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Ein schwerer Geruch wehte in ihm in die Nase, ein fernes Rauschen von weit entfernten Bäumen tönte in seinen Ohren. Er spiegelte sich in 2 braunen tiefen Seen, Augen mit einem rätselhaften Ausdruck, umrahmt von einem zierlichen Gesicht, dünnen Wangen, einer geraden Nase. Etwas dass er gleich zerstören würde.Dann würde er endlich, endlich frei sein. Warm schien die Sonne auf seinen Kopf und liess den schwarzen Asphalt, des Pausenhofs, dem Ort der Pein, in einen unirdischen Glanz erstrahlen, Als wolle der Himmel selbst seine Freude über das Kommende verkünden. Genussvoll füllte der Junge seine Lungen mit der frischen, reinen Luft als wäre sie die pure Energie des Lebens selbst. ,,Wenn ich diese Aufgabe erfüllt habe, dann wird jeder Tag so sein" dachte er mit einem verzückten Lächeln auf dem Gesicht.Dann wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Mädchen vor ihm, das in ahnungslos ansah.,, Wie ein Fisch" verglich der Junge das Bild das er sah ,,der nicht weiss das der Leckerbissen vor ihman der Angel sein Ende ist, so weiss sie nicht dass ich bald ihr ach so süsses Gesicht zerschlagen werde." Er wollte den Arm heben. Seine natürlichen Skrupel aber lähmten ihn, er schlug nicht zu. Ein kurzer Anfall von Schwäche den der Junge leicht überwand, hatte er nicht selbst oft genug am eigenen Leib erfahren wie gerne Menschen sich gegenseitig verletzten. Das war noch das Einfachste gewesen, aber jetzt erwachte eine Stimme in seinem Kopf, tief , hallend, wie die eines Richters der es gewohnt war in Perfektion zu herschen. Wie die Rechtschaffenheit der Götter selbst wante sie sich zu ihm herab und klagte den nach Gewalt lechzenden Teil des Bewusstseins an,,Mit welchen Recht willst du ihr das antun? Ihr Schmerzen zufügen? Den scheinenden dunklen Asphalt mit ihrem roten Blut beflecken? "Aus der Tiefe seiner Seele vernahm der der getadelte nun noch eine andere süsse freundliche Stimme, ohne die Erhabenheit, die Strenge des Richters, sondern mit verlockender Güte und Vertändniss. ,,Recht? Tausende Schmerzen geben dir das Recht dazu. Für sie wird es vorbei sein, aber wenn du versagt , dann" eine kurze Pause, die die nächsten Wörter überdeutlich untertsrich,, dann wirst du ewig leiden.Du hast ein Recht auf Frieden!" Der letzte mit der Reallität verbundener Teil seines Verstandes nahm ein leichtes Klopfen an der Schläfe des Körpers wahr. Dieses Gefühl wahr die letzte Bastion der Vernunft, aber sie war unwchtig. Das ganze Sein des Jungen wurde eingenommen von dem allmächtigen Konflikt der zwei Stimmen. Und wieder sprach der Richter:,, Was, denkst du, ist mit ihrer Familie? Schämst du dich nicht ihr das kleine Mädchen wegzuhnemen? Wie willst du die blutende Leere füllen die ihr toter Körper hinterlassen wird?" ,,Aber sind das nich nur ein paar Personen von Millionenden?" verteidigte die warme Stimme den Jungen.,, Und muss nicht jeder eines Tages sterben? Was ist der Unterschied zwischen Heute und Morgen? Du tust ihrer Familie doch nur ein Gefallen, wenn sie heute die Trauer fühlen als in vielen Jahren wenn sie alle alt und geschwächt sind.,," Wage es nicht soetwas zu behaupten!" Wieder die andere Seite seiner Seele, hart unbeugsam aber mit einem uralten Recht.,, Jedes Leben hat den gleichen Wert, und dieser ist immer gleich, egal wie viele Menschen es gibt!" Langsam breitete sich das Hämmern über den ganzen Kopf aus, während in der Wircklichkeit keine 5 Sekunden vergangen sein mochten.Aber im inneren des Jungen herschte eine andere Zeit.,, So, alle Leben sind gleich viel Wert?"Verteidigte sich die andere Stimme,, Was ist dann mit uns selbst? Für welche Menschen besitzen wir den Wert?" Nun sprach die Erhabene Stimme wieder,, Weisst du dass den nicht?" Eine flüchtige Bilderflut, der Heimpsychologe, vom ersten unwilligen Gespräch bis hin zu den Ausflug zu zweit letzten Dienstag. Damals hatte der Psychologe seinen Patienten gewarnt. Irgendwann werden die Jungen die dich quälen dich vieleicht zu etwas zwingen, und dir sagen dass sie dich danach in ruhe lassen. Aber ich bitte dich: bleib vernünftig. Genauso war es gekommen.,, Dieser Mann hat sich um uns gekümmert, ist nett zu uns. ER schätzt uns als wertvoll ein. ,, So tut er das? Er macht doch nur seinen Job. Für ihn sind wir doch nichts mehr als eine Belastung, als eine Arbeit die man für Geld machen muss."Dass ist nicht wahr! Das Hämmern verwandelte sich in einen dauerhaften Schmerz.,, Wenn es für ihn nur um Geld gehen würde, hätte er dann den teuren Eintritspreis für den Vergnügungspark bezahlt?",, Natürlich hätte er das. jeder Erfolgsfall ist doch nur wertvoll für seine Kariere.Seh es ein es gibt niemanden der sich für uns Interessiert! Selbst unsere Mutter ist einfach abgehauen." NEIN! wage es nicht das zu behauten. Sie ist an einer Überdosis gestorben...",, Hat sich verdünnisiert, hat Leine gezogen" ,, Sie war süchtig... es war nicht ihre Schuld" die einst so grosse Stimme bettelte nun um erbarmen, während sich der Schmerz immer weiter steigerte, dass Sichtfeld des Jungen verzog sich zu einem bunten Farbwirbel.Die vorher freundliche Stimme wurde nun hart und erbamungslos,, SIE HAT UNS EINFACH IM STICH GELASSEN! RÄCHE DICH! TÖTE DAS MÄDCHEN!"
Reallität. Die Entscheidung war gefallen. Der Junge hob den Arm, blickte ein letztes Mal in die Augen seines Opfers. Und mit einem Mal verstand er: der merkwürdige Ausdruck in ihnen war Liebe. Er war doch für eine Person wertvoll. Dieser Gedanke strahlte hell auf, glänzte mehr als alles andere . Eine unheimliche Helichkeit bohrte sich in den Kopf des Jungen wie eine strahlende Lanze, vertrieb die Dunkelheit. Aber noch existierte der Schatten , kämpfte gegen das Licht, ein ewiger Tanz zwischen Licht und Schatten, ein Krieg zwischen Gegensätzen, Das ganze Bewustsein erbebte in einem stummen Schmerzenschrei...
Dicke, schwarze Bluttropfen besprenkelten den Boden, Blut schoss in hohen Bogen aus der Nase des Jungen. Er konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten kippte nach hinten. Durch den Aufprall zeriss etwas an seinem Gehirn, etwas Weisses wurde mit den Blut nach draussen gespült.
Stille, endlich Stille ohne den lärmenden Streit in seinem Inneren der ihn immer begleitet hatte. Ein neuer Mensch, ein netter reiner Mensch wie er immer hätte sein sollen, wären da nicht die Stimmen gewesen die ihn in den Wahnsinn getrieben haben, ihn Stück für Stück um den Verstand gebracht hatten, richtete nun seinen Blick nach oben.Er sah ein letztes Mal das Mädchen an. Gott sie ist wunderschön.Und ich habe ihr ihre Schönheit nicht genommen.Ich habe es geschafft.
,, War auch nur eine Frage der Zeit. Wissen sie," wandte sich der Artzt an seinen Gehilfen,,, seine Mutter hatte während der Schwangerschaft Drogen genommen. Als Resultat hatte sich ein gigantischer Hirntumor gebildet. Das Heim indem er lebte konnte sich die Operation nicht leisten, und so blieb das Ding einfach drinnen, bis es beim Sturz auf den Pausenhof klatschte" ,, Und wieso gerade jetzt wenn ich fragen darf?",,Naja Ich schätze Stress. Wollte wohl das Mädchen fagen ob sie mit ihm gehen will." Er zuckte mit dem Achseln,, Tja versagt auf gazer Linie" Aber unter dem weissen Leichentuch Lächelte der Junge selig.
Texte: http://www.bildhauerkurs.com/bildhauerkurse-impressionen.htm
Tag der Veröffentlichung: 28.04.2009
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Widmung:
Für Vera,die mich unwissentlich zu dieser Geschichte motiviert hat