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Prolog

Hallo ich bin Zoey LaMotres, bin 21 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern Emma und Dante in Rumänien. Genauer gesagt in den Südkarpaten, wo es kein Einkaufszentrum gab und auch nichts interessantes. Vom Aussehen her sah ich aus wie meine Mum. Nur die Augen von meinem Vater. Ich hatte eine schlanke Figur mit den richtigen Proportionen, langen Beinen und auch wohlgeformten Rundungen. Meine Eltern waren sehr stolz auf mich und liebten mich auch über Alles. Während meine Mum mir viel Freiraum lies, machte sich mein Vater zu viele Sorgen und hatte Angst, dass mir etwas passierte. Hallo? Ich war mittlerweile 21 und konnte auch auf mich alleine aufpassen. Aber nein! Mein Vater lies andere Vampire auf mich ansetzen, damit mir keiner ein Haar krümmte.
Wo war denn da meine Freiheit gewesen? Die wurde von meinem Vater eingegrenzt und meine Eltern stritten sich deswegen auch, wo meine Mum noch immer als Sieger hervorging. Sie war eben eine Kämpfernatur gewesen und dafür liebte ich sie auch. Nur sie verstand wie ich mich manchmal fühlte und wie es mir in dieser Situation erging. Aber egal. Mein eigenes Leben begann aber erst richtig, als ich meinen 21. Geburtstag in einem Nachtclub in der Nachbarstadt feierte...

Kapitel 1

Endlich 21! Es war ein großartiger Tag und ein fantastischer Geburtstag. Ich war im Nachtclub „Vampyre Bite“, hatte meine Freunde dabei und wir feierten ausgelassen. Nichts und Niemand konnte mir diese Stimmung vermiesen und auch kein Vampir störte diese Party. Meine Mum hatte mir viel Spaß gewünscht, lächelte dabei und freute sich. Mein Dad hingegen hatte mir höchste Vorsicht geboten und ich sollte gut auf mich aufpassen. Ich versprach es ihm, hatte mir dann die Autoschlüssel geschnappt und war schnell mit dem silbergrauen Porsche verschwunden.
Nun saß ich mit meinen Freunden in einer Ecke des Nachtclubs, wir tranken Mixgetränke und waren in freudiger Stimmung. Meine Uhr an meinem Handgelenk zeigte mir schon halb zwei Uhr morgens, ich war schon etwas angetrunken und in klasse Stimmung. Um zwei Uhr verabschiedete ich mich von meinen Freunden, schwankte leicht nach draußen und suchte meinen Schlüssel in der Tasche. Ja Vampire konnten betrunken sein, wenn sie genug gebechert hatten und das hatte ich auch getan. „Wo bist du nur,du blödes schwarzes Ding?“, schimpfte ich, hatte den Schlüssel endlich gefunden und dieser fiel zu Boden. „Mist!“ Ich bückte mich nach dem Schlüssel, verlor das Gleichgewicht und kippte nach vorne. Bevor ich jedoch mit dem Gesicht am Auto klebte, packte mich jemand am Arm und zog mich zurück. Dabei hatte ich zu viel Schwung und landete in starke Arme.
Ich drehte mich langsam um, sah nach oben und genau in rote Augen. War da denn nicht irgendetwas mit roten Augen?“ „Du solltest kein Auto mehr fahren, denn du bist zu betrunken. Auch wenn du ein Vampir bist, wäre es zu gefährlich“, sagte eine sanfte dunkle Stimme, ich nickte und grinste. „Du hast Recht, hihi. Ich wohne aber im Nachbarort und es ist ein weiter Weg bis dorthin“, erwiderte ich und der unbekannte Mann atmete tief durch. „Aber hey! Du siehst echt cool aus!“ Der Mann zog eine Augenbraue hoch, schüttelte mit dem Kopf und half mir in mein Auto. „Ich nehme dich erst einmal mit zu mir, bis du deinen Rausch ausgeschlafen hast.“ „Okay.“ Der Mann stieg auch ein, schnallte uns Beide an und fuhr los. Ich lächelte vor mich hin, summte und war wie in Watte gepackt. Dann schlief ich auch schon ein und bekam nichts mehr mit. Fader Geschmack im Mund und ein schrecklicher Kater weckten mich und ich stöhnte in ein super weiches Kissen.
(Ja wir Vampire konnten auch Kopfschmerzen bekommen, aber nur wenn wir wirklich viel getrunken hatten) Was war letzte Nacht nur noch passiert? Ich konnte mich einfach nicht mehr erinnern, hob schwerfällig den Kopf und als ich mich bewegte, stieß ich mit dem Fuß gegen etwas hartem. Ich sah auf die andere Seite, dort lag jemand und als ich denjenigen erkannte, lies ich einen gellenden Schrei los. Der Mann fiel polternd aus dem Bett, sprang auf und sah mich erschrocken an. „Was ist passiert?“, fragte er mich mit seiner dunklen sanften Stimme, ich schmolz regelrecht dahin und musste mich zurück halten. Als ich seine roten Augen sah, fiel es mir wieder ein und ich verließ eilig das Bett.
Doch seine Augen hatten noch einen blauen Schimmer und ich wunderte mich. „Mein Name ist Christoph aber jeder nennt mich Chris. Du darfst mich natürlich auch so nennen“, stellte er sich vor, musterte mich von oben bis unten,ich folgte seinem Blick und wurde rot. In Unterwäsche! Ich stand in Unterwäsche vor ihm! „Wie kannst du es wagen in meinem Zimmer zu sein! Wenn mein Vater dich sieht“,schrie ich, Chris lachte und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. „Du bist in meinem Schlafzimmer und in meinem Haus. Hast du es schon vergessen? Ich habe dir letzte Nacht gesagt, dass ich dich mitnehme“, erklärte er mir, ich sah ihn an, runzelte die Stirn und mir fiel es wieder ein. Ich wollte betrunken nach Hause fahren, doch Chris hatte etwas dagegen gehabt und nahm mich mit zu sich. Ich sah Chris an, musterte ihn und er sah einfach nur gut aus. Er war so groß wie mein Vater, hatte braune kurze Haare die ihm vom Kopfe abstanden, muskulös, Waschbrettbauch und eine glatte Alabasterhaut. Ich atmete tief durch, suchte meine Klamotten und als ich sie auf einem Stuhl fand, zog ich sie schnell an. „Du lebst aber noch. Wieso? Stammst du denn nicht von dieser Amanda?“, fragte ich ihn, Chris zog sich selber an und seufzte schwer. „Ich war bei Amanda gewesen und ich war auch mit ihr zusammen, aber sie wollte nur Rache an der Gefährtin von Dante.
Sie war fuchsteufelswild als sie rausbekam, dass Emma schwanger war“, erzählte er mir, saß auf dem Bett und starrte auf seine Füße. „Ja es war meine Mum. Ich bin ihre Tochter Zoey“, erwiderte ich, stand vor ihm und hatte auch die Hände in die Hüften gestemmt. „Ja das weiß ich schon. Ich hatte mich von Amanda losgesagt, als ich hörte, wie sie den Tod von Emma plante.“ „Wieso sind deine Augen nicht mehr so rot? Soweit ich mich erinnere,waren sie gestern Nacht knallrot“, wechselte ich das Thema, Chris sah mich an und lächelte leicht. „Ich versuche so zu werden wie ihr. Es fällt mir manchmal sehr schwer, aber ich bekomme langsam die Kontrolle darüber“, antwortete er, ich nickte verstehend und seufzte. „Also schön. Danke das du mir geholfen hast, aber ich sollte langsam nach Hause fahren. Mein Vater bekommt sonst noch Komplexe, wenn ich nicht nach Hause komme.
Er macht sich viel zu viele Sorgen und hat Angst, dass mir etwas passiert“, sagte ich, Chris stand auf und schritt zur Tür. „Ich werde dich nach Hause fahren.“ „Nein! Wenn mein Vater sieht wer du bist, dann wird er dich töten!“ „Du machst dir Sorgen um mich? Wie süß.“ „Bilde dir bloß nichts ein. Ich will nur nicht, dass mein Vater dich gefangen nimmt und dir am Ende den Kopf abreißt. „Mir wird schon nichts passieren.“ „Ich sagte nein! Am Besten wir vergessen das ganze und leben einfach normal weiter.“ Chris senkte den Kopf, seufzte und nickte schließlich. „Also schön. Ich werde dich nicht nach Hause fahren. Eigentlich mag ich dich sehr und würde dich gerne wieder sehen“, gab er nach, sah mich mit seinen blauroten Augen an und ich warf mir die Jacke über. „Mich wiedersehen? Ich denke nicht, denn es wäre nicht gut. Wir passen nicht zusammen.“ Ich sah Chris ein letztes Mal an, verließ das Haus und schritt zu meinem Auto, was in der Einfahrt stand. Schließlich stieg ich ein, schnallte mich an und fuhr nach Hause.

Kapitel 2

Ich parkte nach einer langen Fahrt mein Auto neben das von meiner Mutter, stieg aus und ging langsam auf die Eingangstür zu. Als ich sie öffnen wollte, ging sie schon auf und mein Vater stand vor mir. „Hallo Dad und guten Morgen“, begrüßte ich ihn, trat ins Schloss und hängte die Jacke auf. „Wo warst du? Du wolltest doch um Mitternacht zu Hause sein? Wir haben uns Sorgen gemacht“, fing er an, hielt mich auf und sah mich ernst an. „Dad ich bin 21 Jahre alt und erwachsen. Du musst mich nicht jedes Mal ausquetschen“, antwortete ich und meine Mutter erschien. „Hallo mein Engelchen! Wie war die Feier?“, fragte sie mich, ich lächelte und strahlte. „Ganz klasse! Ich würde mich gerne mit dir unterhalten, Mum. Unter vier Augen“, antwortete ich, meine Mutter nickte verstehend und ich ging mit ihr in die Bibliothek. „Hey und was ist mit mir?“, fragte mein Vater, meine Mutter sah ihn an und lächelte. „Du musst doch nicht Alles wissen mein Geliebter“, sagte sie nur, schloss die Tür hinter sich und wir setzten uns in die Sitzgruppe.
„Also was hast du auf dem Herzen?“, fragte sie mich, ich atmete tief durch und sah sie an. „Ich habe jemanden kennengelernt. Er ist auch ein Vampir und es gibt eine Veränderung an ihm“, antwortete ich, sie nickte verstehend und wartete darauf, dass ich weitersprach. „Er ist der letzte Vampir von Amanda, aber er ist nicht so. Seine Augen werden langsam blau, denn er versucht so wie wir zu werden. Er wollte mich heute Morgen nach Hause fahren, doch ich habe ihm davon abgeraten. Du weißt doch wie Dad darauf reagieren würde, wenn er es erfährt“, fügte ich noch hinzu, meine Mum lächelte und war überhaupt nicht sauer. „Empfindest du etwas für ihn?“, fragte sie mich, ich atmete tief durch und starrte auf meine Hände. „Naja eigentlich schon, aber ich hatte zu ihm gesagt, dass wir nicht zusammen passen“, murmelte ich, meine Mum nahm meine Hände in ihre und schaute mich an.
„Es ist egal wer er war und welche Vergangenheit er hatte. Jeder verdient eine zweite Chance und dieser junge Mann auch. Wenn du möchtest dann werde ich ihn mir aus der Nähe anschauen und wir fahren heute Nachmittag zu ihm hin. Ohne deinen Vater“, sagte sie, ich war einverstanden und zugleich erleichtert. „Danke Mum. Derweil kann ich mich zurecht machen und schauen, was mein Kleiderschrank hergibt“, erwiderte ich und strahlte. „Tu das und dein Vater wird nichts mitbekommen. Er wird sonst sauer so wie ich ihn kenne.“ „Stimmt.“ Gemeinsam verließen wir die Bibliothek, mein Vater lief in der Eingangshalle hin und her und als er uns sah, blieb er abrupt stehen. „Und über was habt ihr euch unterhalten?“, fragte er sofort, ich sah meine Mutter an und sie lächelte. „Das werden wir dir irgendwann sagen. Nur heute nicht“, antwortete sie, gab mir einen Kuss auf die Wange und ich ging nach oben in mein Zimmer. Als die Tür hinter mir zu war, drehte ich mich um und lächelte. Mein Zimmer war wirklich groß, hatte hohe Fenster und war in einem Türkis gestrichen. Ein großes Himmelbett stand an der rechten Wand, ein Schreibtisch mit Stuhl und Laptop auf der linken Seite und eine zweite weiße Tür führte zum Badezimmer. Neben dem Schreibtisch war eine dritte Tür, diese öffnete ich, schaltete das Licht ein und ein großer begehbarer Schrank kam zum Vorschein. Ich betrat diesen, wandte mich nach rechts und durchsuchte meine Klamotten.
Nach einer halben Ewigkeit fand ich eine blaue hüfthohe Röhrenjeans, ein hellblaues Top und weiße Unterwäsche die aus Spitze war. Mit den Sachen ging ich in mein Badezimmer, zog die Klamotten von letzter Nacht aus, machte die Dusche an und stellte mich unter den heißen Strahl. Meine Kopfschmerzen waren weg, meine Muskeln entspannten sich und ich bekam Hunger. Als ich fertig war mit dem Duschen, wickelte ich ein Handtuch um meinen Körper, trocknete zuerst meine Haare ab und danach den Körper. Schließlich zog ich die neuen Sachen an, föhnte mein Haar, steckte es hoch und schminkte mich dezent.
Als ich mich zufrieden ansah, schritt ich wieder in den Kleiderschrank, holte meine weißen Schnürstiefel raus und zog sie an. Diese gingen mir bis kurz über die Knie, ich schnürte sie zu, verließ mein Zimmer und ging nach unten, wo die Anderen im Wohnzimmer saßen. „Wow du siehst wirklich hübsch aus. Hast du etwa einen Freund?“, fragte mich meine Tante Melissa, ich räusperte mich und sah meine Mutter an. „Was? Einen Freund? Das geht nicht! Sie ist noch viel zu jung“, protestierte mein Vater, meine Mutter erhob sich und lächelte. „Vergiss bitte nicht wie alt ich damals war, als du mir den Kuss der Unsterblichkeit gegeben hast. Da war ich auch 21 Jahre alt und jetzt bin ich im Menschenalter 43 Jahre alt“, meinte sie, mein Vater seufzte und nickte kurz. „Wann lerne ich ihn auch kennen?“, fragte er mich, ich sah zu meiner Mutter rüber und sie gab Dad einen Kuss. „Du wirst ihn bald kennenlernen. Jetzt bin ich dran und du bleibst hier. Wehe wenn du uns folgst“, antwortete sie, sah meinen Vater ernst an und duldete keinen Widerspruch.
„In Ordnung. Ich gebe euch aber noch Begleitschutz mit.“ „Wie bitte? Das wirst du nicht wagen! Vergiss es“, fauchte Mum, mein Vater sank auf das Sofa zurück und ich musste lächeln. „Na geht doch.“ Meine Mutter drehte sich herum, schritt zur Eingangstür und ich folgte ihr schnell. Draußen atmete sie tief durch, ihr Gesicht nahm weichere Züge an und wir stiegen in den Hummer von Dad. „Manchmal muss ich deinen Vater echt ausbremsen, damit er nicht überreagiert. Seitdem wir damals wieder aus dem Tode erwacht waren, hatte er Alles daran gesetzt, damit dir nie etwas passiert. Jetzt bist du 21 und kannst auf dich selber aufpassen. Das sage ich ihm jedes Mal, aber bei ihm stoße ich einfach auf taube Ohren“, sagte sie, wir schnallten uns an und sie fuhr los. „Dad macht sich eben Sorgen und ich will ihm Chris erst vorstellen, wenn dieser kein rot mehr in den Augen hat. Sonst reißt Dad ihm den Kopf ab und das will ich nicht“, erwiderte ich, meine Mutter nickte verstehend und fuhr in die Straße, wo wir kurz darauf vor dem Haus von Chris stehen blieben.
Wir schnallten uns ab, ich sah aus dem Auto und atmete tief durch. „Wollen wir es anpacken? Ich werde ihm nicht den Kopf abreißen“, sagte sie, ich lächelte und wir stiegen aus dem Hummer. Mit klopfendem Vampirherzen gingen wir auf die Haustür zu, blieben davor stehen und meine Beine waren wie Wackelpudding. Ich sah meine Mutter an, sie lächelte mir aufmunternd zu und klingelte. Der Ton hallte durch das ganze Haus und nach ein paar Minuten ging die Tür auf...

Kapitel 3

Chris stand in der offenen Tür, sah zuerst meine Mutter an, warf einen Blick zu mir und lächelte. „Hallo Zoey! Ich dachte du wolltest nichts mehr von mir?“, fragte er mich, ich errötete und räusperte mich. „Ähm.. das ist meine Mum Emma. Sie wollte dich unbedingt kennenlernen“, sagte ich, Chris nickte und trat zur Seite, damit wir ins Haus konnten. Hinter uns schloss er die Tür, ging an uns vorbei und sein After Aftershave drang mir tief in die Nase. Ich atmete tief ein, mein Puls raste und wir folgten Chris in ein großes Wohnzimmer. Dieses war hell eingerichtet mit weißen Möbeln, einem Flachbildschirm an der Wand und einer großen Gläserwand, wo man in einem Garten gehen konnte.
„Setzt euch doch. Möchtet ihr etwas trinken? Ich habe Tierblut da“, sagte Chris, wir setzten uns auf das Sofa, sahen uns an und schüttelten mit dem Kopf. „Nein danke aber wir hatten schon“, erwiderte meine Mum, Chris nickte und sank leicht nervös in den Sessel. „Also Chris. Ich habe meine Tochter begleitet und wollte dich gerne kennenlernen. Zoey hat es mir schon erzählt was mit dir ist und ich finde jeder verdient eine zweite Chance“, fing meine Mutter an, Chris errötete und verstand. „Dad will dich auch gerne kennenlernen, aber erst sollten dein Augen normal werden. Ich will einfach nicht, dass er dir den Kopf abreißt“, fügte ich noch hinzu, Chris sah mich an und lächelte. „Du magst mich doch“, meinte er, ich sah aus dem Fenster und er lachte. „Also Chris, wir werden dir helfen, damit deine Augen wieder normal werden. Wenn wir das geschafft haben, dann stellst du dich meinen Mann vor und rüste dich vor ihm. Er wird dich mit Fragen scannen.“
„Danke das Sie mir eine zweite Chance geben. Das ehrt mich wirklich.“ „Auch wenn Dante nicht der Meinung ist weil er einen abgrundtiefen Hass gegen die bösen Vampire hat, solltest du es nicht erleben.“ „Ich werde mich vor ihm in acht nehmen und nicht in der Nähe des Hauses auftauchen.“ „Du kannst dich mit Zoey auch hier treffen. Das ist kein Problem.“ „Mum!“ Ich sah meine Mutter entsetzt an, spürte Hitze in mir aufsteigen und sie musste lächeln. „Was hast du denn mein Spatz? Ich weiß ganz genau, dass du ihn magst“, erwiderte sie, Chris gluckste und räusperte sich. „Ich will mich dir nicht aufdrängen, Zoey. Obwohl du so süß bist, wenn du rot wirst und das als Vampir“, meinte Chris, ich sah ihn an und seufzte. „Also schön. Wir könnten uns ja mal treffen und dann sehen wir weiter“, gab ich nach, Chris strahlte und wir erhoben uns. „Danke Zoey. Wie wäre es denn mit morgen Abend um sieben vor dem Club Vampyrebite?“ „Okay wieso auch nicht.“ „Super!“
Chris führte uns noch zur Tür, hielt sie uns auf und verabschiedete sich von uns. Meiner Mutter gab er einen Kuss auf die Hand, wandte sich zu mir um und ich bekam einen Kuss auf die Wange. Ich räusperte mich, verkniff mir die Röte und folgte meiner Mum. „Das durfte niemals passieren? Ich wollte keine Gefühle für ihn haben und ihn auch nicht lieben! Er war nicht mein Typ! Basta! Als wir im Auto saßen, fuhren wir nach Hause und meine Mutter lächelte. „Er ist ein freundlicher junger Mann und kommt mir sehr sympathisch rüber“, fing sie an, ich räusperte mich und sah aus dem Fenster. „Kann schon sein“, murmelte ich, meine Mutter lächelte und sah mich kurz an. „Zoey ich zwinge dich nicht dazu, ihn zu lieben und dein Leben mit ihm zu verbringen. Egal wie du dich entscheidest, ich halte zu dir und höre mir deine Probleme an“, fügte sie noch hinzu, ich nickte und atmete tief durch. „Danke Mum.“ Nach dieser schweigsamen Fahrt hielten wir an, stiegen aus und die Sonne versank am Horizont.
Als wir ins Schloss traten, schritt mein Vater auf uns zu und nahm Mum erleichtert in seine Arme. „Ihr wart ziemlich lange weg gewesen. Ich habe mir Sorgen gemacht. Wie ist er? Ist er nett und höflich zu meiner Tochter?“, fragte er, meine Mum sah ihn lächelnd an und gab ihm einen Kuss. „Lass uns doch erst einmal ins Wohnzimmer gehen und dann können wir deine Fragen beantworten.“ Dad nickte, nahm Mum bei der Hand und zog sie ins Wohnzimmer. Eigentlich wollte ich heimlich nach oben verschwinden, doch mein Vater drehte sich zu mir um und ich folgte ihnen. Im Wohnzimmer saßen nur Onkel Lukas und Tante Melissa, sie hatten ein Buch gelesen und sahen uns an. „Wo ist denn Onkel Thomas?“, fragte ich, sank in den Sessel und Onkel Lukas lächelte. „Er hat seine Gefährtin gespürt und ist auf den Weg zu ihr. Sie soll in Chicago leben oder New York“, antwortete er, ich nickte und mein Vater sah von mir zu Mum und wieder zurück.
„Und was ist denn nun? Wie ist dieser Kerl?“, fragte er und war ganz ungeduldig. „Er heißt Christoph, wird jedoch Chris genannt und ist sehr sympathisch. Ein Gentleman, höflich, nett, liebenswert und kann sich benehmen. Chris ist 24 Jahre alt, sieht gut aus und interessiert sich für Zoey. Außerdem werden Beide morgen Abend ausgehen. Sie treffen sich in der Nachbarstadt“, antwortete meine Mum, mein Vater sah mich an und ich nickte bestätigend. „Morgen? Wann? Wo genau? Das geht nicht! Zuerst muss ich ihn kennenlernen. Wo wohnt er?“ „Schatz nein. Du hältst dich da raus und lässt die Beiden in Ruhe. Zoey ist alt genug um zu wissen, was gut für sie ist und was nicht. Außerdem kann sie selber auf sich achtgeben und wenn etwas sein sollte, dann wird Chris sie schon beschützen. Gib deiner Tochter endlich mehr Freiraum und lass sie los. Irgendwann zieht sie aus und will ihr eigenes Leben führen.“ „Aber sie ist unsere einzige Tochter. Unser Fleisch und Blut. Ich habe mir damals geschworen auf sie aufzupassen.“ „Das weiß ich doch und du hast dich nach unseren Tod viel mehr um sie gekümmert. Ich hatte ja kaum noch etwas von ihr. Zum Glück waren Jane und Adrian da gewesen.“
Plötzlich bekam mein Vater leuchtende Augen, sah zu mir rüber und ich ahnte schlimmes. „Wir könnten Zoey dorthin schicken, denn sie ist noch zu jung für eine Beziehung.“ „Nein Dad! Vergiss es! Ich werde mich morgen Abend mit Chris treffen und du kannst es mir nicht verbieten! Vergiss nicht, ich bin jetzt erwachsen. Und wenn ich mit ihm zusammen ziehen möchte, dann ist es meine Sache und nicht deine“, protestierte ich, funkelte meinen Vater zornig an und knurrte. „Also schön. Ich halte mich aus deinem Leben raus und werde dir vertrauen. Du kannst ihn treffen und solltest du wirklich ihn lieben, dann gebe ich dir meinen Segen. Die Hochzeit sollte aber doch noch etwas warten.“ „Danke Dad.“ Ich stand auf, gab meinen Vater einen Kuss auf die Wange und und ging hoch in mein Zimmer, wo ich das passende Outfit aussuchte...

Kapitel 4

Am nächsten Tag war ich schon etwas nervös, mein Vater beobachtete mich und war nicht gerade begeistert. Am Nachmittag kam mein Onkel Thomas wieder und hatte ein junges Mädchen bei sich. Sie hatte ein elfenartiges Gesicht, blaue Augen, rötliches Haar und einen zierlichen Körper. Das Mädchen trug ein Kleid in einer hellen rosanen Farbe, stand etwas hinter Onkel Thomas und sah verängstigt aus. Meine Mutter trat auf sie zu, lächelte und begrüßte sie freundlich. „Hallo meine Liebe! Ich bin Emma und das ist mein Ehemann Dante. Dort drüben steht unsere Tochter Zoey und du brauchst keine Angst zu haben. Fühle dich einfach wie zu Hause, denn wir werden dir nichts tun“, begrüßte sie das Mädchen, diese nickte zögerlich und sie tat mir leid. Ich ging selber auf sie zu, lächelte und reichte ihr die Hand. „Hallo ich bin Zoey.“ Sie nahm meine Hand, schüttelte sie kurz und atmete tief durch. „Ich bin Jenna“, erwiderte sie leise, sah zu Onkel Thomas und errötete. „Möchtest du etwas essen oder trinken?“, fragte er sie, Jenna schüttelte mit dem Kopf und sah mich an. „Ich muss jetzt mein Outfit raus suchen“, warf ich ein, Jenna sah mich weiterhin an und lächelte leicht. „Darf ich dir dabei helfen? Ich habe als Modedesignerin gearbeitet“, erwiderte sie leise, ich war einverstanden und führte sie hoch in mein Zimmer.
Als die Tür hinter uns zu war, sank Jenna auf mein Bett und atmete tief durch. „Alles in Ordnung?“, fragte ich sie, setzte mich auf den Stuhl und musterte sie. „Ja mir geht es gut. Ich bin nur noch etwas unsicher, weil hier Alles so neu ist und ich nie an Vampire geglaubt hatte“, antwortete sie, ich lächelte ihr aufmunternd zu und nickte verstehend. „Du brauchst keine Angst zu haben. Solltest du doch Bedenken haben, dann rede mit meiner Mum. Sie wurde damals von meinem Vater auch hierher gebracht und bekam den Kuss der Unsterblichkeit.“ „Ja ich kann sie dann fragen. Thomas meinte, dass wir erst einmal für ein paar Tage hier bleiben. So kann ich mich an euch gewöhnen.“ „Das wirst du auch und jetzt brauche ich ein Outfit für heute Abend. Ich habe nämlich ein Date.“ Jenna sprang auf, strahlte und als ich meinen Kleiderschrank öffnete, bekam sie große Augen. „Wow der ist ja riesengroß“, sagte sie, trat hinein und strich über die vielen Sachen. „Ja ganz schön viele Klamotten. Aber naja. Ich brauche etwas für heute Abend“, erwiderte ich, Jenna suchte die Klamotten durch und war sehr ernst.
Schließlich zog sie ein rotes trägerloses Kleid hervor, einen beigen Gürtel dazu, rote Absatzschuhe und eine hellrote Handtasche. „Das wird passen. Egal ob ihr in einen Nachtclub geht oder in ein schickes Restaurant. Es passt für Beides“, erklärte sie kurz, ich nahm das Outfit und lächelte. „Danke Jenna! Du hast mir sehr geholfen. Ich hoffe wir werden gute Freunde. Wie alt bist du eigentlich?“, bedankte ich mich, Jenna strahlte und verließ mit mir den Kleiderschrank. „Ich bin 21 und du?“ „Ich auch. Vorgestern war mein Geburtstag.“ „Na dann, Alles Gute nachträglich.“ „Danke. Wartest du hier bis ich aus der Dusche komme? Es dauert auch nicht lange.“ „Ich bleibe hier auf deinem Bett sitzen und warte auf dich.“ Ich lächelte, verschwand im Badezimmer und stand kurz darauf unter der Dusche. Da ich Jenna nicht warten lassen wollte, beeilte ich mich und war nach kurzer Zeit fertig.
Mit einem Handtuch um den Körper gewickelt trat ich ins Schlafzimmer, Jenna lächelte und sah erleichtert aus. „Ist irgendetwas passiert?“, fragte ich sie, setzte mich neben sie auf das Bett und sie atmete tief durch. „Nein, ich fühle mich nur etwas unwohl. Es ist hier Alles so fremd und ich habe etwas Angst. Obwohl Thomas mich ja freundlich behandelt hat, bis ich diesen Kuss bekam“, antwortete sie, ich lächelte und nahm sie in den Arm. „Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind alle ganz freundlich und trinken meistens Tierblut. Das Menschenblut holen wir uns aus einer Blutbank.“ „Ja das hat Thomas mir auch erklärt. Aber egal. Du hast sicher nicht mehr viel Zeit bis zu deinem Date und ich würde dir gerne helfen.“ Ich erhob mich, lies das Handtuch zu Boden fallen und zog das Outfit an. Jenna drückte mich auf den Stuhl, begann mein Haar zu kämmen, steckte es hoch und vereinzelte Strähnen fielen mir sanft über die Schultern. Dann legte sie mir Schmuck an, schminkte mich dezent und als sie mit mir fertig war, schaute ich in den Spiegel.
„Wow sehe ich fantastisch aus! Du hast es ganz toll gemacht“, sagte ich, Jenna errötete und lächelte. „Ach das ist doch kein Problem“, murmelte sie, ich sah auf die Uhr und es war bereits um sechs Uhr Abends. Wo war nur die Zeit geblieben? „Noch eine Stunde. Wir können jetzt nach unten gehen, denn ich bin mir sicher, dass du Hunger hast“, meinte ich, Jenna räumte das Make-up weg und folgte mir auf den Gang. Gemeinsam gingen wir nach unten, meine Mutter war gerade in der Küche und als sie mich sah, bekam sie große Augen. „Du siehst einfach unglaublich aus, Zoey. Einfach wunderschön“, sagte sie, ich lächelte und nahm Jenna in meine Arme. „Jenna hat mir sehr geholfen und dafür danke ich ihr“, erwiderte ich, Jenna lief wieder rot an und lächelte etwas. „Hast du Hunger Jenna? Ich habe etwas für dich gekocht.“ Jenna nickte, setzte sich und Onkel Thomas erschien. „Wow Zoey! Du siehst ja zum anbeißen gut aus. Dieser Chris kann sich glücklich schätzen“, bemerkte mein Onkel, ich räusperte mich und lies mich neben Jenna nieder. „Es ist nur eine einmalige Sache. Mehr nicht. Er ist nicht mein Typ“, erwiderte ich, Jenna lächelte und sah mich an. „Vielleicht ist er sogar der Richtige und du willst nicht wahr haben. Eigentlich hast du dich in ihn verliebt, aber du gibst es nicht zu.“
Ich sah Jenna entsetzt an, sie aß den Kartoffelbrei und ich errötete leicht. „Nein! Niemals! Er ist es nicht und nur weil er gefahren ist, heißt es noch lange nicht, dass er der Richtige ist“, protestierte ich, Jenna grinste und trank aus dem Glas ihren Orangensaft. „Ich habe es schon oft erlebt und am Ende wird das Liebespaar heiraten“, fügte sie noch hinzu, meine Mutter gluckste und Onkel Thomas schmunzelte. „Du bist genauso wie ich mein Kind. Ich wollte damals deinen Vater auch nicht heiraten und bin sogar an meiner Hochzeit verschwunden. Doch dein Vater wollte mich nicht gehen lassen und das erste Mal hatte ich dann vor der Hochzeit. Jetzt sind wir glücklich zusammen, obwohl ich ihn heute noch erschlagen würde und das manches Mal“, sagte meine Mutter, ich schaute auf die Uhr und erhob mich.
„Ich muss jetzt los, sonst komme ich noch zu spät und haltet Dad auf. Oder lenkt ihn ab. Egal was, aber ich will ihn nicht sehen“, meinte ich, die Anwesenden nickten und Jenna setzte sich gerade hin. „Ich werde ihn mit aufhalten. Egal was kommt.“ Danke Jenna! Du bist eine echt tolle Freundin.“ Ich wandte mich um, verließ kurz darauf das Schloss und fuhr zu meinem Date.

Kapitel 5

Auf der Fahrt zum Club war ich etwas aufgeregt, dabei wollte ich nichts von Chris und nun hatte ich ein Date mit ihm. „Naja das stehst du auch durch und dann ist es vorbei“, sagte ich zu mir und hielt auf der anderen Straßenseite vom Nachtclub an. Langsam schnallte ich mich ab, schaute mich um und fand Chris etwas Abseits bei einer Seitengasse stehen. „Also los.“ Ich stieg aus, schloss das Auto ab und ging über die Straße. Zugegeben Chris sah verdammt gut aus in seinem schwarzen Smoking mit der weißen Krawatte und diesem tollen Körper, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Als ich vor Chris stehen blieb, musterte er mich von oben bis unten und lächelte. „Du siehst wunderschön aus, Zoey. Einfach perfekt“, bemerkte er, ich nickte nur und lächelte mit Schmetterlingen im Bauch.
Nein! Nein! Nein! Nicht verlieben! „Du aber auch“, erwiderte ich und lies mir nichts anmerken. „Dann können wir ja gehen. Ich habe uns einen Tisch im Restaurant Vampyres reserviert.“ „Wow“, brachte ich nur raus, hakte mich bei Chris ein und er führte mich zu einem großen Gebäude. Von außen konnte man nicht viel erkennen, nur die Reklame über der Tür und wir blieben kurz stehen. Das Restaurant war außen gelb gestrichen und die Reklameschrift leuchtete in einem Blutrot uns entgegen. „Können wir?“, fragte mich Chris, schaute mich von der Seite her an und ich nickte nur.
Dann hielt er mir die Tür auf, ich trat als Erste ein und er folgte mir schnell. Wieder hakte ich mich bei ihm ein, er führte mich einen langen roten Teppich entlang und blieb vor einem goldenen Podest stehen, wo ein Vampir im Anzug dahinter stand. Er war groß, hatte rote kurze Haare und grüne Augen. „Guten Abend Mister. Sie haben einen Tisch reserviert?“, begrüßte er Chris, dieser nickte und lächelte. „Ja auf den Namen Baker. Christoph Baker.“ Der Vampir schaute in sein aufgeklapptes Buch, fuhr mit dem Finger die Liste entlang und fand schließlich den Namen. „Ja hier steht Ihr Name Mr Baker. Dann würde ich Sie bitten mir zu folgen.“ Der Vampir trat hinter seinem Podest, ging voraus und wir folgten ihm.
Zusammen betraten wir einen großen Saal, viele Tische standen dort verteilt, ein großer goldener Kronleuchter hing von der Decke und ein Mann spielte an einem großen Flügel leise Musik. Bei einem Tisch in einer Ecke blieb der Vampir stehen, zeigte ihn uns und ging wieder. Chris zog einen Stuhl hervor, ich lies mich darauf nieder und er setzte sich mir gegenüber. Eine junge Kellnerin mit blonden Haaren die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, brachte uns die Speisekarten, zwinkerte Chris zu und Eifersucht flammte in mir auf. Was war nur los mit mir? Ich wollte das Alles einfach nicht und doch begann ich Gefühle für ihn zu hegen. Verdammt! „Hier kann man als Vampir etwas essen?“, fragte ich und sah neugierig zu Chris rüber. „Ja denn das Essen ist so angerichtet, dass du es schmeckst“, antwortete er, verschwand hinter der Speisekarte und ich tat es ihm gleich.
Da ich mich mein Leben lang nur von Blut ernährt hatte, suchte ich mir eine Hummercremesuppe für die Vorspeise aus, ein Fischfilet mit Beilage für den Hauptgang und einen kleinen Salat für den Nachtisch aus. Die junge Kellnerin kam wieder, zückte einen kleinen Block und einen Stift und sah Chris lächelnd an. „Habt ihr schon gewählt?“, fragte sie ihn, ignorierte mich und flirtete mit ihm. „Zoey du darfst anfangen. Damen haben den Vortritt“, sagte er, lächelte mich an und wieder hatte ich Schmetterlinge im Bauch. „Ich nehme die Hummercremesuppe als Vorspeise, das Fischfilet mit Beilage als Hauptgang und einen kleinen Salat als Nachspeise“, gab ich an, die Kellnerin notierte es sich und wandte sich wieder an Chris. „Und du Süßer?“ „Ich nehme dasselbe wie meine Begleitung.“
„Geht in Ordnung.“ Resigniert wandte sich die Kellnerin ab, ging zur Küche und ich fluchte innerlich. War ich tatsächlich in Chris verliebt? Wollte ich nicht, dass er eine Andere hatte? Ja es war so, doch ich verdrängte schnell den Gedanken und sperrte ihn ganz weit weg. Soweit kam es noch, dass ich Chris liebte und mit ihm für immer mein Leben teilen wollte. Während wir auf das Essen warteten, schwiegen wir und ich schaute mich interessiert um. Das Restaurant war in einem satten Rot gestrichen, Bilder von berühmten Künstlern wie Picasso oder Monet hingen an den Wänden, die Tische hatten eine rotweinfarbige Tischdecke, das Geschirr war aus reinstem Porzellan und jeweils immer eine Kerze stand als Dekoration auf dem Tisch. Nach zehn Minuten erschien unsere Vorspeise, ich nahm den Löffel in die Hand und begann zu essen.
Die Suppe rann mir die Kehle runter, meine Geschmacksnerven explodierten förmlich und ich stöhnte kurz. „Das schmeckt ja fantastisch“, bemerkte ich, Chris lächelte mich an und ich aß genüsslich weiter. Als wir die Vorspeise beendet hatten, kam der Hauptgang, meine Geschmacksnerven tanzten Samba und auch dieses Gericht lies ich mir schmecken. Als Letztes kam der Salat, ich fühlte mich wie im siebten Himmel und genoss diese ganze Atmosphäre. Sobald wir fertig waren, wurde das Geschirr weggebracht und ich lehnte mich entspannt zurück. „Ich wollte mich bei dir bedanken, Zoey. Du gibst mir wenigstens eine Chance dich richtig kennenzulernen“, fing Chris an, ich sah zu ihm rüber und atmete tief durch. „Ja finde ich auch.“ Was redete ich denn da? Das ist doch Blödsinn!
„Zoey ich liebe dich wirklich über Alles und würde gerne mit dir mein Leben teilen“, gestand er, ich wand mich auf dem Stuhl und wich seinem Blick aus. Zum Glück wurde die Rechnung gebracht, Chris bezahlte und wir verließen das Restaurant. Die Nacht war warm, der Himmel klar und ich konnte die Sterne sehen. „Lass uns noch etwas spazieren gehen“, meinte Chris, führte mich die Straße entlang und wir kamen in einen Park. Dort setzten wir uns auf eine Bank, Chris hielt mich in seinem Arm fest und wir besahen uns die Sterne. Ich fühlte mich irgendwie geborgen, mein Verstand schaltete sich ab und verabschiedete sich von mir. „Es ist wunderschön hier“, bemerkte ich, Chris sah mich an und ich fühlte mich in seinen Augen gefangen. „Du bist auch wunderschön Zoey“, hauchte er, kam meinen Lippen näher und ich fühlte mich verzaubert.
Bei mir verabschiedete sich Alles, ich war wehrlos und seine Lippen trafen auf meine. Gänsehaut überzog meinen Körper, ein Kribbeln begann und ich legte automatisch die Arme um seinen Hals. Seine Zunge glitt in meinen Mund, umspielte meine Zunge und ich genoss diesen Kuss. Moment Kuss? Verdammt! Abrupt riss ich mich los, sah Chris hasserfüllt an und gab ihm eine Ohrfeige. „Du mieses Schwein! Das hast du mit Absicht gemacht! Wie konntest du mir den Kuss der Unsterblichkeit geben? Ich will dich nie wieder sehen! Nie wieder“, schrie ich, sprang auf und verließ eilig den Park. Schnell war ich bei meinem Auto, stieg ein und knallte die Tür zu.
Da hatte ich mich in etwas hinein geritten und kam nie wieder aus dieser Sache raus. Stinksauer fuhr ich nach Hause und musste überlegen, ob es doch noch einen Ausweg gab. Obwohl es sinnlos war. Einmal den Kuss der Unsterblichkeit bekommen und schon war man in meinen Augen im Teufelskreis gelandet...

Kapitel 6

Als ich zu Hause ankam, knallte ich die Haustür zu und meine Familie erschien. „Wie konnte er das nur tun? Dieser Mistkerl“, fluchte ich laut, stapfte die Stufen hinauf und verschwand in meinem Zimmer. Dort zog ich die Schuhe aus, pfefferte sie in die Ecke und lies mich auf das Bett nieder. „Ich hasse ihn!“ Ein leises Klopfen an der Tür drang an meine Ohren und kurz darauf trat meine Mum ins Zimmer. „Alles in Ordnung Spätzchen? Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte sie, setzte sich auf mein Bett und ich atmete tief durch. „Ja es ist etwas passiert! Etwas ganz schreckliches und dabei wollte ich das nicht! Ich hasse ihn“, antwortete ich, meine Mum strich mir sanft über die linke Hand und versuchte mich zu beruhigen.
„Was kann denn so schlimm sein, dass du ihn hasst?“, fragte sie, ich schaute sie an und räusperte mich. „Er hat mich geküsst.“ Meine Mum war einen Moment lang sprachlos, starrte mich an und fing an zu lächeln. Das bedeutete nichts Gutes. „Oh er hat dir den Kuss der Unsterblichkeit gegeben. Das ist doch prima. Er liebt dich wirklich über Alles und nun seit ihr miteinander verbunden“, strahlte sie, ich sprang auf und schritt im Zimmer auf und ab. „Das kann doch nicht dein Ernst sein Mum! Ich liebe ihn nicht und will auch nicht mit ihm zusammen kommen! Niemals“, fauchte ich, stiefelte noch immer auf und ab und war wirklich wütend. „Liebling du kannst es nicht abgeben oder abschütteln. Einmal dieser Kuss, dann auch für immer.“ „Oh Gott und ich war auch noch so blöd und habe diesen Kuss genossen. Was hatte mich nur dazu geritten?“
„Wenn du ihm in die Augen gesehen hast, dann warst du wie auf Wolke sieben und bist dahingeschmolzen.“ Ich sank wieder auf das Bett, starrte meine Hände an und nickte schließlich. „Ja Mum. Was mache ich denn jetzt? Ich wollte das doch gar nicht. Ich stecke in einer Zwickmühle.“ „Das stimmt nicht mein Spatz. Ich hatte das gleiche Problem gehabt und wollte deinen Vater nicht als Ehemann haben. Es war unfair von ihm gewesen und ich hasste ihn auch am Anfang. Doch je länger ich mit ihm die Zeit verbrachte, umso mehr liebte ich ihn. Ich würde mir sehr wünschen, dass es dir mit Christoph auch so ergeht. Er ist wirklich ein sehr netter Mann und hat nur Augen für dich.“ „Ich glaube ich gehe ins Bett und schlafe sehr lange.“
„In Ordnung mein Spatz. Wir werden uns morgen weiter darüber unterhalten.“ Meine Mum gab mir einen Kuss auf das Haar, erhob sich und verließ mein Zimmer. Ich entkleidete mich, zog mein rosanes Nachthemd an und legte mich ins Bett. Sobald ich die Augen geschlossen hatte, schlief ich ein und versank in einen Traum. Am nächsten Morgen hatte ich so ein leichtes Stechen in der linken Brust und wachte dadurch auf. Ich verließ das Bett, zog den Morgenmantel über und ging nach unten in die Küche. Dort saß Jenna alleine am Küchentisch, ich holte mir etwas Tierblut aus dem Kühlschrank und lies mich am Tisch nieder.
„Und wie war gestern Abend dein Date?“, fragte mich Jenna, ich seufzte und hob die Schultern. „Naja eigentlich ganz nett. Bis ich den Kuss bekam“, antwortete ich, Jenna bekam große Augen und lächelte. „Das ist doch schön. Ich freue mich für dich. Du hast den Kuss der Unsterblichkeit bekommen.“ Plötzlich fiel etwas zu Boden, es klirrte und mein Vater erschien in der Küche. „Was hat er? Dieser Bastard hat dir den Kuss der Unsterblichkeit gegeben?“, schrie er, war rot angelaufen und ich räumte das leere Glas weg. Jenna war blass geworden, zitterte und sah meinen Vater voller Panik an. „Dad würdest du bitte nicht so wütend sein? Du machst Jenna Angst“, erwiderte ich, mein Vater sah zu Jenna, atmete tief durch und wurde wieder normal. „Es tut mir leid, Jenna. Ich wollte dir keine Angst machen. Es tut mir leid“, entschuldigte er sich, Jenna nickte kurz und mein Vater sah mich an.
„Und du junge Dame! Wir reden in der Bibliothek weiter. Sofort“, fügte er noch hinzu, wandte sich um und ich sah zu Jenna. „Ich werde gleich wieder bei dir sein.“ Jenna verstand, ich folgte meinem Vater in die Bibliothek und stand dann bei der Tür. „Ich kann es nicht fassen, dass er dir so etwas angetan hat. Du bist noch viel zu jung dafür“, fing mein Vater an, stand beim Kamin und sah ins Feuer. „Dad ich bin 21 Jahre alt und außerdem war ich auch mit daran Schuld. Ich hatte diesen Kuss genossen“, erwiderte ich, mein Vater drehte sich zu mir um und seufzte. „Es passt mir trotzdem nicht. Du bist doch mein Baby. Mein Ein und Alles.“
Ich lächelte, trat auf meinen Vater zu und nahm seine Hände in meine. „Ich weiß Dad und ich würde es gerne zurücknehmen aber das kann ich nicht. Mir passt es genauso wenig wie dir.“ „Ich glaube ich sollte dich endlich frei lassen, damit du dein eigenes Leben führen kannst. Du holst Christoph hierher und er kann bei uns wohnen.“ Entsetzt sah ich meinen Vater an, trat zurück und schüttelte mit dem Kopf. „Nein! Niemals! Eher sterbe ich, als das er hier wohnt oder ich bei ihm“, murrte ich, verschränkte die Arme und mein Vater wurde ernst. „Ich werde nicht zusehen wie du stirbst! Du rufst Christoph an und lädst ihn hier ein. Er wird hier wohnen und damit Schluss jetzt!“ „Dad bitte!“ Ich sah meinen Vater flehend an, dieser lies keinen Widerspruch dulden und ich gab nach.
„Fein! Dann hole ich ihn eben hierher. Aber glaube bloß nicht, dass ich ihn lieben werde oder sonstiges. Dann sterbe ich lieber“, fauchte ich, wandte mich um und verließ die Bibliothek. Meine Mum stand mit Tante Melissa und Onkel Thomas bei der Treppe und sie sahen mich an. „Alles in Ordnung mein Spatz?“ „Nein Mum! Es ist nichts in Ordnung!“ „Was ist denn passiert?“ „Ich soll Chris hier einladen, damit er hier wohnen kann.“ „Das ist doch gar nicht so schlimm.“ „Doch ist es! Ich liebe ihn nicht!“ Ich stapfte die Treppe hinauf, verschwand in meinem Zimmer und ging ins Badezimmer. Dort schlüpfte ich aus dem Morgenmantel und trat unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf mich nieder, ich schloss genussvoll die Augen und wollte nie wieder darunter hervortreten.
Leider nagte der Anruf an mir, ich verließ die Dusche und wickelte mich in ein flauschiges Handtuch. Langsam trocknete ich mich ab, ging zum Kleiderschrank und suchte mir etwas zum anziehen raus. Eine rosane Unterwäsche, ein helles gelbes Sommerkleid und Slippers. Meine Haare bändigte ich mit einem Haargummi, nahm mein Handy und rief Chris an. Als er abhob erklärte ich ihm kurz was ich von ihm wollte und er war begeistert. „Auf jeden Fall Zoey! Ich werde sofort ein paar Sachen zusammenpacken und zu dir fahren. Dann sehe ich dich endlich wieder“, sagte er, legte auf und mein Herz sank mir in die Hose.
Ausgerechnet Chris wird bei mir wohnen und ich konnte nicht entkommen. Denn einmal der Kuss der Unsterblichkeit dann für immer. Mit einem unguten Gefühl verließ ich mein Zimmer, ging nach unten und wartete auf Chris...

Kapitel 7

Nervös trat ich von einem Fuß auf den Anderen, sah zur Eingangstür und wünschte mir, weit weg zu sein. Nach einer halben Ewigkeit klopfte es an der Tür, Onkel Lukas ging sie öffnen und Chris trat mit zwei Koffern in die Eingangshalle. Sofort eilte meine Mum auf ihn zu, nahm ihn in die Arme und lächelte. „Willkommen auf dem Anwesen der LaMotres, Chris. Fühle dich wie zu Hause“, begrüßte sie ihn, er nickte und meine Mum drehte sich zu mir um.
„Zoey würdest du Chris bitte sein Zimmer zeigen?“, fragte sie mich, ich verdrehte die Augen und wandte mich um. Ich stieg die Treppe rauf, wandte mich nach rechts und blieb vor der einen Tür stehen. Das Zimmer war leider neben meinem, Chris erschien an meiner Seite und lächelte. „Ich bin überglücklich bei dir zu sein, Zoey“, fing er an, ich öffnete die Tür und lies ihn zuerst eintreten. Nach kurzem Zögern folgte ich ihm, blieb stehen und musterte Chris. Sein Zimmer war fast so groß wie mein eigenes, hatte helle Farben und das Bett sah einladend aus.
„Wow ist das Zimmer cool! Ich hatte an so eine tolle Ausstattung nicht gedacht. Wo ist dein Zimmer?“, fragte er, sah mich an und lächelte noch immer. „Gleich nebenan“, antwortete ich knapp, plötzlich stand Chris genau vor mir und ich verlor mich wiedermal in seinen Augen. Diese blauen Augen sahen in meine, ich war machtlos und konnte mich nicht bewegen. „Ich liebe dich Zoey.“ Seine Stimme war nur ein Hauch, mich überzog eine Gänsehaut und meine Atmung ging schneller. Was konnte ich also tun? Die Wand war genau hinter mir, Chris war nah an mir dran und hielt mich sanft fest.
Seine Lippen näherten sich wiedermal meinen, ich schloss die Augen und wir küssten uns leidenschaftlich. Mein Körper zeigte die gewissen Regungen, Chris Hände fuhren meinen Rücken entlang, lagen auf meinem Po und er drückte mich fester an sich. Mein Verstand kam wieder, ich riss mich von ihm los, ohrfeigte ihn und wich von der Wand. „Hör auf damit! Ich hasse dich“, fauchte ich, wirbelte herum und verließ sein Zimmer. Chris folgte mir schnell, war an meiner Seite und mein Vater trat uns in den Weg. „Du bist also Chris Baker“, fing er an, Chris nickte und ich ging weiter. „Moment Zoey. Er ist dein Freund und ich möchte mich mal mit ihm unterhalten“, hielt mein Vater mich auf, ich sah ihn an und hob nur die Schultern. „Erstens ist es mir egal und Zweitens ist er nicht mein Freund.
Also tue was du nicht lassen kannst“, erwiderte ich, ging weiter und war kurz darauf im Wohnzimmer. Dort saß der Rest meiner Familie, ich sank in den Sessel und seufzte. „Der sieht aber ziemlich gut aus“, bemerkte Tante Melissa, ich sah zu ihr rüber und verdrehte die Augen. „Ich liebe ihn aber nicht. Das war ein dummer Unfall mit dem Kuss der Unsterblichkeit. Lieber sterbe ich als das ich den jemals heiraten werde“, erwiderte ich, meine Mum lächelte und zwinkerte mir zu. „Das habe ich damals zu deinem Vater auch gesagt.
Schließlich hatte er mich in der einen Nacht mit diesem Kuss überrumpelt und das passte mir überhaupt nicht. Ich hatte es wirklich versucht aber am Ende bin ich doch hier gelandet und irgendwann habe ich dich bekommen. Wir sind so stolz auf dich und würden uns freuen, wenn du irgendwann auch glücklich bist“, sagte sie, ich seufzte und dachte nach. Sollte ich Chris eine Chance geben? Werde ich mich doch noch in ihn verlieben? Nein! Niemals! Ich will nicht! Nach einer halben Stunde erschien mein Vater wieder und ihm folgte Chris.
„Wir haben uns intensiv unterhalten und ich finde ihn sehr sympathisch. Also meinen Segen habt ihr Zoey“, erklärte er mir, Chris stand bei der Tür und wuschelte sich leicht nervös durch das Haar. Ich wurde sauer, sprang auf und sah alle an. „Niemals! Ich hasse ihn! Nur weil er damals gefahren ist und wir einmal ein Date hatten, heißt es noch lange nicht, dass ich ihn gleich heiraten werde!
Lieber sterbe ich am gebrochenen Herzen, als das ich mit diesem Bastard zusammen bin“, schrie ich, wirbelte auf dem Absatz herum und lief in mein Zimmer. Dort sperrte ich die Tür ab, warf mich auf mein Bett und schrie vor Wut in mein Kissen. Jeder glaubte wirklich, ich würde diesen Chris lieben und auch heiraten. Das wollte ich aber nicht und selbst mein Vater fiel mir in den Rücken. Aber war ich denn so gemein um ihnen zu sagen, dass Chris zu den bösen Vampiren gehörte? Nein ich konnte es nicht sagen und wollte es auch nicht in Angriff nehmen. Irgendwo tief in mir drin liebte ich Chris doch, aber ich sträubte mich dagegen und wollte es nicht wahrhaben. Ich drehte mich auf den Rücken, starrte die Decke des Himmelbettes an und seufzte. Was sollte ich nur machen?
Ich steckte in der Falle und... Stopp! Schnell sprang ich aus dem Bett, schnappte mir den großen Koffer und verstaute viele Klamotten darin. Dann schloss ich den Koffer, nahm meine Autoschlüssel und verließ mein Zimmer. Als ich unten in der Eingangshalle ankam, erschien meine Familie und waren sprachlos. „Aber Zoey! Wo willst du denn hin?“, fragte mich meine Mutter, ich stellte den Koffer ab und verschränkte die Arme. „Ich haue ab! Weit weg von euch! Mit diesem Bastard will ich nichts mehr zu tun haben“, antwortete ich, meine Mum schüttelte mit dem Kopf und seufzte. „Wir wollen aber nicht, dass du stirbst“, fing Tante Melissa an, ich nahm meinen Koffer und hob nur die Schultern.
„Ich sterbe lieber, anstatt mit ihm zusammen zu leben. Und wenn er Angst hat auch zu sterben, dann ist er selber Schuld. Hätte er mir nicht diesen Kuss gegeben, dann würde ich jetzt nicht so ein Theater machen. Also lebt wohl und auf Nimmerwiedersehen. Ich hatte viel Spaß in meinem Leben gehabt, nun ist es zu Ende und ich freue mich zu sterben“, erwiderte ich und wollte zur Tür hinaus, als mein Vater mich am Arm packte und zurückzog.
„Nein! Du bleibst hier und wir klären das! Ich lasse es nicht zu, dass du stirbst und damit Basta! Du bringst deinen Koffer wieder hoch in dein Zimmer und bleibst auch dort“, knurrte er, ich versuchte von ihm wegzukommen, doch er hielt mich wie im Schraubstock und zog mich hoch in mein Zimmer. „Lass mich los! Ich will nicht“, schrie ich, doch mein Vater ignorierte mein Gezeter und kurz darauf war ich in meinem Zimmer.
„Nein! Du wirst in deinem Zimmer warten und versuche gar nicht erst abzuhauen! Die Fenster sind abgesperrt, das Anwesen wird bewacht und aus deinem Zimmer kannst du auch nicht raus“, sagte er streng, verließ mein Zimmer und sperrte mich ein.
„Lass mich raus Dad! Du kannst mich doch nicht einfach einsperren! Ich bin schon längst erwachsen“, rief ich, trommelte gegen die Tür und Tränen brannten in meinen Augen. Als ich erfolglos war, sank ich mutlos auf mein Bett, kugelte mich ein und starrte an die Wand. Wie kam ich nur aus dieser ganzen Sache raus und würde ich Chris doch noch eine Chance geben?

Kapitel 8

Ich lag auf dem Bett, starrte die Decke an und wartete. Natürlich hätte ich ja abhauen können, aber mich in Rauch zu verwandeln funktionierte noch nicht und deswegen musste ich in meinem Zimmer ausharren. Irgendwann wurde ein Schlüssel im Schloss herumgedreht, die Tür ging auf und meine Mum trat ein. „Wie geht es dir Spätzchen?“, fragte sie mich, setzte sich auf die Bettkante und strich mir sanft über die linke Wange.
„Wie soll es mir schon gehen? Mein eigener Vater sperrt mich hier ein! Da geht es mir total beschissen“, antwortete ich, setzte mich auf und sah meine Mutter ernst an. „Er liebt dich wirklich sehr weil du seine einzige Tochter bist und nur das Beste für dich will. Deswegen möchte er jetzt mit dir reden. Ich weiß, dass es schwer ist mit dem Kuss aber irgendwann wirst du es verstehen und Chris lieben.
Er ist wirklich sehr nett“, erklärte sie mir, ich verließ das Bett und kurz darauf das Zimmer. Meine Mutter folgte mir, wir gingen die Treppe runter und kurz darauf standen wir im Wohnzimmer. Alle waren anwesend, selbst Chris und sahen mich gebannt an. „Also...worüber willst du mit mir reden, Vater? Über das was ich gesagt habe? Vergiss es! Ich bleibe bei meiner Meinung“, sagte ich ernst, verschränkte die Arme und sah meinen Vater ernst an.
„Wenn du gleich wieder so anfängst, dann werde ich dich hier im Anwesen einsperren bis du wieder normal bist“, erwiderte er, ich seufzte und verdrehte die Augen. „Na klasse! Auf ewig hier eingesperrt und das von meinem eigenen Vater. Dann bleibe ich eben für immer hier, aber ich werde Chris niemals lieben und heiraten“, gab ich nach, verließ das Wohnzimmer und stapfte in mein Zimmer zurück. Dort knallte ich die Tür hinter mir zu, schrie vor Wut auf und trat mit voller Wucht gegen den Bettpfosten. Das durfte Alles nicht wahr sein!
Ich sollte Chris lieben weil er mir den Kuss der Unsterblichkeit gegeben hatte und am Ende heiraten! Meine Mutter war gegen mich, mein Vater ebenso und wahrscheinlich auch der Rest der Familie. Mit Tränen in den Augen sank ich am Fenster auf das Fensterbrett und sah nach draußen. Als einige Zeit verstrichen war, klopfte es abermals an der Tür und Tante Melissa trat ein.
Sie kam zu mir ans Fenster, lies sich mir gegenüber und schaute auch nach draußen. „Willst du mich überreden Chris zu lieben und dann auch zu heiraten? Sollte es so sein, dann vergiss es sofort wieder und du kannst mein Zimmer verlassen“, fing ich an, sah meine Tante an und sie lächelte.
„Das hatte ich nie vorgehabt. Ich will dir nur etwas erzählen“, erwiderte sie, atmete tief durch und sah weiterhin aus dem Fenster. „Als deine Mutter damals erfahren hatte, dass sie mit dir schwanger sei, freute sie sich. Dante und sie haben Alles für dich hergerichtet und freuten sich auf dich. Irgendwann kam die Geburt, Dante war dabei und als Beide dich sahen, waren sie voller Stolz. Deine Eltern achteten auf dich, gaben dir Alles und ließen dich kaum aus den Augen.
Kurz nachdem du auf der Welt warst, wurdest du von den bösen Vampiren entführt und deine Mutter war am Boden zerstört. Sie machten sich große Sorgen um dich, wollten hinterher und dich zurückholen. Amanda wollte dich wie ihr eigenes Kind aufziehen um deinen Eltern zu schaden, weil Dante deine Mutter als Gefährtin hatte und nicht sie. Doch wir waren schneller und holten dich zurück.
Als deine Mutter dann zu einem Vampir wurde, lernte sie zu kämpfen und wir traten gegen Amanda an. Deine Eltern starben Beide, du warst eine Vollwaise und hattest nur geweint. Wie durch ein Wunder kamen deine Eltern wieder zurück und sie zogen dich zu einem anständigen Mädchen auf. Es ist nicht einfach diese Situation mit dem Kuss. Deine Mutter kennt es und versteht dich.
Sie lieben dich wirklich über Alles und wollen dich nicht verlieren. Gebe den Beiden eine Chance und diesem Chris auch. Vielleicht wird doch noch etwas daraus“, erzählte sie mir, ich sah meine Tante an und seufzte. „Also schön. Ich werde versuchen Chris zu lieben und meinen Eltern derer Entscheidung akzeptieren. Mir bleibt ja nichts Anderes übrig“, gab ich nach, meine Tante lächelte und erhob sich. „Dann lasse uns wieder nach unten gehen und du bekommst etwas Menschenblut.“ Tante Melissa nahm mich an die Hand, zog mich aus dem Zimmer und weiter runter in die Küche. Dort holte sie eine Flasche Menschenblut aus dem Kühlschrank, gab etwas in ein Glas und reichte es mir.
Während ich das Blut in Schlücken trank, erschien Chris in der Tür, rieb sich schüchtern über den linken Arm und meine Tante verließ die Küche mit einem vielsagenden Blick. „Ähm...kann ich mit dir reden?“, fragte mich Chris, ich zog eine Augenbraue hoch und wartete ab. Wollte er mit mir Schluss machen? Super! „Und über was?“ Gleich kam es aus seinem Mund.
„Ich wollte dir nicht wehtun Zoey. Eigentlich will ich dir Alles geben was du haben möchtest“, fügte er noch hinzu und sah mich an. Verdammt! Wie gewonnen so zerronnen. Ich stellte das leere Glas weg, atmete tief durch und erwiderte seinen Blick. „Also schön. Wir können es ja mal versuchen“, gab ich nach, Chris strahlte und seine Augen leuchteten vor Freude. „Danke Zoey.“ „Schon okay.“ Ich verließ die Küche, Chris folgte mir und plötzlich war seine rechte Hand in meiner verschlungen. Sofort zeigte mein Körper die gewissen Reaktionen und ich atmete mehrmals ein und aus.
Wir traten in den Rosengarten, spazierten den Weg entlang und Chris war glücklich. Er lächelte die ganze Zeit, ich beobachtete ihn von der Seite und musste mir doch eingestehen ihn zu lieben. Leider schrie innerlich meine zweite Stimme, dass sie es nicht wollte und ich wurde sauer. Schnell knebelte und fesselte ich sie, sperrte sie in einen Käfig und warf den Schlüssel weg. War doch egal gewesen! Chris sah verdammt gut aus, roch gut und wollte mir wirklich Alles geben was ich wollte. Bei einem Strauch roter Rosen blieben wir stehen, ich schnupperte an ihnen und lächelte über den herrlichen Duft.
„Es ist schön hier“, bemerkte Chris, ich richtete mich wieder auf und sah ihn an. Seine Augen leuchteten strahlend blau, ich wurde von ihm regelrecht eingenommen und vergaß alles um mich herum. Chris stand nun genau vor mir, nahm mich in seine Arme und sein Duft umwaberte mich. Ich schloss die Augen, atmete ihn tief ein und seine Lippen legten sich auf meine.
Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals, er hielt mich fest und wir küssten uns voller Leidenschaft. Alles hatte ich vergessen, wollte nur noch Chris und niemand sollte uns je dabei stören. Nach einer halben Ewigkeit lösten wir uns voneinander, ich sah Chris an und spürte ein Lächeln auf meinen Lippen. „Lass uns reingehen“, meinte er nur, ich nickte und wir verschwanden wieder im Anwesen.

Kapitel 9

Am späten Abend als wir ins Bett gingen, blieb Chris vor mir stehen und lächelte mich an. „Darf ich mit bei dir schlafen? Ich fühle mich so alleine“, ging er an, ich sah meine Familie die Treppe rauf kommen und zog eine Augenbraue hoch. „Du bist alt genug um alleine in deinem Bett schlafen zu können. Gute Nacht“, erwiderte ich, verschwand in meinem Zimmer und sperrte vorsichtshalber ab. Mein Herz schlug schneller als vorher, ich atmete tief durch und zog mein Hotpants und das alte T-Shirt von Onkel Lukas an. Dann schlüpfte ich unter die warme Decke, igelte mich ein und versank in einen tiefen Schlaf.
Gerade als ich von einem tollen Pferd träumte, drang ein leises Stöhnen an meine Ohren und ich wachte auf. Schlaftrunken starrte ich auf den Wecker, dieser zeigte mir halb drei in der Nacht an und noch immer hörte ich das Stöhnen. Ein leises Wimmern kam noch hinzu, ich stand auf, verließ leise das Zimmer und lauschte. Diese Geräusche kamen aus dem Zimmer von Chris, ich trat darauf zu und stand kurze Zeit später an seinem Bett. Chris wälzte sich unruhig hin und her, seine Decke war zerknüllt und er war schweißgebadet.
Vorsichtig rüttelte ich sanft an seiner Schulter, Chris hielt inne, öffnete abrupt die Augen und beruhigte seine Atmung. „Alles okay?“, fragte ich ihn leise, setzte mich auf die Bettkante und strich sanft über seine linke Hand. Chris nickte, schluckte und brach in Tränen aus. Ich nahm ein Taschentuch, wischte die Tränen weg und zog ihn in meine Arme. „Shht schon gut Chris. Beruhige dich“, flüsterte ich, strich ihm sanft über den Rücken und Chris atmete tief durch. „Ich habe Angst, Zoey. Angst davor, wenn dein Vater erfährt, dass ich mal ein böser Vampir war“, murmelte er, sah mich an und es brach mir fast das Herz.
Sein Blick war voller Traurigkeit, ich seufzte und legte mich mit in sein Bett. Chris war überrascht, ich bettete meinen Kopf auf seinen Oberkörper, lächelte, schloss die Augen und schlief ein. Am nächsten Morgen als ich aufwachte, hatte Chris seine Arme um mich geschlungen und schlief noch. Ich schloss also abermals die Augen, döste und gelangte in den Halbschlaf. Irgendwann regte sich Chris, zog vorsichtig den linken Arm unter meinem Kopf uns streckte sich. Dann verließ er leise sein Bett, eine Tür ging und Stille drang an meine Ohren. Ich streckte mich selber, gähnte herzhaft und stand auf.
Langsam verließ ich das Zimmer, ging in mein eigenes und verschwand im Badezimmer. Kurz darauf stand ich unter der Dusche, schloss genussvoll die Augen und erfreute mich an dem warmen Wasser. Danach wickelte ich mich in ein großes flauschiges Handtuch, föhnte mein Haar und band es schließlich zusammen. Im Kleiderschrank fand ich beige Unterwäsche, eine Röhrenjeans in blau und ein helles grünes Top. Diese Sachen zog ich schließlich an, verließ mein Zimmer und Chris trat auf den Gang.
„Danke das du bei mir geblieben bist“, bedankte er sich bei mir, ich nickte nur und wir gingen nach unten in die Küche, damit er wieder Blut trinken konnte. „Kein Problem“, erwiderte ich endlich, meine Eltern traten in die Küche und lächelten. „Guten Morgen ihr Beiden. Habt ihr gut geschlafen?“, fragte meine Mum, wir nickten gleichzeitig und sie sahen sich lächelnd an. „Aber ihr hattet noch keinen Sex gehabt. Wir hätten es gerochen“, bemerkte mein Vater, ich sah ihn entsetzt an und konnte nicht fassen, wie peinlich er war.
„Dad! Du bist echt das Letzte! Es ist wirklich peinlich, deine Tochter zu sein“, protestierte ich, mein Vater nahm mich in seine Arme und grinste breit. „Leider kannst du dich gegen dieses Schicksal niemals wehren. Es ist meine Aufgabe peinlich zu sein. Besonders für meine Tochter“, erwiderte er, ich entzog mich seiner Umarmung und zog eine Augenbraue hoch. „Das ist echt unfair.“ Chris stand etwas abseits, mein Vater zwinkerte ihm zu und grinste. „Na dann lassen wir euch mal alleine, damit ihr ungestört seid“, warf meine Mum ein, sie nahmen sich etwas Blut und verließen die Küche wieder.
„Tut mir leid, dass sie so peinlich sind. Das passt mir überhaupt nicht“, entschuldigte ich mich, Chris hob nur die Schultern und strich sich mit der rechten Hand durch sein tolles Haar. Sofort machte sich mein Körper bemerkbar, ich befeuchtete meine trockenen Lippen und unterdrückte ein aufstöhnen. Schnell wandte ich mich ab, verließ wortlos die Küche und lief nach draußen. Im Stall sattelte ich ein Pferd, schwang mich in den Sattel und ritt in den Wald. Ich brauchte einen klaren Kopf, was ich mit meinem Leben anfangen wollte.
Auf einer Waldlichtung hielt ich an, stieg vom Pferd und lies das Tier in Ruhe grasen. Mein Blick suchte die Umgebung ab, ich schaute nach Bewachern und als ich keine fand, setzte ich mich ins Gras. Ich war mit Chris verbunden, konnte nicht mehr fliehen und musste mich in mein Schicksal fügen. Es gab keinen Ausweg mehr und ich musste es akzeptieren. Chris sah noch nicht einmal schlecht aus und da ich sowieso keine Kinder bekommen konnte, war es doch egal.
Als ich daran dachte, schluchzte ich plötzlich auf und Tränen brannten mir in den Augen. Warum musste ich ein Vampir sein? Wieso konnte ich kein Mensch sein und auch ein Kind bekommen? Es war so unfair! Ich saß im Gras, weinte hemmungslos und achtete auch nicht darauf, das mein Top mit meinen Tränen befleckt wurde. Irgendwann beruhigte ich mich wieder, erhob mich und trat auf mein Pferd zu. Diesem streichelte ich sanft über die Flanke, setzte mich wieder in den Sattel und ritt zurück. Konnte ich denn ahnen, dass sich mein Traum doch noch erfüllen liese?

Kapitel 10

Als ich zu Hause ankam und in die Eingangshalle trat, erschien meine Mum und war von meinem Anblick geschockt. „Oh Gott Zoey! Ist etwas passiert? Wurdest du angegriffen?“, fragte sie mich, ich schüttelte mit dem Kopf und wollte rauf in mein Zimmer, doch mein Vater trat an die Seite meiner Mutter und ich verengte die Augen. „Du! Du bist schuld, dass ich ein Vampir bin! Wegen dir kann ich nie Kinder bekommen,“ schrie ich, meine Eltern sahen sich an und ich lief in mein Zimmer. Dort sperrte ich die Tür ab, fluchte und warf mich auf mein Bett.
Es dauerte nicht lange als es an der Tür klopfte und die Stimme meiner Mutter ertönte. „Zoey? Darf ich reinkommen?“, fragte sie, ich schnappte mir ein Kissen und warf es gegen die Tür. „Hau ab! Lass mich alleine“, fauchte ich, stand auf und suchte mir neue Klamotten raus. Diese zog ich an, verließ das Zimmer und lief gegen Chris. Er hielt mich in seinen Armen fest, strich mir beruhigend über den Rücken und ich wurde ruhiger. Dann sah ich zu Chris auf, er lächelte und gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen.
„Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte er mich, ich lächelte leicht und seufzte. „Nicht wirklich. Ich würde gerne ein Kind bekommen, aber es geht nicht. Das ist so unfair“, antwortete ich, Chris nahm meine Hand und führte mich nach unten ins Wohnzimmer. Dort saß meine Familie, Jenna lehnte an Onkel Thomas und lächelte mir zu. Chris setzte sich in den Sessel, zog mich auf seinen Schoß und hielt mich fest. Ich wollte noch immer nicht mit Chris zusammen sein und wartete nur auf den richtigen Moment ab. „Es tut mir leid, dass du keine Kinder bekommen kannst. Dass ist eben das Schicksal der Vampire“, entschuldigte sich mein Vater, ich verschränkte die Arme und murrte nur.
„Nun male aber nicht gleich den Teufel an die Wand, Dante. Ich habe eine tolle Neuigkeit zu sagen“, warf Onkel Thomas ein, mein Vater sah ihn an und hatte eine Augenbraue hochgezogen. „Wie meinst du das denn?“ „MaryAnn zum Beispiel erwartet ein Kind.“ Wir sahen meinen Onkel an, dieser grinste und lehnte sich zurück. „Aber das ist doch unmöglich“, warf meine Mutter ein, Onkel Thomas nickte und setzte sich doch wieder gerade hin. „Das war es auch bis vor einem halben Jahr. Ich fand ein uraltes Buch mit einem Rezept für einen Trank der die Gebärmutter und die Eierstöcke wieder normalisiert.
MaryAnn hatte ihn freiwillig ausprobiert und nun wird sie in vier Monaten ein Vampirkind auf die Welt bringen. Damit aber diese Normalisierung nicht wieder zurückgeht, muss sie jeden Morgen und Abend diesen Trank einnehmen. Also ist es kein Problem, dass Zoey ein Kind bekommt und das von Chris“, erklärte er, alle sahen mich an und ich wurde wütend. „Kind ja! Von Chris nein! Niemals! Vergesst es“, fauchte ich, wirbelte herum und verließ das Wohnzimmer wieder. Schnell war ich im Rosengarten, betrat den Pavillon und setzte mich mit dem Rücken zu den Rosen. Warum verstanden die das einfach nicht?
Ich war eben so blöd gewesen und habe mich küssen lassen. Dieser blöde Kuss der Unsterblichkeit! Dann lies ich mich auch noch jedes Mal mit Chris ein und er konnte mich jedes Mal verführen. Leider wusste ich auch nicht, was ich noch machen konnte? Es gab keinen Ausweg außer der Tod. Nach einer Weile trat jemand in den Pavillon, ich wusste sofort, dass es Chris war und seufzte. „Was willst du von mir? Lass mich endlich in Ruhe und zieh Leine“, knurrte ich, Chris wurde wütend, packte mich am Arm und wirbelte mich herum, damit ich ihn ansehen musste.
„Es reicht Püppchen! Du bildest dir wirklich viel ein und das kotzt mich regelrecht an! Verstehe es endlich! Ich liebe dich verdammt noch einmal und du solltest es endlich kapieren“, fauchte er, zog mich auf die Beine und bevor ich mich versah, küsste er mich. Dabei drängte er sich an mich, hielt mich fest und ich spürte seine Erektion an meinem Bauch. Unkontrollierte Stromstöße schossen durch meinen Körper, seine Zunge erkundete meine Mundhöhle und ein Stöhnen entfuhr meinen Lippen.
Chris nahm es positiv auf, seine Hand fuhr zu meinem Po und er drückte mich enger an sich. Wieso war mein Körper nur so verräterisch und reagierte auf diese Berührungen? Ich konnte mich nicht wehren, bekam weiche Knie und erzitterte. Wieder setzte mein Verstand aus, Chris lies auch nicht locker, strich mir unter das Top und seine linke Hand ruhte auf meiner Brust. Vorsichtig streichelte er sie, meine Brustwarze stellte sich sofort hart auf und ich erzitterte. „Ich liebe dich Zoey. Schlafe mit mir“, flüsterte er in meinen Mund, ich wollte protestieren, doch als seine Hand sich zwischen meine Beine legte, konnte ich nicht und stöhnte auf.
„Sag es“, forderte Chris mich auf, sah mich an und lies die Hand auf meiner Scham liegen. „Ich...nein“, brachte ich raus, Chris Augen funkelten und er drückte sanft zu. Sofort schoss die Hitze durch meinen Körper, ich erzitterte und stöhnte auf. „Schlafe mit mir.“ Ich sah Chris an, nickte und er küsste mich wieder. Dann hob er mich auf die Arme, lies seine Lippen auf meinen und trug mich nach drinnen. „Zoey ich...“, hörte ich meinen Vater, Chris sah ihn an und grinste.
„Später Dad. Jetzt haben wir etwas zu tun“, erwiderte er, mein Vater nickte und schmunzelte. „In Ordnung. Na dann viel Spaß. Ich sorge dafür, dass ihr nicht gestört werdet.“ Ich wollte protestieren, doch Chris küsste mich wieder, trug mich in sein Zimmer und sperrte ab. Dann trat er auf das Bett zu, legte mich rein, folgte mir und mein Verstand ging Hand in Hand mit meinem Gehirn flöten.

Kapitel 11

Chris lag auf mir, küsste mich leidenschaftlich und lies mich einfach nicht zum atmen kommen. Seine rechte Hand strich an meiner linken Seite entlang, fuhr unter mein Top und ruhte auf meiner linken Brust. Hitze durchschoss meinen ganzen Körper, ich stöhnte lustvoll auf und verfiel in ein berauschendes Erlebnis. Ganz langsam fuhr seine linke Hand an meinem Rücken, öffnete den BH und zog ihn mir aus. Mein Top glitt mir über den Kopf, es fiel zu Boden und Chris begutachtete mich mit leuchtenden Augen.
„Du bist so perfekt“, flüsterte er, beugte sich wieder zu mir runter und küsste mich abermals leidenschaftlich. Obwohl ich nicht wollte, sagte mein Körper etwas anderes und drängte sich automatisch an seinem. Chris grunzte, knöpfte sein Hemd auf und dieses leistete meinen Klamotten Gesellschaft. Sanft begann er meinen Hals zu küssen, knabberte an meinem Ohrläppchen und hinterließ eine feurige Spur bis zu meinen Brüsten. Er wandte sich zuerst an die linke Brust, leckte über die Brustwarze, saugte sanft daran und diese richtete sich sofort hart auf.
Dann nahm er die Rechte dran, leckte auch darüber und wieder entfuhr mir ein verräterischer Seufzer. Chris öffnete meine Hose, zog sie mir aus und schließlich lag ich nur noch im Slip unter ihm. Heiße Küsse wurden von ihm auf meine Haut gehaucht, eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ich erschauderte. Ich wusste nicht mehr ob ich noch wollte oder mich dagegen wehrte, denn ich lag erhitzt im Bett und alles fühlte sich gut an.
Die Berührungen waren wie kleine Flammen, wie kleine Lichtblitze und Stromstöße. Okay! Es war mir egal, denn ich wollte Chris tief in mir spüren, mit ihm zum Höhepunkt kommen und danach in seinen Armen liegen. Also nestelte ich voller Ungeduld an seinem Gürtel, bekam ihn auf, der Knopf folgte samt Reißverschluss und kurz darauf war er nur noch in Boxershorts. Als wir uns wieder küssten, fuhr ich mit meinen Händen durch sein volles Haar, wanderte weiter über seine Muskeln und seinem Rücken.
Chris öffnete meine Schenkel, küsste meinen Schambereich und sein warmer Atem traf meine empfindlichste Stelle. „Oh mein Gott“, kam es aus meinem Mund, Chris grinste und zog mir den Slip mit den Zähnen aus. Seine Boxershorts entfernten sich auch, sein Penis stand aufrecht und meine Augen hatten den Schleier der Leidenschaft. Chris streichelte meine Scheide, ich krallte mich in das Bettlaken und stöhnte lustvoll. Endlich legte er sich zwischen meine Beine, drang in mich ein und entjungferte mich.
Als er mich komplett ausgefüllt hatte, küsste er mich wieder und begann sich vorsichtig zu bewegen. Ich kam seinen rhythmischen Stößen immer wieder entgegen, hatte die Augen geschlossen und genoss es in vollen Zügen. Alles war vergessen, es gab nur uns Beide und das wunderbare Gefühl des Zusammensein. Langsam kam der Höhepunkt näher, sammelte sich in meinem Unterleib und wurde immer mehr. Auch Chris hatte dieses Gefühl, wurde schneller und kurz darauf explodierten wir Beide in wahrer Lust.
Wir schwebten auf Wattewolken davon, schwitzten und ich nahm nur am Rande wahr, dass ich für immer an Chris gebunden war. Als Chris aus mir herausglitt, lag er neben mir und zog mich in seine Arme. Dann deckte er uns zu und ich lag halb aus seinem Oberkörper. Sanft strich er über meinem Oberarm, spielte mit meinen Haaren und lächelte. Ich hatte die Augen geschlossen, fühlte mich pudelwohl und wollte nie wieder aufstehen. Ich war in diesem Moment der glücklichste Vampir auf Erden und nichts konnte es ändern.
Mein Verstand kam jedoch mit meinem Gehirn wieder, ich wurde wütend und stand abrupt auf. „Was ist los Zoey? Ist etwas passiert?“, fragte mich Chris, ich zog mich eilig an und warf ihm einen wütenden Blick zu. „Du bist so ein mieses Schwein! Wie konntest du mit mir schlafen? Ich hasse dich“, fauchte ich, Chris kam aus dem Bett und drückte mich nackt an die Wand.
„Ich liebe die Herausforderung dich zu meiner Frau zu machen und jetzt kannst du mit niemand Anderen schlafen, denn an dir haftet mein Geruch“, hauchte er, strich mir über die Wange und fuhr mit seinem Daumen sanft über meine Unterlippe. Sofort reagierte mein Körper darauf, doch diesmal blieb ich standhaft und ohrfeigte Chris. „Es mag ja sein, dass mein Vater dich leiden kann, aber ich könnte es ganz schnell ändern und du bist ausgeliefert“, knurrte ich und Chris verengte die Augen. „Dann darfst du niemals vergessen, wenn ich sterbe dann stirbst du auch und das willst du doch noch nicht.
Also überlege es dir ganz genau ob du mich verpfeifen willst oder nicht. Ich liebe dich über alles und werde alles tun, um dich heiraten zu können“, erwiderte er, ich schubste ihn weg und sah ihn zornfunkelnd an. „Das ist Erpressung und ich werde dich niemals heiraten! Vergiss es! Es war eine einmalige Sache gewesen!“ Chris grinste breit, zog sich gelassen an und knöpfte sein Hemd zu. „Das sagst du jetzt meine Liebe, aber es hat dir gefallen und wir werden es wiederholen können.“
Ich hatte die Arme verschränkt, sah Chris an und hatte gemischte Gefühle gehabt. Er hatte recht gehabt, denn es hatte mir gefallen und es würde sicher nicht beim ersten Mal bleiben. Doch auch ich hatte meinen Stolz, drehte mich auf den Absatz um und verließ wortlos sein Zimmer. Ich fragte mich nur immer wieder ob ich den Kampf aufgeben sollte oder weiter hartnäckig blieb...

Kapitel 12

Ich hatte mich in der Bibliothek eingesperrt, saß auf dem Sofa und starrte ins Leere. Wie konnte ich nur mit Christoph schlafen? Was hatte mich nur dazu gebracht? Das durfte einfach nicht wahr sein! Aber das war egal, denn ich wollte die Bibliothek nie wieder verlassen und saß deswegen schon seit ein paar Stunden dort drinnen. Natürlich hatten meine Eltern versucht mich wieder rauszuholen, doch ich blieb stur und ignorierte das Bitten und Flehen. Irgendwann hatten sie es aufgegeben, waren gegangen und wieder war es still.
Bis plötzlich Rauch durch das Schlüsselloch sickerte und Chris sich wieder normalisierte. Ich sprang auf und wollte zur Tür, doch er packte mich am Arm und zog mich an sich. „Lass mich sofort los“, schrie ich, er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und sofort schmolz ich dahin. Nein! Das konnte ich nicht zulassen! Oder doch? Wiedermal wollte sich mein Verstand verabschieden, ich hielt es jedoch fest und lies es auch nicht mehr los. Ich versuchte Chris von mir wegzudrücken, er jedoch blieb hartnäckig und lies es einfach nicht zu.
„Ich liebe es wenn du dich wehrst und ich habe eine wunderbare Idee meine Süße“, murmelte er in meinen Mund, ich ahnte schlimmes und als Chris meine Hand packte, konnte ich einfach nicht loskommen. Er führte mich aus der Bibliothek, weiter ins Wohnzimmer und dort sah er alle an. „Ich werde Zoey eine Zeit lang mit zu mir nehmen, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen kann“, erklärte er kurz, ich riss entsetzt die Augen auf und zerrte an meiner Befreiung. „Nein! Das kannst du nicht machen! Ich will nicht“, fluchte ich, Chris hielt mich weiterhin fest und alle waren einverstanden.
„Natürlich kannst du sie mitnehmen Chris und mit ihr zusammen leben. Sagt uns später Bescheid wenn ihr heiraten wollt“, erwiderte meine Mutter, ich hielt inne und sah sie entsetzt an. „Was? Das könnt ihr nicht machen! Ich habe doch nie irgendetwas angestellt oder war für euch eine schlechte Tochter!“ Meine Mutter erhob sich, trat auf mich zu und lächelte mich an. „Zoey du darfst nicht denken, dass wir dich hassen. Wir finden es nur richtig, weil du alt genug bist und dein Leben leben kannst. Mit Chris zusammen. Damals habe ich deinen Vater Dante auch gehasst wie du weißt und doch hatte ich ihn geliebt.
Von Anfang an. Heute genauso wie damals, doch da wollte ich es ihm nie eingestehen, denn sonst dachte er, es ging viel zu einfach. So ist es auch bei dir“, meinte sie, Tante Melissa trat ins Wohnzimmer und lächelte. „Die zwei Koffer sind im Auto Chris und nun könnt ihr fahren“, meinte sie nur, Chris nickte und lächelte alle an. „Nein, Nein, Nein! Ich will nicht“, rief ich, Chris verneigte sich kurz und zog mich nach draußen zum Auto. Dort öffnete er die Beifahrertür, schob mich auf den Sitz und sperrte die Tür von außen ab.
Schnell saß er hinter dem Lenkrad, schnallte sich an und fuhr los. Ich hatte die Arme verschränkt, starrte aus dem Fenster und schmollte. Nun saß ich tief in der Patsche, hatte keinen Ausweg mehr und musste das Beste daraus machen. Nur was? Ich musste weg von ihm, nach Hause, in Sicherheit. Doch auch das ginge nicht, denn ich hatte den Kuss der Unsterblichkeit erfahren und blieb an Chris hängen. Für immer. Nein nicht für immer denn ich konnte mich töten und mir war es egal ob er auch starb. Plötzlich meldete sich eine mir unbekannte innere Stimme und diese trat mir kräftig in den Hintern.
„Bist du noch ganz zu retten? Dieser Typ ist rattenscharf und als du mit ihm geschlafen hattest, hatte es dir doch auch gefallen. Das Gefühl war der absolute Hammer“, jubelte sie, ich seufzte und verdrehte die Augen, ohne das es Chris bemerkte. „Hatte ich dich denn nicht in einen Käfig gesperrt oder so?“, fragte ich und meine Zweitstimme hopste auf und ab. „Du kannst es nicht leugnen, Zoey. In Wahrheit liebst du ihn und der Sex war wirklich fantastisch gewesen. Gib es doch endlich zu.“
„Nein“, rief ich viel zu laut, Chris hielt vor seinem Haus und sah mich an. „Was nein?“, fragte er, ich schwieg beharrlich und wurde wieder rot. „Nichts“, murrte ich, Chris beugte sich zu mir rüber und drängte mich gegen die Autotür. „Was du nicht sagst Süße. Ich liebe es wenn du als Vampir rot wirst. Das zeigt mir, dass du nicht abgeneigt bist“, hauchte er und küsste mich besitzergreifend. Dann stieg er aus, brachte erst die Koffer ins Haus und lies mich aus dem Auto. Er hatte mich am Handgelenk gepackt, zog mich nach drinnen und sperrte die Tür ab.
„Du traust mir wohl nicht?“, fragte ich ihn abfällig, Chris sah mich an und grinste breit. „Ach Herzchen du bist mir zu gerissen um dir zu vertrauen und keine Sorge, denn du kommst hier nicht raus. Dieses Haus ist Vampirgesichert“, antwortete er, nahm meine Koffer und brachte sie nach oben. Ich schaute mich derweil um, fand links von mir eine hochmoderne Küche mit allem Zubehör und auf der rechten Seite ein großes Wohnzimmer mit angrenzendem Esszimmer. Eine große weiße Sitzgruppe stand vor einem Flachbildschirm, ein Glastisch dazwischen und darauf war eine Schale mit Dekoration.
Neben dem Flachbildschirm war ein Wandschrank in komplett weiß und ich sah noch mehr Dekoration was alles Engel waren. Schritte ertönten hinter mir, ich drehte mich um und Chris erschien im Wohnzimmer. „Ich habe deine Koffer oben im Schlafzimmer abgestellt und du kannst sie dann auspacken. Ich werde uns jetzt etwas zu essen machen. Hoffentlich erinnerst du dich noch an unser Date, denn da habe ich es mir mal angeschaut wie das Essen angerichtet wird“, erklärte er mir, ging in die Küche und ich sah ihm hinterher. Er machte uns etwas zum essen und war auch sonst nett zu mir. Vielleicht sollte ich... Nein! Ich würde den Kampf niemals aufgeben! Niemals!

Kapitel 13

Chris und ich saßen uns in der Küche gegenüber, aßen stillschweigend unser Mahl und ich sah gekonnt woanders hin. Womit hatte ich dieses Schicksal nur verdient? Ich wollte mein Leben noch etwas auskosten, aber leider kam Christoph dazwischen und nun hing ich für immer an ihm. Wie sagte man immer so schön? Strafe musste sein, wobei ich nicht wusste, wofür ich bestraft wurde.
Nachdem wir gegessen hatten, räumte Chris alles weg, lächelte mich an und setzte sich wieder mir gegenüber. „Hat es dir geschmeckt meine Liebe?“, fragte er mich, ich atmete tief durch und nickte langsam. „Ja war nicht schlecht und was machen wir jetzt?“, antwortete ich und sah Chris gelangweilt an. „Ich werde noch einmal zurückfahren und etwas besorgen. Du bleibst derweil hier und kannst tun und lassen was du willst. Nur lass die Einrichtung ganz.“
Ich verdrehte die Augen, Chris erhob sich und verließ kurz darauf das Haus. Ich hörte wie ein Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde und fluchte. Wieso? Wieso nur? Langsam erhob ich mich, verließ die Küche und stieg die Treppe hinauf in die obere Etage. Dort war eine große Bibliothek auf der linken Seite, ein Gästezimmer und auf der Rechten nur ein großes Schlafzimmer mit Bad. Das Schlafzimmer erkannte ich sofort wieder, verließ es schnell und betrat die Bibliothek. Regal reihte an Regal, alle waren vollgestellt mit Büchern und ich musterte sie alle.
Da ich sowieso eingesperrt war, konnte ich mich ablenken, nahm ein rotes Buch, setzte mich in die Sitzgruppe und begann zu lesen. Irgendwann kam Chris wieder, er stieg die Treppe rauf und betrat kurz darauf die Bibliothek. „Hier steckst du also. Ich hatte jetzt alles was wir brauchen“, fing er an, ich sah in seine Richtung und hatte eine Augenbraue hochgezogen. Was wir brauchten? Wohl eher nur er, denn ich wollte weg von ihm und nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Naja es würde sich schon noch etwas ergeben, dass ich abhauen und sterben konnte.
Lieber der Tod, anstatt ein Leben lang mit diesem Idioten zusammen zu sein. Obwohl meine Gefühle für ihn ziemlich stark waren, unterdrückte ich diese und schob sie immer wieder ganz weit weg von mir. Chris setzte sich auf das Sofa, sah mich liebevoll an und ich atmete tief durch. Langsam kam er näher, nahm mir das Buch aus den Händen und legte es auf den kleinen Tisch vor uns. „Oh nein! Nicht schon wieder“, dachte ich und wollte mich dagegen wehren, doch es half nichts.
Chris saß nun genau vor mir, nahm mein Gesicht in seine Hände und seine weichen Lippen legten sich auf meine. Berauschende Gefühle durchzuckten mich, kleine Blitze schossen durch meine Adern und ich seufzte laut auf. Chris strich mit seinen Händen über meinen Rücken, seine Linke wanderte unter mein Oberteil und legte sich sanft auf meine linke Brust.
Sofort reagierte mein Körper darauf, meine Brustwarzen drückten gegen den Stoff des BHs und Chris drückte sanft zu. Nein Verstand! Bleib hier! Geh nicht schon wieder mit meinem Gehirn weg! Nichts. Beide verabschiedeten sich wiedermal, winkten mir noch zu und ich war Chris verfallen. Dieser hob mich auf die Arme, verließ mit mir die Bibliothek und legte mich kurz darauf ins Bett. Dann legte er sich neben mich, beugte sich zu mir rüber und küsste mich abermals.
Seine Zunge strich sanft über meine Lippen, diese öffnete ich und wir fochten einen Zungenkampf aus. Dabei zog Chris mir das Oberteil aus, ich tat es bei ihm auch und bevor ich mich versah, war mein BH auch schon weg. Ich stöhnte auf als Chris die weiche Haut meiner Brüste küsste, mit der Zunge entlangfuhr und zärtlich reinbiss. Liebevoll knetete er meine Brüste, zog mir die Hose aus und der Slip folgte. Nackt lag ich unter ihm, seine Augen leuchteten und schnell waren Hose und Boxershorts von seinem Körper.
Seine Lippen legten sich wieder auf meine, er küsste mich fordernd und forschend und streichelte mich zwischen den Beinen. Schließlich drang er ein, füllte mich gänzlich aus und ich stieß einen erleichterten Seufzer aus. Chris bewegte sich, ich fuhr ihm durch das volle Haar und genoss es in vollen Zügen. Plötzlich ritzte er sich in die linke Halsseite, Blut trat hervor und er presste meine Lippen darauf. Ich schmeckte das süßliche Blut, entblößte meine Zähne, versenkte sie in seine weiche Haut und trank das Blut.
Chris tat bei mir dasselbe, Glückshormone wurden freigesetzt und schossen durch meinen Körper. Sofort kamen wir heftig zum Höhepunkt, ich zitterte für ein paar Minuten und sank dann erschöpft aber glücklich in die Kissen. Chris lag neben mir, hatte die Augen geschlossen und lächelte. Ich musterte ihn, sah an seinem Hals ein Tattoo und hielt die Luft an. „Das ist jetzt nicht wahr“, fing ich an, Chris wandte den Kopf und sah mich fragend an. „Was meinst du?“
„Das Tattoo an deinem Hals“, fügte ich noch hinzu, verengte die Augen und Wut stieg in mir hoch. „Ach so. Du hast übrigens auch eins und es verbindet uns mehr. Ich kann jetzt sogar deine Gedanken lesen und deine Gefühle intensiver spüren.“ „Du Bastard! Das hatte ich nie gewollt! Du hättest mich fragen sollen und zwar bevor du mir den Kuss der Unsterblichkeit gegeben hast“, schrie ich, sprang aus dem Bett und zog mich an.
Chris beobachtete mich, verzog keine Miene und hob nur die Schultern. „Du kannst es nicht ewig leugnen Süße. Ich weiß und spüre es, dass du mich liebst. Deswegen habe ich dir diesen Kuss gegeben und du hast dich damals nicht gewehrt“, erklärte er mir mit einem Lächeln auf den Lippen, ich knurrte, drehte mich abrupt um und verließ stinksauer das Schlafzimmer.
Da ich nicht aus dem Haus kam, ging ich in die Bibliothek zurück, sperrte die Tür ab und sank auf das Sofa. Dann schnappte ich mir mein Buch, schlug es auf und las weiter.

Kapitel 14

Als es draußen langsam dunkel wurde, klopfte Chris an der Tür und lauschte. „Zoey, kommst du etwas essen? Ich habe gekocht“, sagte er, ich legte das Buch beiseite und trat aus der Bibliothek. Chris stand vor mir, musterte mich und wagte nicht zu lächeln. „Glaube bloß nicht, dass ich dir verzeihe. Das wird niemals passieren“, fauchte ich, ging an ihm vorbei und er folgte mir. „Mir verzeihen? Du machst das Alles freiwillig und ich soll schuld daran sein? Vergiss es Zoey! Das Beste ist wenn du dich mal abkühlst“, schnauzte er mich an, seine Augen waren blutrot und ich war sprachlos.
Plötzlich packte er mich am Arm, zerrte mich nach draußen zum Auto und schubste mich auf die hinteren Plätze. Vorne nahm er platz, fuhr los und ich bekam ein ungutes Gefühl. „Wo fahren wir hin?“, fragte ich ihn, Chris schwieg und antwortete mir nicht. Erst nach einer langen Fahrt hielt er am Waldesrand an, zerrte mich aus dem Auto und durch den dunklen Wald. „Warte Chris! Bitte töte mich nicht“, flehte ich, Chris zog eine Augenbraue hoch und lachte los. „Glaubst du wirklich ich töte dich? Ich liebe dich Zoey LaMotres und bringe dich nicht gleich um, nur weil du so ein Dickkopf bist“, erwiderte er, blieb bei einem großen See stehen und ich schaute mich misstrauisch um.
Chris riss mir auf einmal die Kleider vom Leib, hob mich hoch und trat näher an den See heran. „Was soll das? Bitte nicht Chris! Es tut mir leid“, bettelte ich, Chris schwieg und warf mich in das kalte Wasser. Mit einem spitzen Schrei tauchte ich unter, strampelte mit den Beinen und kam prustend wieder hoch. Etwas fiel ins Wasser, ich sah mich um und Chris tauchte neben mir auf. „Das ist doch schön hier im See mitten im Wald. Es ist ruhig, das Wasser schön kalt und es tut selbst einem Vampir gut“, fing er an, ich räusperte mich und nickte bestätigend. Chris schwamm ein paar Runden, kam danach wieder zu mir und lächelte.
„Lass uns jetzt wieder zurückfahren, denn das Essen ist sicherlich schon kalt“, meinte er, stieg aus dem Wasser und zog sich an. Ich folgte ihm, schlüpfte in die Kleider und wir gingen zum Auto zurück. Die Augen von Chris waren noch immer rot, ich schwieg jedoch und stieg zu ihm ins Auto. An diesem Abend hatte er gewonnen, doch das böse Erwachen kam für mich drei Monate später. An jenem Morgen als ich aufwachte, war mir ganz übel, ich rannte auf die Toilette und übergab mich dort. Was war nur los mit mir? Ich konnte unmöglich krank sein, denn Vampir wurden niemals krank. Vielleicht hatte ich ja etwas Falsches gegessen? Eigentlich nicht, denn Chris kochte ziemlich gut und würde mir niemals etwas antun.
Ahnungslos zog ich mich an, Chris war unten in der Küche und hatte schon das Frühstück fertig. „Guten Morgen meine Liebe. Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er mich, ich nickte langsam und setzte mich an den Küchentisch. Chris lies sich mir gegenüber, trank einen Schluck vom Kaffee und begann zu frühstücken. Ich aß etwas Müsli, trank Orangensaft dazu und mein Magen rumorte komisch. „Ich glaube ich werde krank obwohl ich ein Vampir bin“, murmelte ich, Chris musterte mich und hob nur die Schultern. „Wir können ja mal zu deinem Onkel fahren und er wird dich untersuchen. Vielleicht findet er ja heraus, was mit dir los ist“, erwiderte er, ich nickte langsam und wartete, bis er fertig war.
Dann räumte er noch schnell alles weg, nahm die Autoschlüssel und kurz darauf fuhren wir zu meiner Familie. Als wir ins Haus eintraten, sah Tante Melissa mich sofort und freute sich. „Zoey! Ist das schön dich wieder zu sehen. Du siehst anders aus“, begrüßte sie mich, zog mich in ihre Arme und hielt mich fest. „Hallo Tante Melissa! Ist Onkel Thomas da?“, fragte ich sie, meine Tante nickte und umarmte Chris kurz. „Dein Onkel ist oben in seinem Zimmer und liest einen alten Schinken“, antwortete sie, ich stieg die Treppe rauf und klopfte kurz darauf an der Zimmertür an. „Ja bitte“, ertönte es von drinnen, ich trat ins Zimmer und fand meinen Onkel auf dem Bett vor. Dieser schaute vom Buch auf, strahlte als er mich sah und kurz darauf war ich in einer Umarmung.
„Hallo kleine Nichte! Schön dich mal wieder zu sehen. Du siehst verändert aus“, bemerkte er, ich zog eine Augenbraue hoch und atmete tief durch. „Das hat Tante Melissa auch schon gesagt, aber irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich bin doch ein Vampir und kann unmöglich krank werden“, meinte ich, Onkel Thomas nickte verstehend und deutete mir, ihm zu folgen. In einem Nebenzimmer sollte ich mich auf eine Liege setzen und mein Onkel untersuchte mich gründlich. Nach ungefähr zehn Minuten war er fertig, lehnte sich an den Schreibtisch und musterte mich mit verschränkten Armen.
„Und? Was ist denn nun? Bin ich doch krank geworden?“, fragte ich ihn, er schüttelte mit dem Kopf und lächelte leicht. „Du bist kerngesund meine liebe Nichte“, antwortete er, ich stand von der Liege auf und war ratlos. „Was denn dann? Nun sag es mir schon Onkel Thomas“, drängte ich ihn, er atmete tief durch und lächelte mich an. „Du erwartest ein Kind, Zoey.“ „Was? Das ist unmöglich! Ich habe dieses spezielle Mittel nicht eingenommen“, widersprach ich, war entsetzt und überfordert. „Du wusstest es nicht? Chris hatte gemeint, du bist mit einem Kind einverstanden und ich habe ihm das Mittel mitgegeben, als er bei uns war“, erklärte mir mein Onkel, ich schwankte und setzte mich wieder auf die Liege.
„Oh Gott! Das darf doch nicht wahr sein! Er hat mich verarscht“, flüsterte ich, Wut stieg in mir hoch und ich knurrte. „Eins noch Zoey. Du musst das Mittel weiterhin nehmen, sonst stirbt nicht nur das Kind, sondern du auch“, fügte mein Onkel noch hinzu, ich sprang auf und hatte die Hände zu Fäusten geballt. „Ich bringe ihn um“, knurrte ich, verließ das Zimmer und ging Chris töten.

Kapitel 15

Chris war unten bei meinen Eltern, ich trat auf ihn zu und sprang ihn wütend an. Wir fielen zu Boden, ich saß auf ihm drauf und knurrte. „Sag mal spinnst du jetzt komplett? Du kannst doch nicht einfach mir dieses Mittel unterjubeln ohne mir etwas zu sagen oder mich zu fragen! Ich wollte noch kein Kind und vor Allem nicht von dir“, schrie ich, war zornesrot und total sauer. „Du bist schwanger?“, fragte mein Vater, ich fluchte und stand auf. „Leider ja aber ich werde das Kind wegmachen lassen“, antwortete ich, Chris erhob sich, richtete seine Sachen und mein Onkel räusperte sich.
„Dafür ist es um zwei Wochen zu spät. Du bist schon im vierten Monat“, gestand er, ich wurde blasser als ein Vampir und plumpste in den Sessel. „Oh Gott nein. Das darf doch nicht alles wahr sein! Lasst das einen bösen Traum sein und wenn ich aufwache, dann bin ich noch nicht einmal verlobt“, brachte ich raus, meine Mutter setzte sich auf die linke Sessellehne und zog mich in ihre Arme. „Mein armes Kind. Du hast es gerade nicht leicht und wir werden jetzt eine Antwort von Chris hören“, sagte sie, wir sahen alle Chris an und er rieb sich über den linken Arm.
„Naja...ich habe mir ein Kind von Zoey gewünscht und dachte, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist“, erklärte er entschuldigend, ich zitterte vor Wut und stand wieder auf den Beinen. „Du Bastard! Verschwinde! Hau ab! Ich will dich nie wieder sehen“, schrie ich, Chris sah mich geknickt an und versuchte ruhig zu bleiben. „In Ordnung. Ich gehe Zoey“, murmelte er, wandte sich um und verließ das Haus. Als die Tür zu war, kamen mir auf einmal Selbstzweifel und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Doch dieses verdrängte ich schnell, sank wieder in den Sessel und starrte auf meine Hände.
„Ich weiß ich werde es bereuen, aber so schnell gebe ich nicht auf“, sagte ich, sah meine Familie an und sie schwiegen. „Du wirst ihn schon bald wieder an deiner Seite haben und bis dahin wirst du erst einmal eine Auszeit brauchen“, meinte mein Vater, ich nickte und erhob mich. „Du hast recht Dad. Ich brauche erst einmal Zeit für mich, um nachzudenken und mir erst einmal über die Lage klar werden. In mir wächst ein Baby heran, womit ich gerade überfordert bin und nicht weiß, wie ich reagieren soll. Also gehe ich jetzt in mein Zimmer und würde gerne alleine sein.“ „Dann gehe ruhig und wenn du etwas brauchst, dann sag Bescheid.
Ich habe mich damals sehr gefreut, als ich erfahren hatte, schwanger zu sein. Nur Dante dein Vater war über fürsorglich gewesen, lies mich kaum aus den Augen und passte ganz genau auf“, sagte meine Mutter, lächelte und ich grinste breit. „Typisch Dad. Chris ist sicherlich auch so.“ Bei dem Gedanken an Chris bekam ich wieder ein schlechtes Gewissen, schob es jedoch in eine Schublade und verließ das Wohnzimmer. Oben in meinem Zimmer legte ich mich in mein Bett, rollte mich zusammen und atmete tief durch.
Nun war die Kacke am dampfen, denn ich hatte ein Baby im Bauch und musste es austragen. Natürlich war Chris schuld daran und ich war noch total sauer auf ihn. Doch innerlich freute ich mich auf das Kind und war gespannt, was es wurde. Ich drehte mich auf den Rücken, schob mein Oberteil hoch und strich über meinen Bauch. Dieser hatte schon eine kleine Wölbung, ich lächelte selig und meine Mutter trat leise ins Zimmer. Sie sah meinen Bauch an, lächelte und lies sich auf dem Bett nieder. „Wie geht es dir?“, fragte sie mich, ich nahm ihre Hand und legte sie auf meinen Bauch. „Ich freue mich auf das Kind und bin schon gespannt, was es wird“, antwortete ich, setzte mich auf und meine Mutter schmunzelte.
„Und was ist mit Chris?“ „Er ist der Vater und gehört dazu. Dennoch bin ich noch sauer auf ihn und es wird einige Zeit dauern, bis ich ihm verziehen habe. Vorhin als ich ihn rausgeschmissen habe, da bekam ich ein total schlechtes Gewissen, aber ich will nicht. Er hat mich hintergangen“, antwortete ich, legte wieder die Hände auf den Bauch und streichelte ihn. „Es war nicht richtig gewesen, dich zu hintergehen und dir das Mittel unterzujubeln. Doch nun bist du schwanger und vielleicht kannst du zu Chris zurückgehen.
Sag ihm einfach, dass du es nicht toll fandest und du noch immer sauer bist. Trotzdem verzeihst du ihm und möchtest wieder bei ihm wohnen. Aber nicht wegen dem Kind und auch nicht wegen dem Kuss der Unsterblichkeit, sondern weil du ihn liebst.“ Ich sah meine Mutter an, diese lächelte und ich seufzte. „Einverstanden aber nicht heute und auch nicht morgen. Gebt mir Zeit um mich zu entscheiden und mir darüber klar zu werden, wie mein Leben nun abläuft. Für mich ist es ziemlich schwierig, denn ich muss mit der Situation zurechtkommen.“ „Nimm dir alle Zeit der Welt um mit allem fertig zu werden, denn es ist nicht einfach.
Für mich war es lange Zeit auch nicht einfach gewesen, haute am Tage der Hochzeit ab, Amanda entführte dich und wollte mich aus der Welt schaffen. Mittlerweile lebe ich mit Dante 22 Jahre lang zusammen und es ist auch nicht wirklich einfach. Chris ist fast genauso wie dein Vater, er liebt dich und würde mit dir ewig zusammenleben.“ Ich seufzte, nickte langsam und erhob mich schließlich. „Ich werde jetzt erst einmal ein heißes Bad nehmen und danach komme ich nach unten zu euch“, meinte ich, meine Mutter war einverstanden und verließ das Zimmer. Langsam ging ich ins Badezimmer, lies Wasser in die Badewanne laufen und entkleidete mich.
Dann setzte ich mich auf den Wannenrand, lies meine Gedanken schleifen und diese endeten bei Chris. Er mag ein richtiges Arschloch sein und hinterhältig, doch ich liebte ihn in Wirklichkeit und warf den Gedanken immer wieder über Bord. Chris sollte jedoch nicht denken er hätte gewonnen, denn noch würde ich es ihm nie sagen und lies ihn einfach noch etwas zappeln...

Kapitel 16

Drei Tage später stand ich vor der Haustür von Chris, rührte mich nicht vom Fleck und wartete. Sollte ich es wirklich wagen, anklopfen und ihm verzeihen? Langsam trat ich näher heran, hob die rechte Hand und klopfte vorsichtig an. Es dauerte nicht lange als die Tür geöffnet wurde und die blonde Kellnerin rauskam. „Schade dass du schon jemanden hast Chris. Ich hätte gerne mit dir die Zeit im Bett verbracht“, sagte sie, knöpfte sich ihre weiße Bluse zu, grinste mich an und ging an mir vorbei. Ich schaute ihr nach wie sie in einem kleinen roten Skoda stieg und davon fuhr. Chris räusperte sich, ich wandte mich zu ihm um und er sah mich beschämend an. „Es ist nicht so gewesen wie du denkst“, stammelte er peinlich berührt, trat zur Seite und lies mich ins Haus.
„Was dachte ich denn?“, fragte ich Chris, dieser räusperte sich und wich meinen Blicken aus. Eigentlich sollte ich mich total aufregen, doch Chris war es schon peinlich genug und innerlich grinste ich breit. „So wie ich das gesehen habe, hat diese Kellnerin versucht dich zu verführen und ins Bett zu bekommen. Doch leider haftet mein Geruch an dir, sie war enttäuscht und dampfte wütend ab. So ist das eben im Leben. Man bekommt einfach nie das was man haben will. Ich zum Beispiel will alles rückgängig machen, aber das geht nicht und nun verbringe ich mein restliches ewiges verdammtes Leben mit dir. Also machen wir das Beste daraus.“ Chris sah mich an, war sprachlos und ich sank auf das Sofa.
Meine Beine legte ich auf den Glastisch, lehnte mich zurück und Chris begann meine Füße zu massieren. „Und wieso bist du jetzt bei mir?“, fragte er mich, ich setzte mich aufrechter hin und räusperte mich verlegen. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen, dafür das ich so gemein zu dir gewesen war. Du hättest mit mir über das Thema Baby reden sollen und mich nicht reinlegen. Das war überhaupt nicht gut gewesen und ich fühlte mich verletzt. Deswegen hatte ich dich rausgeschmissen und musste lange darüber nachdenken. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du wieder zurück zu uns ins Haus darfst und eins will ich noch sagen“, antwortete ich, Chris hielt in der Massage inne und sah mich erwartungsvoll an.
„Ich bin zwar schwanger aber will keine Sonderbehandlung. Es ist mein Körper, ich trage das Kind aus und ich weiß auch, was gut für mich ist. Also halte dich daran.“ Chris strahlte, massierte meine Füße weiter und freute sich richtig. In diesem Moment war er der glücklichste Vampir auf der ganzen Welt gewesen, wurde auch noch Vater und er gab die Hoffnung noch nicht auf, mich doch noch zu heiraten. Soweit war ich noch nicht, denn ich hatte mich zwar an das Kind gewöhnt aber noch nicht an so eine Bindung.
Ich war eben noch nicht soweit, versuchte mich jedoch ganz langsam an Chris zu gewöhnen und ihn endlich zu akzeptieren. Nach einer halben Stunde war er mit dem Massieren fertig, half mir auf die Beine und lies mich sofort los, da er dachte, ich würde ihn abweisen. Sofort nahm ich seine linke Hand in meine Rechte, er war total überrascht und ich lächelte leicht. „Lass es uns langsam angehen, denn ich will nichts überstürzen und die Hochzeit kann warten“, murmelte ich errötend, Chris nickte langsam und lies mich wieder los. „Ich muss noch etwas von oben holen. Am Besten du wartest hier unten auf mich, denn ich brauche nicht lange.“
„Okay.“ Chris lief die Treppe hinauf, ich trat zur Haustür und wartete auf ihn. Schon nach wenigen Sekunden war Chris wieder da, steckte etwas in die Hosentasche, öffnete die Haustür und lies mich zuerst nach draußen gehen. Chris folgte mir, sperrte die Haustür hinter uns ab und führte mich zu den Autos. Da ich mein Eigenes genommen hatte lächelte ich Chris zu, er atmete tief durch und stieg in sein Auto ein. Ich sah sein Gesichtsausdruck, trat auf sein Auto zu und lies mich auf dem Beifahrersitz nieder. „Wenn ich so dein Gesicht deute, dann merke ich, dass du etwas dagegen hast. Also fahre ich jetzt mit bei dir im Auto und du holst meines dann ab.“ „Versprochen meine Liebe.
Mein Ein und Alles.“ Ich wurde wieder rot, sah aus dem Fenster und dachte nach. Meinen Kampf hatte ich in den letzten drei Tagen aufgegeben, denn ich gestand mir zu, dass ich Chris über alles liebte und er mit in meinem Leben war. Das Schicksal hatte eben besondere Dinge mit einem vor und man konnte nie wisse, was als Nächstes kam. Chris hielt neben dem Hummer meines Vaters, stieg schnell aus, eilte auf meine Seite und half mir aus dem Auto. „Danke aber das musstest du nicht machen“, bedankte ich mich, Chris lächelte und gab mir vorsichtig einen Kuss auf die Lippen. Als ich diesen gerade erwidern wollte, hörten wir eine erregte Stimme, sahen in die Richtung des Waldes und dort kam Jenna wütend zwischen den Bäumen hervor.
Mein Onkel Thomas folgte ihr, sah nicht gerade glücklich aus und als Jenna mich erblickte, eilte sie freudig auf mich zu. „Ich brauche jemanden zum reden Zoey, denn ich habe gerade die Schnauze voll von Thomas“, fing sie an, ich sah zu meinem Onkel und nickte kurz. „Natürlich Jenna. Wir sind gute Freundinnen und können über alles reden“, erwiderte ich, Jenna umarmte mich kurz und nahm meine rechte Hand. „Jenna bitte! Ich dachte wir könnten in unserem eigenen Haus wohnen und glücklich sein“, flehte mein Onkel, Jenna sah ihn böse an und fauchte. „Ich hasse dich und ich will nicht mit dir dort leben!“
Ich lächelte Chris kurz zu, Jenna zog mich ins Haus und mein Vater sah uns entgegen, als er aus der Küche kam. „Ist alles in Ordnung bei euch?“, fragte er uns, ich hob nur die Schultern und Jenna sah ihn hasserfüllt an. „Es ist überhaupt nichts in Ordnung Dante! Halte mir deinen verdammten Bruder vom Hals!“ Mein Vater hatte eine Augenbraue hochgezogen, aus dem Wohnzimmer schaute meine Großeltern zu uns rüber und waren sozusagen überfragt. Jenna zog mich die Treppe hinauf, weiter in ihr Zimmer und dort sperrte sie die Tür hinter uns ab. Als ich mich zu ihr umdrehte, saß sie schon auf dem Boden, hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben und weinte sich die Seele aus dem Leib.

Kapitel 17

Jenna brauchte lange um sich wieder zu beruhigen, saß danach auf ihrem Bett und schwieg mit einem nassen Taschentuch in den Händen. Ich kannte solche Situationen, denn ich hatte so manche Phase selber durchgemacht und da durfte mich auch niemand anreden. „Würdest du mir einen Gefallen tun?“, fragte sie mich leise, sah mich an und ich nickte langsam. „Ich würde gerne ein letztes Mal nach Hause in New York, denn ich konnte mich nicht richtig davon verabschieden und ich fühle mich so verlassen. Thomas hatte mir einfach diesen Kuss der Unsterblichkeit gegeben und mich dann hierher verschleppt.
Das ist nicht fair“, flüsterte sie, Tränen kamen wieder hoch und sie atmete zitternd tief durch. „Versprochen Jenna. Wann willst du los?“ „Heute Nacht für ein paar Tage. Nur so lange bis ich wieder hierher kann, wenn ich es für richtig halte und mich mit meinem Leben abgefunden habe.“ „Jenna du kannst mir vertrauen und ich werde dir dabei helfen. Wir können heute Nacht den Privatjet nehmen und machen uns ein paar Frauentage. Ohne Männer“, grinste ich, Jenna gluckste und umarmte mich erleichtert. „Danke Zoey. Du bist echt eine sehr gute Freundin.“
„Ach das geht schon in Ordnung Jenna. Jetzt werden wir nach unten gehen und du kannst meine Großeltern kennenlernen. Jane und Adrian sind ganz nett und haben meiner Mum auch immer geholfen.“ Jenna nickte etwas schüchtern, wir erhoben uns vom Bett und verließen das Zimmer. Langsam gingen wir die Treppe hinunter, Jenna hatte sich bei mir eingehakt und sobald wir das Wohnzimmer betraten, lächelte Chris mir leicht zu. Er hatte einfach Angst gehabt ich würde ihn wieder angiften und sogar rausschmeißen. Doch das tat ich nicht, hatte es auch nicht in Erwägung gezogen und gewöhnte mich an ihn. Meine Großeltern erhoben sich, umarmten mich zur Begrüßung und wandten sich dann Jenna zu.
„Du bist also die Gefährtin von Thomas. Es ist schön dich kennenzulernen“, begrüßte meine Oma sie, Jenna nickte kurz und auch mein Opa umarmte sie freundlich. Ich lies mich neben Chris auf das Sofa nieder, Jenna ignorierte meinen Onkel und setzte sich zu uns. Ich schaute zu meinem Onkel rüber, dieser erwiderte meinem Blick und ich hob nur die Schultern. „Also Zoey, wir werden für ein paar Wochen hier wohnen und sicherlich auch viel Spaß haben“, fing meine Oma an, mein Opa lächelte und nickte mir zu. „Es ist schön, dass du ein Kind erwartest und das von einem tollen Vampir.
Wir haben uns schon mit ihm unterhalten und er ist bis über beide Ohren in dich verliebt“, fügte er noch hinzu, ich wurde rot und Jenna strich mir sanft über die linke Hand. Sie war tief traurig gewesen, fühlte sich überhaupt nicht wohl und würde am liebsten gehen. Doch sie war an meinem Onkel gebunden, konnte nicht monatelang von ihm fern bleiben und nach Hause auch nicht. Sobald es Nacht wurde und alle tief und fest schliefen, traf ich Jenna unten in der Halle und nickte ihr kurz zu. Leise verließen wir das Gebäude eilten auf mein Auto zu und sobald wir eingestiegen waren, fuhren wir zum Privatjet. Jenna freute sich nach Hause zu kommen, weit weg von ihrem Gefährten und ein letztes Mal die New Yorker Luft genießen.
Während des Fluges war sie aufgeregt, konnte nicht schlafen und wollte es sich auch nicht. „Danke das du mich begleitest und ich hoffe es strengt dich nicht zu sehr an. Schließlich erwartest du ein Kind“, fing sie an, ich lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen Jenna. Ich habe mir sogar einige Flaschen von dem Mittel mitgenommen, damit das Kind und ich nicht sterben“, erwiderte ich, Jenna nickte und sah wieder aus dem Fenster.
Im Morgengrauen landeten wir, fuhren danach direkt in die City und hielten vor einem Mehrfamilienhaus. Müde wie wir waren schleppten wir die Koffer in den sechsten Stock, stellten diese erst einmal in der Wohnung ab und legten uns schlafen. Als wir gerade mal drei Stunden geschlafen hatten, meldete sich energisch mein Handy und ich hob ab. „Zoey wo seid ihr denn? Chris macht sich große Sorgen und ich vermisse Jenna“, sagte mein Onkel, ich schielte auf die Uhr und diese zeigte halb neun an. „Onkel Thomas!
Wir haben gerade mal drei Stunden lang geschlafen und ich bin noch total müde. Uns geht es gut, wir sind nicht in Gefahr und du brauchst dir auch keine Sorgen zu machen“, erwiderte ich, gähnte herzhaft und hatte die Augen wieder zu gemacht. „Und wo seid ihr jetzt?“ „Wie wäre es wenn ihr mal ruhig bleibt und nicht alles wissen müsst. Jenna und ich werden einige Zeit lang zusammen bleiben und diese Freiheit genießen. Ich habe das Mittel für mich dabei und werde es auch regelmäßig einnehmen. Einen schönen Tag noch.“ Schnell legte ich auf, kuschelte mich wieder in die Decke und verfiel in einen erneuten Schlaf.
Erst am frühen Nachmittag wachten wir gemeinsam auf, ich nahm sofort das Mittel und zog mich für den Tag an. Weiße Unterwäsche, ein grünes T-Shirt und eine blaue Latzhose. Jenna hatte ein helles gelbes Sommerkleid an, strahlte wie die Sonne und war voller Elan. Ihre Wohnung war klein gewesen für eine Person, die Küche wurde nur von einem Tresen vom Wohnzimmer getrennt und Jenna machte sich etwas zum essen, während ich mir das Wohnzimmer anschaute.
Es hatte eine braune Sitzgruppe gehabt, einen weißen Glasschrank und dort stand ein normaler Fernseher. „Es ist schön hier“, bemerkte ich, trat an die Balkontür und schaute über New York. „Ich weiß Zoey. Deswegen trauere ich es auch nach. Es hat so seinen gewissen Flair und gegen Abend erwacht die Stadt erst richtig. Hier gibt es Clubs die gut besucht sind, man trifft dort so manchen Star und feiert mit ihnen“, erwiderte Jenna, trat an meine Seite und sah auch nach draußen. „Was möchtest du heute unternehmen?“, fragte ich meine Freundin, diese wandte sich an mich und lächelte glücklich. „Warst du schon einmal in New York gewesen?“ „Nein noch nie.“ „Dann werden wir uns die Stadt ansehen.“ „Cool.“ Jenna stellte die Kaffeetasse weg, nahm Handtasche, Geldbeutel und Handy und sobald ich meine Sachen hatte, gingen wir die Stadt erkunden.

Kapitel 18

New York war eine riesige Stadt gewesen, laut und sie hatte viele Staus. Die Einwohnerzahl betrug 18,2 Millionen Einwohner, es gab Massen auf den Fußwegen und viel Gedränge. Jenna hatte mich an die Hand genommen, schlängelte sich durch die Menge und wich gekonnt aus. Als wir etwas Luft hatten, blieb Jenna stehen und ich folgte ihrem Blick wo sie hinschaute. Vor uns erstreckte sich eine große Fläche, ich wandte mich an Jenna und diese lächelte leicht. „Hier stand mal das World Trade Center bis es am 11. September 2001 zerstört wurde“, erklärte sie mir kurz, ich nickte verstehend und wir gingen weiter.
„Davon habe ich schon gehört und gelesen“, bemerkte ich, Jenna schmunzelte und hielt vor einem Eiscafé an. „Ach stimmt ja. Du kannst kein Eis essen.“ Ich lächelte, zog ein kleines Fläschchen aus meiner Handtasche und Jenna grinste. „Okay.“ Wir setzten uns draußen an einen der Tische, eine männliche Bedienung erschien und lächelte uns freundlich an. Er war groß, hatte blonde kurze Stachelhaare, trug ein weißes Hemd, eine schwarze Satinhose und hatte eine rote Schürze um. „Was darf ich euch denn bringen?“, fragte er uns, Jenna bestellte sich ein Erdbeereis und ich ein Pfefferminzeis. Die Bedienung notierte alles, ging wieder in das Café und wir warteten geduldig.
Abermals meldete sich mein Handy, ich kramte es aus der Handtasche und ging ran. „Wann kommt ihr wieder zurück?“, fragte mich Chris, ich sah zu Jenna und diese schüttelte heftig mit dem Kopf. „Das weis ich noch nicht. Habt etwas Geduld, denn Jenna will sich von der Stadt verabschieden“, antwortete ich, unser Eis wurde gebracht und Jenna tat den Inhalt des kleinen Fläschchens auf mein Eis. „Und wie lange? Ich mache mir nur solche Sorgen um dich und möchte nicht, dass dir etwas Schreckliches passiert“, murmelte er, ich verdrehte die Augen und fand es nervig. Nicht weil wir zusammen waren machte er sich Sorgen, sondern weil ich ein Kind erwartete und es absolut hasste, wenn man grundlos die Pferde scheu machte. „Jetzt höre mir genau zu Christoph Baker!
Du machst dir nur Sorgen weil ich schwanger bin und das ist nicht zum aushalten! Ich sage dir nur noch eins. Das Mittel habe ich nicht genommen, denn lieber sterbe ich“, fauchte ich, Chris schnappte nach Luft und bevor er noch etwas erwidern konnte, legte ich auf. Jenna hatte schweigend zugehört, verkniff sich ein Lachen und als ich die Augen verdrehte, prustete sie los. „Du bist echt gemein Zoey“, bemerkte sie, wir begannen unser Eis zu essen und ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein Jenna. Ich bin nicht gemein, sondern nur verletzend ehrlich“, witzelte ich, Jenna lachte und wir genossen unsere Zeit. Als wir nach einer Stunde das Eis bezahlt hatten, schlenderten wir weiter die Straßen entlang und vor dem Empire State Building blieben wir stehen.
„Dieses Gebäude ist das Größte seit den 30er Jahren“, erklärte Jenna mir, ich nickte verstehend und wir setzten unseren Weg fort. Den ganzen Tag lang waren wir unterwegs und am späten Abend kamen wir wieder in ihre Wohnung. Als wir dort eintraten saßen mein Onkel und Chris auf dem Sofa und sahen uns entgegen. „Na super! Verdammte Blutsauger! Die können einen einfach nicht in Ruhe lassen“, schimpfte Jenna, wirbelte herum und stürmte aus der Wohnung. „Na super! Das habt ihr sehr gut hinbekommen“, fauchte ich, verließ die Wohnung und folgte Jenna nach draußen. Leider war sie spurlos verschwunden, ich stand auf dem Fußweg und schaute von links nach rechts.
Keine Jenna zu sehen, ihrem Geruch konnte ich auch nicht folgen, denn es gab einfach zu viele Menschen und das verwirrte mich. Hinter mir ertönten Schritte, Chris und Onkel Thomas traten an meine Seite und ich sah sie hasserfüllt an. „Ihr seid echt das Allerletzte! Wegen euch ist sie weg und ich kann sie nicht wahrnehmen“, schrie ich Beide an, Onkel Thomas wand sich von links nach rechts und machte sich auf den Weg. Ich wollte folgen, Chris hielt mich auf und ich wirbelte wütend zu ihm herum. „Du wirst jetzt erst einmal das Mittel einnehmen und dich ausruhen.
Ihr wart den ganzen Tag lang auf den Beinen gewesen“, sagte er, ich entzog mich seinem Griff und gab ihm eine deftige Ohrfeige. „Ich werde nicht auf Jenna warten, denn nur ich weiß wie sie sich fühlt!“ Ohne Vorwarnung hob Chris mich über seine Schulter, trat ins Gebäude und stieg die Treppe hinauf. „Verdammt Zoey du bist schwanger und musst dich ausruhen. Dein Onkel hat mir diese Aufgabe gegeben dich zu beschützen und auf dich aufzupassen, weil es wichtig für dich ist. Ich habe es ihm versprochen“, knurrte er, ich war sauer und fluchte immer wieder. In der Wohnung von Jenna lies Chris mich wieder auf die Beine, ich richtete meine Sachen und schnell hatte Chris die Tür zugesperrt.
„Setz dich auf das Sofa und lege deine Beine hoch“, befahl er, diesmal riss bei mir der Geduldsfaden und ich sprang ihn an. Wir fielen beide zu Boden, ich war stinksauer und prügelte auf Chris ein. Es klopfte an der Tür, ich ignorierte es und schlug weiter zu. Nach wenigen Sekunden klickte das Türschloss, ich wurde von Chris weggezogen und Jenna nahm meine linke Hand. „Was ist denn hier los?“, fragte mein Onkel, sah Chris und mich abwechselnd an und wollte eine Erklärung. „Ich hasse euch verdammt noch einmal! Ihr glaubt wirklich ich brauche eure Betüttelungen weil ich schwanger bin! Doch dem ist nicht so! Lasst mich einfach in Ruhe und hört endlich auf mich beschützen zu wollen!
Ich bin alt genug und weis was gut für mich ist“, schrie ich unter Tränen, Jenna nahm mich in ihre Arme und strich mir beruhigend über den Rücken. „Na komm Zoey. Ich koche uns beiden etwas zu essen, du nimmst das Mittel ein und danach wirst du in die Wanne gesteckt. Keine Widerrede“, sagte sie bestimmt, reichte mir ein Taschentuch und wuselte in die Küche. Ich wischte mir das Gesicht trocken, warf das Taschentuch weg und folgte Jenna in die Küche um ihr beim kochen zuzusehen. Mein Onkel und Chris setzten sich auf das Sofa, unterhielten sich flüsternd und liesen mich in Ruhe. Nach einer halben Stunde war das Essen fertig, Jenna und ich aßen es schweigsam und beachteten die männlichen Vampire nicht.

Kapitel 19

Schon am nächsten Tag saßen wir zu viert im Privatjet, flogen zurück in die Karpaten und schwiegen. Ich hielt mich auch zurück, hatte die ganze Zeit seitdem gestrigen Abend kein Ton mehr gesagt und wollte es auch nicht. Nie wieder wollte ich einen Ton sagen, für immer still bleiben und die Anweisungen ignorieren. Sobald wir landeten, das Flugzeug verließen und zu den Autos gingen, stieg ich schnell in mein eigenes ein und sobald Jenna saß, gab ich Gas. Meine Freundin sah aus dem Fenster, gluckste und musste schließlich lachen. „Du hast einen schönen Dickschädel und kommst echt nach deinen Eltern.
Das gefällt mir wirklich Zoey. Du bist einfach meine beste Freundin geworden“, bemerkte sie, ich kicherte und nickte zustimmend. Als ich auf dem Anwesen hielt und den Motor ausgeschalten hatte, wurde die Eingangstür geöffnet und mein Vater sah mir sehr ernst entgegen. „Was hast du dir nur dabei gedacht junge Dame? Euch hätte etwas passieren können“, fing er an, ich ging wortlos an ihm vorbei ins Haus und schwieg. Meine Mutter lächelte mir freundlich zu und nahm mich in ihre Arme. „Hör einfach nicht auf deinen Vater, denn ich war in deinem Alter genauso und bin abgehauen. Du hast das Richtige getan und ich bin stolz auf dich“, sagte sie, ich war überrascht und meine Mutter zwinkerte mir zu.
„Du hältst zu deiner Tochter, Emma?“, fragte mein Vater meine Mutter, diese wandte sich ihm zu und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. „Dante LaMotres! Zoey ist unsere Tochter und wenn schon der eigene Vater nicht zu ihr hält und sie nur begluckt, dann sollte es wenigstens die Mutter sein. Also hör endlich auf deine Tochter zu bemuttern und behandle sie endlich wie eine Erwachsene“, fauchte sie, verengte die Augen und plusterte sich auf. „Lass gut sein Mum. Ich höre nicht mehr auf Dad und auch auf sonst niemanden. Jetzt werde ich nach oben gehen, mich in meinem Zimmer einsperren und ich will von niemandem gestört werden.“ Meine Mutter atmete tief durch, ich wandte mich von allem ab und kurz darauf hatte ich mich in mein Zimmer verbarrikadiert.
Ich brauchte erst einmal Zeit für mich, wollte mich ausruhen und schlafen. Also legte ich mich in mein Bett, rollte mich zusammen und entspannte mich, wobei ich auch einschlief. Ein leises Klopfen an der Zimmertür holte mich aus dem Schlaf, ich brummte nur und drehte mich auf die andere Seite. „Zoey? Darf ich mit dir reden?“, fragte mein Vater, ich verließ mein Bett, schloss die Tür auf und legte mich wieder hin. Mein Vater betrat das Zimmer, setzte sich dann auf die Bettkante und schwieg. „Es tut mir leid Zoey. Ich wollte dich niemals bemuttern oder eine Glucke sein, da es doch deine Mutter sein sollte. Diese sieht aber alles viel lockerer, hat noch immer ihren Sturkopf und dafür liebe ich sie heute noch. Du kommst mehr nach ihr als nach mir und ich muss es akzeptieren. Selbst wenn es mir schwer fällt. Verzeihst du mir?“, fing er an, ich starrte aus dem Fenster und seufzte.
„Unter einer Bedingung Dad. Ich will meine Freiheit haben, keine Bemutterung mehr und nur weil ich schwanger bin, will ich keine Sonderbehandlung“, erwiderte ich, setzte mich auf und sah meinen Vater ernst an. „Versprochen Zoey.“ Ich lächelte, er nahm mich in seine Arme und hielt mich väterlich fest. „Wollen wir jetzt nach unten gehen und den Anderen Gesellschaft leisten? Deine Mutter hatte mir gedroht, denn wenn ich mich nicht richtig bei dir entschuldige, dann wird sie nie wieder mit mir Sex haben wollen und ich solle zusehen, dass ich Land gewinne.“ Ich sah meinen Vater überrascht an, prustete los und musste lachen.
„Da hat Mum aber recht und ja lasse uns nach unten gehen, damit Mum dich wieder lieb hat“, brachte ich raus, verließ das Bett und ging mit meinem Vater nach unten ins Wohnzimmer. Dort sahen uns alle entgegen, meine Mutter hatte eine Augenbraue hochgezogen und ich zwinkerte ihr belustigt zu. Sobald ich neben Chris saß, schaute dieser auf seine Hände und wagte sich nicht zu bewegen. Ich jedoch lehnte mich an seine Schulter, legte seinen rechten Arm um mich und lächelte. „Ich verzeihe dir du Mistkerl, aber das ist das letzte Mal und beim nächsten Mal sperre ich dich in die Kerker“, fing ich an, sah zu Chris auf und dieser nickte langsam. Plötzlich bekam er ein Leuchten in den Augen, sprang auf und eilte aus dem Wohnzimmer.
„Was hat er denn?“, fragte Tante Melissa, ich hob nur die Schultern und Chris kam wieder. Aller Augen waren auf ihn gerichtet, er kniete sich vor mich hin, hatte eine kleine schwarze Schatulle in der rechten Hand und öffnete diese. Zum Vorschein kam ein goldener Diamantring, ich musterte diesen und schwieg. „Zoey es tut mir leid, dass ich so streng und auch unbarmherzig zu dir war. Ich liebe dich über alles, möchte mir dir das ewige Leben verbringen und frage dich hier und jetzt. Willst du mich heiraten?“
Ich warf einen Blick zu meiner Mutter hinüber, diese erwiderte ihn und wartete ab. „Nein Chris. Heute werde ich nicht ja sagen, denn du hast es nicht verdient und so leicht werde ich es dir auch nicht machen. Solltest du dich jedoch bemühen und mir wirklich den Hof machen, dann können wir noch einmal darüber reden.“ Chris war sofort enttäuscht, steckte den Ring weg und sank neben mir auf das Sofa. „Das verstehe ich und werde alles daran setzen, dein Ja zu bekommen. Egal was kommen mag und egal wie viele Hindernisse ich noch überwinden muss“, murmelte Chris, sah mich ernst an und ich musste lächeln. „Wenn du mich wirklich über alles liebst, dann wirst du es auch ganz sicher schaffen.“
„Ja ich weiß.“ Chris erhob sich, verließ das Wohnzimmer und war kurz darauf an der frischen Luft. „Das hat ihn ganz schön verletzt“, bemerkte Tante Melissa, ich hob nur die Schultern und streckte die Beine aus. „Mit einem Heiratsantrag kann man nicht alles Geschehene vergessen lassen. Er muss es sich verdienen und das wird für ihn eine harte Zeit werden. Außerdem braucht ihr keine Angst zu haben. Ich werde schon noch ja sagen“, erwiderte ich, Jenna freute sich und strahlte. Als gab Chris sich große Mühe und versuchte mein Herz zu erobern.

Kapitel 20

Schon am nächsten Morgen brachte Chris mir eine Flasche Menschenblut, ich nahm sie dankend entgegen und trank daraus. Als ich mich angezogen hatte, öffnete er die Tür und ich trat auf den Gang. Schnell folgte mir Chris, nahm meine rechte Hand und gemeinsam stiegen wir die Treppe hinab. Ich sah Jenna auf der untersten Stufe sitzen, lies Chris los und gesellte mich zu meiner Freundin. Chris ging weiter ins Wohnzimmer, ich sah Jenna von der Seite her an und diese seufzte schwer. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich sie, Jenna nickte kurz und lächelte schwach. „Dein Onkel hat sich gestern Abend tausend Mal bei mir entschuldigt, hat mir einen Heiratsantrag gemacht und nachdem ich ja gesagt hatte, haben wir miteinander geschlafen.
Was ist aber, wenn ich jetzt schwanger von ihm bin?“, antwortete sie, ich nahm sie in die Arme und lächelte ihr aufmunternd zu. „Dann stehe ich dir zur Seite und unterstütze dich, so wie du es bei mir machst. Wir sind sehr gute Freundinnen geworden und teilen sozusagen unsere Sorgen. Du brauchst da keine Angst zu haben“, erwiderte ich, Jenna musterte mich und nickte leicht lächelnd. „Weist du denn schon was es bei dir wird?“ „Nein ich habe noch nicht nachgefragt und ich werde noch etwas warten.“ „Sag mir auf jeden Fall Bescheid und ich hoffe du wirst Chris noch heiraten, denn er passt wirklich gut zu dir. Ich möchte dann Brautjungfer bei dir sein.“ Ich sah Jenna an, lachte und versprach es ihr. „Nur wenn ich das bei dir auch sein darf.“
„Natürlich.“ Wir lachten gemeinsam, erhoben uns von der Stufe und gingen ins Wohnzimmer wo nur Chris und meine Eltern saßen. „Alles in Ordnung bei euch Beiden?“, fragte meine Mutter, ich nickte lächelnd und setzte mich neben Chris auf das Sofa. „Alles in bester Ordnung Mum. Wir haben uns nur unterhalten und alles geklärt“, antwortete ich, Jenna grinste breit und nickte bestätigend. „Das ist schön. Der Rest der Familie ist im neuen Zuhaue von Thomas und Jenna. Sie renovieren gerade ein Zimmer“, erklärte uns mein Vater, Jenna wurde unruhig und sah auf ihre Hände. „Ich möchte...naja...ungern alleine mit Thomas sein“, murmelte sie, ich setzte mich neben sie und nahm sie in die Arme. „Onkel Thomas beißt dich schon nicht Jenna.
Er ist ganz lieb und würde dir sogar die Sterne vom Himmel holen, wenn er es könnte“, beruhigte ich sie, Jenna sah mich an und atmete tief durch. „Du hast recht Zoey. Ich werde es mal versuchen, ziehe mit Thomas in dieses Haus und hoffe mich dort einleben zu können.“ „Ganz genau und wenn Onkel Thomas nicht lieb zu dir ist, dann rufst du mich an und ich komme vorbei.“ „Danke Zoey.“ Wir saßen zwei Stunden lang zusammen bis der Rest der Familie wiederkam und mein Onkel sich neben Jenna setzte. Vorsichtig legte er einen Arm um sie, zog sie näher zu sich heran und Jenna atmete tief durch. „Das Zimmer ist jetzt fertig, kann später irgendwann eingerichtet werden und es wird Jenna gefallen“, fing meine Grandma an, lächelte und sah zu Jenna.
Plötzlich verdunkelten sich die Augen von Chris, die Farbe rot kam hervor und bevor es jemand mitbekam, war er auch schon verschwunden. „Was hat denn Chris auf einmal?“, fragte mein Vater und erhob sich, doch ich schüttelte mit dem Kopf und stand selber auf. „Schon okay Dad. Ich werde mal nach ihm schauen, denn schließlich ist er ja mein Freund“, antwortete ich, warf einen Blick zu meiner Mum und folgte Chris nach draußen. Dort saß er mit dem Rücken zu mir, rieb sich kurz die Augen und ich trat näher an ihn heran. Abrupt wirbelte er herum, sah mich mit diesen roten Augen an und blutige Tränen zierten seine Wangen. „Es ist ganz plötzlich passiert und jetzt habe ich Angst, dass dein Vater es sieht. Er wird mich umbringen“, flüsterte er, ich bekam Mitleid und setzte mich auf seinen Schoß. „Nein das wird er nicht, denn wir ziehen erst einmal zu dir Chris.
Dort bleiben wir solange bis deine Augen endgültig normal sind“, erwiderte ich, er war einverstanden und erhob sich. „Ich hole nur noch die Koffer“, murmelte er, ich lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Nein das brauchst du nicht, denn ich habe noch ein paar Klamotten bei dir zu Hause und ich werde jetzt meiner Mum Bescheid geben.“ „Okay.“ Chris setzte sich ins Auto, ich wandte mich um und ging ins Schloss. Im Wohnzimmer sahen mich alle an, ich nickte meiner Mum zu und sie folgte mir nach draußen. „Ich werde mit Chris erst einmal zu ihm nach Hause fahren und warten bis seine Augen richtig blau sind“, erklärte ich kurz, meine Mutter nickte und lächelte.
„Das ist eine gute Idee mein Kind und vergiss nicht das Mittel einzunehmen. Falls irgendetwas sein sollte dann rufe mich an und ich werde vorbeikommen. Du solltest einmal im Monat zu Thomas fahren, damit er dich untersuchen kann wegen dem Baby“, erwiderte sie, ich umarmte sie und Jenna trat an meine Seite. „Besuche mich bitte ganz oft Zoey. Ich fühle mich sonst ganz alleine und einsam auch mit Thomas“, sagte sie, ich lächelte und versprach es ihr sogar. „Aber sicher doch Jenna. Du bist ab heute meine beste Freundin und wir halten doch zusammen. Egal was kommt.“ Jenna strahlte, ich trat auf das Auto von Chris zu, stieg ein und sobald ich angeschnallt war, fuhr Chris los.
„Danke das du mir hilfst Zoey.“ „Schon okay Chris. Ich halte immer zu dir denn ich liebe dich über alles und würde nie wollen, dass mein Vater dir den Kopf abreißt. Schließlich wirst du sein Schwiegersohn und der Vater meines Kindes sein.“ Chris hielt nach einer kurzen Fahrt vor seinem Haus an, schaltete den Motor aus und wandte sich mir zu. „Ich liebe dich auch Zoey und würde für dich sogar die ganze Welt erobern“, flüsterte er, ich lächelte und er gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Diesen erwiderte ich, wir lösten uns voneinander und gingen schließlich ins Haus.

Kapitel 21

Die Tage vergingen ziemlich langsam, Chris bemühte sich mit der Farbe seiner Augen und es besserte sich. Als ich im fünften Monat war, fuhr ich zu Onkel Thomas und Jenna, damit mein Onkel nach dem Kind schauen konnte. Sobald ich vor dem großen wunderbaren hellen Haus parkte, ging die Eingangstür auf und Jenna strahlte mir entgegen. „Zoey! Ich freue mich, dass du hier bist! Thomas ist hinten im Garten und baut alleine den Pavillon auf“, begrüßte mich meine beste Freundin als ich ausgestiegen war und wir umarmten uns. „Das ist aber sehr schön und es freut mich“, erwiderte ich, Jenna nahm meine linke Hand und zog mich ins Haus. Die Einrichtung war total modern eingerichtet, sehr gemütlich und selbst ich würde mich wohlfühlen. Jenna führte mich nach draußen in einen großen Garten wo ein fast fertiger Pavillon stand und mein Onkel kniete mit dem Rücken zu uns auf den Holzdielen. Er hämmerte einen Nagel in das Holz, ich warf Jenna einen Blick zu und schmunzelte. „Ganz falsch Onkel Thomas!
Es steht vollkommen schief“, sagte ich laut, mein Onkel erschrak und drehte sich zu uns um. „Zoey! Meine kleine Nichte! Wie geht es dir?“, fragte er mich, wischte sich die Hände an den Jeanshosen ab und trat auf uns zu. Er hatte einen nackten Oberkörper, Jenna lächelte glücklich und seufzte tief. Mein Onkel umarmte mich, hielt mich auf Armlänge von sich und er musterte mich von oben bis unten. „Du siehst gut aus und zugelegt hast du auch“, bemerkte er, ich war entsetzt und trat einen Schritt zurück. „Was? Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?“, fragte ich meinen Onkel, Jenna legte einen Arm um meine Schulter und sah ihren Verlobten böse an. „So etwas sagt man nicht zu einer Frau, Thomas LaMotres!
Das war taktlos von dir gewesen“, schimpfte sie, mein Onkel räusperte sich verlegen und sah mich entschuldigend an. „Es tut mir leid Zoey. Ich wollte dich nicht kränken, aber jetzt werden wir mal nach deinem Kind schauen. Vielleicht kann ich ja herausfinden, was es wird“, entschuldigte er sich, Jenna hakte sich bei mir ein und wir betraten das Haus. In der ersten Etage war sein Arbeitszimmer gewesen, dort untersuchte er mich und lächelte am Ende. „Glückwunsch Zoey! Es ist ein kleiner Stammhalter“, bemerkte mein Onkel, ich setzte mich auf und Jenna freute sich. „Das werde ich dann Chris sagen und er wird sich selber freuen. Außerdem will er für uns heute Abend kochen, damit ich doch endlich ja sage und ihn heirate.“
„Wirst du heute Abend schon ja sagen?“, fragte mich Jenna, ich hob nur die Schultern und zwinkerte ihr zu. „Wer weiß? Vielleicht werde ich es sagen und vielleicht warte ich noch etwas.“ „Also wir wollen schon in zwei Monaten heiraten und die Flitterwochen verbringen wir in Australien. Wie geht es eigentlich Chris? Ist alles in Ordnung mit ihm?“ Bei der Frage verblasste mein Lächeln etwas, ich nickte und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. „Chris ist von Amandas Vampiren der Letzte oder?“, fragte dieses mal mein Onkel, ich wurde noch blasser und meine Augen weiteten sich.
„Bitte sage es nicht meinem Vater! Sollte er es jemals erfahren, dann würde er Chris den Kopf abreißen und ich würde mit dem ungeborenen Kind auch sterben“, flehte ich meinen Onkel an, dieser lächelte und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter. „Dante wird kein einziges Wort von mir erfahren, denn ich glaube kaum, dass deine Mum Emma damit einverstanden ist. Sie würde sich selber das Leben nehmen und Dante gleich mit in den Tod stürzen“, sagte er, ich atmete tief durch und war erleichtert. „Danke Onkel Thomas und jetzt brauche ich noch eine Flasche von dem Mittel, denn es ist heute schon alle geworden.“ Mein Onkel wandte sich von mir ab, ging zu einer Glasvitrine und holte drei Fläschchen hervor.
Diese reichte er mir, ich steckte sie weg und wir verließen das Arbeitszimmer. „Also ich finde es total romantisch. Zwei Liebende die Angst um ihre Zukunft haben, da der Vater das Geheimnis niemals erfahren darf“, schwärmte Jenna, mein Onkel legte einen Arm um ihre Taille und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Es bleibt unter uns und wir dürfen es Dante niemals verraten. Er hasst diese Vampire heute noch und würde auch heute noch die wenig Verbliebenen töten.“ „Aber auch nur weil diese Amanda es damals auf meine Mum abgesehen hatte und mich sogar entführt“, warf ich ein, wir traten in den Garten und liesen uns auf einer hellbraunen Gartenbank nieder. „Ja das war für uns eine traurige kurze Zeit gewesen und du hast nur geweint Zoey.
Als deine Eltern nach ein paar Tagen vor uns standen, hatten wir uns regelrecht gefreut und das Leben verlief ganz normal. Bis auf die Tatsache, dass Dante dich nie wieder aus den Augen gelassen hat. Egal wo du warst. Selbst als du Privatunterricht hattest. Deiner Mutter hatte es den letzten Nerv geraubt und sie hatte schon des Öfteren irgendetwas zerstört.“ „Tja so ist Mum eben und deswegen liebe ich sie mehr als Dad.“ „Ich mag deine Mum auch, denn dein Vater macht mir manchmal Angst und dann gehe ich ihm ganz schnell aus dem Weg. Bei Thomas suche ich schnell Schutz, damit er mich vor Dante beschützt und das weiß er auch“, meinte Jenna, ich sah sie an und schmunzelte.
„Du brauchst keine Angst zu haben, denn ich würde meinen Vater erschlagen, wenn er dir Angst einjagt“, erwiderte ich, erhob mich von der Gartenbank und drückte den Rücken durch. „So ihr beiden Süßen! Ich werde jetzt wieder nach Hause fahren und mich von Chris verwöhnen lassen. Obwohl ich ihn wegen dem Kind noch immer erschlagen könnte, aber ich liebe den kleinen Stammhalter und ich liebe Chris über alles. Die einzige Sorge ist diese blonde Kellnerin, denn sie will etwas von Chris.“ „Sollte es Probleme geben, dann sag sofort Bescheid“, meinte mein Onkel, ich verabschiedete mich von Beiden und fuhr nach Hause zu Chris.

Kapitel 22

Als ich ins Haus trat wehte mir ein köstlicher Duft entgegen, ich lächelte und trat ins Esszimmer. Der Esstisch war reichlich gedeckt, zwei Kerzen standen brennend in der Mitte und Chris erschien aus der Küche. Er trug eine enge Jeanshose, ein weißes Hemd und dieses war oben ziemlich weit geöffnet. Chris trat an den einen Stuhl, zog ihn kurz zurück und lächelte mir zu. „Darf ich bitten meine Liebe?“, fragte er mich, ich setzte mich auf den Stuhl und Chris lies sich mir gegenüber. „Du hast dir wirklich alle Mühe gegeben, um ich zu verwöhnen“, bemerkte ich, Chris beugte sich vor und zwinkerte mir zu. „Ich habe noch mehr vorbereitet und das nur für dich“, hauchte er, ich erschauderte und kicherte leise.
„Dann bin ich ja gespannt was es sein könnte“, erwiderte ich, Chris lehnte sich zurück und wir begannen zu essen. Immer wieder warf er mir Blicke zu, ich lächelte und nach dem Abendessen kam er auf meine Seite. „Und Zoey? Hast du dich entschieden und heiratest mich?“, fragte er mich, ich schaute ihn ernst an und sofort wurde er traurig. „Ja natürlich Chris“, antwortete ich flüsternd, Chris bekam große Augen und war überrascht. „Wirklich?“ Ich erhob mich, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn voller Leidenschaft. Schnell hatte Chris mich auf den Armen gehabt, trug mich nach oben in unser Schlafzimmer und als er es betrat, sah mich erstaunt um. Das Schlafzimmer war abgedunkelt, Teelichter standen überall verteilt und Rosenblätter waren auf dem Bett verteilt.
Chris stellte mich auf die Füße, seine Lippen trafen auf meine und ein erfolgreicher Zungenkuss folgte. Ich umschlang seinen Hals mit meinen Armen, Chris hielt mich fest und seine Hände strichen über meinen Oberkörper. Seine Finger umfassten den Saum des T-Shirts, er zog es mir über den Kopf und lies es zu Boden fallen. Ich knöpfte ihm das weiße Hemd auf, strich es ihm von den Schultern und es leistete meinem T-Shirt auf dem Fußboden Gesellschaft. Mit leuchtenden Augen strich er über meinen dicken Bauch, das Baby bewegte sich das erste Mal und Chris strahlte. Dieser kniete sich hin, küsste sanft den Bauch und lehnte mit geschlossenen Augen den Kopf dagegen.
„Es wird ein kleiner Stammhalter“, flüsterte ich, Chris sah zu mir auf und war in diesem Moment der glücklichste Vampir aller Zeiten. Langsam stand er wieder auf, öffnete meinen BH und strich mir über die Brüste. Mein Körper zeigte die Reaktionen darauf, ich erschauderte und bevor ich mich versah, lag ich auch schon in den weichen Kissen. Chris küsste mich abermals, öffnete meine Jeanshose und entledigte sich auch seiner. Zum Schluss kamen noch die restlichen Sachen, nackt lagen wir im Bett und Chris strich über meine weiche Haut. Schauer über Schauer bedeckten meinen ganzen Körper, die Gänsehaut folgte und ich kicherte. Kurz darauf drang Chris ein, ich stieß einen erleichterten Seufzer aus und hatte die Augen geschlossen. Mit jeglicher Sanftheit bewegte er sich, ich kam seinen Stößen immer wieder entgegen und genoss die Nähe zu ihm.
Schon lange war diese Wut und der Hass auf Chris vergessen, denn es zählte nur noch die Liebe zu ihm und das Gefühl, sich geborgen zu fühlen. Nach einiger Zeit kamen wir gemeinsam zum Höhepunkt, schwebten auf Wolke Sieben davon und danach lagen wir aneinander gekuschelt unter der Bettdecke. Ich hatte meinen Kopf auf seinem Brustkorb gebettet, die Augen geschlossen und Chris spielte mit einer Haarsträhne von mir. „Mein Onkel Thomas und Jenna haben herausgefunden was mit dir ist. Zuerst war ich entsetzt und flehte meinen Onkel an, es nicht meinem Vater zu erzählen. Meine Angst war jedoch unbegründet, denn Onkel Thomas will nicht, dass du stirbst und ich mit dem ungeborenen Kind gleich mit. Meine Mum würde sich selber umbringen und meinen Vater gleich mitnehmen“, fing ich an, sah zu Chris auf und dieser war erleichtert.
„Ich fühle mich jetzt viel besser und im nächsten Monat können wir zurückfahren. Da werden meine Augen komplett blau sein und nicht mehr rot so wie letzten Monat“, erwiderte er, ich lächelte und gab ihm einen sanften Kuss auf den Mund. „In zwei Monaten wollen mein Onkel und Jenna heiraten und die Flitterwochen verbringen sie in Australien.“ „Und wann wollen wir heiraten?“ „Wenn das Kind da ist und die Flitterwochen verbringen wir in Spanien“, antwortete ich, Chris gluckste und gab mir dieses Mal einen sanften Kuss auf die Lippen. „Wenn du wirklich nach Spanien willst, dann werden wir dort auch die Flitterwochen verbringen. Wo genau? Auf Mallorca?“ Ich setzte mich auf, die Decke rutschte nach unten und ich hatte eine Augenbraue hochgezogen.
„Nein da will ich nicht hin fliegen. Das ist eine Partyinsel. Ich möchte nach Valencia“, protestierte ich, Chris lachte und zog mich wieder in seine Arme. „Versprochen meine Liebe. Wir verbringen unsere Flitterwochen in Valencia“, beruhigte er mich, ich schloss die Augen und war erleichtert. In solchen Sachen wollte ich meinen Kopf durchsetzen, entscheiden und ihm Nichts durchgehen lassen. „Hast du eigentlich schon einen Namen für den Kleinen?“, fragte er mich, ich sah abermals zu ihm auf und schüttelte mit dem Kopf.
„Nein wir haben doch noch vier Monate Zeit damit und bis dahin können wir uns einen schönen Namen überlegen“, antwortete ich, Chris nickte, verließ das Bett und blies die Teelichter aus. Dann kam er wieder zu mir unter die Decke, zog mich in seine Arme und ich kuschelte mich an seinen Oberkörper. „Jetzt werden wir etwas schlafen, unsere Körper ausruhen und morgen gehen wir in den Pool der unten im Haus ist.“ „Also das hatte ich nicht gewusst, dass du einen Pool unten hast. Das ist schön.“ „Das freut mich und jetzt machen wir die Augen zu und schlafen, denn ihr Beide braucht es mehr als ich“, meinte Chris, legte einen Arm um mich, ich kicherte und fiel endlich in einen tiefen Schlaf.

Kapitel 23

Am nächsten Morgen wurde ich von einem sanften Kuss geweckt, lächelte und als ich die Augen öffnete sah ich in Blaue. Chris seine hatten kein rot mehr, ich setzte mich auf und lächelte darüber. „Guten Morgen mein Liebster! Deine Augen sind jetzt komplett normal und haben dieses rot nicht mehr“, bemerkte ich, Chris nickte bestätigend und verließ das Bett. Komplett nackt trat er auf seinen Schrank zu, öffnete diesen und mein Blick glitt über dessen Rücken bis zum perfekt geformten Po. Da würde ich am Liebsten rein kneifen, fester zupacken und mit den Händen über die Haut streichen. Chris hatte neue Sachen rausgesucht, schloss den Schrank wieder und zog sich langsam an. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen genau, lächelte, verließ das Bett und trat nackt auf ihn zu.
„Du siehst so perfekt aus und ich liebe dich wirklich über alles. Deswegen werde ich dich auch heiraten und mit dir ewig zusammen leben. Ich hoffe nur, dass diese blonde Kellnerin nicht Ärger macht“, bemerkte ich, Chris gab mir sanft einen Kuss und sah mich beruhigend an. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, denn dieses blonde Püppchen ist nicht mehr in diesem Restaurant und auch nicht mehr im Lande. Trotzdem sollten wir Vorsicht walten lassen und ganz genau aufpassen. Sollte diese Kellnerin mich küssen, dann wird der Kuss der Unsterblichkeit zwischen uns Beiden gelöst“, beruhigte er mich, ich war entsetzt und trat einen Schritt zurück. „Was? Nein das darf niemals passieren! Wir müssen heute noch zu meinen Eltern fahren, denn nur dort sind wir sicher!“
Schnell hatte ich mich frisch angezogen, packte Chris am Arm und zog ihn eilig aus dem Haus. Ich verfrachtete ihn ins Auto, stieg schnell selber ein und gab Gas. „Beruhige dich Schatz. Sie wird es niemals schaffen“, sagte Chris, ich warf kurz einen Blick zu ihm hinüber und schüttelte mit dem Kopf. „Dennoch ist es bei meinen Eltern sicherer und ich fühle mich wohler.“ Nach einer kurzen Fahrt hielten wir auf dem Anwesen, ich schnallte mich ab und atmete tief durch. Langsam stiegen wir aus, gingen auf die Eingangstür z und sobald wir das Schloss betreten hatten, erschien meine Mutter am oberen Treppenabsatz. „Zoey, Chris! Schön euch zu sehen. Ist denn etwas vorgefallen?“, begrüßte sie uns, kam die Treppe hinunter und da mein Vater sie gehört hatte, kam dieser mit Tante Melissa und Onkel Lukas dazu.
„Noch nicht aber sollte diese eine blonde Kellnerin Chris küssen, dann ist unsere Verbindung gebrochen und das will ich nicht“, antwortete ich, meine Mutter trat auf mich zu und nahm mich beruhigend in die Arme. „Deswegen seid ihr wieder bei uns. Du hast Angst, dass es wirklich passiert. Hier seid ihr sicher und diese Kellnerin kann nicht ins Schloss“, sagte sie leise, sah mich an und lächelte mir aufmunternd zu. Ich lächelte schwach zurück, nahm Chris seine rechte Hand und schaute zu meiner Familie hinüber. „Wir werden in fünf Monaten heiraten sobald der kleine Fratz da ist“, erklärte ich, sie waren überrascht und freuten sich. „Oh Herzlichen Glückwunsch ihr Beiden!
Von MaryAnn auch. Sie kann nur nicht mehr das Haus verlassen, denn es ist bald soweit“, gratulierte uns meine Tante, ich lächelte und nickte verstehend. „Wie lange hat sie denn noch?“ „Du bist jetzt im fünften Monat und sie im Neunten. Es kann jeden Tag losgehen.“ „Oh okay.“ „MaryAnn wird uns besuchen sobald das Kind da ist und Jenna wird auch gleich hier auftauchen. Thomas wird bei MaryAnn bleiben“, erklärte mir meine Mum, die Eingangstür ging auf und Jenna trat ein. Als sie mich erblickte strahlte sie und nahm mich zur Begrüßung in die Arme. Ja wir waren mittlerweile die besten Freundinnen gewesen, hatten gemeinsam viel Spaß und konnten über alles reden. „Du bist ja auch hier Zoey“, bemerkte sie, ich nickte und sie hakte sich bei mir ein.
„Ja ich werde dir den Grund erzählen wieso und dafür gehen wir in mein altes Zimmer“, erwiderte ich, Jenna war einverstanden und wir stiegen die Treppe hinauf. Kurz darauf betraten wir mein Zimmer, ich schloss die Tür und wir setzten uns auf mein Bett. „Als Chris und ich einmal in einem Restaurant waren, gab es dort eine blonde Kellnerin die heftig mit ihm flirtete und auch etwas von ihm wollte. Doch Chris blockte ab, schob sie ins Abseits und beschäftigte sich nur mit mir. Diese blonde Kellnerin war aber schon bei ihm zu Hause und wollte ihn ins Bett zerren aber das ging auch nicht. Meine Befürchtung ist jetzt, dass sie ihm den Kuss der Unsterblichkeit gibt und die Verbindung zu ihm mit mir gelöst wird“, erklärte ich Jenna, hatte auf einmal Tränen in den Augen und Jenna nahm mich beruhigend in die Arme. „Keine Angst Zoey.
Ich werde mit aufpassen, dass diese dumme Pute euch nichts zu Leide tut. Sollte sie es doch tun, dann reiße ich ihr den Kopf ab und da bin ich nicht wählerisch“, beruhigte mich meine beste Freundin, ich sah sie an und lächelte ihr zu. „Du bist wirklich taff Jenna und das finde ich wirklich toll. Als Vampir wirst du mal richtig stark sein und das wirst du eine tolle Mutter für dein Kind sein“, bemerkte ich, Jenna bekam große Augen und kicherte. „Ich bin aber nicht schwanger, was nicht schlimm ist. Du bist wichtiger Zoey, denn du erwartest ein Kind und ich freue mich schon auf das Baby von MaryAnn.
Sie habe ich schon kennengelernt und finde sie ganz nett“, erwiderte Jenna, erhob sich vom Bett und streckte sich. „Du hast sicherlich Hunger und wir gehen jetzt nach unten in die Küche“, meinte ich, Jenna grinste breit, hakte sich bei mir ein und wir verließen mein altes Zimmer. Gemeinsam stiegen wir die Treppe hinunter, betraten die Küche und Jenna lies sich am Tisch nieder. Ich bereitete ihr etwas zu essen vor, gab ihr Orangensaft und sobald sie ihren Salat hatte, begann sie zu essen. Ich beobachtete sie dabei, hatte die Arme verschränkt und lächelte. Doch schon bald waren diese glücklichen Momente vorbei, denn diese Kellnerin tauchte wieder auf und meine Zukunft war in Gefahr.

Kapitel 24

Nach drei Tagen kam MaryAnn zu uns, hatte ihr Kind dabei und Jenna war total begeistert. Sie nahm das kleine Mädchen auf den Arm, musterte sie und bekam nicht genug davon. „Ach Gott wie süß! So ein kleines Würmchen“, sagte sie, ich grinste und warf MaryAnn einen Blick zu. „Möchtest du auch so ein kleines Würmchen haben?“, fragte MaryAnn, Jenna sah sie an und schüttelte mit dem Kopf. „Jetzt noch nicht. Ich will mir Zeit lassen“, antwortete Jenna, gab MaryAnn das Baby zurück und schritt davon. Wir sahen ihr nach, ich seufzte und wandte mich an die Umstehenden. „Sie kann sich noch immer nicht daran gewöhnen hier zu sein“, sagte ich, Chris legte einen Arm um mich und lächelte etwas.
„Jenna hat doch aber Thomas und er macht alles für sie“, meinte er, ich nickte und sah in die Richtung wo Jenna verschwunden war. „Ich werde mal nach ihr schauen.“ „Tu das mein Spatz.“ Ich lächelte meine Mutter an, wandte mich von allen ab und ging nach draußen. Im Pferdestall stand Jenna bei einem der Pferde, streichelte es und atmete tief durch. „Ja es geht mir gut Zoey. Ich habe nur frische Luft gebraucht da es mir heute nicht so gut geht“, sagte Jenna, ich hatte eine Augenbraue hochgezogen und war besorgt. „Du siehst eigentlich auch nicht gut aus Jenna. So blass und du hast glasige Augen. Ich hole Onkel Thomas“, erwiderte ich, wandte mich um und eilte ins Haus. Meine ganze Familie fand ich im Wohnzimmer, trat zu ihnen und sah meinen Onkel an.
„Du solltest Jenna mal untersuchen. Sie hat glasige Augen“, fing ich an, mein Onkel erhob sich und eilte in den Pferdestall. Wir warteten auf Beide, kurz darauf kam mein Onkel wieder und trug Jenna auf den Armen. „Sie ist zusammengebrochen und hat hohes Fieber“, erklärte er kurz, ging die Treppe hinauf und verschwand in das alte Schlafzimmer von beiden. Ich setzte mich neben Chris auf das Sofa, er legte seinen Arm um mich und ich lehnte mich an seinen Oberkörper. Nach zehn Minuten erschien mein Onkel wieder, sank in den Sessel und streckte die Beine aus. „Jenna hat es richtig erwischt. Sie hat die Grippe und wird erst einmal im Bett liegen bleiben, da sie hohes Fieber hat“, erklärte er uns, ich hatte einen mitleidigen Blick und seufzte. „Arme Jenna. Erst der Kuss der Unsterblichkeit, dann musste sie ihre gewohnte Umgebung verlassen, denn der Heiratsantrag und nun andauernd die Frage, wann sie endlich schwanger wird.
Ist doch kein Wunder, dass sie krank wird“, sagte ich, meine Mutter lächelte und stimmte mir zu. „Ja das kenne ich irgendwoher. So ein bekloppter Vampir hatte das bei mir auch getan. Eine Frechheit ist das gewesen“, protestierte sie gespielt empört, mein Vater sah sie mit hochgezogener Augenbraue an und ich verkniff mir ein Lachen. „Und wie hieß dieser bekloppte Vampir?“, fragte er, meine Mum sah zu mir rüber und zwinkerte mir zu. „Dante LaMotres!“ Plötzlich quietschte meine Mum auf, mein Vater hatte sie über seine Schulter geworfen und verschleppte sie ins Schlafzimmer. Ich lachte darüber, Chris gab mir einen Kuss und schmunzelte selber. „Deine Eltern sind echt cool. Genauso wie der Rest deiner Familie“, fing er an, ich sah zu ihm auf und grinste breit. „Ja ich weiß. Ich lebe auch noch in dieser Familie und manchmal ist das echt ein Fluch.
Mein Vater wollte ich sogar zu seinen Eltern schicken, weil ich angeblich zu jung für einen Freund wäre und das mit 21 Jahren.“ „Unser Sohn wollte seine Tochter zu uns schicken?“, fragte mein Grandpa, ich nickte und beide schüttelten mit dem Kopf. „Nein so geht das nicht und jetzt hast du einen Verlobten von dem du ein Kind erwartest. Das muss er akzeptieren“, fügte meine Grandma noch hinzu, ich verdrehte die Augen und sah MaryAnn zu, wie sie ihre Tochter stillte. „Das funktioniert wenn du ihr als Vampir die Brust gibst?“, fragte ich sie, MaryAnn sah zu mir hinüber und nickte. „Ja auch ohne dass du dieses Mittel einnimmst“, antwortete sie, half dem Mädchen beim Bäuerchen und meine Eltern kamen wieder. „Na ist Josie gesättigt?“, fragte meine Mutter, MaryAnn gab ihr Josie und meine Mutter hielt sie in ihren Armen.
Josie nuckelte am Daumen, hatte die Augen geschlossen und schlief friedlich. „Na meine Liebe? Möchtest du auch noch ein Kind haben?“, fragte mein Vater sie, meine Mutter sah ihn an und gluckste. „Nein danke mein lieber Dante aber da ich sowieso Oma werde, brauche ich kein zweites Kind. Außerdem noch so eine Aktion von dir und ich kann mir mein eigenes Grab schaufeln. Also freue ich mich auf unser Enkelkind und das reicht vollkommen aus“, antwortete sie, gab Josie zurück an MaryAnn und setzte sich auf das Sofa neben mich. Dann strich sie über meinen Bauch, das Baby bewegte sich und meine Mutter lächelte. „Es ist wirklich schön, wenn das Baby sich bewegt. Das ist ein wunderbares Gefühl.“ „Ja ich weiß Mum.“ Chris legte sofort selber eine Hand auf meinen Bauch, dass Baby hatte aufgehört sich zu bewegen und er wurde traurig.
„Schade. Wieso bewegt es sich nicht mehr, wenn ich es spüren will?“, protestierte er, ich lachte und zwinkerte meiner Mum zu. „Naja vielleicht mag er dich ja nicht und deswegen macht er es mit Absicht“, erwiderte ich, Chris plusterte sich auf und als er etwas erwidern wollte, hörte ich Jenna leise nach meinem Namen rufen. Onkel Thomas erhob sich vor mir, verließ jedoch mit mir das Wohnzimmer und wir sahen Jenna am Treppenabsatz stehen. „Du bist krank und solltest im Bett bleiben“, bemerkte mein Onkel, Jenna lächelte schwach und wandte sich mir zu. „Leistest du mir Gesellschaft? Ich fühle mich so alleine im Bett und habe niemanden zum reden“, sagte sie, ich schmunzelte und hatte nichts dagegen.
„Ich werde in zehn Minuten zu dir kommen, denn ich brauche noch eine Flasche Menschenblut und ich muss das Mittel noch einnehmen“, erwiderte ich, Jenna nickte, wandte sich um und ging wieder ins Zimmer zurück. Ich trat derweil in die Küche, holte mir eine Flasche Menschenblut aus dem Kühlschrank und trank alles in Schlücken. „Das ist wirklich nett von dir meiner Verlobten Gesellschaft zu leisten“, fing mein Onkel an, ich lächelte und hob nur die Schultern. „Jenna ist meine beste Freundin und das mache ich doch gerne“, erwiderte ich, trank das Blut aus und nahm noch das Mittel ein. „Ja ich weiß, dass du die beste Freundin von ihr bist und ich bin auch froh darüber.
So kann sie sich hier wohlfühlen und braucht keine Angst zu haben“, fügte mein Onkel noch hinzu, ich strahlte und mein Onkel Lukas erschien mit Tante Melissa. „Wir wissen, dass Chris zu Amandas Vampiren gehörte aber dein Vater wird es von uns niemals erfahren“, fing Onkel Lukas an, ich war entsetzt und schluckte vernehmlich. „Und wer noch?“ „Deine Großeltern, Dantes Eltern ebenso. Doch ihr Beide braucht keine Angst zu haben, denn Dante wird es niemals erfahren“, fügte Tante Melissa noch hinzu und ich stieß die Luft erleichtert aus. „Oh Gott jagt mir nie wieder so einen Schrecken ein, sonst werde ich noch tot umfallen“, sagte ich erleichtert, stellte alles weg und meine Tante nahm mich in ihre Arme. „Es tut uns leid Zoey.
Du sollst doch keine Frühgeburt erleiden, denn das wollen wir alle nicht“, entschuldigte sie sich, sah mich an und ich lächelte darüber. „Dem Baby geht es gut und jetzt gehe ich zu Jenna. Bis später.“ Ich verließ die Küche, stieg die Treppe hinauf und betrat kurz darauf das Schlafzimmer von Jenna und Onkel Thomas. Sie freute sich, ich setzte mich ans Bett und wir hatten noch viel Spaß zusammen, bis sie erschöpft einschlief.

Kapitel 25

Die Zeit im Anwesen verging wie im Fluge, ich kam in den achten Monat und mein Vater lies mich kaum aus den Augen. Doch etwas Erfreuliches ereignete sich und es hatte nichts mit mir zu tun gehabt. Schon seit einiger Zeit war Jenna abweisend gewesen, hatte eine blasse Hautfarbe und konnte kaum etwas essen. Ich beobachtete das Alles als beste Freundin, wiedermal brachte sie das Frühstück wieder und als sie zu uns ins Wohnzimmer kam, trat ich vor sie hin. „Jenna kann es sein, dass du schwanger bist?“, fragte ich sie, alle horchten auf und Jenna lächelte schwach. „Du hast wahrscheinlich recht Zoey. Seit fast vier Monaten habe ich meine Tage nicht mehr bekommen“, antwortete sie leise, Onkel Thomas sprang abrupt auf und trug Jenna schnell nach oben ins Behandlungszimmer.
Ich musste lachen, setzte mich in den Sessel und legte die Beine hoch. Sofort zog Chris die Schuhe und Socken von mir aus, massierte mir die Füße und meine Mutter lächelte darüber. „Ich finde es gut, dass Chris nicht so wie dein Vater ist. Der hatte mich nie in Ruhe gelassen“, bemerkte sie, mein Vater räusperte sich und ich sah meine Mutter an. „Dad lässt mich auch nicht mehr aus den Augen. Er verfolgt mich“, erwiderte ich, mein Onkel kam wieder und strahlte über beide Ohren. „Wir werden die Hochzeit verschieben, denn Jenna ist schon im fünften Monat schwanger. Ich werde Vater“, sagte er, Jenna erschien und ich umarmte sie. „Das ist doch fantastisch oder?“, fragte ich sie, schaute sie an und Jenna nickte schüchtern. Plötzlich klopfte es an der Tür, mein Vater erhob sich und wir lauschten alle.
„Was? Das ist nicht wahr! Ich hätte es doch gesehen, wenn er ein Vampir von Amanda wäre“, schrie er, ich war entsetzt, die Haustür knallte und bevor wir uns versahen, hatte mein Vater Chris gegen die Wand gepresst. „Sag die Wahrheit du Bastard! Hast du zu Amanda gehört?“ „Dad bitte! Lass Chris in Ruhe“, schrie ich, fasste meinen Vater am Arm, doch er stieß mich zur Seite und mein Grandpa fing mich auf. „Dante lass den Jungen los! Die Vergangenheit ist vorbei“, warf meine Mutter ein, doch mein Vater zerrte Chris einfach mit sich und ich folgte ihnen. „Nein Dad!“ Auf einmal bekam ich starke Bauchschmerzen, die Fruchtblase war geplatzt und das Kind kam zu früh. „Zoey Schatz! Was hast du?“, fragte meine Mutter, ich hielt mir den Bauch und schaute sie entsetzt an.
„Das Kind kommt zu früh auf die Welt“, antwortete ich, meine Mutter wurde sofort ernst und Onkel Thomas trug mich nach oben ins Geburtszimmer. Dort machte ich mich für die Geburt bereit, wurde untersucht und Onkel Thomas sah alle an. „Es ist soweit. Das Kind ist schon im Geburtskanal“, sagte er, wandte sich an mich und nickte mir lächelnd zu. Schon nach drei Minuten war das Kind da, es schrie aus vollem Halse und meine Grandma machte es sauber. Meine Mutter strich mir über die linke Wange, ich bekam den kleinen Enrico auf den Bauch gelegt und lächelte überglücklich. „Alles in Ordnung mit ihm. Er ist kerngesund, voll entwickelt und quicklebendig“, bemerkte Tante Melissa, mein Sohn quängelte und ich gab ihm die Muttermilch. Gierig saugte er an meiner Brust, ich lächelte und mein Vater schaute rein. „Oh ich bin Opa geworden“, bemerkte er, ich sah ihn böse an und meine Mutter war sauer.
„Dante LaMotres! Gib den Jungen frei“, knurrte sie, mein Vater trat zur Seite und Chris kam ins Zimmer. Er sah seinen Sohn, lächelte und freute sich. „Mein Sohn. Ich bin Vater geworden“, flüsterte er, mein Vater war mit dabei und sah in eine andere Richtung. „War es eine blonde Frau gewesen, die dir das gesagt hat?“, fragte ich meinen Vater, dieser nickte langsam und ich seufzte. „Das war diese blöde blonde Kellnerin gewesen, die Chris haben will und sie versucht mir das Leben schwer zu machen“, erwiderte ich, half meinem Baby beim Bäuerchen und Jenna schaute vorsichtig ins Zimmer. Als sie Enrico erblickte, lächelte sie und war sofort bei mir am Bett. „Oh ist der süß der kleine Fratz. Ein Goldengel“, bemerkte sie, ich lächelte und Jenna setzte sich. „Und was wird es bei dir?“, fragte ich sie, Jenna räusperte sich, warf einen Blick zu meinem Onkel und atmete tief durch. „Es wird ein Mädchen.“ „Das ist doch schön.“
„Und ein Junge.“ Ich war überrascht, alle Anderen ebenso und mein Onkel strahlte wieder. „Zwillinge?“, fragte Tante Melissa, Jenna nickte und war sehr stolz gewesen. „Wow das ist ja echt cool“, sagte ich, sah meinen Onkel Thomas an und dieser nickte mir zu. „Natürlich darfst du aufstehen, aber schon dich noch etwas.“ „Danke.“ Ich reichte Enrico an Jenna, diese hatte ihn auf ihrem Arm und war überglücklich. Langsam stand ich auf, Chris hielt mich fest und wir verließen das Geburtszimmer. Gemeinsam gingen wir nach unten, im Wohnzimmer sank ich in den Sessel und legte die Beine hoch. Onkel Thomas nahm Enrico, gab ihn mir und schob Jenna zum Sofa, woraufhin sie sich setzen sollte um die Beine hochzulegen. Doch Jenna stemmte sich dagegen, sah ihren Verlobten ernst an und hatte die Arme verschränkt. „Wenn du jetzt so anfängst, dann werde ich dir den Verlobungsring an den Kopf werfen und mit den Kindern sterben gehen!
Ich will nicht bemuttert werden oder sonstiges! Also lass das“, fauchte sie, alle waren überrascht und ich musste lachen. „Das war sehr gut Jenna. Setze dich gegen diese alten Blutsauger zur Wehr, damit sie nicht alles mit dir machen können, was sie für richtig halten“, brachte ich raus, Jenna freute sich und nahm Enrico abermals auf den Arm. „Wenn du möchtest, dann darfst du ihn ins Bett legen“, fügte ich noch hinzu, Jenna ging aus dem Wohnzimmer und Onkel Thomas sank auf das Sofa. „Ich wollte sie doch auf keinen Fall bemuttern, sondern sie nur beschützen. Jenna ist die gesuchte Gefährtin für mich und ich liebe sie einfach über alles“, murmelte er, ich erhob mich aus dem Sessel, setzte mich neben ihn auf das Sofa und nahm ihn in die Arme. „Du nimmst dir nicht sehr viel mit Dad, Onkel Thomas. Jenna ist nur schwanger und nicht krank.
Sie weiß was gut für sie ist und was nicht und das solltest du respektieren. Also sei lieb zu ihr sonst macht sie ihrer Drohung wahr“, sagte ich, mein Onkel schaute mich an und lächelte schwach. „Du bist genau wie deine Mutter Zoey. Das Herz am rechten Fleck, liebevoll und du setzt deinen Kopf durch. Das ist ein gutes Zeichen, dass du ehrlich durch das Leben gehst“, erwiderte er, Jenna war wieder da und Onkel Thomas nahm sie sofort in die Arme. „es tut mir sehr leid was ich tun wollte Jenna. Bitte verlasse mich nicht und ich werde dich auch nicht bemuttern. Du bist meine große Liebe, meine gesucht Gefährtin und ich will auch nicht selber sterben“, sagte er, Jenna schaute ihren Verlobten an und nickte lächelnd.
„Schon gut Thomas. Ich hoffe nur du hältst dich auch daran und vergisst es nicht. Außerdem habe ich diese blonde Kellnerin vom Fenster aus gesehen. Sie schleicht auf dem Anwesen herum und ich denke mal, sie führt etwas im Schilde.“ Sofort sprang ich auf, eilte aus dem Wohnzimmer und stürmte aus dem Schloss. Chris war mir gefolgt, wir schauten uns genau um und konnten sie jedoch nicht finden. Plötzlich ertönten Schüsse, ich stand wie erstarrt da und war unfähig mich zu bewegen. Meine Eltern rannten entsetzt auf mich zu, ich kippte nach vorne und mein Vater fing mich auf. Verschwommen nahm ich ihn wahr, fühlte mich wie tot und lächelte schwach. „Chris“, flüsterte ich, schloss die Augen und versank in die tiefe Dunkelheit...

Kapitel 26

Dunkelheit war um mich herum, ich roch die frische Erde und wusste wo ich war. Ich sollte mich erholen, war wohl schwer verletzt gewesen und nun lag ich da. Das Nachrutschen der Erde konnte ich hören, langweilte mich und wollte zu meinem Kind. Plötzlich durchfuhr mich ein grausamer Schmerz in der linken Brust, ich riss die Augen auf und saß aufrecht mit dem Oberkörper aus der Erde. Mein Schrei hallte quer über das gesamte Anwesen, die Eingangstür wurde in der Ferne geöffnet und ich kroch gänzlich aus diesem Erdloch. „Schatz schon gut. Dem Baby geht es gut“, sagte meine Mutter, nahm mich in ihre Arme und hielt mich tröstend fest. „Das weiß ich Mum. Es geht um Chris. Er ist nicht mehr mit mir verbunden“, murmelte ich, meine Mutter strich mir sanft über den Rücken und lächelte mir aufmunternd zu. „Wir werden Chris finden und dann kannst du ihm den Kuss der Unsterblichkeit wieder geben“, sagte sie, ich hob nur die Schultern.
„Das hoffe ich.“ Meine Mutter und ich gingen ins Anwesen, dort stand die gesamte Familie und Jenna nahm mich auch in ihre Arme. „Chris wird gefunden Zoey. Thomas, Lukas, dein Vater und dein Opa suchen ihn bereits“, sagte sie, Tante Melissa trat auf uns zu und gab mir Enrico. Ich musterte meinen Sohn der eine gewissen Ähnlichkeit mit Chris hatte, es brach mir fast das tote Herz und ich musste doch weinen. „Dieses Miststück hat Chris den Kuss der Unsterblichkeit gegeben und jetzt sitze ich hier mit dem Kind alleine. Ich hasse sie“, fluchte ich, Enrico sah mich mit großen blauen Kulleraugen an und fing selber an zu weinen. „Shht mein kleiner Spatz. Daddy wird bald wieder hier bei uns sein und bis dahin werde ich dich beschützen“, beruhigte ich meinen Sohn, Enrico sah mich wieder an und quietschte vergnügt.
Die Eingangstür ging auf, wir schauten in diese Richtung und alle Suchenden kamen erfolglos zurück. „Keine Spur von Chris oder dieser Kellnerin. Als ob sich beide in Luft aufgelöst hätten“, sagte mein Vater, ich seufzte, wandte mich von allen ab und stieg die Treppe hinauf. Im Kinderzimmer von Enrico setzte ich mich in den Schaukelstuhl, hielt mein Baby fest und schaukelte hin und her. Dabei dachte ich an Chris, spürte die Sehnsucht und wollte ihn unbedingt wieder haben. Am Anfang hasste ich ihn, wollte nie etwas mit ihm zu tun haben und mein Leben leben. Doch er hatte niemals aufgegeben, seit Tagen sind wir Eltern und darüber war ich sehr stolz. Doch Chris wurde entführt, ich wurde schwer verletzt und hatte keine Ahnung gehabt, wie lange ich unter der heilenden Erde lag.
Jemand klopfte vorsichtig an die Tür, ich schaute von Enrico auf und meine Mutter trat ein gefolgt von meinem Vater. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte sie mich, mein Vater schloss die Tür und beide setzten sich auf die jeweiligen Stühle. „Naja es ist schrecklich so ein Verlust zu erleiden Mum und am Liebsten würde ich ihn selber suchen. Doch ich kann mein Kind nicht alleine lassen und Jenna braucht mich auch. Also bleibe ich hier und hoffe auf ein Lebenszeichen von meinem Verlobten“, antwortete ich leise, plötzlich klingelte mein Handy und ich hob sofort ab. „Zoey? Hör mir jetzt genau zu.“ Es war Chris, ich setzte mich aufrecht hin und wartete auf das Nächste was er sagen wollte. „Bleibe mit Enrico im Anwesen, denn Carmen diese blonde Kellnerin ist in der Nähe von euch. Sie hat mich hier einfach eingesperrt und zum Glück das zweite Handy von mir nicht gefunden.“
„Wo bist du Chris?“ „In Indien. Genauer gesagt in der Stadt Ahmedabad. Ich muss jetzt aufhören, denn Carmen ist zurück. Vergiss nicht, dass ich dich noch immer über alles liebe und ich erde versuchen, wieder zurück zu euch zu kommen.“ „Okay ich liebe dich auch.“ Die Verbindung war unterbrochen, ich steckte das Handy weg und lehnte mich zurück. „Die Kellnerin heißt Carmen und sie hat Chris nach Ahmedabad entführt“, sagte ich zu meinen Eltern, Enrico quängelte und ich gab ihm die Muttermilch. „Gut dann werde ich mich jetzt mit meinem Vater, Thomas, Lukas und ein paar anderen Vampiren auf den Weg machen. Es wird einige Zeit dauern, also bleibt bitte alle im Anwesen, schließt Abends alles ab und lasst auch niemand unbekanntes rein.
MaryAnn wird noch mit bei euch bleiben, damit ihr nicht ganz so alleine seid“, sagte mein Vater ernst, erhob sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Wir werden Chris schnell wieder zurückbringen und dann kann der Kuss erneut erfolgen“, fügte er noch hinzu, ich nickte und mein Vater verließ das Zimmer. Ich legte Enrico in sein Körbchen, deckte ihn liebevoll zu und beobachteten ihn. „Sie werden Chris schon heil wiederbringen und dann werden wir uns Carmen vornehmen. Genau wie damals als Amanda dieselbe Tour abzog. Nur hat sie dich entführt und Carmen will Enrico nicht. Sie weiß, dass es dieses Mittel gibt und will selber von Chris ein Kind haben. Das Ganze wiederholt sich einfach und das ist schlimm“, sagte meine Mutter, ich schaute sie an und lächelte schwach. „Das wird sie niemals schaffen und wenn doch, dann reiße ich ihr den Kopf ab.“
Meine Mutter lächelte, wir verließen leise das Zimmer und gingen nach unten wo alle im Wohnzimmer saßen. Jenna hatte die Beine hochgelegt, aß eine Fischsemmel und lächelte mir aufmunternd zu. „Schläft der Kleine?“, fragte sie mich, ich setzte mich neben sie auf das Sofa und sah erst jetzt, dass ihr Bauch in den letzten Tagen doch ziemlich gewachsen war. „Wie lange lag ich denn unter der Erde?“, fragte ich, sah die Anderen an und meine Grandma lächelte mir zu. „Genau vier Tage. Carmen hat dich mit diesen Silberkugeln sehr schwer verletzt und Thomas war dann der Meinung um dich zu retten, müsstest du unter die heilende Erde. Das hat auch gut geklappt, obwohl du eigentlich noch etwas länger da unten liegen solltest“, antwortete sie mir, ich lehnte mich zurück und nickte langsam. „Wahrscheinlich wäre das wohl auch so gekommen, wenn Carmen nicht den Kuss der Unsterblichkeit angewendet hätte. Jetzt bin ich von Chris gelöst und sie will ein Kind von ihm.
Durch diesen heftigen Schmerz bin ich raus gekommen und jetzt kümmere ich mich um Enrico bis Chris wieder da ist.“ Jenna war fertig mit dem Essen, Tante Melissa brachte den Teller weg und meine beste Freundin lächelte mich an. „Und jetzt? Ich bin ja nicht müde oder sonst irgendetwas und kann jetzt noch etwas tun“, sagte sie, ich gluckste und hob nur die Schultern. „Ich weiß es leider nicht Jenna, denn das Anwesen dürfen wir nicht verlassen und müssen hier bleiben.“ Jenna blies die Luft aus, verdrehte die Augen und war enttäuscht. „Na ganz toll! Ich will hier aber nicht vor Langeweile sterben“, knurrte sie, ich erhob mich und zog sie mit auf die Beine. „Dann gehen wir eben in den Pferdestall und streicheln ein paar Pferde solange du möchtest“, entschied ich, Jenna war überglücklich und umarmte mich freudig. „Eine super gute Idee Zoey.
Ich hole nur schnell unsere Jacken und dann können wir nach draußen gehen.“ Schnell war Jenna verschwunden, Enrico meldete sich und ich ging ihn anziehen. Dann nahm ich ihn mit nach draußen, legte ihn in den Kinderwagen und Jenna hakte sich bei mir unter. „Geht aber nicht zu weit weg und passt gut auf euch auf“, sagte meine Mutter, wir versprachen es ihr sogar und traten nach draußen. Es regnete leicht, wir spazierten den Weg entlang und kamen beim Pferdestall an, welchen wir betraten. Dort begann Jenna einen schwarzen Araber zu streicheln, ich hielt Enrico im Arm und wir blieben noch einige Zeit lang draußen.

Kapitel 27

Nach drei Wochen kamen alle Männer wieder, hatten Chris jedoch nicht mit dabei und ich wurde wieder traurig. „Wir haben wirklich die gesamte Stadt nach ihm abgesucht, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt“, fing mein Vater an, alle setzten sich an den Küchentisch und ich stand an der Arbeitstheke gelehnt. „Das kann doch nicht wahr sein! Es reicht mittlerweile, denn ich habe keine Lust ihn noch länger suchen zu müssen! Ich will Chris jetzt sofort wieder haben“, fauchte ich, hatte die Arme verschränkt und schaute alle an. „Das wissen wir mein Engel, aber du darfst nicht vergessen, dass du noch ein Kind hast und das braucht dich am meisten“, widersprach Tante Melissa, ich knurrte und gab ihr in Gedanken recht. Doch ich brauchte auch Chris, er war jedoch nicht da und irgendetwas musste doch passieren. „Das ist mir sehr bewusst Tante Melissa, aber ich will nicht mehr auf Chris warten, weil ich ihn liebe“, erwiderte ich, war ziemlich sauer und wollte meinen Dickschädel durchsetzen.
„Gehe bitte nicht alleine dorthin Zoey! Ich will dich als beste Freundin nicht verlieren! Jetzt wo ich mich an meine neue Lage gewöhnt habe“, flehte Jenna, ich sah zu ihr hinüber und seufzte schwer. „Ja ist gut verdammt! Dann bleibe ich hier und Chris kann mit Carmen ein neues Kind zeugen“, gab ich nach, verließ wütend die Küche und eilte ins Schlafzimmer von Chris und mir. Dort warf ich mich auf das Bett, knüllte ein Kissen zusammen und war zutiefst traurig gewesen. Ich wollte doch ohne Chris nicht weiterleben, wollte ihn heiraten und mit ihm ewig leben. Leider kam ich nicht weg, da mich niemand gehen lies und vor allem nicht mein Vater. Also schloss ich die Augen, döste und fiel in einen tiefen Schlaf. Babyweinen drang mir irgendwann ins Unterbewusstsein, ich wachte auf und sah, dass es früher Abend war. Also stand ich auf, ging ins Kinderzimmer und holte Enrico aus dem Körbchen. „Kann ich dir behilflich sein?“
Ich drehte mich abrupt um, Chris stand in der Tür und bevor er sich versah, gab ich ihm schon den Kuss der Unsterblichkeit. Chris hatte nichts dagegen gehabt, er genoss es richtig und dann gab ich ihm seinen Sohn. Enrico musterte seinen Vater, quietschte vergnügt und nuckelte wieder am Daumen. „Ich habe euch beide sehr vermisst und Carmen habe ich heimlich verlassen können. Jetzt weiß sie sowieso, dass der Kuss mit ihr ungültig ist“, sagte er, wickelte gekonnt seinen Sohn und ich beobachtete ihn lächelnd. „So etwas ist schmerzhaft. Ich bin früh aus der heilenden Erde erwacht und sofort hatte mich meine Mutter in die Arme genommen“, erwiderte ich, Chris gab mir Enrico und ich reichte meinem Baby die Muttermilch. „Jetzt brauchst du dir keine Sorgen zu machen oder Angst zu haben.
Ich bleibe hier, werde das Anwesen nie wieder verlassen und nachts wird alles abgeriegelt. So wird Carmen keine Chance haben mich zu bekommen.“ Ich lächelte, half Enrico beim Bäuerchen machen und legte ihn schlafen. Danach verließen Chris und ich das Kinderzimmer, gingen nach unten und im Wohnzimmer setzten wir uns auf das Sofa. „Endlich seit ihr Beiden wieder vereint“, fing Jenna an, strich über ihren dicken Bauch und lächelte. „Ich freue mich auch und du musst wohl die Hochzeit verschieben oder?“, erwiderte Chris, Jenna grinste breit und nickte. „Das ist mir sogar ganz recht, denn die Hochzeit geht mir doch zu schnell und die Schwangerschaft eigentlich auch. Nur die kann ich nicht absagen, denn ich bin schon im sechsten Monat und es werden auch noch Zwillinge“, meinte Jenna, ich musste lachen und zwinkerte ihr zu.
„Das schaffst du Jenna. Genau wie ich es geschafft habe.“ „Ich will dich dabei haben Zoey. Bei der Geburt, sofern du nichts dagegen hast.“ „Ich habe niemals etwas dagegen Jenna. Gerne bin ich dabei, wenn es soweit ist.“ „Das ist schön.“ Chris hatte kaum zugehört, hauchte mir heiße Küsse auf den Hals und knabberte an meinem rechten Ohrläppchen. Alle Anwesenden beobachteten das Ganze, mussten schmunzeln und ich kicherte, da es kitzelte. „Hast du etwas bestimmtes vor?“, fragte ich meinen Verlobten, dieser hob mich abrupt auf die Arme und grinste verschmitzt. „Ich hatte schon so lange keinen Sex mehr mit dir gehabt und jetzt will ich es. Also verschwinden wir in unserem Schlafzimmer, solange unser Sohn noch schläft“, antwortete Chris, ich gluckste und er trug mich ins Schlafzimmer. Sanft legte er mich dort in unser Bett, folgte mir eilig und wir küssten uns voller Leidenschaft. Seine Hände ergriffen den Saum meines Pullovers, er zog ihn mir über den Kopf und warf ihn zu Boden.
Mit seinen sanften Lippen küsste er meine Brüste, ich knöpfte sein Hemd auf und sobald ich es ihm ausgezogen hatte, leistete es meinem Pullover Gesellschaft. Ich fuhr mit meinen Händen über diese vielen harten Muskeln, küsste sie sanft und Chris erschauderte. Plötzlich lag er auf dem Rücken, ich saß auf seinem Schoß und lächelte ihn verschmitzt an. „Ich bin jetzt dran und du bleibst ruhig liegen“, sagte ich, zog den BH aus und Chris streichelte meine Brüste, wobei meine Brustwarzen sich sofort aufstellten. „Aber streicheln und küssen darf ich dich oder?“, fragte er mich, ich kicherte, beugte mich zu ihm hinunter und küsste ihn innig. Dann lies ich von ihm ab, wandte mich seiner Hose zu und öffnete diese. Schnell hatte ich meine ausgezogen, saß nur noch im Slip da und befreite Chris von seinen schwarzen Boxershorts. Dann begann ich seine Männlichkeit zu küssen, Chris stöhnte auf und hatte die Hände tief ins Laken vergraben.
Ich verwöhnte ihn nach all meinen Künsten, Chris erzitterte und als er fast zum Höhepunkt kam, hielt ich abrupt inne. Chris hatte zwei Finger in mich geschoben bewegte sie und ich keuchte lustvoll auf. Abrupt lag ich in den Kissen, Chris zerriss meinen Slip und drang endlich erleichtert ein. Für einen kurzen Moment hielt er inne, unsere Blicke trafen sich und er lächelte mich voller Liebe an. Mit sanften Stößen begann er sich zu bewegen, ich kam diesen gerne entgegen und wir kamen dem Höhepunkt gemeinsam näher. Chris spürte ihn sofort, wurde schneller und schon bald schwebten wir endlich auf den flauschigen Wolken davon. Wir kuschelten uns aneinander, deckten uns zu und dösten. Doch nicht lange, denn Enrico weinte bitterlich, Chris zog seine Boxershorts an und holte unseren Sohn ins Schlafzimmer. Ich nahm Enrico entgegen, gab ihm die Muttermilch und wechselte ihm die Windeln. Danach lag Enrico auf einem großen Kissen, hatte die Augen geschlossen und schlief wieder. „Wann wollen wir heiraten?“, fragte mich Chris, ich lächelte und beobachtete Enrico wie er im Schlaf schmatzte.
„Mir wäre es im Frühling ganz gut und das ist in zwei Monaten. Wir haben noch nicht einmal Weihnachten gefeiert und es komplett vergessen“, antwortete ich, zog die Unterwäsche und den Pullover über und blieb dennoch im Bett sitzen. „Stimmt ja. Vor fast zwei Monaten war ja Weihnachten. Es ist so viel in letzter Zeit passiert, aber deinen Geburtstag werde ich niemals vergessen. Der ist auch in wenigen Monaten und ja wir können vorher heiraten. Ich werde gleich Bescheid geben.“ Chris zog noch schnell seine Hose an, verließ leise das Schlafzimmer und ich schaute wieder zu Enrico. Der Kleine hatte noch keine Ahnung gehabt was auf der Welt und in seiner Umgebung passierte. Es war auch gut so, denn er war noch unschuldig gewesen und er sollte noch nicht mitbekommen.

Kapitel 28

„Eine neue Hochzeit und das in zwei Monaten! Wirklich wunderbar und MaryAnn weiß Bescheid“, sagte Tante Melissa am Abend, wir saßen zusammen und ich lächelte. „Na hoffentlich kommen da nicht meine Zwillinge auf die Welt. Dann verpasse ich sonst alles und das wäre wirklich blöd“, meinte Jenna, ich setzte mich neben sie und legte einen Arm um sie. „Das ist nicht schlimm, denn dann unterbrechen wir das Ganze und machen nach der Geburt weiter. Ganz einfach.“ „Okay das klingt gut.“ „Meine Hochzeit war auch schön und mein Fluchtversuch ist fast etwas geworden. Leider war Dante schneller“, fing meine Mutter an, ich grinste und mein Vater schmunzelte. „Tja wir haben unsere Hochzeitsnacht eben vorverlegt und diese war wirklich schön“, sagte er, meine Mutter lachte und schüttelte den Kopf. „Du warst ein gemeiner Vampir gewesen, der mich hierher verschleppt hatte und mir den Kuss aufgezwungen hast.
Noch heute bin ich dir deswegen sauer mein Liebster und könnte dich am liebsten erschlagen“, warnte sie meinen Vater, dieser nickte ernst und seufzte. „Wirst du mir jemals verzeihen?“ „Reden wir in 1000 Jahren noch einmal darüber.“ „Das ist eine sehr lange Zeit.“ „Ja das weiß ich und es ist mir auch bewusst.“ Ich beobachtete das Gespräch meiner Eltern, gluckste und musste schließlich lachen. „Ich komme echt ganz nach dir Mum. Genau derselbe Dickschädel und finde ich cool, dass du am Hochzeitstag abhauen wolltest. Leider war Dad schneller gewesen, du bist verheiratet, hast mich bekommen, wurdest zu einem Vampir und du bist jetzt Oma. Was willst du mehr?“ „Oje was ich mehr will? Diese Frage werde ich naja beantworten. Ehrlich.“ Ich setzte mich aufrecht hin, sah meine Mutter an und alle warteten gebannt.
„Ich würde alles rückgängig machen und ganz von vorne anfangen. Deinen Vater richtig kennenlernen und die Erklärung vom Kuss der Unsterblichkeit hätte ich auch vorher bekommen wollen. Dates haben, der erste Kuss unter dem Sternenhimmel und dann irgendwann die Familie kennenlernen.“ „Also willst du die Scheidung?“, fragte mein Vater, meine Mutter schaute ihn an und lachte herzhaft. „Das hast du jetzt gesagt. Nein ich lasse mich nicht von dir scheiden, denn ich liebe dich noch immer über alles. Und ja ich habe dir verziehen wegen diesem Überfall. Also brauchst du keine Angst zu haben, dass ich dich alten Holzkopf verlassen will.“ Mein Vater atmete erleichtert aus, seufzte und war sichtlich froh gewesen. Als ihm das Wort „Holzkopf“ in den Sinn kam, sprang meine Mum schnell auf und flitzte aus dem Wohnzimmer. Mein Vater folgte ihr, wir hörten meine Mum quietschen und kurz darauf ging eine Tür.
„Na die sehen wir jetzt erst einmal nicht mehr“, bemerkte Onkel Lukas, wir stimmten ihm zu und Onkel Thomas sah mich an. „Wann wollen wir dein Kind impfen? Schließlich sind Vampirkinder fast wie die Menschen und müssen ihr Immunsystem erst noch stärken“, sagte er, ich setzte mich wieder aufrecht hin und hob nur die Schultern. „Wann du Zeit hast Onkel Thomas.“ „Heute noch wenn der Kleine dann wach ist. Ich kann ihn auch gleich mit untersuchen, ob alles in Ordnung ist und er sich gut entwickelt.“ „Klar kein Thema. Ich habe nichts dagegen.“ Nach drei Stunden erschienen meine Eltern wieder, strahlten und Enrico meldete sich. Wie immer wechselte ich ihm die Windeln, gab ihm das Fläschchen da er die Muttermilch nicht mehr wollte und sobald wir fertig waren, ging ich mit ihm auf den Arm zu meinem Onkel. Dieser hatte schon alles vorbereitet, Chris war an meiner Seite und mein Onkel lächelte uns an.
Ich zog Enrico bis zur Windel aus, legte ihn auf die zweite Wickelkommode und mein Onkel begann ihn zu untersuchen. „Mhm. Das hört sich komisch an“, sagte er plötzlich, ich sah ihn entsetzt an und wartete gebannt. Onkel Thomas ging zur Tür, rief nach Onkel Lukas und dieser brachte ein Ultraschallgerät. „Was ist denn los? Ist Enrico krank?“, fragte Chris, hielt meine Hand und wartete ungeduldig auf die Antwort. „Einen Moment bitte Chris. Ich sage es euch gleich.“ Onkel Thomas machte ein Ultraschallbild vom Herzen, beugte sich weiter vor zum Bildschirm und nickte wissend. Mein Opa erschien, trat an dessen Seite und musterte das Herz von Enrico. Dann wurde das Gerät ausgeschalten, mein Opa wischte die Creme weg und Onkel Lukas nahm Enrico mit aus dem Zimmer. „Hallo? Was ist hier los?“, fragte ich, wurde sauer und begann zu knurren.
„Enrico hat ein Loch im Herzen, dass sofort operiert werden muss. Habt Geduld und wartet hier auf uns.“ Onkel Thomas ging an uns vorbei, ich sah Chris kurz an und bekam Panik um Enrico. Schnell verließ ich das Zimmer, sprintete die Treppe hinunter und genau in die Arme von meinem Vater. „Shht Zoey. Beruhige dich. Die OP wird gut verlaufen und in ein paar Stunden habt ihr ihn wieder“, flüsterte er, ich versuchte ruhig zu bleiben und nachdem er mich losgelassen hatte, nahm meine Mutter mich entgegen. „Na komm mein Kind. Es wird einige Zeit dauern, bis sie wiederkommen und Enrico bleibt sowieso dort wo sie operieren.“ Meine Mutter zog mich ins Wohnzimmer, drückte mich in den Sessel, setzte sich auf die Armlehne und hielt mich in ihren Armen fest.
Die Stunden zogen sich endlos lange hin, ich war total nervös und konnte es kaum abwarten. Nach drei Stunden reichte Chris mir eine Flasche Blut, ich nahm sie entgegen und trank den Inhalt in Schlücken. Die Zeit dehnte sich, die Nacht brach herein und Jenna machte es sich auf dem Sofa gemütlich. „Ich bleibe hier an deiner Seite Zoey. Beste Freund sollten zusammen halten. Egal was kommt“, sagte sie, ich lächelte und zog die Beine an den Körper. Irgendwann gingen alle nacheinander ins Bett, Jenna döste und ich beobachtete sie. Am Ende waren wir noch alleine gewesen, Jenna schlief schließlich doch noch ein und ich nickte selber weg. Mein Schlaf war Traumlos gewesen, sehr fest und intensiv, woraufhin ich erst gegen Mittag aufwachte. Ich lag verrenkt im Sessel, setzte mich auf, streckte mich und ein paar Knochen knackten im Körper. Jemand trat ins Wohnzimmer, ich schaute hin und Onkel Thomas sah mich ernst an.
Sofort rutschte mir das Herz in die Hose, ich erhob mich und befürchtete das Schlimmste. „Enrico hat es überstanden Zoey. Er erholt sich sehr schnell und liegt in seinem Bettchen. In einer Woche kann er dann weiterhin normal essen wie es alle Babys in seinem Alter tun und er ist gut entwickelt. Enrico ist jetzt vollkommen da, er beginnt seine Umgebung wahrzunehmen und er brabbelt los“, sagte mein Onkel, ich strahlte und hatte Tränen in den Augen. „Okay.“ Schnell war ich an ihm vorbei gelaufen, rannte die Treppe rauf und kam ins Zimmer von Enrico. Dort war nur Chris, er sah mir entgegen und lächelte. Ich trat neben ihn, er legte einen Arm um meine Taille und ich schaute meinen Sohn an. Enrico schlief zugedeckt, die Narbe war von einem Pflaster bedeckt und das EKG-Gerät piepte leise. „Bald wird er voll da sein und dann werden wir draußen spazieren gehen“, flüsterte Chris, ich nickte und berührte die kleine winzige Hand von Enrico.
Dieser schmatzte kurz, bewegte den Mund und schlief weiter. „Wollen wir noch hier bleiben oder den Kleinen schlafen lassen?“ „Ich bleibe hier Chris. Enrico lasse ich nicht mehr allein, egal wie lange er hier liegt und schläft“, antwortete ich, Chris nickte und gab mir einen Kuss. Dann verließ er das Zimmer, ich setzte mich auf einen Stuhl und blieb noch lange bei meinen Sohn, der sich nicht stören lies.

Kapitel 29

Nach ein paar Tagen konnte ich Enrico wieder auf den Arm nehmen, er war nun aufgeweckter und saugte alles Gesehene in sich auf. Als er fast zwei Monate alt war wurde die Hochzeit zwischen mir und Chris vorbereitet. Jenna war nun im siebten Monat, half jedoch mit und hatte viel Spaß dabei. Onkel Thomas war nicht gerade begeistert, sagte jedoch nichts und schaute nur zu. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht Onkel Thomas. Jenna kennt ihre Grenzen und sie weiß was sie tut“, sagte ich als mein Onkel vor der großen Halle stand und zusah, wie Jenna den Boden mit wischte. Enrico war auf meinem Arm, schaute sich um und freute sich. „Ja das ist mir schon klar und doch mache ich mir Sorgen um sie. Schließlich bekommt sie Zwillinge und ich hoffe ganz stark, dass es eine normale Geburt wird. Kein Kaiserschnitt“, seufzte er, ich gluckste und musste kichern.
„Typisch Männer! Ihr macht euch viel zu große Sorgen und dann ist es nicht so schlimm wie es gedacht wurde. Du solltest dich wirklich mal entspannen, ein Buch lesen und abschalten. Nur für eine Weile.“ „Ich denke nicht, dass es funktioniert Zoey.“ „Dann strenge dich mal an Bruderherz“, warf mein Vater ein, trat an unsere Seite und nahm Enrico auf den Arm. „Okay ich gehe ja schon und ihr passt auf Jenna auf. Falls etwas passiert, dann sagt mir sofort Bescheid.“ „Versprochen Thomas und jetzt geh schon und lese ein Buch.“ Mein Onkel verschwand, ich sah zu Jenna und sie war gerade fertig. Jenna drückte den Rücken durch, wischte sich den Schweiß von der Stirn und kam auf uns zu. „So fertig mit dem Wischen und ich gehe etwas essen, da ich tierischen Hunger habe“, fing sie an, ich kicherte, sie hakte sich bei mir unter und wir gingen in die Küche.
Dort kochte meine Mutter mit meiner Grandma das Essen, Jenna schnupperte in der Luft und lies sich am Küchentisch nieder. „Das Essen ist gleich fertig Jenna. Nur noch zwei Minuten“, sagte meine Mutter, sah zu Jenna und meine beste Freundin nickte wehmütig. „Hoffentlich sterbe ich in den zwei Minuten nicht vor Hunger! Ich halte es fast nicht mehr aus“, warf Jenna ein, ich leistete ihr Gesellschaft und lächelte darüber. „Das wollen wir natürlich nicht Jenna und sind jetzt auch schon fertig“, meinte meine Oma, tat etwas auf einen Teller und stellte ihn Jenna hin. Diese nahm das Besteck, begann zu essen und war erleichtert. Mein Vater erschien, hatte Enrico noch immer auf den Arm und gab ihn mir. „Ich muss jetzt mal mit Chris ein ernstes Gespräch führen wegen Carmen“, sagte er nur, ich nickte verstehend und er lies uns alleine.
Als Jenna fertig war, lehnte sie sich zurück, atmete tief durch und ihre Kinder bewegten sich gleichzeitig. „Bin ich froh wenn es endlich soweit ist. Mich kotzt diese Schwangerschaft echt an und ich habe keinen Bock mehr“, fing Jenna an, musterte ihren dicken Bauch und seufzte genervt. „Kann ich verstehen. Du bekommst ja auch Zwillinge und das ist echt schwer für dich“, erwiderte ich, Jenna nickte ernst und murrte ohne Unterbrechung. Enrico schmatzte, meine Mutter lächelte und nahm ihn entgegen. „Na du kleiner Fratz? Hast du Hunger?“, fragte sie ihn, Enrico quietschte und freute sich. Meine Grandma machte eine Flasche fertig, gab diese an meine Mutter und sie reichte Enrico die Milch. „In zwei Wochen ist ja schon Junggesellenabschied und wo lässt du deinen Sohn?“, fragte mich meine Mutter, ich zog eine Augenbraue hoch und lehnte mich zurück.
„Ich setze ihn einfach draußen aus Mum. Also wirklich, so eine blöde Frage. Enrico wird so wie immer ins Bett gebracht und ich höre ihn sowieso, wenn er sich meldet. Doch er schläft schon die Nächte durch und wird erst am nächsten Morgen aufwachen“, antwortete ich, meine Grandma lächelte und Jenna musste herzhaft lachen. „Bringt es so etwas, wenn man sein Kind aussetzt?“, fragte sie mich, ich wandte mich zu ihr um und hob die Schultern. „Ich habe keine Ahnung da ich noch nie mein Kind ausgesetzt habe und das werde ich auch niemals machen.“ „Ihr seid wirklich zwei Spaßvögel und das ist schön. Ein Herz und eine Seele, Wie Pech und Schwefel“, fügte meine Mutter noch hinzu, strahlte und Enrico war fertig. Er gähnte herzhaft, meine Mutter sah mich an und ich nickte lächelnd. „Ja du darfst ihn schlafen legen. Ich habe nichts dagegen.“
Meine Mutter erhob sich, verließ mit Enrico die Küche und auch Jenna stand auf. „Ich werde mich jetzt etwas hinlegen und schlafen. Zur Zeit bin ich nur müde und könnte das Bett nicht mehr verlassen.“ Ich lachte kurz, Jenna streckte mir die Zunge raus und lies mich mit meiner Grandma alleine. „Wie geht es jetzt mit Carmen weiter?“ „Ich habe keine Ahnung Grandma. Bis jetzt hat sie sich noch nicht gemeldet.“ „Tja das wird sie sicherlich noch und wir sollten sie aus dem Weg räumen, denn sie schlägt sicher bald wieder zu. Ich spüre es.“ Ich sah meine Grandma leicht besorgt an, nickte langsam und versuchte keine Angst zu bekommen. Doch diese machte sich bemerkbar, vermischt mit aufsteigender Wut und ich atmete tief durch. „Diese blöde Ziege soll sich ruhig zeigen und dann wird sie sterben! Ich lasse niemals zu, dass sie mir mein Leben zerstört! Niemals“, fauchte ich, sprang auf und rauschte aus der Küche.
Ja ich war sauer auf diese Carmen, verließ eilig das Anwesen und schritt zum Pferdestall um wieder ruhiger zu werden. Ich streichelte meinen schwarzen Araber, fühlte die innere Ruhe und es ging mir besser. „Zoey? Es tut mir leid dich an diese dumme Pute erinnert zu haben. Das wollte ich nicht“, entschuldigte sich meine Grandma, ich sah sie an und lächelte schwach. „Schon okay. Du bist nicht schuld daran, dass Carmen so ein Miststück ist und Chris entführt hat. Ich werde sie schon noch in die Finger bekommen und ihr den Kopf abreißen! Das verspreche ich dir“, erwiderte ich, meine Grandma stand nun neben mir und streichelte das gleiche Pferd. „Tu das Zoey! Deine Mutter hat auch um Dante gekämpft und ihn für immer für sich gewonnen.
Amanda wollte deine Mutter aus den Weg räumen, damit sie deinen Vater trösten konnte und ihm den Kuss stehlen konnte. Doch da hatte sie die Rechnung ohne deine Mutter gemacht und ihren Tribut gezahlt. So ähnlich ist Carmen auch. Und...“ Meine Grandma hielt in der Bewegung inne, hatte große Augen bekommen und nickte langsam. „Natürlich! Jetzt wird mir so einiges klar“, flüsterte sie, ich beobachtete sie und wartete ab, was ihr klar geworden ist. Doch meine Grandma wandte sich von mir ab, lief nach drinnen und da ich neugierig geworden war, folgte ich ihr. In der Eingangshalle kamen alle zusammen, selbst Jenna war anwesend und meine Grandma nickte allen zu.
„Ihr wisst es nicht so genau, aber es ist alles sonnenklar. Amanda war damals schwanger gewesen in diesem einen Jahr wo sie herumreiste und kurz bevor sie zurückkam, hatte sie ein Kind auf die Welt gebracht. Ich habe bei der Geburt geholfen und ihr Kind hieß Carmen. Amanda hatte damals schon von diesem Mittel für Vampire gewusst und es auch benutzt. Da Amanda aber jetzt tot ist, will ihre Tochter Carmen Rache an Emma nehmen und ihrem Kind Zoey das Leben zerstören. Emma ist ihr nicht wichtig, sonder Zoey und sie setzte alles daran, um ihr zu schaden. Das ist der wahre Grund, wieso Carmen so versessen darauf ist, dass Zoey leidet“, erklärte sie uns, alle sahen mich an und ich grinste bösartig. „Dann lasst sie ruhig kommen und gegen mich antreten. Die Hochzeit bleibt bestehen und ich werde ab Morgen trainieren, damit ich bereit bin“, sagte ich ernst, duldete keinen Widerspruch und alle waren einverstanden.

Kapitel 30

Schon am nächsten Morgen trafen wir uns alle in der Trainingshalle und Onkel Lukas hatte sich bereit erklärt mich zu trainieren. Die Trainingshalle war genauso aufgebaut wie die in der Nähe von London im Anwesen, mein Onkel und ich zogen Schuhe und Socken aus und begaben uns auf die Matten in der Mitte der Halle. „Okay Zoey. Es läuft wie folgt ab. Ich werde dich angreifen und du versuchst dich zu wehren“, sagte mein Onkel, ich atmete tief durch und nickte kurz. Wir nahmen die Kampfeinstellung ein, ich lies meinen Onkel nicht aus den Augen und wartete ab. Plötzlich war er verschwunden, ich bekam einen Schlag gegen den Kopf und krachte mit einem kurzen Schrei auf die Matten. „Du solltest dich konzentrieren Zoey, denn Carmen hat es jahrelang gelernt zu kämpfen“, sagte mein Onkel, ich rappelte mich auf und blieb mit dem Rücken zu ihm stehen.
„Zoey alles okay?“ Mein Onkel trat an mich heran, ich schwieg und nutzte die Gelegenheit. Ich wirbelte herum, packte meinen Onkel am Hals und brachte ihn auf die Matten. Ich saß auf ihm drauf, sah ihn ernst an und knurrte tief in der Kehle. „Du solltest vorher nachdenken, bevor du mich fragst, ob alles okay ist Onkel Lukas“, warnte ich ihn, lies von ihm ab und trat einen Schritt zurück. Onkel Lukas erhob sich, richtete seine Sachen, hustete kurz und grinste breit. „Du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen Zoey. Genau wie deine Mutter und naja... Sie hatte damals etwas getroffen was sehr schmerzhaft war und das selbst für mich als Vampir“, lebte er mich, ich lachte und hatte einen schelmischen Blick angenommen. „Kein Angst Onkel Lukas, Carmen ist kein Mann und dort kann ich sie nicht wirklich verletzen.“ Mein Onkel nickte, wir nahmen wieder die Ausgangsposition ein und trainierten den ganzen Tag mit Zuschauern.
Endlich war der Junggesellenabschied da gewesen, Jenna freute sich und war begeistert. Der männliche Part der Familie verschwand mit Chris in der Stadt und wir Frauen machten eine Pyjamaparty, welche meine Mutter vor ihrer Hochzeit genauso hatte. Selbst meine Grandma war dabei, hatte Menschenblut mit Alkohol vermischt und teilte die Gläser auf. Jenna hatte Orangensaft, seufzte und sah uns wehmütig an. „Jetzt weiß ich warum ich noch nicht schwanger werden wollte. Langsam reicht es auch“, murrte sie, nippte an ihrem Orangensaft und sah nicht glücklich aus. „Du hast es doch bald geschafft Jenna und dann bist du eine Mummy“, lächelte MaryAnn, Jenna hob eine Augenbraue hoch und verengte die Augen. „Ich bin jetzt mal ehrlich MaryAnn! Ich wollte jetzt noch keine Kinder haben, denn ich fühle mich zu jung und sobald sie auf der Welt sind, kannst du sie gerne haben“, fauchte Jenna, erhob sich und rauschte davon.
„Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte MaryAnn, sah uns an und ich lächelte ihr entgegen. „Sie ist genau wie ich. Ich wollte auch noch kein Kind haben und nun gehe ich mal nach ihr schauen“, antwortete ich, stellte mein Glas weg und machte mich auf den Weg nach oben. Sachte klopfte ich an die Tür des Schlafzimmers, wartete und lauschte. Dann trat ich ins Zimmer, fand Jenna im Bett und sie schluchzte nur noch. „Zoey ich will die Kinder nicht haben! Ich bin noch nicht soweit“, brachte sie raus, sah mich an und hatte rote verweinte Augen bekommen. Ich setzte mich auf das Bett, nahm sie in die Arme und tröstete sie. „Shht Jenna! Es gibt sicherlich eine Lösung und falls du das Gefühl hast überfordert zu sein, dann komm zu mir. Ich werde dir immer helfen“, sagte ich, Jenna wischte sich die Tränen weg und nickte langsam. „Danke Zoey und jetzt habe ich dir alles versaut oder?“
„Ach was das hast du nicht.“ „Okay.“ Jenna stieg aus dem Bett, hakte sich bei mir unter und hielt plötzlich inne. „Was hast du?“ „Oh Gott es ist geht los. Die Zwillinge sind unterwegs“, brachte sie raus, ging zu Boden und ich rief meinen Onkel an. „Hallo Zoey, was gibt es denn?“, fragte er, ich half Jenna auf das Bett zurück und sie bekam die Senkwehe. „Es geht los Onkel Thomas. Deine Kinder sind auf dem Weg. Jenna hat die Senkwehe gerade gehabt.“ Ein Tuten drang mir an die Ohren, ich schaute das Handy an und hob nur die Schultern. Ich legte es zur Seite und wollte Jenna ins Geburtszimmer bringen, doch sie hatte sich schon zurecht gelegt und ich sah das erste Kind. Sofort half ich ihr, das Baby war da und ich wickelte es in die Bettdecke wo es schrie. Die Tür knallte, mein Onkel stürmte das Schlafzimmer und ich hatte gerade dem zweiten Baby geholfen.
„Jenna“, rief mein Onkel, meine Grandma und meine Mum nahmen die Zwillinge und säuberten diese. Jenna war erschöpft, lächelte und schaute mich an. „Danke, dass du mir geholfen hast“, bedankte sie sich bei mir, ich lächelte sie an und mein Onkel säuberte sie liebevoll. Sobald alles hergerichtet war, bekam sie die Zwillinge und Jenna musterte ihre Babys. „Und wie heißen sie jetzt?“, fragte ich meine Freundin, diese sah mich an und seufzte. „Der Junge heißt Fabrizio und das Mädchen heißt Lucy“, antwortete sie, gab ihren Zwillingen die Muttermilch und war danach sehr erschöpft. Sie schlief sofort ein, wir legten die Babys in die Betten und diese schliefen ebenso. Wir verließen das Schlafzimmer, gingen in den Saal und ich lächelte. „Das war echt cool gewesen. Ich bin keine Hebamme, aber ich habe ihr bei der Geburt geholfen.
Einfach nur wow“, fing ich an, trank einen Schluck vom Blut und lächelte fröhlich. „Das hast du gut gemacht Zoey. Möchtest du nicht Hebamme lernen?“ Ich sah meine Grandma an, schüttelte mit dem Kopf und seufzte. „Nein danke aber das sollte nicht immer sein. Außerdem braucht Jenna meine Hilfe mit den Babys. Sie will die Zwillinge nicht haben“, erwiderte ich, Onkel Thomas war entsetzt und setzte sich auf einen Stuhl. „Das habe ich nicht gewusst oder jemals geahnt. Sie hat es auch nie erwähnt und deswegen dachte ich, sie freute sich genauso auf die Zwillinge wie ich“, murmelte er, war wirklich geschockt und Onkel Lukas versuchte ihn zu trösten. „Mache dir mal keine Sorgen Thomas. Jenna hat eine Phase die sie jetzt durchmacht und von uns allen die Hilfe braucht. Besonders Zoey wird ihr zur Seite stehen und ihr mit unter die Arme greifen.“ „Was ist aber, wenn Jenna kein Vampir werden will? Ich halte das nicht aus.“ Onkel Thomas sprang auf, verließ die Halle und kurz darauf das Haus.
„Ist es meine Schuld, weil ich es gesagt habe wegen Jenna?“, fragte ich, alle sahen mich an und schüttelten mit dem Kopf. „Nein Zoey, es ist nicht deine Schuld. Irgendwann hätte er es auch herausgefunden“, antwortete mein Vater, ich nickte und Chris legte einen Arm um meine Taille. „Wollen wir ins Bett gehen? Morgen früh um sieben Uhr wird sich Enrico wieder melden und da müssen wir aufstehen“, sagte er, ich lächelte und gab ihm einen Kuss. „Ja okay und übermorgen heiraten wir Beide. Danach die Flitterwochen in Deutschland in Berlin. Das ist ein ganz neuer Ort für uns und ich bin mal gespannt, was man so sehen kann“, erwiderte ich, Chris lächelte und nickte zustimmend. „Dann geht ins Bett ihr Beiden und schlaft gut“, sagte meine Mutter, wir nickte und verließen selber die Halle. Kurz darauf hatten wir unsere Sachen ausgezogen, schlüpften unter die Decke und kuschelten aneinander. Dann entspannten wir uns, ich seufzte und wir schliefen sofort ein.

Kapitel 31

Einen Tag vor der Hochzeit gab es eine negative Nachricht und brachte einiges aus dem Konzept. Enrico meldete sich, ich ging zu ihm und machte ihn für den Tag zurecht. Gerade als ich ihm den blauen Strampler angezogen hatte, trat Onkel Thomas an meine Seite und hielt mir einen Briefumschlag hin. „Der ist von Jenna. Sie ist weg und die Zwillinge alleine“, meinte er nur, ich entfaltete den Brief und las ihn mir durch.

„Hallo Zoey!
Tut mir leid, dass ich abgehauen bin und die Zwillinge da gelassen habe. Sag Thomas, dass ich ihn noch immer liebe und das ich wiederkommen werde. Ich muss erst einmal mit der Situation zurechtkommen und mir der Sache sicher sein. Kümmere du dich bitte um die Zwillinge und keine Angst, ich werde morgen bei der Hochzeit dabei sein.
In Liebe, Jenna!“

Ich schaute vom Brief auf, Onkel Thomas hatte mich beobachtete und ich lächelte ihm aufmunternd zu. „Jenna wird morgen bei der Hochzeit dabei sein und sie liebt dich über alles. Ich soll mich derweil um die Zwillinge kümmern und so wie es sich anhört, haben die Beiden Hunger“, erklärte ich ihm, er nickte und lächelte schwach. „Okay und ich helfe dir. Du kannst das nicht alleine machen, denn du hast selber ein Kind und wärst am Ende überfordert und das als Vampir“, erwiderte er, ich lächelte selber und Chris nahm Enrico auf den Arm. Wir nahmen die Zwillinge, ich wickelte sie und unten in der Küche gaben wir ihnen die Flasche. Als sie fast fertig waren, ging auf einmal die Eingangstür und dann Stille. Ich gab Lucy an Onkel Thomas, trat in die Eingangshalle und dort stand überraschender weiße Jenna. Sie hatte den Kopf gesenkt, rührte sich nicht vom Fleck und schwieg.
Ich ging zu ihr hin, nahm sie in die Arme und sie fing an hemmungslos zu weinen. „Es tut mir leid Zoey. Ich bin einfach abgehauen, habe alles stehen und liegen gelassen und alle enttäuscht“, schluchzte sie, ich hielt sie fest und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Du hast niemanden enttäuscht und ich verstehe dich sehr gut. Es sind Zwillinge geworden Jenna und das ist eine Herausforderung. Du warst mit der Schwangerschaft auch nicht zufrieden gewesen und das ist kein Verbrechen. Also brauchst du keine Angst zu haben und jetzt lache wieder“, erwiderte ich, Jenna sah mich an und nickte langsam. „Jenna ich liebe dich noch immer und es hat dir sicherlich gut getan mal die Gedanken zu sammeln“, sagte Onkel Thomas, nahm Jenna selber in die Arme und gab ihr dann einen Kuss. „Danke und ich bin zurückgekommen, da ich viel Muttermilch zu vergeben habe.
Wie es scheint haben sie schon etwas bekommen.“ „Ja gerade fertig“, meinte Chris, gluckste und plötzlich gab es draußen eine gewaltige Explosion. Alles erschütterte, ich schaute aus dem Fenster und dort stand mein Auto in Flammen. Schnell lief ich nach draußen, schaute mich um und Carmen erschien. „Du hast mir meinen Mann weggenommen und jetzt reicht es. Komm her und trete gegen mich an. Wir kämpfen um Chris“, sagte sie laut, ich blieb auf der Stelle stehen und rührte mich nicht vom Fleck. „Nein das mache ich nicht, denn auf dieses Niveau lasse ich mich nicht ein“, erwiderte ich, verschränkte die Arme und plötzlich hatte sie Enrico auf dem Arm. „Wenn du nicht kämpfst, dann töte ich deinen Sohn!“ Ich knurrte, trat auf sie zu und Carmen verschwand mit meinem Baby im Wald.
Schnell folgte ich ihr, auf der mir bekannten Waldlichtung hatte ich sie gefunden und sie war schon in der Kampfposition. Ohne Vorwarnung griff sie mich an, ich wich gekonnt aus und schlug sie nebenbei zu Boden. Dann trat ich ein paar Schritte zurück, beobachtete Carmen und wartete ab. Enrico saß am Baum gelehnt, verhielt sich ruhig und schaute nur zu. Als Carmen stand, wirbelte sie zu mir herum und war stinksauer. Wieder raste sie auf mich zu, ich wich abermals aus und dieses mal schlug sie zu. Ich krachte zu Boden, Carmen setzte sich auf mich drauf, packte meinen Kopf und riss ihn zur Seite, kurz vor einem Genickbruch. „Jetzt habe ich dich und soll ich dir mal etwas sagen? Chris hat dich nie geliebt, sondern mich und ich bin schwanger von ihm. So wie meine Mutter es bei Dante wollte.
Doch deine Mutter von Schlampe ist dazwischen gekommen.“ Als meine Mutter beleidigt wurde, setzte bei mir das Gehirn sozusagen aus, ich schrie vor Wut und hatte Carmen schnell in der Mangel gehabt. „Jetzt kannst du mit in der Hölle schmoren und deiner Mutter Gesellschaft leisten“, knurrte ich, brach ihr das Genick und lies sie zu Boden fallen. Ein kurzer Kampf was mir ganz recht war, ich setzte mich neben die Leiche und Enrico krabbelte auf mich zu. Ich nahm ihn auf den Schoß, er lehnte sich an mich und ich lächelte. „Alles in Ordnung mein Kleiner. Carmen ist nicht mehr am Leben und wird uns nie wieder etwas antun“, sagte ich und meine Familie kam schnell auf mich zu. „Bist du okay Zoey?“, fragte mich Chris, ich erhob mich und nickte langsam. „Ich habe sie getötet, weil sie meine Mutter beleidigt hatte und das geht nicht.
Da ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt und ich habe ihr das Genick gebrochen“, antwortete ich, Chris war erleichtert und wir gingen zurück zum Anwesen. „Zoey!“ Jenna rannte auf mich zu, fiel mir um den Hals und war sichtlich erleichtert. „Dein Auto ist gelöscht aber total zerstört“, sagte sie, lies mich los und ich sah mein verbranntes Auto. Mir wurde das Herz schwer, ich seufzte und ging langsam auf das verkohlte Etwas zu. Davor blieb ich stehen, musterte das Ding und meine Eltern kamen dazu. „Du bekommst ein neues Auto Zoey. Spätestens nach den Flitterwochen steht ein Neues vor der Tür“, sagte mein Vater, ich nickte wehmütig und Vampire schafften die restlichen Teile weg. „Naja diese blöde Ziege ist jetzt tot und ich habe meine Ruhe.
Niemand beleidigt meine Familie, denn da sehe ich nur noch rot und laufe Amok“, fing ich an, meine Eltern sahen mich an und runzelten die Stirn. „Carmen hat meine Mutter als Schlampe bezeichnet und dass hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Also habe ich ihr das Genick gebrochen und meinen Sohn in die Arme genommen, der zum Glück unverletzt ist“, fügte ich noch hinzu, meine Mutter lächelte und nahm mich in ihre Arme. „Du hast um deine Familie gekämpft wie ich damals dasselbe getan habe, auch wenn ich für kurze Zeit tot war wie dein Vater. Doch wir haben uns für das Leben entschieden und dich gut erzogen. Jetzt sind wir soweit, dass wir dich gehen lassen und du ausziehst.“ „Das klingt aber jetzt verdammt hart. An einen Auszug habe ich noch nie gedacht und jetzt wo ich darüber nachdenke, fällt es mir ehrlich gesagt schwer. Ich würde gerne noch etwas Zeit zum Nachdenken haben wollen.“
„Die bekommst du auch mein Kind. Soviel du möchtest.“ „Gut und jetzt sollten die letzten Vorbereitungen geschaffen werden, damit morgen alles funktioniert.“ „Es ist schon alles geregelt und Chris muss jetzt sowieso gehen. Bis zum Traualtar dürft ihr euch nicht mehr sehen.“ Ich wandte mich zu Chris um, dieser wurde zwischen Onkel Lukas und Onkel Thomas genommen und sie verschwanden, ohne mich noch einmal anzuschauen. Also ging ich ins Anwesen, trank dort eine Flasche Menschenblut und beschäftigte mich zusammen mit Jenna mit Enrico, bis es Zeit war ins Bett zu gehen.

Kapitel 32

Endlich war der Hochzeitstag da, ich richtete an diesem Morgen Enrico her und zog mit Hilfe von Jenna und meiner Mutter das Hochzeitskleid an. Das Kleid reichte bis zum Boden, war strahlend weiß, schulterfrei und goldene Rosen waren darauf genäht. Fast so wie das Kleid meiner Mutter, als sie meinen Vater geheiratet hatte. Tante Melissa schminkte mich, MaryAnn machte meine Frisur, steckte die Haare hoch und nach drei Stunden war ich endlich fertig. Der Schleier folgte, es klopfte an der Tür und mein Vater erschien im Zimmer. „Du siehst genauso bezaubernd aus wie deine Mutter. Ich hoffe nur, dass du nicht auch plötzlich abhaust“, bemerkte er, meine Mutter knurrte und sah meinen Vater mit funkelnden Augen an. „Warte nur ab, bis wir alleine sind. Da kannst du etwas erleben Dante LaMotres“, fauchte sie, verließ mit den Anderen das Zimmer und ich trat auf meinen Vater zu. Dieser reichte mir den Blumenstrauß, ich hakte mich bei ihm unter und wir gingen den Gang entlang. Draußen war herrliches Wetter gewesen, alle Gäste erhoben sich und ich sah Chris in einem schneeweißen Anzug vor dem Altar stehen.
Er sah einfach perfekt aus, ich lächelte und mein Vater führte mich den Gang entlang. Neben Chris blieben wir stehen, mein Vater lächelte ihn an und reichte meine rechte Hand an Chris. „Hiermit gebe ich meine Tochter in deine sicheren Hände, damit sie ein erfülltes Leben hat“, sagte er, Chris nickte und wir wandten uns an den Priester. „Meine lieben Gäste! Heute geht ein junges Paar einen neuen Weg betreten einen neuen Abschnitt in ihrem Leben. Christoph Baker! Möchtest du die hier angetraute Zoey LaMotres zu deiner Frau nehmen? Sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis das der Tod euch scheidet?“ „Ja ich will“, antwortete Chris, lächelte mir zu und ich atmete tief durch. „Zoey LaMotres! Möchtest du den hier angetrauten Christoph Baker zu deinem Mann nehmen? Ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet?“
Ich strahlte regelrecht, alle hielten den Atem an wenn es ginge und ich nickte langsam. „Ja ich will.“ Chris und ich steckten uns die Ringe an, küssten uns jetzt schon und alle mussten lachen. „Kraft des mir verliehenden Amtes, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau.“ Alle applaudierten, Jenna umarmte mich und hatte Tränen im Gesicht. „Ich hoffe du bist auch bei meiner Hochzeit dabei und wenn du von deinen Flitterwochen wiederkommst, dann möchte ich dich bei der Verwandlung zu einem Vampir dabei haben“, sagte sie, ich lächelte und nickte langsam. „Versprochen Jenna und jetzt lass uns die Hochzeitstorte anschneiden“, erwiderte ich, Jenna nickte und später aßen alle von der Torte.
Dann führte Chris mich auf die Tanzfläche, wir begannen zu tanzen und unser Leben war perfekt. Als es später wurde zogen wir uns um, packten alles zusammen und nahmen Enrico mit. Vor dem Anwesen standen alle Gäste, sahen uns an und meine Eltern waren stolz. „Tschüss ihr Beiden, viel Spaß in Deutschland und kommt heil wieder“, sagte meine Mutter, wir versprachen es und stiegen ins Auto. Dann fuhren wir vom Anwesen in Richtung Flugzeug und der neuen Zukunft entgegen...

Impressum

Texte: Alle Rechte gehören mir allein und die Story ebenfalls
Tag der Veröffentlichung: 17.12.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich allen meinen begeisterten Leserinnen des ersten Bandes und allen Vampirfans.

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