verraten, das ihr vielleicht gern verdrängen oder ignorieren würdet, so, wie es die meisten anderen ihr ganzes Leben lang tun.
Denn trotz aller Ideale sind wir nicht gleichberechtigt. Das Streben nach Glück ist für viele von uns schwieriger als für euch, und für manche wird es ewig bei dem Versuch bleiben, glücklich zu werden. Der Grund dafür ist ganz einfach und so banal, dass ich ihn euch eigentlich gar nicht als sensationelle Enthüllung vorstellen kann: Ich bin kein Gesellschaftstier. Der Mensch an sich mag es sein, doch für mich fühlt sich die Anwesenheit von vielen anderen wie ein Kerker an, in den kein Licht der Freiheit zu dringen vermag. Die Seelen der Menschen, die wie ich fühlen, verkümmern, und die Flügel, die sie hinaus ins Licht führen sollten, schlingen sich um ihre eigene kleine Welt, verdunkeln die Sonne und hören irgendwann auf, zu wachsen.
Ich jedoch habe mein Leben lang darum gekämpft, meine Welt nicht an meinen eigenen Träumen ersticken zu lassen - doch es war genauso schmerzvoll, meine Flügel gegen jeden Widerstand des Gefängnisses auszubreiten - ich habe viele verletzt, doch viel öfter noch war ich es, dessen Seelenblut gefordert wurde.
Nun will ich euch erzählen, was mich dazu bewog, meine Fesseln zu sprengen und so zu bleiben, wie ich geboren worden war - auf der Suche nach Glück auf meinen ganz eigenen Wegen.
Und meine Reise wird weitergehen, so lange, bis es mir gelungen ist, den Druck, der auf mir lastet, vollends hinter mir zu lassen, und mit meiner einzigen Liebe an meiner Seite die Kraft dazu zu finden, zu überleben - und glücklich zu sein.
***
Ich lebe in einer Welt, in der es sich sehr merkwürdig anfühlt, ein Außenseiter zu sein, mehr noch, von allen Seiten misstrauisch beäugt zu werden. Als ich noch jünger war, hatte ich immer versucht, den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren, doch irgendwann ist sie mir entwischt, und ich bin zurückgeblieben in meiner kleinen Welt.
Meine Welt, das waren - meine Familie und mein Hund. Die Natur. Der klare Sternenhimmel in der Nacht, wenn irgendetwas mich auf die Straßen trieb. Der eiskalte Wind von den Bergen, der mich jeden Morgen mit dem ersten Tritt auf die Straße freundlich grüßte.
Ansonsten gab es nicht viel in meinem Leben, und ich wollte auch nichts mehr hinein lassen. Ich ging gern zur Schule, wenn man es mir gestattete, die Augen zu schließen und die Anwesenheit der anderen zu vergessen.
Die anderen, das waren - zuerst meine Freunde, jetzt diejenigen, unter denen ich am meisten zu leiden hatte. Die stickige Luft in den Klassenzimmern, die mir den Atem zu rauben schien. Die Lehrer, die mich an die Tafel holten, wo mich dann die Blicke der anderen vernichteten. Warum konnten sie mich nicht verstehen? Ich wollte in Frieden leben.
Und ich hatte Menschen kennengelernt, die ich hasste. Ein Junge, der mich seit der Grundschulzeit verfolgte und nach den Sommerferien in meine Parallelklasse gewechselt war - zwei Mädchen, die mich, kaum war ich im Alter von zwölf Jahren, zu ihrem interessantesten sozialpsychologischen Projekt erklärten - ich wünschte mir damals einfach ein normales Leben.
Es war doch immer wieder dasselbe. Wenn ich mich nicht wehrte, lachten sie mich aus, und wenn doch, wurde es alles nur noch schlimmer. Irgendwann ließ ich mich unterdrücken, wurde scheu und mied große Menschenansammlungen. Meine Mutter sagte immer: "Lass sie machen. Irgendwann wird es langweilig." Ja genau. So funktioniert die Welt.
Doch ich wusste, dass ich weiterleben würde. Ich erkannte, dass mir ein Leben in der Finsternis der Einsamkeit nicht reichen würde, und so begannen meine ersten Flügelschläge.
***
Ein friedvoller Sommertag, die Vögel zwitscherten, die Schule lag hinter mir. Erst, als ich ihr Gelände endgültig verlassen hatte, konnte ich einen klaren Gedanken fassen. Ich hasste es, im Sportunterricht als Letzter übrig zu bleiben. Ich hasste es, Gruppenarbeiten allein machen zu müssen, weil sich sogar meine engeren Freunde aus Angst vor Ausgrenzung durch Felix und die anderen von mir zurückgezogen hatten. Ich hasste es, von den Lehrern wie ein rohes Ei behandelt zu werden, weil sie nicht verstanden, dass sie mir das Leben damit nicht leichter machten. Und ich hasste es, dass ich für jede Form der Auflehnung sofort bestraft wurde - so wie heute.
Irgendjemand hatte mir mein Busgeld gestohlen, und so war ich von dem Fahrer sofort rausgeschmissen worden. An anderen Tagen wäre das nicht so schlimm gewesen, doch heute hatte ich mich mit Felix angelegt. Ausgerechnet heute. Warum, wusste ich nicht mehr, es war so sinnlos wie jedes Mal - vielleicht eine abfällige Bemerkung über meinen Vater, der in der Entzugsklinik war - ich hätte verhindern müssen, dass sie davon erfuhren.
Zurecht hatte ich jetzt Angst. Es war ein allzu passender Zufall, dass mir heute mein Geld gestohlen worden war und ich zu Fuß nach Hause laufen musste. Zwar wusste ich nicht, wo Felix wohnte, aber ich warf ständig nervöse Blicke über die Schulter und wählte einen anderen Weg als gewöhnlich. Doch gerade, als ich an einer menschenleeren Kreuzung vorbeikam, trat er wie rein zufällig vor mir auf die Straße - ein breites Lächeln auf dem ausgemergelten Gesicht.
Zwei Stunden später kam ich nach Hause. Meine Mutter schlief auf der Couch; wahrscheinlich war sie davon ausgegangen, dass ich nach der Schule noch mit Freunden unterwegs war. So konnte ich mich unbemerkt von allem und jedem in meinem Zimmer verstecken und mich reglos auf mein viel zu großes Bett legen. Von draußen fiel ein warmer Sonnenstrahl durch das kleine Fenster zu meiner Rechten, und betäubt beobachtete ich den Tanz der Staubkörner in dem goldenen Licht.
Nach einer halben Stunde ging ich ins Bad; meine Füße konnten mich kaum noch tragen, jeder Muskel tat mir weh, meine Rippen schmerzten vom bloßen Luftholen. Als ich meine Mutter in der Küche am Abendbrot werkeln sah, schloss ich schnell hinter mir ab - ich schämte mich für meine Schwäche.
Systematisch wusch ich mein Gesicht ab, ignorierte den stechenden Schmerz, der sich mit jeder Berührung des kalten Wassers über meine Wangenknochen bis zu den Augenhöhlen ausbreitete. Ich fühlte verkrustetes Blut unter meiner rechten Augenbraue, doch ich schreckte vor näherer Betrachtung zurück. Das würde sicher eine Narbe geben.
Kein Blick in den Spiegel, lieber beobachten, wie sich das Wasser langsam blutig färbte. Der Schmerz kam und ging in pulsartigen Wellenbewegungen, die meinen Körper zittern ließen.
Verbittert starrte ich auf meine Hände, die sich kraftlos und bleich am Rand des Waschbeckens festklammerten. Es war nicht so, dass ich mich nicht gewehrt hätte. Die Wut und der Hass in mir würden ausreichen, die ganze Welt in einem Flammenmeer untergehen zu lassen. Doch ich war einfach zu schwach.
Es schien, als seien meine Flügel gebrochen worden, und nun ließ ich auch noch zu, dass die Menschheit ihnen alle Federn ausrissen.
Aber irgendwann wird die Zeit kommen, in der ich meine Freiheit erlangen werde - und dieser Gedanke gab mir immer wieder Kraft. Hatte nicht jeder Mensch das Recht, über sich selbst zu entscheiden? Heute hatte ich mein Unglück geradezu herausgefordert. Selbst dann noch, als Felix vor mir stand, habe ich ihm ins Gesicht gelacht und bin immer wieder aufgestanden. Ich werde nie aufgeben. Nie. NIE!
Ich wollte ihnen zeigen, dass ich mich nie beugen würde. Trotz aller Schmerzen würde ich auch mit gebrochenen Flügeln fliegen lernen, ich würde nicht zulassen, dass die Angst sie erstickte.
Dem Hass anderer Menschen mit meinem Zorn zu begegnen, war mir längst zur Gewohnheit geworden. Es war ein gerechter Zorn, und ich würde an ihm festhalten, bis es einen anderen Halt für mich gab.
Schon das Leben an sich begegnete mir mit Hass, denn noch bevor ich wählen konnte, welchen Weg ich ging, war ich in den Händen anderer. Wie konnte ich wissen, wer und was ich war, wenn jeder schon im Vorhinein sein Urteil über mich fällte? Dafür verachtete ich die Welt fast noch mehr als mich selbst.
***
Ich hatte damit begonnen, Gedichte zu schreiben.
Wieder ein Jahr war vergangen, und aus meinem Leben war ein wichtiger, wenn auch nicht beständiger Teil verloren gegangen. Meine Eltern hatten sich nach einem langen Konflikt scheiden lassen, und so war ein merkwürdiger, toter Frieden in mein Leben eingekehrt.
Eine sonnige Wiese, die nach feuchtem Gras roch, Vogelgezwitscher, Stille und Ruhe in meinem Geist - das waren die Eindrücke, die ich noch von diesem Sommer im Kopf behalte und sie wie einen kleinen Schatz hüte. Aller Schmerz war vergangen, denn ich hatte eine Grenze zwischen meinem Inneren und dem Äußeren gezogen.
Und ich war einsam.
Dennoch hatte ich etwas gefunden, für das es sich vielleicht zu Überleben lohnte.
"Ich bin Elisa Keenes" - damit war sie in mein Leben getreten. Grüne, lebendige Augen, die sich in meine bohrten, umrahmt von eleganten Wimpern. Dunkelbraune Haare, die sich über ihre schmalen Schultern ergossen. Ein funkelndes Lächeln.
Als sie neu in die Klasse gekommen war, trafen sich für einen Moment unsere Blicke, ihrer neugierig und belustigt, meiner voller Scheu und Bewunderung zugleich.
Sie betrachtete mich lange, und ich fühlte, dass sie meine Narbe an der rechten Augenbraue musterte. Ihr Lächeln schwand, und als sie sich wieder an die Klasse richtete, um ihre Vorstellung zu beenden, wich eine große Last von mir. Ich mochte es immer noch nicht, anderen auf den ersten Blick aufzufallen, egal, wie selten das auch passierte.
Ihr Verhalten war völlig unerwartet. Zuerst setzte sie sich nicht zu den Mädchen, sondern neben Pascal, und hob damit schon die merkwürdige, freiwillige Geschlechtertrennung in unserer Klasse auf. Sie sprach nur kurz mit ihrem Sitznachbarn und kritzelte dann in ihr Heft, die Tatsache völlig ignorierend, dass die Mädchen sie anstarrten, als wäre sie eine tote Katze, die im Straßengraben läge.
Über diesen Beobachtungen gingen die Stunden allzu rasch vorbei, und noch bevor ich es registrierte, war sie auf den Gang hinausgetreten. Die Tür zu unserer Klasse fiel leise ins Schloss. Aber was genau hatte ich mir eigentlich erhofft?
"Hey Penner, verschwinde von hier!", hörte ich eine Stimme plötzlich hinter mir rufen. Lachen ertönte.
"Das Narbengesicht hat die Hosen voll", sagte Melina breit grinsend, und mir drehte sich vor Abscheu der Magen um. So schnell ich konnte, verließ ich das Klassenzimmer, während noch einige tratschende Grüppchen für von den anderen ungewünschtes Publikum sorgten. Aufgewühlt schulterte ich draußen auf dem Flur meine Tasche und klammerte mich an meiner vom Sommerregen feuchten Jacke fest.
Ich war so ein erbärmlicher Versager. Nichts konnte ich denen entgegensetzen, und das, obwohl ich in meinem Inneren ein alles verzehrendes Feuer lodern spürte.
Die Schule, in der ich den größten Teil meines schäbigen Lebens bisher verbracht hatte, war erstaunlich klein, muffig und hinterwäldlerisch für ihre Lage am Stadtrand von London. Ihre Flure waren aus roten, nackten Ziegeln, schlecht beleuchtet und in etwa so kreativ geplant wie eine römische Kaserne. Es gab sogar zwei Aufenthaltsräume, die aber hauptsächlich von den Oberstufenschülern zum Rauchen genutzt wurden.
Gerade kam ich an der auf einen sonnigen Hof mit Basketballkörben hinausführende Pausenhalle vorbei, da öffnete sich zu meiner Linken eine Toilettentür und zu meiner angenehmen Überraschung trat ein schlankes, braunhaariges Mädchen auf den Flur. Es war Elisa, und als sie mich sah, trat ein seltsamer Ausdruck auf ihr Gesicht.
"Du siehst ja gar nicht gut aus", stellte sie mit einem erstaunlich sachlichen Tonfall fest, "Wie heißt du?"
Warum fragte sie mich das? Als würde sie sich für mein jämmerliches Schicksal interessieren!
"Markus", sagte ich, etwas leiser als beabsichtigt. Mein Name passte nicht zu mir, kam er doch von dem Kriegsgott Mars, dem Symbol für alle Stärke. Das Mädchen störte sich daran jedoch nicht im Geringsten, sondern fragte mit einem mir von anderen Menschen unbekannten Unterton in der Stimme: "Bist du erst letztens hierher gewechselt?"
"Nein", sagte ich, und dann: "Die sind zu mir immer so." Verdammt. Wieder zu viel. Was brachte mich dazu, ihr so zu vertrauen? Was ging sie mein Leben an?
Ihre grünen Augen durchbohrten mich; sie fachten einen wohlvertrauten schmerzhaften Zorn in mir an.
"Ich werd gehen", sagte ich abrupt und ließ sie allein auf dem Flur stehen; ihre langen Blicke folgten mir noch weiter.
***
Zum ersten Mal in meinem Leben schämte ich mich für mich selbst. Und das nicht für meine Schwäche, die ja auch durch andere bedingt war, sondern für meinen Charakter, für mein Ausgeschlossensein, das sogar einem totalen Neuling aufgefallen war. Ich schämte mich dafür, dass ich Elisa meine Verletzungen anvertraut hatte, denn ich wusste, dass sie aus meiner Stimmlage die richtigen Schlüsse ziehen würde. Sie war sicherlich nicht daran interessiert gewesen. Es gibt kein Mitleid für jemanden wie mich.
Und dann war ich auch noch vor der Situation, nein, vor ihr, geflohen. Ich war echt nichts wert, dafür geboren, ein totaler Idiot zu sein, in allen Beziehungen. Ein Loser, wie die anderen mich immer nannten. Mein Unglück klebte unablösbar an mir und grub seine spitzen Krallen durch meine Seele. Ich musste fliegen.
Eines regnerischen Morgens traf ich Elisa vor der Klasse; für ein Theaterstück, das wir in Geschichte aufführen würden, trug sie die Flügel des Icarus' auf dem Rücken. In den Stunden zuvor hatte sie sie sorgfältig nach einer komplizierten Anleitung selbst gebaut, und so war es trotz allem Misstrauen der Klasse ganz natürlich, dass sie diese Rolle, die ihrem Charakter wie auf den Leib geschnitten war, auch bekommen hatten. Die Lehrer mochten nämlich ihre kritische, selbstbewusste Art, die sie von allen anderen Mädchen unserer Klasse abhob. Sie war tatsächlich sehr klug und stellte sogar mich mit ihrer Auffassungsgabe in den Schatten, was mich immer wieder beeindruckte.
Ich selbst beneidete sie für ihre Rolle als Icarus, doch konnte ich es auch kaum erwarten, sie auf der Bühne spielen zu sehen.
Jedenfalls hatte ich sie schon von weitem erkannt, und das, obwohl sie sich für die Rolle des Jungen das Haar kunstvoll nach oben geflochten hatte, sodass es aus der Distanz wie kurzgeschnitten wirkte, und ihre weibliche Figur in einer weiten Ledertunika verborgen.
Ganz wahrheitsgemäß und fast schon instinktiv sagte ich: "Du siehst gut aus", was ihr einen sehr skeptischen Blick abrang. Tatsächlich war ihr jede Gefühlsregung an der Nase abzulesen, und ich hoffte, dass ich nicht zu weit gegangen war.
Aber nein, im nächsten Moment wippte sie vergnügt mit den Flügeln und sagte: "Spiel du doch lieber den alten Vogel." Kurz zögernd fügte sie noch hinzu: "Es passt so gut zu dir."
In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass sie mich, mochte sie sich genau wie ich wie ein Fremdkörper in dieser Welt fühlen, tatsächlich vollständig durchschaute, und irgendwie konnte ich mich nicht entscheiden, ob mir das nun Angst oder Freude bereiten sollte. Einen Augenblick lang spannte sich eine Illusion, wärmend wie ein angenehmer Traum und schützend wie ein Engelsflügel, über meine Welt...
Elisa lag auf der sonnigen Wiese hinter unserem Haus, und als sie mich bemerkte, lächelte sie mit ihren immer strahlenden, bewundernswerten grünen Augen. Sie war alles, was ich -
"-jemals hatte", flüstere ich und starrte zu Boden.
Der Gong ertönte, und kurz trafen sich noch unsere Augen. Strahlendes Grün, taufrisches Gras des Frühlings im warmen Schein der Sonne. Ich war mir sicher, dass sie die Träne bemerkte, die sich meine blassen Wangen hinab schlich, geradewegs in mein erfrorenes Herz hinein.
***
Es gibt einen kleinen Teil meines Lebens, der mit Wärme, Freude, ja sogar mit tiefster und ehrlichster Liebe erfüllt isr. Als hätte ich all den Hass nie gespürt, liebte ich aus dem Innersten meines Herzens. Vielleicht brauchte ich jemanden, der mir seine Flügel lieh, denn meine eigenen waren zu schwach, um mich allein von den Fesseln der Welten zu befreien. Aber um zu ihr zu kommen, hat es noch gereicht.
Elisa.
Mein Leben in deine Hände.
Sie saß jetzt neben mir im Unterricht, und ihr Leben schlug über mich über. Wir beide waren zusammen, nicht mehr allein, und es machte mir nichts aus, an ihrer Seite in den Schatten zu leben. Stattdessen war es uns gelungen, uns unser eigenes Licht zu erschaffen.
Wann ich mich endgültig in sie verliebt hatte, wusste ich nicht mehr. Eines Tages hatte sie zu mir gesagt, dass sie mich brauchen würde, wie viel ich ihr bedeutete, und ich hatte ihre schmale Hand genommen und sie, als stille Antwort, sanft geküsst.
Sie hatte die Mauer, die ich um mein Leben gezogen hatte, völlig eingerissen, sie hatte mir ihre Flügel geliehen, und meine Reise würde weitergehen - an ihrer Seite.
Bildmaterialien: adigitaldreamer.com
Tag der Veröffentlichung: 22.02.2012
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~Diary~