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Leseprobe





Darleen Alexander

 

 

 

Wölfe der Träume

 

 

 

Roman

Prolog

 

 

Endlich! Die Highschool war vorbei und nun war ein entspanntes, faules Collagedasein angesagt. Party, Jungs und Sex ohne Ende. Annika stand zusammen mit Cass und Carmen auf der Tribüne und nahm ihr Abschlusszeugnis entgegen. Selbst die fehlende Anwesenheit ihrer Eltern störte sie heute nicht.

Wie immer, wenn ein besonderer Abschnitt ihres Lebens begann, waren ihre Eltern nicht da. Anna, ihre Mutter, hatte kurzfristig abgesagt, weil irgendeine Freundin Geburtstag hätte. Aber sie war es mittlerweile gewohnt, dass alles wichtiger war als sie selbst. Und ihr Vater war an keiner tieferen Beziehung zu ihr interessiert. Er rief sie ja noch nicht einmal an.

Dafür waren die Weedmans, Cassandras und Carmens Eltern, wie eine Familie für sie geworden. Wenn sie Probleme hatte, konnte sie zu ihnen gehen, und wenn es etwas zu feiern gab, waren sie die Ersten, die es erfuhren. Sie waren ihre Ersatzfamilie und dabei tausendmal besser als ihre richtigen Eltern.

Und trotzdem. Jedes Mal, wenn ihre Eltern zu Besuch kamen oder sich wenigstens telefonisch meldeten, schlug ihr Herz schneller und eine Woge der Sehnsucht brannte in ihr auf. Janette, ihre Cousine, tadelte sie jedes Mal, wenn sie zu viel in diese kleinen Gesten interpretierte. Und sie hatte auch recht. Das merkte Annika immer wieder, wenn die Versprechen ihrer Mutter bröckelten oder ganz zerbrachen.

Der Direktor schloss die Zeremonie mit viel zu vielen Worten ab und entließ die Absolventen endlich in ihr neues Leben. Die Weedmans kamen sofort auf die drei jungen Frauen zu und umarmten sie fest.

»Wir sind so stolz auf euch!« Mrs. Weedman hatte Tränen der Rührung in den Augen, als sie Annika ansah. »Und auf dich ganz besonders. Du kommst doch noch mit uns essen, oder?« Hinter ihr nickte Cass heftig und zwinkerte ihr dann zu, was wohl bedeutete, dass sie danach noch etwas geplant hatte.

»Natürlich. Vielen Dank für die Einladung.« Mrs. Weedman umarmte Annika ein weiteres Mal herzlich und wie immer genoss Ann die Wärme des Körperkontaktes. Diese Wärme, die ihr bei ihrer eigenen Familie immer fehlte ...

»Komm. Wir verabschieden uns noch schnell von den anderen.« Cass schnappte sich ihr Handgelenk und zerrte sie regelrecht zu einer kleinen Traube von jungen Frauen, die wild durcheinanderredeten. Ihre Clique. Ihre zweite Familie. Sie waren alle wie Schwestern.

»Heute Abend geht es auf die Piste! Wir haben schon alles geplant.« Amanda war völlig aus dem Häuschen und wäre um ein Haar wie ein aufgeregtes Häschen auf und ab gesprungen. Und Ann wusste genau, wie sie sich fühlte. Jetzt waren sie erwachsen. Konnten tun und lassen, was sie wollten. Und mit wem sie wollten. In diesem Fall hieß das: Männerjagd. Amanda war in dieser Hinsicht fast so schlimm wie Annika. Aber nur fast.

Hexen hatten einen starken sexuellen Trieb, der ihnen von Vorteil, aber auch von Nachteil sein konnte. Männer reagierten im Normalfall sehr ansprechend auf Hexen, was vielen von ihnen eine hohe Stellung in der Politik und Gesellschaft einbrachte. Aber viele, die sich ihrer Gier zu freizügig hingaben, rutschten schnell ins Rotlichtmilieu. Und das hatte Annika keineswegs vor. Wenn sie schon eine grottenschlechte Hexe war, dann wollte sie nicht auch noch so tief sinken, sich von jedem Mann besteigen lassen zu müssen, der das nötige Kleingeld hatte. Nein. Sie wollte mehr. Einen reichen Mann, der sie aushielt und ihr hübsche Sachen kaufte. Nicht wie diese kleinen Milchbubis von der Highschool. Obwohl da auch ein paar Süße dabei gewesen waren.

Sie sah ihre Freundinnen an. Von Cass, die ihr nie von der Seite wich und sogar die gleiche Universität besuchte, zu Jesika und Amanda und Sarah. Von jetzt an würden sie sich weniger sehen, vielleicht ein oder zwei Mal die Woche, aber das würde nichts ändern. Sie waren Freundinnen für das Leben. Wobei das für Cass und sie mehr bedeutet als für die anderen.

»Also treffen wir uns gegen zehn vor dem Club?« Alle nickten und zerstreuten sich dann. Ja, dass würde ein toller Abend werden. Ann folgte Cass zu deren Eltern und alles in ihr kribbelte bereits vor Vorfreude.

»Annika?« Sie drehte sich verwundert um und sah überrascht zu ihrer Cousine, die es trotz eines wichtigen Termins doch noch geschafft hatte zu kommen. Ann stürmte zu ihr und warf sich kichernd in ihre Arme.

»Ich bin so stolz auf dich. Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss.« Und Janette wusste noch nicht einmal, wie viel ihr das bedeutete. Sie war die Einzige in der Familie, die sich etwas aus ihr machte, obwohl sie so eine Versagerin war.

»Danke das du gekommen bist.« In den Augen ihrer Cousine schimmerte es verdächtig und ihre Wimpern waren feucht. Ein eindeutiges Zeichen von Stolz und Zuneigung.

»Wie hätte ich das verpassen können? Immerhin hast du dich so sehr um diesen Abschluss bemüht.« Die große Blondine zog einen Umschlag aus ihrer Tasche und reichte ihn Annika. »Das ist ein kleines Geschenk für dich.«

Dann verdunkelten sich ihre Augen und sie murmelte: »Pass heut Abend auf deine Gesellschaft auf. Es könnte sich auf dein ganzes Leben auswirken.« Rätsel. Aber das war bei Janette nichts Neues. Sie war neben ihrer Karriere als Zauberin auch eine Wahrsagerin, aber sie konnte nie etwas Genaues vorhersagen. Nur Gefühle und Ahnungen. Und doch traf es immer ein.

Ann schmunzelte. Was sollte schon so Schlimmes passieren, dass es sich auf ihr gesamtes Leben auswirken konnte? Das Einzige, was ihr einfallen könnte, hatte sie im letzten Frühjahr beseitigt. Also brauchte sie sich wohl keine großen Gedanken machen.

»Danke, Janette. Kommst du noch mit ins Restaurant? Die Weedmans haben bestimmt nichts dagegen.« Die Hexe schüttelte ihren Kopf und tätschelte dann Anns Wange.

»Nein, nein. Ich muss gleich zu meinem nächsten Termin.« Sie zwinkerte Annika verschwörerisch zu. »Eine Priesterin braucht meine Hilfe bei einem Incubus.« Als ihr die Zweideutigkeit dieser Worte in den Sinn kam, wurden ihre Wangen heiß und sie dachte an ihren letzten Incubus. Den Ersten und letzten. Diese sexuellen Wesen waren sehr ausdauernd und sehr gierig. Selbst einer Hexe wurden sie mit der Zeit zu gierig.

»Dann bis morgen.« Janette gab ihr ein Küsschen auf die Wange und winkte den Weedmans zu, bevor sie wieder zu ihrem Auto ging. Annika musste sich ein »viel Spaß« unterdrücken.

 

Annika hatte sich richtig in Schale geschmissen und ihr heißgeliebtes rotes Minikleid angezogen, das sehr knapp war und schon bei der kleinsten Bewegung so verrutschte, dass man ihr Höschen sehen konnte. Make-up hatte sie an diesen Abend nur sparsam verwendet, hauptsächlich Kajal, um ihre blauen Augen zu betonen. Ihre langen blonden Haare fielen ihr in sanften Wellen über den Rücken und reichten ihr bis zur Hüfte.

Sie war ein wahrhaftiger Männermagnet. Egal, wo sie hinging, die Aufmerksamkeit galt ihr allein. Mit Amanda an der einen und Cass an der anderen Seite stolzierte sie durch den Club auf eine kleine Nische zu, die für die Mädchenclique reserviert war. Jesika, Lara und Sarah warteten bereits auf die fehlenden Freundinnen und ein Tablett mit mehreren Champagnergläsern stand auf dem kleinen Tisch. Es wurde sich herzlich umarmt und schließlich zwei Champagnerflaschen geköpft, bevor sie sich auf der Tanzfläche verteilten. Es dauerte nicht lang, bis mehrere Männer dazu kamen und ihr Glück bei den Frauen versuchten.

Nur Jesika, die Schüchternste unter den Freundinnen, blieb beim Tisch und bewachte die Taschen. So eine Schande. Dabei war Jesika richtig hübsch, wenn sie nur endlich auf Kontaktlinsen umsteigen würde und eine etwas farbenfrohere Garderobe könnte ihr vielleicht auch ganz gut stehen.

Annika wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie zwei kräftige Hände an ihrer Hüfte spürte, die sie gegen einen großen harten Körper pressten. Sie begutachtete über ihre Schulter hinweg den Mann und war ganz zufrieden. Groß, blond und muskulös. Ja, mit dem konnte sie sich bestimmt einen schönen Abend machen.

Sie hob ihre Arme und legte sie ihm um den Hals, sodass sie sich mit ihrem Po an seiner Erektion reiben konnte. Und er enttäuschte sie nicht. Anscheinend war er sehr gut ausgestattet. Seine Hände wanderten von ihrer Hüfte zu ihren nackten Schenkeln und dann wieder hinauf.

Oh ja. Ihre Libido erwachte und übernahm die Kontrolle. Plötzlich tauchte ein anderer Mann vor ihr auf und Annika grinste schelmisch zu ihm hinauf. Er hatte braune Haare und sah in seinem schwarzen Hemd und der Anzugshose sehr seriös aus. Und er hatte augenscheinlich Interesse an ihr.

Zwei Männer ... Der Abend wurde immer besser. Doch als der Zweite nun auch begann, sie anzutanzen und mit seinen Händen über ihren Körper zu fahren, wurde der Blonde etwas ungehalten.

»Such dir ein eigenes Mädchen!« Ann wollte eben dazwischen gehen und erklären, dass sie gern zu dritt etwas Spaß haben konnten, da begannen die beiden Männer auch schon eine Prügelei. Cass sah zu ihr herüber und schüttelte amüsiert den Kopf. Es war nicht das erste Mal, dass sich Jungs wegen Ann in die Haare bekamen.

Ein Seufzen wich von Annikas Lippen und sie ging zur Bar, um sich etwas Hochprozentiges zu holen. Waren alle Männer solche Idioten? Und sie hatte schon gedacht, die Highschooljungs wären kindisch gewesen. Als sie dem Barkeeper ihre Bestellung zurief und er sie prüfend ansah, holte sie ihren gefälschten Ausweis heraus. Sie schmunzelte. Den Ausweis trug sie immer im BH. Es überzeugte sogar den gesetzestreuesten Barkeeper, wenn sie in ihren Ausschnitt griff und das kleine Stück Plastik hervor holte. Nachdem sie ihren Drink bekommen hatte, drehte sie sich um und überflog das Angebot, das sich heute Abend hier aufhielt.

Da entdeckte sie eine extrem leckere Sahneschnitte am anderen Ende der Bar. Wenn die beiden Idioten ihren Testosteronrausch nachgeben mussten, würde sie sich eben mit einem anderen vergnügen.

»Hey Süßer. Lust auf ein bisschen Spaß?« Der süße Typ, der vom rein äußerlichen über einen südländischen Touch verfügte, musterte Annika von oben bis unten und sie wusste genau, was er sah: eine sexy Blondine, die ein viel zu knappes rotes Minikleid trug. Wenn sie sich ein kleines Stück vorbeugte, konnte man sogar ihr pinkfarbenes Höschen sehen. Natürlich war das ihre Absicht gewesen, als sie sich für diesen Abend hergerichtet hatte.

»Hallo Schönheit.« Er stieß sich von der Bar ab und umrundete sie. Ann fühlte es wieder. Diesen Taumel, wenn sie sich schön fühlte. Begehrt. Andere sahen in ihr nur ein Objekt. Ein Püppchen, das hübsch aussah und nicht viel im Kopf hatte. Frauen sahen in ihr immer eine Konkurrenz, weswegen sie Annika immer schnitten, sogar manche Lehrerinnen taten das. Aber diese Ablehnung störte Ann nicht weiter.

Seine langen Finger legten sich auf ihre Hüfte, als er sich von hinten an sie schmiegte und zu den verklingenden Tönen der Musik tanzte. Seinem Körper entströmte etwas ... Magisches. War er auch ein Wesen Odins? Annika hatte normalerweise keine Probleme andere Mythengeschöpfe zu erkennen, aber der hier machte es ihr schwer. Mit dieser Aura konnte er einfach kein Mensch sein.

Als ein neues Lied begann, presste er seine Hüften an ihren Po und seine Hände wanderten Richtung Norden. Oh ja. Er wusste, welche Knöpfe man bei ihr drehen bzw. drücken musste. Erregung flammte in ihrem Körper auf und sie konnte förmlich spüren, wie die Magie über ihre Haut kribbelte. Magie. Du unwilliges kleines Biest.

»Ich hab in der Nähe eine Wohnung.« Der ging aber ran. Aber das war ihr ganz recht. Was sie jetzt brauchte, wollte sie nicht vor dem Herrenklo eines Clubs erleben. Außerdem stand sie nicht unbedingt auf Zuschauer. Und die würden garantiert dazu kommen.

»Worauf warten wir dann noch?« Er packte sie an der Hand und zog sie zum Ausgang. Dort nickte er dem Türsteher zu und reichte ihm einen Fünfzigdollarschein. Dann zog er sie auch schon weiter die Straße entlang. Vor dem Club hatte sich eine lange Schlange angesammelt, die alle warten mussten, während Annika mit diesem heißen Typen gar nicht schnell genug vom Club wegkam.

Wenige Minuten später zog er sie in ein großes Wohngebäude und sie fuhren mit dem Fahrstuhl in die oberste Etage, die sich als ein riesiges Penthouse herausstellte. Er musste einen wirklich gut bezahlten Job haben. Mit hungrigem Blick musterte er ihre Erscheinung ein weiteres Mal und deutete auf das Bett, das mitten in der Wohnung stand. Es war riesig, rund und mit rotem Stoff bezogen. Und wieder konnte sie diese enorme Kraft spüren. Entweder war er ein großer Magier oder jemand, der zuletzt hier war, verfügte über große Macht.

»Zieh dich aus. Langsam.« Er hob eine Fernbedienung hoch und startete die Anlage, und sogleich ertönten herrlich erotische Klänge, die Annikas Libido noch mehr anfeuerten. Sie sollte also strippen. Nur leider trug sie nicht all zu viele Kleidungsstücke. Es würde also eine kurze Nummer werden.

Sie grinste und begann, sich langsam im Takt der Musik hin und her zu bewegen. Dabei kickte sie ihre Highheels einen nach dem anderen von sich und drehte sich einmal im Kreis, bevor sie mit ihren Händen in ihr Haar griff und es etwas auflockerte. Männer liebten es, wenn sie mit ihren Haaren spielte. Auch dieser hier schien sehr begeistert zu sein und ließ sich auf das Bett sinken, ohne auch nur einen Moment den Blick von ihr zu nehmen.

Oh ja. Der war heiß. Annika schob erst den einen, dann den anderen Träger des Kleides von ihrer Schulter und drehte ihm dann den Rücken zu. Männer machte es verrückt, wenn sie nicht sahen, wie etwas ausgepackt wurde. Und nun ließ sie das Kleid über ihre Brüste nach unten gleiten und hielt es kurz über ihrer Hüfte fest, damit er nicht gleich alles sah. Über die Schulter hinweg blickte sie ihm direkt in die Augen und ließ das Stück Stoff schließlich nach unten sinken, sodass sich das Kleid um ihre Füße bauschte.

Sein Blick war dem Stoff gefolgt, und als er nun wieder an ihr nach oben sah, drehte sie sich langsam um. Sie trug immer noch ihr rosa Höschen, welches sie nun langsam abstreifte. Mit jeder Hüftbewegung rutschte das Höschen ein Stück weiter. Je mehr sie sich nach vorne beugte, desto mehr Haare fielen auch nach vorne, sodass sie, als sie schließlich auch ihr Höschen abgestreift hatte, von ihrer blonden Mähne bedeckt wurde. Zumindest ihre Brust. Langsam, die Hüften einladend schwingend, ging sie auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen.

»Und. Hat dir die Show gefallen?« Er packte sie an der Taille und zog sie näher an sich heran, sodass sie mit einem Bein auf dem Bett kniete.

»Und wie. Du bist eine wahrlich erotische Frau.«

 

Oh ja. Annika lag erschöpft und verschwitzt neben dem hübschen Mann und versuchte, ihren Puls wieder etwas zu normalisieren. Wer hätte gedacht, dass es Männer gab, die einen so langen Ritt aushielten? Sie drehte sich auf die Seite und begann mit ihren Fingern über seine Brust zu fahren. Wieso konnte sie die Finger nur einfach nicht von ihm lassen?

»Da ist aber jemand ziemlich unersättlich, was?« Plötzlich hörte sie, wie der Fahrstuhl mit einem dezenten Ping in ihrem Stockwerk anhielt und die Türen aufglitten.

»Giorgio?« Eine wahre Schönheit kam ins Zimmer gerauscht und starrte entsetzt auf Annika und Giorgio, die erschrocken innehielten. Ihre weißen Haare reichten ihr bis zu den Knien und sie sah aus wie ein Geist. Ein hübscher Geist. Nur ihre Augen, die im Moment blutrot waren, zeugten von ihrer mythischen Herkunft. »Was zum Teufel soll das?« Annika sprang sofort auf und wollte zu ihrem Kleid flüchten, als dieses wie durch Zauberhand verschwand und bei der Frau wieder auftauchte. »Nicht so schnell junge Dame.« Oh, oh. »Wie kannst du es wagen, mit meinem Freund zu schlafen?« Giorgio setzte sich zufrieden grinsend im Bett auf und beobachtete die beiden Frauen.

»Er hat gesagt, dass er Single ist.« Nun sah sie ihn scharf an.

»Du hast was gesagt?« Er zuckte nur mit den Schultern, grinste aber immer noch. Was war nur mit diesem Typen los? Andere Männer würden die Betrogene anflehen, ihn nicht zu verlassen, aber er schien amüsiert zu sein. Oder hatte er es darauf angelegt, von seiner Freundin erwischt zu werden?

»Hört mal, ihr beiden. Ich mach mich jetzt vom Acker, damit ihr eure Streitigkeiten beilegen könnt. Ciao.« Sie wollte sich eben umdrehen und zum Fahrstuhl gehen, als sie feststellte, dass sie sich nicht rühren konnte. Keinen Millimeter. Außerdem war sie immer noch nackt. Nicht unbedingt die beste Ausgangssituation, um zu fliehen.

»Du gehst nirgendwo hin.« Die Frau setzte sich auf das kleine Kanapee in der Nähe des Bettes und betrachtete Annika abwertend. »Was bist du nur für ein Mädchen, das du für jeden dahergelaufenen Mann deine Beine breitmachst?« Jetzt kam die Leier.

»He! Ich bin jung und will Spaß. Daran gibt es nichts auszusetzen.« Die Frau stand mit einer fließenden Bewegung auf und ging langsam auf Annika zu.

»Ja, so sieht es wohl aus.« Als sie schließlich bei ihr war, fuhr sie Annika mit dem Zeigefinger über das Schlüsselbein quer über die Brust. Gänsehaut breitete sich überall auf ihrem Körper aus, als sie die starke Macht fühlte, die von der Frau ausging. »Ich verfluche dich. Jeder sterbliche Mann, der zu dir sagt: »Ich will dich«, wird dich besitzen und dann sterben. Odins Männer werden geschwächt. Vielleicht verlierst du so schneller die Lust an der Hurerei, als dir lieb ist.«

Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie und Ann wich erschrocken zurück. Die Frau drückte ihr das Kleid in die Hand und drehte sich dann zu Giorgio um.

War es wirklich das, was sie dachte, dass es war? Die Macht, die sie aufgehalten hatte, als sie fliehen wollte, war auf einmal weg und völlig panisch rannte Annika aus der Wohnung in den Fahrstuhl, wo sie das Kleid in Rekordzeit überzog. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Sie war eben von einer sehr mächtigen Hexe verflucht worden. Und das nur, weil deren Freund nicht gesagt hatte, dass er vergeben war. Oh, wie sehr sie Männer verachtete.

Sie rief sich ein Taxi, als sie vor dem Penthouse stand, und bat den Fahrer, so schnell wie möglich zu fahren, da sie es sehr eilig hatte. Der Taxifahrer musterte sie mit großen Augen und grinste dann einfältig.

»Aber gerne, kleine Miss.« Nach einem letzten Blick auf den Saum ihres Kleides fuhr er los und setzte sie vor Janettes Haus ab. Natürlich hatte sie ihre Tasche im Club gelassen und konnte nicht bezahlen, was den Fahrer überhaupt nicht aufzustoßen schien. »So ein hübsches Mädchen kann auch in Naturalien bezahlen.« Sie hätte sich fast auf den Rücksitz erbrochen, als sie sein gieriges Grinsen wahrnahm.

»Nein, nein. Nicht nötig. Ich hol schnell Geld. Bitte warten sie hier.« Damit floh sie regelrecht aus dem Taxi und kramte aus dem Versteck unter der Treppe den Ersatzschlüssel für Janettes Haus heraus. Sie konnte das Licht in Janettes Arbeitszimmer sehen und stürmte sofort hinein.

»Janette! Du musst mir helfen!« Ihre Cousine saß gerade am Computer, als Annika völlig aufgelöst ins Zimmer kam und gleich begann, wild mit ihren Armen zu gestikulieren.

»Was ist denn los?« Janette sah sie von oben bis unten an und schien überrascht, ihre Cousine in einem derart kurzen Kleid zu sehen.

»Da war eine Hexe, die mich verflucht hat. Du musst ihn unwirksam machen. Bitte.« Janette stand auf und ging zu Annika, die am ganzen Leib zitterte. Dann spürte sie auf einmal eine Art Windhauch auf ihrer Haut, aber nichts geschah.

»Oh.« Janette zog verwundert die Augenbrauen hoch und legte ihren Kopf schief.

»Was?« Panik stieg in Annika hoch und sie war kurz davor zu hyperventilieren.

»Du weißt nicht zufällig, wer dich verflucht hat?« Was sollte die Frage? Sie hatte keine Gelegenheit, die Hexe nach ihrem Namen oder ihrer Nummer zu fragen.

»Nein.« Ihre Cousine seufzte und sah sie dann mitfühlend an. Das war nicht gut.

»Das war ein Succubus, meine Süße. Diesen Fluch kann nur sie wieder rückgängig machen.« Annika hingegen stand wie vom Blitz getroffen da und wusste nicht so recht, ob sie weinen oder schreien sollte. Vielleicht beides? Nachdem Janette wieder an ihren Computer gegangen war, murmelte sie leise vor sich hin: »Und ich hab sie auch noch vorgewarnt. Wieso tu ich das, wenn sie sowieso nicht auf mich hört?«

Vor dem Haus ertönte eine Hupe und Annika kam das Taxi wieder in den Sinn. Das war der schlimmste Tag in ihrem Leben!

 

 

1. Kapitel

 

 

»Annika! Du bist wieder da!« Cass sprang von dem unbequemen Sitz der Flughafenhalle auf und rannte ihrer Freundin entgegen. Annika trug ein schickes schwarzes Kostüm und ihre Haare waren jetzt nur noch blond. Ohne diesen unansehnlichen Rotton darin, der sie mehr wie ein Fuchs aussehen ließ.

»Cassy! Du siehst toll aus und so lebendig.« Sie hörte es an Anns energischen Ton, dass sie immer noch sauer war, weil Cass ihr nicht zuerst Bescheid gesagt hatte, dass sie noch am Leben war.

Annika war an ihrem LEEREN Grab fast weinend zusammengebrochen. Nur Janette hatte es mitbekommen, weil Annika erst nach der offiziellen Beerdigung den Mut aufgebracht hatte, zum Friedhof zu fahren. Janette hatte Cassy nach ihrem Wiederkommen ordentlich zusammengestaucht und ihr mit schlimmen Grausamkeiten gedroht, wenn sie nicht sofort Ann anriefe und sich bei ihr entschuldigte.

Ann war kurz nach ihrem Abschied am Friedhof nach Europa geflogen, um ihre seelischen Wunden bei einem kleinen Hexentreffen in Oboynoye in Russland zu pflegen. Als sie Cass am anderen Ende der Leitung gehört hatte, war sie sehr still gewesen. Dann hatte sie etwas von einem grausamen Scherz gemurmelt und hatte aufgelegt. Cass musste ganze fünf Mal anrufen und Annika bestimmt hundert Mal beteuern, dass sie wirklich noch lebte.

Wäre Alex nicht so kindisch gewesen und hätte Josh informiert, wie sie es ihm gesagt hatte, hätte es nie eine Beerdigung gegeben und auch keine entsetzten Gesichter, als sie plötzlich wieder zuhause war. Sie hatte Emily förmlich ansehen können, dass sie fast in Ohnmacht gefallen wäre. Nach dem ersten Schock war sie freudig von jedem umarmt worden. Ihre Tochter sah sie an, als wäre sie nie weg gewesen. Sie hatte gegluckst und an Cassandras Haaren gezogen.

»Wie oft soll ich mich noch entschuldigen? Außerdem war es Alexej, der diesen Schlamassel hätte verhindern können. Er wusste bescheid, dass es mir gut ging.« Ihr war aufgefallen, dass Annika bei seinem Namen etwas zusammenzuckte. Dann dachte sie daran, dass Alex wie ein großer, blonder Raubritter aussah und Ann sich bei jedem Treffen weit von ihm entfernt gehalten hatte. Hm. Von welchem Mann hielt sie sich auch nicht fern?

Sie schloss Annika in die Arme und nahm ihr einen Koffer ab.

»Evan wartet mit dem Wagen am Eingang. Wir fahren dich Heim.« Auch bei seinem Namen zuckte sie zusammen. Was war nur los mit ihr? War das immer noch wegen des Kusses, von dem sie ihr erzählt hatte? Manchmal verstand sie ihre Freundin nicht. »Wie war es in Russland?«

»Kalt! Oboynoye liegt sehr nördlich und fast am Meer. Aber ich war ja nicht zum Vergnügen dort.« Wieder ein Seitenhieb. Plötzlich wurde Cass der Koffer aus der Hand genommen und Evan lächelte sie nachsichtig an. Die anderen aus dem Rudel behandelten sie immer noch wie ein rohes Ei. Das war kaum zu ertragen. Sie war weder krank noch schwanger. Warum konnten die anderen das nicht einfach einsehen und sie etwas tragen oder heben lassen?

»Ich trag das für dich.« Dann sah er Ann an und nickte kurz. Ann tat es ihm gleich.

»Ich trag meine Tasche selbst, danke!« Wann war denn dieser eisige Schneesturm aufgezogen? Von Ann kannte sie es kaum anders. Aber Evan war sonst der Charmeur in Person.

Es wurde eine recht schweigsame Autofahrt. Zum Glück lag Janettes Haus nicht all zu weit entfernt.

»Kommst du heut Abend noch bei uns vorbei? Josh würde dich gern wieder sehen. Er hat dich auch vermisst.« Ann lachte kurz auf.

»Das glaub ich kaum. Ich denke eher, dass er Angst vor mir hat.« Sie sah Evan an, der sie im Rückspiegel musterte. Was ging hier nur vor? Hatte Cass etwas verpasst? »Aber ich komme gern vorbei. Ich hab dir was mitgebracht. Aber ich geb es dir erst heut Abend.« Dann musterte sie Cass fragend. »Wie läuft es so?« Sie zuckte mit den Schultern und antwortete wahrheitsgemäß: »Geht so. Josh gibt sich sehr viel Mühe.« Flüsternd fügte sie hinzu: »Ich hab ihn fürs Erste aus meinem Bett verbannt.« Ann kicherte. Dann lachte sie laut los und hörte erst wieder auf, als sie von Janettes Haus standen. Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und stieg aus.

»Bis heut Abend!«

Als sie mit ihrem Koffer im Haus verschwunden war, richtete Cass ihre ganze Aufmerksamkeit auf Evan.

»Nun erzähl mal. Warum bist du Annika gegenüber so unfreundlich?« Er zuckte kurz zusammen und startete dann den Wagen.

»Wie kommst du denn darauf?« Cass verdrehte die Augen.

»Ich bin doch nicht blind. Ich hab da sehr offensichtlich Abneigung in deinem Blick gesehen. Also, was ist passiert?« Evan seufzte.

»Wir haben uns geküsst.« Und wo lag das Problem?

»Das hat sie mir schon erzählt.« Evan reagierte kein Bisschen auf diese Information. Er war sicher schon davon ausgegangen, dass sich die Freundinnen alles erzählten.

»Dann hat sie mich abgewiesen, als es etwas heißer zur Sache ging.« Cass runzelte die Stirn.

»Und deswegen magst du sie nicht? Weil sie nicht mit dir schlafen wollte?« Evan zuckte nur mit den Schultern, als wäre das eine normale Reaktion. Männer!

 

Am Abend stand Annika vor dem Herrenhaus und klingelte. Josh öffnete die Tür und sah sie grimmig an.

»Annika.« Sie verdrehte die Augen bei seinem Tonfall. Von wegen er hätte sie vermisst. Cass war eine solche Lügnerin. Und doch mochte sie ihn ein klein wenig.

»Ach komm schon! Du wirst mir diese Sache doch nicht mehr übel nehmen, oder?« Als er Cass mit Lydia betrogen hatte, konnte sie es sich nicht verkneifen und schickte ihm einen kleinen Denkzettel in Form einer schweren Magen-Darm-Grippe. Da sie ihre Kraft nicht so ganz unter Kontrolle hatte, verlief die Grippe eher harmlos und er musste nicht sehr leiden. Und trotzdem war er sauer gewesen. Jetzt sah Josh sie erst finster an, doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Das war interessant.

»Nein. Eigentlich hatte ich es ja verdient. Und ich bin auch nicht wegen dir schlecht gelaunt.« Annika grinste und ging an ihm vorbei ins Haus. Sie zog ihre Jacke aus und sagte zuckersüß: »Dann muss es wohl wegen deiner Verbannung aus dem Ehebett sein, hab ich recht?« Sie hörte ihn leise knurren. Oh, wie sehr sie es liebte, ihn zu ärgern. Das machte bei Wölfen irgendwie immer mehr Spaß als bei anderen Wesen.

»Geh ins Spielzimmer!« Sie hatte also Recht. Ihr Kichern schien ihn noch mehr zu ärgern.

»Kommst du nicht mit?« Sie sah, dass er sich versteifte.

»Dann würde es kein schöner Abend für euch werden. Es gibt heute Abend die eine oder andere Person, die ich nicht sonderlich gut leiden kann.« Annika fasste sich theatralisch ans Herz.

»Oh Joshua. Wie du mich verletzt!« Daraufhin ging sie lachend ins Spielzimmer und blieb an der Tür stehen. Wie zur Salzsäule erstarrt. Cass stand vor dem riesigen Plasma-Fernseher und hatte ein Mikro in der Hand. Neben ihr stand Sylvesters Freundin und auf dem Sofa saßen Mark, Evan und Alexej. Er war hier.

Sie wollte auf der Stelle kehrt machen, als Josh sie ins Zimmer schubste und mit den Worten: »Cassandra, die Hexe ist da«, alle Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Sie hob die Hand zum Gruß und vermied Alexejs Blick. Cass kam sofort zu ihr und drückte ihr einen Martini in die Hand.

»Schön das du es geschafft hast. Sicher erinnerst du dich noch an alle.«

»Wie könnte ich auch nur irgendwen hier vergessen.« Sie stellte ihre Tasche in der Nähe der Tür ab, damit sie in einem unbeobachteten Moment schnell fliehen konnte, und machte es sich auf einem Sessel neben Cass gemütlich. Die ganze Zeit spürte sie seinen Blick auf sich. Was für ein großartiger Abend. Sie hätte Cass heute Morgen fragen sollen, wer alles kommen würde. Jetzt verstand sie auch Joshs schlechte Laune.

Er war nicht begeistert, seinen Nebenbuhler hier zu sehen. Konnte Alex nicht einfach wieder nach Russland zurückgehen und aus ihrem Leben verschwinden? Vielleicht sollte sie sich mit Josh zusammentun und Alex rausekeln.

Plötzlich wurde ihr ein Mikro in die Hand gedrückt.

»Du bist dran!« Cassy kicherte. Dieses kleine Biest wusste genau, dass sie nicht singen konnte. Sie traf die Töne nie und verlor dieses blöde Karaokespiel immer. Wirklich immer.

 

Am späteren Abend, gegen halb eins, war Alex der festen Überzeugung, dass er diese kleine Hexe umbringen würde. Sie hatte ihn den ganzen Abend nicht beachtet und fast nur mit Cass und Maya gesprochen. Ihm fiel auf, dass auch Evan nicht begeistert von ihrer Anwesenheit war. Hatte sie ihm das Gleiche angetan?

Cassandra hielt die Gläser von allen ihren Gästen gut gefüllt und nun schwankten alle gehörig, wenn sie aufstanden und mit dem Singen dran waren. Außerdem war die Qualität der Lieder stark gesunken. Es überraschte ihn immer wieder, wie viel weibliche Wölfe vertrugen. Nur Annika schien stark beschwipst zu sein.

Als sich Annika kurz entschuldigte, um sich nach der Porzelanabteilung umzusehen, folgte er ihr. Das war der perfekte Moment, um sie allein abzufangen und mit ihr zu reden. Er hatte die damalige Nacht immer noch nicht verdaut, obwohl er wieder genau so stark war, wie vorher. Als sie endlich aus der Toilette kam, hielt er sie am Arm fest und zerrte sie in eine Ecke, die im Schatten lag. Nur für den Fall, dass eine der anderen auch auf die Toilette musste.

»Was hast du mit mir gemacht?« Sie sah ihn unschuldig an und wich einen Schritt zurück. Dieses Verhalten kannte er nur zu gut von seiner Tochter. Mit dem kleinen Unterschied, dass er seine Tochter liebte und dieser Hexe vor sich am liebsten den Hals umdrehen würde.

»Was meinst du?« Er wurde zornig und umfasste ihren Arm stärker.

»Als wir im Hotel waren.« Ihr Lächeln schwand etwas und in ihre Augen trat ein ängstlicher Ausdruck. Den hatte er bis jetzt noch nicht bei ihr gesehen. Komisch. Warum wehrte sich sein Wolf dagegen, sie zu schütteln und anzuschreien? Weil sie eine Frau war?

»Da hatten wir Sex, glaube ich.« Sie hatte es nur leise ausgesprochen, fast geflüstert. Er drückte sie gegen die Wand und hob sie ein kleines Stück hoch, sodass sie ihm genau in die Augen sehen konnte.

»Annika! Ich war ohnmächtig! Was zum Teufel hast du mit mir gemacht?« Nun stand ihr die Angst ins Gesicht geschrieben. Er hatte sie nie zu Tode erschrecken wollen und Gewissensbisse breiteten sich in ihm aus. Er atmete tief ein und wieder aus. Er musste sich beruhigen und sich förmlich dazu zwingen, sie wieder auf den Boden zu stellen und etwas Abstand zu gewinnen. »Tut mir leid, dass ich laut geworden bin. Erzähl mir bitte, was passiert ist.« Komisch. Sonst verlor er nie die Beherrschung. Er war immer charmant und ruhig. Aber diese kleine Hexe brachte das Schlechte in ihm zum Vorschein. Ihr Körper entspannte sich etwas und sie lehnte sich gegen die Wand.

»Du bist meinem Fluch zum Opfer gefallen.« Er hob die Augenbrauen. Klang sie etwa schuldbewusst? Bedauerte sie, was geschehen war?

»Fluch?« Ihr Blick senkte sich zum Boden und sie zog mit ihrem Fuß Kreise über die Fliesen.

»Keine Sorge. Er ist nicht auf dich übergegangen.« Das wäre ja auch noch besser. Und trotzdem erleichterte ihn diese Aussage ein bisschen.

»Was ist dann passiert?« Sie starrte immer noch auf ihre Füße.

»Jeder Mann Odins, der mit mir schläft, verliert etwas Energie. Menschen sterben.« Sie stellte sich gerade hin, klatschte in die Hände und mit den Worten: »So, dann wäre das ja geklärt«, wollte sie wieder ins Spielzimmer zu den anderen. Aber er stellte sich ihr in den Weg und ließ ihr keine Chance zu fliehen.

»Wie ist es zu diesem Fluch gekommen?« Sie begann an ihrem Armband zu spielen und erwiderte: »Ich hab gegen einen Hexer ein paar Zauber gewirkt. Das mochte er nicht.« Er studierte sie genau. Sie log.

»Die Wahrheit, bitte.« Ihre Augen weiteten sich.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Darleen Alexander
Bildmaterialien: Pixabay
Lektorat: Darleen Alexander
Tag der Veröffentlichung: 22.04.2015
ISBN: 978-3-7368-9093-0

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