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Kapitel 1

Die Sommerferien waren für mich so richtig schön erholsam gewesen und ich hatte viel Spaß gehabt. Als ich wieder zurück im Internat war, brachte ich meinen Koffer ins Zimmer und packte meine Klamotten in den Schrank. Am Ende des Zimmers stand ein drittes Bett in der Ecke, ich runzelte die Stirn und fragte mich wer hier einzog. Als ich mit allem fertig war, ging ich nach draußen, setzte mich auf eine der Liegen und räkelte mich in der Sonne. Da es in Neuseeland warm war und die Sonne viel schien, war ich nicht weiß sondern regelrecht braun. Das Wasser im Pool glitzerte in der Sonne und leichte Wellen schwabbten über den Rand. „Phoebe! Phoebe“, rief jemand, ich drehte mich um und erhob mich. Stokeley kam auf mich zu gerannt, Daniel und Martin schlenderten den Weg entlang und Stokeley umarmte mich freudig. Ich grinste, sah Stokeley an und sie strahlte. „Wie war Neuseeland?“, fragte sie mich, ich gab Daniel einen Kuss und lächelte. „Fantastisch. Sonne pur und kaum Regen“, antwortete ich, Daniel legte einen Arm um mich und Martin grinste. „Genau wie bei mir. Außerdem siehst du gut aus. Nicht mehr so blass und abgemagert“, bemerkte Martin, ich sah ihn an und gab ihm einen Schubs. „Sehr witzig Martin. Das bedeutet dann wohl, dass ich dick geworden bin“, erwiderte ich und Daniel war sofort auf meine Seite. „Du übertreibst Martin. Phoebe ist nicht dick.“ Martin fing an zu lachen, ich verdrehte die Augen und Susan kam auf uns zu. „Hallo Phoebe! Hier bist du also. Ihr habt eine neue Mitbewohnerin und du sollst ihr das Internat zeigen. Außerdem sollst du dich auch um sie kümmern“, begrüßte sie mich und neben ihr erschien ein Mädchen. Als ich sie sah, war ich überrascht und Susan ging wieder. „Du? Also das hätte ich niemals gedacht“, begrüßte ich sie und Paige grinste breit. „Tja das ist eine große Überraschung. Mein Mentor war der Meinung, ich sollte mich ein bischen einklinken und ein Auge auf dich werfen“, erwiderte sie und fing plötzlich an zu lachen.

Ich blickte meine Freunde an und verdrehte die Augen. Stokeley biss sich in die Handknöchel und erstickte somit einen Lachanfall. Martin betrachtete recht interessiert seine Fingernägel und Daniel fand den Pool plötzlich sehr interessant. Ich sah wieder zu Paige, atmete tief durch und lächelte gequält. Sie lachte noch immer, hatte Tränen in den Augen und versuchte sich zu beruhigen. „Ihr wisst schon! Ein Auge werfen. Wie das Auge von Mad-Eye Moody aus Harry Potter. Du verstehst Phoebe?“, fragte sie mich, ich seufzte und nickte. „Ja Paige ich verstehe es. Ich bin ein großer Harry Potter Fan und kenne Mad-Eye-Moody. Ich zeige dir jetzt das Internat“, antwortete ich, packte sie am Arm und zog sie hinter mich her. Paige wehrte sich nicht, ließ sich hinterher ziehen und gluckste hin und wieder. Ich zeigte ihr jeden Winkel des Internats, Paige war total begeistert und am Ende wollte sie alleine im Computerraum bleiben. Mir war es nur recht gewesen, ich eilte in mein Zimmer und atmete tief durch. Stokeley war nicht anwesend, sie war wahrscheinlich bei den Jungs und amüsierte sich. Ich holte ein großes Harry Potter Plakat raus, stellte mich auf mein Bett und hängte es an die Wand. Danach erschien Paige, bestückte ihren Nachttischschrank und bevor sie irgendetwas sagen konnte, ging ich auch schon aus dem Zimmer. Bei den Jungs waren Jean-Pierre-Cloude und Hector, sie erblickten mich und lächelten mich an. „Hallo Phoebe“, begrüßten mich Beide, ich lächelte und setzte mich neben Daniel auf sein Bett. „Hast du es mit Paige geschafft?“, fragte mich Martin, ich nickte und verdrehte die Augen. „Ja fürs Erste. Die ist aber total verrückt und wenn die so weiter macht, dann werde ich auswandern“, antwortete ich und sah kurz aus dem Fenster. „Ach was! Das wirst du schon schaffen und in ein paar Tagen, hat sie sich eingelebt“, meinte Daniel und ich sah ihn an. „Kann sein. Aber vielleicht werde ich sie nie wieder los und habe sie ewig an der Backe kleben.“ Stokeley fing an zu lachen, ich wandte mich zu ihr um und bedachte sie mit meinem Hör-auf-zu-lachen-Blick. Sofort verstummte sie, wurde leicht rot und räusperte sich. „Es tut mir leid Phoebe, aber ich bin froh, Paige nicht zu haben.“ Jean-Pierre-Cloude und Hector fanden das Thema sehr interessant aber lachten nicht. „Ich denke mal sie wird schon wieder normal. Außerdem kommt sie doch von diesem Mentor und soll auf dich extra aufpassen“, meinte Hector schließlich und sah mich an. „Na hoffentlich. Ich habe keine Lust auf ihre Verrücktheit“, erwiderte ich und die Anderen lachten.

Danach unterhielten wir uns noch lange und gingen am Abend zum Abendessen. Paige saß schon an einem der Tische und war allein. Als sie uns jedoch erblickte, strahlte sie und winkte uns zu. Abrupt blieb ich stehen, sah zu ihr rüber und schwieg. „Was ist denn jetzt los?“, fragte Stokeley die gegen mich gelaufen war und nun ihr Tablett festhielt. „Auf keinen Fall setze ich mich zu der hin“, antwortete ich und suchte nach einem anderen Platz. „Ach jetzt hab dich nicht so. Du überstehst das schon“, meinte Daniel und lächelte. „Wie ihr meint.“ Wir gingen zu Paige, setzten uns dazu und begannen zu essen. „Und wie gefällt dir bis jetzt das Internat?“, fragte Martin sie, Paige blickte auf und grinste breit. „Es ist echt schön hier. Mir gefällt das Internat und ich freue mich schon auf den Sport. Volleyball ist meine Leidenschaft“, antwortete sie und aß nebenbei ihren Nudelsalat. Ich blickte zu Stokeley, verdrehte die Augen und atmete tief durch. Sie jedoch lächelte nicht, sah mich streng an und mir verging alles. „Ich bin satt“, murmelte ich, stand auf und brachte mein Essen weg. Danach verschwand ich in der Eingangshalle und lief die Treppen rauf. Im Zimmer schmiss ich mich auf mein Bett und schrie vor Wut in die Kissen. Diese dämliche Paige! Wieso musste die nur so angeben? Ich stand auf, trat auf den Balkon und atmete die warme Luft ein. Danach zog ich mein Nachthemd an, legte mich ins Bett und schlief schnell ein.

Kapitel 2


Am Montagmorgen wachte ich durch meinen Wecker auf und ging gähnend in den Waschraum. Stokeley war nicht mehr da, Paige zu meinem Entsetzen auch nicht und meine Laune sank in den Keller. Nach einer halben Stunde betrat ich dann die Speisehalle und blickte mich desinteressiert um. An einem der Tische saßen Stokeley, Daniel und Martin und lachten über einen Witz von Paige, den sie gerade erzählt hatte. Wut kochte in mir hoch, ich holte mir mein Frühstück, stolzierte an derer Tisch vorbei und setzte mich zu Susan. Immer wieder sah ich zu meinen Freunden, atmete tief durch und seufzte. Nachdem ich gefrühstückt hatte, holte ich meine Schulsachen, ging zum Unterricht und wollte mich neben Daniel setzen als Paige schon auf meinem Platz war. Hinter ihnen saßen Stokeley und Martin und sie unterhielten sich angeregt. Meine Laune sank noch tiefer, wahrscheinlich war sie schon in China, ich ging zu Tina rüber und setzte mich ans Fenster. Immer wieder hörte ich meine Freunde laut lachen, ich war total eifersüchtig und spürte ihre Blicke auf mir. Wieso mussten sie mit Paige zusammensitzen? Weil sie ein Vampir war und ich nur ein Mensch? War es denn eine falsche Entscheidung gewesen? Irgendwann stupste Tina mich an, schob mir einen Zettel zu und lächelte mich an. „Der ist von Martin und ich sollte ihn dir geben“, sagte sie, ich lächelte leicht gequält zurück und entfaltete den Zettel.

„Phoebe,
komme nach dem Unterricht ins Zimmer von Daniel und mir. Ich werde dort alleine sein und möchte gerne mit dir reden.
Martin“

Ich sah zu Martin rüber, er nickte mir kurz zu und ich atmete tief durch. Ganz großes Kino. Was wollte mein großer Bruder wiedermal von mir? Wollte er etwa, dass ich mit Paige Freundschaft schließe? Darauf konnte er sehr lange warten. Ich packte den Zettel weg, es klingelte zur Stunde und der Lehrer erschien. Diesmal war der Unterricht nicht so langweilig, die Stunden vergingen wie im Flug und als es Nachmittag war, brachte ich meine Sachen weg. Langsam ging ich zu dem Zimmer der beiden Jungs, klopfte an und trat ein. Martin war wirklich allein, er stand beim Fenster und lächelte ich leicht an. „Also was ist denn jetzt so wichtig, Martin? Ich habe noch etwas zu tun, denn die Hausaufgaben sind wieder mal sehr viel“, begann ich und setzte mich auf einen Stuhl. „Es tut mir sehr leid, dass wir nicht bei dir waren und nur mit Paige geredet haben. Diese Paige hat uns nämlich ganz schön eingenommen, aber eigentlich hättest du dich auch zu uns setzen können oder bist du etwa eifersüchtig? Denn das brauchst du nicht. Wir sind noch immer deine Freunde und ich dein großer Bruder“, erwiderte mein Bruder, ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn wütend an. „Ach echt? Stimmt ja, ist mir überhaupt nicht aufgefallen“, murrte ich und senkte sogleich traurig den Blick. „Tut mir leid, Martin. Ich habe nur das Gefühl, dass Paige mich von euch weg drängt und setzt sich auch noch neben Daniel. Außerdem redet ihr doch sicherlich nur über Vampire und da ich keiner mehr bin, fühle ich mich regelrecht ausgegrenzt. Ich bin doch kein Vampir mehr.“ Martin setzte sich auf sein Bett, ich ließ mich neben ihn nieder und er nahm mich in seine Arme. „Mach dir keine Sorgen, Phoebe. Wir haben kein einziges Mal über Vampire geredet und das du keiner mehr bist, ist nun wirklich nicht schlimm“, tröstete er mich, gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn und ich lächelte leicht. „Na siehst du? Ich wollte sehen, dass du doch noch lächeln kannst und außerdem hat Paige schon neue Freunde gefunden und sitzt nur noch bei denen. Du hast uns also wieder am Rockzipfel und jetzt gehen wir zu den Anderen und machen unsere vielen Hausaufgaben.“ Ich atmete tief durch, wir standen auf und gingen in die Bibliothek.

An einem der vielen Tische saßen Daniel und Stokeley alleine und schrieben an ihren Aufsätzen. Als sie mich sahen, freuten sie sich und Stokeley zog meine Schultasche hervor. „Ich habe schon mal mitgedacht und dir deine Sachen mit hergebracht“, bemerkte sie, ich bedankte mich bei ihr, Daniel zog einen Stuhl neben sich hervor und ich ließ mich neben ihn nieder. Zusammen machten wir die Hausaufgaben, Stille breitete sich um uns herum aus und wir konzentrieren uns. Als wir fast fertig waren, knurrte neben mir ein Magen, ich sah auf und Daniel errötete sofort. „Tut mir leid aber ich habe Hunger bekommen“, entschuldigte er sich und ich lächelte. „Na dann lasst uns doch etwas essen gehen. Ich habe auch Hunger“, erwiderte ich, wir packten unsere Schulsachen weg und gingen in die Speisehalle. Dort holten wir uns etwas zu essen, setzten uns an einen der Tische und sahen, dass Paige schon neue Freunde hatte und bei denen saß. Als wir gerade zu Abend essen, erschien Susan, setzte an unseren Tisch und seufzte. „Wir haben dieses Jahr eine neue Konkurrentin zur Wahl als Weihnachtsballkönigin“, fing sie an, ich sah auf und wartete darauf, dass sie weiter redete. „Paige wurde auch als Kandidatin aufgestellt“, fügte sie noch hinzu und sah mich traurig an. „Und welcher dämliche Mensch, hat sie gewählt?“, fragte ich und Susan sah sich um. „Naja fast Alle. Wir sind aber auch wieder mit bei der Wahl und müssen auch kämpfen.“ Ich schaute Susan ungläubig an und Martin meinte nur: „Na dann, auf in den Kampf Mädels. Das schafft ihr doch mit links. Nur weil Paige neu ist, muss sie ja nicht unbedingt gewinnen.“ Ich grinste gehässig und Susan erwiderte es. „Okay dann werden wir uns zusammen tun und Paige aus dem Weg räumen.“ Susan stand auf, ging aus der Speisehalle und ich sah ihr nach. Dann blickte ich gedankenverloren auf mein Essen und sprach dann das aus, was mir in den Ferien im Kopf herumschwirrte. „Ich glaube ich werde wieder ein Vampir. Ist sowieso besser als ein dämlicher Mensch.“ Daniel hörte auf zu essen und sah zu Martin. Stokeley lies ihren Löffel auf den Teller fallen und trank erst einmal einen Schluck von ihrem Apfelsaft. „Habe ich was in den Ohren oder hast du gerade gesagt, du willst wieder ein Vampir werden?“, fragte Daniel, sah mich an und ich nickte ernst. „Ich denke wir unterhalten uns dann im Zimmer weiter. Dieses Thema ist für fremde Ohren nicht bestimmt“, mischte Martin sich ein, wir stimmten ihm zu und aßen zu Ende. Danach brachten wir unser dreckiges Geschirr weg, gingen in das Zimmer der Jungs und Daniel schloss hinter uns die Tür.

Wir setzten uns, ich atmete tief durch und meine Freunde sahen mich an. „Also noch einmal für die älteren Vampire unter uns. Du willst wieder ein Vampir werden, obwohl du dann die Königin des Blutes bist“, fing Martin an, ich nickte und erwiderte ernst: „Das ist mir schon klar, Martin. Ich habe Urlaub gebraucht und wollte auch mal wieder spüren, wie es ist ein Mensch zu sein. Nur mir fehlte irgendwie das Leben als Vampir. Es war zwar anstrengend, aber es war auch ein Teil von mir. Ich bin auch diesem Zauberer sehr dankbar, dass er mir geholfen hatte. Nur jetzt bin ich mir 100% sicher und ich will wieder ein Vampir werden.“ Meine freunde blickten sich vielsagend an, wandten sich wieder mir zu und nickten schließlich. „Also schön. Am Besten machen wir die Verwandlung am Wochenende. Da ist genug Zeit und du kannst dich auch erholen. Du weißt ja wie es einem die Kräfte nimmt“, meinte Martin, ich war einverstanden und auch erleichtert. Danach redeten wir noch etwas und später gingen Stokeley und ich ins Zimmer. „Du willst wirklich wieder ein Vampir werden?“, fragte sie mich und hielt mir die Tür auf. Paige war noch nicht da, ich war erleichtert und konnte somit antworten. „Ja will ich. Ich habe lange Zeit zum überlegen gehabt und habe mich darauf geeinigt. Es bleibt dabei und ich werde es auch nicht bereuen.“ „Finde ich toll von dir. Dann können wir wieder zusammen Blut trinken gehen und nicht nur ich allein.“ Wir zogen unsere Pyjamas an, stiegen ins Bett und bevor wir noch irgendetwas sagten, schliefen wir auch schon ein.

Kapitel 3

Die ganze Woche über bereitete ich mich seelisch und körperlich auf meine zweite Umwandlung vor, meine Freunde unterstützten mich und redeten beruhigend auf mich ein. Das brauchten sie eigentlich nicht da ich wusste wie es ablief und dennoch war ich nervös. Ich beantwortete im Unterricht die einfachsten Fragen falsch, konnte mich nicht richtig konzentrieren und als es endlich Freitag war, waren die Lehrer froh, mich zwei Tage lang nicht zu unterrichten. Ich ging deswegen errötend ins Zimmer und stellte meine Tasche in die Ecke.
Danach schlenderte ich langsam zu den Jungs, betrat das Zimmer und Stokeley schloss die Tür ab, damit wir ungestört waren. Martin hatte Alles vorbereitet, das Zimmer etwas abgedunkelt und ich atmete tief durch. Ich holte mein Amulett aus der Tasche, hängte es um und sah meine Freunde an. „Bist du soweit?“, fragte mich Martin und ich setzte mich auf das Bett. Daniel saß neben mir und hielt meine Hand. Ich atmete noch einmal tief durch und beruhigte meine Nerven.
Martin biss sich in den Unterarm, lies sein Blut in einen Kelch tropfen, verschloss danach seine Wunde wieder und trat auf mich zu. Dabei entblößte er seine Zähne und ich schloss meine Augen. Gleich darauf spürte ich den Biss und zuckte leicht zusammen. Daniel hielt mich fest, lies mich nicht los und wenn er es nicht getan hätte, dann wäre ich zusammengebrochen. Nach ein paar Minuten lies Martin von mir ab, drehte sich um und holte den Kelch. Diesen führte er zu meinem Mund und ich trank daraus. Er setzte ihn wieder ab, ich spürte gar nichts mehr und sank endgültig in die tiefe Bewusstlosigkeit...
Irgendwann erwachte ich wieder, setzte mich langsam auf und atmete tief durch. Martin, Stokeley und Daniel waren auf dem Balkon und unterhielten sich mit Marko. Bewusst sah ich auf meinen Unterarm, atmete erleichtert aus und lächelte etwas. Keine Schrift war zu sehen. Ich wartete noch ein paar Minuten, stand dann auf und ging langsam zum Balkon. Meine Freunde hatten mich noch nicht bemerkt, ich lächelte, trat ins Sonnenlicht und Stokeley sprang auf. „Phoebe, wie geht es dir? Alles okay?“, fragte sie, umarmte mich und ich lächelte.
„Ja Alles okay. Mir ist nur etwas unwohl im Magen weiter nichts“, antwortete ich, setzte mich dazu und grinste breit. „Das gibt sich nach einiger Zeit wieder. In ein paar Stunden ist es vorbei und heute Abend kannst du etwas essen“, meinte Martin und ich nickte langsam. „Nagut ich muss wieder los. Es gibt viel zu tun. Man hat E.B. tot aufgefunden“, sagte nun Marko und ich schaute ihn ernst an. „Was? E.B. ist tot? Wer hat ihn denn umgebracht?“, fragte Daniel und stand nun vor seinem Stuhl. „Wir wissen es selber nicht, aber vermuten, dass es eine neue Rasse der Vampire gibt. Sie brechen ihren Opfern das Genick und essen die Eingeweide. So etwas ist noch nie vorgekommen.
Ich glaube es dauert auch nicht mehr lange und es passiert auch hier im Internat. Ihr solltet auf euch aufpassen“, antwortete Marko und verschwand. Wir starrten uns an, schwiegen und hörten nur die Vögel zwitschern. „Das ist ja echt schrecklich. Hört sich an wie aus einem Horrorfilm ab 18. Was ist wenn es wieder so passiert wie im anderen Internat?“, brach Stokeley die Stille und rutschte auf ihrem Stuhl herum. „Das wissen wir nicht. Ich hoffe nur, dass es nicht schon wieder in der Bibliothek passiert so wie damals. Mit dem einen Unterschied, dass in der damaligen Bibliothek die Leichen zerstückelt waren“, gab ich dazu und meine Freunde nickten langsam. Danach schwiegen wir wieder und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. E.B. war also tot.
Es gab jetzt sogar eine neue Rasse von Vampiren. Aber wer war es? Ich starrte zum Pool rüber und dachte intensiv nach. Irgendwann erwachte ich aus meinen tiefen Gedankengängen und meine Freunde erhoben sich. „Also schön. Wer will auch etwas essen?“, fragte Martin und sah erwartungsvoll in die Runde. „Also ich könnte schon etwas vertragen. Auch wenn mir noch immer so komisch ist“, antwortete ich und stand ebenfalls auf. „Schön dann lasst uns gehen sonst sind die guten Plätze weg.“ Daniel nahm meine rechte Hand, unsere Finger verschlangen sich ineinander und wir gingen in die Speisehalle.
Dort holten wir uns etwas zu essen, schauten uns um und liesen uns an einem der noch leeren Tische nieder. Ich sah auf mein Essen, mein Magen knurrte und ich hatte regelrecht Heißhunger. Sofort nahm ich mein Besteck, achtete auf niemanden und begann zu essen. Meine Freunde starrten mich an, ich schluckte den Bissen runter und sah sie an. „Was ist denn?“, fragte ich und sie grinsten breit. „Du hast wirklich einen gesunden Appetit“, antwortete Daniel, ich zuckte nur mit den Schultern und aß ungestört weiter. „Ist doch auch in Ordnung Daniel. Weißt du eigentlich noch, wie du zu einem Vampir wurdest? Du hast danach gegessen wie ein Scheunendrescher und wurdest dicker. Bist du alles wieder abtrainiert hattest“, grinste Martin und ich verschluckte mich vor Lachen.
Dabei erntete ich einen bösen Blick von Daniel, räusperte mich und sah zu Stokeley rüber. Diese erstickt ihr Lachen und trank einen Schluck Apfelsaft. Daniel verengte die Augen, murrte nur und aß stillschweigend weiter. Nachdem wir etwas gegessen hatten, schlenderten wir zurück und genau an der Bibliothek vorbei. In diesem Moment erklang ein markerschütternder Schrei, wir blieben sofort stehen und sahen uns an. „Ich habe es gewusst“, murmelte ich und rannte schnell zurück. „Phoebe warte doch“, rief mir Stokeley hinterher und war sogleich hinter mir. In der Bibliothek war es schon dunkel, ich suchte den Lichtschalter, fand ihn und knipste das Licht an.
Dann ging ich durch die Regalreihen, betrat die Letzte, blieb erschrocken stehen und schluckte schwer. Meine Freunde waren auch endlich da und atmeten pfeifend aus. Das Bild was uns bot war grauenvoll und schrecklich. Ein Mädchen das eine Stufe über uns war lag auf dem Boden und ihr Genick war gebrochen. Ihre Bauchdecke war aufgerissen wurden, die Gedärme waren verschwunden und ich wandte mich ab. „Einer von uns sollte hierbleiben und Wache schieben“, sagte endlich Martin, ich sah ihn an und nickte ernst.
Meine Freunde wussten was mir durch den Kopf ging, wollten protestieren, doch ich schüttelte mit dem Kopf und wimmelte sie ab. „Nun geht schon. Ihr holt Jemanden und ich warte hier.“ Sie nickten etwas unschlüssig, drehten sich um und verschwanden schnell aus der Bibliothek. Ich betrachtete den Körper genauer, nahm alles auf und schluckte wieder. Das war nun wirklich eklig gewesen, grausam dazu und ich musste das Würgegefühl zurückhalten.
Wer würde so etwas nur tun? Und wieso? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen und meine Freunde wussten es auch nicht. Nach ein paar Minuten hörte ich Schritte, drehte mich um und meine Freunde kamen wieder, gefolgt von Professor Bell. „Hier ist die Leiche Professor“, sagte Daniel, ich trat zur Seite und gab den Blick frei. Professor Bell konnte die Leiche sehen, wurde kreidebleich im Gesicht und wandte sich ab. Sie schluckte schwer, suchte Halt am Regal und atmete tief durch. Wir warteten geduldig ab bis sie wieder sprechen konnte und sagte schließlich: „Sie warten bitte hier und ich werde Professor Dragon holen.“
Wir nickten, sie schritt davon und ich atmete tief durch. „Ich weiß nicht wieso jemand so etwas nur tun kann. Sie hat doch wirklich niemanden etwas getan“, murmelte Stokeley und hielt sich auch am Regal fest. „Die Person die das Mädchen umgebracht hatte, überlegt erst gar nicht. Es ist ihr auch egal, wer das Opfer ist“, erklärte Martin und gleich darauf erschien Professor Bell in Begleitung vom Direktor. „Hier ist die Stelle Sir“, sagte sie, trat zur Seite und lies den Direktor näher herantreten.
Professor Dragon schaute sich die Leiche genau an, drehte sich dann zu uns um und sah ziemlich ernst aus. „Am Besten ist es, wenn Sie jetzt ins Bett gehen. Morgen ist sowieso Wochenende“, meinte er, wir nickten, verließen den Ort und kurz darauf lagen wir in unseren Betten.

Kapitel 4

Am nächsten Tag standen wir erst gegen Mittag auf, zogen uns für den Tag an und kurz darauf waren wir in der Speisehalle. Diejenigen die gerade ihr Mittagessen aßen, unterbrachen ihre Unterhaltungen und starrten uns an. Schnell holten wir uns etwas zum essen, setzten uns zu Paige und ich schaute mich um. „Wieso starren die uns so an? Das ist schon richtig unheimlich?“, fragte ich, sah Paige an und sie grinste. „Ihr seid doch diejenigen gewesen, die gestern in der Bibliothek die Leiche gefunden haben. Das hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet“, antwortete sie, ich zog eine Augenbraue hoch und schüttelte mit dem Kopf.
Wir beeilten uns mit dem Essen, brachten unser dreckiges Geschirr weg und verschwanden nach draußen. Die Sonne war an diesem Tage von Wolken bedeckt, kein Lichtstrahl kam hindurch und es nieselte leicht. Gemeinsam schlenderten wir am Wald entlang, hingen unseren Gedanken nach und schwiegen. Nach einiger Zeit erschien Andreas, kam auf uns zugeschritten und strahlte. „Hallo meine lieben Kinderlein. Wie waren eure Sommerferien?“, begrüßte er uns, wir sahen uns an und glucksten.
„Alles in Ordnung mit dir? Hast du Spaßmacher genommen?“, fragte ich ihn, er sah mich an und seine Augen weiteten sich überrascht. Dann blickte er zu Martin, dieser nickte und Andreas nickte. „Du bist ja wieder ein Vampir Phoebe“, bemerkte er, ich grinste breit und nickte zur Antwort. „Ich wollte es selber, denn als Mensch war es ziemlich öde gewesen.“ Andreas pfiff anerkennend durch die Zähne und verstand mich. „Also das ist schon ein Ding. Nicht jeder wünscht sich das Leben als Vampir zurück. Aber jetzt etwas anderes.
Marko hat es euch ja schon erzählt, das E.B. tot ist und es jetzt eine neue Rasse von Vampiren gibt“, redete Andreas weiter, wir setzten uns auf den Rand des Brunnens und ich streckte die Beine aus. „Ja haben wir schon gehört. Gestern Abend haben wir auch die erste Leiche in der Bibliothek gefunden“, berichtete Daniel, Andreas zog die Stirn kraus und wurde ernst. „Das ist überhaupt kein gutes Zeichen und die Fürsten hatten so etwas schon geahnt. Keiner von denen hatte aber gewusst, wann es passieren wird. Jetzt wissen wir es und können etwas dagegen tun. Leider wird es nicht einfach und wir wissen auch nicht wer es ist.
Aber genug davon. Ich muss wieder los und wir werden uns wiedersehen.“ Andreas stand auf, schlenderte davon und verschwand im Wald. „Das wird für uns wiedermal ein hartes Jahr werden“, meinte Stokeley und ich grinste gequält. „Wie das Jahr zuvor. Das war besonders hart für mich gewesen“, murrte ich, wir wandten uns vom Brunnen ab und gingen wir nach drinnen. Unterwegs trafen wir auf Mitschüler die uns anstarrten und uns nicht aus den Augen liesen. „Das ist echt unheimlich“, bemerkte Stokeley und ich stimmte ihr sofort zu.
„Ja du hast Recht, Stoke. Die haben echt nichts besseres zu tun, als uns anzuglotzen, wie im Zoo.“ Wir gingen ins Zimmer von Stokeley und mir und setzten uns auf die Betten. „Hat irgendjemand Lust ins Kino zu gehen?“, fragte Daniel plötzlich und ich sah ihn sofort an. „Und was läuft für ein Film?“ Daniel dachte nach, grinste und schaute schließlich in die Runde. „Wie wäre es denn mit Fluch der Karibik 3? Der soll ziemlich gut sein“, antwortete er und ich lächelte breit. „Das gefällt mir und ich werde auf jeden Fall mitkommen“, sagte ich und zog schnell meine Jacke an. Stokeley und Martin sahen sich an und waren einverstanden mitzukommen. Auch sie zogen sich warm an und wir gingen los. Als wir in der Eingangshalle waren, kam uns Susan entgegen und schwenkte einen Brief.
„Phoebe warte bitte! Hier ist ein Brief für dich angekommen“, rief sie und blieb genau vor mir stehen. Sie übergab mir den Brief, ging wieder und meine Freunde sahen mich gebannt an. „Von wem ist er?“, fragte Martin, ich sah auf den Absender und lächelte. „Dieser Brief ist von Chris“, antwortete ich und steckte ihn schnell in meine Tasche. „Willst du ihn denn nicht öffnen und lesen?“, fragte nun Daniel und ich sah ihn liebevoll an.
„Sollte ich denn? Ich habe heute Abend noch genug Zeit, ihn zu lesen“, meinte ich, wir verliesen das Internat und fuhren in die Stadt. Dort ergatterten wir uns die letzten vier Plätze im Kino und sahen uns den Film an. Als dieser nach einiger Zeit vorbei war, schlenderten wir noch durch die Straßen und gingen eine heiße Tasse Kakao trinken. Als wir in einem Café saßen und unseren Kakao hatten, holten ich den Brief aus der Tasche, öffnete ihn und begann zu lesen.

„Hallo Phoebe!
Wir wollten dich jetzt schon mal fragen, ob du zu Weihnachten zu Hause bist. Da wir eine Weihnachtsparty veranstalten, wollten wir dich ganz herzlich einladen. Wenn möglich allein, damit wir dich auch mal für uns haben. Natürlich wissen wir auch, dass du bei der diesjährigen Wahl zur Ballkönigin schon stehst. Trotzdem hoffen wir, dass du zu Weihnachten zu Hause bist und wir gemeinsam feiern können. Melde dich so schnell wie möglich, wenn du dich entschieden hast. Meine Nummer hast du ja. Bis bald,
dein Chris!“

Als ich fertig war mit lesen, sah ich auf und grinste. „Was ist?“, fragte mich Stokeley, riss mir den Brief aus der Hand und sie lasen ihn mit zusammengesteckten Köpfen. Sobald sie fertig damit waren, schauten sie mich an und waren nicht gerade glücklich. „Das ist super! Wirklich“, brachte Daniel raus und war nicht sehr erfreut. „Hallo? Erde an Daniel! Ich würde wenigstens dich mitnehmen. Außerdem kann ich Chris ja anrufen und es ihm sagen“, erklärte ich, sah meinen Freund an und seine Gesichtszüge hellten sich sofort auf.
„Und was ist mit uns?“, fragte Stokeley und bevor ich antworten konnte, ertönte mein Handy. „Ja?“, fragte ich, sah meine Freunde an und die Stimme von Marybeth ertönte. „Hallo Phoebe! Schön dich mal wieder zu hören. Also nächstes Wochenende soll es ein letztes Mal ziemlich warm werden und da dachten wir, dass wir zelten gehen. Wir treffen uns außerhalb von Berlin und wir haben noch eine tolle Überraschung für euch. Kommt ihr?“ Ich sah zu meinen Freunden, grinste und zwinkerte ihnen zu. „Ja natürlich Marybeth.
Wir freuen uns jetzt schon darauf.“ „Dann ist es also abgemacht. Bis nächstes Wochenende dann.“ Marybeth legte auf, ich steckte mein Handy weg und seufzte freudig. „Und wer war es?“, fragte Martin und sie warteten gebannt auf meine Antwort. „Das mein Lieber war gerade Marybeth gewesen und wir wurden zum Zelten eingeladen, da nächstes Wochenende noch einmal schönes Wetter wird“, erwiderte ich und meine Freunde machten sozusagen Luftsprünge. „Das ist ja echt cool und ich freue mich jetzt schon darauf“, bemerkte Stokeley und grinste breit. Nach unserem Kakao fuhren wir wieder zurück und gingen sogleich zum Abendessen.
Danach verschwanden wir in unseren Zimmern, Stokeley ging noch einmal zu den Jungs und ich packte meine Sachen ordentlich in den Schrank. Dann schlenderte ich auf den Balkon, trat nach draußen und atmete die frische Luft ein. Als ich nur so da stand und in den Himmel sah, bemerkte ich plötzlich ein Leuchten im Wald und starrte auf die Fläche. Ein Löwe trat aus diesem Leuchten, ich rieb mir die Augen und sah wieder hin. Der Löwe kam näher, setzte sich hin und beobachtete mich. Sofort wusste ich wer er war und schüttelte mit dem Kopf.
Der Mentor von Paige also. Er sagte nichts, sah mich nur an und wartete ab. So kam es mir jedenfalls vor. Dabei hatte ich sogar das Gefühl gehabt, innerlich erwärmt zu werden, obwohl es draußen schon kühl war. Der Löwe rührte sich nicht vom Fleck, sah mich noch immer an, war wie eine Statue und ich grinste. Ich mochte den Löwen irgendwie und er kam mir sehr sympathisch vor. Nach einer Weile erhob er sich, wandte sich um und verschwand wieder im Wald.
Kurz darauf kam Stokeley wieder, zog ihren Pyjama an und kroch unter ihre Bettdecke. Ich schloss die Balkontür, war auf einmal sehr müde und gähnte herzhaft. „Ist irgendetwas?“, fragte mich Stokeley, ich sah sie an und schüttelte mit dem Kopf. „Es ist nichts Stokeley. Ich bin nur sehr müde“, antwortete ich, zog auch meinen Pyjama an, stieg ins Bett und bevor Stokeley noch etwas sagen konnte, war ich auch schon eingeschlafen.

Kapitel 5

In der Nacht wurde ich durch einen Schrei geweckt, erschrak und fiel aus dem Bett. „Was ist los?“, murmelte ich und stand schnell auf. „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Stokeley und Paige suchte den Lichtschalter. Als sie ihn hatte versuchte sie ihn anzumachen, aber es funktionierte nicht und sie fluchte leise. „Verdammt! Ich glaube die Sicherung ist durchgebrannt und außerdem ist draußen auch noch ein Gewitter im Gange“, sagte sie und ich ging zur Tür.
Diese öffnete ich, trat auf den Gang und rannte zur Bibliothek. Vor dem Eingang prallte ich plötzlich gegen jemanden und fiel mit einem Aufschrei zu Boden. „Phoebe?“, hörte ich eine Stimme fragen und sah nach oben zur Person. „Martin?“, fragte ich zurück und erhob mich schnell. „Was machst du hier?“ „Ich? Ich habe einen Schrei gehört und bin hierher gekommen. Da ich dachte, dass er von hier kam“, antwortete ich und lief eilig in die Bibliothek. Auch hier ging das Licht nicht, ich tastete mich vor und war sehr vorsichtig. Irgendwann erhellte ein Blitz den Raum und ich erschrak. Wer da auf dem Boden lag,war keine andere Person als...
„Susan“, flüsterte ich, schluckte schwer und hatte Tränen in den Augen. „Phoebe was ist los?“, hörte ich Martin fragen und drehte mich zu ihm um. „Diesmal ist es Susan“, antwortete ich leise und sah wieder auf die Leiche. Wie die Erste war auch Susan das Genick gebrochen wurden und sie hatte keine Gedärme mehr. Sofort hörten wir Schritte, drehten uns um und eine Taschenlampe schwenkte in unsere Richtung.
Wir kniffen durch die Helligkeit die Augen zusammen und erkannten Professor Bell. „Dürfte ich bitte erfahren, warum Sie hier mitten in der Nacht herumschreien und nicht in Ihren Betten sind?“, fragte sie streng, wir traten zur Seite und gaben den Blick auf Susan frei. „Wir haben nicht geschrien, sondern Susan. Sie ist tot“, verteidigte sich Martin und Professor Bell presste eine Hand auf ihren Mund.
Als sie sich einigermaßen gefangen hatte, schluckte sie und flüsterte: „Sie warten hier und ich hole den Direktor.“ Professor Bell drehte sich um und schritt schnell davon. Ich sah ihr kurz hinterher, wandte mich zu Martin um und dann weiter zur Leiche. „Wieso musste sie sterben?“, fragte ich laut und Martin legte einen Arm um meine Schultern. „Ich habe keine Ahnung und wir können auch nicht herausfinden, wer dahinter steckt.
Wir müssen leider abwarten und am Besten Tee trinken.“ Ich nickte beklommen und hörte wie Professor Bell zurückkam. „Hier hinten ist es Professor Dragon. Wie bei der ersten Leiche“, sagte sie und Licht drang zu uns rüber. Professor Dragon schaute zu Susans Leiche, schüttelte nur den Kopf und schickte uns ins Bett zurück. Martin sagte nur gute Nacht, ging den Gang zu seinem Zimmer und war kurz darauf verschwunden. Ich ging ins Zimmer zurück, Stokeley und Paige saßen in ihren Betten und sahen mich gebannt an. „Was ist passiert? Doch nicht schon wieder eine Leiche oder?“, fragte Stokeley und ich nickte leider bestätigend.
„Ja und es dieses mal Susan“, antwortete ich und setzte mich auf mein Bett. „Aber warum ausgerechnet Susan? Und was ist, wenn der Täter immer noch hier im Internat rumgeistert?“, fragte nun Paige und verkroch sich weiter unter ihre Decke. „Ich weiß es leider nicht, aber schlafen kann ich jetzt auch nicht mehr“, erwiderte Stokeley und lehnte sich an das Kopfende ihres Bettes. „Also mir ist es egal was ihr macht, aber ich schlafe noch etwas“, sagte Paige, drehte sich auf die Seite und schlief wieder ein. Ich lächelte leicht, gähnte herzhaft und schloss kurz die Augen.
Bevor ich mich versah, fiel ich auch schon in einen tiefen Schlaf und bekam nichts mehr mit. Die Woche über war es im Internat sehr still, jeder hatte Angst und sie gingen nur noch in Gruppen zu den Zimmern. Am Freitagnachmittag packten wir unsere Sachen und Zelte ein und fuhren raus aus Berlin. Als wir bei unserem Treffpunkt ankamen, standen schon ein paar Zelte bereit und der Grill ebenfalls. Ich schritt mit meinen Freunden darauf zu, wir blieben stehen und ich erblickte meine anderen Freunde. „Phoebe“, rief Marybeth, rannte auf mich zu und umarmte mich freudig.
Auch Danny und Soraja umarmten mich und danach Stokeley, Daniel und Martin. „Sag bloß du bist immer noch mit Daniel zusammen?“, fragte mich Soraja und ich nickte voller Stolz. „Natürlich. Glaubst du etwa ich gebe ihn wieder her? Auf keinen Fall“, erwiderte ich und die Anderen lachten. „Schön das ihr kommen konntet. Später sagen wir euch unsere Überraschung“, meinte Danny und wir bauten unsere Zelte auf. Danach zogen wir unsere Badesachen an, freuten uns und gingen im See baden. Das Wasser war angenehm warm und wir hatten viel Spaß. Ich schlich mich von hinten an Martin ran, drückte ihn unter Wasser und bevor er wieder hochkam, schwamm ich zum Rand und rannte zu einem Zelt.
Martin folgte mir mit Daniel im Schlepptau, sie fingen mich ein, schleppten mich zum See und warfen mich ins Wasser. Prustend kam ich wieder hoch, spuckte Wasser und musste lachen. Am Abend grillten wir gemeinsam, machten ein Lagerfeuer und saßen zusammen. „Also was ist denn nun die Überraschung?“, fragte Stokeley und die Mädels grinsten breit. „Wie sollen wir es euch erklären? Also wir haben unseren Studiumplatz gewechselt“, begann Danny und wir warteten voller Ungeduld. „Also ja... wir sind ab Montag bei euch mit Internat“, beendete Soraja den Satz und wir starrten sie ungläubig an.
„Echt?“, fragte ich und fing an zu grinsen. „Ja echt und das ist unsere Überraschung für euch gewesen. Wir sind endlich wieder ein Team“, meinte Danny und ich sprang freudig in die Luft. „Das ist echt der Wahnsinn! Ich bin ja so glücklich!“ Wir lachten gemeinsam und schmissen noch mehr Äste ins Feuer. Erst als es spät war, krochen wir in unsere Zelte und schliefen auch sogleich ein. Irgendwann wachte ich in der Nacht auf, setzte mich auf und dachte es wäre hell. Stokeley drehte sich in ihrem Schlafsack um, schnarchte kurz auf und lies sich nicht stören. Ohne sie zu wecken, krabbelte ich aus dem Zelt und stand vor dem Löwen.
„Guten Abend Phoebe. Komm gehen wir etwas spazieren“, begrüßte er mich, wandte sich um und ich folgte ihm in den Wald. Dort blieben wir stehen, er drehte sich zu mir um und sah mich an. „Wir haben uns ja schon einmal gesehen und jetzt können wir uns etwas unterhalten. Es ist jetzt sehr wichtig und du musst genau zuhören“, sagte er und ich nickte ernst. „In eurem Internat treibt sich ein Vampir rum und das von einer ganz neuen Rasse. Ihr habt sogar schon die ersten Leichen gefunden und das ist auch erst der Anfang. Es gibt aber auch ein Mittel um ihn zu töten. Irgendjemand muss gegen ihn antreten und umbringen.
Leider hat es bis jetzt noch keiner geschafft, denn sie sind alle gestorben. Es liegt nun in eurer Hand ihn zu töten, denn er ist stärker als Eduard Braxton es war. Aber keine Angst ihr schafft das schon. Also nicht vergessen! Wenn ihr Hilfe braucht, ich bin immer für euch da.“ Der Löwe blickte mir noch einmal tief in die Augen und verschwand dann ins Nichts. Ich sah noch lange auf die Stelle wo er verschwunden war und kehrte dann auch zurück zum Zelt. Als ich wieder lag, dachte ich noch einmal lange darüber nach und schlief dabei ein.

Kapitel 6

Am Sonntag fuhren wir schließlich wieder zurück ins Internat und warteten dort auf unsere Freunde. Gegen Abend trafen sie dann endlich ein und bekamen gleich das Zimmer neben uns. Als wir runter zum Abendessen gehen wollten, erschien Professor Voltek und hielt mich auf. „Warten Sie bitte Miss Martess! Da Susan leider verstorben ist, müssen Sie jetzt die neue Trainerin für das Team sein“, sagte er und ich starrte ihn entsetzt an. „Ähm... das geht leider nicht. Ich bin nicht im entferntesten so gut wie Susan es war. Suchen Sie bitte nach jemanden der Trainer sein möchte“, erwiderte ich und Professor Voltek war enttäuscht.
„Aber Phoebe du bist dich sehr gut darin. Sogar besser als die Anderen“, mischte sich nun Alina ein und ich scharrte mit dem Fuß. „Also schön ich mache es. Aber wenn es nicht klappen sollte, dann suche ich eine neue Trainerin“, gab ich nach und Professor Voltek strahlte. „Dann ist ja alles geklärt. Viel Spaß beim nächsten Training.“ Der Professor schritt davon, Alina strahlte und ging auch von dannen. Die Einzige die nicht darüber glücklich war, das war ich. Wir gingen endlich etwas essen, holten uns jeder ein Tablett und setzten uns an einen der Tische.
„Wieso eigentlich immer ich? Ich kann das einfach nicht“, murmelte ich und starrte auf mein Essen. In meinem Kopf rotierte es und machte auf einmal Klick. So wie ich in diesem Moment mein Essen ansah, überlegte ich stark, mich darin zu ertränken. „Das schaffst du schon. Es ist ja nicht so schwer“, versuchte es Daniel und ich lächelte gequält. Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir in unsere Zimmer und ich seufzte laut auf. Keiner sagte noch ein Wort und wir gingen ins Bett. Mitten in der Nacht wurden wir von grellem Licht geweckt und blickten verschlafen auf.
Paige grinste nur, trat vom Lichtschalter weg und meinte nur: „Ihr solltet unbedingt mitkommen. Ich habe da etwas entdeckt, das solltet ihr euch ansehen.“ Ich schaute zu Stokeley, diese hob nur die Schultern und wir nickten uns kurz zu. Wir verliesen also unsere Betten, zogen die Morgenmäntel an und folgten Paige auf den Gang. Paige führte uns etliche Gänge entlang, blieb schließlich vor einem Klassenzimmer stehen uns zwinkerte uns zu.
„Was ist denn jetzt so wichtig?“, fragte Stokeley genervt, wollte wieder ins Bett, doch Paige legte nur einen Finger auf ihre Lippen und öffnete leise die Tür. Wir sahen durch den Spalt, unsere Augen weiteten sich und wir hielten die Luft an. Im Raum stand der Direktor Dragon und unsere alte Lehrerin Professor Dragon vom letzten Internat. „Das gibt es doch nicht“, flüsterte ich und wir sahen ihnen beim küssen zu. „Die sind ja zusammen und sogar verheiratet“, sagte nun Stokeley und Paige schloss die Tür wieder. Schnell liefen wir zurück ins Zimmer und sahen uns nur an. „Also das war ja mal ein Erlebnis gewesen.
So etwas sieht man einfach nicht jeden Tag. Vor allem nicht jede Nacht“, gab ich zu, Paige grinste und setzte sich auf ihr Bett. „Na habe ich zu viel versprochen? Das war doch eine bessere Entdeckung als diese beiden Leichen oder?“ Stokeley und ich lachten, legten uns wieder in unsere Betten und Paige machte das Licht aus. Am nächsten Morgen beeilten wir uns im Waschraum, zogen uns schnell an und flitzten in den Speisesaal. Dort holten wir uns etwas zum Essen und setzten uns zu unseren restlichen Freunden. „Wir müssen euch unbedingt etwas Neues erzählen“, fing Stokeley an und sie hörten aufmerksam zu. „Letzte Nacht hat uns Paige geweckt und uns zu einem leeren Klassenzimmer geführt. Dort haben wir unseren Direktor und unsere damalige Lehrerin Professor Dragon erwischt.
Die Beiden sind verheiratet und haben sich innig geküsst“, erzählte ich und sie sahen uns überrascht an. „Was? Ich habe es geahnt. Irgendwie musste es ja einen Zusammenhang geben“, meinte Martin und sah gebannt in die Runde. „Oh der Meister der Makabren hat gesprochen. Wenn du es schon vorher gewusst hattest, wieso hast du es denn nicht schon längst gesagt?“, beschwerte sich Stokeley und ich musste grinsen. „Das wäre doch sowieso nicht wichtig gewesen“, erwiderte Martin und erntete gleich mehrere böse Blicke, die ihn verstummen liesen.
„Stoke und Phoebe haben Recht. Das ist wirklich mal etwas interessantes“, sagte Soraja und wir sahen alle zum Lehrertisch. Dort saß Professor Dragon der Direktor und unterhielt sich mit Professor Voltek. „Ich glaube wir behalten so etwas für uns. Es muss ja keiner etwas davon erfahren“, mischte sich nun Marybeth ein und wir waren einverstanden. Als wir fertig mit dem Essen waren, brachten wir unser dreckiges Geschirr weg und gingen zum Unterricht. Im Klassenzimmer hatten wir fast eine Bankreihe für uns, Daniel und ich saßen in der letzten Reihe, Stokeley und Danny vor uns, Martin und Soraja vor ihnen und Marybeth und Paige fast in der Ersten.
Als es zur ersten Stunde klingelte, kam Professor Bell ins Zimmer und hatte jemanden im Schlepptau. Es war ein Junge gewesen mit giftgrünen Augen und blonden kurzen Haaren. Er trug eine blaue Jeanshose, ein weißes Hemd und schwarze Turnschuhe. „Seid alle bitte still. Das ist Darried Balthazar und kommt aus England. Genauer gesagt aus London. Er kann perfekt Englisch und Deutsch reden und geht hier mit auf das Internat“, erklärte sie uns und Darried setzte sich in die letzte Reihe beim Fenster. „Wir haben auch drei neue Mitschülerinnen in unserem Internat und das sind Marybeth, Danny und Soraja. Sie haben ihr Studiumplatz gewechselt, weil sozusagen ihre Schule geschlossen hatte.“
Ich grinste breit, lehnte mich zurück und wusste schon, was ich nach dem Unterricht machen wollte. Zu Darried gehen und ihn über London ausfragen. Das war schon immer meine Lieblingsstadt gewesen aber auch erst seit Harry Potter. Der Unterricht zog sich unmöglich in die Länge, es war ziemlich langweilig und als es endlich zum Ende klingelte, schnappte ich mir meine Sachen und schaffte sie ins Zimmer. Danach rannte ich die Treppen runter und fand Darried draußen am Brunnen. Er war allein, las ein Buch und lies sich nicht stören.
Ich atmete tief durch, trat an ihn heran und räusperte mich. „Hallo!“ Darried sah auf, lächelte und erwiderte nur: „Hallo! Setz sich doch neben mich wenn du magst.“ Puh das Eis war also gebrochen. „Also du kommst aus London oder?“, fragte ich, er schlug sein Buch zu und nickte kurz. Das Buch war Harry Potter und der Halbblutprinz. „Japp und nach deinem Blick zu urteilen, bist du ein Harry Potter Fan stimmts?“, bemerkte er und ich nickte eifrig zur Bestätigung. „Kannst du mir alles über London erzählen? Hast du schon den Darsteller Daniel Radcliffe getroffen?“, fragte ich und er grinste über meine Fragen.
Bei den Premieren war ich jedes Mal dabei gewesen und so etwas muss man gesehen haben“, sagte er und erzählte mir alles bis ins kleinste Detail. Ich hörte aufmerksam zu und stellte mir auch alles genau vor. Nach einer Stunde war er fertig und lächelte. „Wow das ist ja mega cool. Ich würde auch gerne einmal nach London und zu eine dieser Premieren gehen. Meine Eltern haben nur nie zeit dafür und wollen mich auch nicht alleine dorthin lassen. Aber das ist egal.
Du hast wirklich Daniel Radcliffe die Hand geschüttelt?“, erwiderte ich begeistert und Darried nickte vor Stolz. „Ja er war ganz freundlich gewesen“, gab er noch hinzu und wir schlenderten ins Gebäude. Ich mochte Darried und er konnte mich auch ganz gut leiden. Doch da wusste ich jedoch noch nicht, dass Darried ein schreckliches Geheimnis in sich trug.

Kapitel 7

Der September zog eisig an uns vorbei und der Oktober war auch nicht gerade angenehm. Jeder im Internat fasste wieder Mut und freute sich auf das Halloweenfest. Wir taten es ihnen gleich, obwohl ich noch nichts vom Löwen erzählt hatte. Ich fand die Zeit dafür noch nicht reif genug und lies das Thema ruhen. Außerdem war es kurz vor Halloween und wir brauchten dringend Kostüme. Also fuhren wir in die Stadt, verschwanden in einem Kostümladen und suchten uns jeder eins raus. Dort waren etliche Kleiderständer, ich versank darin im wahrsten Sinne des Wortes und fand auch ein Kostüm.
Eine Fee mit Flügeln und Zauberstab. Als ich wieder aus den Kostümreihen raus wollte, blieb ich irgendwo hängen, stürzte zu Boden und ein schwerer Kleiderständer fiel auf mich drauf. „Phoebe wo bist du?“, hörte ich Daniel fragen und ich antwortete mit dumpfer Stimme: „Hier bin ich. Ich glaube ich bekomme eine Beule.“ Eine Hand tauchte auf, ich ergriff sie und wurde rausgezogen. „Oh es tut mir so leid Miss. Hoffentlich haben Sie sich nicht verletzt“, sagte eine aufgeregte Stimme und eine Verkäuferin kam herbeigeeilt. „Nein ist schon okay. Mir ist ja nichts passiert“, erwiderte ich und die Verkäuferin war sichtlich erleichtert.
Durch diesen Vorfall musste ich nur die Hälfte des Preises bezahlen, die Verkäuferin entschuldigte sich noch immer und ich lächelte. Als wir den Laden verließen, gingen wir noch shoppen und kamen am Abend erschöpft im Internat an. „Das war ein anstrengender Tag gewesen“, bemerkte Paige beim Abendessen und gähnte herzhaft. Wir stimmten ihr zu, löffelten unsere Suppe und als wir fast fertig waren, erschien Darried und Paige bekam leuchtende Augen. „Ist er nicht süß?“, fragte sie mich flüsternd und ich musste grinsen. „Ja das ist er und er lächelt dich jedes Mal an wenn er dich sieht Paige“, erwiderte ich und sie wurde sofort rot. Kurz darauf trat Darried an unseren Tisch und sah mich an.
„Könnte ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“, fragte er mich, ich nickte und erhob mich. Dann ging ich mit Darried in die Eingangshalle, wir blieben stehen und ich sah ihn erwartungsvoll an. „Könntest du Paige fragen, ob sie mit mir zum Halloweenfest gehen möchte?“ „Wieso fragst du sie denn nicht selber? Traust du dich denn nicht?“ Energisch schüttelte Darried mit dem Kopf und wurde rot wie eine Tomate. „Also schön ich frage sie für dich. Wozu sind denn Freunde da.“ Darried lächelte freudig, umarmte mich und rannte die Treppe rauf. Kurz darauf erschienen meine Freunde und sahen mich fragend an. „Und? Was wollte der von dir?“, fragte Daniel und war eifersüchtig.
„Ich sollte von ihm aus unsere Paige fragen, ob sie mit ihm zum Halloweenfest geht“, antwortete ich, Daniel entspannte sich sofort wieder, Paige war auf einmal total nervös und trat von einem Fuß auf den Anderen. „Also...ähm... ja natürlich“, murmelte sie und wurde knallrot im Gesicht. „Gut dann werde ich ihm jetzt Bescheid sagen, dass du mit ihm zu diesem Fest hingehst.“ Ich stieg die Stufen rauf, Daniel folgte mir sofort und wollte nicht, dass ich mit Darried alleine war. „Also wirklich Daniel. Du bist ja total eifersüchtig“, bemerkte ich und Daniel schüttelte den Kopf. „Das ist doch gar nicht wahr.
Ich will bloß nicht, dass dir etwas passiert“, sagte er und ich gluckste. „Natürlich, weil ich ja auch ein schwaches kleines Mädchen bin und ich nicht alleine klar komme“, erwiderte ich etwas gehässig und Daniel schwieg beharrlich. Als wir vor dem Zimmer von Darried standen, sah Daniel gekonnt weg und ich klopfte an die Tür. Es dauerte nicht lange als diese geöffnet wurde und Darried vor uns erschien. „Also ich habe Paige gefragt und sie hat ja gesagt“, erklärte ich ihm und er strahlte über das ganze Gesicht.
„Danke Phoebe! Vielen Dank! Ich hätte es nicht alleine gekonnt“, bedankte er sich und umarmte mich stürmisch. Daniel sah erst gar nicht zu, knurrte tief in der Kehle und rauchte innerlich. Als Darried mich wieder los lies, sah er zu Daniel und strahlte. „Ich muss dir gratulieren Daniel. Du hast eine wunderbare Freundin. Respekt! Pass immer gut auf sie auf“, sagte er und verschwand wieder in seinem Zimmer. Ich sah Daniel an, er erwiderte meinen Blick und war nicht minder verblüfft. „Komm gehen wir in unsere Zimmer und was auch immer“, murmelte ich zerstreut und wir liefen eilig zurück.
Ich ging noch mit in Daniels Zimmer und dort trafen wir Martin, Andreas, Hector und Marko an. Wir setzten uns auf Daniel sein Bett, atmeten tief durch und seufzten vernehmlich. „Was ist denn mit euch los? Ihr seht ja aus, als ob ihr den Tod persönlich gesehen habt“, meinte Andreas und wir warfen uns einen Blick zu. Ohne auf die vier Jungs zu achten, sagte Daniel zu mir: „Was hat er damit nur gemeint? Ich passe doch sehr gut auf dich auf. Der hat doch irgendetwas. Das steht schon einmal fest.“ „Du hast Recht, aber was nur? Er ist doch eigentlich ganz nett. Ein bischen blass und hat Ringe unter den Augen aber ansonsten...“
„Ja er ist ganz freundlich und ziemlich gut im Unterricht.“ „Hallo? Hier spricht die Enterprise! Nehmen Sie Kontakt mit mir auf“, warf Martin nun ein und wir sahen ihn an. „Was gibt es denn?“, fragten Daniel und ich gleichzeitig und warteten ungeduldig auf eine Antwort. „Ihr redet und redet und redet und wir würden gerne erfahren, worum es eigentlich geht“, sagte dieses Mal Marko und wir winkten mit einer Hand ab. „Nicht so wichtig. Irgendwann erzählen wir es euch schon noch“, erwiderte ich und die vier Jungs setzten sich uns gegenüber. „Los erzählt schon. Wir sind ganz neugierig“, nervte Andreas weiter und ich erhob mich.
„Gute Nacht alle zusammen und gute Nacht Daniel“, sagte ich, gab meinem Freund einen langen Kuss und ging dann in mein Zimmer. Unterwegs ging plötzlich das Licht aus und ich stand sofort im Dunkeln. „Nicht schon wieder“, knurrte ich und lauschte. Ohne jede Vorwarnung sprang mich etwas an, ich schrie kurz auf und fiel zu Boden. Bevor ich um Hilfe schreien konnte, war das Wesen schon wieder weg und ich atmete tief durch. Da es sowieso sinnlos war ins Bett zu gehen, erhob ich mich und folgte dem Wesen. Dieses lief den Gang entlang wo ich zuvor herkam und sprang die Treppen runter.
Ich schlich leise hinterher, lies dieses Wesen nicht aus den Augen und als es nach draußen rannte, folgte ich schnell. Beim Swimmingpool blieb es stehen, ich duckte mich hinter einen Liegestuhl und erkannte dieses Wesen. Ein Werwolf. Dieser Werwolf schnupperte in der Luft und rannte schließlich weiter. Sofort war ich wieder auf seinen Fersen, der Vollmond erhellte mir den Weg und ich konnte den Werwolf erkennen. Der Weg führte in den Wald, ich überlegte wer dieses Tier war, es schnüffelte wieder in der Luft und kurz darauf war es verschwunden.
„Mist“, fluchte ich, wandte mich um und ging zurück ins Internat. Wer war er wirklich und warum hatte er mich nicht angegriffen? Leider wusste ich darauf keine Antwort, wollte es aber herausfinden und es war mir egal, ob es mein Leben kosten würde...

Kapitel 8

Endlich waren die Herbstferien da und ich konnte ausschlafen. Leider war das am ersten Ferientag nicht so. Ich träumte gerade noch etwas schönes, als ich plötzlich ein Geräusch hörte und dadurch aufwachte. Abrupt saß ich aufrecht im Bett und schaute mich um. Auf Stokeleys Bett saß Marko und grinste mich an. Ich sah auf meinen Wecker, runzelte die Stirn und blickte wieder zu Marko rüber. „Sag mal was machst du hier? Weißt du eigentlich wie spät es ist? Es ist gerade sieben Uhr und ich habe Ferien“, murrte ich und starrte meinen Fürsten böse an.
„Ich habe mich bloß aus Langeweile hierher gesetzt“, antwortete er, ich warf ein Kissen nach ihm, er bekam es ins Gesicht und lächelte immer noch. „Sag schon die Wahrheit warum du hier bist.“ Marko lächelte noch immer, ich wurde sauer und dieses Grinsen war wirklich nervig. Als er noch immer nichts sagte, verließ ich das Bett, schnappte mir meine Sachen und ging zum Waschraum. Dort putzte ich mir meine Zähne, wusch mein Gesicht und kämmte danach meine Haare. Schnell zog ich mich an, brachte meine Waschsachen weg, Marko war verschwunden und ich schüttelte nur mit dem Kopf.
Langsam ging ich runter in die Speisehalle, holte mir etwas zum essen und fand meine Freunde fröhlich schwatzen. „Guten Morgen Phoebe, hast du gut geschlafen?“, fragte mich Danny und ich grinste leicht. Ich löffelte meinen warmen Haferbrei und trank dazu meinen Kakao. Als ich fast fertig war, erhoben sich Marybeth, Soraja und Danny und wir sahen sie fragend an. „Wir wollen etwas raus an die frische Luft und sind dann so gegen Mittag wieder hier“, meinte Soraja, wir nickten und sie verschwanden. Endlich konnte ich meiner Wut freien Lauf lassen. „Was fällt diesem Marko eigentlich ein, mich so früh zu wecken?
Es sind Ferien und da habe ich doch auch mal das Bedürfnis, auszuschlafen“, beschwerte ich mich und meine Freunde sahen mich erstaunt an. „Marko war bei dir? Was wollte er denn?“, fragte mich Stokeley, ich sah sie an und hob nur die Schultern. „Marko wird dann vorbei kommen und da können wir ihn ja fragen“, meinte Martin, wir beendeten das Frühstück und gleich darauf erschien Darried. Er sah sich um, ich musterte ihn und erschrak innerlich. Ein Aussehen hatte sich total verändert. Er trug zwar immer noch seine normalen Sachen, doch sein Haar war zerzaust, er hatte Ringe unter den Augen und sah ziemlich erschöpft aus.
Meine Freunde folgten meinem Blick und ihre Münder öffneten sich vor staunen. „Was ist denn mit Darried los? Er sieht ziemlich fertig aus“, bemerkte Paige und erhob sich. Ich tat es ihr gleich und schritt auf Darried zu. Sofort bemerkte er mich, lächelte schwach und zerzauste noch mehr sein Haar. „Geht es dir gut? Du bist so abgemagert und du hast Ringe unter den Augen“, fing ich an und betrachtete Darried genauer. Dieser lies seine Schultern hängen, atmete tief durch und versuchte gelassen zu sein. Leider funktionierte es nicht so gut und er gab es auch auf.
„Ich habe nur schlecht geschlafen. Das ist auch alles. Die Sache mit den Opfern lässt mich kaum ein Auge zumachen“, wich er mir irgendwie aus und ging wieder. Ich sah ihm stirnrunzelnd nach und Fragen kamen auf. Was hatte er nur? Wieso wich er mir aus? Und wer war dieser Werwolf? „Phoebe kommst du mit? Marko müsste jetzt im Zimmer sein“, riss Martin mich aus meinen Gedanken und ich folgte ihm langsam. Im Zimmer der Jungs waren Hector und Marko und sie saßen auf den Betten. „Na hat es dir Spaß gemacht, mich heute Morgen schon aus den Federn zu holen?“, fragte ich sofort den Fürsten und starrte Marko böse an.
„Wie bitte? Heute Morgen bei dir? Das kann nicht sein, da ich die ganze Zeit in der Vampirhöhle war. Hector kann es sogar bestätigen“, antwortete er mir, ich zog eine Augenbraue hoch und setzte mich. „Wenn du es nicht warst wer dann?“, fragte Stokeley, sah Marko an und dieser hob nur die Schultern. Plötzlich kam mir da etwas in den Sinn und ich sah alle an. „Ich denke es war diese neue Rasse von Vampir und mir scheint er kann sich in andere Personen verwandeln, um uns in die Irre zu führen“, sagte ich ernst und sie blickten in meine Richtung.
„Mhmm da könntest du Recht haben. Er hat sicherlich etwas vor und hat dich deswegen nicht umgebracht. Vielleicht braucht er dich sogar für irgendetwas“, meinte Martin und sah streng in die Runde. Daniel saß neben mir, nahm sofort meine rechte Hand in seine und war sehr angespannt. „Der spinnt wohl! Ist der vielleicht der Sohn von E.B. oder so?“, fragte ich, Daniel strich mit dem Finger über meinen Handrücken und die Anderen hoben nur die Schultern als Antwort. Schließlich stand Marko auf, wandte sich zum Fenster und verschwand ohne ein Wort. Hector musterte mich leicht besorgt, ich sah in seine Richtung und er lächelte.
„Ich werde ihm mal folgen.“ Wir nickten, Hector ging auch und Martin erhob sich. „Am Besten wir lassen diese Sache erst einmal ruhen und wenn es wieder passiert, dann greifen wir ein“, sagte schließlich Martin und wir waren einverstanden. Zusammen verbrachten wir die Zeit draußen und gingen gegen Mittag wieder in die Speisehalle. Danny, Marybeth und Soraja saßen schon an einem der Tische und wir setzten uns zu ihnen hin. „Und wie war es draußen an der frischen Luft?“, fragte Stokeley und Danny antwortete darauf: „Kalt und nass. Aber wir freuen uns schon auf das Halloweenfest.“
„Stimmt das ist ja schon morgen Abend“, bemerkte ich und sie nickten eifrig. Nach dem Mittagessen holte ich meine Schulsachen, ging in die Bibliothek und machte meine Hausaufgaben, die wir über den Ferien bekommen hatten. „Wir haben doch noch bis nächste Woche zeit und du willst jetzt schon damit anfangen?“, fragte mich Daniel und ich nickte ernst. „Ja natürlich. Glaubst du etwa ich warte bis zum Ferienende?“, antwortete ich und mein Freund wurde sofort still. „Also schön dann mache ich auch mit.“
Daniel holte seine Sachen auch, wir setzten uns an einen der leeren Tische und waren bis spät in der Nacht über den Hausaufgaben. Als wir endlich fertig waren, packten wir unsere Sachen in die Taschen und wollten gehen, als das Licht plötzlich ausging. „Was ist denn jetzt los?“, fragte ich und war stehen geblieben. Daniel stand genau hinter mir, spitzte die Ohren und auch ich lauschte gebannt. Hinter uns ertönte ein Rascheln, ich wollte mich umdrehen, als ein dumpfer Schlag folgte. Daniel sackte automatisch zu Boden, ich schaute mich um und war auf der Hut.
Über Daniel erschien eine Person mit roten Augen und diese sah mich an. Ihre weißen Zähne blitzten auf und sie kam direkt auf mich zu. Ich wich automatisch zurück, umklammerte meine Schultasche und suchte den Ausgang.
„Endlich habe ich dich“, sagte diese Person, packte mich an den Armen und bevor ich schreien konnte, hauchte sich mich auch schon an. Ich glitt genauso zu Boden, sah alles nur noch verschwommen und wurde bewusstlos. Als ich langsam wieder zu mir kam, öffnete ich die Augen und Dämmerlicht war an der Decke. Ich wandte den Kopf, lag im Krankensaal und niemand war anwesend. Bis auf Daniel der im Bett neben meinem lag und noch nicht erwacht war. Also drehte ich mich auf die Seite, schloss die Augen wieder und schlief ein.

Kapitel 9

Am nächsten Morgen erwachte ich und sah Daniel schwach lächeln. „Gleich darauf wuselte Madam Greace herbei und brachte uns das Frühstück. „Schön das Sie Beide erwacht sind. Draußen warten schon Ihre Freunde und wollen Sie besuchen. Eins jedoch wollte ich Ihnen noch sagen. Sie hatten sehr viel Glück gehabt, dass Sie nicht tot sind. Ich lasse jetzt Ihre Freunde rein“, sagte sie, schritt davon und Martin, Stokeley und Paige traten in den Krankensaal. „Was ist letzte Nacht passiert? Das ganze Internat spricht schon davon, das ihr Beide angegriffen wurdet“, fing Paige an und sie setzten sich zu uns an die Betten.
„Naja wir haben unsere Hausaufgaben in der Bibliothek gemacht und danach wollten wir gehen, als das Licht aus ging. Ich bekam etwas auf den Hinterkopf, wurde bewusstlos und was danach passiert ist, weiß ich leider nicht“, erzählte Daniel und biss von seinem Toast ab. Unsere Freunde sahen zu mir rüber, ich trank einen Schluck vom Orangensaft und erzählte weiter. „Naja als Daniel am Boden lag, stand eine Gestalt mit roten Augen über ihm und sah mich an. Diese grinste nur und sagte zu mir, das er mich endlich hat.
Dann hat mich diese Person an den Armen gepackt und bevor ich um Hilfe schreien konnte, hatte er mich auch schon angehaucht. Naja danach weiß ich auch nichts mehr.“ Als die Anderen schwiegen und überlegten, spürte ich plötzlich etwas in meiner Hosentasche, griff hinein und hatte einen gefalteten Zettel in der Hand. Meine Freunde schwiegen noch immer, ich entfaltete den Zettel und las mir die Nachricht durch:
„Das war erst der Anfang Süße! Wir werden uns noch des Öfteren sehen und schon bald bist du mein! Du solltest jedoch in Zukunft aufpassen was du trinkst. Es könnte etwas drinnen sein.
Als ich die Nachricht gelesen hatte, stellte ich sofort mein Glas weg und starrte den Zettel an. „Was hast du Phoebe?“, fragte Martin und ich übergab ihm den Zettel. Meine Freunde steckten die Köpfe zusammen, lasen die Nachricht durch und Martin reichte die Nachricht an Daniel weiter. „Was soll das denn heißen?“, fragte mein Freund aufgebracht, sah in meine Richtung und ich lächelte schwach. „Ich habe keine Ahnung. Diese Person ist total verrückt! Ich trinke gar nichts mehr. Vielleicht sollte ich mir einen Flachmann besorgen.“ Endlich ergriff Stokeley das Wort, sah in die Runde und war ernst.
„Der nimmt sich ein Beispiel an E.B., aber was soll denn im Getränk drinnen sein?“ „Vielleicht ein Gift oder ein Vergessenstrank, wie bei Harry Potter“, meinte Paige und meine Freunde stöhnten entnervt auf. „Paige du hörst dich schon an wie diese Luna Lovegood, aber du liegst mit deiner Vermutung wahrscheinlich richtig. Es könnte Gift oder ein Vergessenstrank sein“, meinte ich, Paige lächelte und alle sahen mich an. Bevor sie jedoch etwas sagen konnten, erschien Madam Greace und und scheuchte alle nach draußen. „So das reicht aber jetzt! Die Beiden brauchen noch Ruhe und werden später noch ein paar Fragen vom Direktor beantworten müssen“, sagte sie bestimmt und unsere Freunde verließen uns.
Als Madam Greace wieder in ihrem Büro verschwand, drehte sich Daniel in meine Richtung und schaute mich an. „Wieso bist du immer in Gefahr?“, fragte er mich, ich hob nur die Schultern und seufzte. „Wahrscheinlich weil es dem Bösen so gefällt. Ich finde es total beschissen. Ich bin immer nur das Opferlamm und muss beschützt werden. Das nervt total“, beschwerte ich mich und stopfte den Rest des Toasts in den Mund. Kurz darauf erschien Madam Greace und räumte das Tablett von mir weg. Danach verging gerade mal eine halbe Stunde, bis mein Handy sich meldete und ich abheben wollte. Doch Madam Greace war schneller, zog mein Handy ein und das von Daniel ebenso.
„Aber das geht doch nicht! Ich muss da ran gehen, denn es war meine Freundin Stokeley“, protestierte ich, sah Madam Greace flehend an und diese schüttelte mit dem Kopf. „Ihr sollt euch Beide ausruhen und nicht telefonieren“, erwiderte sie und verschwand wieder in ihrem Büro. „Also langsam reicht es mir hier langsam. Ich bin doch kein kleines Kind mehr und hierbleiben will ich auch nicht“, murrte ich, stand auf, nahm meine Schulsachen und trat auf die Tür zu. Bevor ich fast dort ankam, wurde die Tür von außen geöffnet und der Direktor Professor Dragon kam herein. Er sah mich, lächelte und meinte nur: „Sie wollten doch nicht etwa verschwinden oder? Warten Sie bitte bis ich Sie etwas gefragt habe.“
Ich schlurfte zu meinem Bett zurück, lies mich darauf nieder und wartete ungeduldig. Professor Dragon holte sich einen Stuhl heran, setzte sich und sah Daniel und mich an. „Können Sie sich an irgendetwas erinnern?“, fragte er dann und wartete geduldig auf eine Antwort. „Also ich habe etwas auf den Kopf bekommen und weiß nichts weiter“, antwortete Daniel und warf einen Blick in meine Richtung. „Ich sah nur rote Augen. Mehr nicht“, fügte ich noch hinzu, wollte nicht alles verraten und schwieg. „Also nicht sehr viel. In Ordnung. Ich denke Sie können heute Abend zum Halloweenfest gehen“, meinte Professor Dragon nach ein paar Minuten, erhob sich wieder und ging.
„Naja ich konnte ihm ja nicht die Wahrheit sagen oder?“, fragte ich, sah Daniel an und dieser nickte mir bestätigend zu. Am späten Nachmittag bekamen wir unsere Handys wieder, konnten endlich gehen und gingen gemeinsam zum Zimmer von Martin und Daniel. Kaum hatte Daniel die Tür geöffnet als Stokeley an ihm vorbei stürmte und mich umarmte. „Schön das ihr doch noch zum Fest gehen könnt“, sagte sie und lies mich wieder los. „Ja es war ziemlich langweilig gewesen und Madam Greace hatte uns sogar die Handys entzogen“, beschwerte sich Daniel und alle mussten lachen. „Gehen wir jetzt unsere Kostüme anziehen oder nicht?“, fragte Paige und Stokeley und ich nickten kurz. Wir sagten den Jungs noch Bescheid wann wir vor der Speisehalle sein würden und gingen in unser Zimmer.
„Als was wirst du gehen Paige?“, fragte ich meine Freundin, diese grinste und Stokeley schloss die Tür hinter uns. „Als Nymphadora Tonks. Die ist voll cool“, antwortete sie und ich blieb stehen. „Was hast du Phoebe?“, fragte Stokeley, trat auf mich zu und ich grinste breit. „Ich habe gerade einen Gedankenblitz gehabt“, antwortete ich, kicherte und sah beide Freunde an. „Und was?“ „Ich werde shoppen gehen, einen Friseur aufsuchen und mir meine Haare färben lassen.“ „Da müssen wir unbedingt mitkommen“, meinte Paige, ich hatte nichts dagegen und wir zogen unsere Kostüme an. „Also besser als nichts oder?“, meinte ich, betrachtete mich skeptisch im Spiegel und nickte kurz.
„Du siehst total süß aus Phoebe“, erwiderte Stokeley und strich über einen der Feenflügel. „Na toll! Phoebe Martess die total süße Fee“, bemerkte ich sarkastisch, zupfte an meinem Kostüm herum und nahm den Plastikzauberstab in die Hand. Paige sah total cool aus als Tonks und Stokeley als Teufel war auch nicht ohne. „Also gehen wir jetzt nach unten und werden das Beste daraus machen“, sagte Paige, wir verließen unser Zimmer und gingen nach unten zur Speisehalle. Unten lief Paige sofort zu Darried und strahlte über das ganze Gesicht.
Darried war als Draco Malfoy verkleidet, sah Paige lächelnd an und war total aufgeregt. Martin war Graf Dracula und Daniel Zauberschüler Harry Potter. „Hast du das für mich getan?“, fragte ich ihn und mein Liebster nickte eifrig. Wir gingen gemeinsam auf das Fest, hatten viel Spaß und tanzten lange. Erst spät in der Nacht wurde das Fest beendet, wir gingen in unsere Zimmer und sobald wir in unseren Pyjamas waren, fielen wir müde ins Bett.

Kapitel 10

Zwei Tage nach dem Fest standen Stokeley, Paige und ich früh auf, zogen uns an und gingen nach unten zum frühstücken. Die Jungs waren noch nicht wach, wir konnten also in aller Ruhe verschwinden und shoppen gehen. „Das ist toll ohne Jungs shoppen zu gehen“, sagte Stokeley und wir lachten gemeinsam. Als wir fertig waren, gingen wir zu einer Bushaltestelle und fuhren kurz darauf ins Zentrum der Stadt. „Wie färbst du dir jetzt deine Haare?“, fragte mich Paige als wir im Bus saßen und ich sah meine beiden Freundinnen an. „Es werden mich alle anstarren, denn ich färbe meine Haare bonbonrosa“, antwortete ich und Beide lachten. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde bis wir da waren, der Bus anhielt und wir ausstiegen.
„So ich gehe jetzt erst einmal zum Friseur und danach können wir shoppen gehen“, meinte ich, schritt auf einen Friseurladen zu und verschwand kurz darauf. „Wir warten hier auf dich“, rief Paige mir noch hinterher, setzten sich auf eine Bank vor dem Geschäft und warteten geduldig. Ich setzte mich derweil in einen der schwarzen Stühle, eine junge Friseurin mit roten Haaren trat heran und fing an meine Haare herzurichten. Waschen, schneiden und am Ende färben. Nach ungefähr drei Stunden war ich fertig, bezahlte und trat aus dem Laden heraus. Meine beiden Freundinnen waren total begeistert, begutachteten meine neue Frisur und gaben mir zum Spaß den Spitznamen: „Pinky!“
Danach gingen wir endlich shoppen, hatten viele Klamotten nach weiteren zwei Stunden gekauft und ich fand eine Buchhandlung, woraufhin ich darin verstand. Erst nach zwei Stunden kam ich wieder raus und hatte an jeder Hand noch einmal fünft Tüten gehabt. „Hast du etwa den Laden leer gekauft?“, fragte mich Stokeley, ich lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Nein eigentlich nicht. Ich habe nur knapp 150 Euro ausgegeben“, antwortete ich und beide Mädels staunten nicht schlecht. „So viel? Bist du etwa reich?“, fragte dieses mal Paige und Stokeley antwortete darauf: „Phoebes Eltern sind gut aufgestiegen im Beruf. Die Beiden haben immer Kontakt zu den Stars und Sternchen.“
Paige staunte nicht schlecht, hatte große Augen bekommen und pfiff anerkennend. „Wow also solche Eltern würde ich auch gerne haben. Mein Vater ist leider nur Bäcker und meine Mutter Kassiererin“, meinte sie und sah etwas traurig aus. „Das ist doch überhaupt nicht schlimm. Ich habe zwar mehr Geld, aber ich bin ganz normal“, erklärte ich und Paige war fröhlicher. Wir gingen gemeinsam ein Eis essen, hatten viel Spaß und fuhren am frühen Abend nach Hause. Als wir das Internat betraten, sahen mich alle sofort an und zeigten sogar mit dem Finger auf mich. Daniel und Martin kamen die Treppe hinunter, erblickten uns und blieben erstaunt stehen. Stokeley, Paige und ich grinsten über die verdutzten Gesichter, stiegen die Treppe hinauf und brachten unsere Einkäufe in unser Zimmer. Martin und Daniel folgten uns, waren sprachlos und regelrecht erstaunt.
Im Zimmer dann konnten Beide endlich den Mund aufmachen und sahen mich dabei an. „Was ist denn mit deinen Haaren Phoebe?“, fragte Daniel, ich schmunzelte und er sah hilfesuchend zu Martin. „Was soll denn damit sein mein Hase? Sieht doch toll aus oder?“ Daniel und Martin schauten sich an, meine Freundinnen kicherten und ich legte die Tüten voller Bücher auf mein Bett. „Also ich habe einfach zu viele Bücher gekauft und muss die wohl zu Hause verstauen“, sagte ich und holte alle Bücher raus. Vampirbücher, Liebesromane und Horrorbücher lagen verteilt da und Martin nahm ein Vampirbuch in die rechte Hand. „Die hast du alle besorgt?“, fragte mein Bruder, ich sah ihn an und nickte bestätigend.
„Natürlich. Was dachtest du denn? Fast der ganze Buchladen ist leer. Aber nur fast“, antwortete ich und nahm das Buch wieder an mich. Dann stellte ich mich vor den Spiegel, begutachtete meine neue Frisur und freute mich. „Wieso sind deine Haare jetzt bonbonrosa?“, fragte Daniel, ich sah ihn an und lächelte. „Warum denn nicht? Ich finde es super und es ist etwas ganz besonderes.“ „Man habe ich einen Hunger“, bemerkte Stokeley, ihr Magen knurrte lautstark und ich nickte zustimmend. „Nicht nur du. Ich habe auch Hunger und wir sollten etwas essen gehen“, warf Paige ein, wir wollten aus dem Zimmer und in die Speisehalle gehen.
„Und was ist das hier?“, fragte Martin, wir drehten uns um und er hielt eine schwarze Tüte von mir in der rechten Hand. „Halt Finger weg! Das ist die Tüte mit den Weihnachtsgeschenken für meine Freunde“, bemerkte ich, trat auf meinen Bruder zu und nahm ihm die Tüte schnell weg. „Auch für uns?“, fragte Daniel, ich sah ihn an und als ich langsam nickte, bekamen beide Jungs leuchtende Augen. „Schon möglich.“ Sofort bedrängten mich Daniel und Martin, grinsten und machten Hundeaugen.
„Jetzt kommt endlich! Ich habe Hunger“, drängte Stokeley, ich packte die Tüte weg, meine Freundin packte mich am Arm und zog mich zur Speisehalle. Als wir fast unten waren, sah ich kurz zurück und sah den Vampir. Er war so groß wie Martin, hatte rote Augen, schwarze kurze Haare die zu einem Zopf zusammengebunden waren und er trug schwarze Klamotten. Dieser grinste, hielt eine rote Flasche hoch und nickte kurz. Meine Freunde waren schon eine Etage tiefer, hatten nichts mitbekommen und ahnten auch nichts. Ich trat auf den Vampir zu, musterte ihn und blieb einen Meter vor ihm stehen.
„Ist es nicht ein wunderschöner Abend? So schön und so kalt. Da möchte man doch etwas heißes trinken“, fing der Vampir an, lächelte und zeigte dabei seine Zähne. „Was willst du?“, fragte ich, sah ihn an und dieser lachte laut auf. „Du willst aber ganz schnell zum Ziel kommen, aber ich werde mich kurz fassen. Eduard Braxton war mein Freund und wir wollten dich gemeinsam haben. Als Freundin und als Königin. Doch Eduard knockte mich aus und begann selber Pläne zu verwirklichen. Ich suchte ihn jedoch lange, bis ich ihn endlich fand und ihn zur Rede stellte. In einer Höhle hatte er sich eingenistet, wir diskutierten stundenlang, bis Eduard handgreiflich wurde und mich aus dem Weg haben wollte. Wir kämpften lange, es war sehr schwer und am Ende habe ich ihn getötet. Leider gab es ein Problem. Wie sollte ich dich meine liebe Phoebe bekommen?
Ich räumte einige Menschen aus dem Weg und kam meinem Ziel näher. Als ich schließlich ankam, stoppte ich und fand dich in der Bibliothek. Ich überlegte nicht lange und änderte meinen Plan. Sofort schrieb ich einen Plan, überfiel deinen Freund und dich und steckte dir den Zettel zu. Es hatte funktioniert und du wurdest sofort vorsichtiger. Doch heute ist die Zeit gekommen, denn in dieser Flasche ist ein Trank, der dich alles vergessen lässt. Deine Freunde, dein Vampirdasein und sogar den ganzen Vampirclan. Du wirst mich lieben, heiraten und wir werden über alle regieren.“
Der Vampir war fertig mit seiner Rede, sah mich weiterhin an und wartete auf meine Reaktion. Ich dachte lange darüber nach, schüttelte mit dem Kopf und kam nicht zu einer Erwiderung. „Am nächsten Tag beginnt es zu wirken“, fügte er noch hinzu und bevor ich mich versah, hatte er mich auch schon zu Boden geworfen. Ich kam mit dem Kopf auf dem Boden auf, war ganz benommen und bemerkte die Flasche an meinem Mund, wobei kurz darauf die kalte Flüssigkeit meine Kehle hinunterran. Widerwillig schluckte ich sie, was mein Fehler war, der Vampir lies von mir ab und verschwand schnell.

Kapitel 11

Nach ein paar Minuten kam ich wieder auf die Beine, atmete tief durch und ging nach unten. Dort warteten meine Freunde auf mich, sahen mir entgegen und waren leicht besorgt. „Wo warst du denn Phoebe?“, fragte mich Stokeley, ich lächelte leicht abwesend und seufzte. „Noch einmal im Zimmer. Ich musste noch etwas erledigen“, antwortete ich und wir gingen in die Speisehalle. Nachdem wir uns etwas zum essen geholt hatten setzten wir uns an einen leeren Tisch und begannen zu essen. Soraja, Danny und Marybeth waren noch in der Stadt und während wir aßen, beobachtete mich Martin genau.
„Was ist los Phoebe? Du siehst so blass aus. Es ist doch irgendetwas passiert oder?“, fing er an, ich sah von meinem Teller auf und seufzte. „Ja es ist etwas passiert aber das erzähle ich euch, wenn wir alleine sind“, erwiderte ich kurz angebunden und meine Freunde nickten verstehend. Wir beeilten uns mit dem Essen, eilten dann in unser Zimmer und meine Freunde setzten sich auf die jeweiligen Betten. „Was ist denn passiert Phoebe?“, fragte Paige, ich schwieg und schaute aus dem Fenster. „Dieser Vampir hatte mich vorhin überrumpelt. Er hat mir zuerst aufgelauert, mich zu Boden gebracht und mir eine Flüssigkeit eingeflößt.“
Meine Freunde waren davon entsetzt, Daniel war vom Bett aufgesprungen und konnte es nicht fassen. „Was soll das heißen?“, fragte er total aufgebracht, sah mich ernst an und ich schluckte kurz. „Morgen wird es anfangen zu wirken, ich werde meine Freunde, mein Vampirdasein und den Vampirclan vergessen.“ „Das geht aber nicht! Wenn du alles vergisst, dann bist du nur noch für die Schule gut“, warf Stokeley ein und wollte es einfach nicht wahrhaben. „Dann gibt es nur eine Sache. Sobald Phoebe nichts mehr weiß, müssen wir sie wieder daran erinnern. Das wird nicht einfach, aber es muss funktionieren. Egal was passiert“, erklärte Martin und war dabei sehr ernst gewesen.
„Ganz genau und dann knöpfen wir uns diesen Vampir vor. Das wird er noch bereuen“, warf Daniel ein und reckte siegessicher die rechte Faust. „Na toll! Ich werde alles vergessen und ihr denkt nur an diesen blöden Vampir“, schmollte ich und lies mich auf mein Bett sinken. „Nicht sauer sein Phoebe. Wir werden dir doch helfen“, erwiderte Paige und ich lächelte gequält. „Gehen wir ins Bett, denn ich bin total müde“, mischte Stokeley sich ein und ich stimmte ihr zu. Daniel gab mir einen Kuss, sagte mit Martin noch gute Nacht und gingen. Ohne ein Wort zu verlieren zog ich meinen Pyjama an, legte mich ins Bett und schlief schnell ein. Am nächsten Morgen hatte ich Kopfschmerzen und wollte deswegen nicht aufstehen. Ich drehte mich auf die andere Seite, dachte nach und kam zu dem Schluss, dass dieses Getränk nicht wirkte.
Ich konnte mich an meine Freunde und an den anderen Sachen gut erinnern. Die Kopfschmerzen verschwanden nach ein paar Minuten, ich drehte mich zum Wecker und schaute auf die Anzeige. Es war genau 10.00 Uhr, Stokeley und Paige waren schon auf den Beinen und Ruhe war im Zimmer. Also räkelte ich mich, stand danach auf und ging in den Waschraum. Dort traf ich auf Soraja, lächelte und sie schmunzelte. „Na Dornröschen auch schon wach?“, fragte sie mich, ich trat an ein Waschbecken heran und nickte. „Natürlich was dachtest du denn? Leider hat mich mein Prinz nicht geweckt“, erwiderte ich und wir hörten Stimmen auf dem Gang. „Ob sie uns jetzt nicht mehr erkennt?“, hörte ich Daniel fragen, warf einen Blick zu Soraja und lächelte. Soraja sah mich fragend an, hatte eine Augenbraue hochgezogen und ich erklärte ihr kurz die Situation.
Schließlich wusste sie ja noch nichts von den gestrigen Ereignissen. Nachdem ich geendet hatte, putzte ich meine Zähne und Soraja nickte verstehend. „Da hat dich dieser Vampir aber ganz schön über das Ohr gehauen. Er wollte dich warnen, denn diese rote Flüssigkeit war nur Blut gewesen“, erklärte sie mir, ich spuckte die Zahnpasta aus und wurde rot. „Das darf doch nicht wahr sein oder? Ich bin auf diesen Vampir hereingefallen und er könnte sich gerade jetzt auf den Boden wälzen und Lachkrämpfe haben“, fluchte ich aufgebracht und Soraja nickte ernst. „Ja das ist schon möglich“, meinte sie und wir verließen den Waschraum, nachdem ich mein Gesicht noch gewaschen hatte.
Daniel, Martin, Stokeley und Paige sahen in unsere Richtung und ich wandte mich an Soraja. „Wir sehen uns in der Speisehalle.“ „Ist okay Phoebe. Dann aber zum Mittagessen, denn das Frühstück ist schon lange vorbei.“ Ich nickte, Soraja wandte sich um und verschwand in ihrem Zimmer. Ich trat derweil in mein Eigenes, meine Freunde folgten mir und schwiegen. Sie standen alle bei der Tür, beobachteten mich und sagten noch immer nichts. „Was habt ihr denn? Habe ich irgendetwas an mir?“, fragte ich und zog meine Schuhe an, da ich mich im Waschraum schon angezogen hatte. „Du kannst dich noch an uns erinnern?“, fragte Stokeley, ich wandte mich zu allen um und nickte lächelnd.
„Aber wieso?“, fragte nun Daniel, ich trat auf ihn zu und gab ihm einen Kuss. „Das war bloß eine Warnung gewesen. Dieser verdammte Vampir hatte mich verarscht.“ Meine Freunde waren erleichtert, bis auf Martin, denn er war sehr ernst und dachte nach. „Sag nur dir geht etwas durch den Kopf“, sagte Paige und wir sahen zu Martin. „Ja das stimmt. Ich glaube ich gehe erst einmal zum Vampirclan“, erwiderte er, nickte uns zu und verließ das Zimmer. „Das ist genauso wie vor knapp zwei Jahren. Da verschwand er auch des öfteren“, meinte Stokeley und ich seufzte tief. „Erinnere mich bloß nicht daran.
Damals haben wir ihn gesucht und ich wurde unfairer weise überrumpelt“, erwiderte ich und Stokeley grinste mit Daniel um die Wette. Plötzlich wurde mein Freund ernst, sah Stokeley an und diese hob eine Augenbraue. „Was ist?“ „Ich brauche noch ein Weihnachtsgeschenk für Phoebe und du musst mit mir in die Stadt Stoke.“ Er packte meine Freundin am Arm, diese konnte gerade noch ihre Jacke ergreifen und sie eilten Beide aus dem Zimmer. „Was ist hier nur los? Ich verstehe nur noch Bahnhof“, sagte ich leise und Paige zuckte ahnungslos mit den Schultern. Beide gingen wir nach unten in die Speisehalle und dort trafen wir Danny, Marybeth und Soraja. „Na ihr Beiden, wo sind denn Daniel, Martin und Stokeley?“, fragte Marybeth, wir setzten uns mit dem Essen an derer Tisch und lächelten etwas.
„Martin ist draußen spazieren und Daniel ist mit Stokeley in der Stadt“, antwortete Paige und trank einen Schluck von ihrem Apfelsaft. Als ich nachdem Mittagessen mit Paige nach draußen wollte, kam Professor Bell uns entgegen und hatte einen Brief dabei. „Für Sie Miss Martess. Der Brief ist von ihrer Mutter“, sagte sie nur, gab mir den Brief und ich ging mit Paige an die frische Luft. „Was will denn deine Mutter von dir wichtiges?“, fragte mich meine Freundin, war total neugierig und hopste von einem Fuß auf den Anderen. Ich öffnete den Brief, entfaltete das Papier und las laut vor:

Liebe Phoebe!
Deine Oma die Königin von Isle of Eagle hat beschlossen dich als Prinzessin zu krönen. Du sollst zu Weihnachten zu ihr fliegen und wirst am Neujahrstag mit einem jungen Prinzen verlobt. Anfang der Ferien wirst du abgeholt, fährst zum Flughafen und fliegst dann direkt zu deiner Oma.
Liebe Grüße
deine Mutter!“

Ich sah zu Paige, diese erwiderte meinen Blick und war überrascht. „Du und Prinzessin?“, fragte sie ungläubig, ich nickte und schluckte schwer. „Da ist noch ein Zettel dabei“, murmelte ich, gab ihn Paige und diese las ihn vor:
„Dein leiblicher Vater war ein König gewesen und mein Mann ist dein Stiefvater.“
Paige schaute auf und ich war blass im Gesicht geworden. „Ja super! Ich bin eine Prinzessin.“

Kapitel 12


„Das muss ein Scherz sein. Etwas Anderes ist es einfach nicht“, sagte Daniel, prüfte das Wasserzeichen des Briefes und war dabei sehr ernst. Wir waren zusammen im Zimmer gewesen, ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und seufzte. „Nein leider nicht Daniel. Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommen würde“, meinte ich, strich mir über die Beine und starrte meine Knie an. „Und angelogen zu werden.“ „Wieso denn angelogen?“, fragte Stokeley, sah mich an und ich stand abrupt auf. „Ich bin jetzt 18 Jahre alt und niemand hat mir jemals in all den Jahren gesagt, dass ich eine Prinzessin bin!
Es reicht doch, dass ich die Königin des Blutes bin“, knurrte ich und es klopfte an der Zimmertür. Alina aus dem Cheerleaderteam erschien, hatte ein Paket dabei und überreichte es mir. „Das hat gerade so ein merkwürdiger Typ abgegeben. Er meinte es sei von der königlichen Hoheit an Prinzessin Phoebe Angelina Martess“, meinte sie, ich nickte kurz und sie verließ das Zimmer wieder. „Was ist da denn drinnen?“ Genervt stellte ich das Paket auf mein Bett, begann es zu öffnen und alles beobachteten mich dabei. Als der Deckel ab war kam ein himmelblaues Kleid mit Schuhen, Handschuhen, Schmuck und einer goldenen Haarspange zum Vorschein und ich klappte den Mund wieder zu.
„Wow Phoebe! Das ist ja der Wahnsinn“, meinte Paige, nahm die Schuhe hoch und musterte sie genau. „Bist du da eigentlich alleine zu Weihnachten?“, fragte mich Martin, ich wandte mich an ihn und hob die Schultern. „Auf keinen Fall! Ich allein bei meiner Oma? Das geht überhaupt nicht“, antwortete ich und meine Freunde strahlten wie ein Stern. „Gut ich fahre zu meiner Oma, aber nicht ohne meine Freunde.“ Bis zu den Weihnachtsferien ging diese tolle Neuigkeit im ganzen Internat herum, jeder begrüßte mich fröhlich und genau am ersten Ferientag erschien die Presse mit Fotografen. Ich stand im Zimmer vor dem Spiegel, betrachtete mich eingehend und wollte am liebsten ganz schnell verschwinden.
„Phoebe bist du soweit? Da ist ein Mann der nach dir gefragt hat“, sagte Paige, ich nickte und wandte mich zu ihr um. Dann atmete ich noch einmal tief durch, trat auf den Gang und vor mir stand dieser Mann. Er war mindestens 1,80m groß, hatte schwarze Klamotten an, angerautes braunes Haar, trug eine schwarze Sonnenbrille und lächelte mir aufmunternd zu. „Wollen wir Prinzessin?“, fragte er mich, ich seufzte und nickte beklommen. Als wir in die Eingangshalle kamen blitzte es aus jeder Ecke und ich sah mittlerweile schon Sternchen.
„Mein Name ist übrigens John aber du kannst mich Jo nennen“, flüsterte der Mann und geleitete mich nach draußen. Vor dem Eingang stand eine Limousine, Jo öffnete die Tür und nickte mir zu. „Oh ähm... warten Sie. Ich will meine Freunde unbedingt mitnehmen, denn ohne sie mache ich nicht zu meiner Oma“, sagte ich, meine Freunde drängten sich durch die Menge und strahlten. „Wie Ihr wünscht.“ Meine Freunde stiegen sofort ein, ich folgte und sobald wir angeschnallt waren, fuhr die Limousine los. Diese war groß gewesen, hatte einen Fernseher drinnen, einen kleinen Kühlschrank und wir hatten alle platz.
„Mensch Phoebe das ist echt der Wahnsinn“, kicherte Stokeley, griff zu einer Flasche Wasser und goss sich etwas in ein Glas ein. „Japp ich glaube daran könnte ich mich gewöhnen“, erwiderte ich, schaute aus dem Fenster und schwieg wieder. Wir fuhren zu einer Startbahn, dort wartete ein Privatjet auf uns und ich staunte nicht schlecht. „Ist das der Privatjet meiner Oma?“, fragte ich als wir ausstiegen und Jo bejahte. Wir stiegen alle in den Privatjet ein, dieser rollte los und kurz darauf waren wir in der Luft. „Das ist echt toll, hier oben in den Lüften zu sein“, bemerkte Paige begeistert, schaute sich kurz um und wandte den Blick aus dem Fenster. Der Flug dauerte zwei Stunden, dann landete es und wir stiegen aus.
Der Himmel war blau, die Sonne schien und ein eisiger Wind wehte über die Startbahn. Wir fuhren mit der Limousine eine Straße entlang, bogen dann links ab und hielten vor einem Schloss. Dieses war riesig gewesen, hatte viele Fenster, eine große Eingangstür und diese ging auf. Eine Frau so groß wie meine Mutter kam auf uns zu gefolgt von einem weiteren Mädchen und sie blieben vor uns stehen. Die Frau hatte blonde kurze Haare, trug ein beiges Kleid und hatte graue Augen. Das Mädchen neben ihr war etwas kleiner als sie, hatte schwarzes langes Haar, blaue Augen und trug eine Dienstmädchenbekleidung.
„Willkommen auf Isle of Eagle Prinzessin. Eure Hoheit wartet schon auf Euch“, begrüßte sie uns und wir folgten ihr nach drinnen. Vor einer hellen braunen Tür blieben wir stehen und die Frau drehte sich zu uns um. „Ihre Freunde können hier draußen warten, während Ihr zu Eurer Großmutter reingeht“, erklärte sie mir kurz, meine Freunde setzten sich auf die braunen Sofas und ich klopfte an. „Herein“, ertönte es von drinnen, ich öffnete die Tür und trat ins Zimmer. Dieses hatte einen großen Mahagonischreibtisch, einen alten Holzstuhl dahinter, ein langes Regal und meine Oma saß auf diesen Stuhl. Meine Oma sah gar nicht so alt aus, hatte graue kurze Haare, braune Augen und trug ein grünes Kostüm.
„Prinzessin Phoebe Angelina Martess, wie schön dich endlich zu sehen. Ich hoffe ihr hattet einen guten Flug gehabt“, begrüßte sie mich, ich setzte mich vor ihren Schreibtisch auf den Besucherstuhl und nickte lächelnd. „Ja wir können nicht klagen und danke, dass meine Freunde mit hier sein dürfen“, erwiderte ich und meine Oma nickte etwas. „In Ordnung. Also möchtest du es von mir hören warum du Prinzessin bist oder willst du es nachlesen? Wir haben hier eine große Bibliothek.“ „Ich werde es lieber nachlesen aber zuerst möchte ich mir das Schloss anschauen.“ „Natürlich mein Kind und eins muss ich dir noch sagen.
Morgen Abend wird die Familie des Nachbarlandes mit ihrem Sohn bei uns zu Abend essen. So kannst du ihren Sohn kennenlernen.“ Ich nickte langsam, erhob mich und verließ das Zimmer. Meine Freunde und die Angestellten meiner Oma erhoben sich und sahen in meine Richtung. „Und?“, fragte Martin, ich hob nur die Schultern und grinste etwas. „Lasst uns unsere Zimmer mal anschauen“, antwortete ich und die Frau kam auf mich zu. „Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Clarissa Main und Ihr Zimmermädchen heißt Marlene.
Sie wird Ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen“, stellte sie sich vor, das Zimmermädchen trat auf uns zu und machte einen Knicks vor mir. „Hier lang bitte Prinzessin“, sagte sie, ging voraus die Treppe hinauf und wir folgten ihr. In der oberen Etage blieben wir vor einer Tür stehen, Marlene öffnete diese und trat zur Seite. „Das ist Ihr Zimmer Miss. Mit Ankleidezimmer, einem Himmelbett und einer Schminkkommode“, erklärte sie, ich trat ein und staunte. „Das Badezimmer ist genau gegenüber dieses Zimmers und Ihre Freunde bewohnen die Zimmer nebenan“, fügte Marlene noch hinzu, lies uns allein und ich schaute mich im Zimmer um. Das Himmelbett war riesengroß mit hellblauen Vorhängen und silberner Bettwäsche. Selbst die Einrichtung war aus Silber, hell eingerichtet und cleanisch rein.
Als ich zum Ankleidezimmer ging, stürmte Stokeley und Paige ins Zimmer und strahlten über das ganze Gesicht. „Hier ist alles ziemlich groß und aus Gold und Silber. Wir müssen uns einfach das gesamte Schloss anschauen“, sagte Paige begeistert, ich hatte nichts dagegen, wir traten auf den Gang und Daniel kam mit Martin auf uns zu. „Also lasst uns gehen“, meinte Daniel, wir erkundeten das Schloss und waren echt überrascht. Es gab fünf Badezimmer in Gold, eine große Bibliothek, einen Tanzsaal, ein Esszimmer, drei Studierzimmer, eine Wohnstätte für Bedienstete, einen Pferdestall und ein großer Garten, welcher mit Rosenbüschen verziert war und der Schnee diese bedeckte.
Als wir wieder drinnen waren, kam Marlene angerannt und lächelte uns zu. „Die Königin bittet zum Tee“, meinte sie nur, ich nickte und sie führte uns zu einer Terrasse, wo meine Oma bereist am Tisch saß. Tassen, eine Teekanne und Gebäck standen bereit, eine Schokotorte ebenso und wir gesellten uns dazu. „Wie gefällt euch das Schloss? Es ist doch sehr schön oder?“, fragte uns meine Oma, der Tee wurde eingeschenkt und Stokeley antwortete nur: „Es ist wirklich toll hier. Alles ist so riesig und wie in einem meiner Träume.“ „Es freut mich das zu hören. Ich wollte dir noch Einiges sagen Phoebe.
Zwei Tage nach Weihnachten wirst du gekrönt und du verlobst dich mit Prinz Cloud. Am Neujahrstag wirst du in einer Kutsche dem Volk vorgestellt und das in meiner Begleitung.“ „Verlobung mit Prinz Cloud? Ich kenne ihn doch gar nicht und außerdem habe ich schon einen Freund. Das ist Daniel und ich möchte mich mit ihm dann verloben“, erwiderte ich, wurde wütend und stand vor dem Stuhl. „Aber Phoebe er ist doch nur ein einfacher Junge und kein Prinz. Er hat doch kein Land und auch keinen Palast.“ „Das ist mir doch egal! Entweder Daniel oder du kannst die Krönung vergessen!“ Ich stieß meinen Stuhl zurück, wirbelte herum und verschwand nach oben in meinem Zimmer.

Kapitel 13

Nach zehn Minuten erschien meine Grandma, schloss die Tür und setzte sich auf die Bettkante. „Es tut mir leid dich so bedrängt zu haben. Du darfst gerne deinen Daniel behalten und dich irgendwann mit ihm verloben. Aber nur wenn du dich zur Prinzessin krönen lässt“, sagte sie und ich drehte mich zu ihr um. „Wirklich?“, fragte ich sie, war misstrauisch und meine Oma nickte bestätigend. „Einverstanden. Ich werde mich zur Prinzessin krönen lassen“, fügte ich noch hinzu, meine Oma lächelte und ich ging zur Tür. Meine Oma folgte mir, wir gingen nach unten und wollten dort unseren Tee trinken. Ich setzte mich wieder neben Daniel, trank einen Schluck von meinem Tee und verschluckte mich prompt. „Na toll der Tee ist kalt“, sagte ich, ein Diener kam sofort, nahm die Tasse und stellte eine Neue hin. Dieser Tee war noch heiß, ich lies ihn etwas abkühlen und wartete ab.
Am Abend saß ich mit meinen Freunden in der Bibliothek vor einem Kamin und dösten. Wir tranken heißen Kakao, aßen Marshmallows und genossen die Ruhe. „Wisst ihr was?“, fing ich plötzlich an, alle richteten sich auf und wandten sich mir zu. „Ich mache noch dieses zweite Jahr zu Ende und dann ziehe ich hierher um Isle of Eagle zu regieren.“ Meine Freunde sahen sich an, nickten sich zu und schauten wieder zu mir rüber. „Was wird dann aus uns? Wir sehen uns doch dann nur noch selten oder gar nicht mehr“, beschwerte sich Paige, ich sah sie an und lächelte. „Ich würde Daniel natürlich mit hierher nehmen aber ich weiss nicht, was seine Eltern dazu sagen“, erklärte ich, Daniel legte einen Arm um mich und hatte auch sogleich leuchtende Augen bekommen.
„Ich werde mit meinen Eltern darüber reden. Sie müssen unbedingt ja sagen“, erwiderte er und Stokeley hatte noch eine andere Frage an mich. „Sag mal hast du eigentlich Chris gesagt, dass du bei deiner Grandma feierst?“ „Ja habe ich und er war etwas enttäuscht, aber er trug es mit Fassung.“ Es klopfte an der Tür, diese wurde geöffnet und das Zimmermädchen trat in die Bibliothek. „Miss Phoebe, es ist Zeit ins Bett zu gehen. Morgen trifft die Familie Maphis ein und Sie wollen doch ausgeruht sein.“ „Ja gleich. Du kannst ins Bett gehen und wir werden dann den Raum verlassen“, erwiderte ich, Marlene nickte und verschwand wieder. „Also schön dann gehen wir mal ins Bett“, meinte Martin, stellte die leere Tasse ab und erhob sich. „Ja von mir aus. Da ich ja unbedingt ausgeruht sein muss, wenn diese Familie kommt“, erwiderte ich und gähnte herzhaft. Daniel löschte das Feuer im Kamin, wir gingen in unsere Zimmer und als ich erschöpft in meinem Bett lag, dachte ich noch einmal über alles nach. Das war alles ziemlich verkorkst gewesen.
Erst war ich ein normales Mädchen, dann wurde ich ein Vampir, eine Königin des Blutes und jetzt war ich auch noch eine Prinzessin. Ich dachte es wäre nur ein Traum gewesen und durch diesen Gedanken schlief ich auch schon ein. Am nächsten Morgen weckte mich ein Klopfen, ich drehte mich auf die andere Seite und zog die Decke über den Kopf. Die Tür ging auf, jemand betrat das Zimmer und es war Marlene. „Guten Morgen Prinzessin Phoebe! Es ist ein schöner Wintermorgen und die Königin wartet auf Sie mit dem Frühstück“, sagte sie, zog die Vorhänge auf und ich knurrte nur. „Man ich habe doch Ferien“, murmelte ich und rollte mich noch unter der Decke ein. „Sie müssen aber trotzdem aufstehen. Heute kommt doch die Familie zu Besuch.“ Ich setzte mich auf und Marlene hatte schon ein Kleid ausgesucht. Es war hautfarben, hatte dünne Träger und war sehr lang. Ich zog es also an, Marlene kämmte mein Haar und steckte sie hoch.
Dann kamen noch Perlenketten ins Haar und auch eine um den Hals. Als ich fertig war, zog ich noch die passenden Schuhe an und ging nach unten zum frühstücken. Meine Freund waren schon da, hatten auch elegante Kleidung an und lächelten mich an. „Guten Morgen Phoebe! Setz dich an den Tisch und genieße das reiche Frühstück“, sagte meine Oma, ich setzte mich neben Stokeley und schaute auf den Tisch. Es gab Rührei, Brötchen, Schokoladenaufstrich, Marmelade und Kakao. „Gibt es denn keine Cornflakes oder Haferbrei?“, fragte ich, ein Diener erschien und sah mich lächelnd an. „Möchten Sie Haferbrei oder Cornflakes Miss?“, fragte er mich, ich sah ihn an und antwortete darauf: „Heute erst einmal Cornflakes aber ich möchte manchmal auch Haferbrei zum Frühstück essen.“
„Sehr wohl Miss.“ Der Diener eilte davon und nach nur wenigen Minuten brachte er mir eine Schüssel Cornflakes. Ich freute mich, begann zu essen und nach dem Frühstück, zogen wir uns warm an um nach draußen in den Garten zu gehen. „Es ist so ein schöner Tag. Könnten wir uns denn auch mal amüsieren? Sonst wird ganz schnell langweilig“, bemerkte Paige, ich wandte mich zu ihr um und lächelte. „Und was möchtest du unternehmen?“, fragte ich sie, Paige dachte kurz nach und grinste schließlich. „Lasst uns doch einfach mal ausreiten, die Wiesen und Wälder erkunden.“ Ich überlegte nicht lange, lächelte und war einverstanden. „Ich habe sogar Reiterklamotten in meinem großen Schrank hängen“, erklärte ich kurz, wandte mich um und flitzte in mein Zimmer wo ich diese Sachen anzog. Als ich wieder nach draußen trat, staunten meine Freunde und Daniel musterte mich von oben bis unten. „Du siehst echt toll aus“, bemerkte er, ich errötete leicht und lächelte. Wir eilten zum Pferdestall der in der Nähe stand, holten uns jeder ein Pferd und ich hatte einen schwarzen Friesen gehabt.
Bevor wir los reiten konnten, erschien John und saß selber auf einem Pferd. „Ich werde euch begleiten“, sagte er, ich zog eine Augenbraue hoch und nickte langsam. Wir ritten los, kamen sofort bei einer großen Wiese an, stiegen von den Pferden und ich formte einen Schneeball. „Hier ist es so schön ruhig und keine Autos“, sagte Martin und mein Schneeball traf ihn mitten ins Gesicht. Er prustete, war überrascht, wir lachten alle und auch er formte einen Schneeball. Ich rannte los, Martin folgte mir, schoss und verfehlte mich ganz knapp. Wir hatten alle zusammen viel Spaß gehabt, verpassten sogar das Mittagessen und vergaßen die Zeit. „Jo, wann wird diese Familie eigentlich eintreffen?“, fragte ich als wir zurückritten und John lächelte. „In einer Stunde zum Tee und sie bleiben zum Abendessen. Prinz Cloud wird hier übernachten und mit Ihnen morgen den Baum für Weihnachten schmücken“, antwortete er, ich kicherte und schüttelte mit dem Kopf.
„Das ist echt total verrückt“, sagte ich als wir in die Vorhalle traten und nach oben gingen. Ich zog mein Kleid wieder an, hatte meine Haare gerichtet und unten klopfte es an der Tür. Sofort kam Marlene in mein Zimmer, lächelte mich an und nickte mir zu. „Ihr werdet erwartet Prinzessin“, sagte sie, ich ging aus dem Zimmer, Marlene lief schnell die Stufen hinab und stellte sich zu den Anderen. Ich stieg langsam die Stufen hinab, kam unten an und lächelte leicht. Mein Blick glitt zu den Eltern von Prinz Cloud und dann weiter zum Prinzen selber. Ich hielt die Luft an, sah ihn mit großen Augen an und ich stolperte fast. Prinz Cloud war so groß wie Daniel, muskulös, hatte blond gestufte Haare und stahlblaue Augen. Er trug einen Anzug, ich kam unten bei der Treppe an, begrüßte die Familie und sie waren sehr freundlich. „Königin Charlotte! Der Tee ist serviert“, sagte Clarissa, lächelte und geleitete uns dann ins Esszimmer.
Als wir saßen lächelte die Mutter von Cloud, sah in meine Richtung und sagte: „Eure Hoheit, Ihr habt eine bezaubernde Enkelin. Sie ist so schön wie der Morgen und einfach nur sehr elegant.“ Ich errötete, sah zu Daniel und meine Oma bedankte sich. Cloud saß mir gegenüber, zwinkerte mir zu und lächelte. Daniel jedoch war total eifersüchtig, knurrte leise und blickte Cloud böse an. Beim Tee redeten die Erwachsenen über die Politik und die Geschäfte, wir hörten schweigend zu und sagten keinen Ton. Nach dem Tee nickte der Vater von Cloud seinem Sohn zu, dieser erhob sich und sah mich an. „Darf ich dich zu einem Spaziergang im Rosengarten einladen?“, fragte er mich, ich hob nur die Schultern und nickte langsam. Cloud half mir in den warmen roten Pelzmantel, zog sich selber seinen schwarzen Mantel an und wir gingen nach draußen.

Kapitel 14

Draußen im Rosengarten gingen wir den Weg entlang, fast hinter jedem Busch stand ein Sicherheitswachmann und sie bewachten uns. „Ähm... ich wollte dich unbedingt kennenlernen und du bist wunderschön und so elegant. Aber ich wollte dir etwas anderes sagen“, fing Cloud an, wir blieben beim Brunnen stehen, ich sah ihn fragend an und er sammelte seinen ganzen Mut zusammen. „Ich kann mich nicht mir dir verloben Phoebe, denn ich liebe eine Andere und mit ihr möchte ich mein Leben verbringen“, gab er zu, ich strahlte, ergriff seine Hände und sah ihm in die Augen. „Du bist wirklich sehr niedlich, aber auch ich habe schon einen Freund, bin mit ihm drei Jahre zusammen und ich liebe ihn einfach über alles“, erwiderte ich, Cloud war erleichtert und lächelte.
„Aber wie sage ich es meinen Eltern? Sie wollen unbedingt, dass ich dich heirate“, seufzte er, wurde traurig und ich überlegte mir etwas. Als wir derweil drei Runden gegangen sind, hatte ich eine Idee und ich sah Cloud lächelnd an. „Wenn ich in vier Tagen gekrönt werde, dann geben wir unsere Freunde bekannt. Du lädst deine Freundin dazu ein und ich zeige allen meinen Freund“, erklärte ich, Cloud freute sich und war sofort einverstanden. Wir traten wieder nach drinnen, Clouds Eltern verabschiedeten sich von uns und ich atmete tief durch. „Das ist echt klasse und was machen wir jetzt?“, fragte Paige, wandte sich zu uns um und war total hippelig. „Lassen wir doch einfach Cloud entscheiden, denn er weiss sicherlich, was wir machen könnten“, antwortete ich, wir sahen Cloud an und er wurde rot. „Einverstanden. Also Eure Hoheit, was schlagt ihr vor?“, fragte Martin, wir sahen noch immer Cloud an und warteten ab.
„Ähm...wollen wir Schlittschuh laufen gehen? Es gibt hier in der Nähe einen See und der ist mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Dort können wir in aller Ruhe Schlittschuh laufen“, schlug er vor, wir waren begeistert, holten unsere Schlittschuhe und eilten zu diesem See. John und Marlene begleiteten uns, setzten sich auf eine der Bänke und sahen uns zu. „Ich kann aber nicht gut Schlittschuh laufen“, bemerkte ich, hatte die Schlittschuhe an und stand am Rand des Sees. Als ich ein paar Schritte auf dem See entlangglitt, rutschte ich aus und landete unsanft auf meinem Po. Sofort waren Martin und Daniel bei mir, halfen mir auf die Beine und hielten mich fest. „Du musst langsam laufen. Es ist wie Inlineskaten nur mit Kufen“, erklärte Martin mir, ich sah ihn finster an und murrte nur. „Ach was du nicht sagst Martin! Das habe ich auch schon gewusst“, fauchte ich und Daniel hielt mich noch immer fest. „Schon gut Eure Hoheit! Wie Ihr wünscht“, erwiderte Martin sarkastisch, wandte sich von mir ab und glitt davon. Ich seufzte, sah Daniel an und dieser verdrehte die Augen. „Geht das schon wieder los!
Er ist immer gleich beleidigt“, meinte er, ich nickte und schüttelte mit dem Kopf. „Ist denn alles in Ordnung?“, fragte Stokeley, war bei uns und sah mich leicht besorgt an. „Ja alles okay. Martin ist schon wieder beleidigt“, antwortete ich, kam Schritt für Schritt voran, lief dann allein und als ich bei Martin ankam, hielt ich ihn fest. „Es tut mir leid Martin. Ich wollte dich nicht so angiften, denn dieser Sturz war einfach nur schmerzhaft“, entschuldigte ich mich bei meinem Bruder und er sah mich an. „Schon okay Phoebe. Es ist bloß alles so schnell gegangen. Erst bist du wieder ein Vampir, dann diese Angriffe, dieser neue Vampir und jetzt du als eine Prinzessin. Das muss man erst einmal verkraften“, erwiderte er, lächelte leicht und ich lächelte zurück. „Ja das ist wirklich zu schnell gewesen. Aber leider kann ich nichts dagegen tun. Ich bin nun mal die Prinzessin und da kann ich einfach nichts daran ändern. Außer das ich mal mit meiner Mutter reden muss. Das sie mich all diese Jahre im Unwissen ließ, gefällt mir gar nicht.“
Martin nahm mich bei der Hand, hielt mich gut fest und wir fuhren als Kette mit den Anderen auf dem großen See. Am Abend gingen wir zurück um uns aufzuwärmen und aßen mit meiner Oma zu Abend. Nach dem Essen waren wir alle sehr müde, gingen deswegen auch ins Bett und sobald ich in den weichen Kissen lag, schlief ich auch schon ein. Am nächsten Morgen brachte John einen großen Baum rein, stellte ihn ins Wohnzimmer, ich war schon früh auf den Beinen und sah ihm beim Baum aufstellen zu. John war sehr geschickt, arbeitete schnell und war nach nur wenigen Minuten fertig. „Das war klasse John! Ich habe noch keinen Anderen gesehen, der es so schnell geschafft hatte. Selbst mein Vater braucht länger als du“, bemerkte ich, mein Lächeln erlosch und ich schwieg auf einmal. John bemerkte es sofort, drehte sich zu mir um und sah mich leicht besorgt an.
„Ist irgendetwas nicht in Ordnung Miss?“, fragte er, trat einen Schritt auf mich zu und ich sah in sein Gesicht. „Kannten Sie meinen Vater?“, fragte ich zurück, war angespannt und wir setzten uns. „Ja ich kannte ihn und zwar sehr gut. Eure Mutter suchte sich einen neuen Mann und heiratete ihn schließlich. Sie Prinzessin, sind vom königlichen Blut und werden irgendwann Isle of Eagle regieren“, antwortete er mir, ich nickte und atmete tief durch. Hinter uns erschien meine Oma, lächelte uns an und nickte uns zu. „Guten Morgen Phoebe! Komm doch mit zum Frühstück und John, Sie haben es mal wieder geschafft. Machen Sie jetzt erst einmal Pause und dann fahren Sie die Geschenke abholen“, sagte sie, ich folgte ihr ins Esszimmer und dort saßen meine Freunde, die noch total verpeilt waren. Diesmal bekam ich Haferbrei mit Orangensaft, ich war glücklich und begann zu essen.
Nachdem Frühstück bevor wir irgendetwas unternehmen konnten, hielt mich meine Oma auf und ich sah sie fragend an. „Warte kurz Phoebe! In drei Tagen ist deine offizielle Krönung zur Prinzessin und es wird auch getanzt. Du musste eine Rede halten und am Besten fängst du heute mit dem Unterricht an.“ Ich nickte widerwillig, ich verließ mit meinen Freunden das Esszimmer und verdrehte genervt die Augen. „Also dann gehen wir erst einmal in die Bibliothek“, sagte Stokeley, wandte sich von mir ab und ging mit den Anderen davon, während Daniel an meiner Seite war. „Ich würde gerne bei dir bleiben und zuschauen“, sagte er zu mir, ich lächelte und gab ihm einen Kuss. „Natürlich, denn ich habe nichts dagegen.“ Meine Oma kam aus dem Esszimmer, ging an uns vorbei und Clarissa erschien an unserer Seite. „Wenn Sie mir bitte folgen würden“, meinte sie nur, ging voraus und wir folgten ihr in einen Tanzsaal.
Dort war ein Mann, der der Tanzlehrer war, hatte schwarzes kurzes Haar, braune Augen und er trug einen Anzug. „Das ist Rinaldo, er ist der Tanzlehrer und wird Sie unterrichten. Sofern Ihr Freund mit Ihnen nach der Krönung zur Prinzessin tanzen möchte, dann sollte er auch gleich tanzen lernen“, erklärte uns Clarissa, lies uns allein und ich warf einen Blick zu Daniel. „Wollen wir beginnen Eure Hoheit? Zuerst kommt der Walzer dran und danach der Tango mit dem Walzer gemischt“, sagte Rinaldo, wir sahen ihn an und er machte die Musik an. Insgesamt brauchten wir bis zum Mittagessen die Zeit bis wir die Schritte gelernt hatten, beim Mittagessen lernten wir das richtige Sitzen, danach wie man ging, wie man saß und wie man zum Volk winkte. Am Abend schmückten wir endlich den Weihnachtsbaum, hatten viel Spaß und vergaßen die ganze Etikette.

Kapitel 15

Am Weihnachtsmorgen standen wir alle spät auf, selbst meine Oma kam nach uns ins Esszimmer und wir frühstückten in aller Ruhe. Danach gingen wir zum Weihnachtsbaum, packten unsere Geschenke aus und jeder freute sich. Als ich ein Geschenk von meiner Oma öffnete, hielt ich den Atem an und staunte. In Seidentüchern gelegt kam ein Diadem mit Diamanten besetzt zum Vorschein, es glitzerte und ich nahm es vorsichtig raus. „Das gehört wirklich mir Oma?“, fragte ich, sah meine Oma an und diese lächelte. „Ja das gehört jetzt dir, was einmal mir gehört hatte und ich habe es geliebt. Du wirst es am Krönungsabend zur Prinzessin aufgesetzt bekommen“, erwiderte meine Oma, ich lächelte und packte weiter aus. Zwei Tage später war es dann soweit.
Wir waren alle elegant angezogen, die Gäste kamen und ich wurde nervös. Im Studierzimmer saß ich mit meinen Freunden und Prinz Cloud und wir warteten voller Ungeduld. Alle waren ziemlich schweigsam, ich wurde nervöser und wippte mit dem rechten Fuß auf und ab. In wenigen Minuten musste ich eine Rede halten und sollte danach zur Prinzessin gekrönt werden. Nach zehn Minuten holte man meine Freunde und ich war mit meiner Nervosität alleine gewesen. Ich sah andauernd an die Uhr welche an der Wand hing, nach weiteren fünf Minuten gingen die Flügeltüren auf, ich erhob mich und trat aus dem Zimmer. Überall blitzten Lichter auf, ich ging zum Podium, stellte mich oben hin, hatte wahnsinniges Herzklopfen und sah alle Anwesenden an. Die Menge schaute mich an, kein Lüftchen wehte und ich hatte weiche Knie bekommen.
„Herzlich Willkommen auf dem Anwesen und ich freue mich, Sie alle hier zu sehen. Bevor ich überhaupt hierher kam war ich ein ganz normales Mädchen und hatte eigentlich schon meine Zukunft verplant. Doch ein Brief meiner Oma brachte alles durcheinander, ich bin eine Prinzessin und werde bald gekrönt. Heute ist der besondere Tag und mit Freude darf ich sagen, dass ich Phoebe Martess von jetzt an und für immer Prinzessin Phoebe Angelina Martess Richardson sein werde.“ Alle applaudierten vor Freude, meine Oma trat auf mich zu und setzte mir das Diadem auf. Danach drehte sie sich zu der Menge um, strahlte und sah alle an. „Es gibt noch etwas, was meine Enkelin Ihnen sagen möchte.“ Sofort wurde es wieder still, Cloud trat an meine Seite und lächelte. „Es sollte eigentlich so ablaufen, dass ich mich mit Prinz Cloud verlobe.
Doch wir haben beide schon einen Partner. Prinz Cloud möchte sich heute mit seiner Freundin verloben und er will, dass es respektiert wird. Genau wie bei mir und meinem Freund.“ Clouds Freundin kam zu uns und Daniel folgte mir. Die Fotografen knipsten wie verrückt, wir vier verlobten uns und alle freuten sich abermals. Danach eröffneten meine Oma und ich den Abend mit einem Tanz, alle folgten uns und irgendwann verschwanden Daniel und ich nach draußen. Die Beleuchtung ging an, tauchte uns in goldenes Licht und Daniel strahlte über das ganze Gesicht. „Dass ist wirklich das schönste Weihnachten seit Jahren. Ich war wirklich überrascht, als du die Ringe raus holtest“, sagte ich und Daniel lächelte.
„Ich habe sie gekauft, kurz bevor wir hierher geflogen sind meine Prinzessin“, erwiderte er und nahm meine Hände. Ich sah ihm ins Gesicht, die Lichter spiegelten sich in seinen Augen, nach langer Zeit hatte ich wieder Schmetterlinge im Bauch und mein Herz klopfte wie wild. Unsere Lippen kamen sich näher, berührten sich und wir küssten uns lange. Wir hatten das schon ewig nicht mehr getan, genossen es regelrecht und niemand störte uns dabei. „Prinzessin, das Essen ist serviert und alle warten geduldig auf Sie“, unterbrach uns John, wir lösten uns voneinander und nickten verstehend. Im Inneren gingen wir ins Esszimmer, alle standen auf, als sie mich sahen und setzten sich wieder, nachdem ich auf meinem Platz saß. Wir aßen uns durch sechs Gänge, unterhielten uns und hatten unseren Spaß. Nachdem Essen erhoben sich alle und gingen tanzen.
Ich schnappte mir Martin, zog ihn auf die Tanzfläche und wir tanzten eine Runde. Den ganzen Abend lang hatten wir viel Spaß, lachten zusammen und kamen erst ziemlich spät ins Bett. Am darauffolgenden Tag waren wir erst gegen Mittag auf den Beinen, genossen die Stille, saßen in der Bibliothek und lasen jeder ein Buch. Auch die nächsten Tage waren sehr ruhig bis auf den Neujahrstag, wo schon am Morgen ein reges Treiben war und ich mich dem Volk zeigen sollte. Die Kutsche stand schon bereit, eine Kapelle war davor, ich saß mit meiner Oma in dieser Kutsche und war sehr nervös. Meine Freunde mussten leider zurück bleiben, sahen uns hinterher und waren wahrscheinlich traurig. Wir fuhren in die Stadt hinein, ich sah die Mengen und atmete tief durch.
„Einfach nur lächeln und winken. Wie du es gelernt hast“, flüsterte meine Oma, ich nickte und tat es. Es war regelrecht langwierig, die Stadt war ziemlich groß und die Fahrt dauerte an. Unterwegs nahm ich ein Mädchen mit in die Kutsche, sie tat mir alles nach und freute sich, dass sie auch soviel Aufmerksamkeit wie ich bekam. Später im Schloss dann erzählte ich es meinen Freunden und sie freuten sich. „Das ist eben unsere Phoebe! Immer liebenswürdig und hilfsbereit“, sagte Martin, strahlte und ich musste grinsen. Am Tag der Abreise fiel es mir schon schwer zu gehen, denn alles war einfach toll gewesen und ich wollte einfach nicht zurück ins Internat. Wir verabschiedeten uns von allen und ich als Letzte von meiner Oma. John begleitete uns zum Internat und blieb auch sogleich in unserer Nähe. „Bye Oma. Ich vermisse das hier jetzt schon“, sagte ich und meine Oma lächelte. „Du machst doch nur noch dieses Jahr zu Ende und dann kommst du wieder zurück“, erwiderte sie und ich nickte langsam.
Danach fuhren wir los und flogen kurz darauf zurück. In Berlin dann verabschiedeten wir uns von John vor dem Internat und verschwanden nach drinnen. „Da ist die Prinzessin und sie ist wieder da“, rief ein Junge, viele Schüler kamen sofort herbeigeeilt und ich schritt zurück. Professor Bell kämpfte sich durch die Menge und half uns raus. „Gehen Sie sofort alle zur Seite und lassen Sie Miss Martess durch“, schimpfte sie und die Menge teilte sich wirklich auf. Meine Freunde und ich eilten die Treppen rauf, ich konnte endlich zu meinem Zimmer und war erleichtert. „Na das kann ja noch etwas werden. Die sind doch alle total verrückt nach dir Phoebe“, bemerkte Paige, ich sah sie an und seufzte tief. „Ja dass ist das Leid einer Prinzessin, ich muss mich da noch durch quälen und komme danach erst wieder zu meiner Oma“, erwiderte ich und räumte meine Sachen in den Schrank.
Als letztes holte ich die Schatulle hervor, öffnete diese, mein Diadem kam zum Vorschein und ich lächelte. Plötzlich ging die Tür auf und Danny, Marybeth und Soraja stürmten rein. „Hallo Leute wie geht’s? Habt ihr schon gehört? Marybeth ist die Weihnachtsballkönigin geworden“, berichtete Danny aufgeregt und lies sich auf mein Bett plumpsen. „Das ist doch toll! Wie waren eure Ferien?“, fragte ich und Soraja antwortete darauf: „Ging so, aber erzählt doch mal selber Prinzessin. Ihr wart doch sehr weit weg.“ Wir grinsten, erzählten alles und mussten später ins Bett gehen.


Impressum

Texte: Alle Rechte an diesem Buch gehören mir allein
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2011

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