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Prolog


Er ging durch die leeren Flure der Villa. Alle, außer die von ihm abgestellten Wachposten, schliefen schon. Der Wachposten der vor der Tür stand ging zur Seite, um ihn durchzulassen. Er schloss die Tür auf und ging hinein. Er drehte sich um und besah sich sein Meisterwerk. Es war einfach perfekt. Der schwarz lackierte Stahl glänzte im Licht des Kronleuchters, der an der Decke hing. Das war sein Werk, seine Schöpfung, sein Herzblut steckte in diesem Ding. Er lächelte als er daran dachte, wie lange er dafür gebraucht hatte, sie fertigzustellen. Er zog das weiße Tuch von einer der Truhen die in dem Raum herumstanden. Jetzt galt es. Es musste einfach funktionieren. Wenn nicht dann war sein gesamtes Lebenswerk zerstört, alles was er aufgebaut hatte wäre umsonst gewesen. Er legte den Inhalt der Truhe auf den Metalltisch unter seiner Maschine. Dann schaltete er sie ein.

1.Kapitel:



Ich rannte so schnell ich konnte. An Häusern und an Brücken vorbei. Die Wachleute hinter mir gaben immer noch nicht auf. Obwohl ich die Schnellste in der ganzen Siedlung bin. Die Wachen hatten eine gute Ausbildung bekommen. Den Leinensack mit dem erbeuteten Geld fest an die Brust gepresst bog ich in eine kleine Gasse ein, in der Hoffnung meine Verfolger dort abzuschütteln. Ich blickte über die Schulter. Die beiden waren hartnäckig. Ich kletterte über eine Mauer. Dann stand ich vor der Wand. Ich drückte auf einen Stein und die Wand öffnete sich vor mir. Ich schlüpfte hinein und die Geheimtür schloss sich noch bevor die beiden Männer mich sehen konnten. Zurück in meinem Versteck lehnte ich mich keuchend an die Wand und ließ mich auf den Boden sinken. Als ich wieder regelmäßiger atmete und mein Puls ruhiger geworden war stand ich auf um das Geld in den Schrank zu packen, in dem ich alles was ich gestohlen hatte aufbewahrte, bis ich es auf dem Schwarzmarkt verkaufen konnte. Das Geld behielt ich natürlich. Dann ging ich zu der Truhe mit Vorräten und nahm mir einen Apfel. Vom Brunnen holte ich mir einen Becher mit frischem Wasser. Während ich in den Apfel biss überlegte ich, wie der Abend so gelaufen war. Ich hatte ziemlich viel Geld erbeutet und noch dazu hatte ich ein gebratenes Hühnchen einstecken können - etwas sehr kostbares in diesen Zeiten.

2.Kapitel:


Als ich am nächsten Morgen aus meinem Bett kletterte hatte ich furchtbaren Muskelkater vom Rennen gestern. Ich machte ein paar Übungen um die Muskeln zu dehnen. Als ich fertig war aß ich ein Stück von dem Hühnchen und trank ein bisschen Wasser. Ich war unentschlossen, was ich tun sollte. Schließlich entschloss ich mich, ein wenig zu lesen und danach in dem kleinen Teich im Wald schwimmen zu gehen. Also holte ich mein Lieblingsbuch unter dem Bett hervor und schlug die Seite auf, auf der ich stehen geblieben war. Nach drei Kapiteln reichte es mir. Ich wollte unbedingt schwimmen. Es war heiß geworden. Sehr heiß sogar. Ich packte ein Handtuch ein und ging los. Im Wald war es schön schattig und ich ging langsamer. Als ich beim Teich ankam war es schon Nachmittag. Ich zog meine Kleider aus und sprang ins Wasser. Ich tauchte so tief ich konnte ins kühle Nass und lies mich dann treiben. Nach einer Weile stieg ich aus dem Wasser und trocknete mich ab dann legte ich mich ins Gras. Anscheinend war ich dann eingeschlafen - denn als ich die Augen wieder öffnete war es schon später Abend. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und beeilte mich, nach Hause zu kommen. Es war schon stockdunkel als ich daheim ankam. Also schlüpfte ich in mein Nachthemd und kroch ins Bett. Ich konnte nicht einschlafen. Irgendwo bellte ein Hund und eine Eule rief. Ich drehte mich auf den Bauch. So konnte ich auch nicht einschlafen. Sehr spät dämmerte ich dann doch noch weg. In meinem Traum stand ich vor einer riesigen Villa, es war dunkel und neblig. Plötzlich hörte ich meinen Namen: "Tia! Tia!". Konnte das möglich sein? Ich sah meine Eltern. Meine Eltern, die schon längst gestorben waren. "Tia! Tia!". Sie riefen mich, aber das konnte nicht sein. Dann entdeckte ich einen Schatten hinter den beiden. Der Schatten lachte. Er lachte mich aus. Das wusste ich instinktiv. Plötzlich verwandelten sich meine Eltern in Leichen. Ihr Fleisch war von den Knochen abgefallen und ihre Kleider hingen in Fetzen an ihren Körpern. Falls man das noch Körper nennen konnte. "Tiiaaa! Tiiaaa!". Ich wich zurück aber die beiden sezten sich in Bewegung. Ich drehte mich um und rannte, rannte so schnell ich konnte. Aber die beiden kamen hinter mir her. Schweißgebadet wachte ich auf. Ich setzte mich auf. Das war bei langem der seltsamste und schlimmste Traum den ich gehabt hatte. Nach einer Weile legte ich mich wieder hin und schlief die restliche Nacht tief und traumlos. Am nächsten Morgen war der Himmel bewölkt.
Also blieb ich in meinem Versteck und began aufzuräumen da ich mich bisher darum gedrückt hatte. Am Nachmittag ging ich in die Stadt um etwas zu essen, ein paar Kerzen und Bücher zu kaufen. Es war Markttag, dass hatte ich ganz vergessen. Das Essen war schnell aufgetrieben, aber bei den Bücherstand blieb ich ewig stehen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welches ich kaufen sollte. Am Ende entschied ich mich für ein Buch über einen Jungen aus England, der in Japan, dem Land der "Samurai", eine neue Heimat findet.
Dann ging ich zum Kerzenstand. Es gab sogar eine Kerze in Form einer Roisenknospe, die ich unbedingt haben wollte. Sie kostete 20 Dennar(nicht gerade billig, wenn ihr mich fragt). Ich kaufte sie dennoch, und dazu noch 30 normale Kerzen( bei Kerzenschein konnte man viel gemütlicher lesen). Wieder zurück fing ich auch gleich an. Es war wirklich ein gutes Buch. Irgendwann gegen Abend blies ich die Kerze aus und legte mich schlafen.
Das tat ich auch sofort als ich zurück war. Es war wirklich ein gutes Buch. So ungefähr am Abend legte ich das Buch weg und schlief ein. Dieses mal hatte ich keinen Traum. Am nachsten Morgen beschloss ich, wieder zu meinen geheimen Teich zu gehen. Als ich ankam war es schon wieder so heiß, dass ich mich sofort ausziehen und in das kalte Nass springen wollte. Zum Glück bemerkte ich den Jungen bevor ich das tun konnte. " Mach ruhig weiter, stört mich nich` " sagte er und grinste frech. " Was machst du hier? " fragte ich, nicht gerade freundlich. " Baden, was denkst du denn? " anwortete er. Ich fragte ihn: "Und woher kennst du meinen Teich? " " Wo hast du den die Besitzurkunde?, erkundigte er sich. " Was? ", fragte ich ziemlich vor den Kopf gestoßen. " Na du hast doch gesagt das ist dein Teich.", meinte er: " Wo ist dann deine Besitzurkunde?" Was redete der Junge eigentlich für Quatsch daher? Saß einfach an meinem Teich und plapperte Unsinn. " Veschwinde! " knurrte ich blos. Doch der Junge bewegte sich keinen Millimeter. " Wie heißt du? " platzte er plötzlich heraus. "Was geht dich das an? " sagte ich nur. Es war gefährlich, seinen Namen einfach irgendeinem dahergelaufenen Bengel zu sagen. Ich drehte mich um und ging geradewegs nach hause zurück. Der Junge blieb wo er war. Daheim legte ich mich erst mal hin um noch ein wenig zu schlafen. Ich wachte von dem Geräusch umgeworfener Bücher auf. Ich blicke, plötzlich ganz wach, auf und sah: Den Jungen vom See wie er inmitten meiner umgestürzten bücher saß. " Was machst du hier? Und wie bist du überhaupt hier reingekomen ? "rief ich stinkütend." Durch die Tür in der Wand natürlich.", meinte der Junge. " Wieso bist du hier, woher kennst du den Gang überhaupt? Und noch viel wichtiger wie heißt du überhaupt?", brüllte ich ihn an.
"Um auf deine erste Frage zurückzukommen: ich bin hier, weil ich sehen wollte,
wo du wohnst. Zweitens: Den Gang kenn ich weil ich dir gefolgt bin. Und drittens:
Das sag ich dir erst wenn du mir deinen Namen sagst.", antwortete er. Ich bedachte
ihn mit einem finsteren Blick. " Ich heiße Tia. Zufrieden?" sagte ich schliesslich genervt.
"Mein Name ist Joshua.", stellte er sich vor. Joshua, klang ganz gut, es passte zu ihm.
"Also Joshua", sagte ich seufzend:"wenn du schon mal hier bist kannst du gleich mit frühstücken," sagte ich, wieder einigermaßen beruhigt. Er räumte die Bücher wieder auf, während ich ein paar Äpfel und den Rest vom Hühnchen kleinschnitt und auf zwei Teller verteilte. " Nett hast du`s hier. "meinte er, und sah sich um. "Wie lange warst du schon hier bevor ich aufgewacht bin?" fragte ich ihn. "So 2, 3 Stunden." , meinte er und machte mit der Hand eine andeutende Geste. Was hatte er in den * 2, 3 Stunden* denn so gemacht? fragt ich mich, belies es aber dann dabei. als wir fertig waren räumte ich den Tisch ab, während er die Teller abwusch. Mir viel auf, das er sehr athletisch gebaut war. Als er fertig war sagte ich zu ihm: " Dann kannst du ja jezt gehen." Warum? Erwartest du Besuch?", fragte er. Dieser Junge war einfach viel zu neuierig. "Nein.", antwortete ich ihm. "Warum kann ich dann nich hierbleiben?", fragte er. "Weil ich dich nicht alleine hierlassen kann und ich selbst gehe jezt schwimmen. Gestern ist es dazu ja nicht gekommen, dank dir.", sagt ich schon wieder leicht genervt.

3.Kapitel


Also ging ich zum Schwimmen. Und mit mir die Nervensäge. Ich bekam ihn einfach nicht los. Es nervte. Es nervte unglaublich. Aber den Spaß am Schwimmen lies ich mir dennoch nicht nehmen. Als wir am Teich ankamen drehte ich mich zu ihm um und sagte streng: "Du drehst dich jezt um und machst die Augen zu. Verstanden? Du kommst erst wenn ich dich rufe." Er drehte sich um und ich begann mich auszuziehen. Als ich fertig war ging ich, ihn immer noch nicht aus den Augen lassend, ins Wasser, bis es mir bis zum Hals ging. "Du kannst jezt kommen," rief ich. Dann drehte ich mich um, damit er sich ebenfalls ausziehen konnte. Ich blickte auf mein Spiegelbild im Wasser. Meine Blau-Schwarzen Haare glänzten und meine Moosgrünen Augen funkelten.
Dann hörte ich ein Klatschen und drehte mich um.Er stand bis zum Bauch im Wasser, war aber dem Klatschen nach ins Wasser gesprungen."Willst du jezt schwimmen, oder mich weiterhin anstarren" fragte er mich. Ich wurde Rot und drehte mich um.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.11.2012

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