Ich habe Angst.
Ich habe Angst vor allem und vor jedem.
Ich habe Angst, dass ich jemanden enttäusche.
Ich habe Angst, wie und was Menschen über mich denken.
Ich habe Angst zu reden, weil ich Angst habe, etwas falsches zu sagen.
Ich habe Angst vor der Nacht, wissend, dass ich drei Stunden wach liege
und über einen von mir falsch formulierten Satz nachdenke.
Ich habe Angst vor mir selbst.
Das einzige wovor ich keine Angst habe, ist der Tod.
Wir stehen uns gegenüber. Wie erstarrt, blicke ich ins Leere.
Ich wünsche mir so sehr, dass du mich siehst.
Ist das Liebe?
Schmerzen durchzucken meine Gliedmaßen.
Es ist kein Schmerz im normalen Sinne,
sondern eher ein Schmerz des Verlangens.
Wissend, dass du nie für mich erreichbar sein wirst.
Ich kenne dich kaum, doch merke ich, du bist anders,
du bist etwas ganz besonderes.
Ist das Liebe?
Sie sthen sich direkt gegenüber.
Sie teilen den gleichen Gedanken:
"Was wäre, wenn ..?"
Ich sehe dich und ich weiß nicht, wie ich reagieren soll.
Ich sehe dich und ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl stoppen kann.
Ich sehe dich und ich hoffe jedes Mal, du würdest es auch tun.
Doch es besteht ein riesiger Unterschied zwischen 'ich sehe dich und ich sehe dich'.
Erkennst du ihn?
Ich möchte dich ständig sehen und zu jeder Zeit bei ir haben,
beschützen und auf eine außergewöhnliche Art lieben.
So außergewöhnlich, wie du es bist.
Es ist 8.30 Uhr, noch fünf Minuten.
Ich frage, ob ich zur Toilette darf.
Mein Brustkorb bebt.
Ich streiche mir duch die Haare.
Diese paar Meter bis zu dir, kommen mir vor wie Meilen.
Ich öffne die Tür und sehe dich.
Ich blickte verlegen auf den Boden.
Vorsichtig kommst du näher.
Mein Blick nun an dich geheftet
Tausend Impulse durchfahren mich.
Ich strecke meine Hand nach deiner aus
und berühre mit meinen Fingerspitzen leicht dein Handgelenk.
Du bist so wunderschön.
Dein Puls am Handgelenk rast.
Ein Raum, lichtdurchflutet.
Sie sitzt auf einem Stuhl.
Ihr nackter Arm ausgestreckt auf einem Tisch.
Die Pulsader am Halsgelenk bebt.
Mit einem Messer in der anderen Hand zieht sie Schlitze in die Tischkante.
Holzspäne liegen am Boden.
Würde sie es tun, wenn sie könnte?
Texte: Alle Rechte gehören Ulrike Werner.
Tag der Veröffentlichung: 09.04.2012
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