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Prolog




Vor 16 Jahren


„ Mein Glückwunsch, Sie haben ein wunderschönes Mädchen bekommen.”, sagten im gleichen Augenblick zwei Hebamen zu ihren Patientinnen. Es ist der 19.08.1994. Ja, an diesen Tag kam ich zur Welt mit einem kleinen Muttermal an meiner rechten kleinen Hüfte, das mich zu einer Stammesgefährtin macht. Meine Mutter war nach der Geburt, ihrer 2 Tochter ziemlich fertig, sodass ich gleich in den Nachtbarraum kam und untersucht wurde. An diesem Tag durften die Assistenten bei der Untersuchung helfen und wenn ich ehrlich sein darf, war das der größte Fehler des Krankenhauses. Es hört sich wahrscheinlich Unvorstellbar an, aber das andere Mädchen und ich wurden vertauscht. Ich weiß, so was passiert nicht und wenn es passiert, dann sehr selten. Aber ihr müsst mir einfach glauben. Jedenfalls wurden wir vertauscht und ich kam zu einem Mädchen. Sie war mal gerade 17 und zu jung für ein Kind. Sie sprach mit einer Schwester, dass sie mich nicht haben will. Die Schwester versuchte dem Mädchen ein zu reden, dass es Häuser für junge Mütter und ihre Kinder gibt, dass es dort schön wäre, aber sie hörte nicht zu und so brachte mich die Schwester in einen anderen Raum. Da lag ich also. Vertauscht und von meiner neuen Mutter verlassen. Nach ein paar Tagen wurde ich in einen Kinderheim für Säuglinge gebracht und da war ich denn auch noch eine Weile. Nach paar Wochen kam einer fremden Frau, die mich hochhob und zum Wickeltisch gebrachte. Ich wusste nicht wieso die Frau das tat, aber als sie mich wickelte bekam sie große Augen und dann kam ein Mann, der genau so guckte. Sie sprachen mit der Frau, der das Gebäude gehört und nach einer weiten Woche nahmen die Personen mich mit. Ich hatte Eltern.
Ich wohnte mit den beiden bis zu meinem 6. Lebensjahr in der USA. Als ich alt genug war um das zu verstehen, was ich euch jetzt sage, wurde ich aus der Familie rausgerissen. Aus meiner Familie. Wir sind nicht die Einzigen auf der Welt - wir Menschen- es gibt noch andere Wesen.
Es gibt Vampire, die seit Jahrhunderten schon auf unsere Erde wohnen. Sie stammen von einer Rasse ab, die nicht hier hingehört hat. Sie waren blutrünstig, haben Dörfer abgeschlachtete und haben mit Frauen, die wie ich sind - Stammesgefährtinnen mit dem Mal einer Träne, die in die Wiege einer Mondsichel fällt - geschlafen und haben Nachkommen gezeugt. Es gab früher eine Organisation, die sich zusammen fand und die Ältesten - so wurden die Vampire genannt, die auf unsere Erde landeten - töten. Es wurden Dunkle Hafen gebaut, um die Jenigen mit dem Mal zu beschützen. Dort lebten die Vampire mit den Stammesgefährtinnen zusammen und bekamen Nahwuchs. Da wohnte ich auch mit meinen Eltern. Als ich das alles verstand, kam die schlechte Nachricht. Die aus dem Krankenhaus haben mit meinen Eltern Kontakt aufgenommen und haben ihnen erzählt was an dem 19.08.1994 passiert ist. Meine leiblichen Eltern wollten mich zurück haben. Ich wusste von Anfang an, das Liljana und Gorden nicht meine richtigen Eltern sind, aber trotzdem liebte ich die beiden, als wären sie meine richtigen Eltern. Es dauerte zwar lange, aber ich musste nach Deutschland, zu meinen leiblichen Eltern. Ich hatte immer Kontakt zu Liljana und Gorden. Sie kamen mich oft besuchen und in den Ferien durfte ich auch manchmal nach Bosten - meine Heimatstadt. Die Besuche wurden immer kürzer und auch weniger, wir telefonierten nicht mehr jeden Abend. Das einzige was mir blieb, waren die Briefe. Ich wollte zurück. Zurück nach Bosten, zurück zu Liljana und Gorden. Ich lebte 5 Jahre in Deutschland. Hatte Freunde gefunden und meine Familie war toll, aber trotzdem wollte ich jeden einzelnen Tag zurück zu den Beiden. Als ich 11 wurde, sagte ich meinen Eltern, dass ich es hier nicht mehr aushalte und wieder zurück will. Wir sprachen lange über das Thema und ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich durfte wieder zurück.


1



Gegenwart


„Mom?”, wo steckt sie nur?
„Mom? Mom?”, rief ich durchs Haus. Ich hab jetzt über all geguckt, aber ich finde sie einfach nicht. Man wo steckt sie nur?
„ Was ist denn los mein Schatz?”, sagte sie mit einem lächeln auf dem Mund, als sie um die Ecke kam. Meine Mutter ist eine sehr schöne Frau. Sie hat braune lange Haare, dunkle Augen, ist ungefähr eins siebenundsechzig und ist total schlank. Manchmal beneide ich sie, dass sie so schön dünn ist. Ich habe meine Rundungen, wie sie immer sagt. Aber jedes Mal sagt sie auch, wenn ich sie nicht hätte, wäre ich nicht so ein hübsches Mädchen. Das würde sie wahrscheinlich auch sagen, wenn ich paar Funde mehr drauf hätte. Ach meine Mom, versucht alles bei mir hinzustellen, als ob es perfekt wäre.
„Hast du Dad gesehen? Ich glaube ich habe ihn vorhin gehört, aber ich kann ihn nirgends finden.”, fragend schaute ich sie an und sie überlegte einen Augenblick, bevor sie sagte: „ Ja, er ist unten und redet mit den Jungs. Was wolltest ihn denn fragen mein Schatz?”
„ Ach ist jetzt unwichtig. Wollte nur fragen, ob er mir bei den Matratzen helfen kann. Da ja die Mädels in zwei Stunden kommen, und ich bis dahin eigentlich alles fertig haben wollte. Aber ich kann das auch alleine.”, ich schaute sie fragend an, als ich das sagte. Denn ich wusste, dass sie mich gleich fragen würde, ob sie mir helfen soll. Oder sie würde runter gehen und Dad holen. Das läuft immer so ab.
„ Mh … Ich könnte dir auch helfen, wenn du möchtest. Oder ich könnte deinen Vater holen.
Außer du möchtest das alleine machen, was ich mal stark bezweifle.” Sagte ich doch, eins von beiden würden sie machen.
„Ach Mom, das wäre toll. Danke.”, sagte ich mit einem lächeln auf den Lippen.
„Nicht dafür Jocelyn.”, sprach sie in mein Haar, denn als sie das sagte, drückte sie mich. Das macht sie ständig seitdem ich wieder aus Deutschland zurück bin. Und das ist jetzt 5 Jahre her. Ich vermiss meine leiblichen Eltern schon, aber Liljana und Gorden hab ich mehr vermisst und auch alles hier an Bosten. Da ich auf einer normen Schule gehen darf und nicht wie die anderen Mädchen im Dunklen Hafen einen Lehrer haben, habe ich auch mehr Freunde und andere wie man dazu sagen darf. Sie sind nicht so wie ich, aber trotzdem sind sie meine besten Freunde.
Gestern waren meine Sweet 16. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich bin endlich 16 Jahre und darf heute zum ersten Mal alleine Feiern. Okay nicht ganz alleine, aber es ist schon mal ein Fortschritt. Meine Eltern sind nicht da, aber dafür sind ungefähr 6-8 Stammesvampire da um auf mich aufzupassen. Ich kenne jeden von denen und versteh mich eigentlich relativ gut mit ihnen. Jedes Mal wenn wir wegfahren sind sie dabei oder wenn meine Eltern mich mal alleine lassen. Aber manchmal sehe ich sie auch einfach zu Hause im Dunklen Hafen. Da meine Freunde nicht wissen dürfen, dass meine Mom und ich Stammesgefährtinnen sind oder dass mein Dad ein Vampir ist, haben wir am Rande der Stadt ein tolles Haus. Es ist ziemlich groß, hat 6 Zimmer mit Bädern, eine große Küche, eine große Wohnstube, einen Pool, der im Untergeschoss ist und einen Riesengroßen Garten. Wir haben hier auch zwei Hunde, zwei Pferde und eine große Koppel für die vier. Meine Mom und ich kommen oft hier her, um zu reiten und manchmal auch, um einfach mit den Hunden zu spielen. Jedes Mal wenn ich mich mit meinen Freunden, bei mir treffen will, muss ich hier her fahren. Es nervt schon, aber man kann nichts dagegen machen.

Wir haben schon fast alle vier Matratzen in meinem Zimmer gebracht, als meine Mom auf das Thema Jungs kam.
„Also mein Schatz, haben wir schon jemanden gefunden?”, zwinkerte sie mich an.
„ Was meinst du?”, sagte ich so, als ob ich nicht wüste was sie meinte.
„ Ach komm schon Jocelyn. Du redest zurzeit nicht oft mit mir. Früher haste mit mir über alles geredet, egal was es war.”, flüsterte sie mit trauriger Stimme. „Ach Mom. Zurzeit hatte ich keine zeit. Tut mir leid. Also was willst du wissen?” Ich versuchte sie etwas aufzumuntern. Wenn es immer so aussieht, als ob sie anfängt zu weinen, würde ich alles machen. Wirklich alles, nur damit sie wieder lacht.
„ Nein, ist schon okay. Wenn du nicht mit mir reden willst, versteh ich es schon. Du bist jetzt immerhin 16 und hast deine ganzen Freunde. Da willst … “
„ Mom, tut mir leid wenn ich dich unterbreche, aber ich habe dich gefragt was du wissen willst.”, schmunzelte ich beim sagen.
Sie schaute mich mit einem großen grinsen im Gesicht an. „ Gefällt dir zurzeit irgendein Junge aus dem Dunklen Hafen, oder aus deiner Schule?”, fragte sie mit neugieriger Stimme.
„ Mal überlegen. Also aus dem Dunklen Hafen eigentlich nicht. Versteh mich nicht falsch, da gibt es schon paar heiße Jungs, aber irgendwie interessiert mich keiner.” Sie zog eine Augenbraue hoch und fragte mich dann: „ Aber was ist denn mit Seth? Ihr beide hängt zurzeit sehr oft rum und mir kommt es so vor, als ob ihr euch beide sehr gut verstehen würdet.”
„Wir verstehen uns ja auch gut und ja wir sind oft zusammen, aber wir sind einfach nur Freunde. Mehr nicht.”, brachte ich etwas keuchend raus. Die letzte Matratze ist scheiße schwer. Endlich haben wir alle vier in mein Zimmer gebracht. Jetzt muss ich nur noch die ganzen Kissen und Decken in mein Zimmer bringen. Als ich weiter redete ging ich aus meinem Zimmer raus und meine Mutter kam hinterher.
„Ach und außerdem findet Seth Sarah so toll. Bloß Sarah steht auf Steve und Steve findet wiederum Laura toll und sie wiederum Alex. Aber Alex steht auf mich. Das ist alles so verwirrend. Falls deine nächste Fragen sein sollte, wieso ich nichts mit Alex anfange. Dann ist die Antwort, dass Laura eine tolle Freundin von mir ist und ich irgendwie Alex nicht ausstehen kann. Er ist so selbstverliebt und so … ach ich hab keine Ahnung wie man das in Worte fassen soll.” Ich musste auf einmal anfangen zu lachen und meine Mutter stimmte mit ein. Wir lachten geschlagen 3 oder 4 Minuten. Ich glaube wir hätten noch länger gelacht wenn mein Dad nicht gekommen wäre. „ Was gibt es hier denn zu lachen?”, fragte er mit hoch gezogener Augenbraue. Als ich das sah, hätte ich wieder lachen können. Er sieht dann immer so verdammt komisch aus. Wenn er das bei den Jungs unten macht, kommt es vielleicht anderes rüber aber ich kann immer nicht anderes und muss dann immer lachen.
Als er sah das ich mir das lachen verkneife, kam er nähr zu mir ran und stellte sich mit seiner ganzen Größe vor mich und sah auf mich runter. Und dann so schnell, das ich es nicht sah, nahm er mich hoch und kitzelte mich aus. Das hat er früher auch immer gemacht. Früher als ich vier oder fünf Jahre alt war. Als er mich runter ließ, lachen wir drei noch eine Weile, als mir wieder einfiel, dass ich noch alles fertig machen muss, hörte ich auf und guckte meine Mutter fragend an, als ich dann sagte: „Mom? Kannst du mir ein Gefallen tun? Könnteste du noch die restlichen Decken und Kissen in mein Zimmer bringen? Ich wird schnell die Gläser und das Trinken nach oben holen.”
Als ich das sagte, war ich schon längst auf den weg nach unten. Ich holte ein Korb und legte dort neun Gläser, zwei Flaschen Wodka, fünf Flaschen Cola und Knabberzeug rein. Es ist ja immerhin mein 16 Geburtstag gewesen und wir wollen später auch noch tanzen gehen. O man das wird so toll.
Als ich wieder nach oben ging, kam mir auf der Hälfte der Treppe Leander entgegen und grüße mich mit einen schiefen grinsen. Leander gehört mit zu den jüngsten der Stammesvampire, die heute auf mich und meine Freunde aufpassen. Der Typ ist ja so geil. Aber der heißeste Typ ist immer noch Landon und er ist auch der jüngste von allen. Aber trotzdem immer noch zu alt für mich. Ha ha wie ungerecht das Leben doch sein kann.
Als ich in mein Zimmer war, waren meine Eltern grade dabei die Betten zu machen. Ich sagte ihnen, dass sie es nicht machen brauchen, aber sie taten es trotzdem. Ich stellte den Kor ab und ging duschen. Nur noch ne halbe Stunde.
Als ich fertig mit duschen war, redet ich noch eine Weile mit meiner Mom.
„Du hast vorhin gesagt, dass es da keinen Jungen vom Dunklen Hafen gibt. Also muss es einen aus deiner Schule geben, oder?” Wie neugierig sie doch immer sein kann.
„ Das ist es ja was ich dir vorhin sagen wollte. Es ist keiner aus unserem Dunklen Hafen und es ist auch keiner aus meiner Schule.”
„ Wie muss ich das jetzt verstehen meine Süße?”, fragte sie sich mich verwirrend.
„Also ich hab dir ja mal erzählt, dass ich da ein Chat gefunden habe, wo alle aus den Dunklen Häfen mit einander schreiben können. Und da hab ich ihn gefunden. Er hatte kein Bild drin, also weiß ich nicht wie er aussieht, aber er ist so nett Mom. Wir schreiben immer sehr lange. Wir haben auch schon mal telefoniert und er bringt mich immer zum lachen. Wir wollten eigentlich mal treffen, aber jedes mal wenn es so weit wäre, sagt er immer ab. Ich glaube er will sich nicht mit mir treffen.” Meine Stimme klang so als hätte ich einen Kloß im Hals, was ich ja auch hatte.
Sie schaute mich kurz an und nahm mich dann im arm. „Ach Jocelyn, wenn ich es nicht besser wüste, hast du dich in diesen Jungen verliebt. Wie heißt er denn mein Schatz? Weißt du auch wie alt er ist? In welchen Dunklen Hafen lebt denn der Junge?”, flüsterte sie ganz dicht an meinem Ohr.
Schniefend antwortete ich: „ Er heißt Jace und ist 19. Ich kann dir nicht sagen wo er her kommt, denn ich weiß es selber nicht. Er will mir nicht sagen aus welchen Dunklen Hafen er kommt. Und falls du wissen willst, ob er weiß woher ich komme dann muss ich dir sagen, dass er fast alles von mich weiß. Komisch oder? Ich kenn ihn kaum, aber er weiß alles über mich. Mom? Denkst du, er hat mich nur verarscht?” Mir standen Tränen in den Augen als meine Mom meinen Kopf in die Hände nahm um mich besser sehen zu können. Sie guckte mich paar Sekunden und in diesen Sekunden begannen meine Tränen zu fließen.
„Nein mein Schatz. Ich glaube nicht, dass dich dieser Jace verarscht. Vielleicht ist er ja ein hässlicher Junge und traut sich deswegen nicht, sich mit dir zu treffen. Nicht mehr weinen mein Baby. Gleich kommen deine Mädels und dann könnt ihr schön feiern und morgen kommt auch noch Toby. Also jetzt wird wieder gelacht und heute werden keine Trübsal mehr geblasen. Na komm her meine süße Maus lass dich umarmen und dann gehst du dich schon mal etwas anziehen, ja?” Ich nickte nur und dann ging meine Mutter los. Ich zog mich an und dann kamen auch schon meine Eltern nach oben und gaben mir einen Abschiedskuss und wünschten mir einen tollen Abend.


2



Ich musste nicht lange warten und dann kamen auch schon meine Freunde. Die Mädels gingen schon mal alle nach oben. Ich musste noch schnell was holen gehen.
Als ich in der Küche war, kam mir Landon entgegen und lächelte mich an. Dieses lächeln macht mich noch ganz verrückt. Manchmal hab ich das Gefühl, das er weiß was ich denke.
Und wenn das stimmen würde, dann wäre das der reinste Horror. Was ich mir schon alles vorgestellt habe. Zum Beispiel, wie er mich küsst oder wir uns stundenlang unterhalten. Das wäre so peinlich, wenn er wüsste das ich mir so was vorstelle.
Als ich die restlichen Getränke geholt habe und wieder in mein Zimmer war, haben es sich die Mädchen schon auf den Betten bequem gemacht.
„Als Jocelyn, wir haben jetzt noch zwei Stunden zeit, bis wir zum Club fahren. Was machen wir jetzt?” fragte mich Sara. Sara gehört mit zu meinen allerbesten Freunden. Wir telefonieren jeden Tag mindestens zwei bis drei Stunden und dann sehen wir uns auch noch in der Schule, viele würden wieder sagen, dass wir dumm sind. Aber wir verstehen uns einfach viel zu gut und wenn man schon so eine gute Freundin hat, kann man auch mehrmals am Tag miteinander reden. Ich überlegte einen Augenblick, bis ich dann sagte : „ Ich dachte mir, das wir jetzt ein wenig Musik hören und wir uns schon mal fertig machen. So wie ich euch kenne und gerade ansehe habt ihr euch kein bisschen fertig gemacht.” Ich guckte sie alle nacheinander an und wir fingen an zu lachen. Das war schon mal so, bloß da waren wir alle bei Luisa und ich musste meine ganze Schminke mitbringen. Da meine Eltern viel Geld haben, erfüllen sie mir auch fast jeden Wunsch. Und zu meinem 15. Geburtstag habe ich 2 große Schminkkoffer bekommen. Die ich jedes Mal mit nehmen muss, wenn wir mal feiern gehen wollen, oder wenn wir Langeweile haben. Es ist schon witzig, wenn wir uns alle gegenseitig schminken oder uns entstellen. Jedenfalls haben meine Mädchen nur ihre Sachen für heute Abend und für morgen mit, den Rest gibt es ja bei mir. Wie immer.
Ich ging zu meiner Anlage und macht die Musik auf voller Lautstärke, wir tanzten und lachten.
Mein Badezimmer ist relative groß, sodass wir neun Personen reinpassten. Tess, Sara und Jasmine machten sich gegenseitig Locken in die Haare. Luisa und Cindy redeten und lachten.
Melanie, Mary, Lara und ich schminkten uns und redeten über die Jungs aus unsere Klasse.
„ Ich muss euch was gestehen. Ich bin jetzt mit Tom zusammen.”, gestand uns Lara mit rotem Gesicht.
„O Gott Süße. Das ist doch toll. Ich wünsch euch beide viel Glück.”, sagte Mary.
„Glückwunsch”, sagten wir anderen zu ihr und drückten sie.
„Darauf müssen wir jetzt einen Trinken!” Lachend drehte sich Cindy um und ging wieder in mein Zimmer und machte die eine Flaschen Wodka auf und machte die Gläser mit Wodka und Cola voll.
Wir gingen alle in mein Zimmer und tranken die Gläser aus und tanzten. Als ich auf die Uhr schaute, hatten wir noch ne gute Stunde zeit. Ich wollte noch schnell ins Internet und gucken ob vielleicht Jace on ist.
„Ich geh mal schnell runter, okay?”, nuschelte ich und bevor die Anderen was erwidern konnten, war ich auch schon durch die Tür. Als ich unten in der Stube war, saßen Josh und Leon auf der Couch und schauten irgendeine Sendung.
Sie schauten kurz auf und gaben mir zur Begrüßung ein kleines Lächeln und ein Kopfnicken.
Ich lächelte zurück und ging zum Laptop.
Eingeloggt, wartete ich noch paar Sekunden und sah dann, dass er on ist.

Sie haben eine Nachricht von: JACE

Jace: Hey Süße.
Jocelyn: Na.
Jace: Was machst du gerade so?
Jocelyn: Mit dir schreiben und oben in mein Zimmer eine Party laufen lassen.
Und du?
Jace: Party? Ohne mich? Ha ha. Ach ich sitz in mein Zimmer und schreibe mit dir.
Jocelyn: Ja ohne dich. Was machst du den Abend noch so?
Jace: Später mit meinen Jungs rausgehen und vielleicht in irgendeinen Club gehen.
Und du?
Jocelyn: Ach so. Ich werd mich bald fertig machen und dann gehe ich mit meinen Mädels im Club. Heute wird es so geil werden.
Jace: Na dann wünsch ich dir viel spaß mit deinen Mädchen.
Jocelyn: Danke. Wünsch ich dir auch.

Jocelyn hat sich ausgeloggt.


3



Ich zog mich an und ging dann mit den Mädels nach unten, wo dann schon Josh und Leon warteten um uns zum Club zu fahren. Wir stiegen ins Auto und redeten darüber, ob wir heute vielleicht jemanden kennenlernen würden. Was für Tess und Sara eh nie schwer wird. Sie haben sich immer nicht so. Wenn sie jemanden süß, toll oder was weiß ich finden, dann gehen sie einfach hin und fragen ob die Jungs vielleicht Lust hätten zu tanzen. Bei uns anderen ist es so, dass wir uns nicht so trauen und dann lieber unter uns bleiben. Na ja was soll man denn machen, wenn man sich nicht traut? Ich meine man könnte ja trotzdem mal jemanden ansprechen, aber man hat doch schon angst abgewiesen zu werden. Es muss doch total peinlich sein, wenn man da jemanden anspricht und der dann eine Freundin hat oder nichts von einen wissen will. Also mir wäre das total peinlich.
Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich Cindys Hand vor meinem Gesicht sah.
„Mensch Jocelyn hörst du mir überhaupt mal zu?”, blaffte sie.
„Tut mir leid. Ich hab gerade nachgedacht! Was ist denn?
„Ich wollte wissen, wie lange wir heute dürfen und ob wieder einer deiner Typen mit rein kommt. “
„Wir dürfen dieses Mal so lange wie wir wollen und ja es kommt heute jemand wieder mit rein. Aber Josh wird nicht bei uns stehen, sondern irgendwo und halt ein Auge auf uns haben.
Du weißt, wie meine Mom ist. Sie macht sich halt Sorgen. “ Genervt schaute ich wieder aus dem Fenster.
Wisst ihr, meine Mom ist etwas zu sehr besorgt. Ich weiß nicht ob man das so sagen kann. Jedenfalls will sie nicht dass mir etwas passiert. Da zurzeit viele junge Stammesgefährtinnen verschwunden sind. Niemand weiß wo sie sind oder wer sie verschleppt hat. Genau deswegen will meine Mom ja nicht, dass ich alleine irgendwo hin gehe. Ich weiß dass es meinen Freunden nervt, dass jedes Mal einer von den Männern mit muss, aber ändern kann ich es eben nicht. Ich dachte die ganze Zeit weiter darüber nach, was wohl mit den armen Frauen und Mädchen passiert ist. Wer kümmert sich denn eigentlich darum? Findet sie bald jemand? So viele Fragen und doch wieder keine Antworten.
Als wir ankamen, bekam ich es nur durch Lara mit, die mich an der Seite antippte um mir zu zeigen, dass wir da sind.
Ich ging als letzte raus und sprach noch kurz mit Leon und Josh.
„ Also Jocelyn, du weißt bescheid. Wenn dir etwas komisch vorkommt gehst du zu Josh.
Oder kommst raus gerannt. Ich stehe immer hier hinten. Handel nicht alleine, ja? Hast du gehört Jocelyn?!”, fragte mich Leon und sah mich ernst an. Ich nickte und ging dann mit Josh raus, der noch etwas zu Leon sagte. So lief das immer ab. Ich würde nie alleine handeln oder mich in Gefahr bringen, dazu ist mir mein Leben zu schade und ich will noch so viel erleben. Die Fragen nerven manchmal aber sie wollen nur sicher gehen, so wie Leander immer sagt.
Wir mussten nicht lange anstehen wie die anderen alle, sondern kamen recht schnell rein.
Wir betraten den Club und sofort dröhnte die Musik in unseren Ohren und wir suchten uns einen freien Platz, wo wir zu neunt hinpassen. Zusammen gingen wir durch die große Masse von tanzenden Menschen und mussten uns an den Händen festhalten, damit wir uns nicht verlieren. Der Club ist ja jetzt schon total voll und dabei ist es noch nicht mal die Zeit dazu, wenn man es so sagen kann. Eigentlich ist der Club immer so ab 12 Uhr richtig voll und jetzt ist es mal gerade halb 11 Uhr oder so.
Jasmine zog an meiner Hand und zeigte mir das sie einen Platz für uns gefunden hat, blieb aber stehen um mir dann ins Ohr zu brüllen: „Du Süße? Da sitzen schon welche. Wollen wir trotzdem hin?” Ich schaute zu dem Platz und sah da drei große Gestalten. Ich schaute mich kurz um, um zu schauen wo Josh stand. Er stand genau paar Meter von uns entfernt und schaute mich an. Ich ließ Jasmine und Cindy los und ging zu ihm hin.
Als ich bei ihm war, zog er eine Augenbraue hoch und fragte: „ Was ist los?”
„ Also wir wollen uns ja da drüben hinsetzten und da sitzen drei Jungs oder Männer. Ich weiß ist jetzt eine blöde Frage, aber kannst du mir sagen ob es Vampire sind? Ich will nicht riskieren das es vielleicht Rouges sind und meine Freunde in Gefahr kommen. Du verstehst das doch, oder?” Wir starten uns ungefähr dreißig Sekunden an, bis er zu der Sitzecke schaute und die Augen zukniff.
„ Ja es sind Vampire, aber keine Rouges und so weit ich weiß, haben sie nichts Schlimmes vor. Ach ja und sie sind noch relativ jung.” Er zwinkerte mir zu als er jung sagte. Was sollte das denn jetzt?
„Äh … danke. Ich geh dann mal wieder.”, stotterte ich.
Oh man, dass war wirklich komisch.
Wisst ihr jede Stammesgefährtin hat eine Gabe, die sie an ihren Sohn weitergibt. Und Josh’ Gabe ist negative Gedanken zu lesen, von Vampiren und Menschen und deswegen konnte er mir das eben sagen. Ich habe eine Gabe, die wünsch ich keinem. Ich kann alle vier Elemente benutzten. Einige würden sie vielleicht toll finden, aber wenn ich einmal wütend werde oder wegen etwas so sehr weinen muss, kommt sie zum Vorschein oder manchmal auch einfach so. Ich habe niemanden erzählt, was ich für eine Gabe habe. Zu meinen Eltern und Freunden sag ich immer, dass ich nicht weiß was meine Gabe ist. Als ich 9 Jahre war, ist mir etwas Schlimmes passiert. Ich war mit Freunden im Wald und wir haben verstecken gespielt und dann sind alle einfach abgehauen und ich stand da ganz alleine. Ich war so sauer, dass sie mich alleine gelassen haben und auf einmal fing der Baum vor mir an zu brennen. Ich zerstörte durch meine Wut den halben Wald, ab da ist mir klar geworden was meine Gabe ist, jedenfalls einen Teil.
Als ich 14 war, war ich in unserem Haus am Rande der Stadt alleine und fand dann raus, was ich wirklich kann. Ich weiß seit heute noch nicht, wie ich es geschafft habe alle vier gleichzeitig zu benutzen, aber ich habe angst, dass es noch mal passiert.
Ich wollte jetzt nicht mehr darüber nachdenken und ging dann zu Lara und Jasmine die noch immer wie angewurzelt dastanden.
„ Warum steht ihr hier noch so rum?”, brüllte ich die beiden an, damit sie mich verstehen.
Lara machte den Mund auf und sah dann wieder zu den anderen und machte ihn wieder zu.
Anstatt das Lara redet, sprach Jasmine: „ Wir warten hier auf Luisa und Tess. Sie sind gerade auf Toilette gegangen und falls sie den Weg nicht finden sollten, stehen wir hier. “
„Ach so. Na dann ich geh zu den anderen.” Lächelt ging ich an den beiden vorbei und setzte mich in den einen Sessel.


So viele Leute. So geile Musik. So viele Körper die sich ständig berühren. Tanzen hat mir noch nie so viel Spaß gemacht, wie in diesem Augenblick als ich mit meinen Freunden tanzte.
Wir bewegten uns im Rhythmus der Musik und lachten immer über irgendwas, was eigentlich überhaupt nicht witzig war.
Wisst ihr, man sollte nie mit Schuhen tanzen gehen, die einem ein wenig zu klein sind, denn man kann nach fast einer Stunde kaum noch tanzen und genau deswegen werde ich mich jetzt irgendwo hinsetzten.
„Puh, du Jasmine? Ich gehe mich mal kurz hinsetzten, okay? Es braucht auch keiner mitkommen. Mir tun bloß die Füße weh, wenn du fragen solltest, wieso.”
Sie starrte mich einen Augenblick an und fragte trotzdem ob sie mit kommen solle. Ich schüttelte nur meinen Kopf und ging dann auch schon zu unserem alten Platz hin. Mich wundert es, dass sich niemand dahin gesetzt hat. Muss wohl an die 3 Herrschaften liegen, obwohl vorhin paar Mädchen bei denen waren, und nach einer Weile erst gegangen sind. Ja ich gebe es zu, ich habe die meiste Zeit immer zu ihnen geschaut und bitte fragt mich nicht wieso, ich weiß es selber nicht. Ich musste hingucken und ich war wohl nicht die einzige, die da ständig hingeschaut hat. Cindy, Luisa, Tess, Sara und vielleicht auch die Hälfte der anderen Mädchen hier im Club haben zu ihnen geschaut. Kann ich ihnen auch nicht verübeln, die sehen ja auch verdammt heiß aus.
Als ich an unseren Platz ankam, drehte sich gerade einer von den Dreien um und schaute mir direkt in die Augen. Ich guckte ihn einen Augenblick an und setzte mich in einen Sessel. Oh man, hab ich das gerade wirklich gemacht? Hab ich mich wirklich einfach nur hingesetzt? Wow, das ist mal was Neues. Ohne das ich es mitbekam, war auf einmal Josh neben mir und fragte:„ Alles in Ordnung mit dir? Du siehst ein wenig blass im Gesicht aus.” Ich erstarrte und ließ einen kleinen Schrei raus. Wo kam der denn auf einmal her?
„ Ja, alles okay. Mir tun bloß die Füße weh und ich habe durst.” Ich wollte gerade aufstehen und mir etwas zu trinken zu holen, als mir Josh mit seiner Hand zum verstehen gab, dass ich sitzen bleiben solle und er was holen geht. Als er los ging, schaute ich mich wieder um und guckte wo meine Freunde gerade sind. Sie waren ziemlich leicht ausfindig zu machen und winkten mir zu als sich unsere Blicke trafen. Ich lächelte und ließ meine Augen wieder durch die Massen schweifen. Meine Augen fanden den Weg ohne Probleme, wieder zu den Jungs in der Ecke, wo ich sitze. Ich wusste nicht wieso, aber irgendetwas zieht meinen Blick immer wieder zu den einen Typen. Obwohl er sitzt, sieht er wirklich groß aus, hat blonde Haare, breite Schultern und wenn das Licht mal zu ihnen fällt, sahen seine Augen dunkel aus. Als ob er es gemerkt haben musste, guckte er mich auch in diesem Augenblick an. Wir starrten uns schon regelrecht an, als auf einmal Josh wieder neben mir saß und mir das trinken gab. Ich bedankte mich und schaute wieder zu dem Typen, doch der schaute mich nicht mehr an, sondern Josh. Das komische daran ist, dass Josh sich nichts daraus macht, denn der Typ schaute ihn ziemlich angriffslustig an. Irgendwie hab ich ein ganz ungutes Gefühl. Wieso schaut er ihn denn jetzt so an? Er hat doch überhaupt nichts gemacht! Ich muss endlich aufhören über das nach zu denken, denn ich bin heute hier, um mit meinen Freunden spaß zu haben. Ich trank schnell mein Glas und fragte Josh, ob er vielleicht Lust hätte mit mir zu tanzen. Er schaute mich nur komisch an uns grinste. Ah okay, ich weiß zwar nicht wieso er das macht, aber egal. Ich ging wieder zu meinen Freunden und merkte dann erst wenige Sekunden später das Josh hinter mir war. Eine kurze Drehung und nun tanze ich mit Josh. Da er so groß ist, sieht es schon komisch aus, dass weiß ich selber. Wenn ich mit denen abends mal einkaufen fahre, dann gucken mich die meisten Leute auch immer an. Die müssen bestimmt auch denken, was so ein kleines Mädchen mit so Welchen zu tun hat. Aber um ehrlich zu sein, ich bin mit denen groß geworden und für mich ist es nun mal normal. Wir tanzten ne Weile, bis Josh sich runterbeugt und mir ins Ohr flüsterte, „ Ich geh mich hier wieder ein bisschen umschauen, aber bin trotzdem weiterhin hier in deiner Nähe okay?”
Ich nickte und gab ihm noch schnell einen Kuss auf der Wange. Denkt jetzt bitte nichts Falsches! Das mach ich schon seitdem die bei uns sind. Das bedeutet rein gar nichts.
Als er weg ging, redeten die Mädels darüber, ob wir uns vielleicht hinsetzten sollten. Alle stimmten zu, aber ich wollte noch etwas tanzen. Mh, aber alleine? Nein danke, dann geh ich doch lieber zu den anderen.

Scheiße, es ist kein Platz mehr frei! Na toll, dumm rum stehen will ich jetzt auch nicht.
„Na kleines. Setz dich hier her!” „ Ahh, was …” Aber mein Protest ging in der lauten Musik unter. Verdammt wer war das? Alter, wer auch immer mich jetzt hier runter gezogen hat und mich am Arsch begrabscht hat, bekommt eine aufs Maul! Wie ich so was hasse!
„ Sag mal geht’s noch? Was fällt dir … “
„ Ach stell dich mal nicht so an! Du stehst doch drauf. “ Grinste mich der Typ an. Igitt was ist das denn für einer? Bitte denkt jetzt nicht von mir, das ich so voreingenommen wäre, aber der Typ der mich gerade begrabscht hat, sieht wirklich nicht gut aus. Ich versuchte wieder aufzustehen, doch er hält mich ziemlich dolle an den Hüften fest. Na toll, jetzt sitz ich bei irgendeinen Vollidioten auf dem Schoß und komm nicht einmal weg. Wo ist nur Josh, wenn man ihn mal wirklich braucht?
„Lass mich endlich los!”, schrie ich ihn an und versuchte seine Hände von meinen Hüften wegzumachen. So ein Mist! Meine Freunde denken bestimmt dass ich noch tanze und dabei sitz ich hier! Scheiße!
„ Man Mädchen stellt dich nicht so an. Wir wissen doch beide das du auf so was stehst, also sei jetzt ruhig! Wir gehen ja gleich tanzen. “ Zwinkerte er mir zu und lächelte boshaft. Scheiße!
Ich probierte ständige von ihm wegzukommen, aber jedes Mal packte er mich immer fester, sodass es schon ziemlich weh tat. Ach man, wo ist denn nur Josh? Ich will endlich weg von hier!
„ Lass mich endlich los verdammt noch mal!”, brüllte ich rum. Ich wand mich und trat um mich, nur damit er mich endlich los lässt, aber nichts half. Das ist doch zum verzweifeln!
„Alter, lass das Mädchen los!” Bitte lass das Josh sein! Als ich nach oben schaute sah ich den Typen von der Ecke, wo ich saß. Oh man, wie kommt der denn hier her? Der saß doch weiter hinten und er konnte mich sicherlich nicht durch die Musik hören! So gut können die Stammesvampire nun auch wieder nicht hören.
„Verpiss dich du Spast und such dir jemand anderes zum nerven!”
„ Ich sag es nicht noch einmal. Lass das Mädchen los oder du wirst mich richtig kennen lernen! “
„ Oh wie niedlich, spielen wir hier jetzt Retter in Not oder was? Komm Alter verpiss dich und tu uns ein Gefallen, indem du uns in ruhe lässt. “
„ Deine letzte Chance oder du wirst es bereuen! “
„ Willst du unbedingt eine aufs Maul haben oder was? Jetzt verzieh dich endlich und lass uns in Ruhe! “ Wütend verzog er schon das Gesicht und ballte seine Hände zu Fäuste.
„ Lass sie los!”
„ Jetzt reicht es! “, schrie der Typ und ließ mich endlich los. Ich rannte schnell weg, denn ich wollte nicht sehen was passiert oder passieren könnte. Wieso passiert das immer nur mir?
Zieh ich so was immer an? Ach man, das ist doch scheiße!
Ich versuchte durch die ganze Masse zu kommen, um meine Freunde zu finden aber am Tisch saßen sie nicht mehr. Verdammt! Wo sind sie nur? Wo ist überhaupt Josh? Lieber Gott, bitte lass ihn und meine Freunde nichts passiert sein. Soll ich jetzt raus rennen oder sie suchen?
Suchen! Irgendwo müssen sie ja sein. Vielleicht suchen sie mich ja und dachten ich wäre noch tanzen. Mh… ich werde einfach die Jungs in der Ecke fragen, wenn ich endlich mal hier durch kommen würde.
„ Hey! Pass doch auf! “, schrie das Mädchen, dass ich schubsen musste um zu die Jungs zu gelangen. Hoffentlich ist der Typ von eben nicht da, dass wäre doch etwas zu peinlich. Aber Glück werde ich wohl nie haben. Da saß er und redete mit seinen Freunden. Tief Luft holen Jocelyn und nicht daran denken, dass er so süß ist. Als ich etwas nähr kam, schaute er mich an und lächelte mich etwas an. Luft holen Jocelyn! Luft holen!
„ Ähm . . . Hey habt ihr vielleicht meine Freunde gesehen? Sie haben vorhin da gesessen.” War das gerade meine Stimme? Oh Gott, sie hört sich ja schrecklich an! Verdammt Jocelyn reiß dich zusammen!
„ Ja haben wir. Sie sind vor ungefähr 2 Minuten auf die Tanzfläche gegangen.”, sagte der Typ mit den schwarzen Haaren zu mir und lächelte.
„Danke”, gab ich zurück und wollte mich gerade umdrehen, als mich der süße Typ ansprach.
„ Ist es für dich Okay, wenn ich dich begleiten würde?” Ich schaute ihn mit großen Augen an und bekam kein Ton aus meinen Mund. Hat er mich gerade wirklich gefragt, ob er mich begleiten dürfte? Das muss doch ein Traum sein! Wieso sollte er mich das überhaupt fragen?
Verdammt Jocelyn, du musst was sagen! Das kommt total dumm rüber, wenn du ihn so anstarrst und nichts sagst.
„ Äh, ja glaube schon.”, flüsterte ich und wusste das er mich verstanden hat. Er guckte seine Freunde an und ging dann auf mich zu. Als er vor mir stand, musste ich kurz meine Augen schließen, denn es kam mir wie ein Traum vor. Er berührte mich am Arm und flüsterte mir dann ins Ohr : „ Ist alles Okay mit dir?”
Das Gefühl was ich gerade fühle ist unbeschreiblich. Seine nähe ist so intensiv und doch steht er kaum nah bei mir. Sein Geruch - so würzig. Sein heißer Atmen kitzelt mein Ohr und dort wo er mich berührte kribbelt meine Haut so als würden mich tausende Schmetterlingsflügel berühren. Ich öffnete langsam meine Augen und nickte nur meinen Kopf, denn sein Geruch war so berauschend. Ich nahm seine Hand und ging mit ihm auf die Tanzfläche um meine Freunde zu suchen. Woher ich den Mut fand, seine Hand zu nehmen, weiß ich nicht. Aber es fühlt sich verdammt gut an. Ich dachte er würde mir seine Hand wieder entziehen, stattdessen nahm er meine etwas fester.
Wir suchten überall nach ihnen und fanden sie nach einer Weile wieder auf unseren Platz, hinten in der Ecke.
Als sie mich sahen, standen sie auf und rannten zu mir und ich ließ seine Hand los und ging zu ihnen.
„ Mensch Jocelyn, wo warst du?”, meckerte Sara und drückte mich. Das erste was ich von meinen Freundinnen hörte, waren Standpauken. Wo warst du? Bist du verrückt? Wie konntest du uns nur so einen Schrecken einjagen? Wir dachten du wärst weg. Wir haben uns Sorgen gemacht. Und so ging es die ganze Zeit weiter.
Als ich endlich mal reden durfte und ihnen es erklären durfte, kam der Typ von vorhin wieder.
Er schaute mich an und ging auf mich zu. Bitte nicht! Ich wollte mich gerade verstecken, als sich dann der süße Typ vor mich stellte und ihn angriffslustig anschaute.
Der Vollidiot drehte sich sofort um, konnte es aber nicht lassen und schaute mich noch einen Augenblick an. Was ist heute denn nur los?
„ Alles okay mit dir?”, fragte er mich. Ich nickte und bedankte mich noch einmal.
Dann drehte ich mich wieder zu meinen Freundinnen und erklärte ihnen alles. Einige von ihnen unterbrachen mich bei fast jedem Satz und die anderen starrten mich nur an. Als ich dann fertig war, drückten sie mich noch mal alle und sagten mir dann, dass sie mich heute nicht ein einziges Mal alleine lassen würden. Das wollte ich nicht und schüttelte den Kopf. Aber ich kannte sie zu gut um zu wissen, dass ich sie nicht umstimmen konnte. Wir setzten uns hin und bestellten dann etwas zu trinken.
Mein Blick ging immer wieder zu den Jungs in die Ecke. Sollte ich ihn vielleicht doch ansprechen?
„ Mach das ruhig Kleines. Er scheint nett zu sein und heiß ist er auf jeden fall.” , zwinkerte mir Melanie zu.
„ Habe ich das gerade laut gesagt?”
„ Ja. Und wenn ich du wäre, würde ich es langsam mal machen. Wir können ja nicht den ganzen Abend bleiben und er wird wahrscheinlich auch bald los gehen.”, bemerkte Lara, die neben mir saß. Ich schaute sie an und holte noch mal tief Luft und stand dann auf. Meine Freunde lächelten mir zu und sagten mir, dass ich es schon schaffen werde.

„ Hi, ich bin Jocelyn und du bist?” Oh nein, wie peinlich! Er lächelte mich an und machte etwas platz neben sich, so dass ich mich dahin setzen konnte.
„ Jason. Freut mich , dich kennen zulernen Jocelyn. “ Wir lächelten uns an und ich war am überlegen, ob ich ihm vielleicht sagen sollte, dass ich weiß das er ein Stammesvampir ist. Aber ich wusste nicht wie er es dann aufnehmen würde und ließ es dann auch sein.
Also fragte ich ihn Sachen wie, ob er öfters hier wäre oder wie alt er wäre. Na ja zumindest weiß ich jetzt, dass er öfters hier ist und das er 19 ist.
„ Und wie alt bist du?”
„ 16 geworden” , lächelte ich etwas verlegen.
„ Oh, na dann alles Gute nachträglich und willst du noch ne große Feier machen?” , lächelt er verschmitzt.
„ Bin gerade dabei.” lachte ich und er verstand nicht so recht was ich meinte.
„ Also, ich feiere heute hier mit meinen Freundinnen. Na ja jedenfalls noch so lange bis wir nach Hause müssen.”
„ Und wann wäre das? Ich möchte noch gerne mit dir tanzen. Wenn du Lust hast, natürlich.”
„ Klar habe ich Lust und es ist egal wann wir nach Hause müssen. Meine Eltern sind eh nicht zu Hause.”
Lächelnd nahm er meine Hand und zog mich mit zu Tanzfläche. Meine Freunde sahen uns zusammen und freuten sich mit mir.
Wir tanzten sehr eng zusammen und berührte uns oft. Wie ich das Gefühl liebe, wenn seine warmen Hände auf meine Haut liegen. Und wenn er sie wieder wegnimmt, beginnt jedes mal meine Haut an zu kribbeln. Wenn ich doch nur mehr über ihn wüsste. Wenn ich ihn nur ein einziges Mal küssen könnte. Ich wünsch mir so sehr, das der Abend nicht endet. Ich möchte ihn so gerne öfters sehen. Sollte ich ihn nach seiner Nummer fragen? Aber im Augenblick gibt es nur eine Sache die ich will und das ist, dass er seine Lippen auf meine legt.
Als ob er meine Gedanken gehört haben musste, beugte er sich langsam runter und flüsterte mir dann ins Ohr : „ Darf ich dich küssen Jocelyn?” Ich nickte und er nahm mein Gesicht in seine Hände und beugte sich noch etwas tiefer. Wir schauten uns in die Augen und dann auf einmal lagen seinen weichen Lippen auf meine. Und es fühlt sich wunderbar an. Er verweilte noch eine Weile an meinen Lippen, bis er mir dann wieder in die Augen schaute. Dies tat er noch ein zweites, drittes, viertes und sogar ein fünftes Mal. Das Gefühl, seine warmen Lippen auf meine zu spüren war so toll. Wir starrten uns noch einen Augenblick in die Augen und gingen dann Hand in Hand zu unseren Platz zurück. Wo auch schon meine Freunde gespannt warten. Wir küssten uns noch einmal und jeder ging dann seinen Weg.
Bei meinen Freunden angekommen, ging die Fragerei los. Ich erzählte ihnen alles und allein daran zu denken, wie sich seine Lippen auf meine anfühlten, begann mein Bauch wieder zu kribbeln. Als ich Josh dann sah, wusste ich das wir jetzt nach Hause müssten und das ich ihn jetzt zum letzten Mal sehen würde. Also ging ich zu ihn und fragte nach seiner Nummer, da ich jetzt los müsse. Wir tauschten sie schnell aus und küssten uns dann wieder.

Zu Hause angekommen, gingen wir alle nach oben in mein Zimmer und machten uns dann langsam Bettfertig. Bevor ich nach unten ging, um nach den Jungs zu sehen und zu fragen, ob meine Eltern schon angerufen haben, fragte ich Sara, ob sie kurz Zeit zum reden hätte. Sie nickte und wir gingen dann ins Bad.
„ Also was ist los Jocelyn?”, fragte sie mich und setzte sich auf die Badewanne.
„ Ich weiß nicht wie ich es dir beschrieben soll. Mh . . . Wie soll ich das jetzt sagen? Na ja der Typ von heute, ich habe noch mal ganz genau überlegt und bin irgendwie zu dem Schluss gekommen, dass er mir auf irgendeiner Art bekannt vorkommt. Ich kann dir jetzt nicht sagen wie, aber ich habe das Gefühl, als ob ich ihn schon kennen würde.”
Verdutzt schaut sie mich an und fing an auf ihre Unterlippe zu kauen, das bedeut immer, dass sie gerade am überlegen ist und das sehr konzentriert. Während sie überlegte, fing ich an mich abzuschminken und steckte meine Haare hoch, damit sie mir nicht ständig ins Gesicht fallen.
Zuerst die Augen, dann das Gesicht und eigentlich hätte Sara jetzt schon was sagen sollen. Es dauert irgendwie so lange, das kenn ich gar nicht von ihr. Ich drehte mich um, um zu sehen ob sie vielleicht eingeschlafen ist oder ob sie weg gegangen ist. Nein, sie saß noch immer da und ist auch nicht eingeschlafen. Sie sitzt immer noch da und kaut auf ihre Unterlippe.
„ Sara? Ist alles okay? “ Sie schüttelte den Kopf und zeigte mit ihrer Hand, dass ich leise sein soll. Ich nickte nur und setzte mich auf den Boden und schaute sie an. Ich habe keine Ahnung wie lange wir so saßen, bis sie wieder was sagte.
„ Ich kann nicht so recht verstehen, was du meinst. Du hast das Gefühl das du ihn schon kennen würdest, richtig?”, fragte sie mich und ich nickte nur.
„Gesehen hast du ihn aber noch nie, oder? Tut mir Leid wegen die ganzen Fragen jetzt, aber ich muss es verstehen. “
„Nein, ich habe ihn noch nie gesehen.” Wie denn auch? Er wohnt ja nicht im gleichen Dunklen Hafen wie ich. Ach ich wünschte ich könnte es ihr manchmal einfach erzählen. Ihr sagen, was ich bin und das wir nicht die einzigen auf der Welt sind, dass es noch andere Wesen gibt. Wie mein Vater. Aber sie würde es nie verstehen und mich für verrückt halten. Wäre ich nie bei Liljana und Gorden aufgewachsen, würde ich sie selber für verrückt halten, würden sie mir es sagen. Aber ich bin nun mal bei ihnen aufgewachsen und ich liebe sie wie richtige Eltern, was sie ja auch für mich sind, trotzdem wünsch ich mir manchmal ein Leben wie meine Freunde zu haben. Keine Stammesvampire, kein Muttermal und keine Gabe zu haben.
„ Okay, du hast ihn noch nie gesehen. Hast aber trotzdem das Gefühl, als würdest du ihn schon kennen. Mh . . . Das ist mir gerade zu viel. Wirklich Lynn, ich habe keine Ahnung was ich dazu sagen kann. Ich muss erst ne Nacht drüber schlafen und dann können wir noch darüber reden okay?”
„ Ja, ist kein Problem. Geh du schlafen. Ich geh noch nach unten für ne Weile.”
Ich begleitete sie wieder mit ins Zimmer und sah, dass die anderen auch schon schliefen. Sie legte sich in mein Bett und fragte dann ob es auch okay wäre, wenn sie mit in meinem Bett schlafen würde. Ich nickte, denn ich wollte die anderen nicht wach machen. Na ja dann hab ich wohl eine Matratze umsonst mit meiner Mom rübergetragen. Was soll’s.
Ich ging leise aus mein Zimmer raus und schloss die Tür ganz sacht zu, damit auch keiner wach wird.
Ich ging die Treppe runter und hörte auch schon, wie jemand vor dem Fernseher saß und welche sich unterhielten. Ich ging leise ins Wohnzimmer und wusste trotzdem das es nichts nützen würde. Sie würden mich eh kommen hören. Der erste der sich umdrehte war Josh und machte etwas platz auf der Couch, damit ich mich mit hinsetzten konnte. Sie schauten sich einen Horrorfilm an, na toll. Wie ich diese Filme hasse, aber ich bin noch lange nicht müde, also muss ich wohl oder übel mit gucken, wenn ich nicht wieder nach oben will. Ich dachte die ganze Zeit über den Kuss mit Jason nach und das er mir auf einer Art doch so bekannt vorkam. Er kam mir beim tanzen und auch bei dem kurzen Gespräch so vertraut vor. Ich muss wirklich aufhören darüber nachzudenken, sonst werden die Schmetterlinge in meinem Bauch nie aufhören sich zu bewegen. Ich schaute genau zum richtigen Augenblick zum Fernseher. Die Frau im Film wurde gerade von Kannibalen auf ekelhafter Weise umgebracht und auch gegessen. Ich nahm sofort meine Hände vors Gesicht und versteckte mich zusätzlich noch an Josh. Wie ich diese Filme hasse!
Josh beugte sich etwas vor und flüsterte in meinem Ohr, das die Stelle vorbei sei und ob sie vielleicht umschalten sollen.
„ Nein, nein. Gucken wir weiter. So schlimm wird der ja wohl nicht sein.”, nuschelte ich in meiner Hand. Die Jungs schmunzelten und schauten mit mir weiter.
Also eins weiß ich, der Film ist schlimm, obwohl ich kaum hingeguckt habe. Die meiste Zeit hatte ich entweder meine Hände vors Gesicht oder die Decke, die mir Josh später brachte oder ich versteckte mein Gesicht bei Josh an der Seite. Jedes mal, wenn ich das tat, lachten sie mich aus. Als Entschädigung, dürfte ich mir einen Film aussuchen. Und prompt entschied ich mich für Stolz & Vorurteil. Ja genau ihr habt richtig gehört Stolz & Vorurteil. Genau das was die Jungs nicht mehr sehen können.
Als ich die Gesichter der Männer sah, musste ich in mich hinein lachen. Ich wusste genau, das sie ihn hassen.
Wir schauten den Film höchstens 20 Minuten, als paar der Jungs raus gingen. Ihre Entschuldigung war, dass sie nach draußen müssen, um zu gucken ob alles okay wäre. Als ob ich es nicht besser wüsste und sie ihn einfach nicht gucken wollen. Es blieben nur noch Leander, Josh und Dmitri, die mit mir den Film schauten.
Nach wenigen Minuten, muss ich wohl eingeschlafen sein. Als ich wach wurde merkte ich nur, das mich gerade jemand nach oben trug. Ich öffnete meine Augen und sah, dass mich Dmitri nach oben trug. Aufs Bett abgesetzt, bedankte ich mich bei ihm und ging dann mit meinen Schlafsachen ins Bad.
Umgezogen legte ich mich neben Sara und holte noch die andere Decke von der einen Matratze.
Eingekuschelt in einer dicken Decke, schloss ich meine Augen und hatte wieder eine traumlose Nacht.




4



„ Los Mädels aufstehen! Aufstehen!”, schrie meine Mom ins Zimmer.
„ Gott Mom, was soll das? Wie späte ist es überhaupt?” Noch total müde, setzte ich mich auf und sah das einige meiner Freunde schon längst weg waren.
„ Schatz, es ist schon fast 2 Uhr. Jetzt steh endlich auf. Toby kommt bald. “ Ich schüttelte meinen Kopf und schmiss mich wieder ins Bett. Ich wollte noch nicht aufstehen. Nur noch ne Stunde schlafen und dann würde ich sicherlich aufstehen, aber das würde sie mir niemals glauben. Also stand ich wieder auf und guckte wer noch von meinen Freundinnen da war.
Sara, Cindy und Luisa waren die einzigen die noch hier waren. Die anderen müssen wohl ziemlich leise gewesen sein, weil ich eigentlich bei jedem Geräusch früh’s wach werde.
Ich ließ die drei Mädchen als erstes ins Bad und redete kurz mit meiner Mom.
„ Und meine Schöne, wie war dein Abend gestern?”, fragte sie neugierig.
„ Aufregend. Ich habe jemanden kennen gelernt und wir haben uns auch zum Schluss noch geküsst.”, lächelt stand ich auf und ging schon mal zu meinem Schrank und holte mir eine Jogginghose raus und einen Top.
„ Einen Jungen? Erzähl! Los fang an.” Oh Gotte, wie sie mal nicht neugierig ist.
„ Er heißt Jason, 19 Jahre alt und er ist ein Stammesvampir. Er weiß aber nicht das ich das Mal habe. “
„ Aus welchen Dunklen Hafen kommt er denn? 19 Jahre, findest du das nicht etwas zu alt mein Schatz? Du bist doch erst 16 Jahre. “
„Mom! Das ist doch jetzt nicht dein Ernst oder? Wo du Dad kennen gelernt hast, war er 69 Jahre älter als du!”, genervt saß ich mich wieder hin. Sie ging einige Schritte auf mich zu und sagte dann „Das war auch eine andere Zeit Jocelyn. Ich bin mit deinem Dad schon seit 163 Jahren zusammen und ich liebe ihn immer noch wie am ersten Tag, aber ich will nicht dass du überstürzt handelst. Verstehst du was ich meine? Er ist 19 und du bist erst 16.”
Verständnislos sah ich sie.
„ Die Jenige, die es nicht versteht bist du. Mom, ich weiß ganz genau das Jason 3 Jahre älter ist als ich und ich habe ja gar nicht gesagt, dass ich ihn liebe oder so etwas. Ich mag ihn und wir haben uns ja erst heute Abend kennen gelernt. Ich will mit ihm auch keine Blutsverbindung. Ich will ihn einfach nur kennen lernen und sehen was aus uns wird. Mom ich dachte du kennst mich und weißt dass ich so gar nicht bin.”
Als ich den letzten Satz gesprochen habe, ging sie auf mich zu und legte ihre Arme um mich. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich angefangen habe zu weinen.
„ Lynn es tut mir leid. Natürlich weiß ich dass du nicht so bist. Ich habe einfach nur angst um dich. Du weißt dass so viele Stammesgefährtinnen verschwunden sind und ich will dich einfach nicht verlieren. Nicht mehr weinen mein Baby.”
Ich kann sie ja verstehen, aber es sind doch nur 3 Jahre und wenn er mir etwas tun will, dann hätte er es doch längst tun können. Ich meine, wir waren alleine und ich glaube nicht dass er mich einfach so geküsst hätte, wenn er mir etwas tun wollte. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Jason so wäre. Aber das muss meine Mom nicht wissen. Ich hörte auf zu weinen und lag noch eine Weile in den Armen meiner Mom. Als ich mich von ihr löste, gab ich ihr noch einen Kuss auf die Wange und ging dann ins Bad um mich umziehen. Im bad stand ich noch kurz vorm Spiegel und dachte noch einmal über das Gespräch mit meiner Mom nach. 3 Jahre und er ist ein Stammesvampir. Hätte sie anderes reagiert, wenn er ein Mensch wäre? Hätten sie dann die 3 Jahre nicht gestört. Dürfte ich überhaupt mit einem zusammen sein? Was denk ich bloß da? Verdammt Jocelyn jetzt sei doch mal vernünftig! Natürlich hätte sie auch so reagiert und natürlich dürfte ich mit ihm zusammen sein, aber ich will es nicht. Ich habe es schon mal mit einem Menschen versucht. Oh man es hört sich an. Ein Mensch. Aber was soll ich sonst sagen? Ich bin nun mal bei Vampiren und Stammesgefährtinnen groß geworden. Jedenfalls wo ich mit Steve, das war der Typ mit dem ich ein paar Wochen ging, zusammen war, ist mir aufgefallen dass ich mich unwohl fühlte. Niemand hat mich immer so recht verstanden. Irgendwas hat ihn oder vielleicht doch an mir selber nicht gestimmt. Ich hatte nie richtige Freunde auf der Schule. Ja ich weiß die Mädels sind wirklich toll und ich liebe sie alle, doch fehlt mir da etwas. Sie verstehen mich nicht immer und manchmal gibt es da Tage, wo ich das Gefühl habe allein zu sein, obwohl meine Freunde da sind. Das ich nie richtig dazugehöre. Aber das Gefühl ist bald wieder verschwunden, wenn ich im Dunklen Hafen bin und dann mit den anderen Mädels und den Jungs rumhänge. Ab da ist mir aufgefallen, dass ich nie etwas mit einem Menschen haben kann. Ich will dieses Gefühl des allein seins und das nie dazugehören nie wieder haben. Und außerdem ist es irgendwie meine Bestimmung einen Stammesvampir als mein Mann zu nehmen.

Nach dem Frühstück fuhren meine Mom und ich zurück zum Dunklen Hafen. Dort angekommen, sprang mir Sam, das ist meine beste Freundin hier im dunklen Hafen, in die Arme und strahlte übers ganze Gesicht.
„ Oh Gott Sam, ich habe dich auch vermisst und ich liebe dich auch aber du zerdrückst mich”, kicherte ich und schob sie etwas zurück.
„Oh tut mir leid. “ Entschuldigend sah sie mich an und dann lächelte sie wieder. Was ist bloß los?
„Wieso lächelst du denn so?”
„ Hat dir das noch niemand gesagt? “
„Na was denn? Nun sprich doch endlich1 Ich sterbe bald vor Neugier.”, lächelte ich sie an.
„ Du weißt doch das Toby heute hier ist oder? “ Ich nickte.
„ Und du weißt auch, dass ich ihn so verdammt toll finde. “ Wieder nickte ich.
„ Man Sam, komm endlich auf den Punkt! Ich werde gleich schreien, wenn du nichts erzählst!“ „Okay, Okay! Also er ist hier und wir haben uns vorhin unterhalten, weil ich dich ja eigentlich besuchen wollte und dein Dad mir dann erzählt hat das du noch im anderen Haus bist, habe ich gefragt ob ich bei euch auf dich warten darf. Deine Dad sagte ich solle schon mal nach oben gehen, weil du eh gleich kommst. Also ging ich nach oben und dann saß da Toby auf deinem Bett und dachte erst du wärst es, weil er dir hallo sagen wollte. Wir sagten uns hallo und redeten dann halt. Und beim reden, erzählte er mir, dass er heute zum Orden muss. Zum Orden, Jocelyn!”, schrie sie schon fast.
„ Zum Orden? Was will er denn?” Warte mal hat sie gerade wirklich Orden gesagt?
„Ja zum Orden! Er muss irgendwas klären und das Beste kommt ja noch. Er darf 2 Personen mitnehmen. Und deswegen war er ja bei dir oben. Er weiß ja was du von ihnen hältst und da sie ja deine Mom und dich mal gerettet haben und so. Jedenfalls dürfen du und ich mitgehen. ” Grinsend sprang sie mich an und dann wurde mir gerade erst so richtig klar, was sie gesagt hat. Der Orden und ich darf da hin! Oh mein Gott, dafür werde ich Toby abknutschen! Wir beide sprangen und kreischten. Die anderen Frauen und Mädchen die draußen waren, sahen uns mit komischen Blicken an. Wir beide machten uns nichts draus. Und dann sprachen wir noch darüber, was wir später anziehen wollten und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder. Sie musste nach Hause und ich auch langsam.

Zu Hause bekomm ich erst mal eine Umarmung von meinem Dad und einen Kuss auf die Wange von Toby. Ich kann gut verstehen wieso Sam Toby so toll findet. Er ist groß, hat breite schultern, dunkelbraune Augen, schulterlange Haare und sein lächeln erst mal. Es ist so eine Mischung aus total sexy und trotzdem hat es wieder was Niedliches. Sam steht schon seit paar Jahre auf ihn und wenn ich es nicht besser wüsste, mag Toby sie auch sehr. Es gibt nur ein Problem. Toby ist 96 Jahre alt und meine liebe Freundin Sam immer noch 15. Sie wird in wenigen Wochen 16 und ab da an sind es nur noch 2 Jahre und die beide können zusammen sein. Jedenfalls wenn er oder sie keinen Anderen finden. Komisch oder? Er ist 96 und könnte jede andere haben, findet aber meine beste Freundin total süß, hat er mir alles erzählt, und würde auch auf sie warten. Ich wünsch den beiden viel Glück.

„Lynn kann ich mit dir reden?”, fragte Toby und zeigte dann in mein Zimmer.
„ Na klar.” Ich lächelte ihn an und ging dann mit ihm in mein Zimmer. Wir setzten uns beide aufs Bett und dann begann er zu reden.
„ Ich komm lieber zum Punkt. Ich bin heute und die nächste Woche hier, weil ich etwas klären muss und zwar mit dem Orden. Ich weiß wie du zu denen stehst und ich dachte mir, da sie dich und deine Mutter mal gerettet haben, dass du mich nicht vielleicht begleiten willst. Ich habe auch schon vorhin mit Sam gesprochen. Sie wäre bereit dich dann auch zu begleiten. Ich habe auch mit Lucan gesprochen und er hat kein Problem, dass ihr beide mitkommt. Seine Frau und noch anderen Frauen, möchten dich gerne wiedersehen. Sie fanden dich damals so nett und möchten gerne sehen, wie du dich seit dem Tag gemacht hast.”
Sie wollen mich wiedersehen? Lucan hat nichts dagegen? Er will ja sonst nie, dass Zivilisten in ihr Hauptquartier kommen. Wenn ich nur daran denke, was vor 5 Jahren war.

Ich weiß noch ganz genau wie es war. Meine Mom und ich sind voll früh aufgestanden, weil wir shoppen fahren wollten. Mein Dad hat versucht uns zu überreden das wir abends erst shoppen gehen könnten aber wir wollten nicht. Wir wollten etwas für mein Dad zum Geburtstag kaufen und wollten nicht das er es dann sieht. Also machten wir uns auf dem Weg in die Stadt und waren in vielen Geschäften. Eigentlich haben wir mehr für uns beide gekauft, als was für meinen Dad. Als wir dann langsam wieder zurück zu unseren Auto wollten, haben wir beide mitbekommnen, dass uns jemand verfolgt hat. Er kam immer näher und wir beide bekamen Panik und rannten los. Er begann auch zu rennen und verfolgte uns beide bis zum Auto. Meine Mom ließ die Autoschlüssel fallen und dann geschah es. Auf einmal standen 4 Männer um uns herum und schlugen meiner Mom und mir ins Gesicht. Wir beide schrien, doch niemand kam um uns zu helfen. Wir beide verloren durch die Schläge, die uns die Männer gaben, das Bewusstsein und wachten später dann irgendwo in einer Lagerhalle wieder auf. Wir wussten nicht wo wir waren und wer uns hier gefangen hielt. Wir konnten nichts machen. Jeden Abend kamen die Männer für wenigen Minuten zu uns und brachten etwas zu trinken und ne Kleinigkeit zu essen. Sie sagten immer dass der “ Meister” bald kommen würde und uns Schlampen, wie sie es immer sagen und uns immer bei diesem Wort anspuckten, endlich umbringt oder schlimmere Sachen machen würde. Der “ Meister” kam aber nie, aber dafür kam der Orden nach 2 oder 3 Tagen und rettete uns beide. Sie brachten die Männer um und brachten uns beide dann in das Hauptquartier des Ordens. Dort wurden wir von den Stammesgefährtinnen gut versorgt und ich freundete mich mit einem Jungen an, von dem ich leider nicht mehr den Namen weiß. Ein Tag später kam mein Dad zu uns und holte uns ab und seitdem Tag, gehen wir nie wieder ohne irgendjemand der auf uns aufpasst shoppen. Man könnte jetzt vielleicht denken, wieso ich nicht meine Gabe benutzt habe, da sie immer bei Angst, Panik oder Wut zum Vorschein kommt, aber das merkwürdig war, dass es nicht ging. Als ob irgendwas es zurück gehalten hat. Das war das schlimmste was mir passiert ist und jedes mal wenn ich daran denke, bekomm ich abends immer Alpträume.

„ Also was ist nun? Willst du nun mitkommen oder nicht?”, fragte mich Toby.
Mir entfuhr ein kleiner Schrei, denn ich war so vertieft in meine Erinnerung, dass ich Toby total vergessen haben.
„ Alles in Ordnung mit dir Lynn? Hab ich dich erschreckt?”
„ Alles okay. Ja ich möchte sehr gerne mitkommen. Heute Abend geht es los oder wie?”
„ Ja genau, ich komm später noch mal in dein Zimmer und sag dir, wann wir losfahren.
Bis später”
„Bis später.” Lächelt sag ich ihn hinterher und legte mich dann ins Bett und schloss für ’nen Augenblick meine Augen.

Toby kam kurz in mein Zimmer und sagte mir, dass wir dann um 10 Uhr losfahren werden. Ich ging duschen und zog mir dann neue Sachen wieder an.
Als ich fertig war, hatte ich noch ne gute Stunde und ging dann noch mal an meinem Laptop und ging in den Chat und hoffte das Jace on wäre.
Leider war er es nicht und so schrieb ich dann mit Sam. Sie erzählte mir, was sie anzog und das Toby noch mal bei ihr angerufen hat um zu sagen wann wir los fahren. Wir schrieben noch darüber, dass sie unbedingt neben Toby im Auto sitzen möchte. Ich habe natürlich nichts dagegen, ich will ja dass es zwischen den beiden klappt. Und dann auf einmal bekomm ich eine Nachricht von Jace.


Sie haben eine Nachricht von: JACE

Jace: Sie ist endlich wach. =D
Jocelyn: Schon seit ‘ner Weile. (; Und was machst du gerade so?
Jace: Und dann kommst du nicht on, um mit mir zu schreiben? Na danke )=
Nein scherz beiseite. Ach Musik hören und du?
Jocelyn: Nicht traurig sein. =D ich musste ja auch auf dich warten.
Ach nichts besonderes, ich warte nur darauf, dass Toby, Sam und ich losfahren.
Jace: Wohin wollen wir denn?
Jocelyn: Toby muss etwas mit dem Orden klären, Sam und ich dürfen auch mitkommen. (; *aufgeregt* =D
Jace: WAS? *kann es nicht glauben*
Jocelyn: Ohne Scheiß Jace, ich darf heute mit den beiden zum Orden.
Jace: hm . . .
Jocelyn: Alles okay?
Jace: Ja alles okay, kann es nur nicht fassen, dass du heute dahin gehst.
Jocelyn: Ja ich auch nicht. Oh Toby hat gerufen, ich muss jetzt los. (;
Jace: WAS JETZT SCHON????????
Jocelyn: Ja jetzt. Tschüss, bis heute Abend oder so :*

Jocelyn hat sich ausgeloggt.

Jace´s Sicht




„Verdammt!”, fluchte ich und schmiss die Vase auf dem Tisch um. Wenige Sekunden später stand mein Dad hinter mir und sah mich fragend an.
„Wieso hat mir niemand erzählt, dass wir heute besuch bekommen?”
„ Wir bekommen besuch. Zu frieden und jetzt sag mir endlich wieso du die Vase deiner Mutter gegen die Wand geworfen hast!”, fragend starrte mich mein Vater an und warte darauf, dass ich endlich anfange zu reden.
„ Verdammt! Tut mir Leid das wollte ich nicht. Man das Mädchen, wovon ich dir erzählt habe, diese Jocelyn aus dem Dunklen Hafen, sie kommt heute hier her!”
„ Ja und was ist daran so schlimm?”
„ Was daran schlimm ist fragst du? Sie weiß nicht, dass ich hier wohne. Das ich zum Orden gehöre! “
„ Oh das ist schon ein Problem, aber du kannst es ihr ja nicht immer verheimlichen. Jetzt ist nun mal der Moment gekommen. Nun mach dir mal nicht in der Hose! Wenn du sie siehst, gibst du ihr ein Kuss und redest mit ihr. “
„ Wenn es nur so einfach wäre.”
„ Gott Jason! Ich hab doch keinen Weichei großgezogen und räum den scheiß hier auf, bevor deine Mutter wieder kommt! “
Ich sagte nichts mehr und begann den scheiß aufzuräumen. Er hat recht, ich muss es ihr eh sagen, also wieso nicht jetzt?


Jocelyn´s Sicht



Aus dem Auto ausgestiegen, nahm Sam meine hand auch schon und wir gingen zusammen zu Lucan und seiner Frau. Die beide begrüßten uns drei sehr freundlich und Gabrielle nahm Sam und mich mit zu den anderen Frauen. Toby ging mit Lucan weg und sagte uns beiden noch, dass er uns schon finden wird, wenn wir nach Hause fahren. Wir gingen mit Gabrielle durch so viele Gänge, an manche konnte ich mich sogar noch erinnern. Es ist ein komisches Gefühl, wieder hier zu sein. Auch wenn es 5 Jahre her ist, fühlt es sich so richtig an ihr zu sein, als ob hier ein Teil von mir ist. Merkwürdig.
Wir gingen in das Quartier von Tess, Tess ist die Gefährtin von Dante und sie ist auch damals diejenige gewesen, die meine Wunden geheilt hat, wo wir dann auf die anderen Frauen trafen. Alle begrüßten uns ganz herzlich.
„ Und Jocelyn wie geht es dir?”, fraget mich Tess. Ich lächelte sie an und antwortete dann
„ Danke gut und dir? “
„ Danke mir auch. Ich habe gehört, dass du vorkurzem Geburtstag hattest? Alles Gute nachträglich.”
„ Oh danke schöne.” Ich bekam auch von den anderen glückwünsche.
Wir redeten noch eine Weile und sprachen darüber, wie die ganzen Frauen und die Mädchen verschwanden. Die Frauen vom Orden, versuchen alles ihre Männer zu helfen und knien sich richtig in die Arbeit, um die verschwundenen Frauen wieder zu finden.

Nach ‘ner Weile kam Toby mit den anderen Vampiren zu uns ins Zimmer. Und da geschah es. Ich bekam keine Luft. Mein Gehirn setzte für einen Augenblick aus. Da stand doch tatsächlich Jason von dem Club gestern Abend und lächelt mich an. Ich schaute ihn perplex an und da begann mein Hirn wieder zu arbeiten. Jason ein Stammesvampir hier im Orden. Gehört hier her und muss der Sohn von irgendeiner der Frauen sein. Meine Gedanken gingen noch mal die ganzen Szenen von gestern Abend durch und es entstanden so viele Fragen. Wusste er die ganze zeit, dass ich das Mal habe? Wieso hat er nichts gesagt? Dachte er ich bin nur ein ganz normaler Mensch? Hätte er sich überhaupt gemeldet? Ich zuckte leicht zusammen, als ich auf einmal Sams Stimme ganz nah an meinem Ohr hörte.
„ Der ist aber süß, nicht?” Ich konnte noch immer nichts sagen. Ich guckte zu ihr und dann wieder zu ihm und dann wieder zu ihr. Sie musste wohl mein Gesichtsausdruck verstanden haben und zwar das ich ihn wohl kennen musste.
„ Entschuldigung Gabrielle, aber könnten Sie uns bitte sagen wo die Toilette ist?”, sprach Sam sie an.
„ Oh natürlich, kommt doch beide mit. Und übrigens, kannst du mich duzen Sam. “ Lächelt zeigte sie uns den Weg. Ich bin so froh, dass wir nicht an Jason und den anderen vorbei mussten. Ich kann ja noch nicht einmal sauer oder so etwas sein. Er wusste bis jetzt ja noch nicht einmal, dass ich eine Stammesgefährtin bin. Es ist einfach nur ein schock, ihn auf einmal hier zu sehen. Ich dachte, er würde in irgendeinen Dunklen Hafen hier in der nähe wohnen und nicht hier. Nicht hier im Orden.
„ Was ist los?”, fragte mich Sam etwas besorgt.
„ Der Typ, den du süß findest, den hab ich gestern kennen gelernt, als ich mit den anderen im Club war. “
„Was?”
„ Du hast mich schon verstanden. “
„ Du kennst ihn, weiß oder wusste er, dass du ne Stammesgefährtin bist? Wusstest du überhaupt dass er ein Vampir ist? “
„Natürlich wusste ich dass er einer ist, Josh war dabei. Aber er konnte auf jeden fall nicht wissen, das ich eine Stammesgefährtin bin. Man kann mein Mal nicht sehen, jedenfalls nicht wenn ich nicht irgendwo mit Unterwäsche oder Bikini rumlaufe. “
„ Lass mich raten, du wusstest bis eben auch nicht, dass er hier wohnt stimmt es?” Und wie sie ins Schwarze getroffen hat. Als Antwort gab ich ihr nur ein nicken. Was hätte ich denn sonst sagen sollen, sie wusste es eh schon.
„Mein Problem ist einfach nur, dass ich nicht weiß wie ich mich verhalten soll. Wo ich ihn gesehen habe, hatte ich irgendwie den Drang ihn anzuspringen und zu küssen”, kicherte ich.
„ So kennt man dich ja auch nur. “, sagte sie neckend. Gespielt wütend sah ich sie an.
„Wie wäre es, wenn du es einfach machst? Geh hin und gib ihn ‘nen Kuss. Was kann denn schon passieren? “
„ Sag mal spinnst du Sam? Ich kann ihn doch nicht vor den allen hier ‘nen Kuss geben, nicht wenn ich nicht weiß, wer seine Eltern sind. Er ist viel zu jung, um hier schon beim Orden richtig zu sein. Aber das ist jetzt auch egal. Ich hab einfach nur das Problem, wie ich mich verhalten soll. Soll ich wie im Club sein oder ach keine Ahnung?” Verzweifelt setzte ich mich hin und schaute zu ihr auf.
„ Um ehrlich zu sein, wenn ich du wäre, würde ich mich so wie immer verhalten. Nichts anderes machen. Wenn du das Bedürfnis hast ihn zu küssen, dann mach es. Aber wenn du das Bedürfnis hast, ihn zu ignorieren oder was weiß ich, dann mach es einfach.” Ich Liebe dieses Mädchen! Sie weiß immer was richtig in manchen Momenten ist und das was sie gesagt hat, ist definitiv das richtige.
Dankend sprang ich ihr um den Hals und gab ihr erst mal so richtig ‘nen fetten Kuss auf die Wange.
„ So kenn ich meine Jocelyn, genau so.”
Als wir beide wieder bei den anderen angekommen sind, musste ich leider feststellen, dass die Jungs alle verschwunden sind und das Toby auf uns beide wartet. So wie es aussieht, müssen wir wohl wieder zurück. Ich will aber noch nicht zurück, ich möchte gern mit Jason reden. So als ob er meine Gedanken gehört haben musste, stand er auf einmal vor der Tür und schaute mich grinsend an. Sam stieß mich mit ihr Ellenbogen an und deutete mir, dass ich zu ihn gehen soll. Also ging ich zu ihm.
„ Hey.” Schüchtern schaute ich zu ihm auf und lächelte leicht.
„ Na kleines.” dann gab er mir einfach so einen Kuss auf dem Mund. Wie sanft er mit seinen Lippen über meine strich, nicht so wie im Club. Hier war er sanfter und wieder bewegten sich die Schmetterlinge in meinem Bauch hin und her.
Als sich seine Lippen von meinen lösten, war ich einen Augenblick traurig, ich wollte nicht dass der Kuss endet, nicht wenn er so unbeschreiblich toll war. Ich öffnete meine Augen wieder uns sah, dass wir beide alleine waren. Ich bin glücklich noch einen Augenblick mit ihm zeit zu verbringen und mit ihm reden zu können. Aber in diesem Augenblick möchte ich nicht reden, ich will wieder seine Lippen auf meine spüren.
Leicht stellte ich mich auf Zehnspitzen und legte meine Hände auf sein Gesicht. Sanft zog ich seinen Kopf zu meinem runter, bis sich unsere Nasen schon fast berührten und dann legte ich meine Lippen auf seine. Der Kuss begann so sanft und dann wurde er immer leidenschaftlicher. Ich zog ihn immer näher und somit verstärkte sich der Druck seiner Lippen auf meinen. Er strich mit seinen Händen über mein Gesicht und über meinen Rücken, bis sie dann auf meiner Taille lagen. Dann drückte er mich sanft von sich weg um wieder zum atmen zu kommen und legte seine Stirn an meine.
„ Ich hoffe der Kuss soll bedeuten, dass du mich vermisst hast.”, sagte er verschmitzt und gab mir noch einen Kuss.
„ Und wie.” Ob er wohl die Ironie in meiner Stimme gehört hat, kann ich nicht sagen. Aber ich konnte schlecht sagen, dass ich die ganze Zeit an ihn denken musste und dass ich ihn wirklich vermisst habe. Es waren nur wenige Augenblicke gewesen, die ich mit ihm zusammen war, aber ich hab das Gefühl, dass ich ihn schon viel länger kenne.
„ Was machst du hier?”, fragte er und zog mich mit zur Couch. Dort nahm er mich im Arm.
„ Du hast doch Toby bestimmt auch kennen gelernt oder?”
„ Der Typ, der vorhin neben dir stand?”
„ Ja genau der. Er musste hier irgendwas mit euch klären und irgendwie durften wir auch mit.”
„ Ihr beide durftet einfach mit? So was macht Lucan eigentlich gar nicht. “
„ Ich weiß und bei mir ist es auch etwas anderes.”
Ich kuschelte mich nähr an ihn und legte meinen Kopf an seine Brust und hörte wie sein Herz kräftig schlug. Ich wünschte dies würde nie enden.
„ Wieso das denn?”
„ Lange Geschichte. Ich glaube nicht dass dich das interessieren wird.”
„ Erzähl doch so was nicht. Natürlich wird es mich interessieren.” Bei dem letzten Wort, gab er mir einen Kuss auf meinem Kopf und wieder hatte ich ein warmes Gefühl in meinem Körper und die Schmetterlinge waren wieder da.
„ Vor 5 Jahren wurden meine Mom und ich von irgendwelchen Fremden Männer entführt und geschlagen. Wir waren mehrere Tage in einer Lagerhalle eingesperrt und niemand hat uns gefunden, bis außer der Orden. Sie retten uns und wir waren auch paar Tage hier. Und Gabrielle hat sich sehr um mich gekümmert und wollte mich gerne wiedersehen und wissen wie es mir seit dem Tag geht.”
„ Du warst das kleine Mädchen damals?” Ich hörte etwas in seiner Stimme, kann aber nicht sagen was es ist. Vielleicht Verwunderung oder das er sich erinnern kann.
„ Ja war ich, wieso?”
„ Weißt du noch, als wir beide abends immer draußen spazieren waren und du mit mir als einziger, über das was geschehen ist, geredet hast?”
„ Das warst wirklich du?” Ungläubig schaute ich ihn an.
„ Ja das war ich. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Als du dann weg warst, musste Gabrielle oft bei euch anrufen und fragen wie es dir geht. Wenn ich jetzt daran denke, ist das total peinlich.”
„ Ich kann mich auch noch an alles erinnern und das mit die Anrufe von Gabrielle auch. Meine Mom hat mir immer gesagt, dass du wissen wolltest wie es mir geht. Ich fand das früher voll süß und wenn ich jetzt daran denke, finde ich es immer noch süß. “ Als beweis dafür, gab ich ihm einen Kuss und legte meinen Kopf wieder auf seiner Brust.
„ Hast du Lust draußen eine Runde spazieren zu gehen?”
„ Liebend gerne, aber ich muss Toby fragen, ob es für ihn okay ist.”
Als ich gerade durch die Tür gehen wollte, um Toby suchen zu gehen, nahm er meine Hand und sagte dann. „ Warte ich komme mit.” Und lächelte mich dann an.
So gingen wir dann Hand in Hand aus dem Zimmer und suchten die anderen. Wir mussten nicht lange laufen, um wenigstens Toby zu finden. Ich fragte ihn ob wir noch ne halbe Stunde bleiben könnten. Er schaute uns beide skeptisch an und nickte dann. Ich will ehrlich sein, ich will nicht wissen was er gerade gedacht hat. Er fragt sich bestimmt auch, woher ich Jason kenne, wenn ich seit dem Zwischenfall vor 5 Jahren nicht mehr hier gewesen war. Aber mir ist es egal was er denkt. Ich will einfach nicht, dass dieser Augenblick endet oder das uns irgendjemand stört, wer weiß wann ich ihn überhaupt wiedersehe.
„ Wusstest du eigentlich gestern dass ich ein Vampir bin?”
„ Natürlich. Wie könnte ich keinen von euch erkennen? “
„ Weiß nicht. Nicht jeder erkennt einen von uns, auch wenn er genau vor einem steht.” Lächelt zog er mich nähr zu sich, weil er mitbekommen hat, dass ich zittere.
„ Du wusstest aber bestimmt nicht, dass ich eine Gefährtin bin.” Das wahr ehr eine Feststellung als eine Frage. Wie sollte er es denn auch wissen? Man sieht mein Mal nicht.
„ Doch ich weiß dass du eine von uns bist.”
„ Woher?” Erschrocken darüber, dass er es wusste blieb ich stehen und schaute zu ihm auf.
„ Du hast mich und meine Freunde doch gesehen. Mein Kumpel Marc hat die Gabe, Stammesgefährtinnen zu entdecken. Also wusste ich auch, dass du unter all den Mädchen eine bist. Leider funktioniert seine Gabe nur bei bestimmten Stammesgefährtinnen. “
Verwundert darüber dass es so eine Gabe gibt, habe ich nicht so richtig zu gehört, was er gesagt hat. Hat er wirklich gesagt, dass er wusste dass ich eine von ihnen bin?
„ Und wieso hast du nichts gesagt? “
„ Ich wusste ja nicht, ob du von einen der Dunklen Hafen kommst oder nicht. Ich hätte dich damit erschrecken können und das wäre nicht gut gewesen.”
„ Stimmt auch wieder. Vielleicht hätte ich dir auch sagen sollen, dass ich das Mal habe.”
„ Was? Nein, dass hättest du nicht machen brauchen. “ Er nahm wieder meine Hand und zog mich leicht mit hinterher zu einer kleinen Bank.
„ Wir haben nur noch paar Minuten zeit, bis du wieder weg musst und ich mit den anderen auf Patroullie gehen muss.”
„ Du gehst mit auf Patroullie?”
„ Ja, seit über einem Jahr schon. Aber lass uns über etwas anderes reden. Wer ist dieses Mädchen, was du heute mitgebracht hast?”
Er geht auf Patroullie? Was wenn ihm etwas passiert? Oh mein Gott. Ich muss wirklich aufhören mir darüber alles sorgen zu machen. Er ist 19 Jahre und kann gut auf sich selber aufpassen und er macht es jetzt auch schon über einem Jahr. Wenn ihm bis jetzt noch nichts passiert ist, muss es ja nicht heißen, dass heute Abend etwas passiert.
„ Jocelyn? Alles okay?” Besorgt schaut er mich an und blickte mich dann sanft an.
„ Ja alles okay, habe nur gerade nachgedacht. Was hast du noch mal gesagt?” Entschuldigend lächele ich ihn an.
„ Ich habe gefragt, wer das andere Mädchen ist.”
„ Oh ach so. Ja das ist Samantha meine beste Freundin. Aber alle nennen sie nur Sam und das will sie auch nur. “
„ Und der Toby ist wer für dich?”
„ Äh nur ein Freund.”
„ Wirklich nur ein Freund?” Ist er eifersüchtig oder wieso fragt er mich solche Sachen?
„ Wieso willst du das wissen?”
„ Ich habe vorhin gesehen, wie er Sam angeguckt hat und wollte nicht dass du enttäuscht wirst.”
Ist klar Jason, du willst nicht das ich enttäuscht werde. Ich begann zu lachen und er schaute mich fragen an. „ Was ist so komisch? “
„ Enttäuscht werde? Ich weiß das er was von Sam will und sie will auch was von ihm, aber die beide müssen noch warten. Sie wird erst 16 Jahre und ihre Eltern wollen dass sie erst mit 18 Jahren einen Blutsverbindung mit ihm eingeht. Sie sind der Meinung, dass es nur eine Jungendliebe ist und das sie sich noch im wem anderes verlieben wird. “
„ Da kann ich ihre Eltern verstehen, aber mal ne Frage an dich. Wärst du bereit schon so früh eine Blutsverbindung einzugehen?”
„ Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich bin erst 16 Jahre und habe noch so viel zeit vor mir, aber wenn ich mir wirklich sicher bin, dass diese Person der Richtige ist, dann würde ich es machen und du?”
„Genau wie bei dir.” Und dann gab er mir wieder einen Kuss.
Wir schauten uns beide eine Weile in die Augen, und dann konnte ich einfach nicht widerstehen und küsste ihn immer und immer wieder. Doch leider konnte dies nicht für immer sein.

Im Dunklen Hafen wieder angekommen ging ich schnell nach Hause und zog mir schnell andere Sachen an. Sam fragte mich im Auto, ob ich nicht Lust hätte noch ne Weile reiten zu gehen. Diese vielen Gedanken und Gefühle machten mich irgendwie verrückt. Ich weiß nicht wie ich mit Sam darüber reden soll. Eigentlich will ich ja gar nicht darüber reden, aber Sam weiß nun mal, wie ich ticke und so wird sie mir es auch nicht abkaufen, wenn ich sage, dass nichts wäre. Anlügen will ich sie nicht, aber ich könnte um dem heißen Brei reden und somit die Zeit schinden und dann ist es schon soweit, dass ich nach Hause muss und wir nicht zum richtigen Thema kamen. Oder ich habe Glück und sie redet von Toby. Die Beide waren auch alleine. Also könnte da auch etwas gelaufen sein. Hoffentlich. Es muss ja kein Kuss oder so gewesen sein. Es würde auch nur ein Gespräch reichen und sie würde mir jedes einzelne Wort davon erzählen.

Fünf Minuten, nachdem ich mich umgezogen habe und meinen Eltern gesagt habe wo ich hingehen, ging ich zu Sam um sie abzuholen. Sie wartete schon auf mich und ich konnte es schon an ihrem Gesicht sehen, dass sie reden will. Verdammt. Zeit schinden. Zeit schinden.
„ Wollen wir?”, murmelte ich und ging an sie wobei, ohne sie auch nur anzuschauen.
Sie sagte nichts und folgte mir bloß. Oh man, das kann ja noch was werden.
Wir sattelten die Pferde und gingen dann mit ihnen raus um auf unserem Lieblingsweg zu reiten. Wir ritten los und ich dachte das sie sofort anfangen würde zu reden, aber sie tat es nicht. Sie ritt ganz still neben mir und sagte kein einziges Wort. Nichts. Was ist nur los mit diesem Mädchen?
„ Alles okay mit dir?”
Sie schaute mich an und nickte nur. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Was ist nur los mit ihr?
„Jetzt mal im Ernst Sam. Ist irgendwas?” Besorgt schaute ich sie an, doch sie erwiderte meinen besorgten Blick nicht, sondern guckte nur an mir vorbei.
Ich atmete tief durch und trieb Bellamie schneller an. Ich versteh nicht was los ist. Vielleicht sollte ich sie für ne Weile alleine lassen. Vielleicht ist ja auch was mit Toby passiert. Ein letztes Mal probiere ich es, wenn sie jetzt nicht will, dann geh ich nach Hause.
„ Bitte rede mit mir! Was ist los Sam? Ist was mit Toby passiert oder hab ich irgendwas falsches gemacht? Rede bitte mit mir!”
Sie öffnete ihren Mund schloss ihn wenige Sekunden wieder und begann dann zu weinen.
Ich nahm ihre Zügel in der Hand und brachte uns zu einem kleinen umgefallen Baum und band die zwei Pferde an einen anderen Baum an. Ich half ihr beim runter kommen und zog sie dann in eine feste Umarmung. Sie versuchte die ganze zeit etwas zu sagen aber durch ihre heftigen Schluchzer konnte ich nichts verstehen und wartete bis sie sich etwas beruhigt hatte. Ist mir egal, ob meine Eltern sich sorgen machen oder nicht, aber Sam ist jetzt wichtiger. Sie hörte erst auf zu weinen, als schon langsam die Sonne aufging. Ich konnte ständig auf sie einreden, doch reden würde sie eh nicht. Das ist mir schon vor ‘ner Stunde klar geworden. Aber ich kann nicht verstehen was so schlimm ist, dass sie nicht reden will.
„Süße ich weiß das du nicht reden willst, aber ich muss erfahren was passiert ist. Wenn es was wegen Toby ist und er dir weh getan hat, dann werde ich ihn umbringen! Bitte sag mir endlich was passiert ist.”
„ Toby ist das kleinste Problem. Meine Eltern und auch die anderen hier im Hafen haben von den Vermissten gehört und wir wissen alle, dass es nur wir Stammesgefährtinnen sind, die verschwinden. Meine Eltern haben überall durchgerufen und haben jetzt beschlossen das es für meine Sicherheit am besten wäre, wenn ich nach Alaska gehe. Ich will nicht Lynn. Ich will hier bleiben. Sie können mich doch nicht einfach so wegschicken. Was denken sie sich denn?” Und von neuem begann Sam wieder an zu weinen. Ich nahm sie in meine Arme. Habe alles eben genau richtig verstanden und doch kommt es mir so vor, als ob die Worte einfach nicht in meinen Kopf dringen wollen. Sam ist bald weg? Sam? Und auf einmal wurde mir klar, dass ich meine aller beste Freundin nie wiedersehen würde, wenn sie nach Alaska ging. Sie würde andere Freunde finden und mich vergessen, aber das darf nicht passieren. Ich kann sie nicht gehen lassen. Ich muss mit ihren Eltern reden. Das können die doch nicht machen. Wieso gerade dahin? Was ist da so besonders? Ich bemerke erst das ich weinte als mir Sam ins Ohr flüsterte „ Lynn? Bitte wein nicht. Ich werde alles versuchen um hier bei dir zu bleiben. Ich will nicht weg und erst recht nicht von dir. “
Wir beide starrten uns an und begangen dann zu weinen. Wieso heute? Wieso gerade jetzt, wo mein Kopf doch schon voll von anderen Gedanken und Gefühlen ist. Ich habe das Gefühl das ich das alles nicht mehr lange aushalten werde und genau in diesem Augenblick wurde mir schwarz vor Augen und ich viel in Ohnmacht.

Ich öffnete langsam meine Augen und dachte das ich gleich den kalten nassen Boden unter mir spüren müsste, doch anstelle des Bodens lag ich in einem schönen warmen Bett. Wie bin ich hier hergekommen? Ich setzte mich ruckartig auf, als ich bemerkte, dass ich nicht alleine in dem Raum war. „Verdammt!”, murmelte ich. War wohl doch etwas zu schnell. Ich fiel wieder zurück in mein Bett und konnte immer noch nicht klar machen, wer in meinem Zimmer war. Ich schloss wieder die Augen um das alles wieder zu vergessen. Na und, dann ist halt wer in mein Zimmer. Hoffentlich bringt er mich um und ich muss mir keine Gedanken um irgendwas zu machen! Oh Gott Jocelyn, was denkst du nur? Wie kannst du nur an so was denken, wenn es deiner besten Freundin so schlecht geht und sie vielleicht bald schon weg muss? Ich spürte wie mein Bett etwas runter ging, als sich wer neben mich setzte. Ich schlug meine Augen auf und sah das Jason auf mein Bett saß. Das kann alles nur ein Traum sein! Was macht er denn hier? Hier im Dunkeln Hafen und in meinem Zimmer? IN MEINEM ZIMMER!?

5



„ Was … was machst du denn hier?”, stotterte ich und rückte etwas weiter weg von ihm. Er merkte es und verzog etwas das Gesicht.
„ Lucan hat uns noch mal geschickt um mit diesen Toby zu reden. “
„ Ach so und wie bist du hier hergekommen und wieso lieg ich hier im Bett? Ich bin vorhin doch … “
„ Wir haben einen Schrei gehört und ich bin sofort losgerannt, um zu gucken was passiert ist. Als ich dort angekommen bin, sah ich nur wie Sam neben dir kniete und weinte. Ich nahm dich hoch und lief mit dir hierher und hab darauf gewartet dass du wieder aufwachst. Außerdem sitzen wir hier fest. Wir sind zu spät losgefahren und dann war das noch mit dir und nun müssen wir warten bis es wieder dunkel wird. “
„ Oh … “ War alles was ich raus brachte. Ich kann mich noch daran erinnern in Ohnmacht gefallen zu sein, aber ich weiß nicht wieso. Hab ich irgendwas am Kopf bekommen oder ist was anderes passiert?
„ Ah ! “, stöhnte ich und hielt mein Kopf in meine Hände. Urplötzlich begann mein Kopf zu schmerzen. O Gott dieses stechen soll einfach nur aufhören! Ich hab das Gefühl, als ob mein Schädel platzen würde!
„ Jocelyn ist alles okay mit dir?” Sein Gesicht sah besorgt aus und er wusste nicht was er jetzt machen sollte, dass sah man ihn an. Er versucht mich wieder zurück aufs Bett zu drücken, damit ich mich hinlegen kann, aber dies verursacht nur, dass die Schmerzen noch schlimmer wurden.
„ Mach das es aufhört!”, schrie ich ihn an und drückte meine Hände fester gegen meinen Kopf.
„ Scheiße! Ich komm gleich wieder!” Verzweifelt ging er aus meinem Zimmer und ließ mich mit meinen Schmerzen alleine. Ich konnte kaum noch atmen, die Schmerzen verbreitete sich immer mehr und nach wenigen Sekunden stand mein ganzer Körper unter Flammen. Ich hatte das Gefühl zu verbrennen. Alles tat so höllisch weh und mein einziger Wunsch in dem einen Augenblick war, zu sterben! Ich wand mich unter Schmerzen und schrie dann auf, als die Schmerzen immer schlimmer wurden. Ich merkte nur wage, dass andere in mein Zimmer kamen. Sie sprachen mich an und dann spürte ich zwei große, starke Hände an meinem Kopf. Durch diese kleine Berührung an meinem Kopf, löste sich etwas in meinem Inneren. Etwas sehr mächtiges und dann war der Schmerz wieder weg. So als wäre er nie dagewesen. Mein Körper fühlte sich normal an, bloß mein Hals war staubtrocken. Auf einmal hörte ich laute Schreie und machte meine Augen wieder auf. Die eine Wand meines Zimmers stand unter Flammen! O mein Gott, was hab ich bloß angestellt? Wie konnte ich das nur zulassen?
Meine Mutter schrie und da bemerkte ich, dass ihr linker Arm total verbrannt war. Ich schrie und machte meine Augen aus lauter Schuldgefühlen wieder zu. Ich bin ein Monster! Wieso muss ich diese verdammte Gabe haben? Wieso kann ich sie nicht kontrollieren? Ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen. Aber eins kann ich machen! Ich kann das Feuer wieder löschen, aber dadurch zeig ich den anderen meine Gabe. Verdammt was soll’s schon! Es ist eh zu spät. Ich machte meine Augen wieder auf und stieg aus meinem Bett und stellte mich genau vordem Feuer. Ich spürte seine Hitze und es versenkte mir meine Haut. Als ich gerade meine Hände ausstrecken wollte, zog mich jemand vom Feuer weg. Ich drehte mich um, sah dass Jason mich am Arm festhielt und mich fragend anschaute. Die Männer kamen ins Zimmer mit einem Schlauch, aber das wird nichts helfen! Die Flammen breiten sich zu schnell aus und ehe wir uns versehen, sind wir verkohlte Leichen und genau das will ich nicht! Ich zog meinen Arm weg und stellte mich wieder dahin, wo ich vorher stand. Jason sagte irgendwas, aber die interessierte mich in diesem Augenblick nicht. Ich musste mich jetzt auf das hier konzentrieren. Ich breitete meine Arme aus und atmete tief durch und senkte dann meine Arme ganz langsam. Durch das senken meiner Arme, unterdrückte ich das Feuer so lange, bis es endgültig erloschen war. Ich drehte mich langsam um und sah in vielen verwirrten Gesichtern. Das wird ein langes Gespräch, aber als erstes ging ich zu meiner Mom und entschuldigte mich für das, was ich angerichtet habe. Sie nahm mich in den Arm und sagte, dass es nicht meine Schuld sei. Sie kann so oft sagen wie sie will, dass es nicht meine Schuld ist, aber ich werde immer wissen, dass sie nur wegen mir einen verbrannten Arm hat und dass ich daran schuld bin, dass mein Zimmer unter Flammen stand.
Wir beide wurden durch ein räuspern gestört und da stand er wieder. Jason.
„ Tut mir leid, wenn ich störe. Aber dürfte ich mir vielleicht Ihren Arm angucken? Meine Mutter hat mir die Gabe des Heilens gegeben und ich würde Ihnen gerne helfen.”
Meine Mom sah mich verwundert an und reichte ihm dann ihren linken Arm. Er sah sich ihren Arm an und legte seine Hände auf die schlimmsten Stellen. Wenn ich es nicht selber gesehen hätte, könnte ich dies gar nicht glauben. Aber durch seine Berührungen, machte er die Haut meiner Mom wieder wie früher. Keine Narben, keine verbrannte Haut. Nur ihre alte wunderschöne Haut. Ich starrte ihn fassungslos an und er lächelte sein süßestes Lächeln.
O Gott dieser Typ macht mich noch verrückt. Ein Traum.
Wenige Sekunden war er fertig und meine Mom sah ihren Arm und ihn total perplex an.
„ Wie ist das nur möglich?” Die Frage war eigentlich an niemanden gestellt, aber Jason antwortete trotzdem.
„ Ich kann es Ihnen nicht sagen. Aber ich kann mehr als nur das mit meiner Gabe machen.”, lächelnd ging er wieder zu den anderen und ließ uns beide alleine zurück. Meine Mom stand auf und zog mich dann mit in einen anderen Raum.
„ Jocelyn was ist eben mit dir passier?”
„ Was meinst du?”, mit Absicht tat ich so, als ob ich nichts wüsste, aber das klappt natürlich nicht bei ihr. Sie kennt mich doch viel zu gut.
„ Hör auf mit dem Mist und sag mir endlich was vorhin passiert ist! Erst fällst du in Ohnmacht und dann hast du schreckliche Schmerzen und wenige Sekunden später steht dein Zimmer in Flammen. Was war das Lynn?” Jetzt ist es zu spät zu lügen. Ich muss ihr die Wahrheit sagen.
Egal wie große Angst ich davor habe.
„ O Gott Mom .. “ ich begann zu weinen und meine Stimme hörte sich nur noch brüchig an, „ meine Gabe ist der reinste Fluch! Ich will sie nicht haben! “ Sie nahm mich in die Arme und drückte mich so lange, bis ich aufhörte zu weinen.
„ Deine Gabe ist doch kein Fluch mein Schatz! Feuer kann sehr nützlich sein und du kannst dich immer damit beschützen. Sehe die positiven Sachen daran und nicht die negativen.”
„ Mom du verstehst es nicht! Es ist nicht nur das Feuer. Meine Gabe besteht aus den 4 Elementen! Ich kann die Erde, das Wasser, die Luft und das Feuer beherrschen. Und jetzt sag mir noch einmal, dass meine Gabe kein Fluch ist! “ Den letzten Satz schrie ich. Sie schaute mich mit großen Augen an und ich erkannte sofort dass sie mir nicht glaubte.
„ Du glaubst mir nicht, stimmt es?”
„ Tut mir leid Schatz, aber das kommt mir so komisch vor. Kannst du mir denn etwas zeigen?” Zeigen? Hat sie noch mehr wünsche? Aber mir bleibt nichts anderes übrig.
„ Natürlich Mom. Lass uns raus gehen, da kann ich es dir besser zeigen.” Sie nickte und ging mit mir aus dem Zimmer. Vor dem Zimmer standen die Männer, darunter auch Jason, der mich leicht anlächelte. Meine Mom sprach mit den Männern und erklärte ihnen, dass wir jetzt raus gehen würden, weil ich ihr meine Gabe zeigen wollte. Mein Dad hatte eine Bedingung und zwar, dass meine Mom das alles aufnehmen soll. Er und auch die anderen konnten mir nicht glauben. Sie sind der Meinung, dass das zu viel für eine Gabe wäre und dass sie viel zu gefährlich wäre.
Meine Mom mit im Schlepptau ging ich nach unten, in das Zimmer von meinem Dad und holte mir die blöde Kamera. Na das kann ja was werden. Zusammen gingen wir in den angrenzenden Wald an unserem Haus und ich deutete meine Mom, dass sie sich auf dem Boden setzten sollte. Sie setzte sich widerwillig auf den kalten, dreckigen Boden und machte die Kamera an.
„ Möchtest du was bestimmtest als erstes sehen? Oder soll ich einfach anfangen?”
„ Mach so wie du denkst mein Schatz. Lass dich nicht von mir stören. “ Leichter gesagt, als getan. Ich holte tief Luft und ließ dann ein Bild von Feuer in meinem Kopf entstehen und wenige Sekunden hatte ich eine Kugel aus Feuer in meiner Hand. Meine Mom schnappte hörbar nach Luft. Als ich zu ihr schaute, waren ihre Augen weitaufgerissen.
„ Alles in Ordnung?”, fragte ich besorgt und ließ die Kugel wieder verschwinden.
„ Ja, ja alles in Ordnung. Mach bitte weiter und achte nicht so sehr auf mich mein Schatz. Es ist nur so überraschend. Wir dachten immer, dass du deine Gabe noch nicht entdeckt hast. “
Sie schenkte mir ein aufwärmendes Lächeln und ich fühlte mich gleich etwas besser.
Ich tat was sie sagte und machte damit weiter, womit ich begonnen habe. Als nächstes stellte ich mir das Wasser vor. Ich entnahm der Luft die Feuchtigkeit und bildete dann einen kleinen Tropfen, der dann in der Luft schwebte. Ich ließ ihn einen Augenblick in der Luft schweben und ließ ihn dann zu Boden fallen. Und wieder hörte ich meine Mom nach Luft schnappen. Und genau das wird sie gleich auch machen müssen. Wieder stellte ich mir ein Element vor und dieses Mal war es die Luft. Ich hielt meine einen Hand senkrecht und mit der anderen drehte ich darüber. Die Luft bildete sich immer und immer mehr um meinen Finger. Es entstand eine kleine Luftsäule. Aber dies konnte ich nicht zu lange machen, irgendwann wird das Ding immer größer und so mit auch gefährlich. Ich drückte meine Hände zusammen und die kleine Luftsäule verschwand. Und nun komm ich zur Erde. Ich hob meine Hände und es stiegen viele kleine Erdbrocken auf. Ich ließ sie in der Luft schweben und dann wieder fallen. Meine Mom sah mich erschrocken und gleichzeitig auch stolz an. Erschrocken bestimmt, weil ich die Wahrheit erzählt habe und stolz, weil ich so eine Gabe besitze. Wir beide gingen zurück und redeten über meine Gabe, aber so richtig reden wollte ich auch nicht. Meine Mom fragte mich seit wann ich es weiß und wie ich alleine damit klar gekommen bin. Aber mehr konnte sie mich auch nicht fragen. Zu Hause ging ich sofort in mein Zimmer und schaute mir die eine verkohlte Wand an. Ich kann immer noch nicht glauben, was ich da getan habe. Als ich mit meiner Mom nach Hause lief, habe ich noch mal überlegt, wie das geschehen konnte und ich weiß endlich wieso es passiert ist. Wieso ich nicht früher darauf gekommen bin. Durch zu viele Emotionen und Gefühlen, kann ich das alles nicht zurück halten. Jedes Mal kann etwas anderes passieren. Dieses Mal war es Feuer. Nächstes Mal kann etwas mit Wasser oder auch mit der Erde passieren. Ich muss langsam anfangen das alles zu unterdrücken, oder mich gar nicht erst so sehr unter Druck setzten. Ich darf meine Gefühle nicht mehr verstecken. Ich muss sie jedes Mal offen auf den Tisch packen oder es passiert wieder so etwas.
Ich nahm mir eine Tasche aus meinem Schrank und packte mir paar Sachen für die nächsten paar Tage ein. Ich kann schlecht in diesem Zimmer bleiben und zog für die nächsten Tage in das Gästezimmer gegenüber das hintere Bad ein. Als ich die Tür aufmachte und rückwärts aus meinem Zimmer ging, stieß ich mit jemand zusammen. Ich drehe mich um und sah mal wieder Jason. Der ist aber wirklich überall! Lächelnd entschuldigte ich mich und ging an ihn vorbei.
„ Wohin willst du denn mit der Tasche?” Ich drehte mich und sah in seine wunderschönen Augen.
„ Äh… Ich kann schlecht in meinem Zimmer schlafen und deswegen geh ich ins Gästezimmer. Und da ich keine Lust habe, immer wieder in mein Zimmer zu gehen, hab ich mir eine Tasche gepackt” Ich drehte mich wieder um, um zum Zimmer zu laufen.
„ Warte ich nehme sie! “ Er nahm meine Taschen in die Hand und deutete mir, dass ich vorgehen soll.
„ Jason, dass musst du nicht machen. Ich bin schon ein großes Mädchen und kann meine Tasche alleine tragen.”
„ Ich weiß, aber ich möchte es trotzdem machen.” Und wieder schenkte er mir sein süßestes Lächeln. Ich lächelte zurück und ging dann mir ihm in mein “neues” Zimmer. Dort zeigte ich ihm, wo er meine Tasche hinstellen soll. Auf einmal war es so komisch mit ihm in einen Zimmer zu sein. Ich wusste nicht was ich machen, geschweige sagen sollte.
„ Ach übrigens, ich habe das Video auf der Kamera gesehen und Wow. Deine Gabe ist unglaublich.” Stöhnend setzte ich mich aufs Bett und sofort war er bei mir.
Besorgt fragte er mich „Hast du wieder diese Schmerzen?” und strich mit seiner Hand über meine Wange. Dieses Gefühl von seiner warmen Hand auf meiner Wange verursachte, dass sich mein Herz beschleunigte und sich meine Wangen leicht rot verfärbten. Ich hob mein Kopf und sah in wieder in die Augen und antwortete „ Nein, es ist nichts.” Er ließ noch immer seine Hand auf meine Wange und strich mit seinem Daumen über meine Lippe. Leise ließ ich die Luft aus meinem Mund entweichen. Ich starrte ihn immer noch an und nahm meine linke Hand und legte sie auf seine Brust, genau dort wo sein Herz schlug. Ich spürte, wie es schneller schlug als ich mich langsam vorbeugte und ihn einen Kuss gab. Es war nur ein kleiner sanfter Kuss, aber mit sehr viel Gefühl. Der Druck war viel zu leicht, um es als Kuss zu sehen. Wieder schauten wir uns in die Augen und dann nahm er meinen Gesicht in seine Hände und küsste mich. Seine Zunge strich über meine Lippen, um Eingang zu meinem Mund zu fordern. Meine Zunge stieß gegen seine Fangzähne und sie störten mich keines Wegs. Ohne den Kuss zu unterbrechen, stand er auf und legte sich mit mir auf mein Bett. Seine Hände strichen über meinen ganzen Körper. Ich legte meine Hände auf sein Rücken und zog ihn noch nähr an mich ran.. Seine Hand glitt unter meine T-Shirt und ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut.
Die ersten Klamotten vielen nach der Weile zu Boden, bis wir beide nur noch in Unterwäsche im Bett lagen. Er küsste sich von meinem Mund bis zu meinem Hals und knabberte ganz leicht mit seinen Fangzähnen an meinem Schlüsselbein. Jason war gerade dabei mein BH aufzumachen, als urplötzlich die Tür aufgemacht wurde und meine Mom im Türrahmen stand. Vor lauter schreck entfuhr mir ein kleiner Schrei und meine Mom entschuldigte sich tausendmal und ging aus meinem Zimmer. O mein Gott wie peinlich!
Jason fing an zu lachen und gab mir einen Kuss. Mir war klar, dass wir jetzt nicht weiter machen würden und irgendwie stimmte mich das traurig.Ich stand auf und nahm meine Sachen und zog sie mir an. Jason schaute mir die ganze Zeit dabei zu, bis ich fertig war. Und dann zog er sich an. Ich sah mir alles an ihn an und am meisten verzauberten mich seine Dermaglyhen. Ich ging auf ihn zu und zeichnete einige von ihnen nach.





Fortsetzung folgt ...

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Tag der Veröffentlichung: 08.01.2011

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