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...daher der Name Blutwurst

 

 

 

 

Roman

 

Niklaas Manley

© 2016

 

Lektorat: Angela Rotermund

1. Kapitel Der Besuch einer alten Dame

MAN MUSS BIS SEITE 15 DURCHHALTEN, AB DA GEHT ES RICHTIG LOS!!

 

Siegfried kam von Ellen aus Station 1 im Erdgeschoss hoch, wo sie ihre „Service-Agentur für unverstandene Männer“ betrieb. Siegfried nannte die Stockwerke in dem länglichen dreistöckigen Wohnhaus mit seinen Laubengängen Stationen, denn die Mieter waren skurril wie die Privatpatienten einer psychiatrischen Klinik. Siegfried nahm sich selbst davon nicht aus. Er war ein schlaksiger, linkischer Mitdreißiger, dessen Haar sich in der Stirn zu lichten begann. Er trug mit Vorliebe weite Hemden und Hosen. In diesem Schlabberlook wirkte er, als sei er im Dunkeln in einer Alt-Kleider-Sammlung ausstaffiert worden. Ellen empfing im Erdgeschoss in einer kleinen Wohnung ihre Kunden. Sie war an die Sechzig, verheiratet und führte in einem anderen Stadtteil in einem Einfamilienhaus ein bürgerliches Leben mit ihrem Ehemann, der sie hin und wieder mit einem Mercedes vor dem Wohnhaus absetzte. Ihr langes graues Haar trug sie streng nach hinten gekämmt, wo es in einen Pferdeschwanz überging, dessen Ende ihr in Wellen breitgefächert wie ein graumelierter Schleier bis zu den Hüften reichte. Sie glich einer in die Jahre gekommenen Waldfee und hatte sich auf gesetzte Männer spezialisiert, die sich um eine legere Haltung bemüht, von der Straße den Plattenweg entlang ins Treppenhaus zu ihrer Wohnungstür pirschten. Einmal war die Klingelanlage im Haus ausgefallen. Ellen hatte im Baumarkt für ihre Freier eine mobile Klingel angeschafft, die sie auffällig neben der Haustür platziert hatte.

„Wie ich dazu gekommen bin“, hatte sie Siegfried einmal ungefragt anvertraut, „nein, nicht aus finanzieller Not. Ich war verheiratet, mein Mann fuhr zur See. Ich war viel alleine und eine junge Frau mit Pfeffer im Hintern. Das konnte nicht lange gut gehen. Ich ging zum Tanzen und lernte dort Männer kennen. Einer gefiel mir, mit dem ging ich ins Bett. So fing es an. Das nächste Mal steckte er mir Geld zu. So schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe: ich hatte mein Vergnügen und einen guten Nebenverdienst. Ich hatte auch kein schlechtes Gewissen. Mein Mann ging ja auch in den Puff, wenn sie einen Hafen anliefen. Meine Kunden sind jetzt hauptsächlich Männer, die in mir ihre strenge Mutter sehen, von der sie ermahnt werden wollen.“

Im Sommer hatte Siegfried Ellen einmal im Park gesehen, wo er fast täglich zum Schach hin radelte. Er sah sie dort in hochhackigen Schuhe wie auf einem Laufsteg auf Kundenfang die Wege lang stolzieren.

 

Die Häuser mit den winzigen Wohnungen, die eher an Schließfächer oder geräumigere Kaninchenställe erinnerten, waren kurz nach dem Kriege im Eilverfahren mit den billigsten Baustoffen hochgezogen worden, um schnell Wohnraum für die ausgebombten Familien zu schaffen. Anfangs mussten die Mieter noch mit Kohlen heizen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen Heizungen, Doppelverglasung der Fenster und Türsummer mit einer Gegensprechanlage hinzu. Als sich das Wohnungsangebot in der Stadt wieder verbesserte, zogen viele der Familien mit Kindern aus der Siedlung fort in andere Stadtteile mit größeren Wohnungen. Die Häuser gehörten der Stadt und im Laufe der Jahre brachten die Sozialämter vermehrt die Sorgenkinder der Gesellschaft, Harz Vierer und tiefer, in diesen einfachen Wohnungen unter, bis fast nur noch Singles oder ältere Pärchen hier lebten. Vorrangig der Sozialamts-Adel, regelrechte Dynastien: Familien und deren Kinder, die schon seit Generationen die Arbeit für ihren Stand als unzumutbar empfanden und von der Fürsorge lebten. Es waren alles schwierige Patienten, eben wie Siegfried auch.

 

Als Siegfried seine Arbeitsstelle als Lagerist verloren und ein Jahr Arbeitslosengeld bezogen hatte und vom verminderten Arbeitslosengeld II seine Zwei-Zimmer-Wohnung nicht mehr halten konnte, wurde er vom Sozialamt im Spätsommer hierher umquartiert. Anfangs saß er wie betäubt auf dem winzigen Balkon, trank Rotwein und Bier und schaute in den Himmel, wo sich die Schwalben und Mauersegler allabendlich in großen Schwärmen für ihren Flug in den Süden sammelten. Eines Abends waren sie fort und Fridolin blickte an dem verdorrten Strunk einer Geranie im Blumenkasten der Vormieterin vorbei in einen leeren Himmel. Schaute Fridolin von seinem Balkon nach unten, sah er auf die Stelle, wo er mit seinem Vater gestanden haben musste, als hier noch keine Miethäuser standen. Als Kind war er mit seinem Vater öfters durch diese Straße gekommen. Auch zehn Jahre nach dem Krieg war es noch eine Trümmerlandschaft. Auf den Sandbergen, die wie kleine Dünen aussahen, hatte Unkraut Fuß gefasst und sich ausgebreitet. Diese Straße lag auf halber Strecke zu einer Trinkbude, in der sein durstiger Vater Kredit bekam. Er trank dort ein paar Flaschen Bier und Siegfried bekam eine gelbe Brause, ehe sein Vater mit prall gefüllter Aktentasche mit ihm den Heimweg antrat. An den Sandbergen machten sie Rast und sein Vater urinierte dampfend im Schutze eines Sandbergs sein Bier aus, ehe er sich die Daumen wechselseitig an die Nasenflügel hielt, sich weit nach vorne beugte und sich schnaubend die Nase frei rotzte.

 

Neben Ellen in Station I wohnten die Hobbits. Siegfried nannte sie so; das Ehepaar war kaum einen Kopf größer als ein Dackel. Sie waren neben Frau Hohenhart von Station II die einzigen Mieter noch vom Erstbezug der Wohnungen. Jetzt gingen beide Hobbits auf die die Achtzig zu. Mutter Hobbit, noch ein Spur winziger als ihr Mann, hatte sich mit den Jahren so breit wie hoch gemästet und traute sich nicht mehr aus der Wohnung. Sie hatte Angst, sie könnte wieder stürzen, wie schon ein paar Mal und tastete sich in der Wohnung nur noch an den Wänden und Schränken entlang. Vater Hobbit stellte den Kontakt zur Außenwelt her, machte die Einkäufe und war schon morgens im Zeitungsladen beim Afghanen mit einem Flachmann Anisschnaps anzutreffen, aus dem er kleine Schlückchen nahm und seine Zigarillos rauchte. Anschließend kaufte er im Supermarkt ein und stand nach dem Einkauf vor dem Eingang, rückte seine Schiebermütze zurecht und wartete auf seine ehemalige Geliebte Rosi aus der Nachbarschaft. Rosi trank auch gerne. Sie hatte sich in ihre dunkle Frisur ein paar Strähnen blond gefärbt und die Haare hochgesteckt. Ihre Lippen schminkte sie knallrot. Sie trug schwarze Jeans, dazu eine weite dreiviertellange Jacke, die sie offen trug und so die Ausbuchtungen ihrer Figur kaschierte. Häufig saßen beide schon morgens in der Konditorei an der Hauptstraße bei Bier und Schnaps. Manchmal säuselte der Hobbit schon unverständlich, wenn er mit Siegfried sprach, wobei unklar blieb, ob als Folge des Vorabends oder durch den Nachschub. Rosi strahlte mit der richtigen Promille sonnig vor Glück und duzte Siegfried dann. Wieder nüchtern, schaute sie an Siegfried vorbei. Hin und wieder verlor der Hobbit die Kontrolle über seinen Verbrauch an Anisschnaps. Dann lief er ein paar Tage mit einer Schürfwunde oder Beule am Kopf herum: „Ich bin wieder auf die Fresse gefallen“, erklärte er Siegfried, wenn sie sich an der Haustür trafen. Man kannte seine Vorliebe für Anisschnaps nur zu gut in der Siedlung, und häufig hakte ihn einer der Nachbarn unter und geleitete den gehuntüchtigen Hobbit die letzten Schritte zur Haustür, wobei er seinen Haustierschlüssel wie eine Kerze in der linken Hand hoch hielt.

 

Auf Station II hatte Psycho seine Einzimmer-Wohnung. Psycho, auch eine Namensgebung von Siegfried, war ein Riese von einem Kerl, um die Vierzig. Er trug langes fettiges Haar, das ihm weit über die Schultern reichte. Früher soll er einmal als Elektriker selbständig gewesen sein. Als seine Verlobte ihn verließ, bekam er einen Knacks, von dem er sich nicht mehr erholte. Er konnte nicht mehr arbeiten und musste Medikamente nehmen. Er stakste steif wie ein Roboter durch die Gegend und wenn Siegfried ihn auf der Straße grüßte, schreckte er wie aus einem Traum hoch und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Psycho lebte wie ein Einsiedlerkrebs und bekam nie Besuch. Wurde es im Sommer zu heiß, öffnete er manchmal seine Wohnungstür und machte Durchzug. Dann zog der Mief seiner ungelüfteten Wohnung mit seinem Schweißgeruch versetzt wie aus einer stickigen Gruft auf den Laubengang hinaus.

 

Neben Psycho wohnte Sarah. Sie war auch ein Hüne wie Psycho, um die Sechzig, halbblind und eigentlich ein Mann. Sie tastete sich mit einem selbst angefertigten Blindenstock, nicht größer als eine Zuckerstange von der Kirmes, an den Holzzäunen der Vorgärten entlang zum Supermarkt. Die meiste Zeit verbrachte sie, genau wie Psycho, in ihrer Wohnung.

 

Über Psycho wohnte der Junkie mit seinem Girly, beide Anfang Dreißig und rauschgiftsüchtig. Sie waren schlecht bei Kasse und spritzten, rauchten und warfen alles ein, was sie bekommen konnten. Ihre Wohnungsschlüssel hatten sie schon öfters verloren. Dann brachen sie die Tür auf und setzten sie nur notdürftig wieder instand. Ihre Nachbarn nervten sie nachts hin und wieder mit lauter Musik. Girly verlor im Rausch häufig jegliches Zeitgefühl und stellte nachts um 3:00 Uhr die Waschmaschine an. Silvester hatten sie es zu toll getrieben, Girly tobte in der Wohnung herum und Junkie rief um Hilfe. Ein Notarztwagen fuhr mit laufender Sirene und Blaulicht vor, ein junger Arzt stürmte mit einem Notfall-Rucksack die Treppen hoch. Gegen Mittag gingen Junkie und Girly Hand in Hand, als sei nichts gewesen, zur U-Bahn. Einmal kam Siegfried von einer Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands abends im Dunkeln zurück. Vor dem Haus parkte ein Leiterwagen der Feuerwehr. Aus der Wohnung von Junkie und Girly qualmte es. Feuerwehrmänner traten die Tür ein und löschten den Schwelbrand. Unter den zahlreichen Gaffern vor dem Haus standen auch Junkie und Girly und kicherten bekifft über das Geschehen. Nach Löschung des Brandes wurde die Wohnung renoviert, eine neue Tür wurde eingebaut und das Sozialamt stellte das Geld für neue Möbel, einen Fernseher und die Waschmaschine bereit.

 

Am Ende des Laubengangs auf Station II wohnte Frau Hohenhart. Sie war Mitte Sechzig und hatte sich nach dem Tode ihres Mannes aus Kummer zu einem unförmigen Monstrum heran gefressen. Sie konnte sich nur schwerfällig auf Krücken bewegen. Verließ sie einmal das Haus, preschte sie mit ihrem elektrischen Rollstuhl rücksichtslos wie mit einem Bulldozer den Gehweg entlang. Als Siegfried nach seinem Einzug ihr das erste Mal im Treppenhaus begegnete, kroch sie wie eine gewaltige Spinne, die nur noch über vier Beine verfügte und die gesamte Breite der Treppe mit ihren Krücken einnahm, steifbeinig und stöhnend zu den Briefkästen auf Station I hinab. Sie hatte die Wohnung unter Siegfried und er hörte schon morgens die Stimme ihrer Pflegerin, die zweimal am Tag mit dem Rad kam. Hohenhart sprach mit einer groben herrischen Stimme, als wollte sie so ihre körperliche Hinfälligkeit übertünchen. Wenn sie sich auf ihren Krücken in ihrer Wohnung bewegte, klang es, als würde Kapitän Ahab mit zwei Holzbeinen über das Schiffsdeck stolzieren.

 

In der Wohnung neben Siegfried auf Station III hatte bis vor kurzem Frau Srybull gewohnt, eine hagere, groß gewachsene Frau in den Fünfzigern. „Ich habe in der Modebranche gearbeitet“, hatte sie Siegfried im Treppenhaus erklärt, „ich bin so froh, dass ich jetzt wieder mein altes Gewicht erreicht habe und meine guten Sachen wieder tragen kann.“ Tatsächlich hatte man bei ihr Lungenkrebs festgestellt, doch sie hielt bis zum Schluss ihr Lügengebilde aufrecht. Sie zahlte keine Miete mehr, weil sie wusste, dass es mit ihr zu Ende ging. Sie wurde aus der Wohnung geklagt und starb wenig später in der Wohnung einer Freundin. Sie war eine Schaumschlägerin, spielte aber bis zu ihrem Tode ihre Rolle weiter. In ihre Wohnung zog die derbe Stöhni ein. Eine stämmige Frau um die fünfzig, die ihr schwarzes Haar in einem Knoten trug. Sie stöhnte und grunzte nachts so laut, als würde ein Satyr sie stündlich begatten. Poldi, der in der Einzimmerwohnung vorne am Laubengang hauste, schöpfte Hoffnung, dass sich sein armseliges Junggesellendasein nun dem Ende zuneigte. Doch nach einem erweiterten Begrüßungstrunk mit Stöhni bis in die Nacht hinein, kam er dahinter, dass ihre orgiastischen Träume durch einen Cocktail aus Tabletten und Alkohol verursacht wurden.

 

Alle „Patienten“ auf den Stationen hatten untereinander kaum Kontakt und lebten wie Einsiedlerkrebse in ihren Schneckengehäusen. Nur wenn einmal wieder der Notarztwagen mit laufender Sirene vor dem Haus hielt, erfuhr man näheres über das Befinden seines Nachbarn.

 

Siegfried reinigte für Ellen alle sechs Wochen ihre Treppe. Als er diesmal wieder Besen und Schrubber bei ihr abstellte und sie gerade einen Kunden verabschiedete, meinte sie: „Soll ich dir deinen Hansi melken oder soll ich es gutschreiben?“

Als Ulrike sich von ihm trennte, hatte Siegfried einmal die Dienste von Ellen in ihrem breiten Bett unter dem Baldachin wie aus „Tausend-und-einer-Nacht“ in Anspruch genommen. Er war sehr niedergeschlagen, als Ulrike ihm klarmachte, dass ihre Beziehung zu Ende sei. „Weißt du“, hatte sie ihm erklärt, „Karl ist ein richtiger Kerl, bei dem kann ich mich auch mal anlehnen. Der weiß, wo das Pulver in der Ecke steht. Er fährt einen tollen Wagen und zwei zuteilungsreife Bausparverträge hat er auch. Wir wollen bauen oder uns eine Eigentumswohnung kaufen. Siegfried, bei deinem Unternehmungsgeist würde die Menschheit immer noch auf den Bäumen hocken. Das ist auf Dauer kein Leben für mich.“

 

Siegfried hatte Ulrike und ihren Bausparer einige Tage später zusammen im Kaufhaus auf der Hauptstraße gesehen. Karl war ein väterlicher Kerl in einem Trachtenanzug mit einem ansehnlichen Schmerbauch und einem gewaltigen Schnauzbart. Ulrike himmelte ihn an. Da konnte Siegfried als arbeitsloser Schlacks mit schütterem Haar nicht mithalten. Um sich von seinem Unglück abzulenken, hatte er sich in die neue Kassiererin im Super-Markt an der Ecke verguckt. Doch er traute sich nicht sie anzusprechen. Er wusste sogar, dass sie Sybille hieß, als eine Kollegin einmal nach rief, als der Pfand-Automat wieder streikte. Meistens thronte Sybille pummelig mit kastanienbraunem Haar hinter der Kasse und wünschte ihm „noch einen schönen Tag“ oder „einen schönen Abend“. Er bestand jetzt auch immer auf den Kassenbon, um ihr nahe zu sein und vielleicht ihre Hand zu berühren. Siegfried meinte, dass Sybille zu ihm immer besonders freundlich war, wenn sie ihn mit ihren braunen Kulleraugen anstrahlte und ihm das Wechselgeld reichte. Nach der Trennung von Ulrike griff er in seinem Kummer ausgiebiger zu Rotwein und Bier. Er schämte sich vor Sybille, die Bierflaschen auf das Laufband zu legen. Häufig kaufte er jetzt Wein und Bier in dem anderen Discounter, der auf seinem Weg zum Schachplatz im Park lag.

„Schreib es an, Ellen“, sagte Siegfried und machte sich auf den Weg das Treppenhaus hoch zu Station III. Er hätte sonst das Gefühl gehabt, Sybille zu hintergehen, obwohl er sich noch nicht einmal getraut hatte sie anzusprechen. Als er Stöhnis Wohnung passierte und seine Tür aufschloss, schien aus seinem Wohnzimmer Licht. Er befürchtete, wieder einmal die Stehlampe angelassen zu haben. Meistens lief Siegfried auf Auto-Pilot, so dass er sich nie sicher war, ob er den Wasserhahn zugedreht und die Kochplatte ausgestellt hatte. Seine Wohnung bestand nur aus einem Zimmer, einem winzigen Bad mit einer Toilette neben der Dusche, auf der er wie auf einem Motorrad in einer Haarnadelkurve gedrückt gegen die Heizung saß. Eine Nische, die vom Flur abging, wurde im Mietvertrag hochstaplerisch als Küche ausgewiesen. Neben seinem Gasherd standen leere Bier- und Rotweinflaschen. Aus Platzgründen hatte Siegfried alle Türen ausgehängt und in seinem Kellerraum verstaut. Der enge Flur war mit der Garderobe und Kartons so voll gestellt, dass Siegfried mit winzigen Schritten wie eine Geisha jetzt zu seinem Wohnzimmer trippelte. Die Wände seines Wohnzimmers waren mit vergilbten Raufasertapeten tapeziert. Auf dem Fernseher stand eine Buddha-Figur, der lächelnd seine offene Hand als Zeichen des Mitgefühls in Brusthöhe hielt. Am ungeputztem Fenster stand auf dem winzigen Behelfstisch ein älterer Computer mit einem noch älteren Monitor. An der Wand hing ein Plakat, dass mit dem Portrait von Richard Wagner eine Aufführung vom „Ring des Nibelung“ ankündigte. Überall lagen Pullover, Hemden und Socken herum. Siegfried schreckte zurück, als er auf seinem Schlafsofa eine alte Frau sitzen saß, die ihr Haar in einem Knoten wie seine Großmutter trug. Ihr schlichtes blaues Kleid war mit kleinen Blümchen gemustert.

„Erschrecken Sie bitte nicht“, sagte sie mit einer gütigen Stimme, „ich kann alles erklären.“ Siegfried war verwirrt, aber er fühlte sich nicht bedroht. „Das beruhigt mich“, antwortete er, „aber auf den Schreck muss ich erst einmal was trinken.“ Er ging in die Küche, holte eine Flasche Rotwein und Gläser. Wieder im Wohnzimmer, drehte er seinen Fernsehsessel in die Richtung seines unerwarteten Besuchs und schenkte sich ein Glas ein. Er hob prostend das Glas und nahm einen tiefen Schluck.

„Ich hoffe nur, dass dies nicht der neueste Trick ist, mir eine Zeitschrift zu verkaufen.“

„Nein, da können Sie beruhigt sein. Ich möchte Sie eigentlich nur interviewen.“

„Und darum dringen Sie so in meine Wohnung ein?“

„Ach, wissen Sie, ich bin nicht von dieser Welt.“

„Das habe ich mir gleich gedacht, als ich Sie sah.“

„Ich habe diese Gestalt nur angenommen, damit Sie nicht erschrecken. Eine alte Frau schien uns am geeignetsten.“

„Und was ist Ihre wahre Gestalt?“ Siegfried leerte sein Glas und schenkte sich nach.

„Den Anblick möchte ich Ihnen ersparen. Ich bin so etwas wie eine virtuelle Erscheinung ohne eigene Gestalt. Nenne mich einfach Medusa.“

„War das nicht diese Frau, bei deren Anblick man zu Stein erstarrt?“

„Ganz Recht, der Name soll nur erinnern, dass mit mir nicht zu spaßen ist und man nicht versuchen sollte, mich hinters zu Licht führen.“

„Ich heiße Siegfried. Ich frage mich immer noch, wo der Haken ist, Medusa.“

„Ich komme aus einem Parallel-Universum, Siegfried. Wir reisen mit der Geschwindigkeit unserer Gedankenkraft. Eure Lichtgeschwindigkeit haben wir längst überwunden. Wenn ich will, bin ich in weniger als einem Lidschlag von hier auf dem Mond. Wir haben auf unserer Heimkehr deinen Planeten entdeckt. Ich bin als Kundschafter geschickt worden. Uns ist vieles unverständlich an den Bewohnern dieses Planeten. Ich bin hier, um von dir genauere Auskünfte zu bekommen.“

„Ich glaube dir aufs Wort“, antwortete Siegfried, „nur noch eine Frage, bevor du loslegst: warum hast du gerade mich ausgewählt?“

„Du bist ein unauffälliger Mensch. Wir wollen Informationen und keinerlei Aufsehen erregen.“

Siegfried trank sein Glas leer.

„Wir haben festgestellt, dass du kaum Kontakte zu deinen Mitmenschen hast. Das passt gut in unsere Absichten, falls wir dich mitnehmen. Es würde nicht weiter auffallen, wenn du eine Zeit lang fort wärst.“

„Ja, das stimmt leider. Mit mir ist nicht mehr viel los. Ich wohne seit einiger Zeit in diesem Hühnerstall, der sich Sozial-Wohnung nennt. Ich bin eine verkrachte Existenz und niemand will mit mir noch etwas zu tun haben. Ich bin arbeitslos und inzwischen auch ein ein Säufer. Ich könnte hier in meiner Wohnung verrecken und niemand würde es mitbekommen, - doch, vielleicht Ellen, wenn sie in sechs Wochen wieder mit der Treppenhausreinigung dran ist.“

„Bis dahin sind wir auf alle Fälle wieder zurück“, erklärte Medusa, „außerdem würden wir vorsichtshalber einen Doppelgänger von dir hier lassen.“

Gerade jetzt, um Siegfrieds Behauptung, niemand wolle mit ihm etwas zu tun haben, wie auf dem Fuße zu widerlegen, klingelte es an seiner Wohnungstür. Er schaute durch den Spion: draußen stand Kirstein, der Hausmeister. Er lächelte rotgesichtig listig mit seinen Schweinsäuglein in den Spion. Seine Daumen hatte er hinter die Hosenträger seiner blauen Latzhose gehakt. Sein blondes Haarteil hing auf halb Sieben. Siegfried öffnete.

„Was haben wir denn für ein Problem mit dem Wasserkasten?“, fragte Kirstein und hüllte Siegfried in ein Dunstgemisch aus Weinbrand und Salmiak-Pastillen. Kirstein holte aus der Seitentasche seiner Latzhose eine Rohrzange hervor.

„Der Wasserkasten läuft immer lange nach.“

„Na, dann wollen wir mal“, meinte Kirstein und drängelte sich mit seinem Kugelbauch an Siegfried vorbei die vier Schritte den Flur entlang zum Badezimmer. Er linste im Vorübergehen in das Wohnzimmer. „Ich dachte, Sie haben Besuch. Ich habe doch eine weibliche Stimme gehört.“

„Ja, das das ist richtig.“

Kirstein öffnete den Wasserkasten und hantierte mit seinen klobigen Pranken geschickt am Schwimmer herum. Er ließ probeweise die Spülung laufen, die sich jetzt wieder korrekt abstellte. Er strahlte Siegfried an: „Kein Bild, kein Ton – wir kommen schon!“ Er langte in die Brusttasche seiner Latzhose und holte ein Formular hervor. „Ich brauche einen Platz zum Schreiben, denn der Bericht geht ja an die Hausverwaltung. Wegen der Kosten, Sie wissen schon.“

Siegfried ging voran ins Wohnzimmer und stutzte, als auf seinem Sofa nicht mehr Medusa, sondern eine dunkelhaarige Schönheit saß, die ihre Beine elegant übereinander geschlagen hatte. Kirstein blickte fassungslos zwischen der Frau und Siegfried hin und her.

„Guten Tag, junge Frau“, stammelte er, setzte sich unbeholfen neben sie aufs Sofa, das unter seinem Gewicht aufstöhnte, und zückte einen Kugelschreiber. Medusa lächelte ihn an. Kirstein setzte sich umständlich seine Brille auf seinen großporigen Säuferzinken und schrieb das Datum in das vorgesehene Kästchen des Formulars. „Verdammt trocken hier“, sagte er mit Blick auf die Weinflasche auf dem Tisch. Siegfried ging in die Küche, um ein Glas zu holen. „Ein kaltes Bier wäre genau mein Fall“, rief Kirstein hinterher und zu Medusa gewandt, „jeder Tag ist gleich lang, aber verschieden breit.“ Aus den Tiefen seiner Latzhose holte er einen Flachmann hervor, schraubte den Deckel ab und nahm einen kräftigen Zug. „Für den Magen“, erklärte er, „ich habe hier als Hausmeister jede Menge Ärger, das können Sie mir glauben.“ Medusa nickte mitfühlend. Siegfried reichte Kirstein die Bierdose, die er routiniert aufriss und das Bier in großen Schlucken in sich hinein stürzte. Er schlug sich seufzend auf seinen prallen Bauch, als er die Dose wieder absetzte und Medusa anblickte. „Sind Sie eine Verwandte von Herrn Schneider?“

„So etwas ähnliches, ich bin seine Verlobte.“

Kirstein fiel die Kinnlade herunter.

„Ich bin viel im Ausland und komme meistens nachts und fliege morgens früh wieder weiter. Deswegen haben Sie mich wohl noch nie gesehen.“

Kirstein blickte irritiert zwischen Medusa und Siegfried hin und her. Er brauchte noch einen Schluck aus seinem Flachmann, ehe er sich wieder fasste.

„So, da brauche ich noch einmal Ihre Unterschrift, Herr Schneider.“

Kirstein hatte Siegfried immer für schwul gehalten. Er schob Siegfried das Formular und den Kugelschreiber über den Tisch. Kirstein riss die Kopie für Siegfried ab und stopfte seine Durchschläge in die Brusttasche seines Blaumanns. Er setzte seine Dose Bier an und trank den Rest aus. „Na, dann will ich mal wieder“, stotterte er hilflos in Richtung Medusa und tippte sich wie ein Soldat grüßend an die Stirn. Siegfried brachte ihn zur Tür.

 

„Was für reizende Nachbarn du hast, Siegfried“, meinte Medusa, die wieder ihre alte Gestalt angenommen hatte, als Siegfried ins Wohnzimmer zurück kam.

„Vielen Dank, dass du dich als meine Verlobte ausgegeben hast. Dieser Arsch von Hausmeister behandelt mich nämlich immer wie einen Niemand. Allerdings zur Recht. Das wird sich jetzt wohl ändern mit einer Verlobten wie dir.“

„Gerne. Wie gesagt, Siegfried, ich bin aus einem Parallel-Universum. Uns ist aufgefallen, dass die Gattung Mensch auf diesem Planeten die dominierende Art ist. Aber anscheinend unternimmt ihr alle Anstrengungen, um eure eigenen Lebensbedingungen zu vernichten. Das erscheint uns unsinnig.“

„Du triffst den Nagel auf den Kopf! So ist es. Wir haben dafür ein Sprichwort: >Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf

Medusa fächerte die Bibel auf und ließ die Seiten wie von Geisterhand bis zum Ende umblättern, dann schloss sie das Buch „Ein interessantes Buch. Aber Kain hat seinen Bruder wegen eines verschmähten Opfers an einen Gott erschlagen? Ich mag es nicht glauben.“

„Alle Kriege der Menschheit finden immer nur aus einem Grund statt: Die eine Seite will etwas haben, was die andere Seite besitzt. Egal, ob Nahrung, Erz, Öl, Holz oder Gold. Und immer mit Mord und Totschlag.“

„Ist es euch noch nicht aufgefallen, dass die Energie, die ihr an Menschen und Material für die Kriege aufwendet, den erhofften Gewinn um ein Vielfaches übersteigt? Diese Energie, richtig angewendet und verteilt, würde Kriege überflüssig machen, es ginge allen gut. Einfach so.“

„Wir können zwar ganz gut mit der Relativitätstheorie hantieren, doch auf diese Gleichung ist wohl noch nie einer gekommen. Und wenn doch, dann konnte sie sich bei den Mächtigen nicht durchsetzen.“

„Wie könnte man deiner Ansicht nach das Problem lösen, Siegfried?“

„Wie lebt ihr in eurer Welt miteinander, Medusa?“

„Bei uns sind alle Lebewesen miteinander verbunden. Wir empfinden uns als einen riesigen Organismus. Wenn es einem Teil dieses Organismus nicht gut geht, setzen wir alles daran, diesen Teil zu unterstützen und seine Schwächen zu beheben. Eine Verschlimmerung seines Zustandes würde schließlich allen nicht gut bekommen.“

„So weit sind wir hier noch lange nicht. Aber du kannst doch deine Gestalt verändern, Medusa. Das bringt mich auf eine Idee. Ich schlage vor, die Mächtigen dieser Erde durch Doppelgänger von euch auszutauschen. Als erstes die Regierungschefs. Auch die Reichen darf man nicht vergessen, die Regierungen arbeiten mit ihnen zusammen. Ein Beispiel: Wenn eine Bank oder eine reiche Person es will, aus Gewinnsucht in einem anderen Land Krieg zu führen, weil es dort Öl, Gold oder Diamanten gibt, - dann zetteln die Regierungen im Auftrage dieser Person oder Bank diesen Krieg unter einem Vorwand an. Befreiung von einer Diktatur und Einführung der Demokratie. Ihnen fällt immer etwas ein.“

„Und was soll geschehen, wenn wir alle ersetzt haben?“

„Eure eingesetzten Stellvertreter machen Frieden unter den Ländern. Sie schaffen die Waffen ab, verteilen den unsinnigen Reichtum einzelner Personen oder Firmen zur Bekämpfung der Armut und des Hungers auf der Welt. Die Rohstoffe der Erde werden nicht mehr für einen kurzfristigen Profit ausgebeutet. Die Meere und Flüsse müssen wieder sauber gehalten und die Wälder aufgeforstet werden.“

„Und was machen wir in der Zwischenzeit mit den Originalen?“

„Das sicherste wäre, sie zu beseitigen. Oder ihr nehmt sie mit in euer Parallel-Universum.“

„Wir sind nicht fähig zu töten oder zu vernichten. Unsere Intelligenz lässt das nicht zu. Aber du könntest das doch erledigen, Siegfried, oder?“

„Mit Vergnügen! Schafft alle diese Leute her, die für die ständigen Krisenherde und Kriege verantwortlich sind und gebt mir ein Maschinengewehr, damit ich sie alle umlegen kann“, ereiferte sich Siegfried und kippte seinen Wein hinunter.

„Dieses Getränk scheint dich zu verändern.“

„Kann gut sein. Normalerweise macht es mich friedlich und mein Leben erträglicher, doch manchmal gehen die Pferde auch mit mir durch. Das könntest du verstehen, wenn du dir das Elend der Menschheit im Fernsehen jeden Tag anschauen müsstest wie ich. Aber ich habe einen anderen Vorschlag.“

„Lass hören, Siegfried!“

„Es gibt auf der Erde ein paar große Konfliktherde. Ihr tauscht die Anführer dieser Streithähne gegen Doppelgänger aus. Die verfeindeten Anführer kommen in eine Art politisches Umerziehungslager, vielleicht irgendwo im Dschungel oder einer anderen unbewohnten Gegend. Dort werden sie von mir gejagt. Die verfeindeten Anführer müssen jeweils ein Pärchen bilden. Sie werden mit Schlafsäcken, Nahrung und Waffen ausgerüstet. Sie können, wenn überhaupt, nur in Zusammenarbeit mit ihrem Todfeind überleben. Wenn sie ein vorher ausgemachtes Ziel erreichen, ist die Jagd vorbei und sie haben ihr Leben gerettet. Vielleicht sind sie bis dahin sogar Freunde.“

„Das ist eine blendende Idee, Siegfried!“

„Für mich selber habe ich auch eine Bitte: Ich fühle mich einsam, ich wünsche, dass ihr mir eine Frau bei diesem Abenteuer zur Seite stellt.“

„Selbstverständlich! Für dich und deine Begleiterin wird gesorgt. Es wird euch an nichts mangeln. Für dich soll es auch eine angenehme Umerziehung werden“, sagte Medusa lächelnd.

„Noch eine Frage: Wie sieht euer Leben aus? Gibt es bei euch keine Konflikte und Auseinandersetzungen?

„Nein, alle Wesen müssen sich bei Sonnenuntergang an ein organisches Band andocken, das alles Lebendige unseres Planeten verbindet. Es wäre höchst unsinnig, eine Auseinandersetzung vom Zaun zu brechen. Ihr Menschen und auch die übrigen Lebewesen auf eurem Planeten seid auch durch solch ein Band verbunden. Da es aber nicht sichtbar für euch ist, meint ihr, von den anderen Lebewesen getrennt zu sein.“

„Und wie ernährt ihr euch? Gibt es keinen Fressneid unter den Bewohnern eures Planeten?“

„Wir haben ein Verfahren entwickelt, dass ihr Photosynthese nennt. Niemand bekommt zu wenig und keiner zu viel. So sind wir unabhängig bei unserem Energiebedarf vom Töten und Verzehr anderer Wesen, die ihr Tiere oder Pflanzen nennt. Auch unsere Tiere und Pflanzen docken sich an dieses Band an.“

„Und wie bekommt ihr Nachwuchs?“

„Gut, dass du das ansprichst, Siegfried. Wir haben schon diese merkwürdige Art eurer Fortpflanzung beobachtet und rätselten anfangs, wozu diese seltsamen Bewegungen dienen. Wir haben auf unserem Planeten ein Gleichgewicht zwischen allen Lebewesen geschaffen. Niemand stirbt mehr und keiner wird mehr geboren. Und wir haben ein einheitliches Bewusstsein erreicht.“

Siegfried war beim letzten Glas Rotwein und lallte ein wenig: „Ja, ich gebe zu, die Bewegung bei unserer Fortpflanzung sieht ein wenig lächerlich aus, aber das Gefühl dabei ist schon optimal.“ Er trank das Glas leer und setzte es hart auf den Tisch: „Ich bin bereit! Wann soll es losgehen?“

„Siegfried, - dein Name bedeutet Sieg und Frieden, - also, jetzt!“

 

2. Kapitel Der Austausch

 

Es war ein sonniger Vormittag. Schorschi kam mit zwei seiner Kumpels an das 13. Loch. Es war sein Plan, den Ball die breite Schneise zwischen den Laubbäumen mit dem ersten Schlag möglichst weit bis zum Grün zu treiben. Schorschi stieg aus dem Golfwagen. Er trug seine Spezialschuhe: Cowboy-Stiefel aus den Füßen eines Alligatoren, die das Sohlen-Profil von Golfschuhen hatten. Sein Caddy reichte ihm das Eisen 9 und den Flachmann.

„Na, Schorschi“, meinte Immobilien-Hai Henry, „nun zeig mal, was du drauf hast. Geradeaus wirst du ja noch schlagen können. Aber treffe nicht wieder das Panoramafenster vom Club-Haus.“

Schorschi feixte und schob seinen Cowboy-Hut ins Genick. Er schraubte den Flachmann auf und nahm einen Schluck, dann steckte er den Flachmann in seine Brusttasche. Er stellte sich breitbeinig neben den Ball und holte ein paar mal spielerisch Schwung für den Drive, ehe er zuschlug. Eine Grassode flog durch die Gegend. Der Ball verschwand nach ungefähr 50 Yards zwischen den Büschen und Bäumen. Seine beiden Kumpels brüllten vor Lachen, der Caddy versuchte ernst zu bleiben und drehte ihnen den Rücken zu.

„Also, meinetwegen, Schorschi“, erklärte Carl, der Brauerei-Besitzer und wischte sich mit dem Taschentuch die schweißnasse Glatze trocken, „darfst du den Ball aus dem Rough nehmen und auf die Bahn legen, sonst kommen wir zu spät zum Steak ins Club-Haus. “

„Nichts da“, sagte Schorschi, „ich werde den verdammten Ball auch so einlochen. Ich gehe schon mal vor. Ihr beiden könnt ja schon mal schlagen.“ Schorschi stiefelte los. Henry und Carl machten ihre Schläge. Schorschi hörte über sich das Pfeifen der Bälle, als sie hoch über ihm die Schneise entlang flogen. Er suchte zwischen den Sträuchern und

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 12.11.2016
ISBN: 978-3-7396-8304-1

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