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Wie alles begann...

Zitternd schlug ich die Wohnungstuer zu und lief schon fast fluchtartig die Treppe hinunter. Es war ein trueber Mittwochmorgen und ich bemerkte erst, als ich das Treppenhaus verliess, die Haustuer hinter mir zufiel und daussen in der kuehlen Winterluft stand, dass es schneite. Doch an diesem Morgen brachten mich auch die vielen Schneeflocken nicht zum Laecheln. Ich zog die Kapuze meines Mantels ueber meinen Kopf, schlang die Arme um meinen Koerper und ging mit gesengtem KopfRichtng Bushaltestelle. Der kalte Wind peitschte um mich und riss mir die Kapuze gleich wieder von meinem Haar, welches nun umherwirbelte. Schnell zog ich die Kapuze wieder ueber meinen Kopf und lief schneller. Es dauerte nur einige Minuten, bis ich an der Bushaltestelle ankam. Wie immer standen bereits einige Schuelerda, ich kannte sie alle, doch es war wie an jeden anderem Morgen auch, keiner beachtete mich. Das war mir aber egal und Mental begann ich den Countdown zu zaehlen. 5...4. Ich hoerte Getrampel. 3....2. Schweres Atmen. 1...

"Na, hast du mich vermisst?", hauchte mir Damien mit seiner 'Porno-Stimme', wie ich sie nannte, ins Ohr. Ein Laecheln schlich sich nun doch auf mein Gesicht und ich sah meinen langjaehrigen Mitschueler an, in dem ich den Kpf nach links drehte. Er stand wie jeden Morgen hinter mir, die Arme um meine Huefte geschlungen und sah mich lasziv laechelnd an. So kannte ich meinen besten freund. Ich schuettelte den Kopf und wandt mich aus Damiens Armen.

"Wieso fragst du das jeden Morgen? Und warum bekomm ich nicht ein ganz normales 'Guten Morgen' wie jeder andere normale Mensch auch?, fragte ich und eitel fhr sich Damien durch sein strubbeliges, blondes Haar.

"Naja, weil ich wissen will, ob dich die Zeit, die wir getrenn sind genauso sehr umbringt wie mich, mein Engel. Und zu punkt 2, naja, ist doch jeden Morgen so, zwar ist unser morgentlicher Ablauf anders als bei anderen, aber seit wann sind wir denn schon normal? Erneut fuhr er sich durch sein Haar und ein Lachen entglitt mir, auch wenn es durch mein staendiges, sinnloser Weise nicht aufhoerende Zittern schnell unterbrochen wurde."Wieso zitterst du?", fragte Damien und ich sah ihn mit meinem 'Nicht-dein-Ernst'-Face an.  Sein roentgender blick lag auf mir, waehrend ich ihm antwortete.

"Dir ist nicht aufgefallen, dass es minus 5 Grad sind, oder, Damien?"

"Du hattest Streit mit deiner Mutter, richtig?", fragte er, statt mir zu antworten. ich schwieg."Wenn dir kalt ist, schlingst du permanent die Arme um deinen Koerper und schnurrst, wenn ich dich in den Ar nehme, weil ich, ich zitiere dich, 'sonderbar heiss bin und das bei jeder Jahreszeit'. Ausserdem klapperst du dann mit den Zaehnen und zappelst rum um dich aufzuwaermen. So wie du jetzt zitterst,kann das nur daher kommen, das du dich wieder mit deiner Mutter gestritten hattest. Ich hab Recht, das weiss ich, leugne es also nicht." Von aussen wirkte er vielleicht wie eine dumme, eingebildete Blondiene, aber ich wusste genau, das Damien ein verdammtes Genie war. Besonders, wenn es um das analysieren von anderen Menschen ging. Dazu kam, das er mich einfach zu gut kannte.

"Worum ging es dieses Mal? Was hast du in ihren Augen dieses Mal verbockt?" Seine Stimme liess deutlich erkennen, wie wenig er von meiner Mutter hielt.

"Gar nichts", antwortete ich, als der Bus einfuhr. "Ich bin wie jeden Morgen zum Fruehstueck gegenagen, und als ich in die Kueche kam hat sie angefangen rumzumeckern. Das ich naechstes Mal schneller aufstehen soll, das ich mir auch selber was zu Essen machen kann. Das ich undankbar waere, das Uebliche eben", sagte ich schulterzuckend und folgte Damien in den Bus, liess mich dort neben ihm nieder und zog zie Kapuze vom Kopf. Er sah mich einen Moment berechnend an, ehe er ernst weitersprach.

"Du musst raus da, ich will nicht, das du bei deiner Mom wohnen bleibst." Ich seuftzte."Lass es einfach, Damien. es hat keinen Sinn und ich will auch nicht deswegen anfange zu streiten." Dann schwieg ich, ertrug seinen beharrlichen Blick, bis er seuftzte und ihn abwand."ich belasse es damit fuer's Erste, doch du weisst, das ich dieses Thema wieder aufgreifen werde." ich nickte nur. Ich wusste, das er es nur gut meint, das er mich beschuetzen wollte, so wie er es immer tat, doch ich konnte das nicht zulassen. Damit konnte damien einfach nicht helfen, auch wenn er das glaubte.

"Ach, Night?" - "Ja?", fragte ich und sah ihm in die durch Kontaktlinsen roten Augen. Damien liebete Kontaktlinsen und hatte jeden, aberwirklich jeden verdammten tag eine andere Augenfarbe."Was moechtest du, das wir an deinem Geburtstag naechste Woche machen?", fragte er mich und ich blinzelte ein paar Mal.

"Richtig. ich habe ja Geburtstag", fiel es mir auch wieder ein. Damien schuettelte den Kopf. "Echt, wenn du mich nichts haettest", schmunzelte er nd grinste dann. Ich laechelte. ja, wenn ich Damien nicht haette...

"Keine Ahnung, wir koennten und bei dir eine DVD ansehen", schlug ich vor. Ich sah nach vorne und blickte auf die Anzeigetafel, die verriet, an welcher Haltestelle wir uns befanden und ich stellte fest, das wir an der naechsten raus mussten. Gerade wollte ich mich wieder Damien zuwenden, als mein Blick den einer jungen frau kreuzte. Mir war, als wuerde ein elektrischer Schlag durch meinen Koerper fahren als ich in ihre klaren, blauen Augen sah, mehr nahm ich in diesem Moment nicht wahr. Doch als ich blinzelte, war sie weg. ich runzelte die Strin. Wie konnte das sein? ich war mir sicher, das dort gerade eben noch eine junge Frau gesessen hatte.. Vielleicht 19 oder 20 Jahre alt.

"Night? Night, sag mal, hoerst du mir ueberhaupt zu?", fragte Damien, der mir mit seinem langen, schmalen Zeigefinger in die Wange stach. ich fuhr zusammen.

"E-entschulige, Damien. Sag mal, hast du die Frau gesehen, die dort vorne gesessen hat?", fragte ich und er sah mich irritiert an. Obwohl, ich korrigiere, gespielt irritiert.

"Da vorne sitzt niemand, Night, und meiner Meinung nach, hat da auch keiner gessesen. "Ich kannte Damien mindestens genauso gut, wie er mich kannteund dann glaubte er, das er mir Weiss machen koennte, das dort niemand gesessen hatte? Den Teufel konnte er."Damien, ich weiss genau, das du luegst. Was soll das, du hast die Frau doch auch gesehen!", empoerte ich mich und stand auf, zog mir die Kapuze wieder ueber den Kpf und  verliess zusammen mit Damien und ein paar anderen Schuelern den Bus. Von der Frau fehlte absolut jede Spur.

 "Ich luege dich nicht an, Night! Mir ist dort ehrlich niemand aufgefallen. Was ist jetze wegen deinem Geburtstag? Ich hab vorgeschlagen, das wir eislaufen gehen. Ich lad dich auch ein. Deiner mom erzaehlst d einfach, du gehst in die Biblio lernen."

"Ach Damien, das ist-" "-absolut okay. Und vorher kommst du zu mir und wir essen noch Kuchen, ja? Ich sag Mom, sie soll die Schokotoerte machen", unterbrach er mich. Ich schuettelte den Kopf.

"Das ist echt nicht noetig, Damien. Ehrlich nicht!", meinte ich, doch er schnaubte nur. "Du liebst das Eislaufen. Also gehen wir auch Eislaufen. punkt.", teilte er mir mit erholbener Stimme mit. Ich seuftzte nur. Es waere sinnlos jetzt noch mit ihm zu diskutieren. Er wuerde eh nicht klein beigeben. Ich seuftzte resignierend.

"Na schoen. Du ahst gewonnen. Aber eins noch: Warum nochmal hab ich mich darauf eingelassen, mit dir rumzuhaengen?", fragte ich und beleidigt sah er mich an."Weil ich schon in der 4. Klasse einfach toll war, und du meinem Charme absolut verfallen bist", sagte er dann und fuhr sich mal wieder durch die Blonde Maehne.. Ehrlich, bei diesem Kerl konnte man das echt zaehlen.

"Ach ja, stimmt", gab ich mit leicht sarkastischer Stimme zurueck und lachte, als er mich in den Schwitzkasten nahm.

"Sei nicht so frech, junge Dame!", rief er aus und wir stoerten uns nicht an den Blicken der Passanten. ich riss mich los und rannte davon, meine Kapuze flog von meinem Kopf und mein schulterlanges Haar peitschte umher. Doch was die Kondition und Schnelligkeit anging, war ich Damien einfach unterlegen. Schnell hatte er mich eingeholt und am Kragen gepackt."Nein, lass mich, du Perverser!", rief ich lachend.

"Was heisst hier Perverser?", rief er empoert zurueck, lachte aber und kabbelndbetraten wir das Schulgelaende. Es war ganz egal, wie beschissen mein Tag anfing, mit Damien an meiner Seite ueberstand ich ihn immer.

Gemeinsam trotteten wir ueberden Hof und eswar genau wie jeden Morgen. Alle warfen mir verwunderte Blicke zu. Wie konnte es sein, das ein Junge wie Damien seine Zeit mit einem maedchen wie mirverbrachte? ich war schon immer eine Aussenseiterin gewesen, seit der ersten Klasse schon, und egal was ich versucht hatte, irgendwie hatte nie jemand mit mir spielen wollen und wurde immer von den anderen ausgeschlossen. Warm war mir bis heute ein raetsel. Nach vielen Versuchen sich anzuschliessen, laesst man es dann aber irgendwann, und ist allein. Und das war ich auch, bis Damien im 4. Schuljahr der Grundschule in meine Klasse kam. Auch in der Mittelschule hatte ich wieder versucht Anschluss zu finden, doch vergebens. ich hatte auch ein paar weibliche Freunde gewollt, glaubte, auch weibliche Freunde zu brauchen, da gewisse Dinge eben Frauensachenw aren und ich das nicht mit damien besprechen koennnte. Doch auch in der mittelschule blieb es, so wie es war. Heute war es mir egal, ich hatte Damien immer an meiner Seite, und mit ihm konnte ich, auch wenn ich es damals nicht geglaubt hatte, ueber allessprechen und er war immer fuer mich da.

Damien dagegen war von Anfang an beliebt gewesen. Alle wollten mit ihm rumhaengen und er war schon immer der Maedchenschwarm schlechthin gewesen. Und ein Jungenschwarm auch. Doof nur, das er fuer genossen seines Geschlechts absolut nichts ueber hatte. Aber es war kein Wunder, das alle auf ihn standen. Er war gross, hatte ein suesses Laecheln. Sein blondes Haar, das ihm immer im Gesicht hing.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.08.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen, die Fantasy moegen, meinen Freunden, die mir mit Rat und Tat zu Seite stehen und immer fuer mich da sind.

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