Cover


Philosophisches Inhaltsverzeichnis:


1. Definition des Begriffes

1.1. Was ist Philosophie? – Die Erleuchtung oder die Verwirrung?
1.2. Vorhang auf! – Spannendes Abenteuer oder langweiliges Geschwafel?

2. Geschichtliches

2.1. Von Thales bis Platon – Vom Urstoff zur Seele
2.2. Von Thomas von Aquin bis Immanuel Kant – Vom Glauben zur Vernunft
2.3. Von Friedrich Nietzsche bis Jean-Paul Sartre – Von Gottes Tod zum freien Willen

3. Die großen Fragen des Lebens

3.1. Der Sinn des Lebens – Vom Dasein unseres Selbst
3.2. Das Leben nach dem Tod – Der letzte Bahnhof unseres Lebens (?)
3.3. Wer bin ich… - …und wenn ja, wie viele?
3.4. Gibt es Gott? – Schöpfer oder Schnösel?
3.5. Woher kommt die Welt? – Wir alle sind schließlich nur Sternenstaub!

4. Das 21. Jahrhundert

4.1. Die Philosophie des 21. Jahrhunderts – Ab in die Zukunft!

4.1.1. Die berühmtesten Philosophen des 21. Jahrhundert
4.1.2. Beweis es! – Ist die Philosophie doch nur albernes Gewäsch?

4.2. Das feministische Zeitalter – Bonjour, Emanzipation!
4.3. Sofies Welten – Philosophiekurse der ganz besonderen Art
4.4. Philosophie im Film – Durch einen Spiegel, in einem dunkeln Wort
4.5. Ich denke, also bin ich! – Wie die Philosophie unser Leben beeinflusst
4.6. Der Philosoph in uns – Augen auf, das Wunder beginnt!
4.7. Ein glorreicher Abschluss – Zitate verändern unsere Welt

5. Quellenanhang

6. Danksagung


Dieses Referat widme ich meiner lieben Oma Liz,
ohne deren Hilfe
meine Augen immer noch verschlossen wären…


1. Definition des Begriffes


1.1 Was ist Philosophie? – Die Erleuchtung oder die Verwirrung?


…die Fragen, die mit wissenschaftlichen Experimenten und Versuchen nicht zu erklären sind…


Jeder hat es schon einmal gehört. Das Wort Philosophie. Es taucht immer wieder auf.
In Texten, Zeitschriften, in den Nachrichten, in Filmen, in Büchern und so weiter.
Doch was bedeutet das Wort Philosophie eigentlich genau? Die Griechen werden eine Ähnlichkeit mit ihrem Wort philosophía erkennen. Philosophía (oder halt Philosophie) bedeutet wörtlich:
Die Liebe zur Weisheit. Das Wort Philosophie setzt sich aus zwei Wörtern zusammen:
Philo und sophie.
Phil oder in unserem Falle Philo bedeutet: Liebe, lieben, Freund ... Der Name Phil bedeutet ja auch:
Der Freundliche.
Kommen wir zum zweiten Wort! Sophie ist natürlich auch ein weiblicher Vorname. Dessen Bedeutung heißt: Die Weise oder die Kluge. Das Wort sophie bedeutet Weisheit oder Wissen. Philosophie bedeutet also: Die Liebe zur Weisheit.
Folglich bedeutet das Wort Philosoph also: Liebhaber der Weisheit.
Jetzt fragt man sich vielleicht, warum Philosophie nicht einfach den Grundbegriff “Wissenschaft“ trägt. Aber ganz so einfach ist das nicht. Denn die Philosophie ist keine normale Wissenschaft. Sie ist sogar fast (nur fast) das Gegenteil. Denn die Philosophen stellen sich meist die Fragen, die mit wissenschaftlichen Experimenten und Versuchen nicht zu erklären sind. Hier kann man also nicht vom Grundbegriff “Wissenschaft“ reden. Aber dazu komme ich noch später.
Nun gut, jetzt wissen wir also, was der Begriff Philosophie bedeutet.
Aber was bedeutet denn genau Philosophie? Was ist Philosophie? Woher kommt die Philosophie? Was macht sie so besonders? Was macht sie so interessant? Wer waren ihre Vorreiter? Und natürlich die wichtigsten Fragen: Was sind die Antworten auf all die philosophischen Fragen des Lebens, die den Menschen seit Tausenden von Jahren beschäftigen? Und vor allem:
Wie sieht es mit der Philosophie heute, im 21. Jahrhundert, aus? Jetzt werde ich all diese wichtigen Fragen beantworten. Wer mit mir auf die Reise in die Tiefen der philosophischen Fragen und Antworten gehen will, soll nun weiter lesen. Doch eine Warnung sei ausgesprochen: Wer sich einmal auf eine philosophische Reise begibt, kann sich schnell in ihr verlieren und die Welt im Nachhinein mit ganz anderen Augen sehen!


1.2. Vorhang auf! – Spannendes Abenteuer oder langweiliges Geschwafel?


…woher die Welt denn eigentlich kommt…


Ich habe gerade eben erklärt, was der Begriff Philosophie bedeutet. Kommen wir aber nun zur eigentlichen Frage: „Was ist überhaupt Philosophie?“
Die Philosophie ist eigentlich nichts anderes als das In-Frage-Stellen der Welt, unserer Existenz und dem Leben. Das heißt, dass die Philosophen sich damit beschäftigen, was auf der Welt vor sich geht, warum es vor sich geht, weshalb es vor sich geht und wie es vor sich geht. Wie eben schon gesagt, lassen sich die meisten philosophischen Fragen nicht mit wissenschaftlichen Experimenten oder Versuchen erklären.
Natürlich, es gibt immer wieder neue Theorien, aber können wir uns deren sicher sein?
Denn Philosophen geben sich nicht einfach zufrieden. Sie sind immer kritisch gegenüber den Theorien der Welt. Sie stehen selbst ihren eigenen Theorien kritisch gegenüber.
Es gibt natürlich auch verschiedene Arten von Philosophie. Es ist schier unmöglich, sich mit allen Themen der Philosophie zu befassen. So wurden zwei Grundarten der Philosophie gegründet:
Zum einen wäre da die Philosophie als Lebensweise. Diese Art beschäftigt sich damit, wie wir am Besten unser Leben leben sollen, wie wir über unser Leben denken sollen und wie wir unser Leben am Besten gestalten.
Die zweite Art der Philosophie ist das Streben nach Weisheit. Diese Art der Philosophie befasst sich mit unserer Umwelt, ihren Wundern, ihrem Aufbau und so weiter. Man wird sich durch diese Art seiner Umwelt besser bewusst und lässt sie auf sich einwirken, fragt nach ihrer Herkunft, ihrer Entstehung, ihrem Grund und so weiter.
Natürlich sind diese Arten der Philosophie in weitere Kategorien eingeteilt. Aber der eine oder andere wird sich jetzt die Frage stellen: „Gut, jetzt wissen wir zwar was Philosophie im Allgemeinen ist, aber was muss man tun, um zu philosophieren?“
Es ist eigentlich gar nicht so schwer, selbst zu philosophieren. Um richtig philosophieren zu können, müssen wir einfach nur denken. Wir müssen uns über unsere Umwelt Gedanken machen, warum sie existiert. Ganz einfach gesagt: Wir denken über ihren Grund nach!
Jedoch ist es damit nicht getan. Viele Philosophen unterteilen ihre einzelnen Fragen sogar und fragen sich nach diesen Kategorien. Wenn man sich zum Beispiel fragt, woher die Welt denn eigentlich kommt, muss man erst einmal darüber nachdenken, was die Welt eigentlich ist. Viele Philosophen machen sich aber nicht eigene Gedanken, sondern halten sich oft an vorzeitliche und vor langer Zeit lebende Philosophen. Sie gehen den Theorien der alten Philosophen auf den Grund und vertreten verschiedene Meinungen, welche denn nun die Richtige ist.


So kann ein Philosoph zum Beispiel der “Alles fließt“ Theorie von Platon Beachtung schenken, ein anderer könnte Aristoteles Meinung sein, nämlich, dass alles einen sogenannten “Urstoff“ hat. Würde man jetzt also mehrere Philosophen in einen Raum stellen und sie diskutieren lassen, so würde es wahrscheinlich nur in einem Chaos enden.
Denn jeder Philosoph hat meist eine bestimmte Meinung von der Welt und ihrer Entstehung. So ist es ja auch zum Beispiel bei der Religion.
Während die Christen ihren Messias schon anbeten können, warten die Juden immer noch auf ihn. Es gab schon viele Streitigkeiten, jedoch achten und respektieren die meisten Philosophen die Theorien ihrer Mitdenker.

Die Philosophie baut auf gewissen Fragen auf. Der berühmte Philosoph Immanuel Kant hat vor einigen Jahren die philosophische Denkweise in Fragen zusammengefasst, die man sich als Philosoph stellen sollte. Die Fragen lauten wie folgt:

1. Was kann ich wissen?
2. Was soll ich tun?
3. Was darf ich hoffen?
4. Was ist der Mensch?

Diese vier Fragen erläutern das Denken eines Philosophen:

Was kann ich wissen? (Was kann ich alles lernen? Was gibt es für Theorien der Welt? …)
Was soll ich tun? (Wie soll man handeln? Wie soll man sein Leben leben? ...)
Was darf ich hoffen? (Was kann ich von der Welt erwarten? Warum gibt es die Welt? …)
Was ist der Mensch? (Was ist der Mensch für ein Wesen? Wie handelt er? ...)

Das sind sie also. Immanuel Kants große Fragen. Und mit ihnen werde ich mich in diesem Vortrag auch beschäftigen. Denn die Philosophie ist keinesfalls immer einfach und schön umschrieben. Nein, sie kann auch oft sehr langweilig und öde wirken. Und das tut sie das eine oder andere Mal. Denn der Mensch wäre kein Mensch, hätte jeder die gleichen Interessen wie der andere. Niemand denkt genau so wie der andere, das heißt, dass sich die Menschen für unterschiedliche Sachen interessieren. Genau so ist es mit der Philosophie. Die Philosophen beschäftigen sich zwar mit den Theorien der anderen, würden jedoch nie welche behandeln, die sie nicht interessieren. Denn sie sind meist der Auffassung, dass das Leben viel zu kurz ist, um Sachen zu lernen, die sie nicht interessieren. Also werde ich mich mit den Themen der Philosophie befassen, die jeden interessieren (sollten).

Doch sind wir immer noch bei der Frage, was denn überhaupt Philosophie ist. Philosophie ist das Denken der Seele, die Frage nach dem Leben, dem Tod, der Existenz, dem Sein oder Nicht Sein, den Wundern des Lebens, nach Gott…
Philosophie ist also die Frage nach der Existenz von uns und unserer Umgebung!
Doch was sind wir? Um das zu beantworten, werde ich die Reise fortführen, in die Tiefen der Philosophie. Sie hat so viele Geheimnisse, soviel was unentdeckt ist. Vielleicht werde ich es heute aufdecken, wer weiß?
Doch lassen wir uns erst einmal von ganz vorne anfangen. Denn alles hat seinen Anfang. Alles hat seinen Ursprung. Natürlich auch die Philosophie.
Denn schließlich und endlich musste doch irgendwann einmal irgendetwas aus null und nichts entstanden sein, oder?


2. Geschichtliches


2.1. Von Thales bis Platon – Vom Urstoff zur Seele


…dass der Mensch in einer Art Höhle gefesselt sei, während hinter ihm ein Feuer brennen würde…


Fangen wir also an! Wie schon gesagt hat alles seinen Ursprung, seinen Anfang. Auch die Philosophie hatte ihren Anfang. Und den machte Thales von Milet:
Thales von Milet (624 v. Chr. – 547 v. Chr.) wurde im griechischen Kleinasien geboren. Über sein Leben und seine Taten ist nicht sehr viel bekannt, leider hat er deshalb auch keine schriftlichen Dokumente hinterlassen. Was man jedoch weiß ist, dass Thales ein kluger, naturwissenschaftlich interessierter Geschäftsmann war. Ihm gelang es zum Beispiel als ersten Menschen, eine Sonnenfinsternis genau und exakt vorauszusagen! Thales gilt als Begründer und Entdecker der Philosophie. Berühmte Philosophen die nach ihm kamen, bewunderten ihn und seine Theorien. Denn Thales stellte sich die große Frage nach dem Ursprung, der Entstehung des Universums. Eines Tages kam er zu dem Schluss, dass alle Antworten auf seine Fragen das Wasser sei. Er fand heraus, dass das Wasser der Ursprung von allem ist. Das Wasser musste also, wie er meinte, der Stoff sein, aus dem alles entstanden und geschaffen worden ist.

Bevor ich weiter mache, muss ich etwas erklären. In der Antike glaubten die Leute an das sogenannte Mythische Weltbild. Das heißt, sie machten ihre Götter für alles verantwortlich. So wurde zum Beispiel der Gott Thor verantwortlich dafür gemacht, wenn es ein Gewitter gab. Dies sollte er anscheinend mit seinem großen Hammer hervorgerufen haben. Natürlich gab es noch viel mehr Götter. Die Menschen beteten sie an, brachten ihnen Opfer, taten alles, nur damit die Götter Gnade über sie walten ließen.

Nun, Thales von Milet war nämlich einer der ersten Menschen, der in seine Theorie das Mythische Weltbild nicht mit einbezog. Natürlich glaubte er an die Götter, jedoch nicht, dass sie die alleinigen Schöpfer der Welt waren, sondern eher, dass sie in diesen Schöpfungen drinstecken. So sagte er zum Beispiel einmal: „Alles ist voll von Göttern.“
Aber für ihn galt das Wasser immer noch als wichtigstes Grundprinzip für alles. Er erfand das erste Denken zwischen dem Unterschied des äußeren Scheins und dem des inneren Wesens der Dinge. Das heißt, dass er Unterschiede zwischen dem Aussehen eines Gegenstandes und seinem Inneren machte. Er nahm nicht alles so, wie es war, sondern untersuchte es und fragte sich ganz einfach: „Warum?“ Dies sollten ihm noch viele, wichtige und bedeutende Philosophen der Geschichte nachmachen. So kann ich also sagen, dass Thales von Milet einer der wichtigsten Männer der Philosophie war. Ohne ihn gäbe es vielleicht nicht das, was es heute gibt. Doch kommen wir nun zu einem Mann, dessen Name bis heute in aller Munde sein sollte. Jeder hat schon von ihm gehört. Nach ihm wurden sogar einige Sachen benannt. Vielleicht wird jetzt jemand, der dies hier liest, laut rufen: „Platon!“
Und er hätte verdammt noch mal Recht!


Kommen wir also nun zum zweiten, wichtigen Philosophen mit dem ich mich befassen werde. Er war wohl einer der wichtigsten “Meilensteine“ der Philosophie. Das Leben des Platon war sehr umfangreich und gefüllt, dass es bald unmöglich ist, über alles zu schreiben. Aber ich werde natürlich mein Bestes geben und das Wichtigste zusammenfassen.
Erst einmal möchte ich von Platons Anfängen berichten:

Platon (427 v. Chr. – 347 v. Chr.) wuchs in einer der reichsten und vornehmsten Familien der Stadt Athen auf. Platon machte sich schon als junger Knabe viel Gedanken um sich und seine Umwelt, stellte Fragen über die Welt und setze viele Zweifel an. Aber Platons Kindheit und Jugendzeit ist hier nicht wichtig, denn was wirklich zählt, ist die Zeit ab seinem 20. Lebensjahr. Platon wurde nämlich zum Schüler einer der bedeutendsten Philosophen der Geschichte: Sokrates. Acht Jahre lang lehrte Sokrates seinen Schüler alles, was er wissen konnte und wollte. Dann jedoch folgte der schwere Schicksalsschlag. Sokrates, angeklagt, dass er die Jugend verderbe und Theorien mache, die sich gegen die Religion stellten, wurde zum Tode verurteilt. Nach einem langen Prozess wurde ihm das Urteil gemacht. Nach diesem schweren Verlust machte sich Platon auf große Reisen, wie die nach Ägypten. Platon, gezeichnet von seinem Vorbild Sokrates, schrieb viele Texte und Bücher über seine Theorien und Fragen. Wie Thales glaubte Platon nicht an das mythische Weltbild. Er zweifelte daran, dass Götter sein Leben und sein Umfeld steuerten und zeigte dies auch.
Einer der wichtigsten Theorien von Platon war das sogenannte Höhlengleichnis.
In seinem Höhlengleichnis behauptete Platon, dass der Mensch in einer Art Höhle gefesselt sei, während hinter ihm ein Feuer brennen würde. Was er damit meint war, dass der Mensch im Allgemeinen sein Umfeld und deren Phänomene nur als Schatten ansehen würde.
„Nur um die Wahrheit zu erkennen,“ so sagte er. „muss der Mensch sich dem Licht zuwenden!“ Denn, so meinte Platon, nehme der Mensch sein Umfeld nur als Schein der Dinge war und erkenne gar nicht, was in der Welt vor sich geht.

Eines der berühmtesten Werke von Platon ist: „Der Staat“. Dieses Werk besteht aus zwei Büchern, in denen Platon meist Dialoge zwischen zwei Personen aufschreibt. In ihm geht es darum, wie der Staat sich dem Menschen anpasst und beeinflusst. Jedoch kritisiert er in diesen Büchern auch den Staat und seine Regierungsformen. Von diesem und noch viel mehr handelt Platons Staat. Sicher kann man sich sein, dass dieses Buch sehr umstritten war und Platon so manchen Ärger einbrachte.

Platon glaubte auch wie Thales, dass in der Welt alles fließe. Er beschäftigte sich auch mit den Themen der Moral, der Idealen des Menschen und der Tugend. Er beschrieb das, was er für Recht und Unrecht hielt.

Einer der wichtigsten Theorien Platons ist die der „unsterblichen Seele“. Er meinte, dass der Mensch aus einem Körper, der fließe, und einer Seele bestehen würde. Einer unsterblichen Seele! Platon vertrat die Auffassung, dass unsere Seele immer schon da war und sich bei unserer Geburt einfach eingepflanzt hat.

Obwohl Platons Theorien (wie zum Beispiel, dass nur ausgewählte Paare Kinder kriegen dürfen) sehr umstritten waren und sind, ist Platon einer der berühmtesten Philosophen der Zeit und Vorreiter einer ganzen Generation. Einige Leute sagten sogar, dass viele nachgekommene Philosophen nur „lediglich eine Reihe Fußnoten von Platon“ sind und waren.


2.2. Von Thomas von Aquin bis Immanuel Kant – Vom Glauben zur Vernunft


…nur wer die Welt auf sich einwirken lässt, kann ihre Wunder und ihre Entstehung verstehen…


Machen wir einen großen Sprung in der Zeit. Um genauer zu sein in das Jahr 1225 nach Christus. Denn da wurde einer der größten Philosophen seiner Zeit geboren.
Thomas von Aquin (1225 – 1274). Dieser wuchs als siebter Sohn des Herzogs Landulf in einer Adelsfamilie auf. Mit fünf Jahren schon kam er in ein Kloster. 1244 ging er gegen den Willen seiner Familie in Neapel in den Dominikanerorden. Daraufhin wurde er viele Monate lang von seiner Familie überredet. Aber er gab nicht nach. 1248 bis 1252 war er ein Schüler von Albertus Magnus in Köln. Dann begann er eines Tages Schriften anzufertigen, die großes Aufsehen erregten. Er verband die Philosophie mit der Religion!
Thomas von Aquin war nämlich nicht nur Philosoph. Nein, er war auch einer der bedeutendsten katholischen Lehrer und ein Theologe. Thomas baute seine Philosophie in vielen Richtungen auf der Aristoteles auf. Er deutete vor allem auf den Unterschied, oder besser gesagt auf die Gleichheiten, zwischen Glauben und Wissen hin. Er meinte, dass nicht alles von Gott erschaffen worden sei, sondern dass es auch natürliche Phänomene auf der Erde gibt. Er glaubte, dass es zwei Wege geben solle, die zu Gott führen. Der eine über den Glauben, der andere über die Vernunft. Er will darauf hindeuten, dass unsere Sinne (Vernunft) uns sagen wollen, dass es keinen Gott gibt, jedoch der Glaube uns etwas anderes. Und würde man diese beiden Wege nun verbinden, dann würde man zur ultimativen Offenbarung und Erkenntnis kommen. Thomas von Aquin hatte aber noch eine andere Theorie. Er beschäftigte sich zum Beispiel mit dem Wort „Sein“. Er machte Unterschiede zwischen dem Wort „Sein“, welches sich auf Gegenstände und Wesen bezieht. Er meinte, nur etwas, dass lebt, kann auch sein. Aquin hatte natürlich noch viel mehr Theorien. Jedoch sind manche sehr schwer zu verstehen und können einen schnell in die Irre führen. Die Philosophie Aquins war nämlich eine nicht sehr einfache. Viele Philosophen nach ihm haben sich die Zähne daran ausgebissen, was er mit seinen Theorien wohl meinte.
Thomas von Aquin starb am 7. März 1274. Es gab viele Streitigkeiten um seinen Tod. Einige Leute behaupteten sogar, er sei vergiftet worden. Viele Jahre nach seinem Tod wurde Thomas von Papst Johannes XXII. heilig gesprochen. 1567 wurde er dann in den Rang des Kirchenlehrers erhoben.
Thomas von Aquin ist bis heute eine der bekanntesten Philosophen und Heiligen des Mittelalters, und wird es wahrscheinlich immer bleiben!


Kommen wir zum vierten Philosophen unserer Reise. Er ist einer der bedeutendsten, klügsten und fabelhaftesten Philosophen, die gelebt haben: Immanuel Kant.
Immanuel Kant (1724 – 1804) war ein viel beschäftigter Mann. Deshalb war sein Leben auch sehr umfangreich. Ich werde nun also probieren, es kurz zusammenzufassen und mich auf den philosophischen Teil zu konzentrieren. Kant beschäftigte sich mit der Theorie der Vernunft. Auf die werden wir später noch groß zurückgreifen.
Kant war ein sogenannter Fachphilosoph. Das bedeutet, dass er sich selbst seine Antworten auf das Leben zu suchen versuchte. Fachphilosophen sind aber auch Leute, die sich mit der Geschichte sehr gut auskennen und so ihre Antworten auf die Fragen des Lebens durch sie herauszufinden probieren.
Kant meinte, dass der Mensch viel zu wenig seine Sinne benutzen würde, und somit die Welt zu wenig wahrnimmt. Denn nur wer die Welt auf sich einwirken lässt, meinte er, kann ihre Wunder und ihre Entstehung verstehen.
Immanuel Kant erstellte die eben erwähnten 4 großen philosophischen Fragen des Lebens. Zur Erinnerung:

Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?

Er versuchte natürlich, sich selbst die Fragen zu beantworten. Das hat er auch…aber damit war er natürlich nicht allein. Denn jeder, nach Kant kommende Philosoph hat sich wahrscheinlich mit seinen Fragen auseinander gesetzt und seine eigene Antwort gefunden. Doch sind diese meist so unterschiedlich, dass man keine Gleichheiten finden würde.
Kommen wir aber wieder zu Kant zurück:

Kant sagte, dass man nur durch seine eigene Vernunft das Leben verstehen könne. Denn das Leben würde aus Vernunft bestehen, welche das Leben prägt und somit alle wichtigen Fragen beantworten kann. Trotzdem meinte er auch, dass der Mensch sich niemals sicher sein kann, dass er die Fragen des Lebens richtig beantworten kann. Er versuchte zu erklären, dass wir zwar bis ins Unendliche uns über unsere Existenz Fragen stellen können, aber uns trotzdem nicht sicher sein können. Denn wir seien alle ein Teil dieser Frage, und deshalb sei es fast unmöglich, sie zu beantworten.
Kant beschäftigte sich auch mit der Frage nach der Existenz Gottes. Er meinte, dass nach unserer Vernunft es Gott nicht geben kann. Nur der Glaube könne uns die Frage beantworten.
Er meinte auch, dass die bis heute beantworten Fragen meist der Religion zu verdanken seien. Denn sie hat die einfachsten Lösungen, auf die der Mensch sich stürzen würde.

Immanuel Kant, Professor und Philosoph, war ein sehr bedeutender Philosoph seiner Zeit.
Und deshalb hat er diesen Platz in unserer Reise verdient.


2.3. Von Friedrich Nietzsche bis Jean-Paul Sartre – Von Gottes Tod zum freien Willen


…Gott ist kein Puppenspieler…


Nun werden wir einen erneuten, großen Sprung in der Zeit machen. Nämlich in die Jahre 1855 bis 1900. Denn da lebte der berühmte, deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche. Nietzsches Leben ist eigentlich sehr simpel zu erklären. Im Alter von 24 Jahren wurde er Lehrer für Philosophie an einer Schule in Basel. Jedoch musste er wegen seiner Krankheit die Stelle aufgeben und wanderte von da an als Autor durch die Welt. Hegel machte verschiedene Forderungen bekannt. Nämlich die nach der „Umwertung aller Werte“ – der christlichen Moral und vor allem die der „Sklavenmoral“. Doch was bedeutet das? Friedrich Nietzsche beschwerte sich, dass die Starken und Reichen der Welt alles regierten und so die schwachen Leute untergraben würden. Er fand es unfair, dass nur die höhergestellten Menschen Macht hatten. Denn schließlich hat jeder so etwas wie seine eigene Meinungsfreiheit und sollte mit dieser auch umgehen dürfen, so wie er meinte.
Er kritisierte auch, dass das Christentum und die Philosophie sich den falschen Dingen zuwenden würden. Denn damals galt das Interesse dem Weltraum, dem Himmel und der Welt der Ideen. Er sagte, dass die Christen und Philosophen sich der eigentlichen Welt zuwenden sollten. Denn auf der Erde allein würde es schon so viele Wunder geben, dass der Weltraum erstmal warten könne.
„Bleibt der Erde treu“, sagte er, „und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden!“
Nietzsche erregte eines Tages Aufmerksamkeit, als er behauptete, Gott sei tot. Viele dachten, er würde sich Gottes Tod wünschen. Doch falsch gedacht. Hier ein Auszug von dem, was er sagte:

„Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“

Was bedeutet das? Nietzsche meinte damit, dass die Wissenschaft mit ihren Experimenten den Glauben an Gott geschwächt und somit zu seinem “Tod“ geführt hätten.

Am 25. August 1900 starb Friedrich Nietzsche an den Folgen einer Lungenentzündung und eines Schlaganfalls.
Kommen wir zur letzten Station in der Vergangenheit. Kommen wir zu Jean Paul Sartre.

Jean-Paul Charles Aymard Sartre (1905 – 1980) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Existentialist. Nach dem Krieg fing Sartre an zu philosophieren. Ich habe ja erwähnt, dass Sartre ein Existentialist war. In diesem Wort finden wir das eigentliche Wort: „Existenz“. Existenz bedeutet ganz einfach Dasein. Sartre kam zu dem Schluss, dass der Mensch das einzige Wesen sei, welches seiner Existenz überhaupt bewusst ist. Tiere und Pflanzen existieren ja auch, aber sie selbst wissen nicht, dass sie existieren. Er meint, dass die Existenz des Menschen nicht vorbestimmt sei. Er muss sich sozusagen im Laufe des Lebens selbst existieren lassen. Er meinte, dass der eigentliche Mensch überhaupt gar keine Natur hat. Dass heißt, er hat keine Richtlinien, Regeln oder Vorgaben, um Mensch zu sein. Der Mensch ist einfach. Deshalb glaubte Sartre auch nicht an einen Sinn des Lebens.
Er sagte einmal: „Der Mensch ist zum improvisieren verdammt!“
Dass heißt, der Mensch hat keinen Text, den er vorlesen muss. Er ist sein eigener Herr und muss selbst sehen, wie er zu leben hat. Denn Gott ist kein Puppenspieler.

Sartre meinte also damit, dass der Mensch sozusagen ein Schauspieler auf einer Bühne sei, der keinen Text oder Drehbuch hat, an das er sich halten könne.
„Wir müssen selbst entscheiden, wie wir leben wollen!“ sagte er. Sartre beschrieb den Menschen auch als sehr ängstlich. Denn wenn der Mensch keinen Sinn in etwas sieht, dann bekommt er Angst und kriegt Panik. Doch Sartre war nicht so. Er sah keinen Sinn.

Eine von Sartres großen Erläuterungen war die des „freien Willen“. Er meinte, der Mensch sei zur Freiheit verurteilt. Er sei zwar verdammt, sich selbst zu verschaffen, sagte er, jedoch hätte er einen freien Willen. Er sah den Menschen als ein freies Individuum, das verdammt sei, dass ganze Leben lang zu entscheiden und doch immer frei zu sein.

Ich habe ja davon geredet, dass Sartre eigentlich an keinen Sinn des Lebens glaubt. Er war jedoch kein Nihilist. Nihilisten sind Menschen, die in gar nichts einen Sinn sehen. Sie glauben, alles was ist, ist einfach und hat keine besondere Bedeutung. Doch das glaubte Sartre nicht. Jedoch sagte er, dass der Mensch sich selbst einen Sinn des Lebens schaffen müsse. Seinen eigenen, persönlichen Sinn. Er habe die freie Wahl zu entscheiden, was sein persönlicher Sinn des Lebens sei.

Hier endet unsere Reise in die Vergangenheit. Wir haben nur wenige der großen Philosophen der früheren Zeit gesehen, und doch nicht alles entdeckt. Es wäre einfach zu viel, über jedes einzelne Detail des Lebens eines einzigen Philosophen zu erzählen. Denn das menschliche Leben lässt sich nicht einfach aufschreiben. Man muss es erleben!

Kommen wir zum nächsten Punkt unserer philosophischen Reise. Ich werde nun die größten, geheimnisvollsten und unberechenbarsten Fragen des Lebens beantworten. Ich werde nach dem Sinn des Lebens fragen, sterben, um zu sehen, was nach dem Sterben kommt, ich werde ins Weltall reisen, um selbst zu sehen, wie alles aus dem Nichts entstand, ich werde Gott besuchen, wenn es ihn dann gibt und schließlich werde ich mich selbst suchen. Das ICH. Das menschliche Wesen, das, was wir sind. Wer sind wir denn überhaupt?

Fangen wir mit der wahrscheinlich wichtigsten Frage an.
Was ist der Sinn des Lebens?
Gibt es einen Grund, für das alles hier?
Warum leben wir?


3. Die großen Fragen des Lebens


3.1. Der Sinn des Lebens – Vom Dasein unseres Selbst

…die schönste Sache der Welt…


›› Deep Thought, wir haben Millionen von Jahren gewartet! Hast du eine Antwort gefunden? Eine Antwort, auf den Sinn des Lebens? Eine Antwort, die uns alle Fragen des Lebens beantworten wird und darüber hinaus Großes vollbringen wird?‹‹
›› Ja, ‹‹ sagte Deep Thought, ›› das habe ich! ‹‹
›› Wie lautet sie? ‹‹
›› 42! ‹‹

Dies ist ein Auszug des Buches „Per Anhalter durch die Galaxis“, ein überaus philosophisches Buch. In diesem Buch geht es unter anderem um zwei Kinder, die einem riesengroßen Computer auf einem Planeten, namens Magrathea, eine wichtige Frage stellen:
„Was ist der Sinn des Lebens?“
Der Computer antwortet ihnen, dass er ca. 5 Millionen Jahre braucht, um die Antwort zu berechnen. Schließlich, nach 5 Millionen Jahren (die Kinder sind übrigens unsterblich), kommen die Kinder nach Magrathea zurück und fragen erneut. Und ja, der Computer hat eine Antwort. Sie lautet: „42!“
42. Hmm. Was kann das wohl bedeuten? Im Jahre 42 n. Chr. wurde die im Süden Koreas liegende Stadt Maya gegründet. Doch ist das die Antwort? Eher nicht.

Viele Leute, die das Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ gelesen haben, machten sich Gedanken, was der Autor wohl damit meinte, und kamen auf ein Ergebnis:


Ich sage nur eins, derjenige, der das hier versteht: Herzlichen Glückwunsch! Als der Autor des Buches danach gefragt wurde, sagte er einfach lachend, dass diese Antwort „42“ als Scherz gedacht sei, und dass sie keinen Hintergrund beinhalten würde.
Doch stimmt das wirklich?
Aber wir wollen uns jetzt nicht weiter mit dem Buch auseinander setzen.
Denn die Frage ist ja: „Was war der Sinn des Lebens?“
Erst einmal, was ist der Sinn des Lebens überhaupt? Also nicht die Antwort.
Was bedeutet „Sinn des Lebens“ überhaupt?


„Er ist die „Deutung des Verhältnisses zwischen dem Menschen und seiner Welt““ , so wie
P. Tiedemann meinte. Also der Grund des Lebens. Warum wir leben. Warum wir sind. Warum das hier alles überhaupt ist. Schließlich muss es ja einen Grund geben …
oder etwa nicht?

Doch warum will der Mensch eigentlich so dringend diese Frage beantwortet haben? Ganz einfach: Das menschliche Wesen hasst es ungemein, nicht zu wissen (Vgl.: Sartre). Es muss auf alles eine Erklärung haben. Denn was nicht zu deuten oder zu erklären ist, wirkt auf das menschliche Wesen sofort bedrohlich.
Ich werde nun einige möglichen Antworten hier wiedergeben. Jedoch nicht die der Philosophen (also nicht direkt). Das würde nämlich viel zu umstritten werden, und ich will ja keinen Ärger kriegen!
Viele Menschen glauben, der Sinn des Lebens sei, anderen zu helfen und Gutes zu tun. Schon möglich. Wenn wir Gutes tun, fühlen wir uns gut. Wir könnten Bäume ausreißen, den ganzen Tag lächelnd durch das Leben gehen und anderen, denen es schlechter geht, einfach mal einen Gefallen tun, ohne etwas zu verlangen. Schön und gut. Doch ist das der Sinn des Lebens? Mutter Teresa muss also glücklich gestorben sein, oder nicht? Der Papst könnte sich den ganzen Tag auf die faule Haut legen (was er vielleicht ja auch tut), und dabei denken:
„Ach, ich tu soviel Gutes! Ich hab den Sinn meines Lebens erfahren!“
Aber machen wir nun mal das Gegenbeispiel: Wenn ein Bankräuber und Massenmörder eine Bank überfällt und alles nach Plan verläuft, kann er schnell reich werden. Er flieht ins Ausland und hat ein glückliches Leben, ohne sich je wieder um Geldmangel Gedanken machen zu müssen. Er hat nie etwas Gutes getan, und trotzdem geht es ihm gut. Er könnte auch Bäume ausreißen und auf der faulen Haut liegen und denken:
„Ach, ich hab soviel Geld! Ich hab den Sinn meines Lebens erfahren!“
Eine Frage nebenbei: Ist es makaber, den Papst mit einem Bankräuber und Massenmörder zu vergleichen? Nur eine Frage mal so nebenbei.
Ich denke (meine Meinung ist zwar nicht gefragt, aber ich werde sie trotzdem hier wiedergeben), der Sinn des Lebens besteht nicht darin, Gutes zu tun. Höchstens ist das der Sinn des inneren Friedens.
Kommen wir nun zum zweiten Beispiel:
Viele Leute glauben, die Liebe sei der Sinn des Lebens. Sie meinen, es gäbe nichts Schöneres als die Liebe. Also müsste das ja gleichzeitig auch der Sinn des Lebens sein. Man verliebt sich, zeugt vielleicht Kinder und lebt glücklich, bis man stirbt. Aber was erhalten wir davon? Wissen wir just in dem Moment, wo wir nicht glücklicher verliebt sein könnten:
„Ich habe den Sinn des Lebens erfahren?“ Also müssten Leute, die nie geliebt haben, keinen Sinn im Leben sehen und sich umbringen?
Nein, ich denke, so ist es nur in seltenen Fällen. Die Liebe kann meinent wegen die schönste Sache der Welt sein, und doch wird sie uns wahrscheinlich nie die großen Fragen des Lebens beantworten.
Die Menschen haben über Tausende von Antworten auf den Sinn des Lebens gefunden:
Religion, Zusammensein, Wissen, Liebe, Geld, Gutes tun, Schlechtes Tun, Gar nichts Tun, Fragen, Sein, Nichtsein, Kinder zeugen, Heilen, Töten, Lesen, Schreiben und so weiter.
Vielleicht muss jeder ja seinen eigenen Sinn des Lebens erfahren. Wie der große Computer Deep Thought sagte: 42! Vielleicht meinte er ja, dass es 42 Sinne des Lebens gibt. Mag sein. Oder vielleicht gibt es für jeden einzelnen Menschen einen persönlichen Sinn des Lebens. Unbezahlbar, weil er so wichtig ist. Wir sollten uns also nun alle die Frage stellen:
„Warum bin ich (hier)? Warum lebe ich? Um Gutes zu tun? Um Liebe zu geben? Um Menschen einen Gefallen zu tun?“

Haben Sie die Antwort gefunden?


3.2. Das Leben nach dem Tod – Der letzte Bahnhof unseres
Lebens (?)


…nicht das Ende, sondern erst der Anfang…


Jeder hat es schon einmal erlebt. Dieses Gefühl. Es liegt in der Luft. Dieser Geruch, der uns in die Nase steigt. Dieser Hauch, der sich um einen schlängelt. Das Gefühl der Verzweiflung. Das Gefühl des Todes. Fast jeder hat schon einmal jemanden verloren, der ihm sehr am Herzen lag. Sei es ein Freund, ein Lebenspartner oder nur ein Haustier. Gleichwie es passiert, der Tod kommt immer überraschend. Wir können Jahre im Voraus wissen, wann unser Leben oder das einer nahestehenden Person zu Ende geht, und doch ist es jedes Mal schockierend. Wir können uns nicht auf den Tod vorbereiten. Wir können meist nichts dagegen unternehmen.

Der Tod ist seit Beginn des menschlichen Lebens ein Mysterium, das bis heute nicht gelöst werden konnte. Es gibt Hunderte von Theorien, die ihn zu beschreiben versuchen. Doch gibt es weitere hundert Theorien, die dagegen sprechen. Doch wollen wir nicht vom Tod reden, sondern vom “Leben nach dem Tod“. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wenn ja, wie sieht es aus? Dies ist sind eine der philosophischen Fragen, die bis heute zahlreiche Philosophen ins Schwitzen bringen. Und nicht nur die Philosophen. Auch die Religion beschäftigt sich mit dem Leben nach dem Tod. Denn wenn es einen Gott gibt, muss er das Leben nach dem Tode ja auch erschaffen haben und somit wieder über allem stehen…oder etwa nicht? Gibt es denn überhaupt so etwas wie ein Leben nach dem Tod? Oder ist danach einfach alles aus? Schwarz und dunkel. Fällt der Vorhang des Kinos? Oder gibt es doch noch so etwas wie einen Abspann? Schließlich haben wir die Kinokarten bezahlt und wollen auch noch wissen, wer mitgearbeitet hat und Regie führte. Wir wollen wissen, ob es vielleicht noch einen zweiten Teil gibt. Einen besseren, der noch mehr verspricht. Ja, man könnte unser Leben als Kinofilm bezeichnen. Aber irgendwann muss der Film doch auch mal zu Ende gehen, oder? Deshalb werde ich nun selbst für einen Moment “sterben“. Vielleicht werde ich dem Tod ja sogar persönlich die Hand schütteln. Wer weiß, wer weiß?

Den Anfang der Frage nach dem Danach machte die Religion. Fast jede Religion hat ihre eigene Vorstellung vom Leben nach dem Tod. Im Judentum zum Beispiel lebt man in seinen Nachfahren weiter. Das Christentum macht es da noch etwas anders. Es gibt mehrere Leben nach dem Tod. Einem sündenfreien Christ werden demnach die Tore von Petrus geöffnet. Er wird ins Paradies gelassen, um sich die Welt von oben anzuschauen, als Beschützer. Der böse, sündenvolle Mensch jedoch kommt ins Fegefeuer. Er wird ewig seiner Schuld klargemacht und bestraft, für das, was er im Leben falsch gemacht hat. Denn nur wer sich selbst ans “Kreuz nageln lässt“, dem wird Einlass ins Paradies geboten.
Der Islam sieht es wie folgt: Sie sehen den Tod nicht als das Ende, sondern als Anfang an. Der Tod dient als Entlastung aller menschlichen Probleme und Sorgen. Man wird reingewaschen und ist nun frei. Der Islam hat eine ähnliche Theorie wie Platon. Auch sie glauben an eine unsterbliche Seele, die weiterlebt. Jedoch gibt es auch im Islam ein sogenanntes Jüngstes Gericht. Dort wird entschieden, wo man hinkommt:
Himmel oder Hölle – das ist hier die Frage!


Der Buddhismus glaubt an eine Wiedergeburt. Es gibt ein sogenanntes Kastensystem. Je nach Ablauf des Lebens und guter Taten, die der Mensch vollbracht hat, wird man wiedergeboren. Wer ein Nichtsnutz oder ein böser Mensch war, wird zum Beispiel als Wurm wiedergeboren. Wer jedoch viele gute Taten erledigen konnte, wird als etwas Höheres geboren. Denn nur ein sündenfreies Leben befreit von der Wiedergeburt und lässt den Menschen ins Paradies.

Gut, jetzt haben wir also die verschiedenen Theorien der Religionen. Doch welche stimmt? Oder besser gesagt: Stimmt überhaupt eine? Bis heute konnte dieses Rätsel nicht gelöst werden. Ich habe vor kurzem eine schöne Geschichte gefunden, die diese Frage gut widerspiegelt:

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter:
››Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?‹‹ fragt der zweifelnde Zwilling.
››Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird.‹‹ antwortet der philosophische Zwilling.
››Ich glaube, das ist Blödsinn!‹‹ sagt der erste. ››Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?‹‹
››So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?‹‹
››So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.‹‹
››Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.‹‹
››Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von 'nach der Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.‹‹
››Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.‹‹
››Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?‹‹
››Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!‹‹
››Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.‹‹
››Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...‹‹

Ich finde, dass diese Geschichte ein sehr schöner Vergleich ist. Vielleicht sind wir auch gerade nur in einem “Brutkasten“ und bereiten uns auf das Leben nach dem Tod vor? In der Philosophie ist das Leben nach dem Tod eine sehr umstrittene Sache (wie eigentlich alles in der Philosophie!). Der Philosoph Epikur zum Beispiel stand dem Leben nach dem Tod sehr kritisch gegenüber. Er glaubte, der Tod sei einfach nur ein Verlust aller Sinne und dem des Bewusstseins der Existenz. Er meinte, wir sollten uns über das Leben jetzt Fragen stellen, und nicht über das danach. Er glaubte auch nicht an eine Unsterblichkeit der Seele, wie es Platon getan hatte. Viele Philosophen hatten und haben andere Theorien vom Tod und dem Leben danach. Aber alle aufzuzählen wäre schlichtweg paradox und einfältig.

Fast jeder Mensch hat so seine eigene Vorstellung vom Tod. Manche jedoch auch nicht. So glauben laut einer Umfrage zum Beispiel 75% aller Bürger der neuen deutschen Bundesländer nicht an ein Leben nach dem Tod. Und das sind schon ganz schön viele.


Der Tod an sich ist schon eine komische Sache. Wir fürchten ihn, hoffen, dass er uns nie holen wird. Der Tod wird in vielen Filmen als die “Inkarnation des Bösen“ angesehen. Doch warum eigentlich? Der Tod, so wie es scheint, ist doch gar nichts Böses. Vielleicht ist er nur ein Teil von dem, was wir erwarten werden. Vielleicht spielt der Tod sogar eine noch wichtigere Rolle als das Leben. Ist der Tod vielleicht sogar nicht das Ende, sondern erst der Anfang? Womöglich sogar der Anfang des Anfangs?
Viele Leute, die schon mal fast vor dem endgültigen Tod gestanden haben, behaupten, ein Licht gesehen zu haben. Ein Licht in einem Tunnel, einladend und hell. Und wenn man hindurchgeht, sieht man sie wieder. All seine Verwandten und Freunde, die Menschen, die einem am Herzen liegen. Wenn dies wirklich stimmen sollte, ist das dann vielleicht das Leben nach dem Tod? Das friedliche Zusammensein mit seinen Liebsten? Vielleicht wird uns in diesem Tunnel ein Mann die Hand schütteln, der sich als der Vorgesetzte herausstellt, dem wir unseren Job zu verdanken haben.
››Hallo,‹‹ wird er dann vielleicht sagen, ››ich bin es, der freundliche Vorgesetzte von neben- an. Sie kennen mich eigentlich nicht, aber wenn doch, dann hätten sie mich gemocht!‹‹
››Natürlich,‹‹ werden wir sagen, ››aber wo bitte sind wir?‹‹
Vielleicht wird er zögern, mit den Schultern wippen uns schließlich sagen:
››Keine Ahnung, aber wären Sie vielleicht an einem neuen Job interessiert?‹‹

Das ist nur eine der vielen Theorien, die es auf der Welt gibt. Wie war das noch gleich mit der Theorie der Reinkarnation (Wiedergeburt)? Viele Menschen haben sich per Hypnose zurückversetzen lassen, in ihr früheres Leben. Und die meisten waren begeistert. Selbst Prominente wie Hape Kerkeling behaupten, schon einmal gelebt zu haben. Könnte dies wirklich sein? Haben wir wirklich schon einmal gelebt? War ich vielleicht der Romeo, der sich so sehr nach seiner Julia sehnte? Oder war ich Robin Hood, immer bedacht darauf, den Armen zu helfen? Fuhr ich als stolzer Kapitän eines Schiffes durch die großen Weltmeere? Vielleicht war ich sogar mal ein Pirat? Wer weiß, wer weiß? Wenn es eine Wiedergeburt gibt, werden wir uns sicher nicht mehr, ohne Hilfe, an unsere früheren Leben erinnern können.

Wir können unser Leben mit einem Zug vergleichen. Mit unserer Geburt steigen wir in den Zug des Lebens. Wir sind neu auf der Welt, staunen über alles, was wir sehen, über die Wunder der Welt. Wir hören die ersten Pfiffe des Zuges. Es beginnt zu rattern…die Reise beginnt! Überwältigt von allem, schauen wir aus dem Fenster, an dem unser Leben vorbeisaust. Wir erleben alles hautnah mit. Der Zug rattert weiter. Wir werden größer und erwachsener. Plötzlich sind die ganzen Wunder nicht mehr so spannend. Wir gewöhnen uns an alles, was wir sehen (außer die Philosophen natürlich!). Wir wollen einfach nur unser Leben genießen, und Spaß haben (Spaß haben die Philosophen auch!). Und dann, eines Tages, beginnt der Zug langsamer zu werden. Was ist los? Was geschieht hier? Wir schauen aus dem Fenster. Wir merken, dass unsere Reise schon hinter uns liegt. Wir merken, was wir alles verpasst haben. Die vielen Wunder, die uns entgangen sind. Die Endstation ist schon in Sicht. Der Zug wird langsamer, und hält schließlich. Und irgendwann ist es an der Zeit auszusteigen. Lebe wohl, liebe Welt! Werden wir uns je wieder sehen? Nicht mal einen Koffer voller Erinnerungen haben wir bei uns. Nur die Fetzen des Lebens halten wir in unserer Hand.
Doch ist hier das Ende? Oder nur ein weiterer Übergang? Vielleicht ist es das, warum wir mit dem Zug überhaupt gefahren sind: Um es in einem anderen Bahnhof besser zu haben.
Viel besser! Wer weiß, wer weiß? Wer weiß die Antwort? Wenn es ein Leben nach dem Tode geben sollte, können wir uns sicher sein, dass es normalerweise nicht schlimm sein wird. Und auch wenn wir die Welt nie wiedersehen werden, war es doch ein echtes Wunder, überhaupt gelebt zu haben. Lucky you!

2.3. Wer bin ich… - …und wenn ja, wie viele?

…viele Menschen leben einfach, ohne zu existieren…


Viele haben es schon einmal erlebt. Man steht vor dem Spiegel, betrachtet sich. Man fragt sich, ob man jetzt lachen, oder weinen soll. Man fragt sich: „Wer bin ich?“
Dies ist kein Beispiel von jemandem, der unter Amnesie leidet. Nein, denn sonst hätte jeder Mensch dieser Welt Amnesie. Es ist die einfachste und doch komplizierteste Frage die es gibt:

„Wer bin ICH?“

Viele werden sagen: „Na du! Du bist der hier, guck in den Spiegel. Du bist so und so viel Jahre alt, wohnst dort und hier und hast ein Haustier oder doch keins.“ Schön, ich weiß, dass ich das bin. Aber WER bin ich? Kann ich mir meinem Ich sicher sein? Existiert mein Ich? Wer oder Was ist mein Ich? Ich, I, Je, Ik… Jeder hat ein Ich. Doch was ist überhaupt ein Ich?
Sein oder nicht sein! Das ist hier die Frage!
Erst einmal werde ich erklären, was denn das Ich ist. Man kann sich Ich nennen, wenn man drei Dinge besitzt: Die Fähigkeit zu Fühlen, die Fähigkeit zu Denken und die Fähigkeit zu Handeln. Das sind die drei Grundvoraussetzungen für das Ich.
Das Ich Kapitel ist für sich ein Schweres. Denn bis heute kann die Physik zum Beispiel nicht erklären, was ein Ich ist. Physikalisch würde es uns eigentlich gar nicht geben. So ist es jedenfalls fast.

Früher galt der Mensch als einzige Lebewesen, was ein Ich – Empfinden hatte. Das heißt, der Mensch war das einzige Wesen, das sich seiner vollständigen Existenz bewusst war. Doch heute hat man herausgefunden, dass auch einige Affenarten, Delfine, Elefanten und Elstern ein Ich-Bewusstsein besitzen. Das kann man am Besten mit einem Spiegel testen. Denn die hier aufgezählten Tiere konnten sich selbst erkennen. Also haben sie ein Ich – Bewusstsein.

Unser lieber Freund und Philosoph Descartes würde jetzt sagen:
„Cogito ergo sum – Ich denke, also bin ich.“ Viele werden sich jetzt fragen:
„Ich denke, okay, also bin ich… was bin ich denn?“ Doch diejenigen würden nicht verstehen. Wenn man denkt (handelt und fühlt) dann ist man. Man lebt. Nein, lebt wäre der falsche Ausdruck. Viele Menschen leben einfach, ohne zu existieren. Aber machen wir es nicht noch komplizierter als es ist. Also, „Ich denke, also bin ich“ bedeutet, dass der denkende Mensch allein sich seiner Existenz bewusst sein kann und SEIN kann.

Wer man ist, weiß man eigentlich nie. Man kennt sein Aussehen, seinen Namen, seinen Wohnort. Aber wer man ist und warum man ist, da kann man sich nie richtig sicher sein.
Der Mensch ist eigentlich von sich aus gleich. Man könnte ihn mit einem Kartenspiel oder einem Schachbrett vergleichen. Alle Figuren und Karten sind gleich. Mit einer Ausnahme. Der Joker. Philosophen sind Joker. Sie allein erkennen ihre Existenz vollständig und wachen jedes Mal von neuem auf und staunen über die Welt.

Und, haben Sie ihr Ich gefunden und können sie sicher sein das sie Sind?


3.4. Gibt es Gott? – Schöpfer oder Schnösel?


…Gott ist eine Frau…


››Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht…‹‹

Doch war es wirklich so? Gibt es einen Gott? Eine “höhere“ Macht, die alles lenkt, steuert und kontrolliert? Sitzt dort oben im Himmel ein bärtiger Mann, der über unser Schicksal bestimmt? Wenn ja, wo ist er? Wenn nein, warum glauben wir an ihn?

Die Philosophie mit der Religion zu vergleichen ist eigentlich nicht schwer. Aber sie kann schnell zu Verwirrung und Streit führen. Philosophen glauben eigentlich nur an das, was sie sehen. Sie sehen Bäume, Pflanzen und die Wolken und wissen dass sie existieren. Aber das heißt nicht, dass sie nicht an Gott glauben. Wie wir in der Vergangenheit sehen können, glaubten sogar sehr viele Philosophen an Gott. Aber wie wir erfahren haben sind Philosophen Zweifler. Sie bezweifeln das, was sie sehen und noch mehr das, was sie nicht sehen.
Viele Philosophen haben ihre ganz eigene Vorstellung von Gott. So wissen wir von Friedrich Nietzsche, dass er Gott für tot hielt. Andere Philosophen meinen, Gott habe sich so sehr vor seiner Schöpfung gefürchtet (oder vielleicht sogar geekelt), dass er abgehauen ist. Doch die Frage ist erstmal nicht „Wo ist Gott?“ sondern „Wer ist Gott? Was ist Gott? Gibt es Gott?“

Einige Philosophen waren und sind Atheisten. Atheisten sind Leute, die nicht nur Gott bezweifeln, sondern seine Existenz für kompletten Schwachsinn halten. Atheisten sehen Gott als eine Art Ausrede für das menschliche Leid an. Der Mensch braucht jemanden oder etwas Großes, an das er sich wenden kann, wenn er verzweifelt ist. Also hat Gott nicht den Menschen erschaffen, sondern der Mensch hat Gott erschaffen. Sie sagen auch dass, würde es einen Gott geben, hätte er Sachen wie Kriege, Hungersnöte und Armut nie zugelassen.
Aber natürlich lassen sich das die Gläubigen nicht gefallen. Sie haben auch allerlei Gegenargumente auf diese Anschuldigungen.
„Gott lässt uns aus Fehlern lernen!“ sagen sie, „Er weiß genau, was er tut!“
Aber was tut er denn? Warum gibt uns Gott kein Zeichen? Eine Visitenkarte würde reichen. Ein kleiner Wink oder Zuruf.
Ich werde nun einen kleinen Auszug aus dem Buch „Das Kartengeheimnis“ von Jostein Gaarder vorlegen, welches gut zu diesem Thema passt. Die beiden Hauptpersonen,
Hans – Thomas und sein Vater diskutieren darüber, ob es Gott gibt:

››Glaubst du an Gott, Vater?‹‹
Er fuhr zusammen.
››Meinst du nicht, dafür ist es noch ein bisschen früh am Tag?‹‹ fragte er zurück.


››Wenn es wirklich einen Gott gibt,‹‹ fuhr ich fort, ››dann spielt er gerne mit seinen Geschöpfen verstecken.‹‹ Mein Vater lachte, aber ich wusste, dass er mir zustimmte.
››Vielleicht hat es ihm einen Schock versetzt, als er sah, was er da geschaffen hat.‹‹ sagte er. ››Und dann ist er ganz schnell abgehauen. Du weißt schon – schwer zu sagen, wer einen größeren Schreck bekommen hat, Adam oder sein Meister. … Aber ich finde, er hätte das Meisterwerk wenigstens noch signieren können.‹‹
››Signieren?‹‹
››Er hätte seinen Namen in einen Berg einritzen können oder so.‹‹
›Du glaubst also doch an Gott?
››Das habe ich nicht gesagt. Es könnte nur sein, dass er im Himmel sitzt und über uns lacht, weil wir nicht an ihn glauben.‹‹

Ein guter Vergleich, wie ich finde. An Gottes Existenz zweifeln heißt nicht gleich, ein Atheist zu sein. Und an Gott zu denken heißt nicht gleich an ihn zu glauben. So machen es zum Beispiel die Agnostiker. Sie wissen nicht, ob es einen Gott gibt. Es könnte einen Gott geben, denken sie, aber es könnte auch alles ein riesengroßer Schwindel sein. Sie haben ihre eigene Meinung von Gott. Was ist nun, wenn es keinen Gott gibt? Was wäre, wenn eines Tages die Sensation in allen Zeitschriften und auf allen Fernsehkanälen laufen würde:
„GOTT GIBT ES NICHT!“ Gäbe es Panik? Entsetzen? Oder doch Erleichterung?
Viele Leute behaupten steif und fest, ein göttliches Wunder oder sogar Gott höchstpersönlich gesehen zu haben. Vielleicht haben sie ja recht. Werden dann all diejenigen, die nicht an Gott glaubten, in der Hölle verbrennen, wenn sie sterben? Werden alle Ungläubigen bestraft?
Es wäre eigentlich ziemlich peinlich, wenn wir erfahren würden, dass Gott nicht existiert. Dann hätten wir uns doch eigentlich all unsere Gebete und Kniebeugen sparen können, oder nicht? Aber vielleicht wird Gott ja gar nicht mehr als “Allmächtiger“ angesehen. Vielleicht ist er nur eine Zufluchtsmöglichkeit für Menschen, denen es schlecht geht. Sie können sich an jemanden wenden. Für sie ist er ein Auffangnetz. Aber warum eigentlich er? Wieso wird Gott immer als Mann angesehen? Kann es nicht sein, dass sich irgendwann herausstellt:
Gott ist eine Frau. Oder ist Gott sächlich? Dann müssten wir von einem etwas sprechen.
Ich hatte das Vergnügen, mit einem echten Philosophen zu schreiben. Wir kamen auf das Thema Gott. Was er dazu sagte, will ich hier gerne wiedergeben:

››Ich selber habe mich lange Zeit als Agnostiker gesehen;‹‹ hat er gesagt, ››so lange bis ich entdecken musste, dass die Frage, OB es einen Gott gibt, für mich keine Relevanz mehr darstellte. Mit anderen Worten habe ich aufgehört zu glauben.
Irgendwann ist mir die Frage "WER ODER WAS könnte Gott sein?" in den Sinn gekommen. Dieser Frage folgten Stunden des Philosophierens.
Gott ist (nach meiner Ansicht) keine Person, kein Ding und kein Teilchen.
Gott ist ein Gefühl! Mach Dir in einer ruhigen Stunde einmal ein paar Gedanken dazu. Seither glaube ich jedenfalls wieder an Gott. Wieso? Ganz einfach. Dieses Gefühl spüre und sehe ich jeden Tag…‹‹

Vielleicht hat er ja Recht. Vielleicht ist Gott ja wirklich keine Person. Wie beim Sinn des Lebens könnte doch jeder von uns seinen eigenen Gott haben. Ist Gott vielleicht so etwas wie die Seele? Ich habe ein weiteres Beispiel dazu:
Einmal haben ein russischer Gehirnchirurg und ein russischer Kosmonaut über Gott diskutiert. Der Gehirnchirurg war Christ, der Kosmonaut nicht. ››Ich bin schon so oft draußen im Weltall gewesen,‹‹ prahlte der Kosmonaut, ››und ich habe weder Gott noch Engel entdeckt!‹‹ Daraufhin erwiderte der Gehirnchirurg: ››Ich habe schon so viele
kluge Köpfe operiert, und habe noch keinen einzigen Gedanken gesehen.‹‹
Die Frage nach Gott wird sich vielleicht nie lösen. Aber bis dahin ist es
doch auch schön, sich selbst ein Bild von ihm zu machen.

3.5. Woher kommt die Welt? – Wir alle sind schließlich nur Sternenstaub!


…eine Reihe von außergewöhnlichen und scheinbar unerklärlichen Ereignissen…


Vor fast 13,7 Millionen Jahren geschah etwas. Etwas so besonders, dass man es sich gar nicht vorstellen kann. Der Urknall. Der Beginn der Erde. Doch nicht nur die Erde wurde erschaffen, oder besser gesagt, hat sich selbst geschaffen. Etwas anderes begann. Die Zeit. Denn ohne Zeit gibt es ja auch keinen Raum. Keinen Zeitraum.

Um es schnell zu erklären: Vor diesen 13,7 Millionen Jahren bildeten sich Staubwolken aus Staub und Wärme. Diese kollabierten (stießen zusammen) und verursachten einen riesigen Knall, der Sterne, Galaxien und Planeten erschuf. Klingt logisch. Doch nun kommt ja das Schwierige: Woher kam den die Substanz, die die Staubwolke bildete und damit eine Reihe von außergewöhnlichen und scheinbar unerklärlichen Ereignissen in Bewegung setzte? Durch Gott? Durch sich selbst? Durch etwas?

Der Urknall ist ein so riesiges Ereignis, dass ich es mich nicht wage, an dessen Erklärung heranzugeben. Denn macht man einen Fehler, dann wäre das Universum wahrscheinlich gar nicht erst entstanden. Warum etwas auf´s Spiel setzen?
Nein. Jetzt beschäftige ich mich mit dem Universum selbst. Das Wort Universum bedeutet übersetzt „in sich gekehrt“. Das Wort bedeutet eigentlich alles. Nein, nicht alles. ALLES. Alles was wir sehen. Um uns herum. Das hier und da und jetzt und gleich. Das ist das Universum. Die Gesamtheit. Nun zum Aussehen des Universums. Das Universum ist ein Ellipsoid. Das sieht cirka so aus wie ein Oval. Ein Beispiel wäre ein Fußball oder eine Trompetenöffnung. Das Universum ist übrigens unendlich groß. Es breitet sich immer weiter aus und kein Ende ist in Sicht.

Im Universum tut sich so einiges. Durch das berühmte Hubble – Teleskop ist der Mensch um ein vielfaches im Wissen Weltall weitergekommen. Das Hubble – Teleskop bringt jeden Tag so viele Bilder des Universums, dass es einen Computer füllen könnte. Durch diese Bilder wissen wir, dass es im Universum weitere kleine Knalle gibt. Sie erzeugen schwarze Löcher, Galaxien, Sterne und Planeten. Aber sie verursachen auch die Zerstörung dieser Materien.
Warum ist das so? Hmm. Schwere Frage. Eine zu schwere Frage. Würde Albert Einstein noch leben, würde ich ihn sofort fragen.
Kommen wir aber zu einer weiteren, philosophischen Frage. Sie sollte eigentlich alle von uns interessieren: „Gibt es anderes Leben im Weltall?“ In diesem Thema sind sich fast alle Philosophen mal einig (was sehr, sehr selten vorkommt.) Sie sagen:
„Es wäre doch eine ziemliche Platzverschwendung, wenn nur wir in diesem riesigen Universum leben würden.“ Wenn man an “Außerirdische“ denkt, sieht man sofort riesige Kreaturen vor sich. Aber warum? Vielleicht gibt es einen weit entfernten Planeten mit dem Gegenstück von uns. Einfach ein Mensch. Vielleicht sehen sie anders aus und ihre Umgebung ebenfalls. Aber sie sind trotzdem da. Vielleicht guckt gerade ein kleiner Junge durch ein Fernglas gen Himmel und fragt sich: „Hallo, ist da jemand?“
4. Das 21. Jahrhundert

4.1. Die Philosophie des 21. Jahrhunderts – Ab in die Zukunft!


…es ist nicht mehr so leicht, ein Philosoph zu sein…


Kommen wir zum eigentlichen Punkt unserer philosophischen Reise. In das 21. Jahrhundert. Ich werde nun davon berichten, welche Unterschiede es zu früher gibt, was sich geändert hat, Beweise, die die Philosophie bestätigen sollen und so weiter.

Das 21. Jahrhundert hat bis jetzt eigentlich eine ziemliche Krise in Sachen Philosophie. Ganz einfach. Es gibt immer weniger echte Philosophen. Denn die meisten neuzeitigen Philosophen beschäftigen sich ausschließlich mit der Philosophie von ihren Vorfahren.
Es gibt nur noch seltene Fälle von Aufstellung einer eigenen philosophischen Theorie. Das ist ziemlich schlecht, wenn man bedenkt, dass früher die Vermutungen und Schlussfolgerungen der Philosophen gar kein Ende mehr nehmen wollte.
Im Gegensatz dazu hat die Wissenschaft einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Denn die Wissenschaft bewirkt meist etwas, kann heilen, erklären, beweisen und so weiter. Doch die Wissenschaft hat auch der Philosophie enorm geholfen. Durch sie konnten Theorien von früher bestätigt werden. Ludwig Wittgenstein kritisierte vor kurzem die Philosophie, in dem er behauptete, sie sei nur eine “Beruhigung der Seele“, helfe aber niemandem und sei nur eine Scheintheorie.

Es gibt auch einige Fortschritte zu früher: Auf fast allen Universitäten dieser Welt kann man das Fach Philosophie studieren und vertiefen. So werden jüngere Leute “angeworben“ und von der Philosophie fasziniert. Die meisten jedoch nehmen dies nur als Nebenfach und bezeichnen die Philosophie als ihr Hobby.
Die Philosophie hat sich in den letzten Jahren durch den Fortschritt der Technik in weitere Themen unterteilt: Kulturphilosophie, philosophische Anthropologie und Medienphilosophie. Letzteres beschäftigt sich mit den Medien, was wir später auch noch machen werden.
Die meisten Philosophen der heutigen Zeit beschäftigen sich mit der Philosophie des Weltalls und des Menschen. Naturphilosophen gibt es immer weniger. Das kommt daher, dass vieles im Bereich der Natur aufgeklärt worden ist.
Das ist ein gutes Stichwort für meinen nächsten Ansatz. Es ist nicht mehr so leicht, ein Philosoph zu sein. Warum? Ganz einfach: Viele, früher gestellte Fragen sind heutzutage beantwortet. Ich habe hier ein Beispiel:

Früher, bevor der Mensch auf dem Mond Fuß aufsetze oder je Fotos gesehen hatte, hat der Mensch sich gefragt, was wohl hinter dem Mond sei. Der Mann im Mond? Eine fremde Welt, mit fremden Geschöpfen? Tausende von Menschen, darunter viele Philosophen, haben sich die Frage gestellt, was wohl auf der anderen Seite des Mondes ist. Dann, eines Tages, war es soweit. Die ersten Bilder von der Rückseite des Mondes brachte Lunik 3. Und was sah man: Nichts!


Alle Fantasie war vergebens gewesen. Dort sah es genau so aus, wie auf der “Vorderseite“.
So ist es aber meist bei beantworteten Fragen. Erst das Fragen allein regt die Fantasie an. Nur die Wahrheit kann manchmal sehr erschütternd sein. Sie kann alle Vorstellungen zerstören. Mit einem Bild. Deshalb lautet ein philosophischer Spruch ja auch:
„Das Fragen ist meist schöner als die Antwort!“
Das stimmt. Denn erst die eigene Fantasie macht die Frage wirklich erst interessant. Und wer dann die Rückseite des Mondes sieht, ist meist enttäuscht.
Die Philosophie ist auch in einem anderen Punkt weitergekommen: Es gibt jetzt auch Philosophinnen. Aber dazu später mehr. Erstmal zu einem anderen Punkt:
Die Philosophie nimmt immer mehr ab. Durch die Medien und die fortgeschrittene Technik fällt es immer schwerer, einfach nur zu Denken. Denn die Menschen haben nun eine Vorlage. Sie sehen alles auf dem Bildschirm. Brauchen nicht mehr nachzudenken. Das Fernsehen denkt für sie. Denn denken kann man heutzutage als richtige Arbeit ansehen. Gedenkt wird immer seltener. Und gleichzeitig wird auch weniger philosophiert. Und das muss schon was heißen, denn die Philosophie ist ja das Leben. Und sollte man das Leben einfach vergessen?
Doch gibt es auch einige Lichtblicke. An manchen Schulen werden die jüngeren Kinder auf die Philosophie aufmerksam gemacht. Es gibt zum Beispiel sogenannte Philosophie – Olympiaden, bei denen die Kinder ihre eigenen Theorien darlegen können. Oftmals sieht die Welt in Kinderaugen ganz anders aus. Jedoch nicht immer falsch. Kinder können oft besser beobachten als Erwachsene und verstehen die Welt viel besser, als so mancher Philosoph…


4.1.1. Die berühmtesten Philosophen des 21. Jahrhundert


Nehmen wir uns das nächste Thema der Philosophie des 21. Jahrhunderts vor. Nämlich diejenigen, ohne die die Philosophie gar nicht existieren würde. In der Gegenwart jedenfalls nicht. Die großen Philosophen unserer Zeit! Ich werde nun einige wichtige Philosophen vorstellen. Jedoch keine Frauen, denn die bekommen ihren Auftritt noch früh genug!

Fangen wir im deutschen Bereich der Philosophie an. Hier ist, ohne Zweifel, der Lehrer und Philosoph Jürgen Habermas der Bekannteste. Er beschäftigt sich meist mit den Theorien seiner Vorfahren. Da wären einmal Marx und Freud. Habermas beschäftigt sich zum Beispiel mit den Beiden und ihren Theorien. Jedoch befasst er sich auch mit der Sozial – und Moralphilosophie. Seine berühmteste, eigene Theorie ist die Theorie des kommunikativen Handelns. Habermas hat auch einige Werke veröffentlicht, in denen er seine Theorien niederschreibt und erklärt. Habermas ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem für sein Lebenswerk.

Ein weiterer, deutscher Philosoph ist Wilhelm Schmid. Er ist ein führender Vertreter der deutschen Lebenskunstphilosophie. Die Lebenskunstphilosophie ist eigentlich der pure Optimismus. Durch sie lernt man, sein Leben bedeutender zu gestalten, positiver zu denken, Lust am Leben zu bekommen und aus allem das Beste zu machen.

In Deutschland gibt es eigentlich keine richtigen, prominenten Vertreter der Philosophie. Nur jene, die in vielen kleinen Unterteilungen der Philosophie einen etwas bekannten Namen haben.


In Frankreich sieht es da schon wieder anders aus. Dort lebte nämlich der Philosoph Jacques Derrida (1930 - 2004). Seine Philosophie ist unter anderem von der Nietzsches geprägt. Derrida hatte eigentlich keine eigene Theorie, sondern eher eine Praxis und einen philosophischen Beweis. Er stellte fest, dass der Mensch ein grundlegender Nein – Sager ist. Er verneint viel mehr, als er bejaht. Derrida schrieb auch in seinem letzten Werk, dass der Mensch anders in sich ist, als er von Außen wirkt. Dass heißt, es hat Auswirkungen auf seine beiden Ich´s, wenn das Schicksal sich wendet.


Der zweite, französische Philosoph den wir uns vornehmen war Paul Ric½ur (1913 - 2005). Hierbei kommt das im Imperativ stehende Wort war wieder zum Ausdruck. Es gibt nur sehr wenige lebende, berühmte Philosophen in Frankreich. In der Geschichte spielt der Tod an sich eh eine wichtige Rolle. Ist Ihnen mal aufgefallen, dass all die Berühmtheiten, Künstler, Musiker und Philosophen immer recht früh sterben? Mozart, Sartre, Sokrates (nun ja, Sokrates wurde ja auch zum Tode verurteilt), Van Gogh und so weiter. Warum? Ich hätte da eine Theorie. Vielleicht haben die berühmte, schlauen Leute von früher ja ihren Sinn des Lebens schon gefunden. Deshalb gab es keinen Grund mehr, zu leben. Ist nur eine Theorie.
Aber wieder zu Ric½ur. Ric½ur war ein Historikerphilosoph. Historikerphilosophen sind Leute, die mit der Geschichte der frühzeitigen Philosophen arbeiten und sie zu analysieren versucht. Jedoch beschäftigte er sich auch mit der Wissenschaft des Gedächtnis.


4.1.2. Beweis es! – Ist die Philosophie doch nur albernes Gewäsch?


Ich hab gerade einige Philosophen der Neuzeit vorgestellt. Doch nun kommen wir zu einem weiteren, kleinem Thema des 21. Jahrhunderts mit seiner Philosophie. Den Beweisen!
Denn, woher sollen wir wissen, dass die Philosophie nicht doch nur albernes Gewäsch ist? Kann es nicht sein, dass alles eine Lüge oder nur Hirngespinste sind? Aber es gibt einige Beweise die dies widerlegen:
So war Thales von Milet, der erste Mensch, der eine exakte Sonnenfinsternis voraussagen konnte. Das ist ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass er keine technischen Mittel zur Berechnung hatte. Auch haben viele Philosophen schon vor den Wissenschaftlern herausgefunden, dass die Erde nicht flach, sondern rund ist.
Da die Philosophie jedoch ohne wissenschaftliche Experimente arbeitet, hat die Wissenschaft natürlich viel mehr eindeutige Beweise für Theorien und lässt die Philosophie etwas unglaubwürdig dastehen. Doch wie eben gesagt, ist es oftmals schöner sich seine eigene Theorie auszumalen, anstatt die Antwort und Wahrheit herauszufinden. Und wenn man doch die Antwort entdeckt, kann sie entweder total langweilig oder überwältigend sein.

Viele Leute kritisieren die Philosophie und meinen, man sollte sein Leben leben, ohne sich Fragen darüber zu stellen. Einfach Leben, dass ist ihre Devise. Doch diese Leute haben meist sich selbst schon verloren. Denn wer sich nicht mehr wundern kann, ist innerlich schon tot. Genau so ist das ja auch mit den Träumen. Man kann sie mit der Philosophie vergleichen. Wenn man träumt, der Traum aber nicht in Erfüllung geht, ist es längst nicht so schlimm wie diejenigen, die nie träumen können. So ist es mit der Philosophie. Wer sich nicht Fragen stellt und sich nicht wundern kann, ist innerlich arm.

4.2. Das feministische Zeitalter – Bonjour, Emanzipation!

…die Erfüllung aller Wünsche und Träume...


Es wird wohl beinah jedem aufgefallen sein, dass, wenn ich von Philosophen sprechen, man immer nur von einem männlichen Geschlecht zu hören bekommt. Aber wo sind die Frauen? Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist die Frau immer mehr emanzipiert (gleichgestellt) worden, wie der Mann. Hier, im 21. Jahrhundert, hat sie die gleichen Rechte und Pflichten wie der Mann. Ist das denn auch so in der Philosophie? Ja!

Schon früher, im Mittelalter, gab es Frauen, die sich der Unterdrückung stellten und trotzdem philosophierten und ihre Theorien äußerten. Wie zum Beispiel Hildegard von Bingen.
Hildegard von Bingen hatte die Theorie, dass sich das Leben um Musik drehen würde. Ohne Musik könnte der Mensch nicht leben. Musik sei die Erfüllung aller Wünsche und Träume und würde den Menschen erst zu dem machen, was er ist. Dafür wurde sie geköpft.

Doch heute sieht das ganz anders aus. Heutzutage werden keine Frauen mehr geköpft, nur weil sie eine Theorie über das Leben äußern. Nein.
Ich werde nun einer der drei wichtigsten Philosophinnen unserer Zeit kurz vorstellen:

Da wäre zum Einen Judith Butler, die eine Lehrerin für Rhetorik und anerkannte Philosophin ist. Sie gilt als Vertreterin des Feminismus. Sie wird auch beeinflusst und handelt nach den Philosophen Sigmund Freud, Louis Althusser und Michel Foucault.

Dann wäre da noch Julia Kristeva, eine Schriftstellerin und Philosophin. Sie bringt ihre Philosophie durch das Schreiben zum Ausdruck. Da sie Psychoanalytikerin ist, bringt sie in ihre philosophischen Texte oft die Psyche des Menschen mit ein.

Zu letzt haben wir da noch Luisa Muraro, eine italienische Professorin für Philosophie die eine Gemeinschaft von Philosophinnen gründete, die den Feminismus gelebte Philosophie darstellt.

So kann ich also sagen, dass es heutzutage noch viele andere Philosophinnen gibt, und nicht nur Männer. Heute wird die Frau nicht mehr wie das Tier behandelt. Denn früher gab es ein sogenanntes philosophisches Schema:

Mann: Denkt, Lebt, Fühlt, Ist

Frau: Lebt, Fühlt, Ist

Tier: Lebt, Fühlt, Ist

Pflanzen und Steine: Ist

Heute sieht das ganz anders aus. Denn ohne die weibliche Philosophie, sähe die Welt vielleicht ganz anders aus.
4.3. Sofies Welten – Philosophiekurse der ganz besonderen Art

…Harry Potter spielt mit der Philosophie des Lebens...


Es war einmal ein junges Mädchen, das hieß Sofie Amundsen. Sofie Amundsen hatte sich schon viele Fragen in ihrem Leben gestellt. Eines Tages jedoch erhält sie einen mysteriösen Brief, in der ihr eine scheinbar einfache, aber doch so komplizierte Frage gestellt wird, dass sie heftig überlegen muss: „Wer bist du? Woher kommt die Welt?“
Mit dem Jugend Roman „Sofies Welt“ hat Jostein Gaarder hunderten von Jugendlichen und Erwachsen der Philosophie ein ganzes Stück näher gebracht. „Sofies Welt“ ist wohl einer der bedeutendste Jugendroman unserer Zeit. Denn selten hat ein Buch so sehr die Augen geöffnet, wie dieses hier.

Bücher sind etwas ganz Besonderes. Sie öffnen Türen in eine andere Welt, erschaffen Wesen, mit denen wir am Liebsten für immer zusammen sein würden. Sie schaffen Wunder, die es nur in unserer Vorstellungskraft gibt. Und sie regen eins an: unsere Fantasie. Nie zuvor wurde die Fantasie des Menschen so sehr gefordert, wie mit Büchern. Denn Bücher lassen einem meist die Freiheit, sich die Welt ihrer Geschichte selbst vorzustellen und zu erweitern. Wenn man Fernsehen guckt oder ins Kino geht, ist alles vorgeschrieben. Es gibt eine Richtlinie. So muss es sein, sagt der Bildschirm. Aber die Bücher geben uns eine Aufgabe...
Welche das ist, werde ich am Ende verraten!

Es gibt tausende, ach was, über milliarden Bücher auf der ganzen Welt. Kindergeschichten, Romane, Bilderbücher, Horrorgeschichten, Biographien, Kochbücher, Rätselbücher, Jugendbücher, Erwachsenenbücher, Science – Fiktion Bücher, Märchen und viele mehr.
Und in jeden von diesen Büchern steckt etwas Besonderes: Die Philosophie. Wie wir noch später erfahren werden, können wir die Philosophie überall entdecken. Auch in Büchern. Denn wer beschreibt ein Leben mehr als ein Buch? Und das Leben besteht ja aus Philosophie.
Es gibt natürlich auch Bücher, die sich mit der puren Philosophie beschäftigen. Schön und gut, doch dass alleine ist manchmal recht öde. Viel besser sind die Geschichten, die einen philosophischen Schweif oder Hintergrund besitzen, wie „Sofies Welt“.
Ich werde nun einige Beispiele von Büchern nennen, die einen philosophischen Hintergrund besitzen.

Oft merkt man es nicht, auch nicht beim zweiten Mal lesen. Doch in fast jedem Buch ist etwas Philosophie drin. Man muss sie nur auf sich einwirken lassen, um sie zu entdecken.
So kann man zum Beispiel in „Die Chroniken von Narnia“, „Harry Potter“ und „Der Herr der Ringe“ Philosophie entdecken.
„Ach Quatsch, in Harry Potter finden wir doch keine Philosophie!“ wird so mancher sagen. Doch er würde sich irren.
Harry Potter ist ein Philosoph! Jetzt ist es raus. Nun ja, fast. Denn die Welt von Harry Potter zum Beispiel spielt sich in einer anderen Welt ab. Und die Philosophen fragen sich ja nach der Welt und ihrem Sinn. Also muss die magische Welt von Harry Potter ja auch einen Sinn besitzen, oder nicht?


Doch nicht nur Harry Potter spielt mit der Philosophie des Lebens. Nein. Denn es gibt auch Bücher, die direkt die Philosophie ansprechen. So kann man sagen, dass der Erfolgsautor Jostein Gaarder eine philosophische Welt für Jugendliche erschaffen hat, wie kein anderer. Er zeigt den Jugendlichen das, was viele Erwachsene schon aus den Augen verloren haben. Die Welt! Jedes einzelne seiner Bücher ist ein Gedicht für die Seele und sie sind sehr zu empfehlen.

Doch nicht nur Norwegen versucht die Philosophie dem Menschen näher zu bringen. Nein. Auch Deutschland. Der Autor Richard David Precht stand mit seinem Erfolgssachbuch
„Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ wochenlang in den deutschen Bestsellerlisten. In seinem Buch stellt er sich die Frage nach dem ICH, dem menschlichen Wesen und seiner Bedeutung. Er verbindet dies mit der Hirnforschung und unterscheidet auch zwischen Verstand und Vernunft. Er will den Menschen den Menschen zeigen. Und dass hat er auch erfolgreich geschafft.

Die sogenannte, erfolgreiche „Hector Reihe“ hat auch einen philosophischen Schweif.
Francois Lelord hat in seinen drei Büchern einen jungen Psychiater erschaffen, der durch die Welt reist, um wichtige Fragen, nach dem Glück, der Zeit und der Liebe zu beantworten. Dabei trifft er Menschen, die er beobachtet und sie analysiert. Diese Bücher sind dazu noch in einem typisch, französischem Humor geschrieben, dem allem die Krone aufsetzt.

Manche Bücher befassen sich auch direkt mit der Philosophie, und werden dabei nicht mal langweilig. So ist das Buch „Der Sinn des Lebens“ von Julian Baggini ein hervorragendes Buch für all diejenigen, die etwas mehr über die verschiedenen Sinne des Lebens erfahren wollen. Er schreibt fantastische Vergleiche und Beispiele und versucht dabei dem Sinn des Lebens auf die Schliche zu gehen.

Ein weiteres, tolles philosophisches Buch ist „Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna“. Das besondere daran ist, dass der Autor bis heute unbekannt ist. In dieser Geschichte geht es um die sehr junge Anne, die jedoch viel mehr vom Leben versteht, als so mancher Erwachsene. Sie erkennt Dinge in der Welt, die andere nicht mal sehen würden. Sie hat eine besondere Gabe fürs Beobachten.

Bücher haben eine Aufgabe. Sie bringen uns nicht nur zum Lachen, nicht nur zum Weinen. Ihre Aufgabe ist nicht nur das Näherbringen unserer und anderer Sprachen, die verschiedenen Kulturen. Sie erzählen uns nicht nur spannende Geschichten aus anderen Welten und unserer. Nein. Sie tun etwas ganz anderes. Sie öffnen Augen. Jedes Buch ist ein kleiner Philosoph. Es zeigt uns Welten, von denen wir nie geträumt hätten. Bücher machen uns auf etwas aufmerksam, auch wenn es das manchmal nicht gibt. Mit Buchhelden fiebern wir mit, lachen und weinen mit ihnen und wissen doch, dass sie nicht existieren. Aber warum nicht? Vielleicht gibt es ja einen Ort für alle Figuren der Bücherwelt. Sie schwirren umher und erzählen sich gegenseitig tolle Geschichten. Viel zu wenig Leute lesen. Genau so wenig Leute philosophieren. Vielleicht sollten sich die Philosophen mit den Büchern zusammen tun. Vielleicht werden sie in Buch schreiben mit dem Titel:

„EINE REIHE VON AUßERGEWÖHNLICHEN UND SCHEINBAR UNERKLÄRLICHEN EREIGNISSEN“


4.4. Philosophie im Film – Durch einen Spiegel, in einem dunkeln Wort

…die Welt geschieht nicht am Bildschirm, sondern draußen vor der Tür…


Doch nicht nur in der großen Welt der Bücher kann uns die Philosophie begegnen und uns so manche wichtige Fragen über das Leben stellen. Nein, nein.
Unsere Welt hat sich zu einem Ort der Technik entwickelt. Das Internet und die Medien haben die Erde zu einem Ort der mobilen Informationsquelle gemacht. Und so ist es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis dass die Philosophie sich auch in diese Art des Lebens eingemischt hat. Das Thema „Philosophie im Film“ ist, wie alle Themen der Philosophie eigentlich sind, wieder ein sehr Umfangreiches. Denn in fast jedem Film steckt mindestens ein Hauch von Philosophie drin. Ich werde mich mit einigen Beispielen beschäftigen und gucken, wie weit sich die Philosophie in diese Filme eingeschleust hat.

Schon in Kinderfilmen können wir eine Menge Philosophie finden. Aber meistens merken wir das nicht. Die Philosophie bereitet die Kinder in den Filmen auf das Leben vor und zeigt ihnen, was sie sich für Fragen stellen sollten.
Die ersten Zeichentrickfilme für Kinder entstanden ca. um das Jahr 1930 – 1940. Es war die Anfangszeit des Krieges. Viele Filmfiguren wurden zu Idolen und Helden der Kinder, die sich leicht mir ihnen identifizieren konnte. Die ersten, für Kinder verfilmten Zeichentrickfilme, waren Märchen und Abenteuererzählungen. Noch heute werden sie ausgestrahlt und sind beliebter bei den Kindern denn je. Manche haben sogar Auszeichnungen für ihren Inhalt und ihre Lebensweisheiten erhalten. Eigentlich sollten sie auch einen Philosophiepreis erhalten.
Wir haben zu Anfang der Reise über die Vernunft geredet. Sie macht einem weis, was richtig und was falsch ist. Und das tun auch die Zeichentrickfilme. Vor allem aber die Märchen:

Es war einmal eine wunderhübsche junge Frau, die wegen ihrer hellen Haut und den stark roten Lippen „Schneewittchen“ genannt wurde. Eines Tages, durch ihre böse Stiefmutter bedroht, flüchtete sie aus ihrem zu Hause und fand sich im Walde wieder. Die Stiefmutter, die zudem eine böse Hexe war, ließ nach ihr Suchen und hielt sie schließlich für tot. Doch Schneewittchen war nicht tot. Sie hatte Schutz bei den geheimnisvollen sieben Zwergen, die hinter den sieben Bergen lebten, gefunden. Eines Tages fand ihre Stiefmutter jedoch heraus, dass ihre Stieftochter lebte und verkleidete sich als alte Dame, die Äpfel verteilte. Sie kam an das Haus der Zwerge, in dem Schneewittchen gerade alleine war. Schneewittchen, die nicht erkannte, wer sich hinter der Maskerade der alten Frau verstecke, nahm dankbar einen Apfel entgegen und aß ihn. Sie war auf der Stelle tot. Denn der Apfel, der so köstlich und fruchtig schien, war in Wirklichkeit vergiftet worden.

Wie jeder weiß geht die Geschichte für Schneewittchen glimpflich aus und sie führt ein glückliches, zufriedenes Leben. Happy End!
Doch wo genau ist hier die Philosophie vorhanden? Ganz einfach! Von Kindesalter wurde uns beigebracht, dass wir auf keinen Fall Essen von fremden Leuten entgegen nehmen sollen. Und Schneewittchen hat genau diesen Fehler gemacht, und die Konsequenzen waren grauenhaft.
Die Philosophie im Film ist also die Vernunft, die uns sagt, dass Schneewittchen falsch handelt, indem sie den Apfel nimmt und reinbeißt.
Für manche Erwachsene wirken viele Märchen brutal und nicht für Kinderaugen geeignet. Das mag sein, doch genau das ist nötig, um die Kinder zu warnen.
Denn durch Fehler lernt man eben. Und wenn die Kinder Schneewittchens Leben verfolgen und dabei erkennen, was für Fehler sie macht, sind sie entsetzt und wissen, dass sie niemals einen Apfel der bösen Hexe entgegen nehmen würden.

Doch nicht nur Märchen haben eine Menge Philosophie in sich. Auch andere Zeichentrickfilme. So ist der neue Zeichentrickfilm von Walt Disney, mit dem Namen
„Wall – E“ ein ebenfalls hoch philosophischer Film. Die Geschichte ist kurz erzählt:

Planet Erde in ferner Zukunft: Unser Planet ist verdreckt und vermüllt, die Menschen reisen mit einem riesigen Weltraumschiff durch die Galaxis, um ihr Leben friedlich zu genießen. Doch ganz so leer ist die Erde nicht. Der kleine Roboter Wall – E, ein Säuberungsroboter, ist dabei die Erde wieder zu säubern. Dabei kriegt er Hilfe von einem anderen Roboter, Eva. Als Wall – E´s Roboterfreundin jedoch von einem Raumschiff abgeholt wird, fliegt er ihr hinterher und verlässt den Planeten. Irgendwann kommt er auf dem riesengroßen Raumschiff an, wo sich die gesamte Menschheit befindet. Doch die Menschen sind durch die neuen Techniken, die es ihnen ermöglichen, alles von ihrem Sessel aus zu machen, verfettet und schauen nur noch auf den Bildschirm. Nur durch Wall – E, der sie auf die Wunder und wunderschönen Phänomene im Weltall aufmerksam macht, fangen sie an, sich zu wundern und erstaunt zu sein. Denn die Welt geschieht nicht am Bildschirm, sondern draußen vor der Tür!

Doch nicht nur in Kinderfilmen können wir der Philosophie begegnen. Auch in vielen Erwachsenenfilmen. So wird sich in dem Film „Contact“ mit Jodie Foster zum Beispiel die Frage nach dem Leben im Universum gestellt. Am Ende schafft die Hauptperson es tatsächlich, durch eine sogenanntes Wurmloch in eine andere Galaxie zu reisen und hat dort ein Gespräch mit einem “Außerirdischen“. Jedoch will ihr das am Ende so wirklich keiner glauben. Doch sie ist fest davon überzeugt, dass es anderes Leben im Universum gibt.

Es gibt jedoch auch Filme, die sich ausschließlich auf das Thema Philosophie beziehen. So ist die Romanverfilmung von Jostein Gaarder, „Sofies Welt“, eine Hilfe, die Welt besser wahrzunehmen und einem die Philosophie näher zu bringen. Im nächsten Jahr folgen die zwei weiteren Verfilmungen von Jostein Gaarders Erfolgsromane: „Das Orangenmädchen“ und „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“.
Auch befasst sich zum Beispiel der Film „Das Leben des Brain“ oder „Der Sinn des Lebens“ mit der Philosophie. Jedoch beantwortet keiner dieser Filme die Fragen der Philosophie. Natürlich, denn das Fragen allein ist meist das Schönste an der Philosophie.
So ist der Film „Die Truman Show“ (mit Jim Carry in der Hauptrolle), ein ebenfalls philosophischer Film. Die Hauptperson merkt nach und nach, dass nicht sie über ihr Leben bestimmt, sondern eine höhere “Macht“ (in dem Falle der Regisseur). Er versucht aus seiner “Show des Lebens“ zu fliehen und schafft es am Ende, sich ganz seiner Existenz bewusst zu werden und durch die Tür in das echte Leben zu schreiten.

Eigentlich kann man sagen, dass in jedem Film Philosophie drinsteckt. Denn die Hauptperson muss sich nur einmal Fragen, wer sie ist oder warum sie lebt oder wo sie lebt, dann hat die Philosophie schon längst “Macht“ über den Film erlangt. Es wäre zu umfangreich, alle Filme aufzuzählen, in denen die Philosophie zum Vorschein kommt. So sollte sich jeder von uns einmal die Zeit nehmen, die Filme von einer philosophischen Seite zu sehen. Vielleicht werden wir sie sogar besser verstehen. Bis dahin: Vorhang auf!


4.5. Ich denke, also bin ich! – Wie die Philosophie unser Leben beeinflusst


…ich drehe mich um, und vor mir steht Rotkäppchen…


Ich habe schon viel über die Philosophie berichtet. Über ihre Anfänge, ihre Unterschiede, ihre Beweise, ihren Theorien und so weiter. Doch manche fragen sich jetzt sicher:
„Die Philosophie ist so groß, so gigantisch, und doch bin ich ihr bis heute kein einziges Mal begegnet.“ Diese Person hätte Unrecht. Denn die Philosophie ist überall. Sie verfolgt uns mit jedem Schritt, den wir machen. Und warum bemerken wir sie dann nicht? Ganz einfach:
Weil wir vergessen haben, zu sehen! Ein kleines Beispiel:

Ich gehe mit meinem Hund spazieren. Ich durchquere einen wunderschönen Park, mit allerlei Blumen, Pflanzen, Tierarten und so weiter. Und was mache ich? Ich schaue zum Beispiel auf mein neues Handy und schreibe eine SMS. Ich bemerke gar nicht, was alles um mich herum geschieht. Ich sehe nicht all die Wunder, die mir doch so offen ins Gesicht springen. Beinah scheint die Natur mich anzuschreien:
„Hier bin ich! Sieh her! Siehst du nicht all die Wunder, die ich hervorgebracht habe?“
Doch nein. 90% aller Menschen auf diesem Planeten sehen die Wunder der Natur nicht. Doch was hat das mit Philosophie zutun? Es ist eigentlich ganz simpel:

Wie schon erwähnt haben vielerlei Philosophen ihre eigene Theorie von der Welt. Thales von Milet glaubte, dass der Urstoff der Welt das Wasser sei. Platon bestand darauf, dass wir alle eine unsterbliche Seele haben, die weiterlebt. Und es gab die Naturphilosophen:
Die Naturphilosophen waren einer der ersten griechischen Philosophen. Sie stellten sich die Frage, wie denn aus nichts etwas entstehen konnte. Sie sahen die Veränderung der Welt, der Natur. Sie interessierten sich für die Fische, die Blumen…ganz einfach: Für die Natur!
Sie glaubten nämlich auch, dass es einen Urstoff gibt, der für alles auf dieser Welt verantwortlich ist. Wer weiß? Vielleicht hatten sie damit ja sogar recht.
Doch kommen wir nun zum eigentlichen Thema zurück:
Wie beeinflusst die Philosophie unser Leben?! Ich hab hier noch einmal ein kleines Beispiel aufgeschrieben:

Ich spaziere durch den Wald und suche nach Kastanien. Ich hab eigentlich nicht viel mit der Philosophie am Hut, sondern suche einfach Kastanien, weil ich sie schön finde. Ich erreiche eine Lichtung, will gerade eine Kastanie aufheben, als ich hinter mir ein Geräusch höre. Ich drehe mich um und vor mir steht Rotkäppchen. Jetzt fragt sich so mancher:
„Rotkäppchen? Will der uns auf den Arm nehmen?“ Ja … und Nein! Ich erläutere nur, was die Philosophie mit Rotkäppchen zu tun hat. Ich treffe also Rotkäppchen, ein Mädchen, das eigentlich gar nicht existieren sollte. Schon komisch, oder? Denn was wäre, wenn wir eines Tages merken würden, dass nicht wir es sind, die Träumen, sondern dass wir selbst der Traum sind? Und das ist einer der Tatsachen, die sich der Philosophie stellt:
Der Existenz unserer Umgebung und unserem Daseins! Wenn ich also Rotkäppchen, welches stumm und still im Walde steht, treffen sollte, dann würde ich mit Gedanken machen, ob ich existiere. Denn zweifelsohne tut dies Rotkäppchen nicht, warum ich dann also?
Vielleicht ist dies etwas kompliziert, doch genau deshalb ist es so interessant. Denn die Philosophie soll ja beweisen, dass wir existieren (oder mindestens in Frage stellen!).
Deshalb begleitet sie uns auch. Denn wer hat sich nicht schon einmal gefragt, ob er existiert? Wer hat sich noch nicht die großen Fragen des Lebens gestellt, die großen Fragen der Philosophie?

Das bedeutet also, dass die Philosophie uns gar nicht so fremd ist, wie wir glauben. Wir haben sie halt nie bemerkt. Doch wie genau beeinflusst die Philosophie denn unser Leben nun?
Ich sag es mal so: Die Philosophie ist alle das, was wir sind! Denn die Philosophie stellt uns, die wir sind, leben, existieren, auf die Probe. Sie springt uns, wie in dem wunderschönen Park, ins Gesicht und fragt uns: „Wer bist du? Woher kommt die Welt?“
Und wenn wir uns diese Fragen stellen, dann hat die Philosophie unser Leben schon längst beeinflusst. Denn jeder Mensch befasst sich mit der Philosophie. Nur dass er es nicht merkt.
Jeder Mensch stellt sich selbst des Öfteren in Frage, zweifelt an sich, fragt sich etwas, von dem er nichts versteht. Der Mensch befasst sich mit sich selbst und seiner Umgebung. Und wenn er das tut, schüttelt er sozusagen der Philosophie die Hand!

Ich werde jetzt etwas tun, was eigentlich sehr riskant und in gewisser Weise gefährlich ist. Ich vergleiche die Philosophie erneut mit der Religion. Schon eben, beim Kapitel über Gott, kam ja das Thema: „Mensch – Gott, Gott – Mensch“ zur Erläuterung. Aber ich werde es trotzdem versuchen:

Die Religion und die Philosophie ähneln sich eigentlich. Beide fragen nach einer höheren Macht, nach dem “Sein“ des Lebens. Nur anders ist, dass die Religion schon ihre Fragen beantwortet hat: Allah ist der Schöpfer! Jesus ist unser Messias! Buddha ist allmächtig! Sie alle haben ihren Schöpfer, ihren “Magier ihrer Existenz“ gefunden und zeigen dies auch. Doch zeigen sie dies ganz anders als die Philosophen. Die Philosophen zum Beispiel würden nie einem “etwas“ entgegenbeten. Denn, wie gesagt, zweifeln sie. Sie geben sich nicht so schnell zufrieden, nur weil es ihnen in einem Buch (man siehe Bibel, Koran, Veden…) steht.
Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass wir alle wissen, dass die Religion das Leben eines Gläubigen natürlich beeinflusst. Warum dann nicht auch die Philosophie? In manchen Religionen wird einem gesagt, man soll Kopftücher tragen und die Anhänger der Religion tun dies. Man sagt ihnen Gebote, die sie einzuhalten haben und die meisten tun auch dies. Hier ist die Philosophie zwar freier und gibt nicht vor, was wir zu tun haben, doch beeinflusst sie trotzdem das Leben eines Einzelnen. Wie, muss jeder für sich herausfinden.


Ich habe also erklärt, dass die Philosophie unser Leben beeinflussen kann. Auch wenn wir dies nicht merken, auch wenn wir dies nicht sehen, auch wenn wir dies nicht spüren, können wir uns sicher sein, dass die Philosophie uns begleitet, ein Leben lang. Und wer sich dieser Theorie annimmt und sagt: „Ja!“, der wird, auch wenn er sich seiner Existenz nicht sicher ist, bestimmt nicht Rotkäppchen im Walde treffen.


4.6. Der Philosoph in uns – Augen auf, das Wunder beginnt!

…das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden, ist die Fähigkeit, uns zu wundern…


Ich habe vorhin erklärt, wie die Philosophie unser Leben beeinflusst. Doch wie werde ich überhaupt ein Philosoph? Wie kann ich all die Wunder wahrnehmen, die um mich herumschwirren und doch so schwer zu erkennen sind. Wie? Ein Satz von Jostein Gaarder beschreibt es eigentlich sehr gut:
„Das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophie zu werden, ist die Fähigkeit, und zu wundern!“ Also liebe Leute, Augen auf und erfreut euch eures Daseins! Viele Menschen haben nämlich ganz einfach vergessen, wie es ist, sich zu wundern! Dies nennen die Philosophen Vernunft (Vgl.: Immanuel Kant)! Warum? Hier wieder ein Beispiel:

Eine Frau geht mit ihrem kleinen Kind, welches im Kinderwagen sitzt, spazieren und summt vor sich hin. Plötzlich kommt ihnen ein kleiner Hund entgegen. Das kleine Kind weitet begeistert seine Augen und ruft erfreut: „Wau Wau! Wau Wau!“
Die Mutter lächelt und findet das, was ihr kleiner Sohn macht, einfach nur süß. Sie treffen auf weitere Hunde und immer wieder ist die Reaktion des Kindes die Gleiche. Das Kind klatscht begeistert in die Hände und ruft: „Wau Wau! Wau Wau!“
Die Mutter wird langsam genervt, denn was bitte ist an einem Hund so toll? Sie sagt einfach nur: „Ja ja, ein Wau Wau! Aber jetzt setz dich wieder hin!“

Hier sieht man es! Das kleine Kind ist neu auf der Welt, hat noch nicht all die Wundern erlebt, die wir, Jugendliche und Erwachsen, schon längst gespeichert haben. Dies nennt man Vernunft! Die Vernunft des Menschen sagt einem, was ein “Wau Wau!“ ist und was eine
“Muh Muh!“ Doch Kinder haben diese Vernunft nicht. Sie erleben die Welt und ihre Wunder jeden Tag aufs Neue, während wir Erwachsenen und Jugendliche dies längst als selbstverständlich sehen. Machen wir einmal den Gegentest:

Klein Thomas sitzt am Küchentisch und spielt mit seinem Feuerwehrauto. Die Mutter spült und gerade kommt der Vater rein und begrüßt alle. Er setzt sich an den Tisch, will gerade die Zeitung lesen als klein Thomas ruft: „Papa fliegt!“ Zwar hatte der Vater nie wirklich gute Tischmanieren gehabt, doch Thomas hat recht: sein Papa fliegt an der Decke!
Thomas reagiert gleich, wie der andere kleine Junge bei dem Hund. Nur Mutter schreit auf und fällt in Ohnmacht. Denn sie weiß, dass ihr Mann nicht fliegen darf. Es hat sich in ihren Verstand eingeprägt: Vögel fliegen, Flugzeuge fliegen, Bienen fliegen … aber Papa fliegt nicht! Es wäre das Selbe, als würde uns plötzlich ein dritter Arm wachsen! Es darf nicht sein!
Doch klein Thomas, der die Welt ja jeden Tag aufs Neue entdeckt, weiß nicht, dass sein Papa eigentlich gar nicht fliegen dürfte. Denn dies ist genau so beeindruckend wie der “Wau Wau“!

Und genau dies tun Philosophen. Sie laufen nicht dem nach, was der Verstand und die Vernunft als „Normal und nicht Normal“ ansehen. Sie entdecken, wie klein Thomas, die Welt jeden Tag aufs Neue. Sie wundern sich Tag für Tag über ihre Welt, ihre Umgebung! Und das brauchen wir, um Philosophen zu werden: Man muss sich nur WUNDERN!


4.7. Ein glorreicher Abschluss – Zitate verändern unsere Welt


…eines Tages werden wir merken, dass nicht wir es sind, die träumen, sondern dass wir selbst der Traum sind …


Kommen wir nun zum letzten Thema meiner “philosophischen Reise“. Es ist die Welt der Zitate und Sprüche. In nur einem Satz kann uns jemand das sagen, was so bedeutend ist, dass es uns völlig überrascht. Denn wer sich einmal mit Zitaten befasst, kann so schnell nicht mehr aufhören. Denn um manche Zitate zu verstehen, müssen wir uns einige Zeit mit ihnen befassen. Ich habe hier einmal ein kleines Beispiel vorbereitet:

Ein sehr berühmter Mann hat einmal gesagt, dass die Zeit uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen würde. Eine andere sehr berühmte Person wollte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte sei, der uns auf unserer Reise begleiten und uns daran erinnern solle, jeden Moment zu genießen, denn er würde nicht wiederkommen. Denn, so meinte er, was wir hinterließen sei nicht so wichtig, wie die Art, wie wir gelebt hätten. Denn letztlich seien wir alle nur sterblich.
In diesen Worten kann so mancher keinen Sinn erkennen. So mancher würde sich fragen, was diese ach so berühmte Person denn damit meinen würde. Vielleicht gehören einige unter uns zu einer dieser Personen, die diesen Sinn nicht verstehen? Nun, dann will ich einmal diesen Sinn erklären:
Wir leben in einer Welt, in der zwei Dinge regieren: Nämlich Geld und Zeit.
Ohne Geld geht nichts. Ohne Geld läuft nichts. Ohne Geld steht alles. Das Geld bestimmt heutzutage unseren Alltag. Es bestimmt über Dinge, wie die Herstellung gewisser Sachen, aber auch über den Verkauf und den Verbrauch dieser Sachen. Geld bestimmt wie wir leben, wo wir leben. Geld bestimmt in gewissen und hoffentlich äußerst seltenen Fällen ob wir leben oder nicht. Doch nach unserem alten Freund Albert Einstein sind die besten Dinge im Leben nicht die, die man für Geld bekommt. Und, so wie ich finde, besteht der Sinn des Lebens nicht darin, reich auf einem Friedhof begraben zu liegen.
Nun, kommen wir zu unserer zweiten Sache, die die Welt regiert: Die Zeit.
Die Zeit begann ab dem Moment, als unser Planet erschaffen wurde (oder wie die Wissenschaftler sagen, sich selbst erschuf). Die Zeit war schon immer ein großer Bestandteil unseres Lebens. Wir richten uns nach der Zeit, in allen Kategorien unseres Tagesablaufes. Wir essen zu einer gewissen Zeit, wir schlafen zu einer gewissen Zeit, wir arbeiten zu einer gewissen Zeit, wir sterben an einem gewissen Zeitpunkt unseres Lebens.
Ohne die Zeit, würde unsere Welt in einem unvorstellbaren Chaos zerbrechen. Nichts wäre so, wie es eigentlich sein sollte.
Doch was meinte Jean-Luc Picard damit, als er diesen Spruch anfertigte? Es ist eigentlich ganz simpel: Wir, die Menschen, sollen unser Leben so leben, das es lebenswert ist. Wir müssen darauf achten, keine Fehler zu machen, wir müssen darauf achten, wie wir leben und aus welchem Grund. Denn nur so könnten wir den Sinn unseres Lebens erkennen. Denn das Leben ist nicht ewig. Es wird einmal zu Ende gehen. Der Vorhang wird fallen und das Kino sich leeren. Denn schließlich sind wir alle nur sterblich.


Kommen wir zu einem weiteren Beispiel:

„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel, in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“

Dies ist ein Auszug aus einer der Briefe von Paulus an die Korinther. Aber was bedeutet er? Man kann es in vielerlei Hinsichten deuten:

Der Mensch ist in sehr oft einer Meckerer. Er nörgelt was das Zeug hält, über die Welt, andere Menschen und über sein Umfeld. Er sieht sozusagen durch einen Spiegel, mit dunkeln Worten. Doch wenn er sich dann von Angesicht zu Angesicht (also sich selbst) im Spiegel anblickt, dann erkennt er vielleicht zuerst nicht ganz, aber vielleicht später doch, dass er sich selbst in der Welt wiedererkannt hat und sozusagen an sich selbst nörgelt und zweifelt. Er sieht seine eigenen Fehler und will diese vertuschen und verstecken, in dem er lieber auf die Fehler der anderen guckt. Dies ist natürlich nur einer der Theorien, denn man kann sich nicht immer sicher sein, was genau diese Zitate bedeuten. Aber oftmals ist die eigene Vorstellung und Erklärung doch die Schönste.

Es gibt so viele Zitate und Sprüche auf der Welt, dass es unmöglich ist, sie alle aufzulisten. Jedoch kann man sicher sein, dass jedes Zitat schöner als das andere ist, wenn man sie sich einmal durchliest. Ich habe hier einmal einen kleinen Abschnitt aus sämtlichen Zitaten zusammengefasst, der so eigentlich gar keinen Sinn ergibt, aber auf den zweiten Blick logisch und wunderschön formuliert erscheint:

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du. Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Viele Menschen wissen, dass sie unglücklich sind. Aber noch mehr Menschen wissen nicht, dass sie glücklich sind. Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit. Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben. Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.“

Dies sind nur einige wenige der Zitate der Welt. Doch Zitate können viel besser als zum Beispiel Horoskope unser Leben beschreiben. Warum? Weil sie sich direkt mit unserem Leben beschäftigen und nicht drum rum reden. Sie zeigen uns die Wahrheit, wollen uns aufwecken, uns zeigen, was ist und was nicht.

Auch ich habe vor Kurzem einen Spruch geschrieben. Er ist mir plötzlich eingefallen, ohne Vorwarnung:

„Eines Tages werden wir merken, dass nicht wir es sind, die träumen, sondern dass wir selbst der Traum sind.“

Es ist kein Spruch, der das Leben beschreibt. Jedoch ein Spruch, der sagen will, dass wir uns unserer Existenz nicht sicher sein können und eines Tages merken, dass wir gar nicht sind sondern nur im Kopf eines anderen existieren.


Ich bin durch die Philosophie gereist. Habe über ihre Anfänge geschrieben, ihre Verläufe, ihre Theorien. Ich habe mich den wichtigsten Fragen des Lebens gestellt, habe versucht sie zu beantworten, sie zu durchschauen. Ich habe über das 21. Jahrhundert berichtet und wie es in Verbindung mit der Philosophie steht. Ich habe die Philosophie in unserem Leben aufgedeckt, habe sie ertappt.

Schließendlich kann ich sagen, dass die Philosophie eines der wichtigsten Themen der heutigen Zeit ist und sein wird. Denn die Philosophie spiegelt das wieder, was wir sind. Wer wir sind. Warum wir sind.
Mir persönlich hat diese Reise sehr viel Spaß gemacht und Freude bereitet. Ich selbst habe Neues dazu gelernt, gestaunt über das, was der Mensch eigentlich ist, habe Welten entdeckt, die noch unerkannt sind, habe Leute kennen gelernt, die oft unbekannt waren, jedoch für unser Leben so wichtig erscheinen. Und auch wenn ich nicht jeden von meiner Meinung überzeugen konnte, auch wenn nicht jeder mein Interesse am Leben und der Existenz teilt, so will ich trotzdem hoffen, dass ich einiges verdeutlichen konnte.

Ich gehe durch einen großen Wald. Sehe Bäume, die sich hoch zum Himmel erstrecken, sehe Felsen, die stumm und still da stehen. Ich fühle den harten Boden unten mir, rieche den Duft der frischen Erde, höre die Vögel zwitschern, höre Ameisen krabbeln. Ich bleibe stehen, schaue mich um. Dann, werfe ich den Kopf in den Nacken, lege meine Hände um den Mund, forme sie zu einer Kuhle und schreie hinaus in die Welt:
„Wer bin Ich? Woher kommt die Welt?“ Ich warte ab. Höre den Wind pfeifen, wie er sich wie eine Schlange um mein Gesicht schleicht, höre das Wasser des Baches plätschern.
Ich bekomme keine Antwort. Natürlich nicht. Denn würde ich eine Antwort erhalten, so wüsste ich, etwas stimmt nicht. Etwas ist hier falsch. Denn die Antwort wird mir nicht zugerufen. Im Himmel werden keine Visitenkarten gedruckt. Ich muss die Antwort irgendwo anders finden. Nämlich in der Antwort selbst. In Mir. Denn nur wer sich selbst die Frage stellt und in Frage stellt, kann eine Antwort erhalten. Nur wer sich die Welt ansieht, in der wir leben, wird leben.

Der Mensch ist von sich aus gleich. Er ist wie ein Kartenspiel. Er ist entweder Caro, Pik, Herz oder Kreuz. Doch gibt es auch Ausnahmen. Denn was wäre ein Kartenspiel ohne Joker?
Philosophen sind Joker. Sie schleichen in das Dorf und suchen nach Antworten. Sie stellen sich Fragen, die König Herz oder Pik Ass sich niemals stellen würden. Nur Joker kann aus der Scheinwelt entgleiten und sich der Wahrheit stellen. Denn nur Joker ist anders. Nur Joker kennt die Antwort.

Und hiermit ist meine Reise beendet. Jeder, der mich begleitet hat, wird nun seine eigene Meinung über die Philosophie haben. Vielleicht konnte ich sogar den ein oder anderen bekehren? Vielleicht ist irgendwo ein Licht aufgegangen. Vielleicht hat die Erleuchtung gerade in diesem Moment stattgefunden. Wer weiß? Wer weiß?
Und somit verabschiede ich mich. Vielen Dank, an alle, die mich begleitet haben und vielleicht weiter begleiten werden. Denn die Philosophie ist viel zu groß, um sie in einer Reise ganz zu besichtigen. Aber wer Gefallen gefunden hat, der möge auf ein Neues in den Zug des Lebens einsteigen, aus dem Fenster blicken und sich seines Daseins erfreuen....


5. Quellenanhang


1. Definition des Begriffes

1.1 Was ist Philosophie? Die Erleuchtung oder die Verwirrung?


1. Wikipedia: Philosophie

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder: Seite 85

3. Bild: http://www.pomcanys.ch/img/themePhilosophie.jpg


1.2. Vorhang auf! – Spannendes Abenteuer oder langweiliges Geschwafel?


1. Wikipedia: Philosophie

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder

3. Bild: http://www.pomcanys.ch/img/themePhilosophie.jpg


2. Geschichtliches

2.1. Von Thales bis Platon – Vom Urstoff zur Seele


1. „Die großen der Philosophie“ Compact Verlag München, Autor: Dr. Joachim Gartz

2. Wikipedia: Philosophie, Platon, Thales

3. Sofies Welt (Platon, Thales) von Jostein Gaarder

4. Bilder: http://www.jamboree.freedom-in-education.co.uk/images/history/thales.gif
http://etc.usf.edu/clipart/1200/1247/Plato_1_lg.gif


2.2 Von Thomas von Aquin bis zu Immanuel Kant – Vom Verstand zur Vernunft

1. „Die großen der Philosophen“ Compact Verlag München, Autor: Dr. Joachim Gartz

2. Wikipedia: Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Philosophie

3. Sofies Welt (Immanuel Kant, Thomas von Aquin) von Jostein Gaarder

4. Bilder: http://www.neelsen-comics.de/thomas1.jpg
http://www.weltexpress.info/pics/Immanuel_Kant_01.jpg


2.3 Von Friedrich Nietzsche bis Jean Paul Sartre – Von Gottes Tod zum freien Willen

1. . „Die großen der Philosophie“ Compact Verlag München, Autor: Dr. Joachim Gartz

2. Wikipedia: Philosophie, Nietzsche, Sartre…

3. Sofies Welt (Sartre, Nietzsche) von Jostein Gaarder

4. Bilder:
http://www.bootstrapproductions.org/gallery/derek/images/Friedrich%20Nietzsche.jpg
http://media-2.web.britannica.com/eb-media/76/9476-004-C231B0DA.jpg


3. Die großen Fragen des Lebens


3.1 Der Sinn des Lebens – Vom Dasein unseres Selbst


1. „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams, Heyne‹ Verlag

2. Wikipedia: Sinn des Lebens

3. „Der Sinn des Lebens!“ von Julian Baggini, PIPER Verlag


3.2. Das Leben nach dem Tod – Der letzte Bahnhof unseres Lebens (?)


1. „Leben nach der Geburt“ Textseite:
http://www.zeitzuleben.de/artikel/geschichten/vorgeburt.html

2. Umfrage: Zeitschrift: Der Spiegel Ausgabe 23

3. Wikipedia: Religion, Christentum, Buddhismus, Judentum, Islam, Leben nach dem Tod


3.3. Wer bin ich… - …und wenn ja, wie viele?


1. „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“ Richard David Precht, Goldmann Verlag

2. Wikipedia: Ich, Descartes

3. Bild: http://www.wzl.rwth- aachen.de/cms/www_content/de/5fc6961eef3016aac125713b0055298c/schachmatt.bmp


3.4, Gibt es Gott? – Schöpfer oder Schnösel?


1. Auszug aus der Bibel: Genesis

2. Wikipedia: Gott, Religion, Christentum, Jean Paul Sartre, Agnostiker, Atheisten

3. Sofies Welt von Jostein Gaarder

4. Auszüge aus dem Buch: Das Kartengeheimnis von Jostein Gaarder

5. Bilder: http://www.fotografie-experte.de/wp-content/uploads/2008/06/fernglas.jpg
http://g.astrology.com/course/dreams/dreams_default.jpg


3.5. Woher kommt die Welt? – Wir alle sind schließlich nur Sternenstaub!


1. Wikipedia: Big Bang, Universum, Urknall, Sterne, Galaxien, Quantenphysik

2. „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder

3. VOX Reportage: „Wunder des Weltalls – Der Big Bang“

4. Bild: http://www.rm-reisenundmehr.de/images/weltkugel.jpg


4. Das 21. Jahrhundert

4.1. Die Philosophie des 21. Jahrhunderts – Ab in die Zukunft!


1. Wikipedia: Philosophie, Philosophie der Gegenwart


4.1.1. Die berühmtesten Philosophen des 21. Jahrhundert

1. Wikipedia: Philosophie der Gegenwart

4.1.2. Beweis es! – Ist die Philosophie doch nur albernes Gewäsch?

1. Wikipedia: Philosophie, Galileo Galilei

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder


4.2. Das feministische Zeitalter – Bonjour, Emanzipation!


1. Wikipedia: Philosophie der Gegenwart, Philosophie, Hildegard von Bingen

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder


4.3. Sofies Welten – Philosophiekurse der ganz besonderen Art

1. Sofies Welt von Jostein Gaarder

2. Bücher: Die Chroniken von Narnia, Harry Potter, Der Herr der Ringe

3. „Hector auf der Suche nach…“ von Francois Lelord, PIPER Verlag

4. „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Richard David Precht, Goldmann Verlag

5. Wikipedia: Buch

6. „Der Sinn des Lebens“ von Julian Baggini, PIPER Verlag

7. „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“ von “Fynn“, Fischer Verlag


4.4. Philosophie im Film – Durch einen Spiegel, in einem dunkeln Wort


1. Wikipedia: Film, Schneewittchen

2. Erwähnte Filme: „Wall – E“, „Contact“, „Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort“
„Die Truman Show“, „Das Leben des Brain“, „Der Sinn des Lebens“


4.5. Ich denke, also bin ich! – Wie die Philosophie unser Leben beeinflusst


1. Wikipedia: Philosophie, Religion

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder

3. Bild: http://www.bg-stjohann.tsn.at/homepage/faecher/deutsch/minimaerchen_05/rotkaeppchen.jpg


4.6. Der Philosoph in uns – Augen auf, das Wunder beginnt!

1. Wikipedia: Philosophie

2. Sofies Welt von Jostein Gaarder

3. Bild: http://www.studentum.se/pics/imagebank/skolor/InstituteID3775/Filosofi.jpg


4.7. Ein glorreicher Abschluss – Zitate verändern unsere Welt


1. Wikipedia: Philosophie, Zitat

2. Zitate: Alle Zitate stammen von der Seite: www.zitate.net

3. Sofies Welt von Jostein Gaarder

4. „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Richard David Precht, Goldmann Verlag

5. Bild: http://monggomas.blog.friendster.com/files/symbol_forgetmenot_full.jpg


6. Danksagung:


Ist es angebracht, bei einem Referat eine Danksagung zu schreiben? Ich weiß es nicht. Ich mache es einfach:

Zu allererst möchte ich ganz besonders meiner Oma Liz danken, der ich schon diesen Vortrag gewidmet habe. Sie hat mich der Philosophie näher gebracht und hat mich belehrt, Dinge zu sehen, die mich fasziniert haben.

Auch möchte ich meiner Tante Mary danken, ohne die ich Jostein Gaarder´s Welt vielleicht nie entdeckt hätte.

Ich danke Christina, mit der ich das ganze Jahr lang viel über die Philosophie per Brief austauschen konnte. Durch sie habe ich gelernt, dass Philosophie mehr verbindet, als es sonst etwas tut.

Kann man einem Autor danken?

Wenn ja, dann danke ich Jostein Gaarder, der mich mit seinen Büchern zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. Durch ihn habe ich mehr über die Welt gelernt, als ich es je in der Schule oder an einem anderen Ort hätte lernen können. Durch seine Welt wurden mir die Augen geöffnet.

Und zum Schluss danke ich natürlich dem “komischen Rest“, der in meinem Leben eine wichtige Rolle spielt!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /