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Kapitel 1

Der Wind in der Wüste Rub Al-Khali ist heute wieder sehr stark und beeinträchtigt das weite Sehen von den Männern auf ihren Kamelen. Nur langsam kommen sie voran und in die Nähe des Palastes eines Scheichs. Dem Scheich der ebenfalls auf einem der Kamele sitzt. Scheich Samir. Mit seinen 31 Jahren ist er schon ein angesehener reicher Mann und besitzt einiges. Auch viele Frauen aber er besitzt kein Harem. Selbst wenn viele darüber reden. Nein es ist ein Palast und Samir befreit die Frauen. Beschützt diese und sie haben es gut bei ihm. Er benutzt sie nicht und missbrauchen ist bei ihm auch verboten. Jetzt gleiten seine meerblauen Augen durch die Wüste und er seufzt. Eine Weile braucht er noch bis er zu Hause ist und dann einen Auftrag aufgibt. Eine neue Frau will er haben und vielleicht ist es auch diejenige die er zur Frau nehmen kann. An seiner Seite soll sie sein und ihm immer zur Verfügung stehen. Langsam kommen die Kamele mit ihren Reitern dem Palast näher, passieren kurz darauf das riesige Tor und Samir steigt von seinem Kamel. Nimmt das Tuch vom Mund ab und schreitet in seinen Palast. Weiter in sein Arbeitszimmer und dort nimmt er das Telefon. Ja Technik besitzt er auch und er lebt nicht mehr im letzten Jahrhundert wo die Frauen unterdrückt und verheiratet werden sollen. Bei manchen, muss er zugeben, macht er es doch und kann es nicht ganz ablegen. Er wurde so erzogen. Nun telefoniert er mit einem bestimmten Mann und fordert seine *Ware* ein. Ihm wird versichert, dass er diese so schnell wie möglich bekommt und zufrieden legt er auf. Geht in seine Gemächer und zieht sich um. Nun kann er nur noch warten und Geduld aufbringen. Bis er sie bekommt und dann widmet er sich nur noch dieser Frau, die bald mit ihm sein Bett teilen wird…

 

Die Sonne prallt auf den Asphalt vom Flughafen Abu Dhabi. Touristen wischen sich immer wieder den Schweiß von der Stirn und eilen in die Flughafenhalle wo es sehr kühl ist. Ich genieße eher das warme fast heiße Wetter und gemütlich folge ich den Menschen. Sobald ich die Halle betreten habe umspielt mich die kühle Brise, welche aus den Klimaanlagen kommt und schlendere zum Kofferband. Warte dort in der Menge und sobald meine Koffer erscheinen, schnappe ich sie mir. Schiebe den Gepäckwagen zum Ausgang und winke ein Taxi herbei. Lange brauche ich nicht zu warten, denn schon bald ist eines frei und hält vor mir. Ein dunkelhäutiger Mann steigt aus, nimmt meine Koffer und verstaut sie im Kofferraum. Ich steige derweil ein, schnalle mich an und sobald der Fahrer sitzt, sage ich ihm wo ich hin will. „Zum Hotel ‚Orient‘ bitte.“ Der Fahrer nickt, fährt los und reiht sich in den dichten Verkehr von Abu Dhabi ein. Ich sehe derweil aus dem Fenster und genieße die Aussicht. Dies ist mein erster Urlaub fernab von New York wo ich lebe und arbeite. Hart arbeite, denn ich leite eine Firma und endlich kann ich sie zurück lassen.

 

Ich bin Single und man kann sich auch denken wieso. Ich bin normal. Total normal. Habe etwas mehr auf den Hüften und bin auch nicht gertenschlank. Deswegen fällt es mir auch so schwer. Vor allem da ich nicht flirten kann. Stelle mich dabei höchstwahrscheinlich dämlich an. Auf jeden Fall habe ich noch keinen Freund gehabt. Noch nie in meinem Leben und ich bin schon 22 Jahre alt. Peinlich sehr peinlich. Doch nun will ich abschalten und meinen zweiwöchigen Urlaub genießen. Entspannen und ein Buch schreiben. In meiner Freizeit schreibe ich sehr gerne aus Leidenschaft und vielleicht kann ich irgendwann ein Buch in die Buchläden bringen. Ein großer Wunsch. Nach einer kleinen Fahrt hält das Taxi vor diesem Hotel und sofort kommt ein Hotelpage an. Er nimmt meine Koffer entgegen, begrüßt mich in einem perfekten englisch und führt mich nach drinnen. In der Empfangshalle ist es kühl, ich streiche mir mein blondes langes Haar zurück und trete an die Rezeption. Eine Frau steht dahinter, sie lächelt und tritt auf mich zu. „As-salamu alaikum. Was kann ich für sie tun?“, begrüßt sie mich und ich lächle.

 

 „As-salamu alaikum. Ich möchte gerne einchecken.“ Die Frau nickt, wendet sich ihrem Computer zu und als ich ihr meinen Namen gesagt habe, gibt sie mir die Checkkarte und ich folge dem Hotelpagen. Mit dem Fahrstuhl fahren wir in den dritten Stock, gehen den Gang entlang und vor einer Zimmertür halten wir an. Ich darf mein Zimmer selber öffnen, der Hotelpage stellt meine Koffer rein, verneigt sich vor mir und ich gebe ihm Trinkgeld. Er bedankt sich, lässt mich alleine und ich kann mich umschauen. Es ist eine schöne große Suite, hat eine Minibar, ein großes Himmelbett und ein tolles Badezimmer. Selbst einen großen Balkon habe ich, ich öffne die Balkontür und trete nach draußen. Eine warme Brise umweht mich, ich habe den Blick auf einen großen blauen Pool und sehe viele Frauen bedeckt. So werde ich auch aussehen. Muss mich den Dingen hier anpassen, denn ich will nichts falsch machen. Also packe ich erst einmal meine Koffer aus, ziehe mir etwas an, was nicht zu viel Haut zeigt und verlasse meine Suite. Fahre nach unten, komme wieder in die Empfangshalle und schaue mich um.

 

Es gibt eine Sitzecke wo man sich aufhalten kann, ich sehe einige Menschen dort sich unterhalten und werde ganz kurz stutzig. Beobachtet mich etwa dort ein Mann der nicht wirklich zu erkennen ist? Komisch. Ich lasse mich jedoch nicht davon beirren und komme nach draußen neugierig schaue ich mich um und gehe einfach mal los. So viele Menschen die kulturelle Kleidung tragen und sich in ihrer Sprache unterhalten. Die neuen Eindrücke prasseln auf mich ein und ich mache mich auf den Weg zum Basar. Genieße meinen Urlaub und entspanne mich beim spazieren. Nach einer halben Stunde komme ich zum Basar, werde regelrecht erschlagen und freue mich. So viele Dinge, Gerüche und vieles mehr sind zu entdecken und ich weiß nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Also schlendere ich durch die Straße und erkunde jeden einzelnen Stand. Werde von den Verkäufern angesprochen und die Ware bekomme ich auch angeboten. Bei einigen lasse ich mich erweichen und kaufe die Ware auch. Ein bischen weiter die Straße entlang ist ein Stand mit vielen Körben und Frauen in Saris aus einem Palast, welche die Körbe verkaufen. Einer hat es mir besonders angetan, er hat am Rand Verzierungen und den kaufe ich sofort. Die junge Frau bedankt sich, ich lächle und gehe weiter.

 

In diesen Korb packe ich alle meine Sachen rein und als die Sonne langsam untergeht, bin ich auf dem Weg zurück zum Hotel. Unterwegs habe ich jedoch ein komisches Gefühl und ich drehe mich immer wieder um. Kann aber niemanden sehen. Sicher fühle ich mich im Hotel, bringe meine Sachen in die Suite und dann dusche ich. Ziehe mir etwas Frisches an, verlasse die Suite abermals und gehe unten ins Hotelrestaurant. Dort setze ich mich an einen der vielen Tische, nehme die Speisekarte und suche mir etwas aus. Bekomme schon mal etwas zu trinken und es ist ein Glas Sekt. Dieser mundet, prickelt auf der Zunge und schmeckt richtig gut. Hammelfleisch mit Reis und Datteln, dazu Minztee und frisch gebackenes flaches Brot habe ich mir ausgesucht, gebe die Speisekarte wieder ab und warte nun in Ruhe auf mein Abendessen. Dabei fällt mir der Mann wieder auf und ich sehe ihn in der Spiegelung des Fensters. Wie er auf der anderen Seite des Raumes an einem Tisch sitzt und bei ihm ist eine verhüllte Gestalt. Soweit ich erkennen kann ist das ein Mann.

 

Jedoch ob er mich anschaut oder nicht kann ich von meinem Platz aus nicht sehen und das ist mir eigentlich auch egal. Ich bin hier um Urlaub zu machen und nicht um mir Gedanken über andere zu machen, die hier essen. Zum Glück kommt mein Essen, ich bedanke mich und dann kann ich in Ruhe speisen. Einfach ein Gaumenschmaus, denn meine Geschmacksnerven tanzen Samba und ich könnte fast jubeln. Aber nur fast. Zudem trinke ich noch den Minztee und das bringt mich fast vor Freude um. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gegessen und hier ist der Himmel auf Erden. Eindeutig ein Geschmacksorgasmus. Dieser erste Abend in Abu Dhabi ist wirklich erlebnisreich und ich vergesse komplett diese Männer, die mich sowieso nicht interessieren. Nachdem ich gegessen habe lasse ich mir nur noch den Wein munden und schaue aus dem Fenster. Die Sonne ist untergegangen, alles erstrahlt in den Nachtlichtern und es ist noch immer etwas los. Wie in New York. Die Stadt die niemals schläft.

 

Mit der Zeit leert sich das Restaurant, die beiden Männer auf der anderen Seite des Raumes sitzen noch immer an ihrem Platz und unterhalten sich. Ich erhebe mich von meinem Platz nachdem ich meinen Wein ausgetrunken habe, nicke den Angestellten lächelnd zu und fahre nach oben in meine Etage, wo sich meine Suite befindet. Diese betrete ich auch, schließe die Tür hinter mir und seufze wohlwollend auf als ich aus den Schuhen komme. Diese kicke ich einfach zur Seite, ziehe mich auf den Weg zum Badezimmer aus und nehme ein heißes Bad. Entspanne mich dabei und es ist richtig gut für mich und meine Seele. Natürlich auch für meine Haut und ich bin mir sicher, dass dieser Urlaub einfach ein wunderbares Erlebnis wird. So viel werde ich sehen und so viel gibt es zu besuchen. Das werde ich alles am nächsten Tag in angriff nehmen und ich will so viel schaffen wie es nur geht.

 

Mit der Zeit wird das Wasser in der Badewanne kalt, ich steige raus und wickle mich in ein großes flauschiges Handtuch. Lasse das Wasser ab, gehe in die Suite zurück und öffne den Kleiderschrank. Betrete diesen da er begehbar ist und suche mir für die Nacht etwas luftig Leichtes aus. Ein Geräusch lässt mich inne halten, ich sehe über meiner Schulter zurück aber kann nichts erkennen. Neugierig bin ich dennoch, verlasse den Kleiderschrank und schaue genau nach. Auch im Badezimmer, kann jedoch niemanden erkennen und runzle die Stirn. Ein Lufthauch weht mir entgegen, ich schaue zum Balkon und bin verwundert. Kann mich nicht erinnern, die Balkontür aufgelassen zu haben. Also gehe ich dorthin, trete auf den Balkon und schaue nach unten. Nichts zu sehen oder irgendetwas Ungewöhnliches zu entdecken. Also verlasse ich den Balkon, schließe die Tür und hole endlich mein Nachthemd und ein Höschen aus dem Kleiderschrank.

 

Verschwinde wieder im Badezimmer, trockne mich ab und hänge das Handtuch über die Heizung zum trocknen. Nehme meine Bodylotion zur Hand, entferne die lästigen Haare an gewissen Stellen meines Körpers und dann creme ich mich ein. Sobald ich mir auch die Zähne geputzt habe, ziehe ich das Höschen und das Nachthemd an und verlasse das Badezimmer. Schlage bei meinem Bett die Decke zurück, schüttle die Kissen aus und summe vor mich hin. Dabei nicht die leisen Schritte zu vernehmen, denn diese sind wirklich leicht und auch nicht mitbekommend, dass jemand hier ist. Als ich abermals das Geräusch höre wirble ich herum, sehe diesen Mann aus dem Restaurant und will schreien. Doch er packt mich, presst mir ein Tuch auf Mund und Nase und voller Panik atme ich alles ein. Dabei wird mir ganz schwummrig, die Suite dreht sich wie auf einem Karussell, ich verdrehe die Augen und dann bin ich auch schon weggetreten.

Kapitel 2

 

Mit der Zeit komme ich wieder zu mir und fühle mich noch ganz benommen. Nur langsam öffne ich die Augen, blinzle und schaue mich um. Dies ist nicht meine Suite und ich bin auch nicht mehr im Hotel. Nackt liege ich auf etwas weichem, setze mich auf und Ketten klirren. Ich schaue danach, eine Kette führt von der Wand zu meinem Hals und als ich diesen berühren will, spüre ich ein Metallhalsband. Ich sitze auf einer Matratze, bin in einem Kellerraum und schaue mich noch weiter um. Links geht es in ein spärliches Badezimmer, keine Tür zum schließen ist vorhanden und ich seufze. Entführt, eingesperrt und erniedrigt. Dass ist das Einzige was mir durch den kopf geht. Mehr nicht. Also mache ich das Beste draus und warte einfach ab. Irgendwann geht die Tür auf und ein Mann tritt ein. Er trägt einen Kaftan, ist noch jung und setzt sich an den Tisch, welcher an der Wand steht. Ein Scheich. Das sehe ich sofort, groß und dominant. Er hat so eine gewisse Ader, sein Blick eher eiskalt und es rieselt mir den Rücken hinunter. Schweigend betrachtet er mich von oben bis unten, ich habe die Beine eng an den Körper gezogen und verhindere somit, dass er mich komplett nackt sieht.

 

Wobei ich keine Ahnung habe, ob er mich schon so gesehen hat. Mit nichts als Haut. Was mit meinen Sachen passiert ist und ob man mich schon sucht, kann ich mir nicht selber beantworten. Gerne würde ich wissen wollen, was dieser Scheich von mir will. Ob er auch reden kann? na klar ich Dussel. Nur nicht dann wenn ich es will, sondern wenn er Lust dazu hat.

„Du fragst dich was du hier zu suchen hast. Das kann ich dir gerne beantworten. Ich habe eine Frau gesucht die ich als Sklavin halten kann und du bist die Auserwählte. Etwas Besonderes. Du wirst bei den Frauen mit wohnen und auch schlafen. Außer ich rufe nach dir, dann kommst du unverzüglich zu mir. Deine Aufgaben sind es mich zu waschen, zu massieren, mir beim Essen Gesellschaft leisten, beim mir schlafen und natürlich auch für mein Vergnügen. Wenn du dich daran hältst wird es dir hier gut ergehen. Wenn nicht, dann werde ich dich dafür hart bestrafen. Mich sprichst du mit *Herr* an und du hast immer den Kopf gesenkt. Ich will, dass du nackt bist, wenn du bei mir bist. Also ziehst du dich nackt aus, wenn du meine Gemächer betreten hast. Verstanden?“

 

Seine meerblauen Augen haben einen strengen Blick aufgesetzt und er wartet auf eine Antwort von mir. Also was sage ich nun zu ihm? Das er ein verdammter Dreckskerl ist und mich mal am Arsch lecken kann? Würde er sicherlich auch noch machen, denn dieser Mann kennt keine Hemmungen.

„Ja verstanden“, meine ich nur und sehe ihn nicht mehr an.

Abrupt steht er auf, schreitet auf mich zu und packt mich an meinen Haaren. Zerrt meinen Kopf in den Nacken und sieht mich streng an.

„Ja was?“

Meine Augen füllen sich mit Tränen da es schmerzt und ich blinzle um ihn besser sehen zu können.

„Ja Herr“, bringe ich hervor, er lässt meine Haare los und tätschelt mir den Kopf.

„Braves Mädchen. Ich werde dich erst einmal zeichnen, damit jeder sehen kann, dass du zu mir gehörst“, meint er, macht mich von der Wand los und zieht mich auf die Beine.

„Du gehst hinter mir und Kopf gesenkt.“

 

Ohne dass ich etwas erwidern kann verlässt er mit mir dieses Zimmer und führt mich einen Gang entlang. Ich gehe hinter ihm, habe den Kopf gesenkt und wage es auch nicht aufzuschauen. Es ist mir peinlich nackt zu sein und traue mich auch nicht, mich zu bedecken. Zumindest zu versuchen. Vor allem da ich mehr auf den Hüften habe und nicht gerade schlank bin. Schäme mich deswegen auch. Der Scheich führt mich in ein Zimmer, dort ist eine liege und ein Mann wartet schon auf uns. ich muss mich auf die Liege legen, werde festgeschnallt und bekomme nun Angst. Was haben die mit mir vor? Der Scheich stellt sich an die Wand, verschränkt die Arme und nickt dem Mann zu. Dieser zieht sich Gummihandschuhe an, ich bin starr vor Angst und dann desinfiziert er die Stelle bei meiner Hüfte. Einen Blick werfe ich ihm dennoch zu und er hat eine Tätowiermaschine in der Hand. Fängt an zu tätowieren und konzentriert sich dabei. Ich spüre diese Stiche, es tut schon weh und ich versuche still zu liegen. Tränen kommen mir dennoch und laufen mir über das Gesicht.

 

Es dauert seine Zeit bis er endlich fertig ist, die Stelle noch abdeckt und ich werde befreit. Jede Bewegung ziept, ich wische mir die Tränen weg und der Scheich nickt zufrieden. Entfernt auch das metallische Halsband samt Kette und ich fahre mir am Hals entlang. Bekomme aber ein ledernes Halsband um und werde aus dem Zimmer geführt. Weiter den Gang entlang, eine Treppe nach unten und zu einem riesigen Saal. Dort sind viele Betten, Frauen sitzen zusammen und fertigen Körbe an. Hier kommen diese Körbe also her. Als der Scheich eintritt ist die Arbeit sofort unterbrochen und alle neigen den Kopf.

„Dalia? Komm her“, sagt der Scheich in einem ernsten Tonfall und eine Frau kommt zu ihm.

Diese scheint noch recht jung zu sein, hat eine hübsche Figur und hinkt leicht.

„Ja Herr?“

„Das hier ist Joy und wird ab heute bei euch mit wohnen und leben. Gebe ihr Kleider und zeige ihr alles. Auch den Palast“, befiehlt er ihr, die Frau nickt und der Scheich verschwindet.

„Hallo Joy und willkommen im Palast von Scheich Samir. Ich gebe dir erst einmal die Kleidung und dann zeige ich dir alles“, begrüßt sie mich und geht voran in ein Nebenzimmer.

 

Langsam folge ich ihr, sehe die vielen Kleider und Dalia bleibt vor einem Schrank stehen.

„Das hier ist deiner. Dein Name steht auch drauf und es ist jeder Frau untersagt im Schrank der Anderen zu wühlen und zu schnüffeln.“

Ich nicke, öffne den Schrank und es sind ausschließlich nur Saris in allen erdenklichen Farben. Ich wähle einen hellgrünen, Dalia hilft mir beim anziehen und dann gehen wir wieder zurück. Dalia zeigt mir den gesamten Palast, draußen gibt es einen Pferdestall, Kamele, Beete und viele Bäume mit Datteln. Arbeiter pflücken die Datteln, Frauen sind unten und sortieren die Datteln, Gute und Schlechte werden getrennt. Wir gehen langsam weiter, eine Mauer ist um diesen Palast gebaut und am Tor stehen auch Wachen. Man kann hier also nicht fliehen. Vor allem da um den Palast herum nur Wüste ist. Nach einer Weile kommen wir wieder rein, gehen in den Saal und Dalia zeigt mir noch meinen Schlafplatz. Alles Weitere werde ich sehen, Dalia setzt sich wieder zu ihrer Arbeit und flechtet ihren Korb weiter.

 

Da ich niemanden kenne setze ich mich zu ihr und schaue ihr zu. „Möchtest du es mal versuchen? Am Anfang ist es nicht einfach aber mit der Zeit wird es besser. Komm ich zeige es dir.“ Dalia ist total freundlich, zeigt mir mit neuen Zweigen wie man anfängt einen Korb zu flechten und übergibt mir dann diese angefangene Arbeit. Erst fällt es mir schwer doch je weiter ich komme, umso besser wird es und am Ende ist der Korb ein ansehnlicher. Dalia ist zufrieden, reicht mir neues Arbeitsmaterial und ich arbeite an ihrer Seite. Warum ich das hier mache? Ganz einfach, denn sobald es Nacht wird versuche ich zu fliehen. Das hier alles will ich gar nicht machen und sehe es auch nicht ein, hier weiter zu leben. Ich habe ein Leben in New York, meine Firma und einiges mehr. Man wird mich doch suchen und retten? Oder etwa nicht? Nein daran darf ich nicht denken! Ich muss meinen Mut sammeln und es versuchen. Das ist mir sehr wichtig.

 

Mit der Zeit habe ich den zweiten Korb weit bekommen und dann gibt es Essen. Abendessen. Tabletts werden von Männern gebracht, auf Tischen abgestellt und die Arbeiten werden nieder gelegt. Dalia hat etwas zu essen geholt und reicht mir meinen Teller. Ich bedanke mich, fange an zu essen und es schmeckt. Gefüllte Datteln sind auch dabei, sie schmecken köstlich und ich entspanne mich dabei. Dalia sitzt neben mir, isst ebenfalls und bringt dann unsere leeren Teller weg. Die Frauen beschäftigen sich nun mit sich selber, gehen baden oder lesen ein Buch. Ich verziehe mich auf mein Bett, habe die Beine ausgestreckt und schone somit die Stelle, welche tätowiert wurde. Das bekomme ich zudem auch nie wieder weg und ich weiß auch nicht, was mir da in die Haut gestochen wurde. Dalia hat ihr Bett genau neben meins, sie ist baden gewesen und in einem Nachthemd legt sie sich ins Bett.

 

Ich sehe zu ihr, lächle und lege mich hin. Seufze und schaue aus dem Fenster. „Vermisst du dein Zuhause?“, fragt mich Dalia und ich drehe mich auf die Seite. „Ja vermisse ich. Mein New York. Dort lebe und arbeite ich.“ „Wie ist es in New York? Ich war dort noch nie gewesen. Habe nur in der Wüste gelebt.“ „New York ist eine Stadt die  niemals schläft und wird auch Big Apple genannt. Tag und Nacht ist etwas los und es ist schön dort zu wohnen.“ „Big Apple. Klingt witzig. Wieso heißt die Stadt eigentlich so?“ Ich setze mich auf und lächle. „So genau kann man das nicht sagen, denn es gibt viele Theorien dazu. Vielleicht gibt es ja ein Buch was du dir besorgen kannst“, antworte ich und Dalia nickt. „Ja morgen dürfen wir in die Stadt und da kaufe ich mir da Buch. Aber jetzt will ich nur schlafen. Gute Nacht Joy.“ „Gute Nacht Dalia.“ Ich lege mich wie sie hin, decke mich zu und das Licht wird gelöscht. Einige unterhalten sich noch, ich strecke mich und schlafe auch ein. Zumindest tue ich so als würde ich schlafen. In Wahrheit warte ich bis alle schlafen.

Kapitel 3

 

Es dauert noch seine Zeit und dann habe ich meine Chance. Leise stehe ich auf, gehe erst einmal auf die Toilette und wahre den Schein. Dort ziehe ich mir aber etwas Anderes über, verschleiere mich und husche im Dunkeln durch die Gänge. Drücke mich in die dunklen Ecken wenn eine Wache vorbei kommt und eile weiter. Komme dann nach draußen, schleiche im Schatten des Palastes entlang und klettere an einer günstigen Stelle nach oben. Auf der anderen Seite des Palastes springe ich auf die Mauer und von dort aus nach unten. Frei! Ich könnte jubeln, wenn die Lage nicht so ernst wäre. Also renne ich einfach los und komme weit. Sehr weit. Bis ich eingeholt werde vom Scheich persönlich. Er ist auf einem Pferd, packt mich um die Taille und schon liege ich über seinem Pferd. Doch er reitet nicht zurück, irgendwo in die Ferne und dann durch einen Bogen aus Felsen. Als er anhält, sich vom Pferd schwingt und mich runter hebt, kann ich sehen wo wir sind und bin erstaunt. Eine versteckte Oase, er hat mich aber noch immer fest umklammert und trägt mich zu einem Felsen.

 

Dort setzt er sich, legt mich über seine Knie und schiebt den Kaftan hoch und dann schrei ich auf als seine Hand auf meinem nackten Po landet.

„Zapple nicht rum sonst landest du auf dem Boden“, warnt er mich, ich zittere und ein weiterer Treffer landet.

Ich schrei abermals auf, er versohlt mir wirklich den Hintern und mit der Zeit brennt mein armer Po. Ich wimmere nur noch auf, schluchze und keuche auf als er mir zwischen die Beine fasst.

„Das hat dir gefallen. Du bist richtig schön feucht geworden“, meint er und ich kann ein Glucksen hören.

Ich kann es nicht fassen und bin innerlich überrascht. So etwas hat mich erregt? Sonst bin ich doch eher für den normalen Sex. Ohne jegliche Art von Züchtigung aber innerlich habe ich mich danach gesehnt, es auszutesten. Nur habe ich mich nie getraut in diversen Clubs zu gehen. Hier und jetzt habe ich es gemerkt und kann es noch immer nicht glauben.

 

Samir, so heißt er, stellt mich auf die Beine und ich richte den Kaftan.

„Wir reiten jetzt zurück und du wirst nie wieder so einen Versuch starten.“

Ich sehe ihn an und recke das Kinn.

„Du glaubst auch ich wäre nur eine Ware oder? Ich bin eine Frau und verdiene Respekt so wie das Gesetz es sagt.“

Samir hält inne, dreht sich zu mir um und kommt auf mich zu. Drohend wie ein Berg, ich weiche zurück und er hebt mich über seine Schulter. Gibt mir abermals einen kräftigen Klaps auf den Hintern, ich schrei auf und er legt mich über das Pferd. Schwingt sich dann rauf und reitet mit mir zurück. Kaum sind wir im Palast als er mich in seine Gemächer trägt und dort lässt er mich einfach in die Kissen fallen. Zieht sich vor mir aus, ich sehe viele Narben auf seinem Körper und sein Gemächt ist beträchtlich. Schnell sehe ich woanders hin und versuche die Röte in meinem Gesicht zu verbergen.

 

Plötzlich ist er über mir, ich schaue auf und er hat eine lockere Hose an.

„Ausziehen!“

„Was?“

„Ausziehen habe ich gesagt und das sofort!“

„Ich höre wohl nicht richtig? Du befehlst mir? Hast wohl den Knall nicht gehört!“

„Freche Göre! Das werde ich dir noch austreiben.“

Samir packt mich, reißt mir mit einem Ruck die Klamotten vom Leib und schleift mich zu seinem bett. Schupst mich in die Kissen und kommt nach. Mein Herz rast, ich verspüre Angst und Unwissenheit, aber das ist unbegründet. Er legt sich neben mich und deckt sich zu.

„Schlafe jetzt und wage es nur nicht mich töten zu wollen. Das würde dir nicht gut tun“, knurrt er noch und ist auch schon eingeschlafen.

Ich ziehe die decke über mich, rolle mich zusammen und sehe ihm beim schlafen zu. Mich überkommt aber die Müdigkeit, ich gähne herzhaft und bin dann selber im Land der Träume.

 

Am nächsten Morgen werde ich wach, liege noch immer in seinem Bett und er ist fort. Naja nicht weit weg, denn ich kann das Wasser rauschen hören und setze mich auf. Die Decke rutscht von meinem Oberkörper und ich ziehe es sofort wieder hoch. Kurz darauf erscheint Samir und hat ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Sein Haar liegt nass auf seinem Kopf und ich lecke mir unbewusst die Lippen. Was für ein Mann. Aber was denke ich denn da? Er ist ein Mistkerl und hat mich entführen lassen. Mein Sturkopf kommt wieder an die Oberfläche und ich warte ab.

„Geh duschen, denn das Frühstück kommt gleich und ich will, dass du draußen den Tisch deckst. Genau genommen auf meinem Balkon und das nackt“, befiehlt er mir und sieht mich an.

„Du kannst mich mal! Mache es selber, denn ich bin nicht deine Sklavin“, zische ich, stehe auf und habe die Decke um meinen Körper gewickelt.

 

Will ins Badezimmer aber komme nicht weit, denn Samir hat mir die Decke weggerissen und ich schrei auf. Er packt mich, schleift mich ins Badezimmer und sobald ich unter der Dusche stehe bin ich auch schon gefesselt. An der Decke der Dusche ist ein Haken, er führt das Seil dort lang und ich stehe mit gestreckten Armen in der Dusche. Er dreht das Wasser auf, es trifft mich und nimmt den Schwamm. Ich kann mich jedoch noch immer wehren und trete nach ihm. Da packt er mich an den Beinen, macht Manschetten um die Fußgelenke und diese befestigt er an den Ringen die unten am Boden sind. Jetzt kann ich mich nicht mehr rühren und er seift mich ein. Nimmt jede Körperpartie und auch meine Scheide bleibt nicht aus. Ich bin beschämt und fühle mich als niederes Wesen. Er nimmt sich viel Zeit für meine Körperpflege, ist dann fertig mit der Seife abwaschen und holt mich aus der Dusche. Wickelt mich in ein Handtuch, trocknet mich ab und schon habe ich ein Halsband um.

 

„Das wirst du tragen und kannst es auch nicht entfernen. Es zeigt, dass du meine persönliche Sklavin bist“, sagt er nur und es klopft an der Tür.

Diese geht kurz darauf auf, eine Frau bringt das Essen und verneigt sich, bevor sie wieder geht. Samir sieht mich an, ich nehme das Tablett und gehe den Tisch draußen decken. Es ist richtig demütigend, dann stelle ich das Tablett weg und Samir drückt mich zu Boden.

„Hinknien, Beine spreizen und Kopf gesenkt halten, während ich frühstücke.“

Ich habe den Kopf gesenkt, bleibe in dieser Haltung und er setzt sich. Nun bin ich neben ihm und denke nach. Abhauen kann ich nicht, denn er würde mich wieder einfangen und wer was er dann macht. Daran will ich gar nicht denken. Er lässt es sich neben mir schmecken und das bringt mich zum ausrasten. Ich springe auf, knalle ihm den Teller Spiegelei ins Gesicht und türme die Gemächer. Schnappe mir einen Kaftan, ziehe ihn über und renne durch die Gänge.

 

Weiche den Wachen aus die mich schnappen wollen, höre sie hinter mir und ich renne noch schneller als ich das schon mache. Nehme den Weg zum Stall, hole ein Pferd, schwinge mich drauf und reite durch das sich gerade öffnende Tor. Rein in die Wüste und immer weiter. So weit mich das Pferd bringt und ich schaue auch nicht zurück. Was mich zu dieser Tat bringt? Das weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Verzweiflungstat würde ich mal sagen, denn ich kann das einfach nicht. Tränen laufen mir über die Wangen, verwischen mir die Sicht und ich blinzle. Höre dann Hufe im Sand, drehe mich um und Samir folgt mir. Das spornt mich an, ich hole aus dem Pferd alles und bin noch weiter voraus. Samir holt jedoch auf, hat mich erreicht und greift in die Zügel. Mein Pferd kommt zum stehen und ich werde vom Pferd gezerrt.

„Spinnst du oder was? Wie kannst du es wagen mich so zu demütigen? Ich bin Wüstenprinz Samir ElBakum ein Scheich und du hast es wirklich getan“, schimpft er und schüttelt mich dabei.

Ich trete ihn, schlage ihn und beiße ihn auch.

 

Samir ist offenbar überfordert, hält mich fest und dann drückt er mich an sich. Schlingt seine starken Arme um mich und wartet bis ich mich beruhigt habe. Ich schluchze und weine hemmungslos, kann mich einfach nicht beruhigen und bekomme langsam Kopfschmerzen. Merke das ich an ihm lehne, drücke ihn von mir weg und wische die Tränen aus meinem Gesicht.

„Das hast du auch verdient und wenn du Prinz Alladdin wärst, ist mir das egal“, murre ich und drehe mich um.

Sehe durch die Wüste und schweige.

„Lass mich einfach gehen Samir und dann hast du mich los. Für immer“, meine ich und will mich umdrehen, als Pferde durch die Wüste kommen und Samir mich sofort hinter sich zieht.

„Keinen Ton und nicht hinsehen. Hier gelten andere Gesetze“, zischt er mir zu und ich sah zu Boden. Nur nicht aufschauen.

 

Die Hufgeräusche verstummen und ich spüre, dass wir umringt sind.

„Sieh mal einer an. Samir ElBakum der Scheich aus dem kleinen Palast. Wüstenprinz und Frauenheld“, ertönt eine schmierige Stimme und mir läuft es eiskalt den Rücken runter.

Auch wenn ich ihn nicht sehen kann finde ich ihn widerlich und er macht mir Angst.

„Abdul der Schleimer in Person. Du bist in meinem Revier. Also sehe zu, das du Land gewinnst“, erwidert Samir und das bringt mir einen Schauer ein.

Jetzt ist er eisig und dominant. Zeigt, dass er der Herr ist und niemand ihm widersprechen darf. Das Lachen von Abdul reißt mich aus meinen Gedanken und ich lausche dem Gespräch.

„Ach führst du deine Frauen in der Wüste aus? Die muss neu sein oder? Bisher habe ich sie hier noch nie gesehen.“

 

Ich höre wie er von seinem Pferd steigt und werde mit herum gedreht, als Samir sich wendet.

„Sie ist mein und wird es auf ewig sein. Also verschwinde von hier“, zischt Samir und ich spüre seine Anspannung in jeder Faser seines Körpers.

„Ach komm schon Samir. Weist du denn nicht mehr, wie wir uns die Frauen geteilt haben? Auf Brüderlichkeit“, höre ich Abdul sagen und zittere.

Doch schon sind Pferde zu hören und ich spüre Hilfe.

„Was wollt ihr hier Abdul? Ihr seid hier nicht willkommen“, höre ich eine Stimme und atme tief durch. „Verstehe. Dann reite ich weiter. Aber lass dir gesagt sein, Samir. Ich bekomme alles was ich will.“

Ich schaue kurz auf, sehe diesen Widerling und wie er auf sein Pferd steigt. Schnell ist mein Kopf wieder gesenkt und sie reiten davon. Endlich hebe ich den Blick, sehe ihnen nach und bin erleichtert. Samir hebt mich hoch, setzt mich auf sein Pferd und schwingt sich hinter mich auf dessen Rücken.

 

„Wir reiten zurück und ich will wissen, was er vorhat“, zischt Samir und wir reiten zum Palast zurück.

Dort bringt mich Samir zu den Frauen und geht wortlos davon. Ich sehe ihm nach, wende mich um und leiste Dalia Gesellschaft.

„Hey da bist du ja. Ich habe schon gedacht, du hast Fersengeld gegeben“, sagt sie und strahlt mich freudig an.

„Nein alles gut. Ich bin hier und kann dich doch nicht alleine lassen“, erwidere ich, wir lachen und ich fange an einen Korb zu flechten.

Dabei denke ich die ganze Zeit an Samir und diesen Abdul und frage mich was hier vor sich geht.

 

 

Kapitel 4

In den nächsten Tagen sehe ich Samir gar nicht und ich bin auch nicht mehr in seinen Gemächern. Ich bin bei den Frauen, arbeite an Körben und diese werden immer mehr. Heute ist ein Tag wo sie zum Markt gebracht und verkauft werden. Ich helfe mit beim aufladen des Transporters und will schon aufsteigen als sich eine Hand auf meine Schulter legt und ich einen der Wachmänner sehe.

„Ihr nicht Miss. Der Scheich möchte Sie im Palast wissen“, erklärt er, ich werfe Dalia einen Blick zu und sie lächelt schwach.

Der Transporter fährt in die Stadt und ich seufze. Gehe langsam wieder zurück und setze mich auf mein Bett. Schaue nach draußen und es ist bewölkt. Zwar versucht die Sonne raus zu kommen aber heute schafft sie es nicht. Im großen Zimmer, diesem Saal ist es ruhig und ich weiß nicht was ich machen soll. Ja ich habe mich damit abgefunden hier zu sein und nie wieder nach Hause zu können. Chancen zu entkommen sind leider nicht gegeben. Gut es gibt diese Chancen aber Samir ist einfach schneller. Nach einigen Minuten sitzenden Schweigens erhebe ich mich und verlasse diesen Saal.

 

Schaue mir diesen Palast an, komme dann eine Etage tiefer nach unten und dort ist ein Pool. Blau schimmert das Wasser, ich entkleide mich und steige nackt hinein. Es ist angenehm warm, ich fange an zu schwimmen und es fühlt sich gut an. Als ich meine nächste Bahn schwimmen will sehe ich einen der Wächter und frage mich, wieso hier einer steht. Nach einer Weile komme ich aus dem Pool, nehme ein Handtuch und wickle es um meinen Körper. Nehme meinen Sari und verlasse den Raum mit dem Pool. Der Wächter folgt mir auf Abstand und vor dem Saal wo wir Frauen immer schlafen, sehe ich ihn an.

„Wieso folgst du mir? Hast du etwas auf dem Herzen?“, frage ich ihn und er lächelt leicht.

„Ich wurde von Scheich Samir beauftragt Euch zu beschützen und zu bewachen Miss. Es ist wegen Abdul der ein Auge auf Euch geworfen hat und Ihr seid sonst nicht sicher, wenn niemand auf Euch aufpasst“, antwortet er, ich nicke langsam und ziehe mich an, nachdem ich mich abgetrocknet habe.

 

„Ich habe schon gedacht du willst etwas von mir.“

„Nein Miss, denn ich stehe auf Männer aber das ist hier im Land sehr schwierig.“

„Ich hasse so etwas. Es kann doch Anderen egal sein auf wen du stehst. Wenn du dich zu Männern hingezogen fühlst, dann soll es so sein.“

„Deswegen wurde ich aus meiner Familie verstoßen Miss. Man will keinen Sohn der auf Männer steht weil das für die abartig ist.“

„Das tut mir richtig leid. Bei mir in New York ist man da kulanter. Da gibt es auch Clubs für schwule Männer und ich habe gehört, dass er wirklich gut besucht ist. Du solltest dich dort mal umschauen.“

Ich mache mein Bett neu, der Wächter lächelt und steht bei der Tür.

„Das klingt sehr verlockend Miss. Vielen Dank. Bei meinem nächsten Urlaub werde ich nach New York fliegen und mir diese Clubs anschauen.“

Ich lächle, gehe nach draußen und widme mich dem großen Beet. Dort habe ich nämlich Gemüse angepflanzt und bewässere dieses nun.

 

Dabei bin ich beschäftigt und am Abend kommen die Frauen wieder. Sie haben fast alle Körbe verkauft, freuen sich und umringen mich dann.

„Deine Körbe sind alle verkauft wurden Joy. Gratulation. Wir freuen uns für dich“, meint Elsa eine der älteren Frauen und alle umarmen mich gleichzeitig.

Dalia überreicht mir mein Geld was meine Körbe gekostet haben und Elsa gibt mir einen kleinen Safe wo ich das Geld reinlegen kann. Diesen kleinen Safe stelle ich in meinen Nachtschrank und ich freue mich auch für die Anderen, denn sie haben ebenfalls Geld verdient. Nun gibt es Abendessen, wir sitzen alle gemeinsam da und lassen es uns schmecken. Nebenbei sehe ich wie Samir den Gang entlang schreitet, dann steigt er draußen in eine Limousine und fährt davon. In mir kommt die Frage auf wo er nun hin ist und mache mir Sorgen. Wirklich komisch, denn er hat mich entführen lassen und vielleicht sogar Geld für mich bezahlt. Menschenhandel. Nichts anderes ist es und schon kommt wieder Wut in mir hoch. Dabei habe ich gedacht er befreit Frauen und lässt sie hier ein besseres Leben führen.

 

Wieso hat er dann für mich Geld ausgegeben? Vor allem bin ich schon seit einiger Zeit nicht mehr in seinen Gemächern gewesen und dabei sollte ich doch alles für ihn machen. Ein merkwürdiger Mann. Ich leere meinen Teller, trinke meinen Tee und lese dann ein Buch was ich mir geliehen habe. Der Abend klingt für mich gut aus und später schlafe ich ruhig ein. In den nächsten Tagen ist Samir nicht zu sehen oder zu hören, niemand kümmert sich darum und nur ich mache mir immer mehr Sorgen. Habe das Gefühl, dass irgendetwas passiert ist und mein Gefühl trügt mich niemals. Als dann eine Woche rum ist habe ich kaum Zeit mir Gedanken darüber zu machen, denn ich bin mit arbeiten beschäftigt und das erfordert meine gesamte Aufmerksamkeit. Nach einer Woche kommt Samir wieder und sie übermüdet aus. Ob er mich jetzt braucht? Nein, denn niemand schickt nach mir. Ha tolle Zukunft. Da kann ich auch gleich wieder nach Hause, denn was will ich denn noch hier?

 

Soll ich einen erneuten Fluchtversuch starten? Nein lieber nicht. Er ist übermüdet und wer weiß wozu er dann fähig ist. Jetzt traue ich mich nicht mehr zu flüchten, denn ich habe Respekt vor ihm. In den folgenden Tagen sieht Samir erholt aus, geht seinen Geschäften nach und dann holt er mich wieder zu sich. Als ich in seine Gemächer komme sitzt er an seinem Schreibtisch und hat seinen Laptop aufgeklappt. Sein Heatset hat er um, er arbeitet und ist konzentriert. Ich mache also sein Bett, schüttle die Kissen aus und nehme seine Bettdecke. Gehe auf den Balkon und schüttle sie aus. Breite sie dann auf dem Bett aus und räume dann seine Gemächer auf. Seine Wäsche hat er achtlos verteilt und ich komme mir vor als sei er ein kleines Kind. Ich sammle die Wäsche auf, bringe sie in den Waschraum und mache sogleich die Waschmaschine fertig. Schalte sie ein und gehe zurück. Räume weiter auf und gegen Mittag bin ich fertig.

 

Sein Essen wird gebracht, ich decke den Tisch und knie mich neben den Stuhl hin. So wie man es von mir immer verlangt hat. Schon komisch wie ich mich entwickelt habe und dabei bin ich gerade mal einen Monat hier. In New York ist mittlerweile Herbst und die Blätter fallen von den Bäumen. Die Herbstsonne taucht alles in Gold und ich seufze. Vermisse ich doch meine Heimat und bekomme Heimweh. Ich passe hier einfach nicht her und mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Im Augenwinkel bekomme ich mit wie Samir sich erhebt, setzt sich dann an den Tisch und fängt an zu essen. Die Stille ist erdrückend und ich atme tief durch. Warte geduldig und kann ihn hören. Wie er sich etwas nimmt, wie er trinkt und wenn er wieder etwas abstellt. Das ist Folter und ich spüre Tränen in meinen Augen. Sobald er fertig ist erhebe ich mich, räume den Tisch ab und erledige den Rest meiner Aufgaben. Wische mir schnell die Tränen weg und hänge draußen die Wäsche auf.

 

Es dauert einige Zeit bis ich fertig bin und selber etwas essen kann. Abgesondert von den Anderen sitze ich stumm da und nehme meine Mahlzeit ein. Dalia merkt sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt und sobald ich gegessen habe, gehen wir nach draußen in die Sonne.

„Was ist los Joey? Du siehst so traurig aus?“, fragt sie sofort und wir setzen uns unter einen der vielen Dattelbäume.

„Alles gut Dalia. Mache dir um mich keine Gedanken.“

Ich lächle sie an und lehne mich gegen den Baumstamm.

„Auf keinen Fall! Du bist total traurig und ich kenne dich gut genug Joy. Also raus mit der Sprache. Ich erzähle es auch niemanden weiter. Versprochen.“

Ich sehe Dalia an und weiß, dass ich ihr vertrauen kann. „Ich vermisse mein Zuhause, mein New York und habe schreckliches Heimweh. Was will ich denn hier? Ich fühle mich hier nicht wohl“, erzähle ich ihr leise und Dalia nimmt meine Hand. Drückt diese sanft und lächelt.

„Vielleicht darfst du ja mal Urlaub in New York machen? Wenn Samir dir voll vertraut und zudem bist du auch in Gefahr. Ich habe es mitbekommen und der Wächter der dich immer bewacht hat es mir erzählt. Gut ich habe ihn bestechen müssen aber ich habe es niemanden weiter erzählt.“

 

Ich sehe sie an und muss lachen.

„Du bist echt eine dufte Marke, Dalia. Danke, dass du meine beste Freundin geworden bist und das von Anfang an. Ich kann dir voll vertrauen.“

„Das ehrt mich und ich werde auch sogleich rot. Dafür danke ich dir und jetzt hole ich uns etwas zu naschen. Der Koch mag dich nämlich und steckt mir immer etwas zu, damit wir beide es essen können.“

Dalia erhebt sich, eilt nach drinnen und ich ziehe die Beine an den Körper. Schaue mich um und warte auf sie. Meine beste Freundin. Schnell ist sie wieder bei mir, hat einen kleinen Korb dabei und stellt ihn vor mir ab. Lässt sich neben mir nieder, öffnet den Korb und süße Sachen kommen zum Vorschein. Kuchen mit süßen Datteln bestückt, Schokoladenmuffins und frische Erdbeeren mit Schlagsahne.

 

Ich nehme mir einen Muffin, entferne das Papier und beiße ab. „Wow ist das lecker. Mensch da könnte ich mich glatt reinlegen“, kommt es von mir und Dalia kichert. „Das werde ich dem Koch später ausrichten oder du sagst es ihm. Er freut sich immer, wenn uns das Essen schmeckt und er hat auch kaum Urlaub. Wenn er Urlaub hat, dann kocht er immer vor und friert es ein, damit wir über die Runden kommen, bis er wieder da ist.“ „Kann ich mir gut vorstellen.“ Schweigend essen wir die süßen Sachen weiter und es bleibt noch etwas übrig, was wir mit rein nehmen, damit wir für später noch etwas haben. Auch die Frauen haben etwas zum naschen bei sich und ich bin entspannt. Habe für den ersten Moment das Heimweh überwunden.

Kapitel 5

Ein weiterer Monat vergeht und ich habe mich eingelebt. Mein Heimweh kommt ab und zu noch immer raus und dann ist Dalia da. Sie hilft mir, tröstet mich und dann geht es mir wieder besser. Samir ist selten im Palast, immer unterwegs und somit bin ich auch nicht bei ihm. Als er wieder einmal für zwei Wochen unterwegs ist bereite ich seine Gemächer auf seine Rückkehr vor und lüfte zudem auch. Danach bin ich wie immer mit Dalia zusammen und flechte Körbe. Bis es auf einmal einen Tumult gibt und wir aufschauen. Wachen laufen zum Tor, dort kommt die Limousine und sobald sie hält, wird Samir rausgeholt. Von meinem Platz aus sehe ich wie er stark schwankt und mein Wächter ihn stützt. Ich stelle meinen Korb zur Seite, erhebe mich und stehe dann fast auf dem Gang. Sehe wie schrecklich Samir aussieht und habe große Augen bekommen. Eilig sind Beide in dessen Gemächer verschwunden und ich atme tief durch.

 

Setze mich wieder und arbeite weiter. Doch es dauert nicht lange bis ich gerufen werde und zu Samir gehen soll. Also räume ich meine Sachen eilig weg, mache mich auf den Weg und nach einem Klopfen betrete ich die Gemächer. Samir liegt in seinem Bett, ist fast überall verbunden und auch sein Kopf hat einen straffen Verband um. Ein Arzt, ein älterer Herr, räumt gerade seine Tasche ein und ich wende mich Samir zu. Er hat die Augen geschlossen, sieht aus als wenn er schläft und doch ist es nicht so.

„Joy? Würdest du dich neben mich legen? Bitte.“

Samir sieht mich mit leeren Augen an und ich nicke. Ziehe die Schuhe aus, klettere auf sein Bett und lege mich zu ihm ins Bett. Samir schiebt einen verbundenen Arm unter meinen Körper und zieht mich an sich. Die Decke breitet er über mich aus und es fühlt sich irgendwie gut an.

 

Ich merke wie Samir in den Schlaf fällt und mich auch nicht los lässt. Also kann ich ihn nicht alleine lassen und muss bei ihm liegen. Eng an seinen Körper gedrückt und ich kann seinen Geruch einatmen. Männlich mit einer Note Moschus und mein ganzer Körper kribbelt. Warum passiert das jetzt und dann auch noch so früh? Ich will mich nicht in ihn verlieben, denn er ist nur ein Käufer und hat für mich Geld gezahlt. Dennoch bleibe ich bei ihm und schließe die Augen. Falle ebenfalls in einen Schlaf und bin immer wachsam. Darauf bedacht, dass ich ihm helfe, wenn er welche braucht. Doch er schläft bis zum Abend durch und wird wach. Ich merke es sofort, er bewegt sich und stöhnt leise auf, da er offenbar Schmerzen beim bewegen hat. Abrupt setze ich mich auf, mustere ich und er versucht eine sitzende Stellung einzunehmen.

 

Was nicht ganz einfach ist, denn er schafft es einfach nicht. Also stehe ich auf, gehe auf seine Seite und ziehe ihn in eine sitzende Haltung. Habe Kissen in seinen Rücken gestopft und er lehnt sich dagegen. Ich richte mich auf, verlasse ihn kurz und gehe das Abendessen für ihn holen. Das Tablett stelle ich auf den Nachtschrank, packe etwas auf seine Beine und dann bekommt er sein Essen dort drauf gestellt.

„Danke Joy.“

„Ich habe die Aufgabe Euch zu betreuen Herr. So wie Ihr es verlangt habt“, erwidere ich und setze mich. Sehe ihm zu wie er isst und schweige.

„Ich will, dass du mich duzt, Joy. Seitdem du bei mir bist hast du mich kein einziges Mal Herr genannt und so soll es auch bleiben. Ich bin Samir und das werde ich immer für dich bleiben“, meint er und ich hebe eine Augenbraue.

Bin mir nicht sicher ob er das auch ernst meint oder ob es seine Lage ist, die ihn so reden lässt.

 

Das werde ich also erst erfahren, wenn er wieder vollkommen gesund und auf den Beinen ist. Samir beendet sein Essen und ich bringe das leere Tablett wieder weg. Als ich abermals in seine Gemächer komme ist er nicht mehr in seinem Bett und ich kann Wasser rauschen hören. Zudem auch ein Fluchen und ich schaue im Badezimmer nach. Samir steht vor der Dusche, zerrt an den Verbänden und bekommt sie einfach nicht ab. Als er fast gegen die Wand schlagen will trete ich neben ihn und mache seine Verbände ab. Helfe ihm unter die Dusche und wasche ihn ohne Seife. Schließlich soll nichts in die Wunden, welche sein Körper zieren. Am Oberkörper, an den Armen, am Oberschenkel und auch am Rücken. Ich bin entsetzt und kann es nicht glauben. Frage mich wer das gewesen ist und es tut mir richtig leid für ihn. Sobald ich fertig bin reiche ich ihm ein Handtuch und er trocknet sich vorsichtig ab.

 

Dann gebe ich eine Salbe auf seine Wunden, verbinde diese neu und selbst am Kopf kommt ein neuer dran. Müde und erschöpft lässt er sich kurze Zeit später wieder in die Kissen fallen und ich decke ihn zu.

„Ich hole mir mein Essen und du bleibst liegen. Ruhe dich aus und schlafe ruhig. Ich bin bei dir“, sage ich und gehe aus den Gemächern.

Atme tief durch, husche den Gang entlang und hole mir mein Essen ab. Der Koch lächelt, zwinkert mir zu und offenbar hat er mir wieder eine Kleinigkeit mitgegeben. Ich schmunzle, komme wieder in die Gemächer und setze mich. Nehme die Haube vom Essen und es duftet richtig lecker. Ein Fastfood Essen bestehend aus Pommes, einem Burger, Saft, Tee und zum Nachtisch eine Apfeltasche. Ich schnuppere, mir läuft das Wasser im Mund zusammen und dann fange ich an zu essen. Offenbar weiß der Koch, dass ich manchmal Heimweh habe und deswegen hat er mir eine Freude gemacht.

 

Ich leere den Teller, esse noch die Apfeltasche und trinke den Saft aus. Den Tee stelle ich zur Seite, bringe das Tablett weg und bedanke mich bei dem Koch.

„Das ist nicht der Rede wert, Miss. Ich wollte Ihnen etwas Gutes tun und habe leckeres Essen bekommen. Nun wünsche ich Ihnen eine gute Nacht.“

Ich lächle, wünsche ihm das auch und gehe langsam zurück. Es ist wirklich schön Menschen um einen zu haben, die an einen denken und helfen. Bei Samir mache ich die Bettseite für mich fertig und decke Samir erneut zu, da er sich freigestrampelt hat. richtig niedlich und er sieht im Schlaf entspannt aus. Da ich jedoch noch nicht müde bin nehme ich mir das Buch, setze mich auf den Balkon und lese ein bischen. So kann ich den Abend ausklingen lassen und den Tag von mir streichen. Alles was ich heute erlebt habe schließe ich ab und verstaue es in einem Aktenschrank in meinem Kopf.

 

Natürlich werde ich irgendwann selber müde, lege das Buch weg und gehe noch duschen. Der weiche Schwamm über meine Haut gleitet und ich mich noch mehr entspanne. Ich brauche dringend mal wieder ein langes Schaumbad um meine Seele baumeln zu lassen und die Gedanken schweifen zu lassen. Heute jedoch nicht und in nächster Zeit ebenso wenig. Nach einem ausgiebigen duschen trockne ich mich ab und ziehe mir ein Nachthemd an, was ich mitgebracht habe. Schließlich schlafe ich weder nackt noch mit einem Sari. Also habe ich das Nachthemd an, klettere in das Bett neben Samir und decke mich zu. Kuschle mich richtig rein und sehe zu Samir. Wie er friedlich schläft, nichts an sich rankommen lässt und sich erholt. Ich will auch in den Schlaf sinken als es an der Tür klopft und ich aufstehe. Öffne sie und sehe Dalia davor stehen.

„Hier Joy. Eine Salbe von mir selber entwickelt. Die sollen gegen die Wunden bei Scheich Samir helfen“, erklärt sie mir leise und ich bedanke mich.

 

„Danke Dalia und jetzt solltest du ins Bett gehen. Es ist schon spät“, bedanke ich mich, Dalia nickt und geht wieder.

Ich schließe die Tür hinter mir, lege die Salbe auf den Nachtschrank und lege mich abermals zu Samir. Decke mich zu und lösche das Licht. Der Mond scheint rein und erhellt die Bettdecke von Samir. Das lässt mich lächeln und ich schließe die Augen. Bin am einschlafen und habe heute noch keine Ahnung was auf mich zu kommt. Wie sich mein Leben drastisch ändern wird und ich knapp dem Tode entkomme. Nein hier in diesem weichen Bett schlafe ich den Schlaf der Gerechten und werde mich in nächster Zeit um Samir kümmern. 

Kapitel 6

In den nächsten Tagen versorge und umsorge ich Samir, er lässt es über sich ergehen und schimpft nur ab und zu. Das stört mich aber nicht und ich rede ihm immer wieder gut zu. Er darf nicht arbeiten, nicht herumlaufen und muss immer wieder im Bett liegen um sich auszuruhen. Das passt Samir gar nicht und er flucht wie ein Seemann. Das er solche Wörter kennt habe ich nicht gewusst und manches mal würde ich ihm den Mund mit Seife auswaschen. Vier Tage nach diesem Überfall auf ihn ist er friedlich gestimmt und ich wage mich, ihm eine Frage zu stellen.

„Samir ich würde auch gerne mit auf den Markt fahren und Körbe verkaufen. Bitte lasse mir diese eine Freiheit. Ich bin hier im Palast eingesperrt und kann nirgendwo hin“, fange ich an und Samir schaut von seinem Buch auf.

Legt die Lesebrille ab und denkt nach.

„Du bist in Gefahr, Joy. Abdul hat mich angegriffen als Warnung. Wenn ich dich ihm nicht freiwillig übergebe, wird er alles zerstören“, meint er und ich seufze.

 

„Der Wächter kann doch dabei sein und ich bin nicht alleine. Die anderen Frauen sind dabei und ich werde auch nicht von ihnen abweichen. Versprochen.“

Ich beiße mir unbewusst auf die Unterlippe und knabbere daran, während Samir noch immer überlegt.

Er wiegt das Für und Wider hin und her und ich kann seine Rädchen im Oberstübchen rattern hören. Schließlich sieht er mich an und lächelt leicht.

„Also schön Joy. Ich bin einverstanden und vertraue dir Joy. Missbrauche dieses Vertrauen nicht und bleibe bei den Frauen.“

Ich erhebe mich, lächle und nicke.

„Versprochen Samir. Ich werde dein Vertrauen nicht schänden.“

Ich umarme ihn, lasse ihn errötend wieder los und eile los zu Dalia. Draußen finde ich sie beim aufladen der Körbe und helfe den Frauen.

„Ich darf endlich mit in die Stadt Dalia und verkaufen“, erkläre ich ihr kurz und sie freut sich.

Mein Wächter fährt mit, man hilft mir auf den Transporter und dann kann es auch schon losgehen.

 

Während wir durch die Wüste fahren blicke ich zurück und kann sehen, wie der Palast immer kleiner wird. Ich sitze neben Dalia, strahle sie an und freue mich. Der Fahrtwind weht mir ins Gesicht und ich kann die Stadt näher kommen sehen. Bin aufgeregt, denn ich war lange im Palast eingesperrt und das hier ist so etwas wie Freiheit für mich. Wir passieren den Stadteingang, fahren weiter zum Basar und halten bei einem Stand. Dann steigen wir Frauen vom Transporter, holen die Körbe runter und stellen sie an unserem Stand auf. Ich bin die ganze Zeit bei Dalia und mein Wächter in der Nähe. Sobald die Ware da steht sind Dalia und ich hinter dem Stand und warten auf Kunden. Diese lassen nicht lange auf sich warten und wir können verkaufen. Es macht riesigen Spaß und ich verkaufe ziemlich viel mit meiner Ausstrahlung und meiner Sprachkenntnisse. Ich habe viel lernen müssen, um alle im Palast zu verstehen und jetzt kann ich nicht nur meine Landessprache.

 

Als die Sonne ihren Mittagsstand erreicht hat, setzen wir uns unter der Markise hin und Dalia packt den mitgebrachten Korb aus. Dattelbrot belegt mit Gurken, Käse, Fleisch und Salat. Es gibt Saft, ich trinke zuerst etwas und dann nehme ich mir ein belegtes Dattelbrot. Lasse es mir schmecken und es tut richtig gut. Reges Treiben ist zu sehen und es gibt haufenweise Touristen. Bis ich ein bekanntes Gesicht sehe und erhebe mich. Diesen Mann würde ich unter Tausenden wiedererkennen und mein Herz schlägt schneller. Dylan McKenzie. Noch immer Single und er hat etwas in der Hand. Ein Bild und fragt die Leute. Oho! Er ist auf der Suche nach mir und ich habe ihn in den letzten wenigen Wochen total vergessen. Oh mist! Entmutigt steht er da, seufzt und fährt sich durch sein braunrotes kurzes Haar was er wieder verwuschelt. Das sieht bei ihm total sexy aus und ich frage mich, wieso er noch immer keine Frau hat. Schließlich ist er schon 30 Jahre alt und es wird langsam Zeit.

 

Er lässt seinen Blick schweifen, bleibt bei unserem Stand hängen und seine Augen werden sofort größer. „Joy!“

Seine Stimme hallt zu mir durch, er drängt sich durch die Menschenmassen und ich komme um den Stand hervor. Dann hat er mich auch schon in die Arme gezogen und drückt mich fest an sich. Sieht sicherlich komisch aus, denn er ist 1,92m groß und ich bin so klein. Erreiche noch nicht einmal die 1,70m. Das ist uns nur egal und dann sieht er mich an. Mustert mich eingehend von oben bis unten und seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als er die Augen verengt.

„Wo warst du Joy? Als ich dich vom Flughafen abholen wollte bist du nicht erschienen. Ich habe kurz darauf einen Anruf von einem Samir bekommen, dass es dir gut geht und du nun bei ihm lebst. Das alles in Ordnung ist. Ich habe gedacht ich muss ausrasten, denn es kam nicht von dir sondern von einem wildfremden Menschen, den ich am liebsten umbringen würde“, sagt er und versucht sich in Rage zu reden.

 

Ich lege beruhigend eine Hand auf seine Brust und sehe ihn lächelnd an.

„Es geht mir gut Dylan. Ich bin gesund und munter und ja es stimmt. Ich bin bei einem Samir im Palast in der Wüste. Er ist der Wüstenprinz Samir ElBakum und er ist ein Scheich.“

Dylan mustert mich und sucht nach irgendein Anzeichen, dass ich lüge aber dem ist nicht so.

„Er hat dich entführt Joy. Glaubst du ich lasse das einfach so da stehen? In New York ging ich zur Polizei und habe versucht Hilfe zu bekommen, aber die haben mich nur abgespeist. Gemeint es braucht Wochen bis alles geklärt ist, dass du nach New York zurück kannst und da habe ich mir gedacht, ich mache es selber. Komm zurück Joy. Bitte.“

Seine dunklen grünen Augen sehen mich flehend an und ich schmiege mich an ihn.

„Ich habe dich lieb Dylan. Du bist der einzige Mensch den ich noch habe, seitdem unsere Eltern damals gestorben sind.“

 

„Ich weiß und deswegen hole ich dich zurück nach New York.“

Dylan ist fest davon entschlossen mich mitzunehmen aber man passt auf mich auf und ich würde niemals zurück kommen. Nicht, wenn Samir mich frei gibt und das wird niemals passieren. Ich bin sein Besitz und dieser Gedanke schmerzt in meiner Brust. Schnürt mir die Luft zum atmen ab und mein Herz wummert wie verrückt in meiner Brust. Bevor ich jedoch antworten kann gibt es Aufregung um uns herum und ich drehe mich um. Samir kommt auf uns zu, hat seinen Kaftan an und alle verneigen sich vor ihm. Er bleibt dann vor uns stehen und Dylan hält mich fest.

„Ich bin Scheich Samir ElBakum der Wüstenprinz“, stellt sich Samir vor und Dylan nickt.

„Du bist also der Typ, der meine kleine Schwester einfach bei sich behält und sie nicht mehr nach Hause lässt.“

 

Abermals lege ich eine Hand auf Dylans Brust und versuche ihn dadurch zu beruhigen.

„Sie gehört mir und wird dieses Land nicht verlassen. Du solltest gehen, wenn du weist, was gut für dich ist Dylan McKenzie“, meint Samir und eine kleine Drohung schwingt in seinen Wörtern mit.

Das hat auch Dylan bemerkt und er verengt die Augen.

„Sie ist mit mir blutsverwandt Junge und wenn du sie nicht rausrückst, werde ich ungemütlich“, zischt Dylan und das Testosteron sprudelt förmlich über.

Ich stehe zwischen den Beiden, sehe zu Dalia und sie muss sich ein Kichern unterdrücken. Witzig ist das definitiv nicht aber offenbar ist sie da anderer Meinung. Gerne würde ich diese ganze Sache entschärfen, aber das lassen die Beiden nicht zu. Mittlerweile bin ich zwischen den Beiden eingequetscht, denn Beide sind mit ihren Nasen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt.

 

„Wenn ihr euch jetzt küsst, ist das mehr als peinlich. Vor allem für Euch Scheich Samir. Die Menschen schauen zu“, werfe ich einfach mal ein und sie treten voneinander weg.

„Schafft ihn zu seinem Hotel und bringt ihn dann zum Flughafen. Sein Flug geht in einer halben Stunde und seht zu, dass er auch im Flieger sitzt“, befehlt Samir und ich werde blass.

Sofort sind zwei Wachen da, packen Dylan unter den Armen und schleifen ihn davon.

„Nein! Lasst ihn los! Dylan“, schrei ich, will hinterher, aber Samir hält mich fest und ich versuche mich zu wehren.

„Joy! Ich werde dich befreien! Versprochen!“

Ich sehe ihnen nach und mir laufen die Tränen über die Wangen. Samir zieht mich zu seiner Limousine, bugsiert mich auf den Sitz und steigt sofort mit ein. Ich habe die Beine angezogen, den Kopf auf die Knie gebettet und lasse meinen Tränen freien Lauf.

 

Jetzt wo ich Dylan wieder gesehen habe, will ich unbedingt nach Hause aber das hat Samir vermasselt und ich werde ihn nie wieder sehen. Noch immer sehe ich, wie sie meinen großen Bruder weggebracht haben und höre noch immer seine Schreie vor Wut. Im Palast zerrt Samir mich in den Saal der Frauen und presst mich gegen die Wand.

„Du bleibst verstanden? Du gehörst mir und niemand wird das ändern. Du wirst nie wieder den Palast verlassen. Niemals verstanden? Niemals wieder!“

Er lässt von mir ab, wendet sich um und verschwindet. Ich schluchze, rutsche an der Wand nach unten und sobald ich meine Beine an den Körper gezogen habe, weine ich hemmungslos und kann mich nicht beruhigen. Bis ich keine Träne mehr habe und mit roten verquollenen Augen ins Leere starre.

Kapitel 7

Als am Abend die anderen Frauen wieder im Palast sind, findet mich Dalia auf meinem Bett und setzt sich zu mir. Ich schaue mit leerem Blick nach draußen und meine Augen sind noch immer rot.

„Das tut mir leid für dich Joy. Dein Bruder wollte dir nur helfen und hat es nicht geschafft“, tröstet sie mich und legt einen Arm um meine Schultern.

Ich lehne mich an sie und mein Kopf liegt auf ihrer Schulter.

„Er hat mich gesucht und wollte mich nach Hause holen. Hat es aber nicht geschafft und Samir hat wieder einmal gezeigt, dass ich nur seine Ware bin. Nichts weiter“, flüstere ich und Dalia streicht über meinen Kopf. Beruhigt mich somit und ich werde auch ruhiger. Mein Herz etwas leichter aber auch nicht mehr so leicht wie vor Dylan.

„Er hat schon immer auf mich aufgepasst. Selbst als unsere Eltern verstarben. Niemand konnte uns trennen und wir kamen gemeinsam in eine Pflegefamilie die uns dann adoptiert hatte. Dylan hat mich immer beschützt und aufgepasst, dass keine Idioten von Kerlen mich verletzt haben“, erzähle ich ihr und richte mich auf.

 

„Das ist wirklich schön und zugegeben, dein Bruder ist aber auch ein heißer Feger.“

Ich sehe Dalia an und sie ist rot geworden. Muss schmunzeln und dann lachen.

„Warum hast du ihn dann nicht angesprochen? Er hätte sicherlich nicht nein gesagt.“

„Er war zu sehr mit dir beschäftigt und da wollte ich nicht dazwischen gehen. Zudem wohnt er doch in New York und ich hier in Abu Dhabi. Ich komme niemals nach New York.“

Dalia seufzt und zupft an einem Faden an ihrem Sari herum. Ich nehme ihre Hand und wir schauen uns an. „Sicherlich wirst du das können Dalia. Das verspreche ich dir bei meiner Seele.“

Dalia lächelt wieder, umarmt mich und dann steht sie auf.

„Ich hole unser Essen und du wartest hier.“

Schnell ist sie verschwunden, kommt jedoch kurz darauf wieder und hat ein großes Tablett dabei. Dalia geht an mir vorbei nach draußen auf die Terrasse, holt noch einen kleinen Tisch und zwei Kissen. Deckt den Tisch, lässt sich auf einem Kissen nieder und sieht mich an. Ich erhebe mich von meinem Bett, leiste ihr Gesellschaft und dann fangen wir an zu essen.

 

Über uns leuchten die Sterne, es ist eine wunderschöne Nacht und ich kann eine Sternschnuppe sehen. „Wünsch dir was Joy“, flüstert Dalia und als ich zu ihr schaue, kann ich die Sterne in ihren Augen funkeln sehen. Lächle, schließe die Augen und wünsche mir mein Weg nach Hause wo Dylan auf mich wartet. Er mich sehr vermisst. Dann öffne ich die Augen wieder, trinke meinen Tee und esse in Ruhe weiter, bis ich satt bin. Schweigend sitzen wir da, lassen die Gedanken schweifen und sehen uns den Sternenhimmel an. Mit der Zeit wird es jedoch etwas kühler, wir räumen alles auf und gehen wieder nach drinnen. Ich bringe das leere Tablett weg, komme wieder und ziehe mich für die Nacht an. Lasse mich in die Kissen sinken und kuschle mich in die Decke ein, die mir Wärme und Trost spendet. Das was ich dringend brauche. Mit der Zeit werden die Gespräche leiser und jede fällt in den wohlverdienten Schlaf. Auch mich übermannt er, ich schlafe schnell ein und bekomme nichts mehr mit.

 

Nur nicht lange, denn jemand rüttelt an meiner Schulter und ich werde wach. Reibe mir die Augen und sehe meinen Wächter neben meinem Bett stehen. Als ich etwas sagen will legt er einen Finger auf meine Lippen und bedeutet mir ihm zu folgen. Schnell bin ich aufgestanden, habe den Morgenmantel übergezogen und folge ihm auf den Gang.

„Scheich Samir ist betrunken und randaliert in seinen Gemächern. Das hat er lange nicht mehr gemacht und wir hoffen, dass Ihr es schafft ihn zu besänftigen“, erklärt er mir auf den Weg zu Samir’s Gemächern und ich atme tief durch.

Widme mich vor dem was ich gleich sehen werde und mein Herz schlägt schneller. Vor den Gemächern bleiben wir stehen, der Wächter nickt mir aufmunternd zu und dann klopfe ich. Nichts kommt von drinnen außer einen Knall und ich betrete die Gemächer.

 

Meine Augen werden groß als ich das Chaos sehe und nirgendwo ein Samir. Die Bilder an den Wänden demoliert und zersprungenes Glas, der Spiegel ebenfalls, der Schreibtisch abgeräumt und es liegen schon zwei leere Flaschen Alkohol herum. Das Bett total zerzaust und die Kissen liegen auf dem Boden verteilt. Dann höre ich ihn fluchen, sehe zum Balkon und dort steht er. Trinkt einen Schluck von einer goldenen Flüssigkeit und dreht sich abrupt um. Ist noch standhaft und erfasst mich. Er kommt nach drinnen, stellt die Flasche auf den Tisch und dann ist er mit wenigen Schritten bei mir. Hat mich gegen die Wand gepresst und drückt mir seine Lippen auf. Scotch und Whiskey kann ich rausschmecken und es ist ein gewaltsamer Kuss. Ich versuche ihn von mir zu drücken, es klappt nur nicht und er will es auch gar nicht, dass er sich von mir entfernt.

 

„Hör auf dich zu wehren! Das habe ich dir schon oft genug gesagt“, knurrt er, löst sich von mir und dann wirft er mich auf das Bett.

Kommt sofort nach, reißt mir die Sachen vom Leib und drängt meine Beine auseinander.

„Samir nicht. Du weist nicht was du da tust“, flehe ich, er hat sich seiner Hose entledigt und meine Arme sozusagen über meinem Kopf ans Bett genagelt.

Er ist wie von Sinnen, ich kann mich nicht mehr rühren und schrei auf, als er sich tief in mich rammt. Ich kann mich nicht bewegen, ihn nicht von mir drücken und er missbraucht mich einfach. Eigentlich habe ich es mir anders vorgestellt aber nicht so. sanfter und voller Leidenschaft. Keine Gewalt und auch kein Samir der betrunken ist. Nicht weiß was er tut. Schrecklich und ich liege hilflos unter ihm. Muss es über mich ergehen lassen und bin verkrampft.

 

Das macht die Sache aber nicht besser, es tut weh und ich weine schon vor Schmerzen. Endlich ist Samir an seinem Ziel, kommt und mit einem grunzen rollt er von mir runter. Liegt ausgestreckt neben mir und hat die Augen geschlossen. Als ich das Bett verlassen will, hat er mich gepackt und an sich gezogen. Starr vor Angst liege ich neben ihm und er deckt uns zu. Das Licht wird gelöscht und er lässt mich auch nicht los. Ich zittere und wage mich nicht einzuschlafen. Vielleicht hat er dann wieder so einen Trieb und wird über mich herfallen wie ein wildes Tier. Das kann ich einfach nicht noch einmal. Ich bin total wund, es schmerzt noch immer und ein leiser Schluchzer verlässt meine Lippen. Ich merke wie er immer entspannter wird und dann auch einschläft.

 

Meine Chance zu gehen und in meinem Bett zu schlafen. Vorsichtig entziehe ich mich ihm, stehe auf und ziehe mich an. Stolpere fast noch über einen Stuhl, schaffe es aus den Gemächern und begegne dem Arzt der hier ebenfalls im Palast wohnt.

„Geht es Ihnen gut Miss?“

„Ja ich denke schon. Oder auch nicht. Ich bin müde und will nur noch schlafen“, antworte ich leise und lasse ihn einfach stehen.

Eile zum Saal, weiter ins Badezimmer und stehe kurz darauf unter der Dusche. Lasse das warme Wasser lange über mich fliesen, ich habe die Stirn an die Fliesen gelehnt und die Augen geschlossen. Muss mehrmals durchatmen um nicht zusammen zu brechen. Das war eindeutig zu viel des Guten und ich will nicht mehr hier sein. Ich will nach Hause und weit weg von Samir. Nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wenn es schlechte Männer gibt, dann ist Samir der Anführer. Oder Abdul.

 

Daran will ich nicht mehr denken sondern nur noch ins Bett. Ich drehe nach einer Weile das Wasser aus, trockne mich ab und creme mich ein. Ziehe mir ein frisches Nachthemd an und lege mich ins Bett. Die Decke bis zu meinem Kinn um so zu verhindern, dass mich jemand anfasst. Nachdem ich mich umgeschaut habe ob auch niemand hier ist, schließe ich die Augen und schlafe ein. Lasse das Geschehene nicht in meine Träume und sperre sie weit weg. Sie dürfen nie wieder zum Vorschein kommen.

Kapitel 8

In den nächsten Tagen habe ich mich zurück gezogen und Abstand zu den Frauen genommen. Ich habe noch immer an diese eine Nacht zu knabbern und selbst Dalia bekommt es nicht aus mir heraus. Nach vier Tagen ist mein Wächter wieder bei mir und lächelt leicht.

„Ihr sollt zum Scheich Samir kommen“, meint er und ich erhebe mich von meinem Bett.

Mein Herz wummert in meiner Brust und ich muss mich beruhigen. Es wird nicht wieder passieren. Nein er macht es nicht noch einmal. Vor den Gemächern bleibe ich stehen, atme tief durch und klopfe an. Dann trete ich ein, sehe Samir am Schreibtisch sitzen und schließe die Tür.

„Ihr habt nach mir gerufen Herr?“, frage ich ihn und neige den Kopf.

„Ich lasse dich frei Joy. Du kannst heute noch nach Hause fliegen“, antwortet er mir und ich sehe ihn überrascht an.

„Was? Du lässt mich nach Hause fliegen. Nach New York?“, hake ich noch einmal nach und bin mir nicht sicher, ob er es ernst gemeint hat.

Samir öffnet seine Schreibtischschublade und legt zwei Flugtickets auf den Schreibtisch.

 

„Zwei?“

„Ich gebe dir Dalia mit, denn ich weiß, dass sie auf deinen Bruder steht und ich will ihrem Glück nicht im Wege stehen. Deine Sache bekommst du ebenfalls wieder, samt Reisepass und Dalia besitzt auch einen. Den habe ich gestern erstellen lassen. Sie kann auch Krav Maga und ist eine Art Beschützerin für dich. Es soll dir gut gehen in New York und niemand soll dich verletzen oder Schlimmeres. So wie ich es getan habe. Ich werde es mir niemals verzeihen können Joy und es beschert mir schlaflose Nächte.“

Samir erhebt sich und stellt sich ans Fenster wo er hinaus schaut.

„In zwei Stunden geht euer Flug und ihr solltet eure Sachen packen. Dylan weiß Bescheid, dass ihr kommen werdet und erwartet euch am Flughafen in New York“, fügt er noch hinzu und damit ist unser Gespräch beendet.

Ich lasse ihn alleine, halte die Flugtickets fest an mich gedrückt und eile den Gang entlang zum Saal. Finde Dalia sich mit einer der Frauen unterhalten, trete neben sie und ziehe sie auf die Beine.

„Wir packen jetzt unsere Sachen und dann fliegen wir nach New York. Samir gibt dich mir mit, weil er gesehen hat, wie du Dylan anhimmelst“, erkläre ich ihr kurz und bündig und ihre Augen sind größer geworden.

 

„Du machst Scherze oder?“

„Sehe ich so aus, als wenn ich Scherze machen würde? Ich habe hier zwei Flugtickets und die sind für dich und für mich. Also packe deine Sachen zusammen, denn wir fliegen nach New York.“

Dalia strahlt, schnappt sich eine große Tasche und packt ihre gesamten Sachen dort hinein. Ein Wächter bringt mir meine Sachen, ich bedanke mich und kann meinen Koffer noch weiter füllen. Dalia nimmt ihren Reisepass und das Ticket, hält alles beide gut fest und unsere Sachen werden in der Limousine verstaut. Wir steigen ein, schnallen uns an und dann geht es nach New York zurück. Ich kann es noch immer nicht glauben, habe das Gefühl zu träumen und wenn ich aufwache, dann bin ich noch immer im Palast. Vorsichtshalber zwicke ich mich, es tut weh und ich schlafe doch nicht. Es geht heim nach New York. Beim Flughafen halten wir an, unsere Sachen werden auf einen Gepäckkarren gelegt und wir verabschieden uns von meinem Wächter.

„Passen Sie gut auf sich auf und wenn sie Hilfe brauchen, dann rufen Sie diese Nummer an.“

Er reicht mir eine Visitenkarte, ich nehme sie entgegen und stecke sie weg.

 

Dalia und ich lächeln ihn an, gehen nach drinnen und nach einer weiteren halben Stunde sitzen wir im Flugzeug.

„Ich bin noch nie mit einem Flugzeug geflogen und finde das alles so aufregend“, sagt sie und rutscht auf ihrem Sitz neben mir hin und her.

Wir haben uns angeschnallt, dann rollen wir los und kurz darauf sind wir in den Lüften. Da wir fast 13 Stunden unterwegs sind, genau genommen 12 Stunden und 40 Minuten, haben wir viel Zeit und zum Glück habe ich Dalia ein Buch besorgt. So kann sie lesen und sich ablenken. Wir sitzen in der ersten Klasse, bekommen exquisite Gerichte zu essen und lassen es uns richtig gut gehen. Während des Fluges schaue ich auch aus dem Fenster und fühle eine seltsame Leere in mir. Das ist wirklich seltsam. Als wenn man mir ein Loch ins Herz gerissen hat. Nur kann ich mir nicht vorstellen, was der Grund dafür ist. Zeit zum nachdenken habe ich den ganzen Flug lang, doch ich bin am Abend auch müde und schlafe ein. Da jedoch eine Zeitverschiebung ist, landen wir genau um 14 Uhr in New York und ich fühle mich leicht gerädert. Auch Dalia sieht müde aus, wir haben unsere Sachen und dann bin ich auch schon in den Armen von Dylan.

 

„Endlich habe ich dich wieder. Als Samir mich angerufen hat, habe ich gedacht er macht Scherze. Aber dem ist nicht so. Du bist hier bei mir in New York und deine Freundin auch“, sagt er und will mich gar nicht mehr los lassen.

Doch ich schiebe ihn sanft von mir und lächle.

„Darf ich dir Dalia vorstellen? Meine beste Freundin aus Abu Dhabi.“

Ich ziehe Dalia an meine Seite und sie ist leicht rot geworden. Neigt leicht ihren Kopf und Dylan gibt ihr die Hand. Da ist auch schon dieser Funke der aufsprüht, wenn zwei sich gefunden haben. So wie bei Dalia und Dylan. Sie schauen sich tief in die Augen, vergessen alles um sich herum und selbst ich bin nicht wichtig. Dennoch räuspere ich mich und sie lassen ihre Hände los.

„Ich nehme eure Sachen und dann geht es nach Hause in dein Penthouse Schwesterherz. Es gibt eine kleine Überraschung für dich.“

Dalia und ich sehen uns an, folgen ihm zu seinem Bentley und wir steigen hinten ein. Dylan hat unsere Sachen in den Kofferraum gepackt, steigt vorne ein und dann fahren wir los.

 

Dalia schaut die ganze Zeit aus dem Fenster, kann sich nicht satt sehen und ich bin mir sicher, sie will unbedingt die Stadt erkunden.

„Wir werden in den nächsten Tagen New York unsicher machen und du reist ja morgen nicht gleich wieder ab. Wir haben alle Zeit der Welt und du kannst dir diese Stadt anschauen“, erkläre ich ihr und sie nickt nur.

Endlich kommen wir bei meinem Penthouse an, parken in der Tiefgarage und steigen aus.

„Das ist so abgefahren hier und ich bin total neugierig. Können wir auch shoppen fahren und ganz viele Klamotten kaufen?“, fragt mich Dalia, ich schmunzle und nicke. Wir steigen in den Fahrstuhl, die Türen schließen sich und wir fahren nach oben. Dalia ist total hippelig und freut sich. Kann es kaum abwarten mein Penthouse zu sehen und ihre Suite zu beziehen. Ja mein Penthouse besteht aus zwei Gästesuiten und eine kann sie haben. Der Fahrstuhl hält, die Türen gehen auf und Dalia kann sich nicht satt sehen.

 

Dylan und ich lächeln als wir Dalia beobachten und dann kommt etwas weißes Kleines auf uns zu. Es ist ein Minimalteserwelpe mit einer rosanen Schleife um den Hals und Dylan nickt mir zu.

„Dein Willkommensgeschenk. Sie hat noch keinen Namen“, erklärt er mir kurz, ich nehme das kleine Etwas hoch und werde sofort abgeleckt.

„Oh mein Gott ist das süß. Danke Dylan. Da habe ich jetzt ein kleines süßes Hündchen und kann mit dem kuscheln, spielen und vieles mehr“, bedanke ich mich und sehe die kleine flauschige Dame an.

„Ich nenne dich Muffin. Oder Flauschi. Obwohl Muffin klingt niedlicher“, kichere ich, sehe wie Dylan die Augen verdreht und Dalia die Kleine auch streichelt.

„Ich finde den Namen Muffin richtig süß und passt zu ihr. Vor allem hat sie einen Flecken auf dem Rücken der die Farbe von Karamell hat“, meint sie und ich nicke. Setze die Kleine wieder ab und dann zeige ich Dalia ihre Suite.

 

Meine beste Freundin hat große Augen bekommen und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.

„Ich bin überwältigt von allem Joy. Das kann ich nicht anders beschreiben. So viele neue Dinge und es ist fast wie bei Scheich Samir“, bemerkt sie und als sie den Namen sagt, zieht sich mein Herz zusammen.

Die Leere wird wieder deutlich und ich frage mich ob es wegen Samir ist, dass ich so ein Gefühl habe. So als wenn nur er diese Leere in meinem Herzen füllen kann. Nur das kann nicht sein, denn ich liebe ihn nicht und habe auch nie Gefühle für ihn empfunden.

„Ich liebe diese Suite und erst das Bett“, reißt Dalia mich aus meinen Gedanken und ich lächle.

Sehe wie sie auf dem riesigen Bett liegt und nach oben schaut.

„Das freut mich und jetzt lasse ich dich alleine. Ich will meine Sachen auspacken und in den Schrank räumen. Gewaschen sind sie ja und haben Platz im Schrank“, meine ich und lasse sie alleine.

 

Als ich in mein großes Schlafzimmer komme atme ich tief ein und lächle. Setze Muffin auf dem Bett ab und fange an meinen Koffer auszupacken. Es tut mir richtig gut wieder zu Hause zu sein, in einer gewohnten Umgebung und ich habe auch diese eine Sache von der einen Nacht vergessen. Auf dem Grund des Koffers ist ein Umschlag, ich runzle die Stirn und nehme ihn raus. Öffne diesen und eine Kette kommt hervor. Diese hat einen Halbmond als Anhänger und er glitzert in einem himmelblau. Sofort weiß ich woher der kommt, mache die Kette um und schaue im Spiegel nach. Der Halbmond ist wunderschön, passt zu mir und ich seufze. Vielleicht war es doch keine gute Idee ihn alleine zu lassen, obwohl ich nicht weiß, wieso ich das nicht tun sollte. Ich liebe ihn ja nicht. Oder doch?

 

Kapitel 9

In den nächsten Tagen sind Dalia und ich unterwegs, heute gehen wir shoppen und ich habe ihr sogar ein Konto eröffnet. Erst wollte sie es nicht annehmen aber ich habe sie solange bedrängt, bis sie nachgegeben hat. Nun sind wir in einem der riesigen Einkaufszentren und shoppen uns durch jedes Geschäft. Unsere Kreditkarten rauchen sicherlich schon, es macht Dalia aber Spaß und den will ich ihr ja nicht nehmen. Also arbeiten wir uns von Geschäft zu Geschäft durch und decken uns mit neuen Klamotten ein. Gegen Mittag betreten wir ein Sushirestaurant und setzen uns in die hintere Ecke. Unsere Einkäufe stehen neben uns, wir bekommen die Speisekarte und suchen uns etwas aus.

„Ich habe noch nie Sushi gegessen. Soll aber sehr lecker sein“, sagt Dalia und ich nicke.

„Bestellen wir uns doch einfach die Sushiplatte und essen sie gemeinsam“, schlage ich vor, Dalia ist einverstanden und dann ist die Bedienung bei uns. Ich bestelle für uns die Sushiplatte, Cola und Limonade zum trinken und dann geht die Bedienung wieder. Hat die Speisekarte mitgenommen und ich lehne mich zurück.

 

„Joy ich habe Angst“, fängt Dalia auf einmal an und ich setze mich aufrecht hin. „Wovor hast du Angst? Willst du zurück nach Abu Dhabi?“, frage ich sie und Dalia schüttelt mit dem Kopf.

„Ich habe um dich Angst Joy. Wegen diesem Abdul. Er ist ein eiskalter brutaler Mann und geht nicht gut mit seinem Personal um. Er schlägt und tritt sie und sie müssen niedere arbeiten verrichten. Abdul ist ein brutaler Mann und niemand hält ihn auf. Samir versucht immer wieder gegen ihn anzukommen aber schafft es einfach nicht. Deswegen war er letztens so verletzt gewesen. Das war Abdul. Sie haben sich einen sehr schmutzigen Kampf geliefert und ich weiß, dass dieser Abdul dich unbedingt haben will.“

Ich habe ihr zugehört und schaue nach draußen. Denke über das Gesagte von ihr nach und nicke langsam. Ja dieser Abdul ist brutal und macht mir Angst. Bevor ich etwas erwidern kann kommt unsere Sushiplatte und wir können endlich essen. Dalia ist begeistert vom Sushi, schlingt es regelrecht in sich hinein und ich muss sie stoppen.

 

„Immer mit der Ruhe. Du hast doch Zeit.“

„Es schmeckt einfach total lecker. Ich kann gar nicht aufhören“, mampft sie und ich muss kichern.

Dann isst sie doch langsamer als vorher und trinkt zwischendurch ihre Limonade. Auf Cola steht sie nicht so, dafür aber ich und habe es richtig vermisst. Dalia sieht eigentlich total gut aus in ihren Jeans und dem Pullover und auch die Heels passen wie angegossen. Am Anfang war es noch schwer für sie darin zu laufen, doch mit der Zeit hat sie es oft geübt und nun sieht man ihr kaum noch an, dass sie aus Abu Dhabi kommt. Bis auf ihre dunkle Haut. Doch das stört niemanden und hier fällt sie auch nicht besonders auf. Mit der Zeit wird die Platte leerer, unsere Mägen voller und am Ende müssen wir noch einpacken. Machen wir auch, denn wir bringen Dylan etwas mit in sein Büro und darauf freut er sich sicherlich. Er liebt Sushi genauso wie ich und kann nie genug davon bekommen.

 

Ich bezahle unser Essen, wir nehmen unsere Einkäufe und fahren zu meinem Bruder. Dalia freut sich schon, beide sind ein Paar geworden und lieben sich über alles. Es ist wirklich schön und ich freue mich für beide. Endlich ist mein Bruder nicht mehr Single. Wobei ich mit meinen 22 Jahren nicht so große Töne spucken sollte. Ich habe nämlich keinen Mann an meiner Seite und fühle mich schon einsam. Vor allem nachts, denn da habe ich niemanden an den ich mich kuscheln kann. Höchstens mein Kissen aber das ist nicht wirklich etwas für mich. Zudem redet Dalia ununterbrochen über Dylan und schwärmt für ihn. Das finde ich ja ganz süß aber man kann es auch übertreiben. Wir halten vor dem riesigen Firmengebäude, steigen aus und gehen nach drinnen. Dalia steuert zielstrebig den Fahrstuhl an und davor hopst sie aufgeregt auf und ab. Sobald die Türen aufgehen steigt sie vor mir ein und drückt energisch auf den Knopf. Ich schlüpfe schnell noch in die Kabine, die Türen gehen zu und wir fahren nach oben.

 

„Gleich sehe ich Dylan wieder. Gleich ist es soweit“, sagt Dalia und sieht auf die Anzeige.

Ich schmunzle, bin die Ruhe in Person und kaum ist die Fahrstuhltür wieder auf, da eilt sie auch schon los.

Gemächlich folge ich ihr, sehe wie die Beiden wild knutschen und stelle das Essen ab.

„Ich habe dich so vermisst“, säuselt Dalia und ich kichere.

„In drei Stunden habe ich Feierabend und dann führe ich dich zum Essen aus.“

Ich räuspere mich, beide sehen zu mir und ich zeige auf sein Essen.

„Das habe ich dir mitgebracht Dylan“, erkläre ich ihm, er nickt und umarmt mich.

„Du kannst gerne mitkommen.“

„Ach nein. Geht ruhig ohne mich. Ich mache mir einen schönen Abend mit Muffin.“ „Danke Joy. Dafür machen wir morgen Abend dann etwas. Du darfst aussuchen.“

„Im Kino läuft ein schöner neuer Liebesfilm und den würde ich gerne sehen.“

 

„Dieser Bestseller der verfilmt wurde?“

Ich sehe zu Dylan, dieser isst sein Sushi und ich nicke langsam.

„Ach das mit SM und BDSM. Ich habe das Buch mal gelesen.“

Ich hebe eine Augenbraue und bin erstaunt.

„Dylan du hast das Buch gelesen?“

„Zumindest den ersten Band. Beim Zweiten bin ich noch drüber aber nicht schlecht. Dieser Typ passt gut zu ihr.“

 „Ich hätte niemals gedacht, dass du solche Bücher liest. Hast du nicht zu Anfang noch gesagt, dass ich Weiberkram?“

„Schon aber Zeiten ändern sich und ich finde die Bücher schön. Ich erkundige mich nun mehr über dieses Thema und Dalia und ich probieren gemeinsam aus.“

„Ahhh halt die Klappe! Das will ich gar nicht wissen“, fluche ich und halte mir die Ohren zu.

Dylan und Dalia kichern, ich strecke beiden die Zunge raus und hebe nur die Schultern.

„Gerne können wir morgen Abend uns den Film anschauen und Dylan macht etwas mit seinen Freunden“, meint Dalia und ich bin einverstanden.  

 

Als die Pause von Dylan zu Ende geht verabschieden sich die Turteltäubchen und wir können endlich gehen. Natürlich haben beide sich wieder wie wild geknutscht und konnten kaum voneinander lassen. Schließlich drängt der Termin Videokonferenz sich dazwischen und wir fahren mit dem Fahrstuhl nach unten.

„Ich freue mich schon auf heute Abend und auf morgen Abend. New York ist richtig cool“, fängt Dalia an und ich lenke den Wagen in den Verkehr.

„Wir können ja irgendwann wieder nach Abu Dhabi fliegen und Samir besuchen“, schlage ich vor und Dalia ist von dieser Idee richtig begeistert.

„Ja das können wir machen. Wir müssen nur wissen wann. Dann können wir alle besuchen und mit ihnen reden.“

Ich lächle und stimme ihr voll und ganz zu. Der fast Nachmittagsverkehr ist stopfend, wir kommen nur schwer voran und ab und zu habe ich das Gefühl im Stau zu stecken. Zum Glück das nicht so und wir kommen schließlich zu Hause an. Ich parke in der Tiefgarage, wir steigen aus und nehmen unsere Einkäufe.

 

Bringen sie in das Penthouse, Muffin begrüßt uns freudig und ich nehme die Leine und das Halsband. Befestige die beiden Sachen an Muffin und dann bin ich auf dem Weg nach unten. Gehe mit Muffin im Park spazieren und sie kann ihre Dinge erledigen. Während sie im Gebüsch verschwunden ist schaue ich mich um und genieße dieses Wetter. Es ist nicht zu kalt und nicht zu warm und die Sonne scheint. Die Blätter fallen von den Bäumen und die Wege im Park sind bunt. Während ich mit Muffin weiter gehe raschelt es und ich kann sehen wie die Kleine in einen Blätterhaufen springt. Ist darin verschwunden, ich kichere und sie schaut dann raus. Das fotografiere ich sofort ab und wir gehen weiter. Drehen unsere Runde und kommen nach einer Weile wieder ins Penthouse. Dalia räumt gerade die Küche auf putzt die Arbeitsflächen und ist in ihrem Element. Musik kommt aus dem Radio, ist voll aufgedreht und meine beste Freundin tanzt dazu. Muffin flitzt zu ihren Näpfen, ich kichere und Dalia sieht zu mir.

 

„Ich bin gleich fertig, dann muss ich baden, mich pflegen und ein schickes Kleid anziehen“, sagt sie, ich verschwinde ins Wohnzimmer und setze mich auf das Sofa. Nach einer halben Stunde ist sie fertig, verschwindet in ihrer Suite und in den nächsten zwei Stunden bekomme ich sie nicht zu Gesicht. Als der Fahrstuhl ein leises Ping von sich gibt erscheint Dylan und er hat einen schicken Anzug an.

„Sie ist gleich soweit“, meine ich, grinse und dann erscheint Dalia.

Sie trägt ein helles grünes knielanges Kleid mit tiefem Ausschnitt und Spaghettiträgern und sie sieht umwerfend aus. Beide begrüßen sich, geben sich einen innigen Kuss und ich wünsche ihnen viel Spaß. Beide verschwinden zum Fahrstuhl, ich gehe Popcorn in der Mikrowelle machen und dann setze ich mich auf das Sofa wo ich mir einen Film anschaue und Popcorn esse. Muffin an meiner Seite und wir schmachten beide den Hauptdarsteller an.

Kapitel 10

Dalia und Dylan kommen spät zurück und ich liege schon im Bett. Am nächsten Tag bekomme ich erst beide mit als ich ein Kichern aus der Küche höre und beide sind dort am Frühstück machen. Dalia rührt den Teig für die Pancakes an, Dylan schaltet die Kaffeemaschine ein und beide albern herum. Richtig süß. Ich sollte mir auch mal einen suchen.

„Guten morgen.“

„Guten Morgen Joy. Haben wir dich geweckt?“

„Nein habt ihr nicht. Ich habe euch gar nicht mitbekommen. Also seid beruhigt.“

Ich setze mich an die Frühstückstheke und sehe den beiden zu. Besser als jeder Film aber heute Abend schauen Dalia und ich diesen tollen Film im Kino an.

„Ich habe schon reservieren lassen Dalia. Sofern du noch mit mir ins Kino gehen möchtest.“

„Na klar! Wir kaufen uns Popcorn und Limonade, schauen uns den Film an und schmachten die ganze Zeit“, meint Dalia, beide haben das Frühstück fertig und sie setzen sich zu mir.

Gemeinsam frühstücken wir in aller Ruhe, ich räume dann alles auf und Dylan macht sich auf den Weg zur Arbeit.

 

In meiner Firma ist eine Stellvertreterin und sie wird alles gut regeln können. Somit kann ich mich immer mehr zurück ziehen und vielleicht auch komplett aufhören. Das werde ich mir aber noch überlegen, denn ich bin 22 und habe noch mein ganzes Leben vor mir. Kann auch sein, dass ich noch einmal studiere und etwas anderes anstrebe. Doch nun zurück ins hier und jetzt. Dalia ist nicht in meiner Nähe, Muffin auch nicht und ich runzle die Stirn. Nur ein Zettel liegt vor mir.

 

*Ich bin mit Muffin spazieren.

Wir sind gleich wieder da.

Bussi Muffin und Dalia*

 

Ein Herzchen rundet die Nachricht ab, ich kichere und gehe ins Badezimmer. Dort drehe ich das Wasser in der Badewanne auf, mein Handy meldet sich und ich habe eine Nachricht bekommen. Überraschend ist es, da diese von Samir ist und ich öffne sie.

 

*Hallo Joy!

Ich hoffe euch geht es gut. Ich habe damals einen Fehler begannen und es tut mir wahnsinnig leid. Seitdem ist kein Tag vergangen wo ich diese Tat nicht bereue. Selbst in meinen Träumen verfolgt es mich. Ich schäme mich richtig dafür und es tut mir so leid. Hoffentlich verzeihst du es mir irgendwann.

 

Gruß Samir!*

 

Ich lege das Handy weg, steige in die Badewanne und entspanne mich. Die Haare habe ich hochgesteckt und die Augen geschlossen. Denke dabei an Samir und überlege ob ich ihm antworten soll. Eigentlich habe ich diese schreckliche Nacht vergessen und tief in meinem Inneren habe ich ihm schon verziehen. Also nehme ich das Handy und schreibe ihm eine Nachricht.

 

*Hallo Samir!

Uns geht es gut. Dalia hat viel Spaß in New York und ist sehr glücklich mit Dylan. Diese eine Nacht habe ich vergessen und das solltest du auch. Gut für dich ist es echt schwer, denn du hast es mir angetan aber ich verzeihe dir und die Sache ist gegessen. Heute Abend gehe ich mit Dalia ins Kino. Wir schauen einen Liebesfilm an der mehr Erotik ist. Du solltest schlafen. Soweit ich weiß gibt es eine Zeitverschiebung. Gute Nacht.*

 

Ich schicke die Nachricht ab, lege das Handy zur Seite und dann entspanne ich mich weiter. Offenbar schläft er nun, denn es kommt keine Nachricht mehr und ich kann in aller Ruhe baden. Nach fast zwei Stunden wo das Wasser kälter geworden ist, komme ich im Handtuch gewickelt ins Wohnzimmer und finde Dalia auf dem Sofa mit Muffin auf dem Schoß. Beide schauen mich an und ich grinse. Nehme das Festnetztelefon, drücke die 2 und bestelle uns Pizza. Noch etwas was Dalia am liebsten isst. Während wir warten ziehe ich mir schon mal etwas für heute Abend an und Dalia nimmt die Pizza entgegen, als ich wieder ins Wohnzimmer komme. Dalia bringt die Pizza mit rein, stellt sie auf dem Tisch ab und wir essen sie in aller Ruhe. „Am Besten wir fahren in zwei Stunden los, damit wir die Karten noch bekommen.“ „Ich habe doch reserviert“, meine ich und Dalia verzieht das Gesicht.

Wir müssen beide lachen und genießen den Tag. Sind mit Muffin noch zwei mal draußen und dann können wir uns für den Abend im Kino zurecht machen.

 

Dalia mehr als ich, denn ich bin schon fertig angezogen. Gute 15 Minuten später fahren wir in die Tiefgarage und steigen dann in mein Auto.

„Ich werde auch Fahrunterricht machen um endlich zu selber zu fahren. Das sieht eigentlich einfach aus.“

„Wenn man den Dreh raus hat, dann ist es auch einfach. Du wirst das schnell hinbekommen Dalia.“

Wir sehen uns kurz an, kichern und ich parke vor dem Kino. Wir steigen aus, ich sperre das Auto ab und wir gehen zum Eingang. Dabei habe ich ein komisches Kribbeln im Nacken und drehe mich um. Niemand zu sehen der uns beobachtet. Ich wende mich zu Dalia wieder um, folge ihr nach drinnen und hole unsere Karten ab, während sie das Popcorn und die Limonade kauft. Dann gehen wir in den großen Kinosaal 1 und setzen uns mehr in die Mitte als ganz vorne oder hinten.

 

Der Saal füllt sich, alle unterhalten sich und wir lassen uns unser Popcorn schmecken. Wieso das auch während des Films anschauen? Da versteht man kein Wort mehr. Also essen wir es noch vor dem Film und in der Vorschau zu anderen Filmen. Als die Tüte fast leer ist fängt der Film an und wir stellen alles zur Seite. Naja auf den Boden stellen wir die Sachen und schauen uns den Film an. Der ist genauso gut wie das Buch, wir schmachten zusammen diesen Mann an und würden gerne mit der Frau tauschen. Zwischendurch gibt es auch eine Pause, Dalia und ich eilen auf die Toiletten und hören wie sich andere Frauen über den Film unterhalten. Ich muss leise kichern und finde es ganz amüsant, denn wenn man auf der Toilette sitzt, dann kann man die Gespräche der Anderen belauschen. Sobald Dalia und ich fertig sind, waschen wir unsere Hände und gehen dann zurück zum Film.

 

Diesen schauen wir uns noch bis zum Ende an und verlassen dann das Kino. Draußen ist es schon lange dunkel, Dalia hakt sich bei mir unter und wir gehen zu meinem Auto.

„Hast du auch dieses komische Gefühl beobachtet zu werden?“, fragt sie mich leise und ich nicke.

„Schon vor dem Kino hatte ich dieses Gefühl gehabt aber niemanden gesehen“, antworte ich ihr und wir kommen beim Auto an.

Plötzlich taucht jemand aus der Dunkelheit auf und attackiert uns. Dalia wehrt ihn ab, ich helfe ihr und kann mich verteidigen. Sie hat es mir in den wenigen Tagen beigebracht. Zumindest das Notwendigste. Gemeinsam kämpfen wir gegen diese Gestalt und schlagen sie in die Flucht. Doch sogleich sind mehrere Männer da, ich wähle die Nummer von der Visitenkarte und fordere Hilfe an.

 

Bevor ich eine Antwort hören kann wird mir das Handy aus der Hand geschlagen und ich bekomme einen Kinnhaken ab. Das schleudert mich zurück und ich krache gegen meinen Wagen.

„Ich habe gesagt nicht verletzen ihr Idioten!“

Diese Stimme kenne ich doch. Das kann nicht sein, denn dann wäre ich die ganze Zeit in Gefahr gewesen. Ich reibe mir über das Kinn, richte mich auf und gebe meinem Gegner einen Kinnhaken. Dieser taumelt zurück, ich recke das Kinn und bin zuversichtlich. Helfe dann Dalia und haben die Chance zu gewinnen. Unsere Euphorie wird jedoch abrupt gebremst, Dalia wird zu Boden geschlagen und ich will zu ihr. Doch man packt mich, ich wehre mich und spüre einen Pieks in den Hals. Sofort wird mir schwarz vor Augen und ich bekomme absolut nichts mehr mit. Kippe nach vorne und bevor ich den Boden berühre, bin ich komplett weggetreten.

Dalia und Dylan kommen spät zurück und ich liege schon im Bett. Am nächsten Tag bekomme ich erst beide mit als ich ein Kichern aus der Küche höre und beide sind dort am Frühstück machen. Dalia rührt den Teig für die Pancakes an, Dylan schaltet die Kaffeemaschine ein und beide albern herum. Richtig süß. Ich sollte mir auch mal einen suchen. „Guten morgen.“ „Guten Morgen Joy. Haben wir dich geweckt?“ „Nein habt ihr nicht. Ich habe euch gar nicht mitbekommen. Also seid beruhigt.“ Ich setze mich an die Frühstückstheke und sehe den beiden zu. Besser als jeder Film aber heute Abend schauen Dalia und ich diesen tollen Film im Kino an. „Ich habe schon reservieren lassen Dalia. Sofern du noch mit mir ins Kino gehen möchtest.“ „Na klar! Wir kaufen uns Popcorn und Limonade, schauen uns den Film an und schmachten die ganze Zeit“, meint Dalia, beide haben das Frühstück fertig und sie setzen sich zu mir. Gemeinsam frühstücken wir in aller Ruhe, ich räume dann alles auf und Dylan macht sich auf den Weg zur Arbeit.

 

In meiner Firma ist eine Stellvertreterin und sie wird alles gut regeln können. Somit kann ich mich immer mehr zurück ziehen und vielleicht auch komplett aufhören. Das werde ich mir aber noch überlegen, denn ich bin 22 und habe noch mein ganzes Leben vor mir. Kann auch sein, dass ich noch einmal studiere und etwas anderes anstrebe. Doch nun zurück ins hier und jetzt. Dalia ist nicht in meiner Nähe, Muffin auch nicht und ich runzle die Stirn. Nur ein Zettel liegt vor mir.

 

*Ich bin mit Muffin spazieren.

Wir sind gleich wieder da.

Bussi Muffin und Dalia*

 

Ein Herzchen rundet die Nachricht ab, ich kichere und gehe ins Badezimmer. Dort drehe ich das Wasser in der Badewanne auf, mein Handy meldet sich und ich habe eine Nachricht bekommen. Überraschend ist es, da diese von Samir ist und ich öffne sie.

 

*Hallo Joy!

Ich hoffe euch geht es gut. Ich habe damals einen Fehler begannen und es tut mir wahnsinnig leid. Seitdem ist kein Tag vergangen wo ich diese Tat nicht bereue. Selbst in meinen Träumen verfolgt es mich. Ich schäme mich richtig dafür und es tut mir so leid. Hoffentlich verzeihst du es mir irgendwann.

 

Gruß Samir!*

 

Ich lege das Handy weg, steige in die Badewanne und entspanne mich. Die Haare habe ich hochgesteckt und die Augen geschlossen. Denke dabei an Samir und überlege ob ich ihm antworten soll. Eigentlich habe ich diese schreckliche Nacht vergessen und tief in meinem Inneren habe ich ihm schon verziehen. Also nehme ich das Handy und schreibe ihm eine Nachricht.

 

*Hallo Samir!

Uns geht es gut. Dalia hat viel Spaß in New York und ist sehr glücklich mit Dylan. Diese eine Nacht habe ich vergessen und das solltest du auch. Gut für dich ist es echt schwer, denn du hast es mir angetan aber ich verzeihe dir und die Sache ist gegessen. Heute Abend gehe ich mit Dalia ins Kino. Wir schauen einen Liebesfilm an der mehr Erotik ist. Du solltest schlafen. Soweit ich weiß gibt es eine Zeitverschiebung. Gute Nacht.*

 

Ich schicke die Nachricht ab, lege das Handy zur Seite und dann entspanne ich mich weiter. Offenbar schläft er nun, denn es kommt keine Nachricht mehr und ich kann in aller Ruhe baden. Nach fast zwei Stunden wo das Wasser kälter geworden ist, komme ich im Handtuch gewickelt ins Wohnzimmer und finde Dalia auf dem Sofa mit Muffin auf dem Schoß. Beide schauen mich an und ich grinse. Nehme das Festnetztelefon, drücke die 2 und bestelle uns Pizza. Noch etwas was Dalia am liebsten isst. Während wir warten ziehe ich mir schon mal etwas für heute Abend an und Dalia nimmt die Pizza entgegen, als ich wieder ins Wohnzimmer komme. Dalia bringt die Pizza mit rein, stellt sie auf dem Tisch ab und wir essen sie in aller Ruhe. „Am Besten wir fahren in zwei Stunden los, damit wir die Karten noch bekommen.“ „Ich habe doch reserviert“, meine ich und Dalia verzieht das Gesicht. Wir müssen beide lachen und genießen den Tag. Sind mit Muffin noch zwei mal draußen und dann können wir uns für den Abend im Kino zurecht machen.

 

Dalia mehr als ich, denn ich bin schon fertig angezogen. Gute 15 Minuten später fahren wir in die Tiefgarage und steigen dann in mein Auto. „Ich werde auch Fahrunterricht machen um endlich zu selber zu fahren. Das sieht eigentlich einfach aus.“ „Wenn man den Dreh raus hat, dann ist es auch einfach. Du wirst das schnell hinbekommen Dalia.“ Wir sehen uns kurz an, kichern und ich parke vor dem Kino. Wir steigen aus, ich sperre das Auto ab und wir gehen zum Eingang. Dabei habe ich ein komisches Kribbeln im Nacken und drehe mich um. Niemand zu sehen der uns beobachtet. Ich wende mich zu Dalia wieder um, folge ihr nach drinnen und hole unsere Karten ab, während sie das Popcorn und die Limonade kauft. Dann gehen wir in den großen Kinosaal 1 und setzen uns mehr in die Mitte als ganz vorne oder hinten.

 

Der Saal füllt sich, alle unterhalten sich und wir lassen uns unser Popcorn schmecken. Wieso das auch während des Films anschauen? Da versteht man kein Wort mehr. Also essen wir es noch vor dem Film und in der Vorschau zu anderen Filmen. Als die Tüte fast leer ist fängt der Film an und wir stellen alles zur Seite. Naja auf den Boden stellen wir die Sachen und schauen uns den Film an. Der ist genauso gut wie das Buch, wir schmachten zusammen diesen Mann an und würden gerne mit der Frau tauschen. Zwischendurch gibt es auch eine Pause, Dalia und ich eilen auf die Toiletten und hören wie sich andere Frauen über den Film unterhalten. Ich muss leise kichern und finde es ganz amüsant, denn wenn man auf der Toilette sitzt, dann kann man die Gespräche der Anderen belauschen. Sobald Dalia und ich fertig sind, waschen wir unsere Hände und gehen dann zurück zum Film.

 

Diesen schauen wir uns noch bis zum Ende an und verlassen dann das Kino. Draußen ist es schon lange dunkel, Dalia hakt sich bei mir unter und wir gehen zu meinem Auto. „Hast du auch dieses komische Gefühl beobachtet zu werden?“, fragt sie mich leise und ich nicke. „Schon vor dem Kino hatte ich dieses Gefühl gehabt aber niemanden gesehen“, antworte ich ihr und wir kommen beim Auto an. Plötzlich taucht jemand aus der Dunkelheit auf und attackiert uns. Dalia wehrt ihn ab, ich helfe ihr und kann mich verteidigen. Sie hat es mir in den wenigen Tagen beigebracht. Zumindest das Notwendigste. Gemeinsam kämpfen wir gegen diese Gestalt und schlagen sie in die Flucht. Doch sogleich sind mehrere Männer da, ich wähle die Nummer von der Visitenkarte und fordere Hilfe an.

 

Bevor ich eine Antwort hören kann wird mir das Handy aus der Hand geschlagen und ich bekomme einen Kinnhaken ab. Das schleudert mich zurück und ich krache gegen meinen Wagen. „Ich habe gesagt nicht verletzen ihr Idioten!“ Diese Stimme kenne ich doch. Das kann nicht sein, denn dann wäre ich die ganze Zeit in Gefahr gewesen. Ich reibe mir über das Kinn, richte mich auf und gebe meinem Gegner einen Kinnhaken. Dieser taumelt zurück, ich recke das Kinn und bin zuversichtlich. Helfe dann Dalia und haben die Chance zu gewinnen. Unsere Euphorie wird jedoch abrupt gebremst, Dalia wird zu Boden geschlagen und ich will zu ihr. Doch man packt mich, ich wehre mich und spüre einen Pieks in den Hals. Sofort wird mir schwarz vor Augen und ich bekomme absolut nichts mehr mit. Kippe nach vorne und bevor ich den Boden berühre, bin ich komplett weggetreten.

Kapitel 11

Mit der Zeit lässt die Wirkung nach und ich komme wieder zu mir. Öffne die Augen und bin in vollkommener Dunkelheit. Somit kann ich mich nicht orientieren aber ich ahne schlimmes. Sehr schlimmes. Vorsichtig setze ich mich auf, kann Ketten hören als ich

Mit der Zeit lässt die Wirkung nach und ich komme wieder zu mir. Öffne die Augen und bin in vollkommener Dunkelheit. Somit kann ich mich nicht orientieren aber ich ahne schlimmes. Sehr schlimmes. Vorsichtig setze ich mich auf, kann Ketten hören als ich mich bewege und mein Herz wummert in meiner Brust. Bekomme eine Gänsehaut und die rührt nicht von der Kälte die mich umgibt, sondern wegen einer Ahnung die gleich bestätigt wird. Zuerst fühle ich unter mir, worauf ich eigentlich liege. Eine Matratze. Ein Deja vu. Das habe ich schon mal gehabt aber das war bei Samir und der würde mich niemals entführen. Zumindest nicht ein zweites Mal. Da kommt mir nur einer in Frage. Abdul. Sogleich bekomme ich es mit der Angst zu tun und diese schnürt mir die Luft zum atmen ab. Ich darf nur nicht in Panik verfallen und ihm auch keine Angst zeigen. Solche Typen riechen das. Er darf es nicht wissen. Niemals. Doch zurück zu meiner misslichen Lage. Ich befühle meinen Körper, bin nackt und habe Manschetten an Fuß- und Handgelenken und ein Halsband. Als ich daran ziehe bekomme ich einen Stromschlag und schrei auf. Ein elektronisches Halsband.

 

Das gefällt mir überhaupt nicht und ich habe gar keine Chancen zu fliehen. Wenn überhaupt. Also sitze ich nun hier und harre aus. Warte auf das was kommen wird und wappne mich innerlich davor. Die Zeit verstreicht, ich spüre die Anspannung in mir steigen und sicherlich ist das ein perfides Spiel von Abdul. Seine Opfer warten lassen und dann lachend über ihnen stehen. Zermürben und erniedrigen. Dann hat er leichtes Spiel mit ihnen. Nicht mit mir. Ich werde nicht kampflos aufgeben und kuschen. Ich werde mich wehren und zwar solange bis ich gerettet werde. Das muss ich doch. Gerettet werden. Egal wie lange es dauert. Plötzlich geht das Licht an, ich blinzle und kann sehen in welchem Kabuff ich hänge. Widerlich und unterste Schublade. Ein Kellerverlies aus dem Mittelalter, unrein und ich kann sogar Ratten nagen hören. Denke ich zumindest oder ich bilde es mir nur ein. Ich darf nicht irre werden. Nein das darf ich nicht. Ich muss bei klarem Verstand sein, wenn ich fliehen will. Die Tür geht auf, ich hebe den Kopf und da ist er. Abdul. Wie ein arrogantes Schwein der denkt, er kann sich alles erlauben. Nur in einer Hose, nackter Oberkörper und einer eingerollten Peitsche an der Seite befestigt.

 

„Na Dornröschen erwacht? Wurde aber auch Zeit. Es macht keinen Spaß, wenn du nicht wach bist und ich deine Schreie nicht hören kann. Dein Betteln und Flehen um Gnade, wenn du windend vor mir liegst und deine Tränen über deine Wangen laufen“, fängt er an und ich hebe eine Augenbraue.

„Hast du ein Problem mit deinem Pipimann, dass du so etwas machen musst? Anderen zeigen, dass du es drauf hast und Macht besitzt um deine Männlichkeit zu schützen?“, frage ich ihn und lache.

Bekomme aber sofort eine Ohrfeige die es in sich hat und mein Kopf regelrecht zur Seite geschleudert wird.

„Sprich nicht so abfällig über deinen Master du kleines Stück Scheiße! Frauen sind ein Nichts und werden das immer sein. Wir Männer sind die Herrscher und die Frau muss sich daran halten. Auch du verstanden? Du bist meine persönliche Sklavin und ich werde alles mit dir machen, was ich will. Ohne mich wirst du nichts mehr machen. Kein duschen, kein auf die Toilette gehen, kein essen oder trinken oder schlafen. Alles was für dich doch so selbstverständlich war, wird es nicht mehr sein. Ich entscheide und was ich sage ist Gesetzt du niederes Wesen. Sei dankbar, dass ich dich am Leben lasse und nicht umbringe.“

 

„Oh wie rührend Junge. Hat dir das Daddy beigebracht? Kein Wunder, dass du ein Arsch bist. Du hast es nicht anders verdient, denn du bist ein Nichts Abdul. Du wirst nie etwas besseres sein. Du bist immer ein Mistkerl und ein kleines Würstchen“, fauche ich und stehe auf.

Trete auf ihn zu und schon hat er mein Knie abbekommen. Genau zwischen seine Beine. Fluchend geht er zu Boden, ich lache und im nächsten Moment liege ich auf der Matratze. Zucke und es kommt von meinem Halsband. Es gibt Stromschläge ab und das geht gar nicht. Nicht für meine Verhältnisse. Einfach nur widerlich. Arschloch. Die Stromschläge hören auf, ich liege auf dem Rücken und die Arme und Beine von mir gestreckt.

„Das machst du noch einmal und du wirst es bitter bereuen Weib!“

Ich setze mich auf, erhebe mich und dann stürze ich mich auf ihn. Er prallt gegen die Wand, ich schlage auf ihn ein und trete ihn auch immer wieder. Meine Zähne kommen zum Einsatz, ich beiße ihn kräftig und das lässt Abdul aufschreien. Er packt mich an den Haaren, zerrt mich von sich weg und schlägt mir mehrmals ins Gesicht bis ich zu Boden gehe. Tritt noch einmal nach und ich liege halb auf dem Boden und halb auf der Matratze.

 

„Ich habe dich gewarnt du miese kleine Schlampe! Das wirst du bereuen“, schreit er mich an, entrollt seine Peitsche und lässt sie in der Luft knallen.

Ich kann sehen, dass kleine Dornen wie Widerhaken am Lederriemen der Peitsche sind und ahne schon, was auf mich zu kommt. Abdul holt aus, ich höre ein Zischen und dann trifft mich die Peitsche quer über den Körper. Ein Schrei kommt über meine Lippen, ich rolle mich ein und lasse ihn machen. Er tobt sich regelrecht an mir aus, packt mich dann am Hals und hebt mich hoch. Ich röchle, bekomme kaum Luft und sehe ihn an, während Blut wie Bahnen über meinen Körper nach unten laufen.

„Du bist ein Nichts und wirst es immer bleiben. Wir werden viel Spaß mit dir haben du kleine Hure“, lacht er und zerrt mich aus dem Keller.

Ich wehre mich gegen ihn, beiße ihn abermals und bekomme noch eine Ohrfeige. Werde den Rest der Treppe hochgeschleift, geschubst und stürze zu Boden. „Aufstehen du kleine Kröte! Ab an die Arbeit“, faucht er, gibt mir einen Tritt in die Seite und ich stöhne auf.

Erhebe mich und zeige ihm den Mittelfinger.

„Rutsch mir doch den Buckel runter du bescheuerter Idiot“, erwidere ich und die Peitsche schlingt sich um meinen Körper.

 

Zieht sich fest zusammen und ich stürze zu Boden. Abdul zieht mich einfach hinter sich her und ich hinterlasse eine kleine Blutspur. Das will er wohl, denn es ergibt ein schönes Muster. Draußen sind alles Frauen die niedere Arbeit verrichten müssen und abgemagert aussehen. Wie schlimm das doch ist. Abdul wirft mich vor die Füße eines stämmigen Mannes und zieht die Peitsche zurück.

„Bringe sie zu den Weibern und wenn sie die Arbeiten nicht gut verrichtet, dann mache mit ihr was du willst“, befiehlt Abdul und der Typ vor mir lacht.

Packt mich und schleift mich weiter. Ich komme gar nicht zum laufen, muss es über mich ergehen lassen und werde in den Kreis der arbeitenden Frauen geworfen.

„Los gibt ihr Arbeit und dann ein bischen schneller ihr undankbares Pack“, sagt er in einem ernsten Ton und ich verschwindet.

Ich setze mich auf, sehe ihm nach und atme tief durch. Dann wende ich mich den Frauen zu und es erschreckt mich richtig. Abgemagert, sonnenverbrannt und um Jahre gealtert sind sie und die Augen tief in den Höhlen versunken.

„Oh Gott ihr armen Menschen. Das habt ihr nicht verdient“, sage ich und die Frauen werfen sich einen Blick zu.

 

Wenden sich dann mir zu und sehen mich eindringlich an.

„Du bist anders als wir Joy. Du wirst uns hier rausholen. Wir spüren die Veränderungen“, flüstert die eine Braunhaarige und ihre Freundinnen nicken bestätigend.

Ich mustere die 6 jungen Frauen und bin entschlossen ihnen zu helfen. Doch zuerst werde ich ihnen beim arbeiten helfen und mir nichts anmerken lassen.

„Wo sind wir eigentlich?“, fange ich an und sortiere auch die Erbsen aus. Komme mir dabei vor wie das Aschenputtel.

Nur hier helfen mir keine Tauben. Das muss ich selber machen.

„Auf einer Insel die nicht geortet werden kann und sie ist auf keiner Karte verzeichnet. Also keine Chance gerettet zu werden. Hier verendet man und wir sind alle von ihm entführt wurden.“

Ich schaue mich um und kann viele Männer sehen. Eigentlich nur Männer und eben die sechs Frauen. Sieben mit mir eingeschlossen.

„Und wie seid ihr hierher gekommen?“

„Wir sind ebenfalls entführt wurden. Bis auf Raika. Ihr hat er das blaue vom Himmel gelogen und ihr alles versprochen. Jetzt ist sie hier wie wir und muss sich alles gefallen lassen. Ehrlich gesagt sind wir froh, dass du hier bist. Du kannst uns helfen und retten. Alle Hoffnung liegt auf dir“, erklärt mir die eine Frau mit den schwarzen kurzen Haaren und ich sehe alle Frauen an.

 

Denke dabei nach und runzle die Stirn.

„Ich werde es versuchen aber ich kann nichts versprechen. Dazu müsste ich in Abduls Räume und an seinen Computer oder Laptop ran. Nur so kann ich euch helfen“, erkläre ich kurz und die Frauen sehen sich an.

„Das werden wir hinbekommen. Nur wird das dauern, denn Abdul schläft praktisch dort drinnen.“

Ich lege eine Hand auf Raikas Schulter und lächle sie aufmunternd an.

„Das wird schon Raika. Nur keine Panik, ich bekomme es hin und werde irgendwie Samir eine Nachricht zukommen lassen“, beruhige ich sie, werde von ihr umarmt und zucke zusammen.

„Tut mir leid. Deine Wunden habe ich ganz vergessen“, entschuldigt sie sich, ich grinse und wir arbeiten dann schweigend weiter.

Bis wir aufhören müssen und die Erbsen reinbringen. Doch ich komme nicht weit, werde an einer Kette in einen Saal gebracht und an der Wand festgemacht um nicht abzuhauen. „Und wehe du machst eine falsche Bewegung, dann wirst du es schwer bereuen“, warnt man mich und ich stelle ihm ein Bein. Der Typ stürzt zu Boden und ich muss lachen. Dafür schlägt er mich und ich sitze mit Nasenbluten auf dem Boden. Harre hier aus, denn nun ist Abdul dran.

Kapitel 12

Es dauert nicht lange bis Abdul erscheint und Männer dabei hat. Sehr viele Männer und das macht mich misstrauisch. Er kommt zu mir, macht mich von der Wand los und zerrt mich zum Tisch. Beim genaueren Betrachten ist der Tisch der Buchstabe Y und ein ungutes Gefühl bahnt sich an.

„Auf den Tisch und zwar sofort“, zischt er und zerrt an der Kette.

Ich ohrfeige ihn, er schlägt zurück und langsam tut mir mein Gesicht ganz schön weh. Hebt mich hoch, legt mich auf diesen Tisch und fesselt mich. Die Männer lachen, ich bin offen für alles und bekomme einen Ballknebel in den Mund. Dieser wird noch aufgepumpt und ich habe nun eine Maulsperre. Regungslos liege ich vor ihnen und Abdul grinst.

„Erst einmal essen wir etwas meine Freunde und dann nehmen wir uns den Nachtisch vor“, meint er und die Tür geht abermals auf.

Das Essen wird gebracht, an einem zweiten Tisch drauf gestellt und die Männer lassen sich dort nieder. Sie essen und trinken, unterhalten sich und beachten mich nicht weiter. Ich kann mich nicht umschauen, denn mein Kopf ist ebenfalls fixiert und mein Herz rast regelrecht in meiner Brust. Ich versuche ruhig zu bleiben, auch wenn es mir nicht leicht fällt.

 

Irgendwann herrscht Stille, dann sind sie bei mir und haben den Tisch eingenommen. „Kommen wir zum Nachtisch und nur keine falsche Scheu. Sie ist daran gewohnt von mehreren Männern genommen zu werden. Nicht wahr du kleine Schlampe?“

Ich fluche etwas in den Knebel, man versteht es nicht und dann fangen sie an mich zu begrabschen. Fassen mich überall an und ich winde mich in den Fesseln. Doch ich komme nicht los und dann steht Abdul zwischen meinen Beinen. Ich will nicht! Bitte nein! Das zerstört mich! Stumme Schreie in meinem Kopf aber niemand ist da um es zu hören und er dringt in mich ein. Vergeht sich an mir, rammt immer wieder rein und kommt ächzend. Dann lässt er von mir ab und der Nächste nimmt seinen Platz ein. Nummer zwei vergeht sich an mir und dann schrei ich auf als ich getroffen werde. Quer über meinem Körper zeichnet sich ein roter Streifen ab und während die Männer sich nach und nach an mir vergehen, mich missbrauchen, trifft die Peitsche meinen Körper. Sobald sie sich alle in mir entladen haben, wird der Tisch gedreht und ich hänge nun in den Fesseln. Zittere, spüre etwas an meinem Po und schrei vor Schmerzen auf, als man sich brutal in mich versenkt.

 

So gedehnt zu werden bringt mich fast in die Schwärze und ich habe kaum die Kraft das zu überstehen. Wie lange ich hier hänge und sie sich an mir vergehen kann ich nicht sagen, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren und bin nur noch eine Puppe. Dann wird mir schwarz vor den Augen und ich bin bewusstlos. Irgendwann komme ich wieder zu mir und liege auf der Matratze im Keller. Wasser und Brot stehen neben mir, ich setze mich auf und zucke zusammen. Bin richtig wund, ich merke jeden Knochen in meinem Körper und mein Mund schmerzt auch. Zumindest meine Kiefer. Mit zitternden Händen umfasse ich das Glas, kippe den Inhalt hinter und nehme das Brot. Zerrupfe es in kleine Teile und esse dies einfach. Ich habe Hunger, aber das kann den Hunger nicht stillen und ich sitze stumm da. Noch hat man mich nicht gebrochen und noch habe ich den Kampf nicht abgesagt. Solange ich lebe und frei denken kann, werde ich es immer wieder tun. Das Brot ist gegessen, das Wasser getrunken und ich liege wieder auf dieser Matratze. Bis die Tür aufgeht und Abdul erscheint.

„Na meine kleine Schlampe? Hat dir sichtlich gefallen letzte Nacht. Meine Freunde waren von dir sehr angetan.“

 

„Freut mich, dass es euch gefallen hat mich zu missbrauchen. Brauchst du diese Bestätigung für deinen kleinen Freund in der Hose oder wie? Kein Wunder, dass du zuerst dein Ding in mich stecken musstest“, erwidere ich und erhebe mich.

Trete auf ihn zu und dann stürze ich mich auf ihn. Auch wenn ich keine Chance habe, werde ich es versuchen und ihn verletzen. Was er nicht wirklich zulässt und mich abermals am Hals packt. Fest zudrückt bis ich röchel und erhebt sich. Wirft mich auf die Matratze und stellt einen Fuß auf meinen Bauch.

„Das wirst du gleich sehr bereuen, denn ich bestrafe immer vorlaute Gören wie dich“, zischt er, ich bekomme wieder einen Tritt in die Seite und er zerrt mich auf die Beine. Schleift mich die Treppe rauf, weiter nach draußen und ich kann dort ein Kreuz mitten in der prallen Sonne stehen sehen. Dort fesselt er mich und sieht mich an. „Viel Spaß in der Sonne und keine Angst. Du wirst gewendet“, lacht er und geht.

Hier bin ich nun. In der prallen Sonne und bin ihr schutzlos ausgeliefert. Den ganzen Tag lang hänge ich hier, man dreht mich und ich werde auf beiden Seiten meines Körpers krebsrot. Habe einen schlimmen Sonnenbrand und bin ausgedörrt. Als die Sonne am Abend untergeht werde ich losgemacht und jede Bewegung schmerzt. Ich bin dem Tode geweiht, mir wird schwarz vor Augen und ich kippe um.

 

Kälte lässt mich wieder zu mir kommen und ich bin in einer Badewanne. Die Frauen um mich herum und versorgen diesen schlimmen Sonnenbrand.

„Du bist jetzt bei uns Joy. Nicht bewegen und bleibe ganz ruhig. Heute Nacht werden wir dich zu Abduls Arbeitszimmer bringen“, meint Raika und ich nicke langsam.

„Du hast es nicht mitbekommen aber er hat dich erneut mit der Peitsche bearbeitet und du hast aufgeplatzte Haut. Jetzt spürst du es nicht aber das wirst du, wenn du nicht mehr in diesem angenehmen wohltuenden Wasser liegst“, erklärt sie mir und ich schaue an mir runter.

Kann diese vielen Verletzungen sehen und versuche nicht in Tränen auszubrechen. „Ich weiß nicht wie lange ich das noch durchstehe und dabei bin ich gerade mal zwei Tage hier.“

„Nicht zwei Tage sondern eine Woche. Du warst die meiste Zeit bewusstlos als du hier angekommen bist.“

Ich setze mich vorsichtig auf und sehe Raika an.

„Was? Oh Gott und ich will hier weg. Wie ihr“, flüstere ich, erhebe mich und sie helfen mir aus der Badewanne.

Trocknen mich vorsichtig ab und gebe eine wohltuende Salbe auf die Wunden. Dann setze ich mich auf ein Kissen und sehe nach draußen.

 

„Gut wir versuchen es heute Nacht“, sage ich bestimmt und wende mich an die Frauen.

Sie werfen sich einen Blick zu und nicken sich zu.

„Wir gehen wie folgt vor. Shamia und Noelia lenken die Wachen ab, indem sie auf der anderen Seite des Hauses Krach machen. Wir beide schleichen uns zum Arbeitszimmer und Samira begleitet uns. Sie kann Schlösser knacken und sein Schloss wird kein Hindernis sein. Das Passwort für seinen Laptop ist Scheich und ja es ist nicht sehr einfallsreich. Wir wissen nur so viel, dass er und Scheich Samir sich seit Jahren streiten. Ein erbitterter Kampf. Aber wieso das ist können wir nicht beantworten. Das solltest du Scheich Samir fragen. Er wird es dir sicherlich verraten“, erklärt Raika und ich bin neugierig geworden.

Samir und Abdul haben seit Jahren Streit und niemand von meinen neuen Freundinnen kennt den Grund. Nur Abdul und Samir und da Abdul ein Sadist ist, wird er wohl kaum Rede und Antwort stehen. Also muss ich Samir fragen. Vorausgesetzt ich komme von dieser Insel runter und kann frei sein. Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich sehe in Raikas Augen.

„Ganz ruhig. Wir schaffen das. Du gibst uns Hoffnung und wirst uns retten“, meint sie, ich atme tief durch und nicke.

 

Sehe den Frauen beim aufräumen zu und denke nach. Wenn ich es schaffe eine Nachricht an Samir zu schicken, dann gibt es tatsächlich Hoffnung und wir werden gerettet. Wie lange wir jedoch darauf warten müssen, kann ich nicht beantworten. Es kann Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern. Besser als nichts. Draußen ist es mittlerweile tiefste Nacht, die Lichter werden gelöscht und ich zittere. Mir ist kalt geworden und Raika legt mir eine Decke um die Schultern.

„Wir müssen so tun, als wenn wir schlafen. Nur so können wir unseren Plan in die Tat umsetzen“, flüstert sie mir zu, ich nicke und lege mich hin.

Habe mich in die Decke eingerollt und schließe die Augen. So tue ich als wenn ich schlafe und niemand bekommt es jemals mit. Ich kann hören wie jemand herum läuft, kontrolliert ob wir auch alle schlafen und dann werden die Schritte immer leiser. Somit beginnt unser Plan in das Arbeitszimmer von Abdul einzubrechen.

Kapitel 13

Im Dunkeln schleichen wir uns zu

Im Dunkeln schleichen wir uns zum Arbeitszimmer von Abdul. Er ist heute Nacht in seinen Gemächern und wir haben freie Bahn. Wie abgesprochen wird am anderen Ende des Hauses krach gemacht und das ist auch gut so. Zwei Wachen stehen vor der Tür des Arbeitszimmers und niemand kommt ungesehen dort rein. Wir stehen in einem dunklen Gang, warten auf das Signal und dann ist es auch schon zu vernehmen. Zwar schwach doch die Wachen hören es ebenfalls und eilen los. Unsere Chance. Wir schleichen uns zur Tür, Samir kniet sich hin und stochert mit einer Nadel im Schloss herum. Leise macht es klick, die Tür ist offen und sie nicken mir zu.

„Wir stehen schmiere und falls jemand kommen sollte, klopfen wir leise an die Tür“, erklärt mir Raika, ich nicke und dann husche ich ins Arbeitszimmer.

Schnell habe ich den Laptop entdeckt, fahre ihn hoch und lausche immer wieder auf etwaige Geräusche. Sobald der Laptop hochgefahren ist gebe ich das Passwort ein und dann geht alles ganz schnell. Ich komme in den Email-Account, rufe meine Seite auf und schreibe Samir eine Nachricht.

 

„Samir!

Rette uns! Sechs Frauen und ich sind auf einer Insel die nicht geortet werden kann. Abdul hat mich entführt und wir brauchen dringend Hilfe. Ich hoffe du kannst uns ausfindig machen, denn lange halte ich das hier nicht mehr aus. Bitte hilf uns!

Joy!“

 

Schnell schicke ich die Nachricht ab, schließe alles und fahre den Laptop wieder runter. Dann schleiche ich mich aus dem Arbeitszimmer, schließe die Tür und drehe mich zu den Frauen um. Diese sind gefangen gehalten, ich ahne schlimmes und Abdul tritt heran.

„Ich habe so etwas gewusst. Niederes Pack! Stummer Alarm, sobald sich jemand unbefugt in mein Arbeitszimmer schleicht“, erklärt er und hat ein diabolisches Grinsen im Gesicht.

„Bringt die Frauen weg. Sie sollen ihre gerechte Strafe bekommen. Ich nehme mir die Anführerin vor.“

Drohend kommt er auf mich zu, ich schnappe mir das Nächstbeste und dann schlage ich zu. Treffe ihn, bin wie von Sinnen und voller Wut. Abdul versucht sich zu wehren, bekommt den Kerzenhalter zu fassen und reißt ihn mir aus den Händen. Lacht, hebt es hoch und verprügelt mich. Ich stürze zu Boden, bedecke mein Gesicht und rolle mich zusammen. Stumm lasse ich alles über mich ergehen, spüre die Schläge und versuche nicht zu schreien oder in Tränen auszubrechen. Irgendwann hört er auf, packt mich und schleift mich in seine Gemächer. Dort werde ich über einen Bock geschnallt, er hat seine Peitsche in der Hand und macht weiter. Meine Haut reißt auf, ich fange an zu Bluten und zu seiner Freude, nimmt er noch einen Taser.

 

Der Taser ist sehr stark eingestellt, ich schrei auf und rieche kurz darauf verbrannte Haut. Er verstümmelt mich regelrecht, vergeht sich wieder an mir und sobald er  in mir gekommen ist, lässt er mich wegschaffen. Ich bin nur noch ein schmerzendes Bündel, werde auf das Kissen geworfen und liegen gelassen. Ich stemme mich jedoch hoch, zittere und robbe zur Decke die nicht weit von mir auf dem Boden liegt. Lasse mich darauf fallen und bleibe liegen. Mein gesamter Körper ist eine einzige Wunde und ich frage mich, wie ich das überleben kann. die Schwärze überkommt mich, ich lasse einen Seufzer los und dann bin ich auch schon weg. Ein Brennen weckt mich, zieht sich durch meinen gesamten Körper und ich stehe in Flammen. Eindeutig, denn Abdul will mich töten. Ich will aufspringen aber ich schaffe es nicht und ich kann auch nichts sehen. Das ist also mein Ende. Ich sterbe und werde Samir nie wieder sehen. Auch Dalia und Dylan nicht. Ebenso wenig Muffin. Mein kleiner Hund der sich immer gefreut hat, wenn ich mit ihm gespielt habe. Das Brennen hört einfach nicht auf, ich zwinge mich die Augen zu öffnen und spüre einen kalten Lappen auf der Stirn.

 

„Bringt noch mehr kaltes Wasser. Wir müssen das Fieber runter bekommen“, kann ich Raika hören und blinzle um besser sehen zu können.

Dann bemerkt Raika, dass ich wach bin und lächelt. Ihr linkes Auge ist geschwollen aber sie hat den Kampfgeist nicht verloren.

„Bleibe ruhig liegen. Abdul ist verreist und wir kümmern uns um dich, damit du bald wieder auf den Beinen bist. Es hat aber etwas gebracht. Also die Aktion von letzter Nacht war gut gewesen. Wir wurden zwar hart bestraft aber das war es uns wert“, erklärt sie mir und ich lächle schwach.

„Dann werden wir gerettet. Ich habe ein gutes Gefühl“, flüstere ich und schließe die Augen.

„Ganz genau und jetzt ruhe dich aus. Du brauchst Energie und Kraft. Schlafe etwas. Du bist hier bei uns sicher“, fügt sie noch hinzu und ich seufze, bevor ich einschlafe. Drei Tage lang liege ich nur da und bekämpfe das Fieber. Bekomme Flüssigkeit eingeflößt und am vierten Tag bin ich wieder halbwegs auf den Beinen. Das Laufen verläuft wackelig, ich bekomme es aber hin und es funktioniert. Raika und die anderen Frauen pflegen mich weiter und ich habe wieder Kraft. Und Hunger. Doch wir bekommen zur Strafe nichts zu essen und müssen hungern.

 

Das legt sich gleich bei mir aus und ich bin nach diesen wenigen Tagen nur noch Haut und Knochen. Meinen Kampfgeist habe ich nicht verloren, ich wehre mich noch immer und Abdul schafft es einfach nicht meinen Willen zu brechen. Egal was er sich ausdenkt ob Schläge, Folter oder Nahrungsentzug. Ich bin noch immer standhaft und lache ihm ins Gesicht. Daher bin ich ein geschundenes Wesen, lebe nur noch um meine Freiheit zu bekommen und Samir wieder zu sehen. Mir ist bewusst geworden, dass mir viel an ihm liegt und ich ihn in mein Herz geschlossen habe. Von Liebe ist hier aber keine Rede auch wenn es danach klingt und vielleicht sehe ich das auch selber nicht so. auf jeden Fall lebe ich nur noch wegen Samir. Ich will ihn wieder sehen, sein Gesicht, sein Lächeln und seine Art. Seinen Palast und alle Anderen. Auch meinen Wächter. Komischweise vermisse ich den auch und ich denke zurück, als er mir die Visitenkarte gegeben hat. Für den Notfall und ich habe sie benutzt. Kurz bevor ich entführt wurde. Klingt nach sehr langen Jahren aber ich bin erst seit 2 Wochen hier. Sicherlich sucht man diese Insel die nicht zu orten ist um uns zu befreien. Ich habe da so ein Gefühl.

 

Jetzt geht die zweite Woche los oder die Dritte. Jegliches Zeitgefühl habe ich verloren und lebe nur noch vor mich hin. Ich arbeite mit den Frauen zusammen, werde weiterhin von Abdul benutzt und das ist der Sinn der Sache. Er verletzt mich um meinen Willen zu brechen aber das funktioniert noch immer nicht. In mir steckt weiterhin ein kleiner Funken Hoffnung und dieser Funken wird niemals erlöschen. Abduls Wut wird mit jedem Tag immer größer und er brutaler. Wirft mich seinen Männern vor, sie vergehen sich an mir und prügeln auf mich ein. Es gibt keinen Körperteil an mir, der nicht schmerzt von diesen Attacken und ich mir manches mal wünsche zu sterben. Ich raffe mich dann wieder auf und kämpfe weiter. Egal wie oft er mich verletzt und egal wie oft seine Freunde sich an mir vergehen und mich dadurch verletzen. Das hat sich auch bewährt und innerlich danke ich dafür, dass ich so einen großen Willen habe zu leben. Wieder prallt die Sonne auf uns nieder, der Sonnenbrand will nicht mehr weggehen und wir sitzen nackt auf unserer Fläche. Sortieren wie immer diese Erbsen aus und werden scharf bewacht. Unterbrechen wir die Arbeit, machen eine Pause oder unterhalten uns, werden wir dafür hart bestraft und sind gefesselt in der prallen Sonne.

 

Plötzlich ertönt in der Ferne ein Geräusch, dieses kommt immer näher und wir unterbrechen unsere Arbeit. Schauen in den Himmel und dort sind Helikopter zu erkennen. Beim Näherkommen zähle ich fünf Helikopter, es geht ein Tumult los und alle Männer laufen durcheinander. Brüllen sich Befehle zu, wir Frauen stehen auf und eilen nach drinnen. Das ist unsere Chance, wir bleiben an unseren Platz und warten ab. Doch Abdul stürmt bei uns rein, packt mich und zerrt mich nach draußen. „Er bekommt dich nicht! Niemals! Du bist meine kleine Schlampe und nicht seine! Er wird dich nicht wieder bekommen, denn endlich habe ich mal etwas was er nicht hat“, schreit er fast und will mich auf die andere Seite der Insel bringen, wo ein Boot auf uns wartet.

Doch da wartet schon jemand und es ist mein Wächter.

„Du kommst nicht weg Abdul. Ich lasse nicht zu, dass du sie entführst. Nicht noch einmal. Sie steht unter meinem Schutz und das wird auch immer so bleiben.“

„Samir bekommt sie nicht! Er hat jahrelang immer das bekommen was er wollte und ich musste zusehen“, schreit Abdul, hat mich losgelassen und dann kämpfen sie miteinander.

 

Ich stolpere von den Beiden weg, wirble herum und renne zurück. Quer durch das Haus, komme auf der anderen Seite wieder raus und sehe, wie die Frauen in die Helikopter gesetzt werden. Eilig schaue ich mich um, will weiter als mich jemand festhält und ich wirble herum. Vor mir ist Samir, ich lächle und falle ihm um den Hals. „Du bist auch hier und rettest mich. Vielen Dank“, flüstere ich und er hält mich fest. „Natürlich bin ich hier. Ich musste dich doch persönlich hier rausholen und jetzt komm Joy. Da gibt es jemand der auf dich wartet“, erwidert er, wischt mir die Tränen weg und zieht mir ein Hemd über.

Dann nimmt er mich hoch, trägt mich zum Helikopter und setzt mich rein. Lässt sich kurz darauf neben mich und die Tür geht zu. Wir schnallen uns an, er setzt mich Kopfhörer auf und dann heben wir ab. Ich kann sehen wie mein Wächter zu einem letzten Helikopter rennt und dort einsteigt. Dann wendet unser Helikopter und wir fliegen davon. Lassen die Insel hinter uns und ich kann mich endlich entspannen. Lehne mich zurück, schließe die Augen und schlafe ein.

Kapitel 14

Es dauert seine Zeit als ich wieder aufwache und in einem weichen Bett liege. Es fühlt sich so gut an, dass ich mich nicht bewegen will und auch nicht die Augen öffne. Doch ich will mich umschauen um sicher zu sein, dass ich wirklich in Sicherheit bin und blinzle. Sehe wie die Sonne ins Zimmer scheint und ich lächle.

„Na endlich mal erwacht?“

Ich wende den Kopf, sehe Dylan und Dalia am Bett sitzen und abrupt richte ich mich auf.

„Ich habe euch beide wieder! Ich bin glücklich“, sage ich, krabble zu ihnen hin und umarme beide gleichzeitig.

„Sei vorsichtig. Dein Körper muss sich erst wieder erholen, damit du dich frei ohne Schmerzen bewegen kannst und es sieht gut aus. Auch wenn du durch die Hölle gegangen bist“, erklärt mir Dalia, ich sehe beide an und breche in Tränen aus.

„Du hast recht Dalia! Es war die Hölle gewesen. So viel musste ich durchmachen und Abdul ist der Höllenfürst“, bringe ich hervor, sie kommt zu mir auf das Bett und nimmt mich in die Arme.

Hält mich tröstend fest und ich kann mich bei ihr ausweinen. Beruhigend streicht sie mir über den Kopf, wiegt mich sanft in ihren Armen und wartet geduldig ab, bis ich mich beruhigt habe. Wische mir die Tränen weg und richte mich auf.

 

„Was ist passiert, nachdem ich entführt wurde? Ich will und muss alles wissen. Und wie geht es den Frauen?“

„Also den Frauen geht es gut und sie erholen sich von der Tortur und Folter von Abdul. Jeden Tag fragen sie nach dir.“

Ich nicke und habe mich gegen die Kissen gelehnt. Sehe Beide noch immer an und warte auf die Fortsetzung.

„Also du hast den besten Freund von deinem Wächter Dariel angerufen, der übrigens Xander heißt. Als dieser jedoch eintraf, war Abdul mit dir schon auf und davon. Ich war nur leicht verletzt aber ich habe mir selber die Schuld gegeben. Ich habe dich nicht gut beschützt. Dylan hat mich getröstet und dann ging auch schon die Suche nach dir los. Tag und Nacht wurde jedes Land durchkämmt, jeder Freund von Scheich Samir informiert und sie haben ebenfalls nach dir gesucht. Leider ohne Erfolge. Mit jeder Stunde, jedem Tag ohne ein Ergebnis schwand die Hoffnung dich lebend zu finden immer mehr. Nur Dylan hat an dich geglaubt. Er hat uns Mut gemacht und gesagt, dass du stark bist und überleben wirst. Das hat uns Kraft gegeben dich weiter zu suchen. Und wie man es so schön sieht, haben wir dich endlich gefunden.

 

Durch die eine Nachricht, die an Samir ging. Gelangweilt hat er sie geöffnet und ist dann aufgesprungen. Wir sind alle erschrocken und Samir hat sofort telefoniert. Sich hingesetzt und konnte dich nun richtig suchen. Du hast ihm diesen Anhaltspunkt gegeben und es kam Leben in uns alle. Ein paar Tage hat es nun doch noch gedauert, bis wir die Insel gefunden haben und dann ist Samir mit Dariel und fünf Helikoptern los. Wir haben auf dich gewartet und als du hier ankamst, waren wir heilfroh. Aber auch entsetzt, denn du hast schlimm ausgesehen. Jetzt zwar auch aber das wird wieder. Du musst nur wieder zunehmen und viel trinken. Auch deine Haut wird sich regenerieren. Die Narben von dem Elektroschocker und dem Stromhalsband werden nicht mehr verschwinden. Irgendwann verblassen aber nie ganz verschwinden“, erzählt mir Dalia und ich habe gut zugehört.

„Die Frauen und ich haben diese Idee gehabt. Okay ich hatte keinen Plan aber sie schon. Nachts sind wir los und bei Abdul ins Arbeitszimmer eingebrochen. Wir wurden hart bestraft. Besonders mich hat es immer am Schlimmsten erwischt. Abdul hat mir Dinge angetan, die wünsche ich noch nicht einmal meinem schlimmsten Feind.“

 

„Das wird dir nie wieder passieren Joy. Du bist in Sicherheit und nie wieder wird Abdul dir irgendetwas antun. Samir möchte dich gerne hier behalten, damit du in Sicherheit bist. Lässt dich aber auch gehen, wenn du nach New York zurück willst.“ „Ich glaube ich bleibe noch eine Weile hier und bin in Sicherheit. Hier kann ich mich erholen, ausruhen und frei bewegen ohne Angst. Hier tut mir niemand etwas“, erwidere ich und lege mich in die Kissen.

Lächle und schließe die Augen. Dann lasse ich mich innerlich einfach fallen und schlafe wieder ein. Ein leises Geräusch weckt mich, ich bin sofort hellwach und setze mich auf. Es ist mitten in der Nacht, die Nachttischlampe ist an und ich kann niemanden sehen. Etwas bewegt sich auf dem Balkon, ich sehe dorthin und eine schemenhafte Gestalt ist zu sehen. Sofort fängt mein Herz an zu wummern, ich bekomme schwitzige Hände und zittere. Die Gestalt kommt wieder rein, ich kann Samir sehen und beruhige mich.

„Hey! Ich habe gedacht du schläfst. Habe ich dich geweckt?“

Ich schüttle den Kopf und atme tief durch.

„Nein nicht wirklich. Ich habe gedacht, es wäre jemand von Abduls Männern und will mich zurück holen“, antworte ich ihm und er setzt sich auf die Bettkante auf meiner Seite.

Sieht mich an und ist ernst.

 

„Abdul holt dich nicht mehr zu sich. Er muss erst einmal seine Wunden lecken, denn Dariel hat ihn ganz schön vermöbelt“, erklärt mir Samir und ich nicke verstehend. Samir reicht mir ein Glas Saft, ich nehme es und trinke ein paar Schlücke. Schon lange habe ich so etwas nicht mehr getrunken und es tut mir gut.

„Warum ist Abdul so? Wieso hasst er dich?“

Ich sehe Samir an aber er schaut auf seine Hände und seufzt.

„Das ist eigentlich einfach zu erklären, aber ich möchte es dir noch nicht sagen. Werde erst wieder gesund und du musst ein paar Tage im Bett bleiben. Dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen. Anordnung vom Arzt.“

Ich lächle und lehne mich gegen die Kissen.

„Ein sehr strenger Arzt.“

„Ich bin auch streng und dominant wie du mitbekommen hast.“

„Ja habe ich.“

„Ich betreibe SM und BDSM. Weist du was das ist?“

Ich sehe Samir lange an und nicke langsam bestätigend.

„Ich will, dass die Frauen sich mir unterwerfen, sich mir hingeben und Lust und Schmerz verspüren. Das will ich auch bei dir aber du hast Schreckliches erlebt und da bin ich vorsichtiger geworden. Ich zwinge dich zu nichts.“

 

Er will, dass ich mich ihm unterwerfe? Nur ist er jetzt vorsichtiger geworden, da ich schreckliches erlebt habe. Samir beobachtet mich ganz genau und ich lächle.

„Ich bin mir sicher, dass ich es auch machen werde. Gib mir nur Zeit zum heilen.“ „Wie gesagt zwinge ich dich zu nichts und du brauchst Wochen um wieder vollständig hergestellt zu sein. Es war nicht einfach dich zu finden Joy und ich habe mir große Vorwürfe gemacht, weil du in New York ungeschützt warst. Trotz das du Dalia dabei hattest.“

Ich sehe Samir an und bin überrascht. Irgendetwas läuft hier ganz anders als gedacht. Kann es sein, dass er etwas für mich empfindet? Ach quatsch! Samir würde niemals lieben. Er dominiert nur und beherrscht nur. Nie und nimmer würde er lieben. Oder irre ich mich da? Habe ich einen falschen Eindruck? Das kann nicht sein. Zugegeben kann ich Samir mit Abdul nicht auf eine Stufe stellen. Samir zeigt Gefühle, wenn auch nicht oft. Abdul hat gar keine und ist ein brutaler Sadist. „Möchtest du etwas essen? Es ist zwar mitten in der Nacht aber mein Koch würde sich freuen, wenn du etwas haben möchtest.“

Ich bin aus meinen Gedanken gerissen wurden und sehe Samir lächelnd an.

„Ja bitte. Egal was es ist. Hauptsache etwas zu essen.“

 

 

Samir nickt, erhebt sich und verlässt die Gemächer. Ich streiche die Decke glatt, merke ein Jucken unter dem Verband und reibe mich an den weichen Kissen. Sieht wahrscheinlich blöd aus aber ich will nur, dass es aufhört zu jucken. Es dauert nicht lange bis Samir mit Suppe und Brot erscheint und sieht, wie ich mich winde.

„Nicht kratzen. Das macht alles nur noch schlimmer“, bemerkt er, ich höre auf und er stellt das Tablett auf dem Nachtschrank ab.

Reicht mir die Schüssel Suppe, das Brot dazu und ich fange an zu essen.

„Ich weiß aber es juckt ganz schrecklich und ich hasse das.“

„Ich kenne das Gefühl Joy. Das bedeutet, dass deine Haut sich regeneriert und heilt. Es wird besser. Vertraue mir.“

Ich esse in Ruhe weiter, sehe wie Samir eine Salbe holt und wartet, bis ich fertig bin mit essen. Dann stellt er die Sachen weg, zieht mich sanft näher zu mir und entfernt den Verband. Schaut sich meine Haut an, trägt Salbe drauf und meine Haut wird sofort gekühlt. Dann bekomme ich einen neuen Verband und seufze. Eine Erleichterung für mich.

„So jetzt solltest du die Nacht ruhig schlafen können“, meint Samir, ich lege mich hin und nicke kurz.

Gähne herzhaft und fühle mich gesättigt. „Danke Samir. Nicht nur für die Salbe, sondern weil du mich gerettet hast. Und natürlich die Frauen.“

 

„Ich habe dich lange gesucht Joy und wenn ich nicht immer dran geblieben wäre, dann hätte ich dich womöglich tot aufgefunden. Abdul hätte solange weiter gemacht, bis du gestorben wärst. So brutal ist er nämlich. Er nimmt keine Rücksicht und wenn du dann tot wärst, hätte er sich eine Neue geholt. Wegen mir bist du bei ihm gelandet, denn er wollte mich verletzen. Du bedeutest mir etwas.“

„Ich bedeute dir etwas? Das ist neu für mich, denn sonst war ich nur deine Sklavin gewesen“, murmle ich und sinke immer weiter in den Schlaf.

„Du bedeutest mir viel mehr als nur Sklavin zu sein Joy. Das habe ich von Anfang an gemerkt, als ich dich im Hotelrestaurant erblickt habe“, flüstert Samir mir ins Ohr und ich kichere da es gekitzelt hat.

„Dann liege ich mit meiner Annahme ja doch richtig“, erwidere ich und schlafe mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Kapitel 15

Am nächsten Tag ist der Arzt da und lächelt mich an.

„Wie geht es dir Joy? Die Nacht gut überstanden?“, fragt er mich und ich nicke.

„Ja ich habe eigentlich gut geschlafen und es geht mir schon besser.“

„Das höre ich gerne. Ich schaue mir jetzt deine Haut und die Wunden an und danach kannst du Besuch empfangen. Da sind ein paar Frauen die schon nach dir gefragt haben.“

„Ja Raika und die Anderen. Sie haben mir immer geholfen und mich gepflegt. Auch als ich hohes Fieber hatte“, erwidere ich und lächle.

Der Arzt macht die Verbände ab, untersucht die Wunden und meine Haut und brummt zufrieden.

„Keine Entzündungen und auch kein Eiteraustritt. Alles verheilt gut. Wenn du noch zwei Tage im Bett bleibst, dann darfst du übermorgen wieder aufstehen und dich ein bischen bewegen“, sagt er, verteilt die Salbe auf meiner Haut und ein frischer Verband folgt.

Dann kann ich das große Shirt wieder anziehen und merke, dass es von Samir ist. Dieser erscheint dann auch und hat eine Schüssel Haferbrei dabei. Schon komisch, dass er solches Essen hier kochen lässt, obwohl er doch ein Araber ist. Oder er verschweigt mir etwas und ich muss herausfinden, was es genau ist.

 

Erst einmal frühstücke ich, trinke den Tee dazu und gehe es langsam an. Zu viel ist nicht gut für mich, ich muss das erst wieder lernen und meinen Magen daran gewöhnen. Nach einiger Zeit bin ich fertig, das Tablett wird weggebracht und dann klopft es. Ich bitte herein und die Frauen von Abdul betreten die Gemächer.

„Na ihr sechs Frauen?“

„Na du eine Frau.“

Raika grinst und setzt sich auf die Bettkante meines Bettes.

„Wie geht es dir? Wir haben uns alle große Sorgen gemacht und jeden Tag nach dir gefragt. Du hast ja Anfangs nur geschlafen bis die Nachricht zu uns durch kam, dass du wach bist“, meint Samira, ich lächle und nicke.

„Ja ich bin wach und es geht mir ganz gut. Meine Haut juckt nur immer wieder ein bischen. Doch Samir gibt dann eine Salbe drauf und die kühlt richtig gut.“

„Wir freuen uns, dass es dir schon besser geht und wir sind total erleichtert, dass wir hier sind. Es ist so schön wie wir behandelt werden und die anderen Frauen sind auch ganz nett zu uns. Wir flechten Körbe, malen Bilder oder gehen schwimmen. Wir können unsere Zeiten selber einteilen, Pause machen und uns ausruhen. Wir können im Schatten sitzen, ein Buch lesen oder mal schlafen.“

 

„Ja hier ist es ganz anders als bei Abdul und der ist mir egal. Irgendwann bekommt er seine gerechte Strafe.“

„Stimmt nur ist der untergetaucht. Verschwunden und wie vom Erdboden verschluckt.“

Raika ist ernst geworden und nickt noch bekräftigend.

„Jeder sucht ihn und sobald gemeldet wird wo er ist, wird er geschnappt.“

„Das hoffe ich. Er darf keine Frau mehr haben und ihr so etwas antun wie uns.“

Ich schaue mich um und werfe einen Blick nach draußen. Runzle die Stirn und wende mich wieder meinen neuen Freundinnen zu.

„Ist eigentlich Muffin mit hier?“, frage ich sie, Samira grinst und erhebt sich.

Geht dann aus den Gemächern und schon nach kurzer Zeit kommt sie wieder. Hat meine Muffin auf den Arm, setzt sie auf dem Bett ab und ich werde freudig begrüßt. „Hallo meine Kleine! Ich habe dich so vermisst“, sage ich, werde von Muffin abgeleckt und ich knuddel sie.

Dann kriecht sie unter die Bettdecke, legt sich neben mein Bein und kommt nicht mehr hervor.

„Sie hat die ganze Zeit bei uns mit geschlafen und gelebt, während du hier warst und geschlafen hast“, erklärt mir Samira und ich bin glücklich.

 

„In zwei Tagen darf ich wieder aus dem Bett raus. Bis dahin bleibe ich hier liegen und ruhe mich aus. Samir bedient mich. Ein schönes Gefühl“, kichere ich und meine Freundinnen lachen.

„Er macht sich große Vorwürfe weil du entführt wurden bist und Abdul dich in seinen Fängen hatte. Das kann er nie wieder gut machen. Er hat sogar uns schon gefragt, ob er dir etwas Gutes tun kann.“

„Mir geht es soweit ganz gut und ich habe das Alles überwunden. Ich brauche auch keinen Psychologen zum verarbeiten. Da habe ich Schlimmeres erlebt.“

„Das solltest du Samir auch sagen. Scheich Samir besser gesagt und wir sind Morgen wieder auf dem Markt. Das macht großen Spaß und wir können andere Menschen sehen. Nicht mehr eingesperrt sein und in gleißender Sonne diese dämlichen Erbsen auslesen. Das war die Folter gewesen. Nie wieder.“

Ich lächle und Samir erscheint. Er sieht die Frauen bei mir, diese neigen leicht den Kopf und nicken mir zu.

„Wir freuen uns, wenn du wieder bei uns bist. Dann können wir viel unternehmen. Auch draußen arbeiten unter Sonnenschirme“, meint Raika, umarmt mich und lässt mich mit Samir alleine.

Die anderen Frauen sind ihr gefolgt und nun herrscht Stille.

 

„Wie geht es dir Joy?“

Ich sehe zu Samir der seinen PC hochfährt und sich dann dahinter setzt.

„Ganz gut. Ich freue mich schon, wenn ich das Bett verlassen darf“, antworte ich ihm, er nickt und schaut kurz auf den Monitor.

„Darf ich dich etwas fragen?“ Samir runzelt kurz die Stirn und nickt dann. „Bist du ein Araber oder nicht? Weil eigentlich trinken die ja gar nichts, da Alkohol verboten ist.“ Samir löst den Blick vom Monitor und sieht zu mir rüber.

„Ich bin kein Araber. Geboren wurde ich in Amerika und mein Geburtsort ist New York. Das steht auch in meinem Pass. Meine Eltern haben hier in Abu Dhabi gelebt und sind dann nach New York, da war meine Mutter mit mir schwanger. Als ich vier Jahre alt war, sind wir wieder hierher und seitdem lebe ich hier. Obwohl meine Eltern von hier stammen. Verwirrend und ja ich trinke ab und zu Alkohol. Hat mein Vater auch gemacht obwohl hier Alkohol tabu ist. Doch wer trinkt nicht heimlich dieses Zeug? Heutzutage gibt es schon einige Araber die Alkohol trinken. Egal was der Glaube sagt“, erklärt er mir und ich nicke verstehend.

 

„Kennst du Abdul besser als ich? Also ich meinte, bist du mit ihm verwandt?“

Samir wird ernst und konzentriert sich auf den Monitor. Offenbar habe ich einen wunden Punkt getroffen, denn er antwortet mir nicht sondern arbeitet stumm vor sich hin. Daher belasse ich es lieber und warte, bis er von selber anfängt zu erzählen. Derweil schaue ich von meinem Platz aus zum Fenster und kann sehen wie die Arbeiter Datteln von den Bäumen pflücken.

„Ja ich bin mit Abdul verwandt. Leider, denn er ist das schwarze Schaf in der Familie. Mehr musst du jetzt nicht wissen und ich hoffe, du tretest es nicht breit.“

Ich schaue zu Samir und lächle.

„Ich werde niemanden weiter davon erzählen. Versprochen“, sage ich und lege sogar meine Hand aufs Herz.

Das sieht Samir, er nickt kurz und dann widmet er sich seiner Arbeit. Ich sitze schweigend im Bett, kraule meine Muffin und lasse meine Gedanken schweifen. Schon ein merkwürdiges Gefühl was ich da habe. Also gegenüber von Samir, damit man es nicht falsch versteht.

 

Ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Warm und wundervoll. Als wenn man sein Gegenstück gefunden hat. Ist das nicht zu schnell? Er hat mich entführt oder entführen lassen, zu Anfang mich wie ein Tier gehalten und mich gedemütigt. Er hat sich an mir vergangen als er Alkohol intus hatte. Doch er hat mich gehen gelassen und er hat sich große Sorgen um mich gemacht. Samir hat mich gerettet und umsorgt mich. Entweder er hat Gefühle für mich entwickelt oder er macht es, weil er noch immer mein Emir ist. Es kann so vieles bedeuten und ich kann es nicht zuordnen. Meine Gedanken sind ein einziges Chaos und dieses zu ordnen ist sehr schwierig. Zeit dafür habe ich genug, denn die zwei Tage muss ich noch im Bett bleiben und danach habe ich nur noch Gelegenheiten zum nachdenken, wenn ich nicht gerade beschäftigt bin. Also mache ich es mir im Bett gemütlich und kraule meinen Hund weiter.

 

Zwei Tage geht das so, ich werde aber immer wieder abgelenkt und ich kann es kaum abwarten, endlich wieder aufzustehen. Endlich ist es soweit, der Arzt erscheint nach dem Frühstück bei mir und nimmt die Verbände ab. Kontrolliert die Haut und die Wunden, gibt erneut eine Salbe drauf und nickt bedächtig.

„Es sieht gut aus und du hast dich daran gehalten im Bett zu bleiben. Daher hat deine Haut Zeit gehabt sich zu regenerieren und du darfst aufstehen. Keine schweren Sachen heben, wenn es dir nicht gut geht, dann lege dich hin und nicht übertreiben. Bleibe möglichst im Schatten und wenn du doch in die Sonne willst, dann creme dich mit Sonnencreme ein. Ansonsten darfst du alles machen was du möchtest. Wenn du duschen oder baden gehst, dann keine Seife verwenden. Nehme ein Duschgel das aus natürlichen Kräutern hergestellt wurde. Bei den Frauen gibt es so ein Duschgel, was sie selber erstellt haben. Das reizt deine Haut nicht und du kannst in Ruhe duschen“, erklärt er mir und ich nicke.

 

Dann stehe ich auf, ziehe den Sari an der bereit liegt und sehe gleich viel besser aus. Vor allem da der Sari dunkelblau ist. Nehme Muffin hoch und verlasse die Räume von Samir. Langsam gehe ich den Gang entlang, draußen scheint die Sonne und ich genieße es richtig. Atme die frische Luft ein, komme zu den Frauen und als sie mich sehen, werde ich sofort von ihnen umringt. Umarmen mich vorsichtig, fragen mich wie es mir geht und sie sind stolz auf mich, da ich nicht nachgegeben habe. Als ich so in der Traube der Frauen stehe kann ich nach draußen sehen und dort steht Samir neben dem Dattelbaum. Obwohl er eine isst sieht er zu mir rüber und sein Blick ist anders. Diese Augen so traurig oder auch nicht, denn es verschwindet sofort und er wendet sich dem Arbeiter wieder zu. Doch in diesem winzigen Augenblick habe ich gesehen, dass er doch etwas für mich empfindet. Dieser eine Funke, der auf mich überspringt und sich in mein Herz einnistet, um nie wieder zu verschwinden. Ich sollte mit Samir reden, doch dazu später, denn die Frauen sind zuerst dran. Ihnen will ich meine Zeit widmen und am Abend, wenn ich mit Samir alleine bin, werde ich ihn darauf ansprechen.

Kapitel 16

Sobald die Sonne untergegangen ist, machen wir uns auf den Weg nach drinnen und bekommen etwas zu essen. Mir schmeckt es am besten, denn nach dieser langen Zeit bei Abdul habe ich es regelrecht verschlungen. Danach warte ich auf einen Ruf von Samir und die Zeit verstreicht, während ich auf meinem Bett sitze und den Frauen zuschaue, wie sie sich für die Nacht vorbereiten. Als ich die Hoffnung fast aufgegeben habe, kommt mein Wächter und bittet mich zu Samir. So schnell es geht bin ich auf dem Weg zu dessen Gemächern und klopfe an, um kurz darauf einzutreten.

„Wir müssen reden“, fange ich sofort an und lasse ihn gar nicht erst zu Wort kommen.

Samir hat es sich auf seinem Diwan gemütlich gemacht und sieht mich schweigend an.

„Wir wissen beide, dass wir etwas füreinander empfinden. Du brauchst es jedenfalls nicht zu leugnen, denn ich weiß, dass du mich liebst und ich liebe dich“, platzt es aus mir raus und schweige, denn nun ist Samir dran, der mich weiterhin schweigend anschaut.

„Wie geht es dir Joy?“

Diese Frage wirft mich aus dem Konzept und ich sehe ihn überrascht an.

„Ganz gut aber das ist jetzt nicht wichtig. Hast du mir nicht zugehört?“

Erst jetzt bemerke ich eine Bewegung auf dem Balkon und Samir erhebt sich, um einer jungen Frau die Hand hinzuhalten.

„Darf ich dir meine Verlobte vorstellen? Jasmina.“

Die junge Frau lächelt mich an und ich bin kaputt. Mein Herz wurde herausgerissen und vor meinen Augen zerquetscht. Jasmina ist eine wahre Schönheit und ich kann definitiv nicht mithalten. Rehbraune Augen, schwarzes langes Haar und eine fantastische Figur. So sehe ich leider nicht aus und offenbar steht Samir auf solche Frauen.

„Du hast mir gerade klar gemacht, dass du auf Schönheiten aus dem Orient stehst. Klar, eine au Amerika ist nicht hübsch genug. Das verstehe ich.“

„Joy, falls ich dir falsche Signale gesendet habe, dann tut es mir leid. Ich brauche dich nicht mehr für meine Gemächer und du kannst dir einen Mann suchen.“

Einen Mann suchen, obwohl dieser genau vor mir steht.

„Warte Liebling. Ich möchte Joy als persönliche Dienerin haben. Sie ist perfekt dafür“, meldet sich Jasmina zu Wort und lächelt weiterhin.

„Du hast Recht meine Schöne.“

Samir sieht mich freundlich an und Wut steigt in mir hoch.

„Ihr habt sie ja nicht mehr alle! Niemals werde ich derer Dienerin! Soweit kommt es noch!“

Wutentbrannt verlasse ich die Gemächer und laufe zum Saal, da sich alles geändert hat. So schnell ich kann packe ich meine Sachen zusammen und verlasse den Palast. Ein Auto fährt vor, Dylan steigt aus und hilft mit dem Koffer. Ich frage gar nicht erst, sondern steige ein und verschwinde mit meinem Bruder und Dalia.

„Wir verreisen, denn Samir würde dich in New York vermuten“, erklärt sie kurz und ich nicke nur, während ich aus dem Fenster schaue.

„Er hat mich so tief verletzt, dass ich nie wieder etwas mit ihm zu tun haben will“, sage ich nach einer Weile und wir halten beim Flughafen, um dann in den Privatjet von Dylan einzusteigen.

„Wir hatten so etwas schon vermutet und bevor wir dich aufhalten konnten, bist du bereits bei Samir gewesen.“

„Er wollte, dass ich die persönliche Dienerin seiner blöden Verlobten werde. Da bin ich gegangen. Widerlich die Beiden.“

„Ich verstehe das nicht. Samir hatte sich die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht und jetzt soll er eine Verlobte haben. Da stimmt etwas nicht.“

Ich hebe nur die Schultern und schweige den ganzen Flug über.

 

Das Samir sich so verändert hat, verstehe ich absolut nicht und will es auch nicht. Soll er mit seiner Jasmina glücklich werden und mich für immer in Ruhe lassen. Wohin die Reise geht bekomme ich nicht so richtig mit und schlafe auch während des Fluges ein. Erst als wir landen sehe ich, dass wir in einem Schneegebiet sind und zwar Aspen.

„Aspen?“

„Ja, denn hier ist es ruhig und er wird dich nicht finden. Ich denke es ist ihm mittlerweile egal, denn jetzt hat er eine Verlobte und braucht dich nicht mehr.“

„Und dieser Gedanke tut verdammt weh.“

Ich steige aus dem Privatjet, fange an zu frieren und Dylan reicht mir eine dicke Jacke. Schnell schlüpfe ich hinein und folge dem Liebespaar zum Auto, wo wir gemeinsam einsteigen.

„Ich verstehe nicht, was ihn geritten hat, dass er plötzlich eine Verlobte vorzeigt?“

„Dalia, ich will darüber nicht nachdenken müssen. Ich habe mich in ihn verliebt und bekam die Quittung dafür. Verliebe dich niemals in deinen Entführer. Das bringt zu nichts und man nennt es das Stockholm-Syndrom. So tief bin ich gesunken. Am besten ich vergesse ihn und suche mir einen Typen, der mich nicht entführen will, nur damit ich am Ende die persönliche Dienerin seiner Verlobten werde.“

Meine Wut ist erneut gewachsen und meine Stimme immer lauter, denn ich kann es nicht fassen und will auf irgendetwas einschlagen. Dylan und Dalia werfen sich einen Blick zu und nicken gleichzeitig, bevor mein Bruder abbiegt und nicht zu seinem Ferienhaus fährt, sondern vor einer Pizzeria hält.

„So es gibt jetzt Pizza und niemand beschwert sich.“

Beide steigen aus, ich fluche und folge ihnen, denn im Auto will ich nicht frieren.

„Kann ich mich nicht einfach meinem Liebeskummer hingeben?“

Dalia hebt eine Augenbraue, hakt sich bei mir unter und ohne auf meine Proteste zu achten, zieht sie mich in die Pizzeria. Dylan folgt uns lachend und uns umgibt sofort eine ruhige familiäre Atmosphäre. Ich fühle mich auf einmal richtig wohl und Samir ist fürs Erste vergessen. Wir suchen uns einen freien Tisch, lassen uns dort nieder und es dauert nicht lange, bis eine Bedienung an unseren Tisch tritt. Mir klappt fast der Mund auf, denn sie sieht Jasmina verdammt ähnlich und ich würde sie am liebsten schlagen, obwohl sie nichts dafür kann.

„Entschuldigen Sie aber haben Sie eine Schwester?“, frage ich sie frei heraus und die Bedienung ist überrascht.

„Ja habe ich aber wieso fragen Sie?“

„Sie sehen einer Frau verdammt ähnlich, der ich die Pest an den Hals wünsche.“

Die Bedienung seufzt und lächelt leicht.

Jasmina ist meine drei Jahre jüngere Schwester und soweit ich erfahren habe, befindet sie sich in Abu Dhabi. Ein Miststück was die Männer um den Finger wickelt und diese ausnimmt, wie eine Weihnachtsgans“, wettert sie los und ich sehe Dalia und Dylan an.

„Oh armer Scheich Samir. Da wird er aber schon bald abstürzen.“

Ich schmunzle, wir bestellen erst einmal und die Bedienung wird sich dann für uns Zeit nehmen. Offenbar braucht sie jemanden, bei dem sie sich über ihre kleine Schwester auskotzen kann. Dies nehme ich sehr gerne an, denn dann kann ich über Samir lachen, auch wenn es fies ist. Tja Karma schlägt zurück. Egal wie lange es dauert. Zuerst bekommen wir unsere Getränke und ich merke, dass ich Durst habe. Also trinke ich erst einmal etwas und schon bald sind unsere Pizzen bei uns. Dalia eine Margherita, Dylan Salami und Pilze und ich eine Pizza Hawaii. Die junge Frau setzt sich zu uns und hat etwas zu trinken dabei.

„Also wie kommen Sie eigentlich auf meine kleine Schwester?“

„Sie ist mit dem Scheich verlobt. Also Scheich Samir.“

„Das arme Schwein. So geht sie mit allen Männern um. Wahrscheinlich hat sie sich als Orientschönheit ausgegeben, ihn bezirzt und dann in ihre Krallen bekommen. Sie wird ihn bald heiraten und dann treibt sie ihn in den Ruin. Sollte er sich dagegen wehren, wird sie ihn beschuldigen sie geschlagen und vergewaltigt zu haben und bekommt auch noch Recht, da sie eine Frau ist und sich sehr gut als Opfer darstellen kann. Eine perfekte Schauspielerin, denn das hat sie gelernt.“

„Oh was für ein Miststück“, platzt es aus Dalia raus und wir sehen sie an.

„Ja stimmt doch! Diese Jasmina hat den Scheich wirklich rumbekommen und wird ihn zerstören. Das wird Abdul freuen und auf den Plan rufen. Eine schreckliche Vorstellung.“

„Und was sollen wir machen?“, frage ich und bin auf ihre Antwort gespannt, denn so wirklich Lust habe ich nicht, um zurück zu fliegen.

„Sucht die Männer, welche von ihr so hintergangen wurden und fliegt gemeinsam nach Abu Dhabi, damit sie auffliegt, bevor es für den Scheich zu spät ist.“

Ein tiefer Seufzer kommt von mir und ich trinke meine Cola aus, bevor ich das nächste Stück Pizza nehme.

„Also schön. Wir retten den Hintern vom Scheich aber heute nicht mehr.“

„Heute genießen wir unser Essen und in den nächsten Tagen werden wir die Männer zusammen suchen, damit Jasmina auffliegt.“

„Damit bin ich einverstanden.“

„Ich drücke die Daumen und werde euch die Nummern geben. Dann könnt ihr die Männer kontaktieren.“

Die junge Frau erhebt sich, verschwindet kurz und kommt dann mit einem kleinen Büchlein zurück.

„Das hat sie letztens vergessen und ich habe es an mich genommen. Jasmina muss endlich gestoppt werden, sonst hört sie nie auf. Sie ist wie eine schwarze Witwe. Nur dass sie die Männer nicht umbringt, sondern vor Gericht zerrt. Für sie ist das eine Genugtuung, wie eine seelische Befriedigung.“

„Das Problem ist nur, dass sie den Scheich erwählt hat und wenn dieser herausfindet, was sie vor ihm getan hat, wird sie sich wünschen, es nie bei ihm versucht zu haben.“

Dalia lächelt, aber ihre Augen sind kalt wie Eis.

„Das ist das erste Mal, dass ich dich so erlebe“, platzt es aus mir heraus und Dalia wird rot.

„Scheich Samir hat mir damals das Leben gerettet und dies will ich für ihn ebenfalls machen. Er liebt Jasmina niemals. Ansonsten fresse ich einen Besen.“

„Mhm mit Ketschup, Senf oder Mayonnaise?“

„So weit wird es nicht kommen.“

„Ich denke du hast Recht.“

„Und wie ich das habe. Sobald das mit Jasmina erledigt ist, widmen wir uns dem anderen Problem und schauen, ob wir dieses ebenfalls bewältigen können.“

„Abdul?“

„Oja und der wird sich ebenfalls wünschen, nie geboren zu sein.“

„Du machst mir Angst, Dalia. Es ist erstaunlich wie du dich verändert hast. Dylan tut dir gut.“

„Danke und ich beschütze nur, was mir wichtig ist. das sind Dylan, der Scheich und du Joy.“ Ich lächle und umarme meine beste Freundin, bevor ich mich erneut meiner Pizza widme und sie aufesse. Wir genießen den Abend zusammen und erst als Feierabend ist, machen wir uns auf den Weg zum Ferienhaus, wo wir uns auf den Weg zum Ferienhaus machen und uns dort häuslich einrichten. Meine Suite ist im hinteren Teil des Hauses und hier habe ich meine Ruhe, wo ich mich dennoch von meinem Herzschmerz erholen kann. Das Letzte was ich noch erledige ist eine heiße Dusche, der Pyjama angezogen und dann liege ich im Bett, wo ich in einen traumlosen Schlaf versinke.

Impressum

Texte: Inhalt vom Buch ist Gedankengut der Autorin
Bildmaterialien: Cover erstellt von maya
Tag der Veröffentlichung: 09.02.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner liebsten Freundin maya mit der ich viele erotische Geschichten schreibe und durch sie auf diese Idee gekommen bin.

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