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Was wäre, wenn du eines Morgens aufwachst und du nicht in deinem Körper bist? Wie würdest du reagieren wenn du draufkommen würdest, dass sich einen fremde Macht in deinem Körper verschanzt hat. Und deinen Einzige Chance all die schrecklichen Dinge, die dieses Wesen vorhat aufzuhalten, der Mensch wäre der dich am meisten verabscheut und dich am liebsten häuten und aufhängen würde? Wie würdest du sie zurückgewinnen? Hier ein kleiner Hinweis wie man es anstellen könnte.




10. Oktober, 11 Uhr Abends.



Ein junger Mann liegt schnarchend in seinem Bett. Das Zimmer ist unaufgeräumt und hat schon lange keinen Staubsauger mehr gesehen. Der leicht muffige Geruch unterstreicht diese Vermutung zusätzlich. Vor dem Fenster weht ein kalter Wind und trockenes, buntes Laub wird gegen die Fensterscheibe gewirbelt. Der Wind ist kalt, zu kalt für diese Jahreszeit. Etwas Dunkles erhebt sich aus der Schwärze der Nacht und verdunkelt die Straßenlaternen. Dichter Nebel liegt in den Straßen. Kein Geräusch dringt durch diese Schwärze. Den jungen Mann fröstelt es und er dreht sich auf die Seite. Dieser Nebel dringt nun auch in die Ritzen des Hauses. Langsam füllt sich das ganze Haus mit Schwärze, drückende Schwärze. Man könnte fast meinen eine greifbare Gestallt in den Schwaden zu entdecken, aber der Augenblick der Klarheit verschwimmt zu schell. Das Zimmer des jungen Mannes ist voll von Nebel der über den Boden, den Schrank, den Tisch, die Wäsche, den Müll, über das alles hinweg kriecht. Langsam schleicht das Geflecht aus Schwarz auf das Bett des jungen Mannes zu. Es schwebt über seinen Körper zu seinem Gesicht, welches blank und ohne Schutz vor ihm liegt. Kurz hält es inne, wie um Kraft zu sammeln. Dann fährt es durch seine Nase in ihn hinein. Ein Stummer Aufschrei ist das Einzige was seiner Kehle, die fortan nicht mehr die seine ist, entweicht ,als er sich unter Schmerzen aufbäumt. Das war das Letzte was er in seinem Körper bewirken konnte.

11. Oktober - Ich



Gestern Nacht hatte ich einen echt Irren Traum, schwarze Nebelschwaden umfingen mich und wurden in mich hinein gesogen. Vollkommen Irre nicht war. Warum fühlte ich mich heute Morgen so leicht und unbeschwert? Wie als läge kein Gewischt auf meinen Knochen. Langsam öffnete ich die Augen, aber wo war ich? Definitiv nicht mein Bett, nein ich lag auf dem Fußboden meines Zimmers. Seltsam. Langsam richtete ich mich auf. Was lag da in meinem Bett? Hatte ich letzte Nacht noch Besuch? Ein langer, maskuliner Körper bewegte sich unter meiner Bettwäsche. Oh Mein Gott, schrie ich innerlich auf, ich werde doch nicht etwa? Und dann geschah etwas wirklich Seltsames. Der Fremde drehte sich in meine Richtung und starrte mich mit meinen eigenen Augen an. Das verstand ich auf einmal gar nichts mehr. Meine Augen, die mir doch fremd waren blickten mir lächelnd, fast grinsend entgegen. Da setzte sich mein Körper auf und ich wich verschreckt von dem Bett, das mal meins gewesen war, weg. Mein Körper betrachtete sich abschätzend und begann auf einmal zu lachen. Er sprang auf und zog sich aus. Das etwas, was jetzt ich war betrachtete sich nackt im Spiegel und berührte mich. Wieder lachte es. Zum ersten Mal begann es zu sprechen >>Ihr Menschen seid sowas von Gefühlvoll. Eine Berührung und man ist höchst verzückt.<< Wieder streichte er sanft über meine Gliedmasen. Ein seltsames Kichern entkam seiner Kehle. >>Du bist sicher noch hier nicht wahr?<< Er wandte sich zu mir um. >>Ich kann dich zwar nicht sehen aber ich weiß dass du noch hier bist, dein Körper spürt deine Anwesenheit. Lass mich dir erklären was letzte Nacht passiert ist. Du hast deinen Körper an mich verloren. Fortan bist du eine Art Geist. Eine aus seinem Körper vertriebene Schattenkreatur. Nirgends zuhause.<< Er lachte und wandte sich wieder meinem, oder seinem, Spiegelbild zu. >>Glaub es oder glaub es nicht<<


11. Oktober – Sie



Atemlos schreckte ich aus einem Alptraum hoch. Wo war ich? Ach ja, nur mein neues Zimmer. Wir waren vor einigen Monaten umgezogen und ich hatte mich noch nicht so ganz an das graoße weite Zimmer gewöhnt. Lebte ich doch früher in einer Schuhschachtel. Langsam verringerte sich mein Puls wieder auf Normalgeschwindigkeit. Ich wusste nicht mehr was ich geträumt hatte aber mir war furchtbar kalt. Langsam torkelte ich aus meinem Bett und schloss bedächtig das Fenster. Draußen war es noch dunkel und still. Ich warf einen Blick auf meinen Wecker und sah dass es halb Sechs Uhr morgens war. Zahlte es sich noch aus schlafen zu gehen? Nein, beschloss ich und schnappte mir mein T-Shirt und meine Hose und verschwand im Bad. Meine Eltern schliefen noch. Ich hörte das ruhige Atmen meiner Mutter, welches aber von den lauten Schnarch Geräuschen meines Vaters überdeckt wurde. Ach ja, was für ein tolles Geräusch. Ich öffnete den Spiegelschrank und schnappte mir meine Kontaktlinsen. Vorsichtig setzte ich sie ein. Ja, ich bin ordentlich „Schahs Augat“ wie meine Mutter immer so schön zu sagen pflegte. Legte etwas Make-Up auf und tuschte sanft meine Wimpern. Schminken war für mich immer ein unglaublich beruhigender Akt. Prüfend warf ich den Blick auf mein Spiegelbild ob mir das Bild darin gefiel. Nein, tat es nicht. Aber was sollte ich tun? Ich sah so aus wie ich aussah. Ich hasste die grünen Augen mit dichtem Wimpernkranz die mir beinahe wässrig entgegenblickten. Ich hasste den zart geschwungenen Schmollmund. Ich hasste die keck aussehende Nase mit dem kleinen Höcker. Aber am meisten hasste ich meine lockigen Haare. Die Haare die er so geliebt hatte… Aber ich konnte nichts gegen sie tun. Sogar langjährig praktizierende Frisöre verzweifelten an meiner Mähne. Kaum war ein Strähnchen glatt und man wandte sich dem Nächsten, zu sprang das vorherige wieder in seine Ausgangsposition. Wie aus Protest. Seufzend wandte ich meinen Blick ab. Es war ja doch nicht zu ändern.
Ich schlüpfte in meine Jean, zog mein knallgelbes T-Shirt an und stapfte zurück in mein leicht unordentliches Zimmer. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Draußen war es schon hell und ich warf einen verstohlenen Blick aus dem Fenster. Doch da war niemand. Nun gut, Einbildung ist auch eine Bildung. Ich setzte mich auf mein Bett und zog mir ein Paar schwarze Socken über meine blanken Zehen. Dann sah ich nochmals nach ob ich eh alles für den heutigen Schultag eingepackt hatte und schnappte mir meine Schuhe und meine Jacke. Auf in den Kampf, sagte ich zu mir. Aber zuerst noch einen Abstecher in die Küche, da mein Magen gerade rebellisch geknurrt hatte. Mit einer Scheibe Brot im Mund begab ich mich auf den Weg zur Schule.
Ich gähnte laut an der Ecke an der ich immer auf meine beste Freundin warten musste. War war an sieben Uhr so schwer zu verstehen? Die Zeit zog sich wieder mal wie ein Kaugummi bis sie endlich, um acht nach, erschien. Zusammen machten wir uns quatschend auf den Weg.


11. Oktober- Ich



War ich gerade wirklich in ihrem Zimmer? Hatte ich sie gerade wirklich nach Jahren wiedergesehen? Wie war das passiert? Gerade blickte ich noch auf meinen eigenen Körper, indem ich aber nicht war und wünschte mir verzweifelt Hilfe, und im nächsten Moment stand ich vor ihr. Sie war älter und bedeutend reifer geworden. Wenn ihr versteht was ich meine. Ihre Haare waren immer noch genauso verzaubernd schön wie vor 3 Jahren. Etwas gepflegter und länger, aber sonst. Waren es wirklich 3 Jahre? Natürlich damals war ich 13 und sie auch. Heute waren wir beide 16 also mussten es 3 Jahre sein. Wie die Zeit vergeht. Schlimm, schlimm. Zurück zu meiner äußerst verzwickten Situation. Also ich war aus meinem eigenen Körper von… ach was weiß ich was das ist, vertrieben. Und nun war ich hier in ihrem Zimmer nachdem ich mir Hilfe gewünscht hatte. Gerade verließ sie das Zimmer und ich war alleine. Da hörte ich ein eigenartiges Geräusch. Ein Art „wawuschdabuschda“. Und dann stand ein mir echt wildfremder Typ gegenüber. Er lächelte süffisant. >>Na, haben sie wieder einen übernommen? Sieht ganz so aus was<< Er kicherte und reichte mir die Hand. >>Mein Name ist River und ich bin ein genauso Verfluchter wie du.<< >>Hallo River<< antwortete ich. >>Weißt du was du hier machst?<<fragte er mich ernst. >>Nein. Woher?<< >>Okay. Dann werde ich dir jetzt etwas über die Fremden Wesen erzählen. Sie kommen von weit her. Frag mich nicht woher. Ist ja auch eigentlich egal. Auf jeden Fall befallen sie Menschen. Dringen in sie ein. Übernehmen ihren Körper. Und wir haben keine Verteidigungsmöglichkeiten. Furchtbar nicht wahr? <<

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Texte: Alle Rechte (außer von dem Bild) bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2011

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