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Kapitel 1


Gelb macht glücklich, grau und schwarz depressiv, doch dies schien die Nonnen wenig zu interessieren. Ja Nonnen, ich gehe auf ein katholisches Internat. Ich armes Ding, heiße übrigens Katharina Perro und werde von meinen Freunden Kat genannt, von diesen hab ich hier aber nicht viele.
Merkwürdiger weise sind hier fast nur eingebildete Schnepfen. Man sollte meinen, dass es auf einer Klosterschule nur anständige Mädchen gibt, doch das ist der größte Schwachsinn den es je gab. Ich gehe in einem Meer von Ignoranz, Arroganz und pinkem Lippgloss unter! Ich bin keine Schnepfe und will hier(so schnell wie möglich) raus.
Ehrlich ich halt es nicht mehr aus und der scheiß Pfarrer hat sein komisches Enthaltsamkeitsgelöbnis auch schon öfter gebrochen als es Gebote gibt. Ich frag mich seit meinem ersten Tag, was ich hier soll. Ich bin ja nicht mal katholisch. Ich bin seit ich 9 bin hier, dass sind jetzt schon 8 Jahre zu viel und ich bin noch nicht ganz 17. Trotzdem, zu viel ist und bleibt zu viel.
Das kann selbst Gott nicht ändern. Ich versuche grade den dämlichen Uniformrock zu recht zu zupfen, ehrlich warum muss ich zum Elternsprechtag, wenn es meine Eltern nicht interessiert und sie nicht auftauchen, wie jedes beschissene Mal. Wie gesagt Ignoranz, Meer, ich ertrinke!!
Es klopft, ich lasse den grauen Stoff Rock sein und murmle ein "Herein" ganz leise und abwesend. "Fräulein Perro, ich soll sie zu Schwester Susanna bringen." Kam es von einer männlichen Stimme an der Tür.
KRACH!! Ich schmiss beim herumwirbeln meine Nachtischlampe vom Tisch. Das nenne ich mal lichte Konfrontation. Aber Mann und Scheiße, in meiner Tür steht Pfarra"Ich-hatte-beim-ablegen-meines-Enthaltsamkeitsgelöbnis-die -Finger-gekreuzt"Grabowski und guckte schief über seine Brille, dass mir schlecht wird.
"A...Ab..Aber ich muss doch erst in 1 ½ Stunden zu Schwester Susanna.", stotterte ich. Boah! Was habe ich heute gefrühstückt? Blödheit auf Toast?!
Und warum war ich am stottern? Der fuck Pfarrer schaute mich wissend und lüstern an.
Ich hatte mich scheinbar zu schnell gedreht, sodass er meine Unterhose sehen konnte. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. "Ich weiß, Fräulein Perro, ich weiß. Eigentlich schwebte mir auch etwas anderes vor." Immer noch Ekel erregend grinsend kam er auf mich zu. Ich musste mich beherrschen um ihm nicht vor die Füße zu kotzen.
Der Typ war so widerlich!
Ich war so beschäftigt mich nicht zu übergeben, dass ich gar nicht mit bekam, dass er schon vor mir stand. Viel zu spät fiel mir auf, dass ich meine Bluse noch nicht zugeknöpft hatte. Seine schlammbraunen Augen; die meistens für schokoladenbraun gehalten werden, blieben an meinem leider viel zu großen Dekoltee hängen.
Sein lüsterner Blick auf meiner Haut brachte das Fass zum überlaufen und ich übergab mich vor seinen Füßen.
Ein viel zu mädchenhafter Schrei ging von dem Pfarrer aus, als er bemerkte dass ich auch seine Hose, die aus einem NY Modelable stammt, getroffen hatte.
Was für ein eingebildetes Arschloch!
Upss, ich habe geflucht. Na ja, ist ja egal tue ich schon den ganzen Abend. Das ist meine Chance, dachte ich mir während er versuchte mit seinem Stofftaschentuch die Hose zu retten. Schnell schnappte ich mir meine Jacke und schlüpfte durch die Tür.
"Bleib stehen!" kam es von hinten. Automatisch ging ich einen Schritt schneller, während ich meine Jacke zumachte.
Als ein dumpfes Geräusch zu hören war musste ich mich einfach umdrehen, um zu sehen wie Emily dem Pfarrer die Tür ins Gesicht gerammt hatte. Emily guckte ziemlich verdutzt sobald sie den Pfarrer vor sich auf dem Boden liegen sah. Sie murmelt eine leise Entschuldigung und verdrückte sich wieder in ihr Zimmer. Ich unterdrückte ein Lachen, wand mich um und rannte fast auf die Gemeinschaftstoilette. Zu meinem Glück war der Raum leer.
Ich betrachtete mich im Spiegel der über den Waschbecken hing. Meine Haut war fast weiß und ich hatte das Gefühl das man einen leichten Grünschimmer sehen konnte. Meine schulterlangen schwarzen Haare waren zerzaust, sie bildeten einen scharfen Kontrast zur Haut. Auch meine Augen hoben sich von meiner Haut ab, durch ihr kräftiges Grün.
Es erinnerte mich an die Augen einer Katze.
Das war vielleicht der Grund warum mich meine Freunde Kat nannten, es war jedenfalls der Grund meines Vaters gewesen mich so zu nennen. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht.
Ich hörte Schritte von draußen und dann die Tür, Gott sei dank konnte ich mich schnell in eine der Klokabinenflüchten.
"Hast du gesehen was diese Perro dem armen Pfarrer angetan hat." Diese Stimme kannte ich nur zu gut, es war Alicia Siegel, die größte Schlampe auf Erden( oder zu mindest hier). "Ja, diese Perro macht nur Schwierigkeiten. Es wundert mich, dass sie noch nicht von der Schule geflogen ist." Ja mich auch, wo ich ja von den ganzen Schnepfen zum Sündenbock gemacht werde. Wie gern ich das Juliane Höbert ins Gesicht gesagt hätte.
"Das Mädchen ist so blass, dass es mich wundert dass sie noch keinem das Blut ausgesaugt hat"
"Ja, da hast du recht. Aber ihre kotzgrünen Augen sind echt widerlich und dazu noch diese schwarzen Fransen die sie Haare nennt, sieht sie aus wie ein Straßenkater."
Mir wäre fast der Kragen geplatzt.
Nicht jeder kann so aussehen wie sie mit ihren langen blonden Locken und den meeresblauen Augen. Da sieht man es wieder blond, blauäugig und blöd.
Alicia war braun gebrannt und hatte weiche Gesichtszüge. Für alle war sie ein unschuldiger Engel. Tja wie Menschen sich irren können.
Erst als es still wurde merkte ich das Juliane und Alicia gegangen waren. Anscheinend war ich ziemlich in Gedanken gewesen. Ich seufzte auf.
Ja so redeten sie immer über mich, auch wenn sie wussten, dass ich im Raum war. Nochmals seufzend, lehnte ich mich gegen die Tür der Klokabine und langsam fuhren meine Hände in die Jackentaschen. Meine Hand streifte in der Tasche etwas aus Leder. Ich zog mein Portmonee aus der Jacke und machte es auf.
Schnell sah ich nach wie viel Geld darin war.
140 Euro in Scheinen und haufenweise Kleingeld, ich hatte jetzt keinen Nerv dazu nach zuzählen. Ich drehte mich um und öffnete die Tür. Das leise klackern meiner Ballerinen war zu hören. Zielstrebig wanderte ich zum großen Fenster über der Heizung. Das wir uns im ersten Stock befanden juckte mich nicht und die Tatsache das es Anfang Oktober war, deshalb windig und kalt war.
Besonders in einer Leinjacke, Rock, Bluse, Nylonstrumpfhose, sowie ein paar schwarze Ballerinen. All das ließ ich außer acht, als ich auf die Heizung kletterte, das Fenster aufriss und mich hinaus schwang.
Normalerweise müsste ich mir etwas gebrochen oder zumindest verstaucht haben, aber ich landete genau auf dem Kompost.
Dieser war bis zum überquellen mit Laub gefüllt, so hatte ich eine weiche Landung. Nicht wirklich elegant stieg ich aus dem Laub und knickte gleich mit den Fuß um, toll weiche gelandet bringt da nicht viel. Ich sank auf den Boden und betastete meinen Knöchel. Verstaucht, na klasse damit lässt sich’s bestimmt supi laufen. Egal, Augen zu und durch. Für so was hatte ich jetzt keine Zeit. Ich rappelte mich auf. Leicht setzte ich den verstauchten Fuß auf den Boden. Auu!!
Schmerz durch fuhr meinen Knöchel sodass ich fast wieder zusammen gesackt wäre. VERDAMMT! Ein wenig wackelig auf den Beinen humpelte ich auf den Wald hinter der Schule zu.
Immer wenn ich meinen Fuß zu sehr belastete oder falsch aufkam fühlte es sich an als würden sich tausend kleine Nadeln durch meine Haut ,mein Fleisch und auch meine Knochen bohren. Noch ein paar Meter bis zum Wald, der mir Schutz, wenn auch nur für kurze Zeit bieten würde.
Mein linker Fuß,der nicht verstauchte blieb an einer Wurzel hängen und ich fiel in das vom Regen nassem Gras. Ich blickte den Busch vor dem ich gelandet war an. Erschöpft und auch erleichtert endlich im Schutz des Waldes zu sein, krabbelte ich hinter den Busch und lehnte mich an einem abgeschlagenen Baumstumpf.
Das kann was werden dachte ich.
Was wäre wenn mich jemand vermissen würde? Nein, meine Eltern sicher nicht aber vielleicht ja Lola, Maik, Timo und Maja. Obwohl ich hatte nie eine starke Bindung zu ihnen. Meine Gedanken wurden durch das Knacken eines Zweigs unterbrochen. Ich musste der Versuchung widerstehen mich am Baumstumpf nach hinten umzudrehen und in die Richtung zugucken wo das Geräusch herkam.
Ich horchte angestrengt, aber ich konnte mich nicht richtig konzentrieren, weil mein Knöchel immer noch zu dolle wehtat. Ich schaute in den schon leicht dunklen Abendhimmel. Im Stillen fragte ich mich wo genau ich jetzt hin wollte, zum Arzt wäre in diesem Fall zwar gut für den Knöchel aber schlecht für mich. Warum musste mein blöder Hausarzt auch nur der Bruder vom Pfarrer sein.
Aber eins wusste ich schon mal, im Wald schlafen konnte ich nicht. Es war zwar erst Anfang Oktober, aber ich konnte jetzt schon meinen Atem sehen, ich wäre ziemlich schnell unterkühlt. Ich sah noch mal hoch in den Himmel und stellte zufrieden fest, dass es schon recht Dunkel war. Ganz langsam und so leise wie möglich, versuchte ich aufzustehen, na ja es blieb beim "versuchte".
Beim sitzen hatte der Schmerz in meinem Knöchel nachgelassen, aber grade beim "Versuch" aufzustehen durchzuckte mich der Schmerz wieder.
Okay, es kann doch nicht so schwer sein den doofen Schmerz zu ignorieren, dachte ich ziemlich aufgebracht. Beim zweiten Versuch nahm ich auf nichts Rücksicht und schwang mich einfach auf. Es hatte weniger wehgetan als der erste Versuch. Okay, Stehen klappt und wie steht es mit Laufen? Etwas zaghaft machte ich einen Schritt und bereute es sofort. Mein Knöchel brannte tierisch vor Schmerz. Boah, was bin ich nur so empfindlich, ich bin vorhin noch aus dem Klofenster gesprungen.
Also das hieß Schmerz so gut es geht ignorieren und los. Wackelig auf den Beinen kämpfte ich mich durchs Unterholz.
Was gar nicht so einfach war mit den ganzen Wurzeln, Zweigen und Gestrüpp. Oft blieb ich hängen oder stolperte ich. Wäre das ein anderer Wald weit weg von der Schule wäre ich einfach liegen geblieben, denke ich. Na ja, da war aber noch die Kälte und das ich eine Kämpfernatur bin, zumindest war ich stur. Einfach auf dem Boden liegen bleiben wäre unter meiner Würde.
Ich habe mir nie was gefallen lassen auch wenn ich dadurch meistens großen Mist gebaut habe, aber dazu ein andern mal wenn ich in Sicherheit und weit, weit weg von hier bin. Im nächsten Moment hörte ich wieder ein Knacken .Wie vorhin, dachte ich angespannt. Mein Fuß blieb an einer Wurzel hängen und ich fiel.
Verdammt wieso grade jetzt?! Ich ließ mein Blick über die Bäume wandern doch es war schon zu dunkel um noch richtig zu erkennen bis auf die Umrisse. Eilig rappelte ich mich auf und fing an wieder durch den finsteren Wald zu stolpern.
Nach einiger Zeit wurde mir klar dass ich gar nicht wusste wo ich überhaupt hinging. Ich könnte die ganze Zeit im Kreis gelaufen sein, Ich blieb stehen und hörte in die Stille der Nacht hinein .Ich hörte das Rauschen einer Straße .Straße?! Ich war gerettet. So schnell wie es mir die Dunkelheit und mein Knöchel zuließ ging ich in die Richtung wo ich die Autos gehört hatte.
Nach ein paar Minuten Öffnete sich der Wald langsam und eine Straße kam zum Vorschein. Ich blieb am Straßenrand stehen und blickte mich um. Sie war nicht viel befahren nur hier und da ein paar vorbei brausende Autos. Was mich auch sehr erfreute waren die Straßen Laternen die hier und dort standen.
Licht, puhh wenigsten würde ich jetzt was sehen können. Ich schaute noch mal nach links und rechts. Links sah ich nur Meilenweit Straße und rechts war ein Stückchen weiter eine Bushaltestelle.
Ich ging das Stück bis zur Bushalte und sah dass es erst kurz vor 8 Uhr abends war. Die Bushalte hatte nämlich über dem Fahrplan eine Uhr, sehr praktisch. Ich schaute von der Uhr zum Fahrplan hinunter, um festzustellen dass der nächste Bus gleich kommen müsste, supi die Rettung naht holde Maid.
Seufzend setzte ich mich auf die Bank in der Bushalte und wartete. Der Bus kommt hier jede volle Stunde vorbei und fährt bis zur nächsten großen Stadt. Hier in der Gegend waren so gut wie nur Kleinstädte und Dörfer.
Die 9 Minuten warten vertrieb ich mir mit Autos angucken und überlegen was für eine Person da wohl drin sitzen mag, wie sie ist, aussieht, ob er/ sie Familie hat und, und, und.
Das vertrieb mir die Zeit und dann kam der Bus auch. Ich zog mein Portmonee aus der Jackentasche und fischte dort einen 20 Euroschein heraus. Der Bus hielt direkt vor mir an und öffnete die Glastür.
Noch recht wackelig auf den Beinen stand ich auf und stieg in den Bus ein. Der etwas mollige Busfahrer musterte mich und schüttelte den Kopf.
Etwas angenervte legte ich die 20 Euro auf dieses Ding was im Bus die Kasse ist, oder so ähnlich. Wieder sah mich der Busfahrer komisch an und fragte " Wie weit?" "so weit wie damit möglich" meinte ich einfach. "Einfach oder hin und rück?" leierte er seine Frage hinunter. "Einfach" kam meine Antwort. Er nahm den 20iger und dann war nur das surren vom Kartendrucker zuhören. Wenig später hielt ich meine Karte in der Hand und saß etwas weiter hinten.
Der Bus war fast leer, bis auf eine ältere Dame, zwei Mädchen die scheinbar nicht viel älter waren als ich, sie sahen aus als hätte sie was getrunken und ein Mann der argwöhnisch das arme Busfenster nieder starrte.
Wie weit man wohl mit 20 Euro kommt? Hmm, werde ich ja sehen wenn ich angekommen bin.
Ob mich schon jemand vermisste? Nein ich denke nicht. Wieso auch? Meine Eltern sind sowie so nicht auf dem Sprechtag und sonst wären da nur
Lola, Maik, Timo und Maja aber die hatten wahrscheinlich selbst genug zu tun um sich noch um mich Sorgen zu machen. Obwohl eigentlich war es ja gar nicht so schlecht wenn sich keiner um einen kümmerte.
Man hatte seine Ruhe, wenn man abhaut merkt es keiner und wenn doch ist es zu spät. Bin ich froh dass ich endlich aus der Klosterschule raus bin.
Das hätte ich schon vor Jahren machen sollen. Ich hätte aber auch dem Pfarrer meine Faust ins Gesicht rammen sollen.
Lust hätte ich ja.
Jetzt würde ich mir die Gelegenheit auch nicht entgehen lassen. OK es würde so wieso nicht dazu kommen, da ich keinen von ihnen je Wiedersehen werde. Oder? Nein ich werde sie nie, nie, nie wider sehen. Keine blöden Schnepfen ,kein blöder Pfarrer oder sonst wen. Das erinnert mich jetzt an was.
Ich habe niemanden wo hin ich flüchten könnte. Obwohl hatte ich jemals jemanden oder musste flüchten? Nein, und das wird auch so bleiben: Komme was da wolle.
Leicht nickte ich mit dem Kopf und dachte mir, dass ich am besten gleich mal eine Telefonzelle suchen würde, um mir einen Platz für die Nacht zu beschaffen.
Es musste kein Edelhotel mit Tristellionen Sternen sein, ein Hostel oder ein Motel wären echt schon toll.
Ein Dach über dem Kopf hätte ich schon gern. Besonders in der Nacht. Ich stützte meinen Kopf auf meine Faust und starrte aus dem Fenster.
Ich ließ die Dunkle Straße auf mich wirken. Die gelegentlich vorbei fahrenden Autos ignorierte ich einfach, auch wenn das grelle Scheinwerferlicht schwer zu ignorieren war. Die Zeit verging erst sehr langsam, aber als ich auf die Uhr die vorne im Bus hang war es schon kurz vor neun. Das erste Mal sah ich auf meine Karte und sah den Namen meiner Station: Endstation Bezirk Neustadt. Na ja ich krieg das bestimmt mit.
An der nächsten Station stieg die alte Dame aus und die darauf torkelten die beiden Mädchen hinaus. Ich sah bevor wir wieder los fuhren wie eine der beiden grade auf den Bürgersteig kotzte. Die hatten heute Abend wahrscheinlich ihren Spaß, obwohl es war ja erst kurz nach Acht. Und wenn sie Zuhause aufwachen haben sie mit Sicherheit einen mortz Kater. Ich war nie mit Freunden ausgegangen, einerseits da es an der Schule verboten war, andererseits mit wem hätte ich um die Häuser ziehen sollen?
Jetzt ist es ja auch egal ich bin endlich frei. Ich nahm meinen Kopf von meiner Faust und legte meine Hand zu meiner anderen in den Schoß.
Mit Mühe verkniff ich ein Gähnen. Ich war schon ein bisschen müde, hatte auch jeden Grund, ich hatte nämlich um sechs Uhr aufstehen dürfen um den Innenhof zu fegen. Langsam schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf an die Fensterscheibe vom Bus.
Ein weiteres Gähnen konnte ich nicht unterdrücken, dazu war ich doch schon zu müde. Letztendlich nickte ich über. Selbst das ruckeln vom Bus machte mich nicht wach. Merkwürdiger Weise stand ich auf mal im Wald hinter der Klosterschule.



Kapitel 2


Das leise Rascheln unter meinen Füßen und die sachten Sonnenstrahlen. So friedvoll und sanft. Es wirkte wie ein ganz anderer Wald, aber es war der hinter dem Internat. Kein Zweifel. Sekunden, Minuten, Stunden ließ ich die Sonne auf mich scheinen und genoss es einfach.
Die Sonnenstrahlen auf meiner blassen Haut gaben mir das Gefühl, als würden sie einfach alles Schreckliche was mir passiert war, weg spülen. Ganz, weit, weit weg.
So weit weg das es mich nie mehr einholt. Ich erschreckte als sich in der Geräuschkulisse was änderte.
Das leichte rascheln der Blätter, die vom Wind bewegt wurden, war nicht mehr zu hören, dafür lautes Raschelen und Äste knacken, wie beim Wandern durch den Wald. Ich ließ meine Augen geschlossen, der Moment war zu schön gewesen, um ihn einfach weg gehen zulassen. Diesen, wollte ich durch meine geschlossenen Augen am davon gehen hindern.
Als die Geräusche abrupt aufhörten. Neugierig öffnete ich die Augen, damit diese mit Tränen voll laufen konnten.
Denn vor mir standen meine vier Freunde. Lola, Timo, Maik und Maja. Lola kam auf mich zu, aber als ich sie in den Arm nehmen wollte wich sie zurück. Als hätte ich Schweinegrippe oder so was. Verwirrt hielt ich inne. Was hatten sie denn bloß? Alles war ruhig.
Ich hörte die Blätter im Wind. Niemand sagte was. Maik, Lola, Timo und Maja standen nur da und sahen mich an. Ich erkannte Wut und Hass in ihren Augen. Grade öffnete ich den Mund als Lola mir zu vorkam." Du brauchst nichts zu sagen. Wir wollen es gar nicht wissen du miese Schlampe" Völlig perplex von dem Zorn in ihrer Stimme öffnete ich zum zweiten Mal den Mund. "Aber was ist denn los? Was habe ich euch getan?" fragte ich mit zitternder Stimme.
Timo der Normalerweis immer einen kühlen Kopf behält, wurde während er sprach immer lauter. "Was du getan hast? Du fragst ehrlich was du getan hast?!" Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich verstand die Welt nicht mehr? Was hatte er den?
Alles war still, keiner gab einen Ton von sich. Ich konnte die Wut und den Zorn in ihren Augen sehen. Ohne ein weiteres Wort drehten sie sich um und gingen. Am Ende der Lichtung verschwammen ihre gestalten.
Ich fing an zu schreien. Wollte das sie blieben und mir erklärten was los war. Aber am meisten wollte ich dass sie blieben da ich nicht alleine sein wollte. Schlagartig brach die Nacht an. Dunkelheit umschlang mich. Meine Angst verschwand.
Ich sah mich um .Nichts als Dunkelheit. Nichts als der Wind war zuhören. Irgendwo hörte ich das Knacken eines Zweiges. ich drehte mich einmal um meine eigene Achse um zu erkennen aus welcher Richtung das Geräusch kam. Doch egal wie sehr ich mich konzentrierte, ich konnte es nicht ausmachen. Mein Köper fing an zu zittern. Wieso wusste ich selber nicht.
Langsam sank ich auf den Boden. Ich saß nur da und starrte in die Dunkelheit. Meine Gedanken hingen immer noch bei dem was eben passiert war. Was hatten sie den? Nie hatte ich ihnen was getan geschweige den die Absicht.
Also, was war los? Auf jeden Fall muss es was Schlimmes gewesen sein, da Timo nicht so schnell ausrastete. Er hatte mir sogar verziehen als ich seine Play Station kaputt gemacht hatte. Sie war sein ein und alles gewesen. Und ich machte sie kaputt, dabei wollte ich nur eins seiner Spiele spielen.
Ich weiß bis heute nicht was ich falsch gemacht hatte. Eins kann ich aber sagen da war nichts mehr zu retten.
Oder waren sie nur sauer da ich gegangen bin. Nein. Sicher nicht. Sie hätten in meiner Situation wahrscheinlich dasselbe getan. Okay das konnte ich wieder aus meinen Gedanken streichen. Ich fuhr bei dem Knacken genau hinter mir zusammen. Jetzt bloß keine Panik. Durch die drückende Stille wurde ich aus den Gedanken gerissen. Kein Laut war zu hören, nicht der Wind, nicht das Laub und nicht das Unterholz.
Pure Stille. Sie ist so erdrückend, als würde sie versuchen mich zu erdrücken. Als wolle sie den letzten Atem aus mir heraus quetschen und meinen leblosen Körper unter ihrem Druck zu Staub zu zermahlen. Mir wurde kalt, entsetzlich kalt, und dennoch ballte sich in mir eine unaussprechliche Hitze an. Wie Kalt- und Warmfront, wenn sie auf einander trafen, kam es mir so vor als würde um mich herum ein Wirbelsturm entstehen.
Mit jedem Eindruck der mir klar wurde, raste mein Herz mehr und mehr.
Und dann, ja dann war auf einmal die Stille fort. Ein Rauschen in meinen Ohren ließ die Stille die mich fast dem Tod in die Hände gespielt hätte, verschwinden. Als das Rauschen langsam abklang und auch mein Herz nicht mehr so heftig schlug, bekam ich den nächsten Schock. Ich befand mich ganz hilflos in zwei Armen wieder.
Sie drückten mich gegen eine starke Brust. Normalerweise würde ich schreien, um mich treten, versuchen dem der mich fest hält das Lebenslicht auszupusten. Aber mein Körper gehorchte mir nicht mehr.
Er hing schlaff in diesen starken Armen, in denen ich mich auf so absurde Art und Weise wohl und geborgen fühlte. "Nicht weinen" flüsterte mir eine angenehme männliche Stimme ins Ohr. Weinen?. Weine ich?
Ich war wirklich verwirrt. Und dann wuchs meine Verwirrung mehr, denn dieser... Mann(???) war weg und ich sank auf dem Boden zusammen, als könnte ich ohne ihn nicht mal stehen. Ich fühlte mich auf einmal so... einsam. Langsam legte ich meine eine Hand an meine Wange und diese war wirklich nass. Vor meinen Augen verschwamm alles. Ganz plötzlich fiel ich auf den Boden.
Hääh? Hatte ich nicht eben noch auf dem Boden gesessen? Ich sah hoch und befand mich wieder im Bus.
Ich hatte also geträumt. Man das war so realistisch gewesen! Um wieder klar im Kopf zu werden, schüttelte ich diesen heftig. Der Bus hielt an. "Endstation. Alle aussteigen." Alle? War ich nicht allein gewesen? Erst jetzt fiel mir der Mann schräg vor mir wieder ein. Hmm, habe wohl tief und fest geschlafen.
Wie peinlich. Na ja ist ja jetzt auch egal. Langsam stand ich auf. In meinen Kopf drehte sich alles. Ein "Huch" entglitt mir als ich schwankte. Um nicht zu fallen hielt ich mich an der Lehne vor mir fest.
Nach ein paar Sekunden war meine Sicht wieder klar. Wie lange hatte ich geschlafen? Auf jeden Fall lange. Aber was für ein komischer Traum das war. So was hatte ich noch nie erlebt. Alles so realistisch und doch unmöglich.
Vorsichtig ging ich zum Ausgang des Busses. Als ich ausstieg fiel mein Blick auf mein Spiegelbild im Fenster. Meine Haare standen in jede erdenkliche Richtung ab. Ich war blasser als sonst. "Geht es dir gut?" fragte eine raue Stimme. Ich drehte mich, vor Schreck, so schnell um das alles vor meinen Augen verschwamm.
Einen Moment später erkannte ich das Gesicht des Mannes der schräg vor mir gesessen hatte. Ganz urplötzlich fühlte ich mich wieder sehr müde und mein ganzer Körper fühlte sich so schwer an wie Blei.
Als wollten sie mich provozieren, tanzten mir schwarze Pünktchen vor den Augen. mein ganzes Blickfeld wurde immer dunkler. Ich versuchte den Kopf zu schütteln um diese blöden Punkte aus meinem Sichtfeld zu bekommen. Als es bei einem leichtem Kopfschütteln nicht klappte, fing ich an ihn total aggressiv zu schütteln, sodass meine sowie so schon wirren Haare, nur so rum flogen.
Nach einer kleinen Weile schütteln merkte ich das, dass Gefühl von Müdigkeit zurück ging genau so wie die schwarzen Punkte endlich verschwanden, aber mein Körper fühlte sich noch ziemlich schwer an. Na ja, ich hab mich mit nem kaputten Knöchel durch den Wald geschleppt, da wird das ja ein Kinderspiel.
Im schwachen Licht der vereinzelten und dreckigen, schwach leuchtenden Laternen, sah ich im Spiegelbild des Fensters des Bushäuschens, dass meine Haare unbeschreiblich aussahen. Nicht unbeschreiblich schön, sondern so das sich jeder Friseure der was von dem was er tat verstand, von der nächst besten Klippe stürzte oder mit der Schere kurzen Prozess macht.
Wie das aussehen musste. Ein Räuspern ließ mich inne halten. Schwerfällig drehte ich meinen Kopf in die Richtung des Mannes der mich amüsiert betrachtete.
Der Schalk in seinen Augen war nicht zu übersehen. Seine Stimme war sanft und verführerisch als er sprach. "Ich glaube sie brauchen etwas zum Haare kämmen" meinte er und ich hörte in seiner Stimme, dass sie leicht angespannt war, so als würde er versuchen sich ein Lachen zu verkneifen.
Leicht mürrisch brummte ich um nicht antworten zu müssen. Es war ganz leise, aber definitiv dar, der Mann der so... männlich aussah, kicherte!!
Ab da konnte ich auch nicht mehr und musste laut los lachen, man tat das gut mal wieder richtig zu lachen. Ich war selbst mit meinen Freunden nicht oft zum Lachen gekommen in letzter Zeit.
Ich bekam so einen Lachkrampf das mir mein Bauch schon wehtat. Als ich dann so ruckartig von den Füßen gerissen wurde hatte ich das Gefühl mir würde alle Luft aus der Lunge gedrückt werden, sehr unangenehm. Die Wand in meinem Rücken machte das alles auch nicht besser.
Ob mir die nähe dieses atemberaubenden Mannes so gut tat oder nicht, musste ich mir noch überlegen. Denn wenn ich hier weiter so Luft los rum hing, hätte ich nicht mehr viel vom Leben und konnte Radieschen von unten zählen.
Notiz an mich selbst, nie wieder über männliche Männer lachen, wenn sie dich hören können.
Auf einmal fingen die Laternen an zuflackern, dies schien den Mann der mir immer noch die Lunge zerquetschte, nicht wirklich zu gefallen. Woran ich das merkte, die gemurmelten Wörter die ich nicht ganz einer Sprache zuordnen konnte, klangen nicht grade so wie eine Einladung zu Tee und Keksen.
Er ließ mich los, was zur folge hatte das ich auf den Boden rutschte. Dieser verdammt kalte Betonboden, war echt...kalt! Mir fiel als passende Beschreibung nur noch eisig ein, aber wirklich passen tut das auch nicht. Also saß ich da auf dem eisig kalten Betonboden und rang nach Luft, welche hoffentlich meine verbeulte Lunge ausbeulte.
Der Mann sah sich etwas beunruhigt um und belegte mich mit einem lange und unangenehmen Blick, bei der Gelegenheit schaute ich mir meinen Fastmörder doch mal genauer an, man wollte schließlich wissen wie der Kerl aussah der einen beinahe dazu gebracht hätte ins Gras zubeißen.
Er war groß, aber wie groß lies sich von meiner ungünstigen Position nicht erahnen, außerdem hatte er leicht blasse Haut, zu dem dunkel braune Haaren und sie waren braun und nicht schwarz, dass konnte man sogar bei diesem schlechten Licht sehen.
Er hatte einen so tollen Körper, sah aber nicht aus wie so ein Bodybuilder. Ich konnte einen kurzen Blick auf seine rot-braunen Augen erhaschen, sie waren so...mhhm unbeschreiblich schön ich könnte glatt in ihnen versinken.
Die Bedingung, dass ich ihm in die Augen sehen konnte war, dass er sich zu mir herunter gebeugt hatte und mir, AUA ... in die Schulter kniff. Ich konnte auf einmal wieder diese schwarzen Punkte sehen und meine Gliedmaßen fühlten sich so schwer an, ich wurde so müde das ich einfach die Augen schloss.
Das nächste was ich merkte, war das ich hoch gehoben und weg gebracht wurde, dann empfing mich der traumlose Schlaf.




Kapitel 3


Ich merkte als ich langsam wieder wach wurde das ich auf einem wunderschön weichen Bett lag und sich der Stoff der Decke angenehm an meinen nackten Körper schmiegte. Es war so schön und erholsam.
Warte... NACKTEN KÖRPER... ich bekam auf einmal die totale Panik, wo war ich überhaupt??? Wie kam ich hier her? Warum bin ich hier? Bin ich allein?, und vor allem WIE komm ich hier WEG und WER hat mich AUSGEZOGEN und dann in dieses Bett gelegt??????? Ich musste hier irgendwie weg, bevor noch irgendetwas passiert.
Es dauert auch erstmal bis sich meine Augen an das wenige und schwache Licht von ein paar mehr Kerzen gewöhnt hatten, allgemein war der Raum sehr dunkel. Ich konnte erkennen dass die Wände in einem dunklen Grauton gestrichen waren und mit großen roten und schwarzen Gardinen und Tüchern behangen waren.
Auch die Möbel waren alle aus dunklem Holz und der Kamin war aus fast schwarzen Steinen. Etwas niedergeschlagen stellte ich fest, dass ich schon wieder in Schwierigkeiten war. Mich in Schwierigkeiten bringen konnte ich glaub ich ganz gut. Schnell raffte ich mich auf und schlang die dunkle, dünne Decke um meinen nackten Körper, als ich sicher war das es hielt und nicht rutschte stieg ich vom Bett.
Leider ging es meinem Knöchel noch immer nicht besser und ich fiel wegen den Schmerzen auf die Knie, man tut das weh, scheiß Knöchel.
Ich setzte mich auf das pompöse Himmelbett in dem ich geschlafen hatte und schaute mich von dort nach einem Fenster oder ähnlichem um, endlich ich sah eine Tür. Ganz langsam stand ich auf und versuchte den Fuß nur ganz wenig zu belasten und es klappte. Also begab ich mich im absoluten Schneckentempo zu dieser Tür.
Bevor ich meine Hand auch nur auf die vergoldete Türklinke legen konnte wurde sie bereits von der anderen Seite herunter gedrückt.
So schnell es mit meinem Knöchel möglich war rettete ich mich an die Wand neben der Tür. Voller Panik drückte ich mich an die Wand und hielt die Luft an. Ich merkte wie mir das Adrenalin nur so in die Venen gepumpt wurde.
Nach wenigen Sekunden, die mir aber wie eine halbe Ewigkeit vorkamen, fiel die Tür mit einem lautem Knall ins Schloss und ich sah mich dem Typen gegenüber der mich an dieser Bushaltestelle einfach ausgeknockt und verschleppt hatte.
Ich bin zwar vorher aus dem Kloster abgehauen aber ich finde immer noch, dass ich ein vollwertiges Opfer einer Entführung bin. Als ich in seine jetzt fast schwarzen Augen blickte, lief es mir eiskalt den Rücken runter und trotz des krampfhaften Versuchs mich nicht zu schütteln, tat ich es.
Langsam wanderten seine Mundwinkel ein Stück nach oben. Und ein zweiter Schauer jagte mir über den Rücken. Auch diesmal brachte der Versuch nichts und ich schüttelte mich, ich mochte dieses Gefühl einfach nicht, es war einfach nur eklig.
Da...war es dieses kaum wahrnehmbare Kichern, auch wenn es extrem männlich klang. Ein Kichern ist das was es war und wird es auch bleiben und zwar ein Kichern.
Ich lernte scheinbar aus meinen Fehlern, denn diesmal spürte ich in keinerlei Hinsicht das Bedürfnis zu lachen. Selbst wenn ich das Bedürfnis gehabt hätte, wäre ich nicht dazu gekommen, ich wurde nämlich am handgelenk gepackt und auf das Bett geschmissen.
Ich lag jetzt auf dem Himmelbett, unter dem unglaublich starken Mann der mich entführt hatte und zu allem Überfluss war die Decke verrutscht so dass sie jetzt sehr viel Bein frei gab.
Langsam beugte er sein Gesicht zu meinem herunter, wieder wurde ziemlich viel Adrenalin in mein Blut gepumpt und mein Herz schlug ziemlich hart und schnell gegen meinen Brustkorb. Wieder wanderten seinen Mundwinkel nach oben und sein Kopf senkte sich noch tiefer, so das nur noch ein paar Millimeter zwischen unseren Lippen waren.
Mein Herz schien grade die Schallmauer zu durchbrechen so schnell wie es schlug. Nein ich wollte nicht das er mich küsst, nein meinen ersten Kuss wollte ich jemanden schenken der mir was bedeutete und den ich liebte. Ich wollte nicht das er mir einfach geraubt wurde. Mir stiegen die Tränen in die Augen und alles verschwamm, als ich merkte das er noch näher kam drehte ich meinen Kopf weg, so das er über meine Wange hauchte.
In meinem Nacken stellten sich die Haare auf und ich schüttelte mich. So merkte ich nicht wie er sich noch weiter über mich bückte und an mir schnupperte, dass einzige was ich dann noch merkte war totale Erleichterung. Nur um dann auf die Füße gerissen zu werden und vor Schmerz auf zu heulen.
"AUAAAA!!!! So ein Mist. Schmerz!!!" Ich hüpfte nun auf einem Bein und hielt mir mit der Hand die nicht im Schraubstockgriff klemmte, den verletzten Knöchel.
Mr. Übermenschlich-stark-und-sexy starrte mich an als wäre ich irgendein Forschungsobjekt.
Und im nächsten Moment saß ich wieder auf dem Bett. Ich war ja schlimmer als jeder Bumerang. Dann die größten Schmerzen die ich je hatte und dann nichts, sie waren wie weg geblasen, als wären sie nie da gewesen.
Langsam und ganz bedacht schaute ich zu meinem Knöchel runter und sah das er mit Blut voll geschmiert war, mit meinem Blut, welches aus zwei kleinen Löchern, etwas über halb meines Knöchels waren, lief.
"Man, sie haben.... sie hab.. was für ein Schei... Mist... sie haben mir in den Knöchel gebissen

!" schrie ich und sprang vom Bett auf und marschierte auf ihn zu. Ich blickte zu ihm ins Gesicht, es war als wäre die Angst und die Furcht von vorhin einfach verpufft.
"Sagen sie mal, was fällt ihnen eigentlich ein, ich meine sie können doch nicht einfach so jemanden Entführen. Haben sie so etwas wie eine Moral oder kennen sie das Wort "Menschenrechte" Häh?? Wo bin ich überhaupt? Nein, besser WARUM bin ich in diesem Gott verdammten, stockfinstren Raum oder Saal, so groß wie das hier ist..." die letzten Worte waren doch eher zu mir selbst gesprochen. "Wer sind sie eigentlich, sie überdimensional großes Arschloch?!" schrei ich lauthals hinaus, er reagierte nicht darauf.
Ich hatte mich so in Rage geredet, dass ich nicht bemerkt hatte dass ich geflucht hatte. Die Nonnen, wenn sie das wüssten, sie würde sich so schämen. Apropos die Nonnen, wo ist eigentlich meine Uniform, oder das davon was ich angehabt hatte, abgeblieben?
"Wo sind meine Sachen?" ich klang ungewohnt erwachsen.
Das erste Mal seit ich hier war sagte er was, seine Stimme klang himmlisch, allgemein war er quasi die personifizierte Versuchung, so gut wie er aussah.
Ahhh! Nein böser, unnötiger Gedanke!
"Mein Name ist Gabriel und deine Sachen habe ich dazu benutzt um das Feuer an zumachen" seine Stimmegab mir das Gefühl als hätte mich jemand im Schnee vergraben.
Mein Körper war wie eingefroren und in meinem Kopf fingen auf einmal Stimmen wirr durch einander zu reden, sie schwärmten alle von Gabriel.
Doch dann riss mich seine

Stimme wieder aus meiner Trance.
"Geh duschen, du riechst komisch, außerdem habe ich dir ein paar Sachen mitgebracht, sie müssten passen, bei der Unterwäsche war ich mir nicht ganz so sicher, also habe ich keine mitgebracht." zuerst deutete er auf einen kleinen Tisch neben der Tür mit der vergoldeten Klinke auf der anderen Seite vom Raum, dann drückte er mir das Packet, welches bis vor kurzem noch auf dem Tisch gelegen hatte, in dem sich scheinbar besagte Sachen befanden in die Hand und schob mich Schluss endlich durch eine andere Tür, welche viel näher am Bett war und ich nicht bemerkt hatte, man kotzt mich das an. Hinter der Tür befand sie ein, sein Badezimmer.
Das Bad war gigantisch. Alles war in blau und weiß gehalten. Staunend fiel mein Blick auf die luxuriöse Badewanne, die mehr nach einem Whirlpool aussah. Auf der andern Seite des Zimmers befand sich ein Waschbecken worüber ein Goldumrahmter Spiegel hing. Links davon war ein Regal mit Pflegeutensilien. Ich fragte mich wozu ein Mann wie Gabriel so was braucht.
Denn Gedanken ließ ich gleich wieder fallen. Was denke ich hier bloß. Der Typ hatte mich ausgeknockt, entführt und letzten Endes auch noch gebissen. Wie krank war der denn. Aber das würde ich wahrscheinlich noch raus finden. Doch erst später jetzt hatte ich andere Probleme.
Ich wand mich dem Spiegel zu und sah mein Spiegelbild an. Oh mein Gott. Meine Haare waren zerzaust und standen in alle Himmelsrichtungen ab. Noch schlimmer jedoch war mein Gesicht.
Meine Haut war noch blasser als sonst, schon fast durchscheinend, meine Augen waren Blut unterlaufen. Verdammt ich sah noch schlechter aus als an der Bushaltestelle.
Plötzlich kam mir ein Gedanke. Der heißeste Mann dem ich je begegnet bin hatte mich so gesehen.
Wie peinlich. Noch nie hatte mich je jemand so gesehen, nicht einmal Lola und Co. OH MANN!!
Ich schnappte mir ein Handtuch was auf der Kommode rechts vom Waschbecken lag. Gleich daneben war die Dusche. Wie praktisch, ging es mir durch den Kopf. Ich hing das Handtuch an einen der Hacken an der Wand und tapste unter die Dusche.
Schnell drehte ich den Wasserhahn auf. Als das warme Wasser auf meine Körper prasselte entspannten sich meine Muskeln sofort.
Ich hatte mir vorgenommen mich zu beeilen doch das beruhigende Gefühl des Wassers auf meiner Haut, wie es über meinen Körper floss brachte mich von meinem Vorhaben ab. So was gab es nie im Kloster.
Sondern nur Gemeinschaftsduschen, wo man nie wirklich alleine war sodass man sich hätte entspannen können. Wie in Trance nahm ich mir das Shampoo und Duschgel, auch wenn es für Männer war immer noch besser als "komisch" zu riechen, wie mein Entführer so schön sagte. Aber ich musste ihm Recht geben. Ich roch komisch. Grade spülte ich meine Haare aus als ich durch ein Klopfen an der Tür aus meinen Gedanke gerissen wurde.
"Bist du jetzt endlich mal fertig?" meinte eine wütende Stimme. Ich griff nach dem Handtuch und schlang es um mich. Irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl. Aber wieso sollte es auch bei einer Entführung anders sein.
Auf einmal wurde dir Tür aufgerissen und ein verdammt wütender Gabriel kam herein geplatzt. Ein Blick auf mich genügte und er blieb stehen. Von meinen Füßen entlang meiner lagen Beinen, zu meiner Brust, wo er ein Weilchen zu lange für meinen Geschmack hängen blieb und letzten Endes zu meinem Gesicht.
Da stand ich nun noch nicht ganz trocken und nur in ein Handtuch eingewickelt, welches mir grade so bis knapp übern Oberschenkel reichte. Er räusperte sich und drehte mir den Rücken zu als er zu mir sagte: "Chrm… chrm, ich komm in 5 Minuten wieder und ich denke, dass es für dich besser wäre, wenn du bis dahin fertig bist" sein Ton klang kalt und tödlich.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte ließ ich das Handtuch fallen und schnappte mir das Packet mit den Sachen, welches ich beim eintreten einfach achtlos in eine Ecke geschmissen hatte und machte es auf. DAS!!! hier war doch nicht sein ERNST, oder???!!!
Ich meine das war ja noch weniger als das Handtuch. Ich erinnerte mich an seine Drohung und zog dieses rot-graue Nichts an.
Na ja, wenigsten passt es, dachte ich.
Ich sah in den Spiegel, jetzt sah ich wenigsten nicht mehr so schlimm aus. Meine Haare waren durchs Wasser glatt, meine Wangen leicht gerötet von der Hitze und dieses Nichts sah gar nicht mal so schlecht aus, außerdem war hier bei Unterwäsche nur störend.
Das rot-graue Nichts bestand aus einer Trägerlosen Korsage in Pastell Grau mit roten Verzierungen so wie einen Rock der an der Korsage angenäht war, der Rock hatte den gleichen Farbton wie die Korsage.
Und beides verdeckte nur das Nötigste, der Rock war also mehr als nur knapp und die Korsage macht ein tolles Dekoltee. Das Beste war das im Rock noch so was wie eine Unterhose mit eingenäht war.
Meine Haut wirkte nicht mehr so ungepflegt blass, sondern richtig vornehm. Da ich mit nassen Haaren nichts machen konnte ließ ich sie so. Ich drehte mich grade zur Tür um, als diese geöffnet wurde. Gabriele trat herein und schaute an mir einmal rauf und wieder runter.
"Schön das Kleid passt also" war sein einziger Kommentar in einer ziemlich monotonen Tonlage. Ich schnappte nach Luft, also ehrlich maßlose Übertreibung das Ding Kleid zu nennen. Er ging aus dem Bad und ich stapfte ihm wütend hinter her, ein bisschen fühlte ich mich wie ein kleines aufmüpfiges Kind, dass nicht bekam was es verlangte.
So wie als ich in das Kloster musste, schoss es mir durch den Kopf. Meine Augen füllten sich wieder mit Tränen.
Ich musste an meine Eltern denken, ich wusste immer noch nicht ganz ob ich sie liebte oder doch eher hasste. Meiner Kehle entwich ein erstickter Schluchzer. Bevor sich aber Gabriel zu mir drehen konnte drehte ich mich weg, so dass er meinen Rücken ansehen musste. Jetzt liefen mir die Tränen einfach so die Wangen runter und ich schluchzte wieder, als ich dann anfing zu sprechen:" Das nennst du Kleid, dass ich nicht Lache. Das ist ein Nichts und ehrlich da war das Handtuch aus mehr Stoff!" ich war unbewusst ins "Du" hinein gerutscht.
Hoffentlich hatte er es nicht gemerkt. Ich drehte mich um und sah, dass er mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Mist!
Hat er doch. Ach schnuppe. Einfach so tun als sei nichts, das hilft immer. Okay meistens. Schnell wandte ich den Blick ab damit er meine nicht bemerkte. So unauffällig wie möglich wischte ich mir die Tränen weg.
"Wo bin ich eigentlich und was wollen Sie?" sagte ich leise sodass er das Zittern in meiner Stimme nicht hörte. Den Schluchzer der meiner Kehle hinaufstieg unterdrückte ich.
"Du bist bei mir. In meinem Haus." meinte er nur und wollte sich abwenden um aus dem Zimmer zu gehen.
"Und wieso?"
Staat einer Antwort kam nur ein Knurren. STOPP! Ein KNURREN?? Ich glaubte mich verhört zu haben. Leicht irritiert warf ich Gabriele einen Blick zu, der mich ignorierte und eilig den Raum verließ. Was war das eben gewesen?
Ganz in meiner Verwirrung versunken ein weiteres mal die Tür auf und zuging.
Ich bemerkte es erst, als Gabriel etwas sagte.
"Dymitri, was machst du hier?" er klang sehr angespannt und es schwang ein sehr gefährlicher Unterton mit.
Warte, war er nicht eben noch aus dem Zimmer gestürmt? Ach egal!
Ich schrie auf, als man mich am Handgelenk nach hinten riss. "Und du bist also unser Versuchskaninchen" es war eher eine Feststellung, als eine Frage.
Ich versteifte mich bei seinen Worten, ich ein Versuchskaninchen? Für was? Wenn ich eben noch versteift war, wurde ich jetzt zum Stein, als er seine Arme um meine Hüfte legte und mich mit dem Rücken gegen seine Brust drückte.
"Du riechst gut! Von dem Shampoogeruch mal abgesehen." hauchte er mir ins Ohr, kurz darauf spürte ich etwas Feuchtes an meinem Hals. Es wanderte einmal von unten nach oben, ich hätte am liebsten wieder aufgeschrieen, doch es meldete sich mein Überlebenswille und ich unterließ es.
"Dymitri, lass dass!" sagte Gabriel, er klang sehr auf gebracht.
"Ach komm, als wenn du noch nicht deinen Spaß mit ihr gehabt hättest, ich meine etwas tiefer, stinkst ja quasi nach deinem Speichel" er lachte leise. Ich würde mal gerne wissen was sie alle mit meinem Geruch hatte, ich meine ich hab Geduscht!!!
Man ging mir das auf die Nerven.
"Dymitri, lass sie doch endlich los. Sie darf auf so eine Art und Weise eigentlich nicht mal angesehen werden." Gabriel klang leicht … verdammt, mir fiel das richtige Wort grad nicht ein.
"Ach komm sei doch nicht so, nur weil wir sie… na ja vor dieser schönen Blume sollte ich das nicht erwähnen." Ich kam immer noch nicht auf den richtigen Tonfall, auch wenn er nur angedeutet war.
"Aber ich mach mal, dass was du sagst" Dymitri lachte ein ekelhaftes Lachen in mein Ohr und schupste mich zu Gabriel, während ich immer noch darüber grübelte, wie sich Gabriels Stimme angehört hatte.
Ja, ich hab’s, es war verzweifelt. "Ja ja, ich geh ja, aber vergiss nicht das Treffen kurz vor unter gang des Mondes, ER wird sonst ganz schön böse" meinte Dymitri, lachte und wank als er aus der Tür raus marschierte.
Mir kamen auf ein Mal ganz viele Fragen in den Sinn und ich wusste nicht, ob ich fragen sollte und wenn, welche. Ich blieb also noch eine Weile schweigsam und stand da etwas verloren in der Gegen rum.
Nach einer Weile merkte ich wie sich Gabriels Blick in meinen Rücken bohrte. Ich strengte mich an mich nicht umzudrehen, um zusehen wo er war.
"Ich mach mich jetzt fertig und zeig dir das Haus, zumindest den Teil den ich bewohne und wo du dich frei bewegen darfst" sagte er, ich drehte mich um und sah, dass er im Türrahmen des Badezimmer stand. Bevor er die Tür schloss, besah er mich noch mal mit so einem Blick, dass sich meine Nackenhaare aufstellten und ich Gänsehaut bekam, dann strich er sich die Haare total sexy aus dem Gesicht.
Ich musste ganz dolle auf passen, dass ich nicht zu sabbern begann, dann fing der Bastard auch noch an zu grinsen, war ich froh das da so eine Couch mit Kissen neben mir stand.
Beherzt griff nach einem Kissen und warf es nach ihm, es traf leider nur die Tür.
Ich seufzte einmal schwer bevor ich mich auf die Couch setzte und meinen Blick schweifen ließ.
Mein Blick blieb an der langen Wand mit den Gardinen und Tüchern hängen, ob sich dahinter Fenster befanden? Mit wenigen Schritten ging ich zu einer der Gardinen und zog sie weg, der Blick der sich mir bot war wunderschön. Hinter der Gardine war ein riesiges Fenster in einem weißen Rahmen, vor dem Fenster erstreckte sich ein riesiges Gelände mit Wald, Wiese und einem See.
Die grade untergehende Sonne tauchte alles in ein wunderschönes Licht und im Wasser zersprangen die Sonnenstrahlen in all mögliche Rotoragnetöne. Ich genoss die Sonne auf meiner Haut und die Wärme die ihre Strahlen auf mir zurück ließen.
Ein schrecklicher Schrei riss mich abrupt aus meinen Gedanken und ich wirbelte herum, um zusehen wie Gabriel an der Tür hing und ächzende Laute von sich gab und zwischen durch etwas murmelte, was mir partout nichts sagte.
"Verdammt, Katharina, zieh die Gardine zu!"
"Ja, natürlich!" sagte ich und meine Stimme klang merkwürdig quietschig, schnell drehte ich mich um und zog den Stoff der Gardine vor das große Fenster und verscheucht das schöne Abendlicht somit aus dem Raum, alles wurde wieder dunkel und die Kerzen waren die einzige Lichtquelle, eine sehr spärliche.
Ich sah zu Gabriel und sah, dass er auf der ganzen Haut Blau-rote- Striemen hatte, kam das vom Sonnenlicht? Gabriel sah an sich herunter und begann etwas zu murmeln, was ich nicht verstand, ich trat näher und näher und stand bald kaum zwei Meter weit weg von ihm und verstand immer noch nichts. Man, nervt das!
"Ich denke, ich zeige dir das Haus erst Morgen, in Ordnung Kat." sagte er, während er auf mich zu kam und lächelte. In mir schien grade etwas zu brechen, wie ein Damm der die Tränen meiner Kindheit zurück gehalten hatte.
Ich hatte nicht geweint, als ich mir mit drei ein Bein brach, als ich vom Schwebebalken gefallen war und vor allem nicht, als meine Eltern mich in das Kloster gebracht hatten und sagten, dass ich da bleiben würde bis sie kommen und mich holen würden.
Doch jetzt wo er der, der mich entführt hatte, mich mit meinem Spitznamen angeredet hat, den ich von meinem Vater bekommen hatte, wegen meiner Augen, kamen Tränen wie Wasserfälle aus eben diesen katzengrünen Augen.
Gabriel stand direkt vor mir und ich schlang meine Arme um seinen Körper, verzweifelt nach halt suchend, während er mir über das Haar strich und mich auch in den Arm nahm. Ich fragte mich ob ich ihm nicht noch mehr damit weh tat, aber wenn ich das tat konnte er es gut verbergen.
"Beruhige dich und schlaf" als er das in mein Ohr flüsterte, fing mein Kopf da an zu kribbeln, wo seine Hand war und mir fielen die Augen zu, ich schlief innerhalb weniger Sekunden ein, als hätte ich Nächte nicht geschlafen.




Kapitel 4


Ich lag wieder in dem Bett von Gabriel, mein ganzer Kopf pochte wie verrückt, mir war auch leicht schwindelig.
Den Kopf drehte ich leicht zur Seite, meine Augen taten sich schwer damit sich an die vollkommene Dunkelheit in dem Zimmer zu gewöhnen, denn jetzt brannten nicht einmal mehr die Kerzen, nur etwas Licht kam durch einen Spalt in den Vorhängen bei den Fenstern.
Ich richtete mich im Bett auf, noch mehr Schmerz durch zuckte mich, war also eine schlechte Idee gewesen. Leicht erstaunt merkte ich, dass ich dieses mal noch Kleidung, genau genommen das "Kleid", trug.
Der Schmerz wurde milder und ich streckte mich im Bett, einen Gähnen entkam mir. "Ich trink jetzt was und dann schlaf ich weiter" sagte ich zu mir selbst und schwang mich aus dem Bett, wieder überkam mich eine Welle von Schmerz und Schwindel, aber ich ignorierte sie gekonnt, ich hatte ja jetzt schon Übung im Schmerzen ignorieren. Ich erreichte das Bad ohne zu stolpern, auch unterließ ich es den Lichtschalter zu betätigen, um meinen Augen einen Lichtschock zu ersparen.
Im Bad tastete ich mich zum Waschbecken. Den Wasserhahn fand ich, in dem ich mit dem Finger dran hängen blieb, der Einfachheit halber steckte ich den Kopf in das Waschbecken und trank direkt vom Wasserhahn. Mir lief das Wasser vom Mund, übers Gesicht in die Haare und auch am Hals runter. Ich schluckte gierig das wohltuende Wasser runter, als hätte ich ewig nichts getrunken, na ja einen Tag bestimmt nicht.
Nachdem ich fertig war mit trinken hatte ich keine Schmerzen mehr und auch mein Schwindel war auf und davon. Schnell wischte ich mir den Rest Wasser aus dem Gesicht und vom Hals.
Ich hatte keine Lust mehr zu schlafen, ich finde ich hab erstmal genug geschlafen. Ich wusste, dass sich die Tür zum Flur oder was auch immer, direkt gegen über von der Badezimmertür befand, entschlossen ging ich durch das Zimmer, wieder ohne mich einmal der Länge nach hin zulegen und öffnete die Tür.
Auf dem Flur herrschte gedämpftes Licht von Kerzen. Etwas Ziellos ging ich durch den Flur, ich kam an ein paar Türen vorbei, doch keine sprach mich so richtig an. Am Ende des Ganges war eine schlichte dunkle Holztür, durch welche ich ging. Ich war nun in einem Labyrinth aus Gängen und Treppen und Türen.
Immer wieder hörte ich etwas und flüchtete darauf in eine Tür zu meiner Rechten oder meiner Linken, je nach dem was näher dran war, merkwürdiger Weise landete ich immer wieder in einem Gang und die Gänge waren nicht grade freundlich, sie hatte nicht mal Tappten, nur einen Holzdielenboden.
Ich schlenderte also eine Weile durch diese Gänge, bis ich zu einer Tür kam die ein Spalt weit offen war. Grade als ich in den Raum wollte ging eine Tür auf der anderen Seite auf und ich sah wie Gabriel mit einer rothaarigen Schönheit in den Raum trat. Schnell trat ich weiter hinter die Tür, doch so dass ich den Raum, Gabriel und die Frau im Auge behalten konnte, sie hatten mich Gott sei dank nicht gesehen. "Wir sind doch pünktlich oder?" fragte die Schönheit Gabriel und klimperte mit den Wimper, wo mich ein spontaner Brechreiz überkam.
"Ja, wir sind pünktlich." meinte Gabriel gelangweilt, er setzte sich mit der Schönheit an einen Tisch in der Mitte des Raumes, an dem Tisch standen noch zwei weitere Stühle. "Ich hoffe unser Plan geht auf." sie klang leicht hoffnungslos. "Er wird." war seine knappe Antwort. "Und wenn sie es nicht ist?" sagte sie und legte ihm eine Hand auf den Oberarm. "Sie ist es."
"Aber..." sie wurde von dem öffnen der Tür, durch die auch sie gekommen waren unterbrochen. Nun traten zwei Männer ein, sie schenkte den beiden einen bösen Blick aus ihren grauen Augen. Einen der beiden erkannte ich wieder, es war Dymitri mit seinen hoch gegelten schwarzen Haaren und den schwarzen Augen, sowie der leicht goldbraunen Haut, sah er aus wie ein Lackaffe in dem schwarzen Hemd, was offen war und dem dunkel grünen Muskelshirt drunter, so wie der schwarzen Hose und den grünen Chucks.
An seinem linken Ohr hing ein Ohrring, es war ein kleines Goldkettchen mit einem längeren lila Stein dran.
Die Zweite Person war blond mit matt grünen Augen, etwas größer als Dymitri und kleiner als Gabriel, er trug ein beiges Hemd mit blauer Jeans und schwarzen Lederschuhen. "Na Samantha." sagte Dymitri und versuchte verführerisch zu gucken, sie rümpfte nur die Nase und blickte weiter böse.
"Zickig wie immer, was Sam." sagte der Blonde. "Ach, halt die Klappe Alex." schimpfte Sam den Blonden, der neben Dymitri platz genommen hatte, so dass er links neben Sam saß. "Also, „ fing Dymitri an "wir haben also ihre Tochter, was kommt jetzt?" "Ganz einfach wir benutzen sie und dann gibt’s Happi Happi." sagte Sam abfällig und rieb sich bei den letzten beiden Worten den Bauch.
"So einfach ist das nicht Sam." "Aber sie muss doch nur ein Tor öffnen, dass ist nicht so schwer Alex." "Wenn man sie von klein auf geschult hätte, was man nicht hat, aber auch dann wäre es ein großer Akt für eine normale Beschwörerin. Es ist also wesentlich komplizierter." warf Gabriel ein.
"Woher weißt du, denn das jetzt wieder" fragte Dymitri und klang recht dumm dabei. "Ich hab es gemerkt, als ich sie bei der Bushaltestelle abgefangen hatte, sie hat durch eine Gefühlswelle, die Grenze geschwächt. So etwas würde keine erfahrene Beschwörerin tun, dass beweißt zu einem zwar ihre Kräfte aber auch ihr Ungeschick mit ihnen. Es ist ein ziemlich großes Tor ins Jenseits, für den großen Geist unseres Meisters, dass sie öffnen muss und wie schon gesagt muss sie geschult werden, aber ich denke die Grundlagen müssten reichen."
"Aber die Tochter dieser Schlampe, meinst du wirklich, dass sie dazu in der Lage ist unseren Meister wieder zurück zu holen. Ich meine sie ist nur ihre Tochter, wäre es nicht besser Acra selbst, dass machen zu lassen" Sam klang wirklich verzweifelt.
" Zwei Dinge Sam." begann Dymitri und wirkte plötzlich sehr un-Dymitrihaft
"Erstens: Das Mädchen hat eine besonders hohe Kraft, da sie Tochter von zwei Beschwörern ist und Zweitens: Acra war die jenige die, die den Geist unseres Meisters ins Jenseits verbannt hat, ich glaube kaum, dass sie ihn von da zurückholt."
"Aber Acra ist, im Gegensatz zu diesem dummen Menschen, denn ohne Wissen über ihre Kräfte ist sie nur ein dummer Mensch und Essen für uns Vampire, eine Gesandte ihres Orakels, sie war eine Meisterin ihres Faches" Sam war aufgesprungen und fuchtelte nun wild mit den Händen rum.
Mir platzte der Kopf vor Fragen, was war ein Beschwörer, war ich eine, was hatte das mit meinen Eltern zu tun, was war dieses Orakel, hatte meine Mutter den Geist von jemanden wirklich verbannt, hatte Sam grade behauptet ein Vampir zu sein, waren die anderen auch angeblich Vampire und, und, und.
"Sam auch wenn wir sie, auf höchst unwahrscheinliche Weise, dazu hätte bringen können, ihn zurück zuholen, hätten wir sie erstmal finden müssen!" Dymitri war jetzt auf gesprungen und schrie fast auf Sam ein. "Außerdem kann nur jemand reines etwas so dunkles wieder holen, Acra ist nicht mehr rein, sie ist ihrer Tochter Mutter, nun ja sie ist Mutter, da muss sie ihre Reinheit verloren haben." erklärte nun Alex.
"Aber wenn sie nicht, nicht so rein ist..." "Sie ist, Sam." sagte Gabriel und schloss genervt seine Augen.
"Woher weißt du denn das? Hast du etwa nach geguck und kommt davon der Geruch deines Speichel, von weiter unten bei ihr." "Dymitri, wie kannst du, du, du...." Sam sprang fast über den Tisch und Dymitri an die Kehle "Sam, beruhige dich und setzt dich wieder hin." Gabriel war nun aufgestanden.
"Dymitri, unterlass diese unverschämten Anschuldigungen, ohne den geringsten Beweis. Ich habe Katharina Perro nicht mehr angefasst als nötig" er klang ernst, seinen Worten schienen sich alle zubeugen.
Ein betretendes Schweigen nahm in dem Raum platz, Alex schien, dass alles gar nicht zu behagen und sagte "Ich denke wir sollten hier aufhören."
"Ich denke Alex hat Recht. Ich werde gleich noch versuchen Ella zu erreichen. Ich wünsche allen einen erholsamen Schlaf" nach Gabriels letzten Worten verließen alle den Raum und Sams schwarzes, Träger loses, Knie langes Kleid bauschte, sich bei ihren energischen Schritten, auf und ihre Diamantkette schaukelte ein wenig an ihrem pozelanweißem Hals. Gabriel blieb alleine im Raum zurück.
Ich wollte mich grade auf den Rückweg durch das Gängelabyrinth machen und hatte der Tür schon den Rücken zu gedreht, als Gabriels Stimme hinter mir erklang "Katharina, bleibst du bitte noch einen Augenblick."
Ich erstarrte bei seinen Worten, in mir schwoll eine enorme Angst es war schlimmer, als bei meinem ersten Fluchtversuch von hier. Langsam, ganz langsam und bedacht drehte ich mich zu ihm um, als mich der tadelnde Blick aus seinen Augen traf, fühlte ich mich wirklich schuldig und senkte den Kopf. Ich wartete darauf, dass er mich aus schimpfte, vielleicht auch darauf, dass er mich schlug, aber nichts der Gleichen geschah. Ich stand da in diesem dunklem Gang mit gesenktem Kopf und wartete darauf, dass er etwas machte außer mich an zu starren.
Langsam fingen meine Nerven an sich an zu spannen und ich verlor auch allmählich die Geduld. Konnte er nicht mal was sagen oder was tun, irgendwas, alles wäre besser, als diese Nerven zerfetzende Stille und dieser Blick erst der auf meinem Haaransatz ruhte. Ich bemerkte, trotz meines gesenkten Blick, dass sich Gabriel bewegte und zwar auf mich zu! Eine leichte Panik beschlich mich dann doch.
Nein ehrlich, Panik!!! Er verlagerte erst sein Gewicht und kam dann auf mich zu. "Katharina, warum schläfst du nicht mehr?" in seiner Stimme schwang eine leicht Melancholie mit. "Ich...ich kon..konnte nicht, ha...atte durst" stotterte ich rum. Ich drückt meinen Kopf noch mehr runter, um nicht in seine Augen schauen zu müssen.
"Und warum bist du hier?" stumm zuckte ich mit den Schultern, dass schien ihm nicht als Antwort zu reichen, denn er fragte erneut:" Und warum bist du hier?" seine Stimme war leicht angespannt und wieder konnte ich nur mit den Schultern zucken.
"Du hast alles gehört, nehme ich mal an, oder? Nun dann weißt du ja was du bist und für was wir deine Hilfe

brauchen?" es schien eher eine Feststellung als eine Frage zu sein, ich nickte und verkniff mir auch die Frage ob sie wirklich Vampire waren, im Endeffekt klärt sich die Frage von selbst, ich meine er hat mir in den Knöchel gebissen, mich halb zerbeult und brachte mich quasi mit Fingerschnipsen zum einschlafen.
Ganz plötzlich stieg mir ein sehr schöner, beruhigender und vor allem betörender Geruch in die Nase. Ganz leicht hob ich meinen Kopf, er war aber gleich wieder mit einem Ruck auf meiner Brust, Gabriel stand nur einen Meter weit weg von mir, viel zu nah und doch zu weit weg, ähh... seit wann bin ich so, ähmmm.... melancholisch?!
Etwas verwirrt schüttelte ich meinen Kopf, um jenen auch wieder klar zu bekommen. Während dessen kam Gabriel mir noch näher, so dass nur noch ein knapper halber Meter platz zwischen uns war, woran ich das merkte? Hier die Antwort, der schöne Geruch wurde intensiver!
Mein Körper erdreistete sich doch tatsächlich dazu Gänsehaut zu bekommen. "Katharina, ich bring dich jetzt ins Bett, es ist spät" scheinbar um seiner Aussage mehr Nachdruck zu geben, klang er ziemlich erledigt. Mit einer Hand versuchte er nach meiner zu greifen doch ich trat in den Gang zurück und versuchte dann an ihm vorbei zugehen.
Na ja, irgendwie bleib es Heute nur bei einem Versuch, denn er schnappte sich meine Schulter, zog mich zu sich und hob mich hoch, Ende vom Lied war halt, dass er mich wie ein Bräutigam, der seine Braut über die Türschwelle, durch den Raum, durch die andere Tür, über den Flur, durch eine weiter Tür, in sein Zimmer trug. Dort angekommen legte er mich auf das Bett.
Abermals legte er seine Hand auf meine Stirn und ich schlief ein.

Mein erneutes Erwachen war wesentlich angenehmer als die beiden davor, ich war weder nackt, noch hatte ich unerträgliche Schmerzen. Ich trug also das Kleid und kuschelte mich an etwas, warte an etwas, nein an jemanden. Leicht bedämmerte richtete ich mich auf und machte die Augen nur um zu sehen das ich neben Gabriel lag.
Warte, NEIN! Ich konnte mich doch nicht freiwillig an ihn gekuschelt haben als ich geschlafen haben. Nein, beruhige dich Kat, alles ist irgendwie in Ordnung, du schaffst dass alles, was das auch sein mag. Ich raufte mir die Haare.
Ihhh, meine Haare sind fettig, ist ja eklig. Schnell sprang ich aus dem Bett, es war doch echt nervig, dass diese Kerzen nicht brannten. Genau in diesem Moment gingen die Kerzen an.
"Wie, wo, was, warte?! War ich das?!" flüsterte ich entsetzt, ein kurzer Blick zum Bett genügte, um zusehen, dass Gabriel noch schlief und mit dem Kopfkissen schmuste anstatt mit mir, niedlich und grusselig zugleich, ich meine männlicher Kerl... nein, Vampir, schmust ein Kopfkissen, bitte?! Er konnte das da nicht gewesen sein.
Mein Blick schwang wieder zu den Kerzen und ich zuckte mit den Schultern, mein Blick galt der Tür des Badezimmers, auf welches ich auch so gleich zusteuerte. Im Bad schloss ich erstmal die Tür ab, super so ne Tür zum abschließen, dachte ich mir und grinste. Schlüssel waren in der Klosterschule ein Fremdwort gewesen, ich musste gleich daran denken, wie mal ein Penner in der Kapelle geschlafen hatte und zwar da wo sonst die Nonnen sitzen.
Ich drehte mich von der Tür weg und entledigte mich des Kleides, legte ein Handtuch zurecht und stieg in die Dusche, das Shampoo und das Duschgel waren noch da, welches ich letztes Mal benutzt hatte.
Das Wasser wurde schnell warm und ich entspannte mich unter dem angenehmen Strahl der aus dem Duschkopf kam.
Nach einer Weile, die vielleicht noch etwas länger hätte sein können, aber meine Fingerspitzen waren dabei zu verschrumpeln, stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab und kämmte mir die Haare.
Etwas entnervt blickte ich auf das Kleid, welches ich vor der Dusche achtlos auf den Fußboden geschmissen hatte.
Ich wickelte mich in das Handtuch mit dem ich mich abgetrocknet hatte und betrachtete mich im Spiegel, eigentlich war Gabriel nicht so schlecht, wenn man nur vom Äußeren ausging.
Er sah schon echt heiß aus und dann noch dieses Grinsen.
Ich glaube, hätte er nicht vorher versucht sonst was mit mir zu machen, hätte ich ihn sogar von mir aus geküsst, vielleicht.
Ganz in Gedanken bemerkte ich das Klopfen an der Tür nicht und auch nicht, dass jemand an der Tür rüttelte, was ich dann bemerkte war, dass jemand die Tür auf stieß und eintrat.
„Du bist schon wach?“ eigentlich wollte ich mich umdrehen und was von Privatsphäre sagen, aber ich war ja zu blöd um mich auf der Stelle um zu drehen und viel auf meinen mit dem Handtuch bedeckten Po.
Der Kerl konnte einen auch erschrecken!
Gabriel stand vor mir und musterte mich mit einem echt gehässigen Grinsen im Gesicht.
Kathrina, du bist echt eine dumme Nuss!!!
Den Kopf schüttelnd wollte Gabriele schon den Raum verlassen, als ich es doch noch schaffte was zu sagen.
„Mal wieder ins Bad platzen, aber nicht daran denken mir auf zu helfen! Wie kommst du hier überhaupt rein, ich glaube ich hatte abgeschlossen?“ sagte ich, als Gabriel es doch noch für nötig hielt mir zu helfen.
Männer!
Okay, was heißt hier Männer, wohl eher Vampir, ach egal, ein Idiot ist er trotzdem, dachte ich trotzig, egal was vorher in meinen Gedanken rum geschwirrt war.
„Das mit der Tür, ja sie war zu, aber es gut so, dass ich sie trotzdem aufbekomme.“ das dämliche Grinsen immer noch im Gesicht, ging Gabriel endlich aus dem Bad und ich wollte schon die Tür wieder zu machen, als er an der Türklinke auf der anderen Seite zog.
Umsonst versuchte ich dagegen anzuhalten, in dem ich an der Tür zog.
Am Schluss war ich außer Atem und Gabriel hatte die Tür in der Hand.
„Du willst doch sicherlich was anderes anziehen, oder hattest du vor wieder das Kleid anzuziehen welches du so verabscheust oder gar den ganzen Tag in dem Handtuch rum zu rennen?“ was für eine Frage du Armleuchter.
Ich drehte den Kopf und sah zu dem Kleid, welches immer noch am Boden lag und sah wieder zu ihm.
„Nein, eigentlich nicht, ich glaube ich würde lieber Selbstmord in der Badewanne begehen als so noch länger vor dir zu stehen.“
„Das hatte ich mir schon gedacht, deswegen dass hier.“ meinte er und drückte mir ein Packet in die Hand, so eins wie das in dem das Kleid drin gewesen war.
Endlich ließ er die verdammte Tür los und ich schloss sie, aber ohne sie abzuschließen, ich wusste ja jetzt, dass es ziemlich nutzlos war.
Tja, so ein Mist aber auch, scheiß Tür, dachte ich mir, zu nichts zu gebrauchen.
Ich riss das Papier von dem Packet einfach auf, drin fand ich eine einfache helle Jeans, ein weißes T-Shirt mit schwarzen Print, eine beige Jacke aus KASCHMIR, ich meine wirklich weiches Kaschmir, der hat sie doch nicht alle und weiße Unterwäsche.
Ein BH in 75C und eine Unterhose, es ist zwar schön dass mir 75C passt, aber woher weiß der denn dass. Bitte!!!
Okay keinen Panickahnfall, bleib ruhig, beruhige dich, ein und aus atmen.
Als ich endlich ruhig war, zog ich mich an.
Unterwäsche, Hose und als ich bei dem T-Shirt war ging die Tür wieder auf, ich hatte mich extra mit dem Rücken zur Tür gestellt, wie war das noch mal, ach ja, ein schöner Rücken, kann auch entzücken.
Ich dachte, es war Gabriel, der mal wieder ungeduldig geworden ist, also sagte ich „Warte noch einen Moment ich bin gleich fertig, du Schmusebär“ Rache, für alles oder so und die Szene mit dem Kissen hab ich nicht vergessen.
Na ja, es war nicht Gabriel der da in der Tür stand, sonder die rothaarige Sam, dass merkt ich erst als sie was sagte.
„Wo ist Gabriel, was machst du in seinem Bad und was heißt hier Schmusebär?“ das Gesicht, genial, wie ein kleines Kind, dass das geliebte Spielzeug an das kleine Geschwisterchen abgeben muss, richtig süß.
Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als ich mir das T-Shirt anzog und die Jacke überzog.
Ich ging raus und sah, dass jemand auf dem Sofa saß, eine etwas ältere Frau, sie stand auf als Sam wieder anfing hysterisch durch die Gegen zu Gestikulieren.
Urplötzlich stand Sam still und sah zu der Frau, welche auf mich zukam
„Du bist also Katharina, du siehst deiner Mutter wirklich nicht ähnlich und hast doch wieder die gleiche Ausstrahlung wie sie.“ sie lächelte, kleine Fältchen zogen sich um ihre Mundpartie, die kristallklaren, blauen Augen blitzten auf und das schwache Kerzenlicht ließ die grauen Strähnen in ihrem braunem Haar fast verschwinden.
„Entschuldige, mein Name ist Ella, ich soll dir unser Handwerk beibringen.“ Unser Handwerk hatte sie gesagt war sie auch so jemand wie ich.
„Ach ja Samantha, würdest du uns bitten in den Wintergarten bringen.“ an statt einer Begründung machte sie ein Geste mit der Hand, bei der sie wohl dachte sie würde entschuldigend wirken, tat aber genau das Gegenteil und wirkte sogar sehr arrogant.
Sie musste auch so jemand sein wie ich, sonst hätte sie niemals so mit Sam geredet.
Sam schnaubte kurz ging dann aber voran und Ella folgte ihr.
Wir gingen auf den Flur und gingen in die andere Richtung als ich es letztens getan hatte und kamen zu einer weißen Tür, welche aber auch irgendwie langweilig aussah.
Sam öffnete die Tür und hielt sie für Ella und mich offen, als ich an ihr vor bei ging hatte ich das Gefühl sie wolle mir die Tür am liebsten ins Gesicht rammen, aber sie schien sich noch grade zu beherrschen.
Wir betraten eine Art Galerie, also einen Flur der nur eine Wand hatte und mit einem schönem Gerüst und zwei zusammenlaufenden Treppen aus gestattet war.
Es war wirklich wunderschön, wie in einem Schloss oder einer Villa und alles aus weißen Marmor, ich musste kurz kichern, weißer Marmor, so blass wie die Leute die hier wohnten, leben konnte ich ja schlecht sagen, es waren ja Vampire.
Sam schien mein Kichern entweder überhort oder gar nicht erst gehört zu haben, denn sie ging unbeirrt weiter, die Treppe runter in einen schicken Salon, über all Cremefarbene Stoffe und Dekorartikel.
Und ein Kamin, auch dieser war aus weißem Marmor.
Immer noch Herrin ihres Handelns ging Sam voran, an dem prächtigen Salon vorbei in einen Flur.
Erst als ich einen letzten Blick auf den Salon warf, bemerkt ich die beiden Kronleuchter an der irre hohen Decke und die eine Wand ganz aus Fenstern, welche mit unzähligen hässlichen Rollos verdeckt waren, solche aus Aluminium.
Bevor ich die beiden anderen verlor drehte ich mich wieder um ging ihnen nach.
Sam führte uns an einer Küche vorbei.
Eine Küche sag mal spinn ich, ich dachte die essen nicht, zu mindest wird dass immer behauptet in Filmen und so.
Wie gesagt an der hoch modernen Küche vorbei, gingen wir den Flur noch einen Stück entlang und kamen dann endlich zu unserem Ziel eine Glastür über die sich ein Muster von matt, durchsichtigen Blumen erstreckte.
Die Tür wurde aufgestoßen und Ella griff nach meiner Hand und zog mich in den Raum, na es war kein Raum wie die anderen in diesem „Haus“, es war ein Wintergarten, um genau zu sein ein Glaspavillon.
Na es wurde ja auch vorher gesagt, dass wir in den Wintergarten wollten.
In der Mitte stand ein Glastisch mit ein paar Korbsesseln.
Ella ließ mein Handgelenk los und ich ließ mich auf einen der Sessel plumpsen, Ella setzte sich mir gegenüber hin und sagte zu Sam:“ Danke Samantha, dass du uns hier her geleitet hast, du kannst uns allein lassen.“ aber nahm den Blick nicht von mir, ihre blauen Augen wirkten kalt wie Eis und so wie weise wie die einer alten Eule.
Sam ließ ein leises Schnauben hören und murmelte noch etwas vor sich hin was ich nicht verstand, aber es hörte sich auch nicht wirklich nett.
Soweit ich dass mitbekommen hatte, war Sam kein Mensch der oft nettes sagte.
Na ja jetzt war sie jedenfalls erstmal weg.
„Wo soll ich jetzt bloß anfangen?“ fragte sie, zwar mehr sich selbst, ich gab trotzdem eine Antwort.
„Wie wär’s mit dem Anfang von dem ganzen Schlamassel?“ sagte ich und versuchte meinen selbstgefälligsten Tonfall anzuschlagen, mal schauen wie lange sie es mit mir aushält.
Mein Rekord im „Leute-die-ich-nicht-mag-verekeln“ liegt bei zwei Stunden.
Dass war damals als ich ganz frisch an der Klosterschule war, ich hab Lola dabei kennen gelernt, nun ja nicht direkt kennen gelernt, sonder eher besser kenne gelernt.
Sie wurde grade von so einer möchte gern Nonne, ich glaub die nennt man Novizen, zu recht gewiesen.
Ich konnte mir dass nicht anschauen, also ging ich rüber und fing an mit der Möchte gern zu reden, knappe zwei Stunden später packte sie ihre Koffer.
Lola hatte mich am Vortag vor Alicia gerettet die mich mal wieder blöd angemacht hatte.
Ich war Lola also eigentlich was schuldig gewesen und so waren wir quitt.
Später machten wir uns noch über die Möchte gern lustig und so wurden Lola und ich Freunde.
„Ich denke da hast du Recht Katharina. Katharina, hörst du mir zu?“ Ellas Stimme riss mich aus der schönen Erinnerung.
Na okay, mal schauen ob ich meinen Rekord brechen könnte, denn ich mochte Ella irgendwie nicht.
Sie war nicht arrogant oder so, aber ihre Art mit mir zu sprechen und mich an zuschauen gefiel mir definitiv nicht.
„Also“ begann sie und schaute mir dabei fest in die Augen, „ erst einmal, weder die Beschwörer, noch die Vampire kommen von der Erde, nun ja eher aus dem Diesseits.“
Ich war verwirrt, wenn sie Diesseits sagt, kommen wir ja aus dem Jenseits, heißt also ich bin…tot, na ja eher untot.
„Wir, oder eher unsere Vorfahren kommen aus dem Jenseits.
Das Jenseits wird von dem Orakel regiert, sie überwacht das Ankommen der Toten und das Leben der dort Geborenen.“
Also doch nicht untot, nur aus dem Jenseits.
Elle Griff unter ihre dunkelbraune Strickjacke und zeigte mir ein Bild.
Auf dem Bild war eine große Frau in grünen Gewändern, sie trug einen Schleier der einmal hinten runter hing und einmal ihre Augen verdeckte, der Schleier war weiß mit smaragdgrünen Stickereien am Rand.
Die Frau hatte die Hände an beiden Seiten zu ihrem Körper, die Handflächen nach oben, als hätte sie Wasser geschöpft und wolle es gleich zu beiden Seiten wegkippen.
Das eigentlich merkwürdige an dem ganzem Bild war nicht die schwarz-weißen Wiesen im Hintergrund, auch nicht die Macht die die Frau auf dem Bild ausstrahlte und auch nicht das mich dieses Bild so faszinierte, ich konnte meinen Blick nicht davon abwenden, das Merkwürdige waren die drei Augen die um die Frau auf dem herumflogen.
„Das ist das Orakel.“ sagte Ella und sie schaffte es dass ihr Tonfall so gleich verachtend wie andächtig klang.
Ich überlegte kurz und sagte:“ Hätte ich jetzt nicht gedacht.“
Ellas Miene wurde Steinhart während meine gesamte Aufmerksamkeit dem Bild galt, sie schien weiter machen zu wollen und packte das Bild grob wieder in ihre Strickjacke.
„Die dort Geborenen Wesen sind einmal die Beschwörer und die Vampire.“ sie sprach leise, ganz sanft.
Ich merkte wie ihre kalten blauen Augen sanfter und wärmer wurden.
„Vampire? Aus dem Jenseits?“ fragte ich, eine meiner Augenbrauen wanderte hoch.
Okay, ich kam mir, so wie mich Ella jetzt wieder mit kalten Augen anschaute, ziemlich dumm vor.
Ich hob abwährend die Hände.
“ Ich hab nichts gesagt. Also Beschwörer und Vampire kommen aus dem Jenseits, welches von dem Orakel regiert wird“ fasste ich ihre Worte zusammen, was würde ich jetzt für Papier und einen Stift tun.
„Ja, dass stimmt.“
„Gut“ murmelte ich „Ella bevor du weiter redest, möchte ich dich was fragen.“
Mir kam an dem Ganzen, was sie von sich gab, was spanisch vor.
„Also, Katharina, was möchtest du mich fragen?“ Ella wirkte entspannt, denn sie wusste, dass ich ihr mit dieser Frage die Kontrolle über dieses Gespräch in die Hände gespielt hatte.
„Du sagtest eben gerade, dass Vampire sowie Beschwörer aus dem Jenseits kommen.
Aber warum sind wir den alle hier?“ fragte ich und schwang kurz die Arme in die Höhe, als ich „wir“ sagte.
Merkwürdiger Weise und total gegen meinen Willen, hatte mich die Neugier gepackt.
„Diese Frage hätte ich dir noch früh genug beantwortet, aber du hast mich ja unterbrochen, bevor ich bei diesem Detail ankommen konnte.“ Sie klang so herablassend und selbstgefällig, dass ich ihr am liebsten… nein, ich bin ein liebes Mädchen.
Irgendwie.
Ihr Blick ruhte kurz auf mir, als würde sie erwarten, dass ich irgendwas sagen wollte.
Ich aber hielt bewusst die Klappe, einfach nur aus Trotz.
Damit sie mich nicht mit ihren blauen Augen nieder starren konnte wandte ich den Blick ab und bemerkte das auch der schöne Glaspavillon mit genau den gleichen hässlichen Rollos aus Aluminium abgedeckt worden war.
Bähhh!
„Das Orakel herrscht über das Jenseits wie eine Königin. Sie wacht über die Toten und über die dort Geborenen gleicher Maßen.
Doch dieses vier Gruppen unterscheiden sich sehr von einander.“ Ich sah Ella verwirrt an, hatte ich mich irgendwo verzählt, ich kam nämlich nur auf drei Gruppen, die Toten, die Vampire und die Beschwörer, ja, der Esel nennt sich immer zuletzt.
„Die Geister, die Seelen von verstorbenen Menschen, Dämonen, dass sind Geister die durch die Schandtaten der Menschen entstehen, die Vampire und wir.“ zählte Ella kurz auf und fuhr dann unbeirrt mit ihrer Erzählung fort.
„Die Geister und Dämonen gingen jedem Geschehnis aus dem Weg, sie exestieren nicht richtig. Es gibt nur einen Nutzen den man aus ihrer Existenz im Jenseits schlagen kann, denn die Restenergie die sie in sich tragen davon ernährten sich die Vampire im Jenseits, wir benutzten bzw. benutzen immer noch die Energie zum heilen oder für anderes.
Die Vampire hielten sich kaum an die Regeln des Orakels und waren immer auf Streit aus, sie sahen dass Orakel nicht mal als richtige Herrscherin an.
Sie hielten sich auch kaum an die Regel, nur eine befolgten sie, du darfst nicht töten.“ Ihre Stimme wurde immer leiser und meine Neugierde immer größer, so dass ich fast alles bildlich vor meinen Augen sehen konnte. Wie die Vampire sich zusammen rotteten und absichtlich Regeln brachen und wie das Orakel versuchte jenes zu verhindern.
Als Ella sich räusperte und fort fuhr, landete ich etwas unsanfter wieder im hier und jetzt, folgte aber trotz allem gebannt ihren Worten. Auch wenn ihr Tonfall merkwürdig herablassend klang.
„Die Beschwörer gehorchten, sie befolgten ihre Befehle und glaubten jedes ihrer Worte.
Irgendwann fanden die Vampire heraus, dass sie Blut stärker machte als nur die Restenergie von Geistern und Dämonen, außerdem machte es richtig satt.
Sie fielen über die Beschwörer her und manche töteten sie sogar.
Als das dem Orakle zu Ohren kam, war es entsetzt und scharrte die meisten ihrer Beschwörer um sich um sie zu schützen und die Vampire mit der geballten Kraft aus dem Jenseits zu verbannen.
Das Vorhaben des Orakels blieb vor den Vampiren jedoch nicht verborgen und sie schlossen sich alle zusammen und bestimmten einen aus ihrer Mitte zum König der sie anführen sollte um die Festung des Orakels zu stürmen und das Orakel zustürzen.
Die Schlacht war schrecklich es gab große Verlust, doch das Orakel gewann und konnte die Vampire verbannen.
Sie verbannte sie ins Diesseits.
Zu erst kümmerte sie sich nicht um die Vampire, doch als Wellen von Geistern und Dämonen ins Jenseits kamen, machte es sich sorgen und schickte eine große Zahl an Beschwörern ins Jenseits um die Vampire im Schach zu halten.
Damit die Beschwörer sich gegen die Vampire währen können, gab sie ihnen die Fähigkeit Tore ins Jenseits zu öffnen und Geister und Dämonen herauf zu beschwören und ihnen einen Körper zu geben, damit sie für sie kämpfen können, wenn notwendig wäre.
Denn jedes Mal, wenn ein Vampir einen Menschen getötet hat wird er stärker.
Mit dieser Fähigkeit jedoch waren sie gegen die Vampire gewappnet.
Um über die Beschwörer wachen zu können schickt das Orakel auch noch ihrer Seher mit aus, die drei Augen die du auf dem Bild gesehen hast, dass waren die Seher.
Wie kleine Kameras übertragen sie die Bilder ins Jenseits.
Deswegen sind wir hier.“ schloss sie und ich musste das alles erst mal verarbeiten, verdammt das war aber verdammt viel.
Grade als ich den Mund auf machen wollte flog die Tür auf und die sich streitenden Sam und Dymitri kamen herein spaziert.
„Du hast als letztes genommen, es ist also deine Schuld!“ beschuldigte Sam Dymitri und fuchtelte mit den Armen rum, ihre roten Haare wippten bedrohlich bei jedem Schritt den sie in den Pavillon tat.
Hinter Dymitri und Sam kam Alex herein geschritten, er wirkte irgendwie amüsiert.
Na ja, was soll man sonst auch anderes denken, wenn jemand strahlend wie die Sonne aussah.
Dymitri blieb stehen und Sam wäre fast in ihn rein gerasselt, wäre sie nicht auf einen der beiden noch freien Korbsessel ausgewichen.
Alex ging zu einem Lichtschalter, der nicht die blöden Neonröhren bediente sondern die Unzahl an Aluminium Rollos hochfahren ließ.
Ich konnte jetzt den Innenhof sehen, es war ein wunderschöner weitläufiger Garten, auch von hier konnte man einen Blick auf den See erhaschen.
Es war nicht so schön wie der Ausblick aus Gabriels Zimmer, aber schon beeindruckend.





Kapitel 5


Der Himmel war im Westen immer noch recht hell, als wäre die Sonne erst vor Minuten über den Horizont geglitten.
Im Osten dagegen war der Himmel schon fast pechschwarz, man konnte die ersten Sterne sehen und auch der abnehmende Mond war schon zu sehen.
Der etwas merkwürdige Anblick des Himmel, besonders wenn man die Jahreszeit mit einbezieht, auch wenn der Wechsel noch nicht all zu lange her ist, zog mich in seinen Bann und ich bekam erst wieder mit was um mich herum geschah, als ich einen ebenso merkwürdigen und einfach nur erschreckenden Laut vernahm.
Okay, es war eigentlicher kein Geräusch bei dem mich normaler weise die Angst packte, aber die Tatsache wer es verursachte war wohl eher der beunruhigende Faktor bei der ganzen Sache.
Denn, haltet euch fest, Ella kicherte wie ein kleines Schulmädchen, hoch und klar.
Und noch schlimmer, sie stand vor Dymitri der sie ehrlich an zulächeln schien.
Die beiden sahen, kotzt, total verliebt in einander aus.
Sam saß mir immer noch gegenüber, auch sie sah angeekelt aus von dem was sich vor unseren Augen abspielte.
Ich glaube, in diesem Moment hatten Sam und ich den gleichen, haargenau den gleichen Gedanken: FLUCHT!!!
Doch ich wusste wenn ich jetzt verschwand, wäre da leider noch eine Person die davon Notiz machen würde, und zwar Alex.
Ich konnte ihn nicht richtig einschätzen, vielleicht weil er noch nie mit mir geredet hatte, ich habe ihn zwar schon reden hören und zwar über mich, aber dass ist nicht das Gleiche.
Bevor er nicht weg war, konnte ich nicht abhauen.
Das erinnerte mich unweigerlich an meine Flucht aus dem Internat.
Und an die Tatsache das Gabriel meine Klamotten verbrannt hatte, gut die Uniform, sprich dass was ich davon an hatte als ich geflüchtet war, konnte in der Hölle schmoren und zwar Wort wörtlich.
Aber es ging mir um meine gute Jacke und meine Schuhe.
Verdammt die hatten verdammt viel Geld gekostet, besonders die Schuhe, find mal Schuhe unter 120 Euro, mit denen die Nonnen zu frieden sind, die müssen ja unbedingt orthopädisch sein und noch sämtlichen anderen Schick Schnack.
Mann, oder eher Vampir oder weiß der Teufel!
Ein gutes hat dass alles ja auch, ich musste mich nicht mehr zurück halten, ich konnte fluchen wie ich wollte.
Ob nun in Gedanken oder nicht, piep egal.
Ich schreckte kurz auf als ich ein leises Klicken vernahm und sah mich etwas hektisch im Pavillon um.
Yeah!
Alex ist endlich weg und ohne darauf zu achten das Sam ebenfalls verschwunden ist, schlich aus dem Raum.
Ich hörte wieder Ellas Gekicher, als ich an ihr vor bei schlich, aber sie hatte nur Augen für Dymitri, ich glaube zwar, dass ich mir wiederhole, aber, BÄHH!
Ich ging den Flur hinab, an der Küche vorbei und kam in den Salon.
Dort blieb ich erstmal stehen und musste Bauklötzchen staunen.
Sämtliche Rollos, waren hochgefahren und der Ausblick war der Hammer, der Himmel ist in der kurzen Zeit immer dunkler geworden, die Sterne kamen aus ihren Verstecken und strahlten in all ihrer Pracht und der noch recht dickliche Mond strahlte in ihrer Mitte.
Aber die Laute von Schritten ließen mich zusammen zucken, schnell sah ich mich um und sah eine Tür links neben der Treppe, sie war hinter einer gewaltigen Topfpflanze versteckt.
„Ich hab so einen Hunger, mal schauen ob Gabriel sich schon genährt hat.“ das war hundertprozentig Sams Stimme die aus dem Flur von oben kam, auf der anderen Seite, heißt nicht auf Gabriels Teil des Flurs, war keine Tür an gebracht und ich hörte Sams Schritte stetig näher kommen hören.
Ich eilte zu Tür, hoffte dass sie offen war, sie war offen als ich sie voller Schwung aufriss und schloss sie ohne einen Laut hinter mir wieder.
Noch Minuten nach dem ich die Tür geschlossen hatte, stand ich an der selbigen und lauschte angestrengt, doch ich konnte nichts hören.
Gut.
Ich drehte mich um und stand in einem dunklen Raum, ich hatte die Dunkelheit gar nicht bemerkt, weil ich beim Lauschen die Augen zu hatte.
Mann, was gäbe ich jetzt für Licht.
Und genau wie bei den Kerzen neulich Nacht(oder Tag?), brannte plötzlich irgendwo ein Feuer.
Der Raum in den ich mich geflüchtet hatte, war eine Bibliothek.
Ich hatte mit allem gerechnet, vielleicht eine Abstellkammer. Oder bei meinem Glück das Schlafzimmer von irgendjemanden. Aus dem Staunen kaum noch raus kommend, sah ich mich um und ging weiter in den Raum und bemerkte einen Kamin an der gegenüberliegenden Seite. Er war aus Stein, ich weiß dass viele Kamine aus Stein sind aber ich meine, der ist ein so richtig alter. Die ganze Bibliothek schien in altertümlichem Still gehalten zu sein, denn überall waren Verzierungen an den Tapeten. Obwohl es mich wundert das ich die Tapete überhaupt beschreiben kann, da wirklich überall Regale voll gestopft mit Bücher standen.
Selbst mitten im Zimmer standen sie in Reihen aufgestellt.
Ich tapste weiter in das Zimmer und verschwand zwischen den Regalreihen. Beeindruckend, dachte ich mir, als ich mit den Fingerspitzen über die Bücherrücken strich. Viele der Titel kannte ich nicht was nicht wundernswert war.
Oft waren es nämlich Titel auf einer anderen Sprache, sodass ich sie nicht lesen konnte.
Aber das Merkwürdigste war ,dass ich die Sprache nicht zu ordnen konnte, obwohl so wie die Bücher aussehen, als ob sie bei jeder Gelegenheit auseinander fallen würden, waren sie sicherlich schon älter. Aber was interessiert es mich.
Leise ging ich weiter und hielt überrascht inne. Mitten zwischen den Regalen hatte sich eine Art Lichtung aufgetan, also im übertragenen Sinne. Es war eine kleine Sitzecke für zwei Personen. Vielleicht trifft es Sitzecke nicht so ganz, denn es standen nur eine Couch und ein kleiner Tisch dort. Alles in allem sah es wirklich gemütlich aus. Ich schätze hierhin konnte man sich gut verkriechen wenn man seine Ruhe haben wollte.
Aber was mir erst jetzt auffiel waren die Kerzen und die Person, die es sich auf der Couch mit einem Buch gemütlich gemacht hatte.
Gabriel.
Steif, ohne mich zu bewegen beobachtete ich ihn. Wie er dort saß im Schein der Kerzen und gelassen ein Buch las. Urplötzlich schaute er mich über den Rand des Buches an. In seinen Augen konnte ich nicht erkennen was er dachte oder fühlte. Geschockt stand ich da.
Ich hatte doch nicht mal ein Geräusch gemacht. Vampir, rief mir mein Gedächnis in Erinnerung. Schnell drehte ich mich um und wollt mich aus dem Staub machen. Als eine verführerische Stimme sagte:
"Komm doch her! Setzt dich zu mir, ich wollte sowieso mit dir reden"
Langsam drehte ich mich zurück und sah Gabriele an. Er lächelte verschmitzt und deutete auf den Platz neben ihm auf der Couch. Kurz überlegte ich, ob ich nicht doch einfach abhauen sollte. > Sei keine Memme


Kapitel 6


Eigentlich war ich auf der Couch eingeschlafen, nach dem Gabriel mich wortlos wieder rein geschleppt hatte und mit Ella alles für Morgen geklärt hatte, war ich ins Bett geschickt worden, wie ein kleines Kind. Aus Protest hatte ich mir dann die Decke vom Bett geklaut und mich auf die Couch gelegt, ich bin dann auch sofort eingeschlafen. Aber als ich jetzt aufgewacht war lag ich im Bett, mit der Decke, Gabriel und ohne meine Sachen, na ja ich hatte noch die Unterwäsche an. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, aber es war definitiv zu kurz gewesen. Jetzt war ich wach, konnte nicht wieder einschlafen und langweilte mich zu Tode, während ich versuchte einen gesunden Abstand zu Gabriel zu haben ohne aus dem Bett zu fallen. In meinem Kopf schwirrten immer noch die Bücher rum, die unten in der Bibliothek lagen. Seufzend richtete ich mich auf und sah mich im Raum um, wo waren denn meine Sachen, denn ich hatte sie mir nicht ausgezogen. Ich lehnte mich noch etwas vor um einen besseren Blick auf die Couch zu haben, vielleicht lagen sie ja da, aber bevor ich was sehen konnte verlor ich das Gleichgewicht und landete neben dem Bett. Die Kerzen, welche den Raum echt mies ausleuchteten, spendete nicht genug Licht um alles unter dem Bett zu erkennen, aber ich sah etwas glänzen, also griff ich danach. Und hervor zog ich eine Diamantkette, dass war kein Herrenschmuck, definitiv nicht. Die Kette hatte ich schon mal gesehen, aber wo? Ach egal. Ich stand auf, da, ich wusste es sie lagen auf der Couch. Schnell ging ich rüber um mich anzuziehen, als mir einfiel, ich sollte vielleicht mal schauen ob Gabriel noch schläft. Ja, er schläft noch, wie kann man bloß so einen festen Schlaf haben, ich schüttelte den Kopf, während ich mich anzog. Als ich mich fertig angezogen hatte, blickte ich noch mal verstohlen zu Gabriel rüber, er hatte vielleicht einen festen Schlaf war aber auch irgendwie total süß wenn er schlief, so wie ihm das dunkle Haar leicht wirr ins Gesicht fielen, konnte man fast vergessen dass er ein Vampir war. Aber na ja, mein Blick glitt zu den schweren Vorhängen an seinem Bett und dann zu den an der Wand. Es war der gleiche Stoff. Ein leises Grunzen kam aus Gabriels Richtung und ich erinnerte mich daran was ich eigentlich tun wollte. Den Plan hatte ich mir sorgfältig, so sorgfältig wie es in der Zeit zwischen Schlummern und Schlafen eben ging, zurechtgelegt. Ich hatte beschlossen zu fliehen, mal wieder. An der Tür hielt ich noch mal kurz inne, aber ein weiterer Grunzlaut von Gabriel scheuchte mich dann doch auf den Flur. Meine Schritte führten mich zu den Botengängen, durch die ich schon mal geirrt war, während ich so durch die dunklen Gänge rannte, ich wusste ich hatte nicht besonders viel Zeit und noch schlimmer war ich hatte keine Uhr um zu gucken wie viel ich dann doch hatte, ging ich noch mal alle Schritte durch. Zu erst wollte ich mir ein Bild von dem Haus, Villa oder was auch immer das hier war, machen, dann wollte ich mir die Bücher aus der Bibliothek sichern, da ich wusste, dass Ella nichts richtiges bei bringen würde. Und als letzten würde ich fliehen, weg, vielleicht in die Stadt, wo ich eigentlich auch schon zum ersten Mal hin gewollt hatte.

Vorsichtig schlich ich durch den Raum, achtete auf jeden Schritt den ich tat und mein Blick schweifte ununterbrochen durch den Raum. Urplötzlich blieb mein Blick an einem goldenen Ding hängen. Was das wohl war? Ohne zu überlegen, steckte ich es ein. Ich trat auf den Flur hinaus und ging nach links, da dort eine Tür war, die einzige weitere.
Auch hier bot ich das höchste Maß an Vorsicht auf was ich aufbringen konnte um die Tür zu öffnen. Sie führte mich auf einen weiteren Flur. Ich irrte noch eine Weile durch etliche Flure. Verdammt! Da war der Weg in den blöden Botengängen leichter zu finden gewesen. Als ich dann endlich an mir einer bekannten Stelle raus kam, den Eingansbereich mit diesem Portal, eilte ich wieder ziemlich um zu der Bibliothek zu kommen. Endlich bei der schlichten Tür angekommen musste ich erst einmal verschnaufen, ich war nicht wirklich die Ausdauersportlerin, ich drückte mich eher vor so etwas, aber egal. Als ich mich wieder etwas besser fühlte drückte ich die Klinke herunter und ging durch das Labyrinth von Bücherregalen zu der immer noch offenen Wand, na ja es war alles wie ich es verlassen hatte.
Schnell griff ich mir die Bücher bei denen ich wusste, dass ich sie verstehen würde, aber bevor ich wieder ging, müsste ich unbedingt noch mal in die Küche. Boah, hatte ich Hunger!
Irgendwie musste gerade alles schnell gehen, denn sobald ich in der Küche ankam, stopfte ich mir das erst beste rein, was in diesem Fall ein Milchbrötchen war. Glücklicher Weise fand ich es schnell, hier war echt gar nichts, die Tüte Milch im Kühlschrank war fast abgelaufen, was mir auffiel als ich mit der Milch das Brötchen runter spülen wollte. Ich ließ die Milch, Milch sein und klemmte mich unter den Wasserhahn und trank Leitungswasser.
Mit den Büchern unterm Arm, schlich ich die Treppe zu Gabriels Zimmer hoch, ging aber weiter in die Botengänge, ich war mir sicher gewesen da noch eine nette Nische gesehen zu haben. Ich beeilte mich wieder und war völlig fertig und vor allem verschwitzt als ich bei der Nische ankam, war aber echt gemütlich hier. Ein Fenster und eine Kommode mit einer Lampe standen hier. Licht, richtiges TAGESLICHT, ich werd nicht mehr. Ich holte das Ding, welches ich vorhin eingesteckt hatte, heraus und begutachtete es. Eine Uhr, cool, aber noch besser, die Taschenuhr hatte einen eingebauten Kompass, obercool. Und nach Stellung der Sonne, ging sie auch richtig. Ich genoss das Licht auf meiner Haut richtig, wie schön es sich anfühlte, die Wärme und das leichte Kitzeln, schön. Ich sah noch mal schnell auf die Uhr, gut oder eher nicht, ich hatte zu viel zeit damit verbracht die Sonne zu genießen um noch einen Blick in die Bücher zu werfen. Mist, also musste ich zurück eilen, die Bücher verstaute ich sicher in der Kommode. Ich rannte durch die Gänge, kam an der Tür an, die in Gabriels Flur führte, schlich mich schnell über den Gang und an seiner Tür musste ich mich erstmal beruhigen und tief Liftholen. Ganz nach dem Motto, lieber schnell als Vorsichtig öffnete ich die Tür eilte durch den Raum ins Bad und zog mich aus um zu duschen. Oh Herr, ich stank nach schweiß, ekelig! Also ging ich duschen, lange und ausgiebig.
Als ich grade fertig war mir die Haare das dritte Mal einzuschäumen und auszuspülen, hörte ich wie die Tür aufgeschlagen wurde danach folgte Minuten langes Schweigen bis es mich nervte.
Ich drehte das Wasser ab griff aus der Dusche nach einem Handtuch trocknete mich ab und stieg aus der Dusche. Da stand Gabriel und, na ja er stand einfach stumm in der Tür und starrte mich an. „Was?!“ fragte ich und versuchte nicht meine Stimme ruhig klingen zulassen, okay ich klang ziemlich zickig, während ich mich zum Spiegel drehte.
Ich beobachtete sein Spiegelbild.
„Ich wollte nur gucken ob du duschst.“ Sagte er und schaute auf einmal ziemlich gelangweilt und drehte mir den Rücken zu. Okay, dass war zu viel! „Nein“ ich zog das Wort in die Länge „tue ich nicht, wie du siehst.“ Meinte ich dann bedrohlich ruhig, während ich mir eine nasse schwarze Strähne meines Haares hinters Ohr strich. Es hatte die gewünschte Wirkung, denn Gabriel drehte sich um und sah mich an mit einem undeutbaren Ausdruck in den Augen.
„Was?“ fragte er leise. „Ich dusche nicht wie du sehen kannst, ach ja kannst du mir was zum anziehen geben. Die anderen Sachen stinken nach Schweiß und meine Sachen hast du ja verbrannt.“ Er sah so aus als wolle er gleich den Spiegel, mit dem ich anstatt seiner sprach zerschlagen. Es war ein leichtes heraus zu finden was Gabriel auf die Palme brachte. Er war jemand der es gewohnt war das Sagen zu haben und ihm zu widersprechen und ihm etwas aufzutragen ohne im Sekundenbruchteil auf den Knien darum zu betteln, dass er einem verzeiht lies ihn ausrasten. Aber mal ehrlich, mir doch egal ob ich hier ende oder vom nächst besten Bus überfahren zu werden, das Ergebnis wäre das gleiche, eine tote Kat.
Ein Ergebnis welches ich unbedingt umgehen wollte.
Seine Augen huschten von meinem Spiegelbild zu meinem Rücken und dort blieb sein Blick ungewöhnlich lange, als wolle er sich alles einprägen.
Ahnt er was?
Bitte nicht!
Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich sah aus dem Augenwinkel wie mir das Blut in die Wangen schoss.
Neben der Furcht, dass mein Plan aufflog, breitete sich noch ein anderes mulmiges Gefühl in mir aus, eines das mir sagte ich solle nicht gehen, aber ich musste doch.
Oder, oder etwa nicht?
„Deswegen wollte ich wissen ob du duschst.“ Da war wieder dieser Zorn, wie dunkler Belag verzerrte er seine melodische Stimme.
Er hielt etwas hoch, aber durch den leicht beschlagenen Spiegel, das Bad hatte kein Fenster, konnte ich nicht erkennen was genau es war.
Ich versuchte mich so genervt umzudrehen wie es ging, obwohl ich eher neugierig als genervt war. In der Hand hielt Gabriel ein Packet so eines wie die in denen die anderen Anziehsachen waren.
Ich nahm es und wartete noch auf irgendeinen Kommentar, aber es kam nichts, er drehte sich um und schloss die Tür hinter sich.
„Mal schauen, was diesmal…“ ich stockte, als ich das Paket aufriss fiel ein wunderbarer grüner Stoff heraus, prompt ließ ich die Verpackung fallen und kniete mich vor den Stoff.
Der Stoff war wunderschön, er fühlte sich wie etwas Flüssiges an und schimmerte leicht, so dass fast alle Nuancen an grünen Tönen zu sehen war.
Ich hob es auf und sah, dass es sich bei dem Stoff um ein Kleid handelte.
Ungeduldig entledigte ich mich des Handtuches und streifte es über.
Es passte perfekt.
Der grüne Stoff floss über meine Schultern und war so geschnitten, dass das Kleid aussah als hätte man es gedreht. Die Form zwang einen fast dazu sich in diesem Kleid wie eine Ballerina zu drehen und ich tat es.
Ich drehte mich und als mir so schwindelig war, dass ich mich am liebsten in die Toilette erbrochen hätte, zuckte mir eine Erinnerung durch, eine wunderschöne Frau mit rot-braunen kurzen Locken und einer umwerfenden Ausstrahlung stand vor mir und lächelte.
Sie schien mit mir zu reden, aber ich verstand nichts.
Plötzlich war mir klar, die Frau war meine Mutter gewesen und dieses Kleid hatte etwas mit dem zu tun was ich war, was meine Mutter war und mit dem was ich hier sollte.
Taumelnd suchte ich den Weg aus dem Bad. Mir war wieder schwindelig, damit ich nicht umfiel klammerte ich mich am Türrahmen fest.
„Ist was?“ fragte Gabriel desinteressiert.
„Ja.“
„Und was?“
„Das ist das Kleid der ersten Gesandten des Orakels“ flüsterte ich.
„Wie bitte?“ jetzt klang er leicht gereizt.
„Verdammt, wieso trage ich das Kleid meiner Mutter!“


Kapitel 7



Während ich auf seine Antwort wartete rasten mir wie Kampfjets Erinnerungen durch den Kopf, jede arg schnell und genau so schmerzhaft, und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Gabriel mir antwortete.
Die meisten Bilder an die ich mich erinnerte waren jene auf denen meine Mutter dieses Kleid trug, doch warum war mir diese Frau so fremd.
Ich erkannte sie als die Frau die mich auf die Welt gebracht hat und es tat weh, dass die Liebe die ich erwartete ausblieb.
„Nun, es ist ein offizielles Gewand von den Beschwörern und Ella hat es mir gegeben, da ihr praktische Übungen machen wollt.
Es hat also rein gar nichts mit deiner Mutter zu tun.“
Ich erschauderte beim Klang seiner Stimme, so harsch, so stechend, so dass ich mich nicht traute ihn an zusehen.
Auf der Stelle drehte ich mich auf den Hacken um und schritt unsicher zu dem Haufen Packpapier zurück um die Strumpfhose und das Höschen anzuziehen die mit in dem Packet waren.
Etwas umständlich zog ich mich zu ende an, na ja umständlich wenn man versucht zu erst die Strumpfhose und dann das Höschen anzuziehen und sich dann wundert warum es zwickt.
Meine immer noch nassen Haare befleckten mein Kleid und ich ärgerte mich, die blöden Kerzen und den verdammten Kamin bekam ich unabsichtlich an, aber meine Haare blieben unglaublich lange nass, schön blöd.
Seufzend stand ich vor dem Spiegel, als es mich traf.
Na ja, es, ein Windstoß um genau zu sein, ein ziemlich heißer, welcher nicht nur jetzt endlich trockene Haare sondern auch trockene Lippen zu folge hatte.
Und wie trocken, so trocken wie die verdammte Sahara.
Vorsichtig fuhr ich mit der Zunge über die Lippen und zuckte zusammen. AUA!!! Das tat verdammt weh, okay wenn man sich mal überlegt das ich ziemlich lange in einem katholischem Internat fest saß, hab ich da echt nichts gelernt.
Okay, was soll man auch von denen lernen, auch wenn das nur meine Meinung ist.
Ich drehte mich zur Tür und sah Ella, wieder in einem leichten Strickoutfit.
„Was sollte das!“ fuhr ich sie an und fasste mir an den Mund, mist selbst sprechen tat weh.
„Ich warte nicht ewig, du Göre, aber du trägst wenigsten schon mal die Zeremonienrobe.“ Sie seufzte, welchen Grund hat die bitte um zu seufzen, es verdammt kurz nach Sonnenuntergang, was war die eigentlich schon wach.
In Gedanken setzte ich noch einen Punkt auf meine to-do-List, bevor ich abhaute würde ich definitiv Ella im Schlaf ersticken oder ihr den Mund zu nähen, mal schauen, ich hörte schon eine kleine Stimme in meinem Kopf böse Lachen.
Wieder saßen wir in diesem Wintergarten oder was auch immer das hier war.
„heute wollen wir praktisch arbeiten, also steh auf!“ ich hatte mich wieder in einen der Korbsessel gesetzt, ich hoffte so dass ich das Kleid nicht unwiederruflich zerknittert hatte.
„Also, du erzählst mir eine Geschichte, die so gar nichts mit mir zu tun hat und erwartest jetzt, dass ich deinen Affenzirkus mitmache!“ künstlich empört sprang ich auf und war kurz davor mit meinen Fingern in Z-Form zu schnipsen wie es Juliane so gerne gemacht hatte, wenn kein Erwachsener dabei war, aber dass machte ich jetzt nicht.
Ich hatte vor sie auf die Palme zu bringen und an dem wachsendem Zorn in ihrem Blick konnte ich sehen, dass mein Plan Früchte trug.
„Ich meine, ich weiß nicht mal ob ich überhaupt so eine Beschwörerin bin und ehrlich gesagt bin ich nicht mal davon überzeugt ob dass alles echt ist oder ihr einfach der nächsten Klapse entsprungen seid!“



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Texte: Copyrights liegen bei uns ( den autoren)
Tag der Veröffentlichung: 12.03.2011

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