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Ich ging durch die Burg, mir war schrecklich langweilig und ich hatte es satt meiner fiesen Halbschwester Kettlin unter die Augen zu kommen. Kettlin war meine Halbschwester, aber ich hasste sie. Sie war genau das Gegenteil von mir. Sie gab sich lieb und herzlich, war aber ein Miststück ohne Gleichen. Alle nannten sie Keth und sie war der Liebling meines Onkels Greg. Ich hingegen wurde nicht mal annähernd gut behandelt. Immer wieder wurde mir alles Mögliche untersagt. Kaum einer kannte mich. Nur mit Betteln und Flehen durfte ich einmal in der Woche ausreiten. Dabei liebte ich es zu reiten. So ging ich also durch die Burg, keine wirkliche Richtung in die ich gehen wollte, ich schlenderte vor mich hin und befand mich plötzlich vor den Verliesen. Die Wachen schliefen und so griff ich mir leise einen Schlüsselbund und ging zur Tür. Einmal in meinem Leben einen Blick in ein Verlies werfen. Ich wusste, dass wenn dies rauskam, mein Onkel außer sich wäre vor Wut, aber er musste es ja nicht herausfinden. Ich nahm den Schlüsselbund und musste erst 5 Schlüssel reinstecken bis einer passte, ich schaute rein. Es war dunkel und ich sah kaum etwas. Es war gefährlich, trotzdem war die Neugierde größer als mein Verstand. Langsam ging ich Schritt für Schritt die Treppe hinunter. Plötzlich schlug die Tür des Verlieses hinter mir zu und ich zuckte zusammen. Schnell lief ich wieder rauf und wollte sie aufstoßen, doch da hörte ich schon das Verschließen der Tür. Ich wollte klopfen und auf mich aufmerksam machen, doch dann fiel mir ein, dass ich ja selber einen Schlüssel hatte und das die Wachen mich sofort greifen und zu meinem Onkel Greg bringen würden. Sicherlich gab es noch einen anderen Ausgang dachte ich mir, nahm eine Fackel an mich und ging wieder vorsichtig Schritt für Schritt die Treppe hinunter. Es war gruselig und dunkel. Der Gestank war schrecklich und ich hoffte inständig, dass ich schnell einen Ausweg hier raus fand.

Unten angekommen ging es mir nicht wirklich besser. Der Gestank wurde noch größer und ich sah die Verliese. Die ersten waren leer, dafür aber dreckig. Langsam ging ich weiter und wurde durch einen Laut auf der linken Seite so erschreckt, dass ich mich geistesgegenwärtig nach rechts bewegte gegen die Gitter einer anderen Kammer knallte und die Luft anhielt. Ich nahm die Fackel und wollte sie gerade in die Richtung halten woher das Geräusch kam, als sich ein kräftiger Arm um meinen Hals schlang, ich schrie auf. Mein Mund wurde zugehalten. „Still, Weib“ raunzte mich dieser jemand an, die kräftige Stimme machte mir eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper. Ich ließ vor Schreck die Fackel fallen und wehrte mich wie wild gegen diesen Griff um meinen Hals. Es gelang mir, mich von ihm loszumachen, dabei fielen mir die Schlüssel auf den Boden, was ich nicht bemerkte. Noch voller Schreck rannte ich durch den Gang. Ich sah nichts, da es so dunkel war und stieß gegen ein weiteres Gitter und sank zu Boden.

Phillip runzelte die Stirn. Er hatte eben einen klang wie ein Schlüsselbund gehört, der zu Boden fiel. Er ging in die Hocke und strich mit der Hand den Boden entlang, bis er hatte nach was er suchte. Er grinste und nahm einen Schlüssel nach den anderen bis es ihm gelang aus der Zelle heraus zu kommen. Schnell nahm er sich die Fackel und ging den Weg entlang wohin das Mädchen gelaufen war. Sie rannte in die falsche Richtung, dass wusste er.

Tess saß auf dem Boden im Dreck. Ihr war schwindelig und sie musste sich erst mal sammeln um wieder richtig denken zu können. Gerade noch hatte ihr irgendein Mann einen Arm um den Hals gehalten. Ihr tat der Hals immer noch weh. Sie wollte gerade aufstehen, als sie das Licht der Fackel auf dem Boden sah. Erschrocken blickte sie nach oben. Vor ihr stand ein Mann. Er war groß, viel zu groß, muskulös und hatte schwarze kurze Haare. Jedenfalls sahen sie schwarz aus, sie konnte nicht viel erkennen nur das dieser Mann keiner der Wachen war, trotzdem hielt der den klumpigen Schlüsselbund in der Hand. Schnell griff sie in ihre Tasche, der Schlüssel war weg. Sie starrte den Mann an. Oh Gott, er wird mich umbringen, dachte sie, als der Mann ihr seine Hand hinhielt „Der Boden ist dreckig Mädchen, steht auf“ sagte er und wartete geduldig darauf, dass sie seine Hand annahm. Tessa starrte ihn aber weiterhin mit groß aufgerissenen Augen an und machte nicht mal Anstalten seine Hand zu ergreifen oder aufzustehen. Genervt, dass dieses Weibsstück sich nicht rührte stellte er die Fackel in die Halterung an der Wand, griff nach ihren Handgelenken und zog sie hoch. Kaum das sie stand schrie sie wieder auf. Er drehte sie schnell herum, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand, schlang einen Arm um ihre Taille und hielt ihr wieder den Mund zu „Verdammt, seit still Mädchen, ich will die Wachen nicht auch noch aufmerksam machen, dass ich frei bin“ schnallte er in ihr Ohr.

Tessa hatte Angst, da konnten selbst seine Worte nichts helfen, er war sicher nicht ohne Grund hier unten eingesperrt und sie bereute die Tat hier nach unten ins Verlies gegangen zu sein. Sie schlug wild um sich. Doch dieser Mann hielt sie eisern umklammert. Nach ein paar Minuten hörte sie erschöpft auf sich zu wehren und hielt still. „Schreit nicht, verstanden“ sagte er und nahm seine Hand vorsichtig von ihrem Mund. „Lassen Sie mich los“ sagte sie empört und machte sich von dem Mann los. Sie drehte sich um und sah ihn an. Er war einen Kopf größer wie sie, dass machte ihr aber weniger Angst als die Sache, dass dieser Mann so kräftig gebaut war und Angsteinflößend aussah. Sie wich unwillkürlich einen Schritt vor ihm zurück, dann einen weiteren. „Was suchst du hier unten Mädchen“ fragte er und kam auf sie zu. Sie ging 3 weitere Schritte zurück und stieß gegen die Wand. „Nein bitte nicht“ hauchte sie, als er genau vor ihr stand. „Was, nein bitte nicht“ fragte er nach und sah sie forschend an. Sie war einen Kopf kleiner als er, zierlich und hatte braune lange Haare. Sie war eine kleine Schönheit fand er.
Tessa drückte sich noch mehr gegen die Wand und sah ihn mit Tellergroßen Augen an. „Beantwortet ihr meine Frage, was ihr hier unten zu tun habt? Ich glaube nicht, dass ein Mädchen wie ihr hier unten sein sollte“ stellte er fest und ging noch einen Schritt auf sie zu. Nun stand er genau vor ihr, sein Bauch berührte den ihren. Er beugte sich etwas vor „Nun?“. Tessa wollte gerade antworten als sie Stimmen hörte, Stimmen die den Wächtern und ihrem Onkel Greg gehörten. Sie bekam noch mehr Angst. Wenn Onkel Greg sie hier drin findet und auch noch rausbekam, dass dieser Mann nicht mehr in seiner Zelle saß würde er sie selber einsperren und seine ganze Wut an ihr auslassen. Nun drehte sich auch der Mann um und bemerkte die Stimmen „Verdammt“ fluchte er, drehte sich wieder zu dem Mädchen um und fragte „Gibt es einen weiteren Gang aus den Verliesen?“, Tessa schüttelte den Kopf „Ich weiss es nicht“ brachte sie mühsam hervor. „Ein Geheimgang?“ fragte er nach, er schien nervös zu sein. „Ich weiss es wirklich nicht… Moment“ dann stieß sie ihn ein wenig von sich und ging zu dem Regal und fuchtelte daran rum. Phillip holte schnell seine Sachen, die die Wachen sorgfältig auf gehangen hatten, steckte sein Schwert in die Scheide und auch den Dolch. Dann ging er wieder zu dem Mädchen die nach irgendetwas suchte. Er schaute sich nochmal um und hörte, wie die Tür aufgemacht wurde „Mädchen, wenn euch euer Leben lieb ist dann macht ihr etwas schneller“ drohte er und trat neben sie. Tessa starrte ihn Sekunden an, dann senkte sie ihren Blick und sah auf dem Boden ein Seil. „Da unten“ stieß sie hervor und bückte sich und zog ein paar Mal an dem Seil, eine Tür öffnete sich.

„Stehen bleiben“ rief plötzlich eine der Wachen. Phillip drehte sich um, zog das Mädchen mit sich, schlang einen Arm um ihre Taille zog seinen Dolch und hielt ihn an ihren Hals. „Keinen Schritt weiter, wenn euch das Leben der Kleinen lieb ist“. „Mr. Arasticco, Sie glauben doch nicht wirklich, dass sie damit durchkommen werden? Mein Schloss ist gut bewacht und mir liegt nichts an, wie Sie eben so schön sagten, der Kleinen“. Tessa starrte ihren Onkel an. Was hatte er gerade gesagt? Es liegt ihm nichts an ihr? War das ernst gemeint oder nur ein Trick, fragte sie sich. Ihr wurde unwohl und sie hatte Panische Angst. Der Dolch an ihrem Hals drückte immer mehr zu. Sie hielt ganz still. Phillip zerrte Tessa mit sich, machte eine der Türen zu den Verliesen auf „Rein da“. Die zwei Wachen und ihr Onkel Greg blieben stehen und rührten sich nicht. „Rein da“ wiederholte er und erhöhte seinen Druck auf den Dolch, Tessa stöhnte. „Das werden Sie bereuen Mr. Arasticco, ich werde Sie wegen Mord dran kriegen“ sagte Greg und ging mit den Wachen in die Zelle rein. Phillip ließ von Tessa ab und schloss die Zelle zu „Ich habe nie einen Mord begangen, dass wissen Sie genauso gut wie ich. Ich werde nicht ihren Dummen spielen“.

Tessa stand an der Wand, sie hatte Angst vor dem Mann, aber ebenfalls vor ihrem Onkel Greg. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mal versuchte zu entkommen, sondern einfach nur da stand. Plötzlich griff er nach ihrem Arm und zerrte sie in den Geheimgang. Panik überkam sie und sie wehrte sich aus Leibeskräften gegen seinen Arm. Irgendwie machte sie sich los, stieß ihn weg und rannte Richtung Ausgang. Phillip fluchte, wenn sie die Tür erreichen würde, wäre er Tod. Er sprang auf und rannte hinterher. Kurz vor der Tür bekam er sie zu fassen. Schnell zog er sie an sich und hielt ihr wieder den Mund zu „Mädchen, das war kein kluger Schachtzug“. Sein Griff wurde härter und er zog sie wieder runter zum Geheimgang. Er stieß sie rein und verriegelte die Tür. Dann packte er sie wieder am Arm und zog sie hinter sich her. Tessa stolperte ihm hinterher, unfähig sich zu wehren. Am Ende des Ganges blieb er stehen, zog sie wieder an sich ran und umschlag sie mit einem Arm „aufmachen“. Tessa gehorchte und öffnete die Tür. Das grelle Tageslicht stach in ihre Augen, sie kniff sie zu. „Wie kommen wir hier raus“ fragte er, Tessa schüttelte den Kopf „Durch das Burgtor, einen anderen Weg kenne ich nicht“. Er zerrte sie unauffällig zum Stall. Zu dem Stallburschen, der Tessa mit großen Augen ansah sagte er „Sattelt mein Pferd, schnell“. Er stand wie angewurzelt da. „Wird’s bald, oder soll ich Euch Beinchen machen“ fragte Phillip nach. Tessa nickte kaum merklich den Kopf und der Stallbursche setzte sich in Bewegung. Er führte das gesattelte Pferd zu dem Mann. „Aufsteigen“ sagte er barsch zu Tessa, „Wie bitte?“. Phillip packte etwas härter zu „Aufsteigen“. Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie ihn nicht wütend machen sollte, also schwang sie sich in den Sattel. Er nahm ihre Füße aus den Steigbügeln und schwang sich elegant und fast schwerelos sekundenschnell hinter ihr in den Sattel und wollte gerade sein Pferd antreiben als ein weiteres Mädel vor ihm stand. Tessa keuchte „Keth“. Phillip zog den Dolch. „Wer seid ihr?“, „Ihr wollt hier ungesehen heraus? Ich zeige Euch wie!“ sagte sie und wollte sich gerade umdrehen als Tessa sich bemerkbar machte „Keth, was soll das?“, „Was das soll liebe Tessa? Ich hasse dich wahrscheinlich genauso viel wie du mich. Wenn der Kerl da, der dich so gut im Griff hat dich mitnimmt bin ich dich vielleicht endlich los. Du solltest nie wieder kommen!“. Tessa biss sich auf die Lippe. „Zeigt mir den Weg“ bat Phillip und trieb sein Pferd ein wenig an. Keth zeigte ihm eine Tür die hinter den Stallungen ins Freie führte. „Ihr werdet die Wachen nicht informieren, gehe ich da richtig in der Vermutung?“, Keth nickte. „Mir liegt nichts an Euch und schon gar nichts an der da, reitet davon“. Sie drehte sich um und ging. Phillip runzelte die Stirn. So einfach konnte das alles nicht sein. Er trieb sein Pferd an und ritt davon. Tessa wand sich ein wenig im Sattel, „Stillhalten“ raunte er ihr ins Ohr. Tessa hielt still.

Plötzlich hörte er einen lauten Schrei „Haltet Sie, haltet sie auf“ brüllte einer. Phillip trieb sein Pferd noch mehr an und ritt mit Tessa schnell davon. Die Wachen schossen mit Pfeilen nach ihnen, aber er wich geschickt aus. Die Wachen ritten hinter ihm her aber er kannte sich anscheint gut in der Gegend aus, denn er wusste wie und wo er die Wachen abschütteln konnte. Für Tessa kam der Ritt wie Stunden vor, sie hatte das Gefühl sie ritten im Kreis. Als sie dann endlich zum stehen kamen und sie absteigen durfte stöhnte sie auf. Ihre Glieder fühlten sich alle schwer an und sie ließ sich gleich gegen einen Baum gleiten. Phillip hielt seinen Blick auf sie gerichtet, runzelte die Stirn und ging davon aus, dass sie nicht versuchen würde zu entkommen. Er ging zu den Felsen und nahm jede Menge Blätter und Äste von dort weg bis ein Eingang zu einer Höhle zu erkennen war. „Kommt mit“ sagte er und zog Tessa hoch. Sie folgte ihm erschöpft und als sie in der Höhle war setzte sie sich gleich in eine Ecke. Er holte sein Pferd rein und machte sich dann daran ein kleines Feuer zu machen. Tessa wusste, dass sie versuchen sollte zu entfliehen, aber sie war einfach zu erschöpft. Sie wollte sich gerade irgendwie hinlegen als Phillip ihr eine Decke reichte „Hier“. Dankbar für die Decke breitete sie diese aus und legte sich darauf und schloss die Augen. Phillip begutachtete sie ein wenig nachdenklich und machte sich dann daran etwas Essen zuzubereiten.

Tessa stöhnte auf, als jemand sie an den Schultern rüttelte. „Aufwachen Mädchen“, sie drehte sich um. Als das schütteln aber energischer wurde und auch der Ton, machte sie die Augen auf und starrte in die Augen dieses Mannes, der sie mitgenommen hatte. Wie nannte ihr Onkel ihn? Arasticco, genau. „Du siehst Müde aus und bist es auch, trotzdem solltest du etwas Essen zu dir nehmen, hier“, er reichte ihr eine Schüssel mit Haferbrei. Dankbar nahm sie die Schüssel an und aß davon. Es schmeckte ganz lecker und sie aß alles auf. Sie gab ihm die leere Schüssel wieder und ging zu der Decke. Dort angekommen, hatte sie sich gerade hingesetzt, als der Mann hinter ihr stand. Er nahm ihre Hände und fesselte sie so schnell mit einem Strick, dass sie gar keine Zeit hatte um reagieren zu können. Der Strick saß fest, aber nicht zu fest, dass es weh tat. Tessa stöhnte auf „Muss das sein?“ fragte sie nach, sich aber darüber bewusst, dass er die Stricke nicht wieder abmachen würde. „Ja. Schlaft etwas und kommt nicht auf die Idee ein Fluchtversuch wäre sinnvoll, ich warne Euch“, damit ging er zum Feuer und setze sich hin. Ich versuchte mich so gut es ging hinzulegen ohne, dass die Fesseln stören würden und fand nach ein paar Minuten eine gute Stellung. Ich machte die Augen zu und schlief ein.
Phillip saß am Feuer und blickte zu dem Mädchen. Tessa hieß sie laut dieser Keth. Wer sie wohl war? Er wollte sie nicht mitnehmen, aber es war seine einzige Chance erst mal heile aus der Sache raus zu kommen. Er stand unter Mordverdacht, dabei hatte er nie einen Mord begangen. Er seufzte auf, ging zu ihr und breitete eine Decke über ihr aus. Sie sollte es wenigstens warm haben dachte er. Er nahm zwei weitere Decken und breitete eine davon neben ihr aus, legte sich hin und schloss die Augen.

Am frühen Morgen erwachte Tessa. Sie erschrak als sie sah, dass dieser Mann neben ihr lag. Er lag friedlich da und schlief. Ihre Chance von hier weg zu kommen dachte sie und rappelte sich vorsichtig auf, bemüht ihn nicht zu wecken. Es war nicht gerade einfach mit gefesselten Händen aufzustehen, aber sie schaffte es. Langsam ging sie zum Höhleneingang und wollte gerade raus, als eine harte Stimme genau neben ihr ertönte „Wohin des Weges junges Fräulein?“ fragte er nach. „Ich…“, dann verstummte sie aber. Er nahm das Ende des Stricks und zog sie zum Feuer. „Es war keine gute Idee einen Fluchtversuch zu starten“ und zog sie auf den Boden „glaubst du wirklich mit dem Strick um deine Hände und ohne wirklich zu wissen wo du bist, entkommen zu können? Das ist reichlich dumm“. Tessa saß da, schaute auf den Boden und kämpfte mit ihren Tränen, diese gewannen aber die Oberhand und so lief Träne für Träne die Wangen herunter. „Kommt schon Mädchen“, er setzte sich neben sie und nahm ihr vorsichtig die Fesseln ab „bisher hab ich euch nichts angetan oder? Es tut mir Leid, die Situation hat ergeben, dass ich euch mitnehmen musste. Meine Absicht war dies nicht“. Tessa schniefte „Bitte lasst mich gehen“. Phillip schaute sie an „Wie lautet euer Name?“, „Tessa“ sagte sie leise. Ihren richtigen Namen musste er nicht noch erfahren, dann wäre er sicherlich noch auf Lösegeld aus. „Euer richtiger vollständiger Name“, Tessa blieb stumm und wich seinem Blick aus. „Ihr seid von Adel“ sagte er nach einigen Minuten. Tessa schüttelte den Kopf. „Wie heißt die Nichte vom alten Greg“, er machte eine Pause und überlegte „Tessandra richtig?“ fragte er nach und musterte sie eindringlich „Ihr seid Tessandra McRay. Gott, ich habe eine Adelige entführt“ stieß er hervor. Tessa hob unmerklich den Kopf und schaute den Mann an. Er hatte bisher wirklich nichts Schlimmes getan und ihrem Onkel nach lag nichts an ihr, konnte sie ihm vertrauen? „Ja habt ihr. Allerdings scheint ihr zu bereuen, dass ihr mich entführt habt, was ich von meinem Onkel nicht behaupten kann“, sie stand auf und ging langsam zum Höhleneingang, blieb davor stehen und sah nachdenklich nach draußen. Plötzlich stand er neben ihr. „Was hat euer Onkel gegen euch?“ fragte er nach und blieb bei ihr stehen. Tessa druckste rum. „Das geht euch nichts an“ sagte sie schließlich und wollte wieder etwas in die Höhle reingehen wurde aber aufgehalten. Phillip packte sie bei den Schultern und stieß sie sachte gegen die Höhlenwand „Was hat euer Onkel gegen euch?“ fragte er erneut. Tessa senkte ihren Blick „Meine Eltern sind gestorben, seitdem bin ich bei meinem Onkel. Meine Halbschwester kann mich nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruht und mein Onkel macht mir das Leben schwer. Ich bin für ihn nicht gut genug. Ich habe meinen eigenen Kopf und bin nicht die liebe Nichte die er sich wünscht die auf jedes Wort hört das er sagt, zufrieden?“ sie stieß ihn etwas weg und lief weiter in die Höhle rein.

Jetzt wusste er mehr wie jeder andere der sie kannte. Sie hasste sich selber, dass sie ihm das anvertraut hatte und wieder liefen Tränen über ihr Gesicht. Phillip sah ihr nach und ließ ihr etwas Freiraum, vielleicht würde sie von alleine zu ihm kommen. Er wollte etwas Holz sammeln gehen für ein neues Feuer und etwas fangen. Tessa saß mit dem Rücken zu ihm ganz hinten in der Höhle, er hörte sie weinen. Er zuckte die Schultern und ging nach draußen, sie würde nicht flüchten. Nach einer ganzen Weile kam er zurück zur Höhle, Tessa lag auf der Decke, hatte sich eingerollt und schien zu schlafen.

Er machte ein neues Feuer an, band die beiden Hasen die er gefangen hatte zusammen und steckte sie über das Feuer. Langsam füllte sich die Höhle mit dem Geruch der gebratenen Hasen. Tessa wachte auf und schaute sich ihren Entführer an, der sie so durcheinander brachte. Sie stand auf und ging zu ihm. Er lächelte sie an „Mögt ihr etwas davon haben?“, Tessa nickte. Er gab ihr eine Schüssel mit etwas Fleisch. Tessa aß gierig, der Hase schmeckte lecker und sie nahm sich sogar noch etwas nach.

Nachdenklich schaute er sie an, er müsste Morgen aufbrechen zu seinem Bruder und das so schnell wie möglich. Sollte er sie mitnehmen? Was blieb ihm anderes über? „Wir müssen Morgen in der Morgendämmerung aufbrechen“ sagte er schließlich und brach das lange Schweigen. „Ihr wollt mich mitnehmen?“, „Wollt ihr zurück zu eurem Onkel?“. Tessa biss sich auf die Lippen, zurück zu ihrem Onkel wollte sie nicht, sie schüttelte den Kopf. „Darf ich euren Vornamen wissen?“ fragte sie etwas schüchtern nach. „Mein Onkel hat euch Arasticco genannt“. Er musterte sie, „Phillip Arasticco“. „Warum hat er euch ins Verlies gebracht?“, „Wieso wart ihr unten im Verlies?“ entgegnete er. „Die Wachen schliefen und ich war neugierig. Ich habe noch nie ein Verlies von innen gesehen, ich wusste nicht, dass jemand unten war“ sagte sie schließlich. „Wenn Wachen vor dem Verlies sind, dann ist ein Gefangener da, dass sollte Euch doch wohl klar sein? Nun, Euer Onkel hat mich des Mordes beschuldigt“, Tessa starrte ihn an und wollte schon aufspringen als er schnell hinzu fügte „Ich habe aber niemanden ermordet, keine Panik“. „Wenn ihr keinen ermordet habt, wieso sollte er euch beschuldigen?“. „Er sucht einen Schuldigen und ich war anscheint perfekt. Ich muss zu meinem Bruder und ihm berichten was ich in Erfahrung gebracht habe, ich werde Euch mitnehmen“ er machte eine kleine Pause „oder habt ihr Verwandtschaft in der Nähe der ihr Vertrauen könnt?“, Tessa biss sich wieder auf die Lippe „Nein“. „Hier, trinkt etwas von dem Wein und legt euch dann zur Ruhe, wir müssen früh los. Ich rate Euch keinen weiteren Fluchtversuch zu wagen“. Tessa nickte und trank etwas von dem Wein. Eigentlich mochte sie keinen Wein aber sie war durstig und zu ihrer Überraschung schmeckte der Wein köstlich. Sie ging zur Decke „Es tut mir Leid, aber die Fesseln werde ich Euch nicht ersparen“ er zog ihre Arme auf den Rücken und fesselte ihre Handgelenke. Dann half er ihr auf die Decke und legte sich daneben auf seine. Sie drehte ihm den Rücken zu. Nach einer Weile war nur noch ein regelmäßiger langsamer Atem zu vernehmen, sie war eingeschlafen und so machte auch Phillip die Augen zu.

Am Morgen erwachte er und spürte ihren Kopf an seiner Schulter. Sie fühlte sie warm und angenehm an, weich. Sicherlich würde sie ausrasten wenn sie merkte was sie da gerade tat. Er machte sich einen kleinen Spaß. Pfiff einmal kurz und leise und so wieherte sein Pferd einmal auf. Er hatte seine Augen geschlossen und verkniff sich sein Lachen. Tessa erwachte und rekelte sich etwas. Sie ließ einen grellen Schrei von sich, als sie merkte was sie getan hatte und sprang auf, verlor aber sogleich das Gleichgewicht und sackte wieder zu Boden genau auf Phillip drauf. Dieser machte die Augen auf, lächelte, schwang seine Arme um sie und hielt sie fest. Tessa strampelte „Lasst mich los!“ schrie sie empört auf. „Ich denke nicht daran, schön hiergeblieben.“ Tessa kämpfte mit ihren Gefühlen und ihrer Angst. Gefühle die er in ihr hervor rief, er musste sie nur festhalten. Am liebsten hätte sie einfach nachgegeben und ihren Kopf an seine Schulter gelehnt. Dann war da aber noch die Angst, die Angst vor ihm und was er mit ihr machen wollte. Geschweige denn was passieren würde, wenn ihr Onkel sie zu fassen bekäme. Sie stöhnte auf und blieb ruhig liegen. „Erzählt mir etwas von Eurem Onkel Greg“ sagte er schließlich. Tessa starrte ihn an „Hier? Jetzt? So?“, „Wieso nicht? Ihr liegt doch bequem oder?“ er lächelte.

Tessa schaute ihm in die grau braunen Augen. „Wieso sollte ich Euch etwas über meinen Onkel erzählen. Ich kenne Euch nicht und von Vertrauen kann keine Rede sein“. „Vielleicht solltet ihr Euch Gedanken darüber machen wieso er uns nach der Fluch mit Pfeilen beschossen hat“ sagte er schließlich. „Er wollte Euch töten, wieso sollte ich mir darüber Gedanken machen? Ich kenne Euch nicht und er wird seinen Grund dazu gehabt haben, Euch ins Verlies zu sperren. Es war einfach nur Glück, dass ich so dumm war und dort hinunter gegangen bin, sonst wärt ihr noch dort“ entgegnete sie etwas schnippisch. Phillip drückte sie noch etwas fester an sich „Ihr seid kein kluges Mädchen Tessa. Wenn Eurem Onkel wirklich etwas an Euch liegen würde, hätte er uns nur verfolgt, aber nicht beschossen. Seine Wachen hätten eben so gut Euch treffen können. Und Euer Onkel hat mich ins Verlies gesperrt, weil ich etwas über ihn rausbekommen habe, was ihm nicht gefällt und er will verhindern, dass dies öffentlich wird. Und was mich angeht, so bin ich Euch dankbar, dass ihr dort unten gewesen seid“. Tessa riss ihre Augen auf „WAS?“. „Soll ich mich nochmal wiederholen?“ fragte er nach und lächelte sie an. „Meint ihr damit, dass er mich auch umbringen wollte?“, „Es schaut so aus, ja. Hat er dazu einen Grund?“. Tessa funkelte ihn böse an „Das kann nicht Euer ernst sein. Was für einen Grund sollte mein Onkel dazu haben. Er hasst mich zwar, aber ich glaube nicht, dass das ein Grund wäre um mich zu töten“, sie zappelte wieder „Lasst mich los“. Phillip ließ sie los und half ihr auf „Denkt nochmal drüber nach. Ich werde uns etwas zu Essen und zu Trinken holen. An Eurer Stelle würde ich wirklich nachdenken und keinen Fluchtversuch starten. Bei mir habt Ihr es sicherer als bei Eurem Onkel, glaubt mir“ damit ging er weg. Tessa starrte ihm hinterher „Schuft“ schrie sie.

Da stand sie nun, gefesselt und alleine gelassen mit ihren Gedanken. Was wollte er ihr sagen? Das ihr Onkel schon vorgehabt hatte sie zu töten? Aber wieso? Und vor allem, was wusste Phillip darüber. Er hat angedeutet, dass es mir bei ihm besser gehen würde. Nun dem konnte ich bisher nicht zustimmen. Gefesselt wurde ich sicher nicht bei meinem Onkel. Aber ich hatte viel mehr Aufmerksamkeit. Er hörte mir zu. Ich ließ mich gegen die Wand fallen und schüttelte den Kopf. In was war ich hier nur rein geraten? Ich machte meine Augen zu. Dann hörte ich Geräusche. Ich riss die Augen auf und starrte durch die Höhle, niemand war hier. Ich rappelte mich hoch und schaute nach woher die Geräusche kamen, aber ich hörte nichts mehr. „Jetzt bilde ich mir auch noch Geräusche ein“ schimpfte ich mit mir selber und ließ mich auf die Decke fallen, rollte mich ein und machte wieder meine Augen zu. Plötzlich spürte ich an meinem Hals etwas Kaltes, Hartes und spitzes. Erschrocken riss ich wieder die Augen auf und sah in ein fremdes Gesicht, an meinem Hals eine Schwertspitze. „Wer seid ihr?“ fragte er mich und zog sein Schwert etwas von meinem Hals weg. Ich starrte ihn immer noch mit Tellergroßen Augen an und brachte nur ein heiseres leises „Tessa“ heraus. „Was sucht ihr in meiner Höhle Weib?“, „In eurer Höhle?“ stotterte Tessa vor sich hin. Sie hatte Angst und nicht mal Phillip war da, das sollte sicher sein? „In meiner Höhle und die von meinem Bruder. Also, wieso liegt ihr hier gefesselt und seid alleine?“. Tessa überlegte, seinem Bruder? Phillip kannte sich hier gut aus, war das vielleicht sein Bruder? „Ist Euer Bruder Phillip Aras…“ weiter kam sie nicht, denn das Schwert drückte sich wieder an ihren Hals „Was wisst ihr von ihm?“ fragte er barsch. „Ich… ich weiss nichts über ihn. Er ist hier…“, „HIER?“ erstaunt zog er die Augenbrauen hoch „Hier? Wo hier? Ich sehe ihn nicht, ich sehe nur ein gefesseltes Frauenzimmer“. „Was fällt Euch ein“ schrie ich empört auf, bereute es aber sogleich. Die Miene des Mannes verfinsterte sich in Sekunden und das Schwert drückte sich noch fester an meinen Hals. „Wenn ihr an Eurem Leben hängt, dann zügelt Eure Zunge Mädchen! Wo ist mein Bruder? Und wer seid ihr?“. „Euer Bruder hat mich hier hingebracht in die Höhle und ist jetzt gerade auf dem Weg uns etwas zu Trinken und zu Essen zu holen. Wo genau er ist weiss ich nicht. Und ich bin… Tessa“. Der Mann zog sein Schwert weg „Wo habt ihr meinen Bruder kennen gelernt und wieso fesselt er Euch hier drin?“, „Im Verlies von meinem Onkel Greg“ brachte sie mühsam und ängstlich hervor. „GREG?“, er sprang auf „Ich wusste es, oh verdammt. Und ihr seid Tessa? Tessandra McRay! Die Nichte vom alten Greg. Wie sich das Schicksal doch wenden kann“ er lachte auf. „Welches Schicksal?“ fragte sie nach. Der Mann drehte sich wieder zu ihr um und begutachtete sie genau, von oben bis unten „Phillip hat Euch nichts erzählt?“, „Nein“. Er zog die Augenbrauen hoch „Dann hat er seine Gründe. Ich werde ihn suchen, er muss ja hier in der Nähe sein“ sein Blick ging wieder zu ihr. „Legt euch hin“, „Wie bitte?“. Seine Miene wurde wieder ernst „hinlegen sagte ich und Beine zusammen, auf so eine Gelegenheit haben mein Bruder und ich schon lange gewartet, ihr bleibt schön hier und damit ihr nicht auf schlechte Gedanken kommt fessel ich noch Eure Beine“, „Aber…“ brachte ich noch hervor bis er sich runter beugte und mir in die Augen sah „Es gibt hier kein ‚Aber‘ Tessandra McRay. Ich wiederhole mich nur ungern, tut was ich sage oder ich werde Euch dazu zwingen, was unter den Umständen sicherlich mehr weh tun würde. Also?“, ich biss mir auf die Lippe, nickte und legte mich hin. Er nahm einen Strick, zog meine Beine zusammen und band sie fest, zu fest, denn es tat höllisch weh. Ich brachte ein lautes „Aua“ heraus und biss die Zähne zusammen. „Tut mir Leid Tessandra, aber wie gesagt bekommen wir sicherlich nie wieder eine solche Gelegenheit. Ich werde mich beeilen und wenn ich wieder da bin werde ich Euch losbinden“. Damit drehte er sich um und ging.

Tessa lag da. Ihre Beine waren schon fast taub und sie spürte kaum noch etwas. Sie drehte sich auf die Seite und weinte leise vor sich hin. Machen konnte sie nun nichts mehr. Warten, nur warten, dass einer von den beiden wieder kam. Es kam ihr wie Stunden vor bis sie Geräusche hörte. Langsam drehte sie sich wieder um und schaute in die Augen von Phillip seinem Bruder. „Ihr habt ihn nicht gefunden?“ fragte sie vorsichtig nach. „Nein“, er kam auf sie zu und sie zuckte sofort zusammen. „Ich tue Euch nichts, ich will die Stricke lösen“. Sachte löste er die Stricke um ihre Beine und sah die Rötungen, er schluckte, er wollte ihr nicht so weh tun. „Es tut mir Leid. Gebt mir Eure Hände“, Tessa drehte sich ein wenig und auch dort lösten sich die Stricke. Allerdings taten ihr nur die Füße weh. Sie richtete sich etwas auf. „Gebt mir eure Füße“ bat er sie und sie starrte ihn an. Als sie sich nicht rührte, zog er die Decke neben ihr ein wenig nach unten, setzte sich darauf und nahm ihre Füße. Tessa hielt den Atem an. Sachte massierte er ihre Füße und ihre Beine damit wieder eine normale Durchblutung zu Stande kam. „Besser?“ fragte er nach und Tessa nickte nur. „Gut. Es tut mir Leid, so fest sollten die Stricke nicht sitzen. Habt ihr Hunger?“, Tessa nickte wieder nur. „Könnt ihr noch reden oder wollt ihr nur schweigend nicken?“, sie biss sich auf die Zunge „Nein nein, ich kann reden. Und ja ich habe Hunger, aber vor allem Durst“ gab sie zu. „Ich habe ein paar Hasen fangen können und etwas Wasser vom See mitgebracht. Wein ist in der Tasche. Setzen wir uns?“, „Gerne“. Tessa erhob sich langsam, aber sie war immer noch wackelig auf den Beinen und so knickte sie um. Simon stütze sie und brachte sie zur Feuerstelle. Schnell bedankte sich Tessa bei ihm, dabei fiel ihr auf, dass sie nicht mal wusste wie er hieß „Darf ich auch Euren Namen erfahren?“, er blickte sie an „Simon“. Er machte die Hasen an Ästen fest und hing diese über das Feuer, dann ging er zu seinem Pferd und holte etwas Wein aus den Taschen.
Es war wie das Schweigen der Lämmer, niemand sagte mehr etwas und Tessa fühlte sich unwohl. Sie kannte beide Männer nicht gut genug, dass sie ihnen vertrauen könnte, aber wenn sie nicht mal ihrem Onkel Greg Vertrauen schenken konnte, dann waren diese beiden Männer das bessere übel gestand sie sich ein. „Darf ich Euch etwas fragen?“, „Sicher doch Tessandra“. Tessa lächelte „Bitte nennt mich einfach nur Tessa. Als Ihr in die Höhle kamt habt ihr erwähnt, dass sich eine solche Gelegenheit so schnell nicht wieder ergeben würde, wie meintet ihr das?“. „Nun wie ich sehe, wisst ihr nicht viel. Phillip hat nichts erzählt, sonst würdet ihr es wissen. Wieso er nichts gesagt hat ist mir schleierhaft, aber sei es drum. Wir sammeln schon seit Jahren Informationen über Euren Onkel Greg. Wenn der Alte Greg Phillip ins Verlies gesperrt hat so muss er etwas sehr wichtiges rausgefunden haben, was ich noch nicht erfahren habe…“, „Mein Onkel klagt ihn des Mordes an“ unterbrach ihn Tessa. „Was?“ Simon zog die Augenbrauen hoch und schaute sie schockiert und mit finsterer Miene an „Was wisst ihr?“ er beugte sich zu ihr. Tessa bekam es mit der Angst zu tun und sprang auf, wahrscheinlich würde sie nicht weit kommen, aber trotzdem lief sie aus der Höhle. Sie lief so schnell sie konnte, aber Simon hatte sie nach ein paar Schritten wieder eingeholt. Er packte sie grob an den Armen und zog sie zu sich, sie wehrte sich wie wild gegen den Griff. „Was soll das?“ fragte er barsch nach, Tessa hörte Stimmen und machte schon den Mund auf um tief Luft zu holen als Simon ihr den Mund zuhielt und sie runter zog. Dann legte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie drauf und hielt ihre Handgelenke fest „Ruhig Tessa“ sagte er leise. Tessa wehrte sich immer noch gegen den Griff und das Gewicht was nun auf ihr lastete. „Verdammt Tessa, still“ sagte er nun barscher. Er verstärkte seinen Griff um ihre Handgelenke und Tessa ertrug den Schmerz nicht mehr und hielt still. Simon hörte Stimmen, sie redeten über die Höhle und über seinen Bruder Phillip. Sie hatten ihn wieder eingefangen und eingesperrt. Nun wussten sie von der Höhle. Verdammt dachte er und schaute Tessa an „Tessa das sind die Wachen von Eurem Onkel, bitte seit still wenn ich meine Hand von Eurem Mund nehme, ja?“ er schaute sie an und Tessa nickte. Er konnte ihr nur vertrauen. Er nahm seine Hand weg und pfiff einmal kurz und knapp. Ein Zeichen für sein Pferd zu verschwinden. „Wir müssen leise sein Tessa, sonst sehen oder hören sie uns“, Tessa nickte wieder. Er nahm den festen Druck von ihren Handgelenken und sie hauchte ihm ein sehr leises Danke entgegen. Nun lagen sie da auf dem Boden und mussten still sein, bis die Wachen wieder davon ritten. Simon hoffte, dass sie die Höhle nicht finden würden, aber nach einem Schrei „Ich habe die Höhle gefunden“ fluchte er leise vor sich hin. Tessa kam es wie Stunden vor, dass sie dort so lagen. Dann hörten sie beide, dass sich die Pferde im Galopp davonmachten. Langsam erhob sich Simon und blinzelte die Gegend ab. Sie waren alle weg. „Kommt steht auf“ er gab ihr die Hand. „Wir müssen hier weg, schnell“ er zog sie hinter sich her. Nach ein paar Metern blieb er stehen und pfiff wieder. Sein Pferd kam angetrabt. Tessa hatte nicht das Bedürfnis sich aus dem Staub zu machen und so schwang sie sich elegant in den Sattel, rutschte nach vorne und ging aus den Steigbügeln raus. Simon schwang sich hinter sie in den Sattel, gab seinem Pferd ein Zeichen und so ritten sie davon. Wohin wusste sie nicht, sie war schon wieder Müde. Eine ganze Weile versuchte sie vergeblich die Augen offen zu halten, aber dann sank sie zurück an Simon seine Brust und schlief ein.
Sie erreichten die kleine versteckte Lichtung. Simon stieg langsam ab und hob die schlafende Tessa aus dem Sattel, legte sie behutsam auf eine der Decken, die noch da waren ab. Sie rollte sich gleich zusammen. Er konnte kein Feuer machen, das wäre zu gefährlich und sie hatten nur noch 2 Decken, es würde eine kalte Nacht werden. Ohne zu überlegen legte er sich eng an Tessa ran und legte die andere Decke über sie beide drüber. So schlief er langsam ein. In der Morgendämmerung, als die ersten Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen wachte sie auf. Sie erstarrte für Sekunden als sie merkte, dass jemand eng an sie geschlungen neben ihr lag. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite und erblickte Simon. Sachte schob sie seinen Arm von ihrer Taille und erhob sich. Sie gähnte ein paar Mal und ging dann zu seinem Pferd und suchte nach etwas Wasser. So gab sie dem Pferd auch gleich etwas und setzte sich wieder neben ihn auf die Decke und sah sich die Morgendämmerung an. Sie genoss die warmen Sonnenstrahlen und das Schauspiel das sich ihr bot. Sie schloss die Augen und hielt ihr Gesicht der Sonne entgegen. Sie hörte etwas rascheln und drehte sich schnell um, um dann vollkommen zu erstarren. Vor ihr standen 5 Männer mit Schwertern auf sie gerichtet. Sie schluckte. Einer von ihnen rüttelte an Simon der langsam die Augen öffnete. Tessa rührte sich nicht, sondern schaute nur die Schwertspitze an, die ihr am nächsten war. „Mylord?“, einer der Männer rüttelte nun energischer an Simon bis dieser endlich die Augen öffnete. „Junan? Was macht ihr hier?“ er drehte sich um und sah seine Wachen, wie sie Tessa die Schwerter an die Kehle hielten „Seid ihr von Sinnen? Nehmt die Schwerter runter“ brüllte er. Tessa ließ genau in dem Moment die Luft aus ihrem Mund als die Schwerter weggezogen wurden. Sie hatte ihre Luft angehalten. Verwirrt blickte sie zu Simon. Dieser hatte sich bereits aufgerichtet. „Was tut ihr hier? Und wieso haltet ihr einer Dame die Schwerter an die Kehle?“, er war sichtlich aufgebracht. „Mylord, wir haben durch einen Boten die Nachricht bekommen ihr wärt zusammen mit Eurem Bruder in Gefangenschaft beim König. Daher…“ weiter kam er nicht „WAAAAS?“ brüllte Simon auf. „Welcher Bote?“, „Ein Bote des Königs, die Nachricht erhielten wir vor ungefähr 3 Stunden“ es entstand eine kleine Pause dann fuhr Junan weiter fort „Mylord, ihr wisst was das bedeutet“, dabei begutachtete er abweisend Tessa „Wer ist sie?“ fragte er schließlich. Tessa erhob sich langsam, klopfte sich den Dreck von ihrem Kleid und fragte dann nach „Was bedeutet es?“. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Wieder die Frage von Junan „Wer ist sie?“. „Seid nett zu ihr Junan und schaut sie nicht so böse an. Sie ist die Nichte vom alten Greg“, Junan seine Augen weiteten sich merklich „Wie bitte?“. Tessa fühlte sich merklich unwohler. „Das soll die Nichte vom ollen Greg sein?“ wieder blickte er sie an und sie fühlte seine Blicke ihren ganzen Körper entlang. „Sollen wir sie mitnehmen zur Burg und dort einsperren?“ fragte eine der anderen Wachen und hielt seine Hand an seinem Schwert. Tessa wich einen Schritt zurück. „Nein, wir werden keine Zeit haben um zur Burg zu kommen. Wir müssen zum Schloss. Wir werden sie mitnehmen und Leute ‚Finger weg‘ von ihr, verstanden?“. Simon seine Blicke gingen von Mann zu Mann. Alle nickten. „Ihr wollt mich mitnehmen?“ fragte sie nach. „Ja ihr kommt mit“ damit drehte er sich um und ging zu seinem Pferd. „Tessa kommt“ befahl er, aber sie starrte ihn nur an. „Ich werde nicht Eure Puppe in einem Spiel spielen, dass ich nicht spielen will. Ihr seid verrückt. Wollt ihr mich eintauschen gegen Euren Bruder? Ich werde nicht mitkommen“, sie wollte sich umdrehen, aber die Wachen von Simon versperrten ihr den Weg. „Ich werde nicht freiwillig mitkommen und eine Zielscheibe für meinen Onkel spielen“, eine der Wachen griff nach ihr und hielt sie fest. Simon stieg von seinem Pferd ab und kam wieder auf sie zu. Tessa wand sich in dem Griff der Wache, dann stand Simon genau vor ihr „Was meint ihr mit Zielscheibe?“. Tessa riss die Augen auf „Das geht Euch nichts an“ antwortete sie schnippisch. Simon zuckte die Schultern „Fesselt sie und bringt sie zu mir“, damit drehte er sich wieder um. Eine der Wachen hielt schon einen Strick in der Hand als sie ihm hinterher rief „Simon wartet, bitte“. Er drehte sich um und kam zurück „Nun?“, Tessa biss sich auf die Lippen. „Lasst uns alleine“ sagte Simon und zog Tessa auf die noch immer auf dem Boden ausgebreitete Decke. Sie senkte ihren Blick und wollte am liebsten losheulen, verkniff es sich aber. „Tessa, unsere Zeit ist begrenzt und ich bin nicht zurück gekommen, damit wir schweigend hier sitzen. Redet mit mir und erzählt mir was los ist oder lasst es sein“. Eine Träne kullerte nun doch ihre Wange runter in dem Moment wo sie den Blick hob. Sofort senkte sie ihren Kopf wieder. Simon hob zwei Finger unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen „Tessa, redet“. Sie holte tief Luft „Die ganze Geschichte oder nur einen Teil?“ fragte sie dann. Simon zog die Augenbrauen hoch „Einen Teil oder die ganze Geschichte? Wovon redet ihr um Himmels Willen?“. „Wie lange haben wir Zeit für was auch immer geschehen wird und zur Burg“, „Ich schätze nur noch einen Tag, der Ritt zur Burg wird einen halben Tag dauern“. Tessa stand auf „Dann sollten wir gehen, ich werde Euch unterwegs alles erzählen“, damit drehte sie sich um und ging. Simon starrte ihr noch eine Weile hinterher bis er seine Wachen sah. Er schüttelte den Kopf als Antwort, dass sie sie in Ruhe lassen sollten, stand auf, legte die Decke zusammen und ging hinter ihr her zu seinem Pferd. Tessa schwang sich in den Sattel und rutschte wie immer nach vorne. Simon gab das Zeichen zum Aufbruch und auch, dass er etwas Freiraum mit ihr wollte. „Erzählt mir die Geschichte Tessa“. Tessa erzählte ihm von dem Verlies, wie sie Phillip kennen lernte, was geschah, das sie durch einen Geheimgang entkommen konnten. Und dann von dem Gespräch in der Höhle wo Phillip ihr sagte, dass auch sie hätte getroffen werden können bei der Flucht. Simon hörte ruhig und geduldig zu und lies sich alles nochmal durch den Kopf gehen, was sie sagte und versuchte Phillip zu verstehen, warum er ihr nicht gesagt hatte was war sondern sie hatte selber nachdenken lassen. Sie war aber anscheint zu keiner Lösung gekommen.
„Wie alt seid ihr Tessa?“, „Ich bin 20 Jahre alt geworden“ antwortete sie ehrlich und in dem Moment wo sie das sagte versteifte sie sich. „Mein Vermögen!“ stieß sie hervor. Simon hielt sein Pferd an „Wie bitte?“. Tessa drehte ihren Kopf in seine Richtung „Mein Vermögen! Bevor meine Eltern gestorben sind haben sie einen Vertrag aufgesetzt, dass ich wenn ich 20 Jahre alt werde, mein gesamtes Vermögen ausgezahlt bekommen soll. Ich hab es nicht erhalten!“ sagte sie schließlich etwas leiser. „Was steht noch in dem Vertrag?“. Tessa überlegte und schüttelte den Kopf „Ich weiss es nicht“. Simon hielt inne, schließlich rief er seine Wachen zu sich. „Wir haben ein weiteres Problem“, er erzählte alles in Kurzform nochmal.

Junan räusperte sich „Weiss sie es?“ fragte er schließlich, „Nein“ antwortete Simon. „Was weiss ich nicht?“, „Verdammt, das ist alles nicht so leicht. Tessa dein Onkel, wir glauben, dass er nicht der ist für den er sich gibt“ sagte er schließlich. Ich rümpfte die Nase „Versteh ich nicht“. „Es bleibt keine Zeit Euch das zu erklären, wir müssen handeln“ er schaute ihr in die Augen „Vertraut ihr mir?“, Tessa nickte. „Wenn ihr mir vertraut, dann vertraut auch meinen Männern. Steigt zu Junan aufs Pferd, reitet zum Schloss so schnell es geht und befreit Phillip. Er muss etwas Wichtiges wissen, wir brauchen ihn. Ich werde versuchen an den Vertrag von Euch zu kommen. Wer könnte ihn haben Tessa?“. „Der Freund von meinem Onkel vielleicht. Er hat eine kleine Burg in der Nähe. Sie wird nicht sehr stark bewacht und es gibt einen Tunnel zur Burg, wo man ungesehen rein kommt“, „Wie?“. Tessa überlegte wie sie Simon den besten Weg erklären konnte, dann sagte sie schließlich. „Wenn ihr den kleinen Pfad nehmt neben unserer Burg entlang dann reitet ihr genau auf seine Burg zu. Wenn ihr das Tor seht müsst ihr Euch links halten, dort werdet ihr einen verkrümmten Baum finden, dort ist der Tunnel“, Simon half Tessa beim absteigen und half ihr noch auf das Pferd von Junan. „Wir werden uns wiedersehen“, damit drehte er sich um. Junan trieb gerade sein Pferd an als ihr ein Gedanke kam. Wenn ihr Onkel sie töten wollte, dann musste in dem Vertrag vielleicht auch etwas darüber stehen, dass er es erben wird, wenn sie Tod ist. Sie verkrampfte sich, drehte ihr Gesicht zu Junan „Wir müssen zu Simon, mir ist etwas eingefallen“, „Dafür ist keine Zeit Schätzchen“, „Oh doch, dafür muss Zeit sein. Dreht um und nennt mich nicht Schätzchen“ schnaufte sie. „Ich nenne Euch wie es mir lieb ist“ er hielt das Pferd an und eine der anderen Wachen war nun genau neben ihnen. „Was soll das?“ fragte ich nach, als Junan mich schon festhielt und die Wache mich fesselte“, ich schrie auf, aber die Hand von Junan lag sofort auf meinem Mund. „Wenn ihr lieb seid und nicht schreit erspare ich euch weitere Strapazen. Wenn ihr schreit stopf ich euch den Mund. Habe ich mich klar ausgedrückt Prinzeschen?“, Tessa nickte und Junan nahm seine Hand von ihrem Mund „Warum tut ihr das?“, „Ich vertraue Euch nicht, dass ist alles“. Damit setzte er sein Pferd wieder in Bewegung.

Der Ritt kam mir wie Stunden vor, meine gefesselten Hände machten die Sache nicht gerade einfacher. Als die Burg zu sehen war, hielt Junan sein Pferd an „Wo ist der Geheimgang?“, „Es gibt nur in der Burg einen Geheimgang aus den Verliesen, aber…“ ich hielt inne als ich den Dolch an meinem Hals spürte. „Tessa ihr seid entkommen mit Phillip, wie seid ihr entkommen wenn es keinen Geheimgang aus der Burg gibt?“, „Würdet ihr mich ausreden lassen dann wüsstet ihr es jetzt schon. Nehmt den Dolch weg, bitte“. Junan nahm ihn weg. „Also?“, Tessa schnaufte „Rechts von der Brücke sind die Stallungen, dort gibt es eine kleine Tür, die in die Burg hinein führt. Von dort aus sind es etwa 300m bis zu dem Geheimgang vom Verlies“. „Werden wir ungesehen zu den Stallungen kommen?“, „Ja, wenn wir jetzt eine Weile links reiten dann werden sie uns nicht sehen können. Und bitte glaubt mir, ich habe nicht vor uns zu verraten. Mein Onkel will mich selber umbringen, ich habe nicht den Bedarf dazu. Vertraut mir oder nicht, aber wenn ihr es tut dann nehmt mir die Fesseln ab“, Junan sah sie an und meinte dann nach einigen Überlegungen „Fein“, er nahm die Fesseln ab und ritt mit den anderen Wachen links weiter. „Wartet. Hier müssen wir nun lang, dann werden wir genau vor den Stallungen raus kommen, ein großer gut bewachsener Baum gibt uns Sichtschutz, falls dort Wachen aufgestellt sein sollten“. Sie ritten den Weg weiter entlang und landeten genau dort wie Tessa es beschrieben hatte. „Keine Wachen“ stellte sie fest. Sie stiegen von ihren Pferden, wobei Junan Tessa half. Sie gingen zu der Tür und Tessa machte sie langsam auf und spähte hinein. „Alles ruhig“ sagte sie und machte die Tür richtig auf. Sie gingen hinein und landeten ohne weitere Komplikationen bei dem Geheimgang. „Einer wartet hier und hält Wache, die anderen gehen mit rein“ er zerrte Tessa in den Geheimgang. „Okay gehen wir rein“ langsam öffnete er die Tür einen Spalt es war still im Verlies und das bekam ihm nicht. Tessa glitt an ihm vorbei und rannte zu der Zelle vom letzten Mal und spähte hinein. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht „Phillip!“. Phillip richtete sich auf und starrte Tessa an „Was macht Ihr hier? Seid ihr des Wahnsinns? Wenn sie Euch greifen seid ihr Tod, was macht ihr hier alleine?“, Tessa grinste „Ich bin nicht alleine“. Kaum ausgesprochen tauchte Junan neben ihr auf. „DU?“ Phillip war sprachlos.
„Für Diskusionen ist keine Zeit wir müssen los. Jack geh zum Stall und sattel schnell Phillip sein Pferd“. Junan machte sich an den Gittern zu schaffen und schließlich bekamen sie es gemeinsam auf. Tessa schwang sich gleich in Phillip seine Arme „Ich hatte Angst um Euch“ sagte sie und schmiegte sich an seine Brust. „Tessa wir müssen hier raus“, er machte sich sachte von ihr los und zog sie hinter sich her. Tessa wusste nicht wie ihr geschah. Er war auf einmal so kalt zu ihr. Wusste sie immer noch nicht alles? Was wurde hier gespielt? Sie stolperte hinter ihm her. Jack wartete mit Phillip sein Pferd beim Stall. „Schwingt Euch rauf“ sagte Phillip zu ihr und sie tat wie geheißen. Die anderen hielten die Tür offen und Phillip ritt mit Tessa in den Wald. Die anderen rannten schnell hinterher und stiegen auch auf Ihre Pferde. Langsam und nur im Schritt ritten sie so weit weg, dass man den Staub beim Galopp nicht mehr sehen konnte. „Wie habt ihr sie gefunden?“ erkundigte sich Phillip, „Wir nicht, Simon hat sie gefunden. Wir haben sie nur an einer Lichtung gefunden“, „Simon? Wo ist er jetzt?“. Junan antwortete „Er versucht in der Zwischenzeit den Vertrag zu bekommen“, „Vertrag?“ er stutzte. „Mein Vertrag“ unterbrach Tessa ihn „Mein Vertrag über das Erbe“. „Dein Erbe? Was haben wir damit zu tun?“, Tessa biss sich auf die Lippe. „Wenn Ihr Eure schlechte Laune an mir auslassen wollt, dann lasst mich einfach gehen. Ich habe keine Lust mich Euch anzuschließen wenn ich wie eine Gefangene oder Unsichtbare behandelt werde“. „So, willst du das?“ Er hielt sein Pferd an „Steigt ab“, „WAAAS??“ schrie ich auf. „Ihr wolltet, dass wir Euch gehen lassen, geht“. Er wartete und als sie sich nicht rührte „Wusste ich es doch“ sagte er und trieb sein Pferd wieder an. Tessa wollte weg, weit weg, aber sie war auf diese Männer angewiesen, alleine würde sie niemals durchkommen.

„Reitet zur Burg, ich werde mit Tessa meinen Bruder suchen“. Die Wachen ritten davon und Phillip wandte sich wieder an Tessa „Wo lang?“, „Ihr Schuft, Ihr Flegel, ich hasse Euch“ stieß sie sauer von sich. „Hütet Eure Zunge liebe Tessa, wo lang?“, „Dort vorne dem Pfad folgen“ sagte sie immer noch sauer.
Sie ritten den Weg entlang und Simon kam ihnen entgegen „Bruderherz“, Simon war sichtlich glücklich ihn wiederzusehen. Die beiden schwangen sich von den Pferden und fielen sich in die Arme. Tessa nutzte ihre Chance, trieb sein Pferd an und ritt davon. Phillip fluchte „Dieses Miststück, darf ich?“ Simon nickte. So schwang sich Phillip hinter Simon in den Sattel. Sie ritten hinter ihr her. Tessa wollte sich gerade umdrehen um zu schauen ob Sie sie verfolgen als sich Phillip hinter ihr in den Sattel schwang, von einem Pferd zum anderen. Erschrocken schrie sie auf und wehrte sich wie wild gegen seinen Griff. Das Pferd bäumte sich auf wurde aber schnell bezwungen und hielt an. „Lasst mich los“ schrie sie ihn empört an. „Das war kein kluger Schachzug meine Liebe“. Simon griff nach ihren Handgelenken und hielt sie fest während Phillip einen Strick suchte. Dann fesselte er sie und stopfte ihr ein Tuch in den Mund und band ein weiteres Tuch um ihren Hinterkopf zusammen. Tessa stöhnte und warf ihm einen bösen Blick zu. „Zur Burg?“, „Nein, das schaffen wir nicht, das wird zu spät, lass uns in der anderen Höhle Unterschlupf suchen“. Also trieben sie ihre Pferde an und ritten los. Vor der Höhle angekommen stiegen sie ab und halfen Tessa aus dem Sattel. Simon entfernte die Zweige und Äste vor der Höhle bis sie rein konnten. Phillip zerrte Tessa hinter sich her, die sich wie wild wehrte. Vor der Höhle weigerte sie sich reinzugehen und versuchte sich gegen die Mauer zu stemmen. Wütend griff er nach ihren Schultern und schob sie vor sich in die Höhle rein. Simon breitete eine Decke aus. Phillip schaute sie an „Hinlegen“, Tessa starrte ihn an und schüttelte den Kopf.
„Simon?“, Simon trat wieder zu ihnen. Phillip griff ihr unter die Arme und Simon riss ihre Füße vom Boden. Sie schrie in ihren Knebel rein und zappelte wie wild. Simon fesselte ihr die Füße zusammen, diesmal etwas lockerer wie damals, aber immer noch fest. Phillip löste danach die Stricke von ihren Händen und zog sie nach hinten um sie dort zu fesseln. Sie schrie immer noch in den Knebel rein. Als sie fertig waren gingen sie weg. Simon ging raus, wahrscheinlich etwas jagen und Phillip machte sich daran ein Feuer zu machen.

Tessa hatte es mittlerweile aufgegeben irgendwas zu machen. Sie war in keinster Weise mehr beweglich und fühlte sich unendlich hilflos. Was wollten diese Männer von ihr? Sie weinte sich leise und schnell in den Schlaf. Als Simon wieder kam mit 3 Hasen schlief sie bereits tief und fest. „Was sollen wir mit ihr machen?“ fragte Simon. „Ich weiss es nicht! Die ganze Geschichte ist so irre“, „Erzähl mir was du rausbekommen hast“ bat Simon und setzte sich zu seinem Bruder ans Feuer. „Es ist so wie wir uns es gedacht haben, der alte Greg ist kein König, er ist auch nicht Tessa ihr Onkel. Ihr Onkel ist mittlerweile seit 3 Jahren Tod, er wurde in ein Verlies gesperrt und dort getötet“, Simon unterbrach ihn „Dann würde der Vertrag schon seit 3 Jahren bestehen. Tessa wäre reich und ich meine wirklich reich. Sie hat ihr Erbe vom alten Greg nicht erhalten. Das würde bedeuten, dass Greg hinter ihrem Erbe her ist“. „Ja das stimmt. Nur wissen wir nicht wer der alte Greg wirklich ist. Wenn ihr richtiger Onkel Tod ist, wer erbt den Thron? Vielleicht hat sie noch einen Bruder?“ „Nein, dass glaube ich nicht. Als ich sie mal nach Verwandtschaft gefragt habe, verneinte sie. Das würde heißen, dass sie keine Prinzessin sondern eine Königin ist“. „Was sollen wir tun?“, „Wir müssen es durch Boten bekannt geben an alle Burgen und uns auf einen Krieg einstellen, der alte Greg wird verbündete haben. Wir müssen aufpassen und dürfen nur wenigen trauen“, „Können wir ihr trauen?“ fragte Simon. Phillip runzelte die Stirn. „Ich glaube schon. Sie wusste von dem allen nichts. Allerdings wird sie ziemlich böse sein, wenn sie es heraus bekommt, wir haben sie entführt kann man sagen, zudem liegt sie gefesselt auf einer Decke in einer Höhle“, beide mussten leise auflachen. „Du magst sie sehr Bruderherz oder? Man sieht es dir an“, Phillip lächelte „Ja, seit der Sache mit dem Verlies. Sie war neugierig und wäre sie es nicht gewesen, hätte ich sie wahrscheinlich nie kennen gelernt. Zudem hat sie mir zur Flucht verholfen. Aber wenn ich ehrlich bin, weiss ich nicht, ob ich das kann. Sie ist eine Königin, auch wenn sie es noch nicht weiss und nach allem was geschehen ist wird sie mich abweisen. Daher habe ich es mir leicht gemacht seit gestern und sie so gut es ging ignoriert. Du hast es ja auch bemerkt, wie böse sie mich immer anschaut“ Phillip seufzte. „Vielleicht solltest du dir und ihr einfach eine Chance geben. Vielleicht wird sie dein Herz brechen Bruder, aber vielleicht auch nicht. Ich kann nicht leugnen, dass sie dich nicht böse anschaut, aber schau in ihre Augen. Sie ist dir nicht böse, sie tut nur so, sie mag dich auch“. Simon stand auf „Ich werde etwas früher losreiten wie ihr. Wir werden uns unterwegs zur Burg treffen oder auf der Burg selber. Schlaf gut Bruder“, er nahm sich von seinem Pferd eine Decke und ging damit in den hinteren Teil der Höhle.

Phillip saß noch eine ganze Weile vor dem Feuer und dachte nach. Er mochte die Kleine, auch wenn sie nie das tat was man ihr sagte. Wenn er es nicht versuchen würde, würde er nie erfahren, ob sie ihn auch mag. Er seufzte und ging zu ihr, nahm eine weitere Decke mit, entfernte den Knebel und legte sich zu ihr. Sie schlief tief und fest und so zog er sie ganz nahe an sich heran, schlang einen Arm um ihre Taille und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Tief atmete er ihren Duft ein.

Als Simon wach wurde schliefen die beiden noch, sie sahen so friedlich und niedlich aus, wie sie da schlafend lagen. Er lächelte böse und ging leise zu ihnen. Er befreite sie von den Fesseln an ihren Füßen und lockerte mit Mühe und Not noch die Fessel um ihre Handgelenke. Dann deckte er sie beide wieder richtig zu. Er nahm sein Pferd und verließ die Höhle. Leise lachend schwang er sich auf sein Pferd und ritt davon.

Tessa wachte auf und spürte einen warmen Arm um ihre Taille, sowie das jemand an ihrem Rücken lag. Sie verspannte sich sofort und merkte, dass sie keinen Knebel mehr im Mund hatte. Erleichtert strich sie sich mit der Zunge über ihre Lippen. Dann drehte sie ihren Kopf ein wenig und merkte, dass es Phillip war, der sich an sie gekuschelt hatte. Sie fühlte die Wärme die von ihm ausging und fühlte sich wohl. Wie konnte das sein, nach allem was er getan hatte? Sie runzelte die Stirn, die Stricke von ihren Füßen waren nicht mehr da und dann merkte sie, dass auch die Stricke um ihre Handgelenke locker waren. Langsam entfernte sie den Strick und zerrte ihre Hand zwischen seinem Arm durch. Sein Arm war muskulös und sein Körper so warm, er schlief noch tief und fest und so kuschelte sie sich noch enger an ihn und machte die Augen wieder zu. Als sie wieder wach wurde lag er noch genauso hinter ihr und wärmte sie. Zufrieden seufzte sie und kuschelte sich noch enger an ihn, um seine Wärme zu genießen. Genau in diesem Augenblick wachte Phillip auf. Er öffnete die Augen und bemerkte, dass sie sich von allein noch enger schmiegte. Auch das Seufzen hatte er noch vernommen, zufrieden lächelte er. Zeit sich zu erkennen zu geben. „Guten Morgen Tessa, gut geschlafen oder genießt ihr nur die Wärme?“, erschrocken sprang sie in einem Satz hoch und starrte ihn an „Ich wollte… Ich dachte… Ich habe… Ich wollte doch nur…“ verlegten blickte sie weg und lief rot an. Oh Gott ist das peinlich! „Ihr habt die Wärme genossen habe ich Recht?“. Tessa blickte ihn an und brachte kein Wort raus. Phillip stand auf und ging auf sie zu. Tessa wich so lange zurück bis sie gegen die Höhlenwand stieß und riss erschrocken ihre Augen auf. Phillip war mit einem Satz bei ihr und stemmte seine Hände links und rechts von ihr ab, sodass sie zwischen ihm und der Wand gefangen war „Nun?“ fragte er nach. „Ich…“ sie wandte den Kopf zur Seite, aber Phillip drehte ihren Kopf wieder zu sich, lächelte sie an und beugte sich dann zu ihr runter und küsste sie energisch. Im ersten Moment wehrte sie sich wie wild, aber er fing ihre Handgelenke ein, hielt sie über ihrem Kopf fest und küsste sie weiter. Erst als sie aufhörte sich zu wehren wurde sein Kuss zärtlicher. Tessa stöhnte an seinem Mund auf und hatte die Augen fest geschlossen. Er gab ihren Mund frei und lächelte über ihre Benommenheit „Der Kuss hat Euch gefallen“ stellte er fest und Tess murmelte nur ein „Ja hmm…“. Erschrocken über ihre ehrliche Antwort riss sie ihre Augen auf und sah das glitzern in Phillips Augen „Ihr Schuft, was fällt euch ein?“, energisch riss sie sich von ihm los und wich zurück. Phillip ging wieder auf sie zu „War mein Kuss so schlimm? So schlimm konnte er nicht gewesen sein, ihr habt gestöhnt und selbst zugegeben, das ihr es genossen habt“. Tessa blieb wie angewurzelt stehen als Phillip wieder auf sie zukam. „Warum versucht ihr etwas zu leugnen, was so offensichtlich ist Tessa?“, „Ich… bitte lasst das“ brachte sie nur hervor. In ihrem Kopf herrschte das total Chaos, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, selbst als Phillip sie an den Schultern fasste und sie wieder so ansah, wehrte sie sich nicht. Er beugte sie wieder zu ihr und küsste sie, doch diesmal erwiderte Tessa diesen Kuss „Wir sollten dies nicht tun“ murmelte sie an seinen Lippen. „Sollten wir nicht?“ hauchte er.
Langsam nahm er sie auf seine Arme, seine Lippen waren immer noch auf ihren und er küsste sie voller Wonne. Er legte sie sachte auf die Decke und legte sich daneben. „Wir sollten es wirklich nicht tun…“ murmelte sie wieder vor sich hin. „Aber du willst es“ stellte er fest und knöpfte langsam ihre Knöpfe an ihrer Bluse auf. Sie lag mit geschlossenen Augen da und wehrte sich nicht mal annähernd. Er schob sachte ihre Bluse beiseite und machte sich an den Knöpfen ihrer Hosen zu schaffen. Seine Augen aber waren immer noch auf ihre Brüste gerichtet. Sie waren so weich und voll. „Du siehst wunderschön aus“ sagte er. „Hm…“ murmelte sie daraufhin, ihre Augen waren immer noch geschlossen. Als er ihre Hose runterzog, fasste sie blind nach seinem Hemd und öffnete seine Knöpfe. Er lachte in sich hinein, sie war wie benommen. „Tessa?“, sie reagierte nicht. „TESSA!“ rief er etwas barscher und sie riss ihre Augen auf und starrte ihn an „Ja?“. „Tessa wo warst du mit deinen Gedanken?“, „Ich weiss nicht“ sagte sie ehrlich. Er lächelte und küsste sie innig und leidenschaftlich. Langsam knöpfte er seine Hose auf und zog sie runter. Tessa hielt die Luft an. „Phillip ich…“ sie hielt inne und starrte ihn mit großen Augen an. „Lass dich einfach fallen Tessa, ich werde dir nicht weh tun“. Sie nickte und legte ihren Kopf wieder auf die Decke. Er zog sie vollständig aus und hielt die Luft an „Du bist so wunderschön“ flüsterte er wieder und küsste sie vom Hals an bis zu ihrem Bauch. Er hauchte viele Küsse auf ihre Haut und sie schloss die Augen um es zu genießen. Er schob sich auf sie und gab ihr dabei einen innigen Kuss auf den Mund. Sie genoss seine Küsse denn auf einmal stöhnte sie auf, er musste grinsen. Langsam teilte er ihre Beine mit seinen und sie riss ihre Augen auf „Phillip ich kann…“, „Tscchhh“ murmelte er, „es wird nur kurz weh tun und es wird dir gefallen, vertrau mir und lass dich einfach fallen“, langsam nickte sie benommen und schloss wieder ihre Augen. Er spürte wie angespannt sie war und fing wieder an sie überall zu küssen. Nach einigen Sekunden entspannte sie sich wieder, dies war sein Augenblick um ihr nicht weh zu tun. Er schob sich langsam in sie rein und sie schrie kurz auf. „Tschhh… gleich ist es vorbei“, er blieb eine Weile in ihr liegen ohne sich zu bewegen, bis er merkte das sie sich entspannte. Sie riss ihre Arme hoch und umschlag so schnell seinen Hals, dass er stöhnte. „Tess“ flüsterte er und fing an sich in ihr zu bewegen. Sie zog ihn zu sich runter und wand sich unter ihm.
Sie lagen noch eine Weile auf der Decke. Tessa hatte sich ganz nah an ihn gekuschelt, ihr Kopf lag auf seiner Brust und sie hatte ihre Augen geschlossen. Plötzlich murmelte sie leise vor sich hin „Danke“. „Danke? Danke für was?“ er lachte. Sie riss ihre Augen auf und wurde feuerrot. Etwas verlegen sagte sie schließlich „Danke für das was du mir gerade geschenkt hast, es war wunderschön“, sie lächelte und er konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen. Er küsste sie und sagte dann leise „Tessa ich will unsere Stimmung ja nicht schwinden lassen, aber wir müssen los“, Tessa lächelte „ich weiss“. Sie standen auf und zogen sich an. Als Phillip fertig war schwang er seine Arme um sie und hielt sie fest. „Ich liebe dich kleine Hexe“ flüsterte er in ihr Ohr, Tessa bog ihren Kopf nach hinten und küsste ihn. Sie schwangen sich auf sein Pferd und machten sich auf den Weg.
„Ich will diese verdammte Hexe von Tessandra McRay haben, sofort. Holt sie mir! Lebendig oder Tod, schafft sie her“ brüllte Greg. Sein richtiger Name war Greg, aber er war nicht der König, dieser befand sich in seiner Gefangenschaft. Er musste verhindern, dass Tessandra dies erfährt. „Schafft mir diese Bande von Arasticco’s her. Ich will sie alle haben, hier!“ schrie er seinen Wachen hinterher. Dann begab er sich nach oben in sein Gemach und schrieb einige Nachrichten an Freunde.

„Phillip wie weit ist es noch? Wir sind schon Stunden unterwegs, ich bin Müde“ Tessa stöhnte. „Es ist nicht mehr weit Kleines, nur noch…“ Phillip hielt plötzlich inne und hielt das Pferd an. „Was ist?“, „Tsschhh“, Tessa hob den Kopf und lauschte, konnte aber keinen Laut hören. Sie blickte Phillip fragend an.
Junan und die anderen Wachen hatten die Burg bereits erreicht. Keiner von den anderen wusste, dass sie Spione waren. Junan brachte sein Pferd zu den Stallungen und verwand dann ungesehen in einem Geheimgang, von dem keiner wusste. Er machte sich bereit.

Phillip stieg von seinem Pferd ab „Tessa bleib hier. Ich schaue nach, irgendwas stimmt hier nicht“, Tessa nickte. Er ging geduckt Richtung Burg und sah eine Armee von Wachen. Wachen vom alten Greg, er stöhnte. Es würde nicht leicht werden in die Burg zu kommen. Er ging wieder zurück. „Tessa, Greg hat Wachen vor unserer Burg positioniert. Wir kommen nicht ungesehen rein, selbst vor dem Geheimgang an der Seite stehen Wachen“. „Wie sollen wir an ihnen vorbei Phillip?“ fragte sie nach. „Tessa hör mir zu. Das Burgtor steht offen. Mach dein Haar auf und lass es runter. Wenn ich ‚Jetzt‘ sage wirst du ohne dich umzudrehen auf das Tor zureiten. Die Wachen von Greg werden dich mit Pfeilen beschießen, halte dich soweit wie möglich unten, dreh dich nicht um und reite einfach auf das Tor zu. Wenn meine Wachen sehen, dass eine Frau beschossen wird, werden sie dich rein lassen. Da sie dich nicht kennen, werden sie dich vom Pferd reißen, wehr dich nicht. Sag ihnen, dass ich draußen bin und kämpfe und dass sie Wachen rausschicken sollen. Mach einfach was sie sagen. Sie werden dir nicht weh tun, aber du solltest dich nicht wehren, verstanden?“, Tessa starte ihn mit großen Augen an „Du willst kämpfen um mich in die Burg zu bringen?“, „Ja und nun los“. Phillip schwang sich hinter Tessa in den Sattel und spornte sein Pferd an. Sie ritten ganz normal los, bis sie gesehen wurden. Als Phillip merkte, dass sie nicht zur Burg gelassen wurden sprang er ab, gab Tessa das Zeichen und kämpfte gegen eine Unmenge von Wachen an. Tessa trieb das Pferd an und ritt so schnell sie konnte Richtung Burgtor. Phillip hatte Recht, die Wachen sahen, dass sie eine Frau war und hielten ihr so gut es ging den Rücken frei. Sie durchquerte das Burgtor und hatte Probleme das Pferd zu stoppen. Es gelang ihr erst nach ein paar Sekunden. Das Burgtor donnerte zu. Um sie herum standen Wachen und richteten ihre Schwerter auf sie. Sie stieg vom Pferd ab und wurde sogleich hart gepackt „Wer seid ihr und was soll das?“. Die Stimme klang hart, energisch und duldete keinen Wiederstand. Tessa musste schlucken, dadurch kam ihre Antwort mit einer kleinen Verzögerung. „SPRECHT“ schnauzte sie der Typ an und drehte sie zu sich rum. „Bitte, hört mich an. Vor euren Mauern kämpft Phillip mit den Wachen, bitte schickt ihm Verstärkung“. Der Typ beschaute sie und lachte dann plötzlich los „Für wie dumm haltet ihr uns, Weib?“, „Ich halte euch nicht für dumm!“ sagte sie empört und riss sich los. Sofort kamen die Wachen näher mit ihren Schwertern. Ihr wurde unwohl, Phillip war allein dort draußen und der Typ schenkte ihr nicht einmal mehr Beachtung. „Sperrt sie ein“ sagte er plötzlich und drehte sich um. Im gleichen Moment wurde sie von einer der Wachen gepackt „Wartet!“ schrie sie ihm hinterher „Mein Name ist Tessandra McRay. Ich schwöre euch, dass ich euch nicht anlüge. Phillip ist dort draußen und kämpft und ihr schenkt mir nicht einmal Beachtung. Ich werde keinen Wiederstand leisten aber bitte euch, wenigstens nachzusehen. Ich lüge nicht!“. Der Typ drehte sich um und starrte sie an „Tessandra McRay? Das soll ich euch glauben? Wieso haben dann eure Wachen auf euch geschossen?“, „Bitte, ich werde keinen Wiederstand leisten und euch alles erklären, aber bitte schickt Wachen raus!“, Tessa war verzweifelt. „Nun gut, ihr werdet mit einer meiner Wachen reingehen. Falls ihr Wiederstand leistet oder nicht das tut was er sagt, sperre ich euch ein. Ich warne euch, wenn ihr mich angelogen habt, dann Gnade euch Gott!“ damit drehte er sich um. Die Wache ließ von Tessa ab und sie rieb an ihren Handgelenken. „Jo, bring sie rein und kümmere dich um sie. Lass sie ja nicht aus den Augen!“, „Jawohl Sir“ ertönte eine Stimme in ihrer Nähe und einer der Wachen löste sich von den anderen und kam auf sie zu „Mylady? Würdet ihr bitte mitkommen“, Tessa lächelte „Gerne“. Sie ging mit diesem Jo mit.
Sie waren gerade an dem Brunnen vorbei gegangen, als sich das Burgtor öffnete und Wachen nach draußen stürmten, Tessa blieb wie angewurzelt stehen „Mylady? Bitte kommt mit“ ertönte eine Stimme hinter ihr, die Wache. Tessa drehte sich um und murmelte eine Entschuldigung. Dann ging sie mit ihm in den großen Saal. „Setzt euch bitte“, Jo drehte sich um ging zu einer anderen Tür, zog sie auf und brüllte nach einem Bediensteten „Bringt er Lady etwas zu trinken“. Nach kurzer Zeit erschien ein junger Bursche mit einem Tablett „Bitte sehr Mylady“ er verneigte sich und zischte wieder aus dem Saal. Tessa starrte ihm hinterher. Sie nippte Gedankenverloren an dem Wein, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, Jo sprang auf. Eine Wache brüllte ihn an er sollte sofort mitkommen. Dafür wurde eine andere dagelassen. Nach kurzer Zeit sagte die neue Wache „Würdet ihr bitte mitkommen Mylady?“, Tessa nickte, stand auf und folgte ihm. Als sie gerade die Tür aus dem Saal passiert hatte wurde sie hart von hinten gepackt, ihr Mund zugehalten und ein Dolch presste sich an ihren Hals „Ein Wort und ihr seid auf der Stelle Tod“. Die Wache fesselte ihre Hände auf dem Rücken. Tessa stöhnte „Still Weib“. Dann wurde ihr ein dickes Tuch in den Mund gestopft. Sie wurde umgedreht und starrte in das Gesicht von Junan, sie riss ihre Augen auf. „So sieht man sich wieder Schätzchen, ihr werdet mit mir kommen. Ein Wort, ein Ton oder auch nur der kleinste Wiederstand und ihr seid auf der Stelle Tod, habe ich mich soweit klar ausgedrückt?“, Tessa schluckte und nickte dann. Er packte sie an den Armen und schaute zu seiner Wache „Sie zu, dass uns keiner folgt Jack“ und zog sie neben sich her. Tessa stolperte neben ihm her und wusste nicht wie ihr geschah. Was ging hier vor? Wieso passierte das hier? Ihr kam ein böser Gedanke, dieser Junan war wahrscheinlich ein Spion von ihrem Onkel und er würde sie zu ihm bringen. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Junan drehte sich um, drückte sie gegen die Wand und kam ihrem Gesicht gefährlich nahe „Ich wiederhole mich nur ungern Tessandra. Wenn ihr an eurem Leben hängt, dann kommt mit mir. Wenn ihr nicht freiwillig mitkommt, dann werde ich euch zwingen. Ihr habt keine Wahl, also bewegt euch, bevor ich mich vergesse“ schnauzte er sie an. Tessa ihre Augen weiteten sich unaufhörlich, dann nickte sie. Junan zog sie hinter sich her. Sobald ein Bediensteter kam wurde sie zur Seite gezogen und der Dolch presste sich an ihren Hals. Dies geschah einige Male und Tessa hatte panische Angst. Daher hielt sie immer still und wagte nicht einmal zu atmen. Am Ende des Ganges drückte er sie gegen die Wand „Rührt euch ja nicht von der Stelle“, drohte er ihr, dann drehte er sich um und fuchtelte an einem Regal herum. Tessa runzelte die Stirn, blieb aber genau da stehen wo sie war. Eine Tür öffnete sich und sie wurde gepackt und reingezogen. Dann schloss er wieder die Tür. Er zog sie noch ein wenig weiter rein, bis sie sah, dass sie sich in einem Zimmer befanden. Junan drehte sie zu sich um, zog sie an sich ran und schaute ihr in die Augen, die sich unaufhörlich weiteten „Ich werde euch nichts tun! Wenn ihr ein braves Mädchen seid und keinen Ton von euch gebt, dann werde ich den Knebel entfernen“. Nach einigem zögern nickte sie dann. „Ich warne euch, wenn ihr brav seid wird euch nichts geschehen“, wieder nickte Tessa. Er nahm ihr den Knebel aus dem Mund und Tessa zog erst mal scharf die Luft ein. „Setzen“ befahl er ihr und sie ließ sich gleich in den Sessel fallen. Sie hatte solche panische Angst, dass sie einfach nur still da saß und sich nicht rührte. Was wollte er von ihr?

Draußen herrschte das reinste Chaos. Eine wilde Schlacht beider Clans war entfacht und schließlich gelang es Phillip mit seinen Wachen und seinem Bruder wieder in die Burg zu kommen. Robert drehte sich zu seinem Bruder Phillip um „Dann hat sie wirklich nicht gelogen! Warum haben die Wachen auf sie geschossen? Wie kommst du an sie ran?“. Phillip seufzte „Tessa hat mich aus dem Verlies ihres Onkels befreit, ungewollt. Sie war neugierig wie sie sagte und als sie unten war hat sie wohl etwas gehört was sie erschreckt hat, daraufhin hat sie sich an mein Verliesgitter gepresst. Als ich einen Arm um ihren Hals geschlungen habe, hat sie angefangen zu schreien, also hielt ich ihr zusätzlich noch den Mund zu. Bei ihrem Wehrversuch hat sie den Schlüsselbund fallen lassen und ist davongerannt, allerdings in die falsche Richtung. Als ich sie dann gefunden habe saß sie auf dem Boden. Als ihr Onkel dann aber kam, habe ich sowas wie Angst in ihren Augen gelesen, sie hatte wohl Grund zur Panik. Spaziergang im Verlies, Gefangenen befreien. Aber durch sie bin ich entkommen“, Phillip hatte bei seiner Kurzzusammenfassung ein Dauerlächeln im Gesicht und Robert runzelte die Stirn „Habe ich etwas verpasst?“ fragte er nun neugierig nach und Phillip nickte. „Ich kann nur so viel dazu sagen, dass Tessa nichts von alledem weiss was dort in der Burg vor sich geht. Greg ist nicht der König, er ist ein Betrüger, er hat mich ins Verlies gesperrt und mich des Mordes beschuldigt“. Robert schnappte nach Luft. „Was hast du mit ihr vor?“, „Ich glaube, erst mal brauch sie etwas Deftiges zu Essen und viel Schlaf. Dann müssen wir uns überlegen wie wir Greg stürzen und ob uns Tessa bei der Sache helfen kann. Robert, ich will das ihr hier nichts getan wird, verstanden?“. Robert blinzelte, dann brach er in einem lauten Lachanfall zusammen „Du hast dich in sie verliebt, oh Bruderherz, endlich“. „Sehr witzig Robert, aber ja, ich liebe sie. Wir sind schon einige Zeit zusammen wenn du weißt was ich meine“ er zwinkerte ihm zu. „Nun, dann geh zu deiner Lieben, ich habe sie mit Jo rein geschickt“, „Danke“ damit ging Phillip. Auf dem Weg kam ihm Jo entgegen „Jo, gut das ich dich finde, wo ist Tessa?“, „Hallo Mylord, Robert hat nach mir gerufen und ich suche ihn, eine andere Wache ist bei ihr. Wenn ihr mich entschuldigen würdet“ damit drehte er sich um. Phillip runzelte die Stirn. „Welche andere Wache Jo?“, es dauerte bis Jo reagierte, dann bekam er große Augen und schrie kurz auf „Verdammt“ brachte er dann hervor. Die beiden rannten in die Burg. Robert sah beiden hinterher und rannte dann mit einem kurzen Wink zu den Wachen hinterher. Alle versammelten sich in der Halle. „Wo ist sie?“ brüllte Phillip nun Jo an, der sofort zusammen zuckte. Bevor er eine Antwort geben konnte drängte Robert sich dazwischen „PHILLIP!“.

„Nun Tessa, ich möchte, dass ihr mir ein paar Fragen beantwortet. Ihr solltet ehrlich sein, ich bin nicht auf Scherze raus“, er sah sie eindringlich an und Tessa nickte wieder. „Ihr dürft reden, aber kommt nicht auf die Idee zu schreien“, „Wenn ich die Fragen beantworten kann werde ich dies tun“ gab sie schließlich von sich und Junan schien ein wenig lockerer zu werden. „Was hat Phillip euch über Greg gesagt?“ war seine erste Frage und Tessa starrte ihn etwas ratlos an, so fand er. „Phillip hat mir nichts gesagt. Was ist mit meinem Onkel?“, sie war ein wenig verwirrt. „Er hat nichts erzählt?“, „Nein“, Junan runzelte die Stirn. „Vielleicht sollte ich euch sagen, dass Greg nicht euer Onkel ist“ sagte er schließlich. „Wie bitte?“ brachte Tessa hervor und verstand überhaupt nichts mehr. Was sollte das und woher wusste er das? „Phillip hat euch wirklich nichts gesagt“ stellte er fest „Greg ist ein Betrüger Tessa und ich bin im Auftrag von ihm hier“, „Was wollt ihr von mir?“ brachte sie heiser hervor. „Ich werde euch zu ihm bringen, er will euch lebend oder Tod. Lebend seid ihr aber mehr wert“, Tessa schnappte nach Luft „Er hat Kopfgeld auf mich angesetzt?“, „Ja“. Tessa wurde auf einmal schlecht. Sie war immer noch gefesselt, aber sie musste sich schnellstens übergeben. Sie blickte sich um und sah den Eimer, sie sprang auf und rannte auf den Eimer zu. Junan ergriff sie „Ihr braucht gar nicht erst versuchen wegzulaufen“ sagte er barsch bis er ihre dicken Backen sah, wie weiss sie war und das sie ihren Kopf schüttelte, er ließ sie los und sie fiel vor dem Eimer auf den Boden.

Phillip seine Beine versagten und er sackte auf den Boden. Robert versuchte ihn noch aufzufangen, aber es war zu spät. Er kniete sich neben ihn „Wir werden sie finden Phillip“. Nun meldete sich auch Jo, der ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte „Mylord es tut mir so…“ weiter kam er nicht. Phillip blickte auf „RAUS!“ brüllte er und wollte schon wieder auf die Beine springen, aber seine Beine waren immer noch wackelig. Jo starrte ihn an, dann nickte er und ging. „Jo! Nicht raus aus diesem Raum, RAUS AUS DER BURG! Ich will euch hier nie wieder sehen, habt ihr mich verstanden?“. Jo starrte ihn entsetzt an und blickte hilfesuchend zu Robert. „Phillip meinst du nicht, dass es etwas zu hart ist ihn gleich…“, „Er soll verschwinden, ich will ihn hier nie wieder sehen“ entgegnete er, dann blickte er wieder auf „Wenn Tessa etwas zustößt werde ich dich umbringen Jo. Geh bevor ich dich einsperren lasse“. Jo ließ sich dies nicht zweimal sagen, rannte raus schwang sich auf sein Pferd und ritt davon.

Junan sah immer noch auf Tessa die gut den Eimer füllte. Als sie endlich aufblickte war sie Aschfahl „Tessa ich glaube ihr solltet euch etwas hinlegen. Gebt mir eure Hände, ich werde die Fesseln entfernen“, Tessa blickte ihn dankend an. Ihr war immer noch schlecht. Er machte die Fesseln ab und brachte sie zum Bett was im Zimmer stand. Tessa rollte sich gleich zusammen und schloss die Augen. Junan drehte sich um, sah in den Eimer und schüttelte den Kopf, lehrte ihn und stellte ihn vors Bett. Er wollte es ihr noch sagen, aber sie schlief schon tief und fest. Er legte sich auf die andere Seite des Bettes auf den Rücken und starrte zur Decke. Er müsste die Flucht um einen Tag verschieben, so könnte er sie nicht mitnehmen, er fluchte leise vor sich hin. Dann machte auch er die Augen zu und schlief kurz danach ein.

Jo war in seiner vollen Tracht und seinem Pferd davongeritten. Er verfluchte sich. Phillip war so sauer gewesen, so kannte er ihn nicht. Er war immer eine gute Wache gewesen, treu ergeben und ein guter Freund der Arasticcos. Er würde sie suchen und heile zurück bringen. Immer weiter ritt er in den dichten Wald zu der einzigen kleinen Lichtung in der Nähe, dort schlag er sein kleines Lager auf. Er war alleine und musste achtgeben, dass ihn keiner sah.
Robert tadelte seinen Bruder „Meinst du das war nötig? Er ist uns immer treu ergeben gewesen und ein guter Freund von uns. Phillip!“, „Ich weiss“ brachte er nur hervor und hatte auch schon gleich ein schlechtes Gewissen. Robert blickte hoch und schickte mit einer Handbewegung alle Leute aus dem Saal, dann half er Phillip wieder auf die Beine und brachte ihn in den Sessel vor die Feuerstelle.

Am nächsten Morgen erwachte Tessa schwerfällig. Neben ihr lag Junan der einen Arm um ihre Taille gelegt hatte. Langsam zog sie den Arm von ihr herunter und stand auf. Ihr war immer noch schlecht, zu ihrer Genugtuung stand der Eimer neben dem Bett. Sie ging langsam durch das Zimmer und schaute sich um. Dann sah sie ein kleines Fenster und schaute durch, leider konnte sie kaum etwas sehen da ein großer Baum davor stand. Sie prüfte ob es sich öffnen lassen würde und war erstaunt, dass es klappte. Erleichtert atmete sie die frische Luft ein, zog sich einen Sessel vor das Fenster und ließ sich dann einfach fallen und schloss die Augen. Sie versank sofort wieder in einen tiefen Schlaf. Als Junan wach wurde und sie nicht mehr neben ihm lag sprang er aus dem Bett und fand sie dann aber schlafend vor dem Fenster. Sie hatte anscheint nicht mal versucht zu fliehen und das rechnete er ihr hoch an.

Phillip hatte eine schlaflose Nacht hinter sich. Er fühlte sich miserable und Krank. Es klopfte an der Tür und er gab einfach keine Antwort. Auf Gesellschaft hatte er keine Lust. Zu seiner Überraschung riss aber jemand die Tür auf. „Phillip! Verdammt! Stell dich nicht so an, mach dich fertig, wir ziehen gleich los und suchen sie“, Phillip machte schon den Mund auf aber Robert kam ihm zuvor „Es ist mir egal was du sagen willst, mach das du fertig wirst, in 15 Minuten unten beim Brunnen und wehe du bist nicht da“, damit knallte er die Tür hinter sich zu.

Jemand rüttelte sie und sie machte die Augen langsam auf. „Morgen. Ich hab uns etwas zu frühstücken gemacht“, „Ich glaube nicht, dass ich etwas runter bekomme“. Junan lächelte „Ihr solltet wenigstens etwas von dem Laib Brot essen. Euch geht es etwas besser und so werden wir heute noch aufbrechen“, Tessa nickte. Er teilte das Laib Brot und gab ihr die Hälfte. Zögernd nagte sie daran rum.

Phillip hatte sich angezogen und war auf dem Weg nach unten. Er stutzte als er sah was sein Bruder veranstaltet hatte „Die ganzen Wachen sollen mit?“ fragte er verwirrt „Ja und nun komm“. Sie schwangen sich auf die Pferde und ritten los.

Als Tessa endlich das Laib Brot aufgegessen hatte machte er sich bereit für die Flucht. Es war egal ob sie es bei Tage oder Nacht machen würden. „Tessa ihr wart bisher brav, wollt ihr es weiterhin sein oder muss ich euch fesseln? Wir reiten nicht alleine, einige Wachen werden mitkommen, daher wird eine Flucht für euch nicht möglich sein“. Tessa starrte ihn böse an „Ich hasse euch. Wieso bringt ihr mich zu Greg? Er wird mich umbringen!“ sagte sie empört und sprang dann so plötzlich auf und rannte zur Tür das Junan kaum folgen konnte. Dann ertönte ein Fluch und er hastete hinter ihr her. Kurz vor der Tür bekam er sie zu packen, sie schrie sofort auf und er hielt ihr den Mund zu. Dann zog er an einer kleinen Schnur und keine 5 Sekunden später tauchten einige Wachen auf. Sie wurde gefesselt und geknebelt. Sie fühlte sich wieder hilflos und bereute alles. Wieso nahmen diese Idioten nicht einfach ihre Halbschwester als Geisel, sie wäre viel mehr Wert als sie. Moment! Dachte sie, Greg würde niemals den Betrag für sie zahlen, er würde sie gleich umbringen und gleichzeitig auch denjenigen der sie zu ihm bringen würde. Sie versteifte sich unwillkürlich und wollte es Junan sagen, war aber geknebelt, also versuchte sie seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Junan merkte, dass etwas nicht stimmte und dachte ihr sei wieder schlecht. „Tessa. Ich warne euch, wenn ihr schreit bringe ich euch auf der Stelle um!“, Tessa nickte. Junan nahm den Knebel aus ihrem Mund und sie atmete erleichtert auf „Junan, bitte bringt mich nicht zu Greg, er wird euch nicht bezahlen“, „Wieso sollte er nicht zahlen?“ fragte er nach, erstaunt über die Situation. „Ob er nun mein Onkel ist oder nicht, er will mich umbringen um an mein Erbe ranzukommen. Er hasst mich, ich bin nur eine Nichte, nicht die Tochter von ihm. Wieso sollte er zahlen? Überlegt doch mal. Wenn ihr mich zu ihm bringt, wird er nicht nur mich umbringen sondern euch alle auch. Keine Zeugen!“ brachte sie hervor. Junan starrte sie an. „Wir werden losreiten. Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen“, damit ließ er sie endlich los und drehte sich um. Tessa starrte ihm hinterher „Junan!“, aber er hörte schon nicht mehr hin. Zu ihrer Erleichterung wurde ihr das Tuch nicht wieder in den Mund gestopft, dafür war sie brav und brachte keinen Ton von sich, als sie sich aus der Burg schlichen. Draußen angekommen wurden ihnen gleich Pferde gestellt. Sie wurde an der Taille gepackt und auf das Pferd gehoben, Junan schwang sich sekundenschnell hinter sie und ließ seinen Griff um ihre Taille nicht los. „Los geht es“.

Jo wachte durch Krach auf, eine Wolke aus Staub zog sich aus der Burg genau auf ihn zu. Er sprang auf, räumte alles beisammen und versteckte sich um zu sehen, wer dort kam. Wenn es Phillip mit seinen Wachen war so wollte er ihm nicht begegnen, aber vielleicht waren es auch die Entführer und sie hatten Tessa bei sich. Er sah kurze Zeit später 5 Wachen, Junan und Tessa an sich vorbeireiten. Junan! Wie konnte er nur so doof sein und das nicht merken, er hatte sich immer so komisch verhalten. Langsam und mit genug Abstand ritt er ihnen nach. Irgendwann mussten sie eine Pause einlegen oder Schutz vor der Nacht suchen, dies wäre seine Chance. Es kam ihm sehr lange vor, sie hatten nur eine kurze Pause eingelegt und Tessa wurde gut bewacht. Es würde nicht einfach werden sie zu befreien. Als es draußen langsam dunkel wurde suchten sie sich eine Lichtung zum rasten für die Nacht. Jo hielt sich im Hintergrund bisher wurde er nicht bemerkt.

Tessa wurde aus dem Sattel gehoben und stöhnte auf. Sie waren so lange geritten, dass sie nichts mehr spürte, ihr tat alles weh. Sie ließ sich gleich in den Sand sinken. Zelte wurden aufgebaut und ein Feuer gemacht. 3 von den Wachen machten sich auf den Weg um etwas zu Essen zu holen. Tessa saß im Sand und hatte ihren Kopf gegen einen Baum gelehnt, sie war sichtlich erschöpft. Als das Zelt von Junan endlich stand, die Hasen am Feuer hingen und alle schließlich gegessen hatten wurde sie gefesselt ins Zelt gebracht. Die anderen saßen lachend vorm Feuer.
Tessa rollte sich zusammen so gut es ging und schlief schnell ein. Jo saß hinter dem Zelt und ritze es langsam auf. Er wollte weder von Tessa die Aufmerksamkeit haben noch von ihren Entführern. Als er sich einen Eingang verschafft hatte überlegte er wie er sie raus schaffen sollte, doch dies war nicht mehr nötig da sie durch das Zittern wach wurde. Kalt Luft strömte ins Zelt. Sie machte ihre Augen auf und schrak zusammen als jemand neben ihr stand und auf sie runter schaute. Sie wollte gerade losschreien als der Mann ihr den Mund zuhielt. „Lady Tessandra! Ich bin es Jo. Bitte nicht schreien“, Tessa nickte langsam und Jo nahm seine Hand weg. Dann zog er seinen Dolch und durchtrennte die Fesseln. „Wir müssen schnell hier weg. Es tut mir leid, aber wir müssen reiten“ er lächelte und Tessa verdrehte als Antwort die Augen. Sie schlichen sich weg und begaben sich zu seinem Pferd. Schnell schwang sich Tessa in den Sattel und rückte nach vorne. Dann ritten sie langsam los um keine Staubwolke zu erzeugen. Als sie genug Abstand hatten galoppierten sie los. „Wieso seid ihr alleine hier Jo?“ fragte Tessa nach. Jo seufzte „Als ihr nicht mehr im Saal wart als ich mit Phillip rein rannte da verlor er… naja wie soll ich es sagen? Er war verzweifelt und gab mir die Schuld, dass ihr nicht mehr da wart. Ich hatte ja auch den Auftrag auf euch aufzupassen, ich konnte ja nicht ahnen, dass wir wirklich Spione auf der Burg hatten. Er hat die Geduld verloren und mich fort geschickt. Er sagte ich solle nie wieder kommen, er will mich nie wieder sehen“ er beendete seinen Satz und fügte noch hinzu „Ich war den Arasticcos immer treu ergeben und diene ihnen gerne, aber damit habe ich mir wohl mein Eigentor geschossen“. Tessa drehte ihr Gesicht zu Jo „Jo, ihr habt mich befreit, er wird euch vergeben“, doch Jo schüttelte den Kopf „das glaube ich leider nicht“, „Er wird, dafür werde ich persönlich sorgen! Ich danke euch!“ sie lächelte ihn an und ein kleines Lächeln huschte nun auch über sein Gesicht. Sie ritten eine Weile schweigend vor sich hin bis Tessa die Stirn runzelte „Wo reiten wir hin? Das ist nicht der Weg zur Burg, das ist… ihr wollt mich doch nicht wohl auch zu Greg bringen um mein Kopfgeld zu bekommen oder?“ schrie sie leise auf. „Kopfgeld?“ Jo hielt das Pferd an „Was meint ihr mit Kopfgeld?“. Tessa schüttelte den Kopf „Ihr wisst es nicht? Greg hat ein hohes Kopfgeld auf mich ausgesetzt, Tod oder Lebendig, wobei ich lebendig mehr Wert bin. Das sagte mir heute Morgen Junan. Aber wenn ich ehrlich bin weiss ich, dass Greg nicht zahlen wird. Derjenige der mich zu ihm bringt, wird mit mir sterben“. „Ich wusste wirklich nichts von dem Kopfgeld und ja wir reiten zu Greg, aber aus einem anderen Grund. Phillip und Robert sind mit einer ganzen Schar von Wachen auf dem Weg zu ihm. Sie suchen euch und wir müssen sie vorher erwischen. Wenn sie die Burg angreifen wird es Krieg geben. Ich meine, es wird so oder so einen geben, aber es soll aus dem richtigen Grund stattfinden wenn ihr wisst was ich meine Mylady?“ er lächelte ihr zu „Wir sollten eine kleine Rast einlegen“, er stieg vom Pferd ab und half ihr runter. „Bitte nennt mich Tessa, Jo“, er nickte. Sie aßen etwas von den Früchten die sie in der Nähe fanden und machten sich dann weiter auf den Weg. „Meint ihr wir werden sie vorher erreichen?“, „Das denke ich Tessa. Ihr seid Müde, lehnt euch an mich und versucht ein wenig zu schlafen, ich wecke euch wenn etwas sein sollte“, Tessa drehte ihren Kopf um und lächelte, dann lehnte sie sich an Jo und schloss ihre Augen. Es dauerte nicht lange und sie schlief tief und fest.

„Robert, wir werden sie nicht finden“ sagte Phillip doch er bekam sogleich von seinem Bruder einen strengen Blick „Phillip, wenn du nicht mein Bruder wärst würde ich dich auf der Stelle verprügeln, reiß dich endlich zusammen. Wir sind Nahe an der Burg dran und haben Tessa noch nicht gesehen, wir müssen davon ausgehen, dass sie schon bei Greg ist. Es wird Krieg geben, so oder so. Aber verdammt reiß dich zusammen, ich kann keinen Jammerlappen gebrauchen“.
Tessa schlief tief und fest und Jo dachte über das nach was Tessa ihm gesagt hatte. Wenn Phillip rausbekommt, dass ein Kopfgeld auf sie angesetzt ist, dann wird er denken er will sie ausliefern. „Ich muss Phillip so schnell es geht finden“ murmelte er vor sich hin, schlang einen Arm um Tessas Taille und gab dem Pferd einen Tritt in die Flanken. Plötzlich sah er vor sich eine dicke Staubwolke. Sie war nicht weit entfernt und es konnte jeder sein, daher drosselte er das Tempo und ritt langsam mit Tessa ran.

„Wir müssen eine Rast einlegen“ sagte Robert und hielt seine Truppe an. Sie bauten auf einer kleinen Lichtung die geschützt wurde durch viele Bäume ihre Zelte auf. Phillip setzte sich unter einen Baum und machte die Augen zu. „Geh in dein Zelt Phillip und ruh dich aus“ mahnte ihn Robert und zog ihn fast noch sanft hinter sich her.

Jo näherte sich der Lichtung und sah die Anzüge der Arasticcos und atmete auf. Nun musste er Robert finden und… „Stehen bleiben und keine falsche Bewegung“ ertönte es plötzlich hinter ihm. „Lass dein Schwert fallen“, Jo tat wie geheißen. „Absteigen!“, Jo runzelte die Stirn, Tessa schlief immer noch vor ihm. Er schüttelte den Kopf „Es geht nicht“, damit drehte er seinen Kopf nach hinten und sah Robert. Robert runzelte die Stirn „Jo!“ sagte er erstaunt, ließ sein Schwert sinken und starrte ihn an „Was machst du hier?“, „Schau vor mich“ entgegnete er langsam und lächelte dabei. Robert trat vor ihn und seine Augen weiteten sich. Vor Jo lag eine schlafende Tessa. „Wie zum…?“, „Junan! Junan war es, er hat sie entführt. Greg hat anscheint ein Kopfgeld auf Tessa angesetzt und Junan war auf dem Weg dorthin. Ich konnte sie in der Nacht aus dem Zelt holen. Wir sollten sie allerdings schlafen lassen, sie ist mehr wie erschöpft. Ich bin hinter Junan hinterher geritten und sie hat kaum geschlafen“. Robert lächelte „Das wird Phillip dir hoch anrechnen mein Freund! Er hat mittlerweile eingesehen, dass es nicht richtig war dich fortzuschicken. Ich habe auf ihn eingeredet. Kommt lasst uns zum Lager gehen, ihr seid sicher hungrig“, Jo nickte „Danke das wäre toll“. Langsam gingen sie auf die Lichtung zu. Als die Wachen Jo sahen zogen sie ihre Schwerter, aber Robert gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass keine Gefahr droht. Dann sahen sie auch alle Tessa und hielten inne. Eine der Wachen trat vor und hielt Tessa fest damit Jo vom Pferd steigen konnte. Robert griff nach ihr und trug sie dann zu dem Zelt von Phillip. Sie rekelte sich nicht einmal. Er machte das Zelt auf und Phillip fuhr ihn sogleich an „Was willst du hier? Lass mich in…“ plötzlich hielt er inne und starrte seinen Bruder an, der Tessa in den Armen hielt. „TESSA!“ Phillip sprang auf, „Tschsch Bruderherz, sie ist vollkommen erschöpft. Lass sie schlafen“. Er legte Tessa behutsam auf die Felle. „Wie…?“ brachte er nur hervor, „Phillip mein Bruder, du solltest demjenigen danken den du vor 2 Tagen aus deiner eigenen Burg fortgeschickt hast“, damit drehte er sich um und ging. Phillip starrte ihm hinterher. Jo? Er schaute auf Tessa hinab, die tief und fest schlief.

Jo setzte sich ans Feuer und bekam eine große Portion Fleisch mit einem Laib Brot und Käse. Er war so hungrig das er die Mahlzeit fast schon verschlang. Er war nervös. Zwar sagte Robert, dass Phillip ihm es hoch anrechnen würde, dass er Tessa hergebracht hatte, dazu noch heile und gesund, aber dennoch hatte er Angst, dass er immer noch sauer sein könnte.
Phillip öffnete das Zelt und schaute raus. Dann sah er eine Wache und winkte sie zu sich „Niemand geht in dieses Zelt, hast du verstanden? Pass auf!“, damit ging er Richtung Feuer.
Jo war so in seinen Gedanken versunken und mit Essen beschäftigt, dass er nicht bemerkte wie Phillip vor ihn trat. Erschrocken ließ er seine Schüssel fallen, sprang auf und wich sofort zurück. Zu mehr kam er allerdings nicht, denn Phillip zog ihn in seine Arme „Ich danke dir Jo, dass du Tessa heile zu mir gebracht hast und es tut mir Leid, dass ich dich fortgeschickt habe, ich… ich…“ ihm fehlten die Worte „ich war so sauer und… es tut mir Leid, Jo!“. Jo starrte ihn mit großen Augen an, der Lord und sein Freund, hatte sich soeben bei ihm persönlich entschuldigt, er konnte es nicht fassen. „Phillip es tut mir auch Leid. Ich hätte aufpassen sollen und ich konnte deine Reaktion verstehen nur warst du so aufgebracht wie ich es von dir noch nie gesehen habe, ich hatte ehrlich Angst“ brachte er leise hervor und senkte den Kopf. „Ich war sauer und aufgebracht. Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Nimmst du meine Entschuldigung an und kommst zurück?“ er lächelte und Jo nickte „Gerne“. Dann schaute er wieder nach unten auf die Schüssel die er fallen gelassen hatte, bückte sich und hob sie hoch. Eine der anderen Wachen kam und nahm ihm die Schüssel ab und gab ihm eine neue, sowie auch Phillip. Dieser nahm sie dankend an. Beide setzen sich und aßen schweigend. Als sie fertig waren nahm sich Jo ein Herz und erzählte Phillip von Junan und was er von Tessa in Erfahrung gebracht hatte, auch das mit dem Kopfgeld und was Tessa darüber dachte. Phillip dankte ihm und ging später in sein Zelt und schickte die Wache fort.

Junan trat in sein Zelt, sah den zerrissenen Stoff an der Hinterseite und fluchte „Sie ist entkommen“ brüllte er. Sie schwangen sich auf die Pferde und erkundeten die Gegend ab, leider fanden sie keine Spuren und die Nacht war zu dunkel um weiterzureiten. Sie waren gezwungen die Rast einzuhalten.

Er schaute auf die noch immer schlafende Tessa herab. Sie sah so friedlich und wunderschön aus und er hatte sie wieder. Das verdankte er Jo, er würde sich etwas einfallen lassen für ihn, das war er ihm schuldig. In dem Moment drehte sich Tessa auf die Seite. „Tessa?“, aber sie gab keine Antwort. Schmunzelnd legte er sich auf die Felle, zog Tessa an sich heran und legte seinen Arm um ihre Taille und vergrub sein Gesicht in ihren braunen Haaren die wild durcheinander lagen. Sie gab einen kurzen Seufzer von sich. Zufrieden schlief auch Phillip irgendwann ein. Als Phillip morgens aufwachte schlief Tessa immer noch tief und fest. Sie lagen noch genauso da wie sie eingeschlafen sind. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und die Nase. Dann drehte er sie auf den Rücken. Er besah sie sich, Junan hatte ihr anscheint nicht wirklich weh getan aber er konnte es nicht genau sagen. Gedankenverloren strich er mit seinem Finger über ihren Arm. Plötzlich rekelte sie sich ein wenig und er sah sie wieder an und lächelte, aber nichts geschah. Er beugte sich zu ihr runter und küsste ihren Mund, sie gab einen Seufzer von sich und öffnete ein wenig die Lippen. Phillip ließ von ihr ab und musste grinsen. Ob sie ahnte wo sie war und wer das gerade mit ihr machte? „Tessa Liebling, aufwachen“, aber nichts geschah. Sie war anscheint mehr wie erschöpft. Er beugte sich wieder zu ihrem Mund und küsste sie. „Ich liebe dich meine kleine Hexe“ murmelte er und stand auf um etwas zu Essen zu holen. Gerade als er das Zelt aufzog murmelte sie etwas vor sich hin „Jo, ich will zu Phillip“. Lächelnd zog er das Zelt wieder zu und legte sich wieder hin „Dein Phillip ist hier“ sprach er nahe an ihrem Ohr. „Phillip?“ fragte Tessa leise und schmiegte sich in einer schnellen Bewegung an ihn und klammerte sich fest. „Tessa, wach auf“, langsam flackerten ihre Lider. Er musste über ihre Benommenheit lächeln, es erinnerte ihn an ihre erste Nacht. Er befreite sich sanft aber bestimmend aus ihrem Klammergriff und zog ihr Hemd beiseite und fing an sie zu küssen, vom Mund an runter über ihre Halsbeuge, ihren Busen und den Bauch. „Nein nicht“ murmelte sie plötzlich, riss sich von ihm und schlug ihre Augen auf und starrte verwundert und verblüfft in Phillip sein Gesicht. „PHILLIP“ ihre Augen wurden noch größer und sie ließ sich in seine Arme fallen. „Ich hatte solche Angst, Jo hat mich befreit, er sagte er würde dich suchen und…“, Phillip legte sanft seine Hand auf ihren Mund „Ich weiss alles Tessa, mach dir keine Sorgen“, „Jo! Phillip bitte…“, „TESSA!“ sagte er etwas barscher „Es ist alles okay. Ich habe mich bei Jo bereits bedankt. Ich bin froh, dass du hier bist“ er lächelte sie an. „Wirst du ihn wieder zu dir nehmen? Ich habe es Jo versprochen!“, Phillip zog eine Augenbraue hoch „Versprochen?“ dann musste er lachen „Alles ist gut Tessa. Ich habe mich bedankt und ich habe ihn auch wieder aufgenommen. Zusammen mit meinen Brüdern werde ich mir etwas für ihn einfallen lassen, zufrieden?“, Tessa lächelte und nickte eifrig. Er legte sie sachte und bestimmend mit dem Rücken auf die Felle beugte sich runter und nahm ihren Mund in Anspruch, als er ihren Mund wieder freigab, beugte er sich noch weiter runter und murmelte „Tess, ich will dich. Jetzt!“, „Jetzt oder sofort?“ fragte sie lachend nach. „Kleine Hexe“ fluchte er und küsste sie wieder. Langsam zog er ihre Sachen aus und entkleidete sich selber. Er beugte sich über sie und küsste an ihrem Busen lang, dann lagen seine Lippen auf ihrer Warze, leckten und saugten daran. Tessa stöhnte auf „Phillip“, er sah kurz hoch, lachte und machte einfach weiter. Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren und zog seinen Kopf tiefer auf ihren Körper. Er machte sich nach einigen Momenten von ihrem Griff los und rutschte weiter nach unten und vergrub sein Gesicht in ihrer Scham „Großer Gott“ stöhnte Tessa auf und wand sich unter ihm. Er rückte wieder nach oben und stieß plötzlich einen Finger in sie hinein. Sie stieß einen schrillen Schrei von sich. Er drang mit einem weiteren Finger ein und sein Daumen kreiste über ihre Klitoris. Sie keuchte und stöhnte auf „Phil…“, so plötzlich, dass sie überhaupt nicht reagieren konnte zog er seine Finger aus ihr raus, zog sich nach oben und drang in sie ein. Er nuckelte an ihren Brustwarzen und küsste sie an ihrer Halsbeuge und auf ihren Mund. Immer schneller bewegte er sich in ihr. Tessa erreichte ihren Höhepunkt und lag zitternd und stöhnend unter ihm. Kurz darauf kam auch Phillip. Erschöpft ließ er sich auf sie fallen und schloss seine Augen. „Oh Tessa, ich liebe dich so sehr“ murmelte er an ihrem Ohr. Lächelnd öffnete sie ihre Augen und hatte dabei funkelnde Augen als sie ihn ansah, „Ich dich auch“.

„Habt ihr Tessandra endlich gefunden, ihr Idioten? Ich will, dass sie zu mir zurück kommt. Sie ist eine Gefahr und auch die Arasticcos, findet sie verdammt noch mal“ brüllte der alte Greg seine Wachen an.
Phillip suchte Robert und wollte mit ihm sprechen über das Weitere Vorgehen gegenüber Greg. „Robert, was sollen wir machen? Die Burg angreifen und einen Krieg herbeiführen? Wo steckt Simon? Wir brauchen ihn!“ Robert stöhnte „Phillip, ich weiss nicht wo er ist, meintest du nicht er sei irgendeinen Vertrag holen? Er wird schon kommen, aber ich weiss nicht ob wir noch so lange warten können. Es ist gefährlich. Tessa hatte doch einen Geheimgang zur Burg oder? Sie kann uns einen Plan zeichnen mit allen Räumen. Wir müssen einen Überraschungsangriff machen. Etwas anderes bleibt uns nicht über. Aber wir müssen es so machen, dass wir in jedem Fall Greg zu fassen bekommen!“. Phillip wandte sich um und ging zu Tessa, bewaffnet mit einem Zettel und einem Bleistift. Er öffnete sein Zelt und kroch rein. Tessa saß im Schneidersitz auf einem Tierfell. „Hey!“ sie lächelte ihn an, schaute dann aber skeptisch als sie den Zettel und den Stift sah „Was ist das?“ fragte sie nach und beugte sich neugierig über das Blatt, als Phillip sich gesetzt hatte. „Da steht ja nichts drauf“ sagte sie enttäuscht und schaute ihn verwirrt an. „Noch nicht meine Liebe! Wir haben eine Bitte an dich. Wir brauchen unbedingt einen Plan mit allen Zimmern von deiner Burg. Erinnerst du dich noch an alles?“, Tessa nickte „Ihr wollt angreifen nicht wahr?“ sie klang traurig. „Ja“ es war eine kleine aber auf den Punkt gebrachte Antwort. Tessa nahm den Zettel und legte ihn auf eine kleine Kiste, nahm dann den Stift und wollte gerade anfangen alles aufzuzeichnen als sie nochmal den Kopf hob „Phillip, ich bin eine schlechte Zeichnerin musst du wissen, aber ich gebe mir Mühe“. Er musste lächeln, sie war so herrlich unschuldig. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. Er konnte einfach nicht wiederstehen. Sie gehörte zu ihm. Seine kleine unschuldige Königin.

Robert trat vor Phillip sein Zelt. Er wusste das Tessa auch drin war, daher wollte er höflich sein „Phillip? Tessa? Seit ihr da drin? Kann ich reinkommen?“, es erklang ein lautes Lachen, ein Lachen von einem Mann und ebenfalls von einer Frau. Na super! Er riss die Plane zur Seite und starrte beide finster an „Euch beiden ist klar, dass ich beim nächsten Mal einfach eintreten werde ohne zu fragen?“, das Lachen erstarb und nun starrte Phillip ihn finster an „Das wirst du nur einmal wagen!“. Tessa verkniff sich ihr Lachen, aber als sie dann von einem zum anderen schaute lachte sie laut los. „Entschuldigt“ murmelte sie als sie sich wieder beruhigt hatte. Robert seufzte „Tessa ich wollte fragen, ob du schon einen Teil der Zeichnung der Burg fertig hast?“. Sie nickte und reichte ihm einen Teil „Ich hab mir Mühe gegeben!“, sie senkte den Kopf. Robert nahm den Zettel und begutachtete ihn. „Super, wir danken dir. Das wird uns helfen. Wenn du uns dann noch ein paar andere Informationen geben kannst, dann können wir vielleicht einen Krieg verhindern“. „Das tue ich gerne!“ sie nickte eifrig.

„Robert verschwinde!“ Phillip stöhne „Du nervst“. Robert nickte Tessa noch einmal zu und sah seinen Bruder finster an „Ich gehe ja schon! Dann habt ihr wieder eure Ruhe. Soll ich die Wachen auch wegschicken?“, Phillip nahm einen Apfel und warf ihn nach seinem Bruder „Verschwinde“ er musste lachen und so verschwand er auch endlich. „Was machst du denn?“ fragte sie erschüttert „Man bewirft seinen Bruder nicht mit einem Apfel. Phillip!“. Er drehte sein Gesicht in ihre Richtung und sie erschrak. In seinen Augen war mehr wie Begierde zu sehen, als er sich über sie beugte, sie langsam auf das Fell sinken ließ und sie innig küsste. Er würde nie genug von ihr bekommen.

„Leute, ich habe den Plan der Burg. Jeder muss ihn in- und auswendig können. Wir stellen Gruppen zusammen die wir verteilen“. Er überlegte welche Männer zusammen in Gruppen sollten, um das beste Ergebnis zu erzielen. Es würden auf jeden Fall 6 Gruppen sein. Er sah sich um, nur um dann diverse Flüche von sich zu lassen. „Na na Bruder. Solche Ausdrücke aus deinem Mund?“ Robert fuhr herum. „Ich will keinen Krieg Phillip. Ich will diese Leute nicht töten, verdammt“. „Nächste Nacht schlagen wir zu, zeig allen den Plan und stell Truppen zusammen. Nur ein Überraschungsangriff kann vielleicht einen Krieg verhindern!“ Phillip ging wieder.

2 Wachen saßen am Feuer und hielten Wache. Alle waren Müde und hatten sich zurückgezogen um für die Schlacht bereit zu sein.
Tessa wachte wegen einem Geräusch auf. Sie befreite sich vom Arm der um ihre Taille lag, zog sich etwas über und machte einen Spalt breit das Zelt auf und erstarrte vollkommen in ihrer Bewegung. Eine ganze Armee von fremden Wachen stand auf ihrem Platz. Sie bekam mit, wie die 2 Wachen erschlagen wurden und hielt sich den Mund zu um nicht laut aufzuschreien. Schnell drehte sie sich um und rüttelte Phillip wach. „Die 2 Wachen sind Tod! Phillip wach auf!“ sie rüttelte noch mehr. Er blinzelte schaute aus dem Zelt, fluchte tonlos, zog den Stoff wieder zu und rief so laut er konnte Überfall. Man hörte wie alle aufschrien und schon hörte man auch, wie Schwerter aufeinander trafen. Die Schlacht ging los und Tessa war mittendrin. Gott steh ihm bei!
„Bleib hier drin. Da nimm das, versteck es und ziele aufs Herz oder den Knöchel“, sie schluckte hörbar und nickte leise. Dann schlich er sich hinten durchs Zelt und kam aus einem anderen wieder raus.

Tessa fühlte sich schrecklich. Sie hörte wie alle durcheinander schrien, Schwerter aufeinander trafen und immer wieder, wie leblose Leiber schwer auf den Boden fielen. Gott möge ihnen beistehen! Gut dass sie etwas gehört hatte und Phillip warnen konnte, aber für die beiden Wachen kam jede Warnung zu spät. Sie kannte zwar nur wenige mit Namen, eigentlich nur 3, aber das änderte nichts daran, dass sie sich zu den Arasticcos zugehörig fühlte, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Onkel Greg nicht ihr wirklicher Onkel war! Sie vertraute darauf, dass Phillip sowie auch Jo und Robert ein Auge auf ihr Zelt hielten, damit keiner zu nah kam. Das Warten kam ihr unendlich lange vor und sie hoffte, dass es bald vorbei war. Plötzlich hörte sie wie jede Menge Pferde wegritten. Dann war es still, zu still. Angespannt saß sie im Zelt, auf das schlimmste gefasst und wäre beinahe Robert an die Kehle gegangen als er das Zelt öffnete. „Robert! Oh Gott!“ sie war erleichtert. „Alles in Ordnung?“ sie nickte, ließ sich von Robert hochhelfen und ging aus dem Zelt wo sie sich in einer stürmischen Umarmung wiederfand. „Was ist passiert?“ flüsterte sie. „Wir waren in der Überzahl, sie haben sich aus dem Staub gemacht, die die es überlebt haben“ Robert zeigte auf den Schauplatz. Tessa presste eine Hand vor ihren Mund. „Jo?“ flüsterte sie erschrocken. „Hier!“, hinter Robert kam Jo zum Vorschein. „Gott sei Dank ist euch allen nichts passiert“ flüsterte sie wieder „Der Überraschungsangriff war wohl anders vorgesehen“ fügte sie noch hinzu. „Allerdings“ stimmte Phillip ihr bei „Uns bleibt keine Wahl, sie wissen dass wir hier sind, wir müssen jetzt angreifen!“, Robert nickte „Ich weiss“.
Alle zogen sich in Windeseile an und standen nach 10 Minuten startbereit mit ihren Pferden da. Robert und Phillip sammelten einige Sachen zusammen die Tessa überziehen konnte ohne groß aufzufallen. Schließlich saß sie auch auf einem Pferd und sie ritten los. Kurz vor dem Schloss überlegten sie schnell wo sich Tessa für die Zeit verstecken könnte. Sie sagte, dass man den Geheimgang von innen an beiden Seiten schließen konnte. Auf einen bestimmten Klopf sollte sie dann öffnen. Beim Angriff und dem darauffolgenden Chaos würde keiner mitbekommen wie sie in den Geheimgang schlich. Tessa würde sicher sein und darauf kam es an.

Der Angriff war nicht geplant und trotzdem verlief es so wie es sollte. Tessa wurde sicher in den Geheimgang gebracht nachdem Robert und Phillip sicher waren, dass keiner sich darin befand. Und kurz darauf folgten sie den anderen in die Schlacht.
Erschöpft und vollkommen verzweifelt wollte Tessa sich an eine Wand lehnen als diese nachgab und sie nach hinten flog. Mit einem lauten Schrei landete sie auf ihrem Hinterteil um sich kurz darauf auf dem Rücken liegend vorzufinden, mit einem Schwert an der Kehle. Es erschien ein kleiner Lichtstrahl und vor ihr stand Simon mit einem anderen Mann, den sie aber nicht erkennen konnte. „Simon?“ flüsterte sie. Es schien als würde er sie erkennen, denn er nahm das Schwert weg und zog sie auf die Füße. Tessa klopfte sich den Staub von der Kleidung. „Tessa? Was macht ihr hier?“ Simon war verwirrt. Er hatte nicht mehr mit einer Rettung gerechnet, vor allem nicht durch Tessa. „Ich… äh…“ sie sah sich um und fand sich in einem kleinen Nebenraum wieder, den sie nicht kannte „wo sind wir?“ fragte sie verwirrt. „In einem kleinen Nebenraum vom Geheimgang. Wie hast du ihn gefunden oder wusstest du davon?“. Tessa schüttelte den Kopf „Nein ich kenne diesen Raum nicht“ sie ging weiter rein „den sehe ich zum ersten Mal. Und ich wollte mich nur gegen die Wand lehnen um ein wenig zu entspannen und zu hoffen, dass draußen alles in Ordnung ist und niemandem etwas passiert. Jedenfalls hat auf einmal die Wand hinter mir nachgegeben. Den Rest kennt ihr ja, ich bin geflogen“. „Was ist draußen los?“ fragte Simon verwirrt nach. „Oh ihr kämpft alle, was genau ist weiss ich nicht, ich wurde von Junan entführt und… ist auch egal“ sie sah sich weiter um. Es war nicht nur ein Nebenraum, sondern ein kleines geheimes Gefängnis. Meine Güte! „Dann muss ich raus und kämpfen, kommen wir hier raus?“, „Ja natürlich ich lasse euch hinten über das Gefängnis raus, das ist sicherer, kommt mit“ sie ging vor und machte die Tür auf. „Danke Tessa“ und dann ging er davon. Sie schloss die Tür und drehte sich um. „Oh!“ den anderen hatte sie ganz vergessen. Sie sah hoch und ihr stockte der Atem „Onkel Greg?“ flüsterte sie leise, mehr für sich selber. „Hallo meine Liebe, ich dachte schon du würdest mich nicht mehr erkennen nach der ganzen Zeit. Ich weiss nicht einmal wie lange ich schon hier bin bis Simon kam und es ein wenig Abwechslung gab. Ich habe dich vermisst meine Liebe!“ er ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Ich habe es erst vor kurzem erfahren über Phillip und Robert, ja und Simon. Es ist viel passiert und ich weiss nicht wie ich darauf reinfallen konnte. Er sieht dir so ähnlich Greg. Es tut mir leid!“ sie senkte den Kopf. „Alles wird wieder gut. Wer ist dieser Simon. Viel hat er bisher nicht von sich preisgegeben“. Sie nahmen die beiden Stühle, brachten sie in den eigentlichen Geheimgang und setzten sich. Tessa fing an alles zu erklären.
„Phillip Arastico?“ Du liebe Güte! Wieso sollte ich ihn gefangen nehmen? Die Arasticos haben uns in der früheren Zeit Beistand geleistet. Ich kenne nur einen Robert Arastico“. „Wirklich? Dann muss er auf den Betrüger so sauer sein, als ich meinen Namen nannte dachte ich nichts Gutes, aber er war danach sehr nett zu mir. Überhaupt alle“ sie wurde rot. Ihr Onkel durfte vorerst nicht erfahren was zwischen Phillip und ihr gewesen war. Sie war sich nicht sicher wie er es fand, zumal sie mit 18 verheiratet werden sollte. „Du bist so nachdenklich Tessandra. Was ist passiert?“, er konnte einfach alles erkennen und war immer nett zu ihr. Sie hätte es merken sollen, dass der andere ein Betrüger war. Ihr richtiger Onkel wäre niemals so böse gewesen. Sie seufzte, es würde nichts bringen es ihm zu verschweigen. Spätestens in der Hochzeitsnacht würde es herauskommen und noch viel mehr Ärger mit sich bringen und sie wollte Phillip und keinen anderen heiraten. „Onkel Greg, ich muss dir etwas sagen. Es wird dich sicher nicht freuen und es tut mir Leid, dass ich dich enttäuscht habe. Es ist unverzeihlich“. Er lächelte sie an „Sag es mir Liebes, wir werden eine Lösung finden. Sag was dir auf dem Herzen liegt“. Tessa setzte an „Bei der Entführung ist etwas passiert, ich war auch viel mit Phillip zusammen. Ich weiss ich soll mit 18 heiraten, dass hast du mir immer gesagt, aber…“, Greg unterbrach sie und lächelte weiterhin „Du warst viel mit ihm zusammen. Du liebst ihn nicht wahr? Und du hast deine Unschuld verloren“, es war keine Frage sondern eine Feststellung. Tessa nickte schuldig „Es tut mir Leid, ja“. „Dann wird Phillip Arastico zu seiner Tat stehen müssen meine Liebe!“. Sie hob ihren Kopf, hatte ihr Onkel gerade seine Zustimmung gegeben und er war nicht sauer? „Oder willst du ihn nicht heiraten?“, „Doch!“ freudig nahm sie ihren Onkel in den Arm.

„Simon?“ schrie Phillip über den ganzen Burghof als er seinen Bruder sah. Dieser nickte nur und erstach einen Wachmann der ihn angreifen wollte. Es waren nicht mehr viele über, einige hatten aufgegeben und standen nun gefesselt an einer Seite der Burgmauer. Nach ein paar weiteren Minuten war alles vorbei.

Schweigen breitete sich im Geheimgang aus. Tessa war nervös und betete ständig von neuem, dass keinem etwas geschah. Schließlich kam das erlösende Klopfzeichen. Hastig erhob sie sich und rannte zur Tür. Ihr Onkel folgte ihr „Meinst du nicht, dass es eine Falle sein könnte?“, aber sie schenkte seinen Wörtern keine Achtung sondern öffnete die Tür und fiel Phillip in die Arme, der vor ihr stand. Schweigend und mit einem verwirrten Gesicht sah er den Mann an, der bei ihr war „Greg?“. „Es freut mich, dass Sie mich wiedererkennen nach der Zeit. Meine Nichte hat mir einiges von Ihnen erzählt“ in seinen Augen flackerte etwas auf, was aber sofort wieder verschwand „Ich hoffe der Betrüger ist nicht entkommen?“ fragte er schließlich nach. „Nein, er ist in der Schlacht gefallen. Geht es Ihnen gut? Wo waren Sie?“. Greg zeigte den anderen das geheime Nebenzimmer vom Geheimgang, dass er aber anders geplant hatte.

Sie gingen gemeinsam auf den Burghof, wo Greg sich umsah. Überall lagen Wachmänner von ihm, erstochen, erschlagen. Es war ein schrecklicher Anblick, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
Langsam kehrte wieder Frieden ein und Greg sah sich die Wachmänner an, die sich ergeben hatten. Einige kannte er, die anderen wurden eingesperrt. Er befragte sie kurz. Scheinbar war es den Wachmännern nicht aufgefallen, dass sie auf einen Betrüger reingefallen waren.

„Phillip, ich würde gerne mit Ihnen und meiner Nichte sprechen. Tessa, in meinem Arbeitszimmer in 10 Minuten“ damit ging er nach oben. Sie schmiegte sich an Phillip „Ich hatte solche Angst um dich, um euch alle!“. Sanft umfasste er ihr Kinn, hob es an und gab ihr einen Kuss. „Wir alle sind gute Schwertkämpfer, du brauchst dir keine Sorgen machen“.

„Phillip. Tessa.“ er nickte beiden zu und wies auf die Stühle. „Phillip. Es freut mich, dass es Ihnen gut geht und ich muss mich entschuldigen. Sie wissen, dass ich sie niemals hätte einsperren lassen. In früheren Zeiten haben sie uns Beistand geleistet, dafür bin ich Ihnen bis in alle Ewigkeit Dankbar.“ er beendete seinen Satz. „Natürlich wusste ich es. Wir alle wussten es. Nur leider konnten wir die Nötigen Beweise nicht finden. Ihre Nichte Tessa hat uns sehr geholfen“ er nahm unter dem Tisch ihre Hand und drückte sie leicht. „Phillip, wo Sie gerade Tessa ansprechen. Sie waren sehr lange zusammen und Tessa hat mir gesagt was…“ Phillip schüttelte seinen Kopf „Ich weiss was Sie sagen wollen, Greg. Ich werde für die Konsequenzen geradestehen. Ich liebe Tessa und stimme in eine Heirat zu“. Greg nickte nur und Tessa fiel Phillip in die Arme „Ich liebe dich!“.

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Texte: Copyright by decoholic Cover by http://www.jadu.de/mittelalter/index.html
Tag der Veröffentlichung: 26.03.2010

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