1.Kapitel
Heute sollte der schönste Tag meines Lebens werden. Naja zumindest sagte das mein Stiefvater. Ich kannte meinen echten Dad nicht. Dieses Arsch ist vor meiner Geburt abgehauen.
Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete mein Selbst. Ich trug ein schneeweißes Kleid mit Spitzenbesatz. Oben saß es eng und ab der Hüfte verlief es mit einem Schwung zum Boden.Es hatte keinen zu tiefen Ausschnitt. Timothy (ja mein Stiefvater hieß Timothy) , er war etwas komisch. Abgesehen vom Namen. Er bestand darauf, dass ich alt genug war Verantwortung zu übernehmen und einen von ihm ausgewählten jungen Mann zu heiraten. Ich mein, Kellan war ja ein hübscher Junge. Ich fand seine blonden, leichtgelockten Haare und seine ozeanblauen Augen schon attraktiv, aber min Gott ich war 14. Ich drehte den Kopf langsam nach links und rechts um meine Frisur und mein Make-Up betrachten zu können. Ich glitzerte und funkelte im Schein des Lichtes. Meine braun gefärbten Haare wurden hochgesteckt und ein bodenlanger auch schneeweißer Schleier war befestigt worden. Alles in allem sah ich...schön aus. Ich seufzte laut und lange. Es war einfach zu verrückt. Mit 14 heiraten. Bitte. Mit 16 dreifache Mutter oder was? Ich schaute auf die Uhr an der Wand. Noch 10 Minuten. Meine Nervosität stieg mir den Hals hoch. Es war schlimm. Ich musste mein Leben aufgeben. Für jemanden der es eigentlich genauso wenig wollte wie ich. Wir wollten nur Freunde sein. Wir empfanden zwar füreinander, aber auch nur Freundschaft, mehr nicht. Wir waren uns einig darüber,dass es zu früh war mit 14 und 16 zu heiraten. Wir wollten beide noch unser Leben leben, Fehler machen, Freunde beziehungsweise Freundinnen haben, Etwas ausprobieren, lernen, uns besaufen, aber das natürlich ungebunden. Aber unsere Eltern (seine Eltern und meine Mom sowie mein Stiefvater) ließen sich nicht von der absolut dusseligen Idee abbringen. Sie waren so...verbohrt,stur und überzeugt. Ich seufte erneut. Plötzlich klopfte es wild an der mahaghoni Tür. Ich erschrack und zuckte zusammen. >>Lu?<<drang es hinter der Tür hervor. Ich antwortete nicht. Ich war zu nervös vor dem was noch bevorstand. >>Luna,Layla,Latika,Latanya Nova, antworte Sofort!<< In der Stimme meiner Mom lag Besorgnis und Aggressivität. Ja, unser toller Nachname und dazu noch jeder einzelne meiner dummen,blöden,überflüssigen Vornamen. Tja, das kommt raus,wenn sich die Mutter nicht entscheiden kann welchen Namen sie nimmt. Sie sagte immer mein Vater fand diese Namen toll. Was noch ein Grund mehr war diese Namen grässlich zu finden. Bestimmt Namen seiner heißen, blonden Ex-Freundinnen und Affären. Mein Vater schien auf blonde Frauen zu stehen. Meine Mom war auch blond. Sie hatte mir nicht viel von ihm erzählt,aber das was ich wusste ließ Wut und Ekel in mir aufsteigen. Allein der Gedanke ließ mich wütend werden. Erneut klopfte es wild an der Tür. Ich verdrehte die Augen. >> Mom. Was ist los?<<seufzte ich.>> Du heiratest in..<<Sie machte eine kurze Pause. Wahrscheinlich schaute sie auf ihre Uhr. >>2 Minuten.Los komm schon.<< drängte sie. Ich seufzte erneut. Trotzdem drehte ich mich zur Tür und öffnete sie. Meine Mom stand mit drängendem Blick vor der Tür. Sie tippte mit einem Fuß ungeduldig auf den Boden,die Arme vor der Brust verschrenkt. >>Kommst du mal?Dein Verlobter wartet.<<Immernoch lag diese Aggressivität in ihrer Stimme.Ja,genau Verlobter. Nur,dass er die Hochzeit genauso wenig als Gut empfand wie ich. Ich wusste diskutieren war Zwecklos,deswegen nickte ich nur. Sie zog mich zum Saal, der eher eine Kirche darstellen sollte. Alles sollte ganz traditionell mit Schleier im Gesicht, Hochzeitsmarch, Armstulpen und und und ablaufen. Mom zupfte an mir rum,bevor die Musik anfing zu spielen. Ich schluckte, als es losging. Die zwei großen eichenholz Türen öffneten sich. Ich hasste mich dafür nicht schreiend aus dem Fenster gesprungen zu sein,das übrigens nur im 1.Stock war,es also nicht zu gefährlich gewesen wäre,um vor all dem hier wegzulaufen. Aber ich hatte es Kellan versprochen es für ihn durchzuhalten. Jedoch hasste ich mich trotzdem dafür es nicht getan zu haben. Ich hatte die Gelegenheit,so ganz alleine in dem Zimmer,ohne Mom oder jemand Anderes. Ich atmete tief durch. Die Leute im Saal erhoben sich. Ich fühlte mich immernoch zu jung für Sowas. Trotzalledem hatte ich magenflattern. Kellan stand vorne mit schwarzem Anzug und Lackschuhen. Okay, ich gebe es zu mit dem nervösen Lächeln in seinem markanten Gesicht, sah er ziemlich attraktiv aus. Dieses Lächeln gab mir aber die Sicherheit, dass auch er immernoch dagegen war und sehr nervös dazu. Ich war also nicht die Einzigste,der es nicht wirklich wohl war. Meine Mutter drückte mich in den Raum rein. Mein Stiefvater hakte sich bei mir ein. >>Und nervös?<<fragte er leise,während wir mit langsamen Schritten zum Altar gingen.Was sollte ich schon sein? Glücklich?Nein, nicht,wenn man mich zwang mit 14 zu heiraten.Um einfach das Gespräch abzuwickeln, nickte ich.>>Ich bin aufjedenfall stolz auf dich, Kleine.<<Was brachte mir das jetzt?Was mich aber am meisten störte war,dass er meinte ich sei seine Tochter.Nein,das war ich nicht!Niemals. Auch,wenn ich meinen echten Vater dafür hasste,uns alleine gelassen zu haben,dass ich ihn nie kennengelernt habe,konnte ich Timothy nie als meinen Vater ansehen.Weiter in langsamen Schritten und zum Glück still traten wir zum Altar.Kurz davor ließ Timothy mich los und trat seitwärts ab und stand noch mit dem anderen. Als ich neben Kellan stand und ich sein immernoch nervöses Gesicht sah, wurde mir klar,dass es das Richtige gewesen war nicht wegzurennen.Klar ich hatte noch immer das Verlangen dazu,aber ich hatte es versprochen und hoffte auch Kellan würde sich dran halten.Kellan und ich zwängten uns ein Lächeln auf.In seinen Augen sah ich aber das Gegenteil,wie er sicher auch in meinen.Der Priester oder was auch immer der Mann darstellen wollte in seinem schwarzen Gewand und Ballonkrawatte find an zu reden. Ich hörte nicht wirklich zu. Eher musterte ich Kellen,der gelangweilt aussah und gleichzeitig angespannt.Ich wollte weg. Sofort!Mit 14 heiraten. Bitte!Aber was will man von einem strengen Katholiken erwarten?Ich hörte dem Priester-Typen nicht zu. Ich wartete nur darauf,dass er still wurde,damit ich meinen Part übernehmen konnte und das schnell endete.Ich starrte nur auf Kellan um mir die guten Seiten einzubläuen.Er sah nicht schlecht aus und wir verstanden uns..Ich überlegte.Nein,mehr fiel mir nicht ein.
Texte: diese Idee ist eintig und allein meiner Fantasie entsprungen, d.H die Rechte liegen demnach bei mir
Tag der Veröffentlichung: 21.11.2011
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