Renesmee Cullen
Kapitel 4
Nach der Jagd
Als wir nach der Jagd nach Hause kamen, hatten wir eine Überraschung:
Edward, mein Vater, der eigentlich nur Trübsal bläst und das Handy in der Hand umklammerte, kam zu uns angelaufen und umarmte uns alle hintereinander.
Emmet, der als erster aus der Starre fand, sagte:
"Hey!
Was ist denn mit dir los?
Ist irgendwas mit Bella, oder warum bist du so gut drauf?"
"Bella, sie kommt in Zwei Wochen wieder zurück.
Oh Gott, ich muss aufräumen, es muss alles perfekt sein.", meinte er aufgebracht.
"Dad.
Wie kannst du Ihr verzeihen, nachdem was sie dir angetan hat?"
Er schaute mich einen Moment lang an, in seinem Gesicht war nicht eine Gefühlsregung zu sehen.
"Das bin ich Ihr schuldig, Renesmee.
Nachdem was ich ihr antat, bin ich es ihr schuldig, verstehst du jetzt warum ich ihr verzeihen kann?"
"Nein!
Sie hat dir das Herz gebrochen, und nicht nur dir!
Sie hat sich nicht darum gekümmert wie es uns ging!
Sie...hat sich in den letzten Fünf Monaten nicht gemeldet!
Wir wussten ja noch nicht einmal ob sie noch lebt oder nicht!
Du kannst ihr nicht einfach so verzeihen!
Das geht einfach nicht!"
"Nessie, bitte.
Sie ist doch deine Mutter..."
Ich hatte Tränen in den Augen und als ich merkte das jeder in der Familie für Ihn stand, ging ich zur Tür.
"Wo willst du hin?"
"Weg, weg von euch allen, bis ihr endlich merkt, das es eine Falsche Entscheidung war, ihr zu verzeihen, denn sie wird euch noch mal verletzen."
Als ich zur Tür hinauswar, widmete ich mich meinen Gedanken...
Es war doch Schwachsinn, sie würde doch nicht nach Fünf Monaten auftauchen und so tun als sei nichts geschehen, oder doch?
Wenn ich die letzten Monate noch mal durchging, lief mir ein Schauer über denn Rücken.
Es waren die schrecklichsten Monate die ich je erlebt hatte, und ich hatte so einiges erlebt.
Ich hatte sie fürchterlich vermisst, doch mir wurde klar, dass ich ihr nie verzeihen könnte, nie würde ich ihr verzeihen, für das was sie uns antat...
Ich war so in meinen Gedanken versunken dass ich erst jetzt merkte wo ich angekommen war, als mich etwas warmes umarmte.
"Oh.
Hi Jake..."
Ich lächelte ihn an, und er zurück.
"Wieso bist du noch so spät auf?
Und warum bist du bei mir?"
Neugier spiegelte sich in seinem Gesicht.
"Mmh, also 1.ich hatte einen Streit mit den anderen, deswegen bin ich so spät noch auf.
Und auf deine zweite frage, habe ich keine Ahnung, ich bin einfach hier gelandet."
Ich machte eine Pause.
"Freust du dich etwa nicht, mich zu sehen?"
Ich setzte eine Unschuldsmiene auf und spielte mit meinen Haaren, während ich ihm tief in die Augen schaute.
Ich weiß ein schlechter Augenblick, aber in seiner Gegenwart fühlte ich mich frei.
Er wurde Rot und begann zu stottern.
"N..nein, e..es ist nur"
"Also wenn du mich nicht hier haben willst, kann ich auch gehen."
Ich wandte mich zum gehen, doch Jacob hielt mich am Handgelenk fest.
"Geh nicht."
Meinte er, und seine Stimme war Rauer als sonst.
Ich sah ihn jetzt direkt an, und spürte einen solchen drang Ihn zu küssen,das ich nach gab, mich auf die Zehenspitzen stellte und seinen Kopf runterdrückte.
Als er merkte was ich vorhatte, schob er mich sanft aber bestimmend zur Seite.
"Nessie, dass geht nicht.
Ich habe es Edward und Bella versprochen."
Langsam wurde ich wütend, warum achtete jeder auf die wünsche meiner Eltern, aber nie die von mir?!
"Na gut.
Dann hab ich hier nichts mehr zu sagen."
Ein zweites mal wandte ich mich zum gehen, doch auch dieses mal ließ er mich nicht gehen.
"Ich will nicht, dass wir so auseinander gehen."
"Tja, Pech gehabt, und jetzt lass mich endlich!", schrie ich ihn an.
"Nein!", antwortete er wütend und bestimmend.
Leider vergaß er immer, dass ich zur Hälfte ein Vampir war, und deswegen nicht so schwach wie meine Mutter es gewesen war.
Ich löste seinen Griff von meinem Handgelenk, was doch ziemlich schwierig war, und ging.
Ich wusste das er mir hinterher lief, aber ich beachtete ihn nicht, bis er mich einholte.
"Ich hasse es, wenn du mich einfach so stehen lässt, und dass weißt du."
Mürrisch drehte ich mich zu ihn um.
"Was willst du?"
Fragte ich genervt.
Ich hatte meine Wut noch nie bei ihm rausgelassen und deswegen war er besorgt.
Er schaute mir tief in die Augen, und dann passierte das, was ich nie von ihm erwartet hätte.
Er küsste mich, aber es war kein normaler Kuss.
Dieser Kuss war mit Trauer gefüllt und doch lagen seine Lippen begierig auf meinen.
Ich wollte nicht das er aufhörte, doch das tat er
Er wusste, dass ich noch mehr wollte, und ich wusste, dass er es auch wollte.
Doch statt das zu machen was wir beide wollten, drehte er sein Gesicht zur Seite.
"Entschuldige, das war nicht mit Absicht."
"Mir hat es nichts ausgemacht, von mir aus könntest du ruhig öfter "Ausrutscher" machen."
Ich lächelte ihn an, doch er sah es nicht.
"Ich glaub ich sollte jetzt gehen...", meinte ich geknickt.
Auf einmal starrte er mich an, er hatte Fragen, das wusste ich, doch er sagte nichts.
"Ja..."
Sagte er nur.
Er ließ mich los, und ich wollte gerade gehen, als mir einfiel, dass ich mich ja mit meiner Familie gestritten habe.
Wie durch Zufall Fragte er dann im selben Moment auch:
"Wohin eigentlich?"
Unschlüssig blieb ich stehen, und überlegte.
"Ich weiß es nicht."
Sagte ich automatisch, obwohl ich mir vorgenommen hatte, es ihm nicht zu sagen.
"Ähm, w..wenn du w..willst, d..dann ka..kannst du a..auch bei m..mir sch..schlafen..."
Ich fragte mich warum er in letzter zeit sooft stotterte, doch ich beschloss, dass ich ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen wollte.
Da ich keine Antwort von mir gab, stieg panik in ihm auf.
"Vergiss es, es war eine bescheuerte Frage..."
"Nein, war es nicht.
Ich würde gern bei dir schlafen."
Während ich das sagte wurde sein Grinsen immer Breiter.
Er kam zu mir, nahm meine Hand und dann gingen wir nach La Push.
Als wir bei Ihm zu Hause ankamen, stritten wir uns.
Wir stritten uns, weil er meinte ich könnte in seinem Bett schlafen und er dafür auf dem Mini-Sofa.
Es ging ungefähr eine Stunde lang so, und wir waren uns immer noch nicht einig, als es Paul zu viel wurde, dann scheuchte er uns beide in sein Jake's Zimmer und schloss uns ein.
"Na gut, dann schlafe ich auf dem Boden."
"Oh nein Jake, ich werde auf den Boden schlafen."
Als Paul wütend an der Tür hämmerte zuckten wir beide zusammen.
"Schlaft einfach zu zweit auf dem Bett!"
"Aber Paul!"
"Nichts aber, und jetzt schlafen!"
Ich sah Jake an, der unter seiner dunklen Haut rot wurde.
Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich eigentlich nichts dagegen.
Doch ich wusste, dass Jake sein Versprechen halten würde, und ich musste es hinnehmen, wie sooft...
Ich hämmerte an die Tür.
"Paul!
Mach sofort die Tür auf!"
Doch er machte sich nicht die Mühe dazu.
Genervt drehte ich mich zu Jake.
"Kannst du mir ein T-shirt leihen?"
"Klar."
Er drehte sich um und wühlte in seinem Schrank rum bis er ein sauberes noch heiles T-shirt fand und es mir gab.
"Ehm, könntest du dich bitte umdrehen?"
Er lachte auf und ich zuckte zusammen.
"Wieso?
Mir wäre es lieber ich müsste mich nicht umdrehen..."
Ich wurde Rot, und ich drehte mich sattdessen um.
Ich wollte gerade sein T-Shirt anziehen, als er ihn mir wegnahm.
"Ohne siehst du doch viel besser aus."
"Ach ja?
Tja, zu schade dass du ein versprechen gegeben hast."
Er knurrte, und diesmal fing ich an zu lachen, doch nicht lange, denn er nahm mein Gesicht in seine Großen Hände und Küsste mich so lange und leidenschaftlich, dass meine Beine zu Wackelpudding wurden.
Er hob mich hoch, und schmiss mich aufs Bett.
Dann zog er sich aus, und versuchte auch mich auszuziehen.
"Nein, Jake...
No..noch nicht."
"Warum?
Ich dachte dass wolltest du so."
Er lächelte mich an, doch im selben Moment klingelte mein Handy.
Ich sprang auf und lief zu meinen Hosen.
Es war Alice.
"Was ist Alice?"
Fragte ich etwas genervt.
"Nessie!
Bella ist da, sie will dich sehen!
Und du kommst sofort hierher!"
"Wieso?!
Ich dachte, sie kommt erst in 2 Wochen!
Ihr wisst doch sowieso meine Meinung!"
"RENESMEE CULLEN!!
DU KOMMST JETZT SOFORT HIERHER!!
UND WENN DU NICHT FREIWILLIG KOMMST HOLE ICH DICH!!"
"Alice!"
Zischte ich, doch ich gab auf, es war zwecklos.
"Na gut!
Ich komme.
Ich bin in einer halben Stunde da, doch ich werde nicht lange bleiben."
Entschuldigend sah ich Jake in die Augen und zog mich währenddessen wieder an.
"Es tut mir Leid"
murmelte ich, zog mich an und ging zur Tür.
"Paul, ich muss nach Hause, mach endlich die Tür auf."
Ich hörte wie der Schlüssel sich drehte und dann die Tür aufging.
"Danke.", meinte ich nur, und ging los.
"Warte, ich komm mit.", sagte Jake und folgte mir.
Und so machten wir uns auf den Weg zum Haus, naja eigentlich zu meiner Mutter...
Texte: Renesmee "Nessie" Carlie Cullen
Tag der Veröffentlichung: 03.02.2010
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