„Du verstehst mich nicht!“, schrie ich meinen Mann an. „Versuch doch nur einmal meine Gefühle zu verstehen.“ Mein Mann sah stur auf dem Computer und sagte nur „Du verstehst mich nicht.“ „Du Arsch“ damit drehte ich mich um, nahm meine Tasche für die Arbeit und verschwand aus der Wohnung.
„Verdammtes Arschloch“, fluchte ich vor mich hin, stieg ins Auto und schaltete Heizung und Musik ein.
Voll aufgedreht ließ ich von Ralf Cerne - Warum dein Clown in Endlosschleife laufen, während ich durch die Straßen fuhr.
Tränen stiegen mir in die Augen und verschleierten meine Sicht.
„Das darf doch alles nicht sein. Wieso versteht er mich nicht. Ich liebe ihn, aber ich brauche meinen Freiraum. Nur einmal möchte ich raus. Ausbrechen aus meinem Leben.“
Ich wischte mir über die Augen, diese verdammten Tränen wollten nicht versiegen.
„Du bist ein Idiot. Alles geb ich für dich auf doch du erkennst es nicht. Einmal möchte ich frei sein.“
Eigentlich fahr ich nicht schnell, mein Fahrstil war ruckartig, dennoch achtete ich auf alles. Grüne Ampel, rechts vor links. Doch das Auto, was mir die Vorfahrt nahm, sah ich nicht.
Viel zu schnell kam es immer näher. Durch die Tränen sah ich alles verschwommen. Das Lied lief zum dritten Mal und leise unter Schluchzern sang ich mit. „Der Vorhang fällt, in meiner kleinen Welt …“
Das Auto krachte in die Fahrerseite. Ich wurde durchgeschüttelt und eingequetscht. Schmerzen fühlte ich nicht. Sofort wurde alles still und schwarz.
Gedanken hatte ich keine mehr. Ein Lächeln umspielte meine Lippen und endlich versiegten die Tränen.
Endlich war ich frei.
Texte: © M.Kaspereit
Bildmaterialien: google
Tag der Veröffentlichung: 01.02.2012
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Widmung:
Geschrieben: 01.02.2012