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In der Verantwortung des Primals

*Ich versuche mich mit den Eindrücken von Rehvs Aufnahme in die Bruderschaft und der anschließenden geselligen Zusammenkunft im Garten von dem Gespräch mit Cormia abzulenken.*

 

*Doch ihre Entscheidung bezüglich einer vorrübergehenden Trennung lässt mich immer wieder zu diesem Thema zurück kommen.*

*Ich kann nur an sie und unseren Sohn denken – alles andere erscheint mir unwichtig und ohne Bedeutung.*

 

*Dementsprechend schlafe ich irgendwann mit einem Gefühl aus schwindender Hoffnung und dem immer größer werdenden Bedürfnis nach Alkohol ein.*

 

*Das Piepen meines Handys reißt mich aus dem sowieso unruhigen Schlaf.*

*Doch leider ist es wieder einmal nicht die von mir erhoffte, versöhnliche Nachricht meiner Liebsten.*

 

*Dennoch hat die eingegangene SMS im entferntesten Sinne mit ihr zu tun. Denn mein Handy zeigt den Alarm-Code für das Sommerhaus an.*

*Zeitgleich mit dieser Erkenntnis schießt mir das Adrenalin durch die Blutlaufbahn.*

 

*Denn das Domizil Rehvs wird von den Auserwählten unserer Spezies als Praxis-Orientierungs-WG-der-Realität bewohnt.*

*Und seit einiger Zeit dient es ebenfalls meiner Shellan als Zufluchtsort, beziehungsweise als Entscheidungs-Findungs-Ort.*

 

„Heilige JdS … bitte lass es nur so ein notgeiler Spanner sein.°

*bete ich voller Hoffnung darauf, dass es sich bei dem Alarm nur um einen Fehler im System handelt, oder eben um so ein humanistisches Drecksschwein, dass mit der Spannerei die Kosten einer Peepshow umgehen will.*

*Wohlwissend, dass ersteres nicht zutreffend sein wird - nicht bei V´s technischem Know-How.*

 

*Innerhalb einer rekord-verdächtigen Zeit stecke ich in meiner Kampfmontur und habe die Waffen angelegt – nur um dann entsetzt feststellen zu müssen, dass draußen noch hellichter Tag ist.*

 

*Wahnsinnig vor innerer Unruhe tiger ich durch das Anwesen, und sehne den Sonnenuntergang herbei wie einst den nächsten Kick der Drogen.*

*Obwohl … nein … die Warterei auf die nächste Dosis war bei weitem nicht so krass wie das hier … denn ich habe das Gefühl, innerlich zu glühen.*

 

*Die Jalousien sind noch nicht ganz geöffnet, als ich auch schon hinaus in die Abenddämmerung stürme.*

°Scheiß auf das bißchen Rest-Sonne – dann habe ich eben ein paar Verbrennungen.°

*denke ich mir angesichts der Bedrohung, in welcher meine Liebste stecken könnte.*

 

*Den Weg zum Sommerhaus lege ich in einer Null-Komma-Nix-Geschwindigkeit zurück – dank des Daten-Highways-der-Moleküle.*

 

*Doch kaum erscheine ich in der Auffahrt der derzeitigen Bleibe meiner Shellan, als mir bereits der Gestank unserer Feinde entgegen strömt.*

 

*Mit gezogenem Dolch stürme ich ins Haus – und finde ein wahres Schlachtfest vor. Überall ist Blut; das Blut unserer Leute.*

 

*Die Handvoll Doggen, die für das Sommerhaus zuständig sind, scheinen verzweifelt versucht zu haben, die Lesser am Eindringen zu hindern.*

*Verrückte Möbel, zersplittertes Holz und eingetretene Türen deuten auf eine massive Abwehr hin – die aber letztendlich nichts gebracht hat.*

 

*Mit pochendem Herzen durchschreite ich den Eingangsbereich, welcher auf das Grauen hindeutet, das mich drinnen erwartet.*

 

*Raum für Raum wird von mir durchlaufen, nur um die Auserwählten allesamt tot aufzufinden.*

*Doch die Ladies wurden nicht einfach nur getötet, wie man sich der Doggen entledigt hatte. Die Lesser-Brut hatte jeder einzelnen das Herz herausgeschnitten.*

 

*Mit schweiß-nassen Händen öffne ich die letzte Tür – nur um gleich nach dem Eintreten schockiert zurück zu taumeln.*

 

*Auf dem Bett liegt meine Shellan in ihrem Blut – mit aufgeschlitztem Körper und gewaltsam entferntem Herz. In ihrem Arm und ebenso grauenvoll getötet liegt Ahgony in seinem Blut.*

 

*Unfähig meinen Schmerz raus zulassen, starre ich auf die blut-überströmten Leichen meiner Familie.*

 

*Auch bekomme ich nur am Rande mit, dass der Rest der Bruderschaft kommt.*

*Denn erst ihr Gemurmel und Getuschel lässt mich den Kopf heben – und offenbart mir den Blick auf eine Botschaft, welche mir den letzten Rest gibt.*

 

*In verschmierter Schrift steht quer an der Wand geschrieben, dass die Brüder MIR danken sollen. Dass ich als ihr Primal versagt hätte; und als wäre das nicht schlimm genug, wurde die Schuldzuweisung mit dem Blut meiner Liebsten geschrieben.*

 

°Und Scheiße … diese Bastarde haben Recht. Als Primal wäre es meine verdammte Aufgabe gewesen, die Auserwählten vor Gefahren zu schützen.°

*regt sich mein Schuldbewusstsein, und ich muss angesichts dieser Schuld schwer schlucken.*

 

*War ich doch derjenige, der die Tradition gebrochen – und den Ladies ein Leben unter uns ermöglicht hat.*

*Die vorwurfsvollen Blicke meiner Brüder machen deutlich, dass sie es genauso sehen.*

 

*Doch selbst jetzt scheint die Talfahrt zur Hölle noch nicht vorbei zu sein; denn plötzlich ertönt die Stimme der JdS. Ihre anfängliche Trauer wandelt sich in Wut, als sie mir gegenüber steht. Ihre Hand glüht als sie sie mir entgegenstreckt – und ich spüre sie in mich eindringen.*

 

*Da wo mein Herz sich befinden müsste, klafft nun ein brennendes Loch und ihre Stimme hallt in meinem Kopf wieder und wieder:*

DU BIST SCHULD!

 

*Mit der donnernden Zustimmung der Brüder im Kopf, schrecke ich schreiend aus meinem Bett hoch.*

*Panisch greife ich nach meinem Handy, nur um zu sehen, dass dort keine Nachricht eingegangen ist - und schon garnicht der besagte Alarm-Code.*

 

*Dennoch braucht es seine Zeit, bis ich begreife, dass es nur ein Traum war.*

*Denn leider wirkte dieser derartig realistisch, dass ich immer noch das Gefühl habe, alles verloren zu haben.*

 

°Meine Shellan und mein Sohn waren tot ... die Auserwählten waren tot ... und die Blicke der Brüder waren so ... verdammt ...°

 

*Ich habe das Gefühl, die vorwurfsvollen Blicke immer noch auf mir spüren zu können, sodass ich mich irrsinnigerweise umsehe, ob nicht doch jemand da ist.*

 

*Und auch meine Atmung will sich garnicht mehr normalsieren. Laut und mit wechselndem Tempo - das ist der Beat.*

*Und eben dieser bringt mich auf die Idee, die Auswirkungen des Traumes mit einem Beat dieser Art zu bekämpfen - weshalb ich auch meine Anlage anschmeiße und laut aufdrehe.*

 

Hilfsbereitschaft - und ihre Folgen

*Durch den übermäßigen Alkohol-Konsum, meinem Gedanken-Chaos und die Grusel-Nächte ala Stephen King habe ich zunehmend das Gefühl, den Bezug zur Realität zu verlieren.*

 

*Und so viel Kaffee kann ich gar nicht schlürfen, um diesem Non-Stop-Trip-des-Wahnsinns entgegen zu wirken.*

 

*Weshalb ich auch letztendlich trotz des vielen Koffeins im Blut und zahlreicher Schlaf-Abwehr-Versuche doch wieder meiner Müdigkeit verfalle.*

 

*Nach einem viel zu kurzen Schlaf, welche abermals von Albträumen und der daraus resultierenden Schlaflosigkeit geprägt war, erwache ich und mein Magen rächt sich für die Appetitlosigkeit der letzten Tag - indem er lauter knurrt, als meine Anlage Musik produziert.*

 

*Um wenigstens diese Baustelle zu beseitigen, erhebe ich mich aus dem Bett und versuche mittels einer kalten Dusche meinen übermüdeten Kreislauf zumindest soweit in Schwung zu bringen, dass er den Gang zur Küche bewerkstelligt.*

 

*Doch dort komme ich nicht an - da Zsadist auf dem Weg dorthin meinen Weg kreuzt.*

*Wortlos reicht er mir die Tasche des Grauens, und deutet in Richtung der Trainingsräume.*

 

Zsadist. Alles ... du weißt, ich würde alles für dich tun. Nur bitte ... verlange nicht das schon wieder

*versuche ich ihn von seinem Vorhaben abzubringen - doch der leere Blick meines Zwillings zeigt, dass er keinen anderen Weg sieht.*

 

*Mit einem schweren Schlucken, nehme ich die verfluchte Tasche und begleite meinen Bruder.*

 

°Verdammt … diese Zeit war doch vorbei … er braucht das nicht mehr°

*denke ich mir, doch der Gang zum Trainingsraum belehrt mich eines Besseren.*

 

*Auf Drängen meines Zwillings hin, prügel ich ihm die Seele aus dem Leib.*

 

*Mit jedem Schlag habe ich das Gefühl, dass es mich innerlich zerreißt. Meine Hand scheint ungeschützt in einem Scherbenhaufen zu landen – doch ist es kein Glas, dass meine Knöchel zum Bluten bringt. Es ist der Körper meines Bruders.*

 

*Dass diesesmal etwas anders ist als sonst, spüre ich erst, als es zu spät ist.*

 

*Denn anfangs war es wie immer, doch plötzlich spüre ich keinen Schmerz mehr. Kein Mitleid. Keine Sorge, dass ich ihn ernstlich verletzen könnte. Nichts.*

 

*Wobei. Nein. Es ist nicht NICHTS was ich spüre. Es ist keine Gleichgültigkeit. Es ist schlimmer.*

*Vergeltung. Erleichterung. Genugtuung. Befriedigung. Keine Ahnung, wie ich es benennen soll. Aber mit jedem Schlag, fühle ich mich besser.*

 

*Stück für Stück entläd sich mein Frust und meine schlechte Laune an meinem Zwilling.*

*Wie im Rausch prügel ich auf ihn ein … höre nicht das Zerbersten von Knochen … spüre nicht das Aufplatzen von Haut … rieche nicht das Blut.*

 

*Selbst als Zsadist mittlerweile am Boden liegt, höre ich nicht auf. Eher im Gegenteil. Nun trete ich ihm noch mehrfach voller Wucht in den Brustkorb.*

 

*Eine gefühlte Ewigkeit später, lässt meine Aggression nach – und ich starre fassungslos auf das blutige Etwas, was nur noch im entferntesten Sinne an Zsadist erinnert.*

 

*Dieser Anblick lässt mein Blut gefrieren. Denn nicht nur, dass ich völlig die Kontrolle verloren habe, offenbart sich jetzt meiner dem Wahnsinn verfallenen Person.*

 

*Sondern auch der erschreckende Umstand, dass mein Zwilling sich nicht gewehrt hat – und seine demolierte Visage so aussieht, als wäre er mir dankbar, dass ich dem Ganzen endlich ein Ende gesetzt habe.*

 

*Schweißgebadet und mit einem Schrei auf den trockenen Lippen schrecke ich hoch – und muss diesen Sandmann-Scheiß erst mal verdauen.*

 

*Wie im Traum probiere ich es erst mal mit einer kalten Dusche.*

*Dank selbiger fühle ich mich zwar nicht wirklich erholt, aber zumindest ist der Schrecken dieses Traumes etwas verblasst.*

 

*Nachdem ich mich angekleidet habe, verlasse ich unser Zimmer und gedenke mir heute den Verstand wegzusaufen - vielleicht klappt es dann wieder mit dem Schlafen.*

*Das mag vielleicht nicht die schlaueste Methode zu sein, mit diesem inneren Wahnsinn umzugehen, aber ich kann nicht mehr.*

 

*Da aber Cormia zum Einen derzeitig als sprechende Kummer-Kasten-Tante ausfällt, und ich zum Anderen keinen Bock habe, mit Zsadist über diesen Scheiß zu quatschen, fallen andere Optionen aus.*

*Und der Flaschen-Geist hat den unverkennbaren Vorteil, dass er mich nicht zu-textet.*

 

Bruderschaft ade

*Lustlosigkeit und Appetitlosigkeit, gepaart mit den zerstörerischen Selbstvorwürfen, sorgen dafür dass ich mein Zimmer nicht verlasse und mir die Ohren mit irgendwelchen aggressiven Beats voll-dröhne.*

 

*Die Zeit völlig aus den Augen verloren, liege ich dementsprechend auch Stunden später noch auf meinem Bett.*

 

*Erst das Piepen meines Handys reißt mich aus den zermürbenden Gedanken-Chaos, welches mich umgibt.*

 

*Eine Nachricht von Wrath, die besagt, dass ich sofort in sein Arbeitszimmer kommen soll.*

°Uuiii ... das klingt wichtig, wenn der Chaeffe am Tage nach einem verlangt.°

*denke ich mir und erhebe mich aus dem Bett.*

 

*Dem Ruf meines Königs folgend, ziehe ich mir schnell was über und mache mich auf dem Weg - mit der Hoffnung auf etwas Ablenkung.*

 

*Als ich das Arbeitszimmer betrete, sehe ich, dass fast die ganze Bruderschaft bereits anwesend ist.*

*Wrath gegenüber neige ich kurz respektvoll meinen Kopf, und die anderen ereilt ein allgemein ausgesprochener Gruß in die Runde.*

 

*Warth sieht mich eindringlich an, und reibt sich wie so oft grüblerisch die Schläfe.*

Phury, ich habe dich rufen lassen, weil es etwas zu besprechen gibt. Und du weißt, ich bin kein Freund langer Reden.

 

°Das wissen wir alle.°

*denke ich mir schmunzelnd, ehe mir bewust wird, dass er nur mich angesprochen hat.*

 

*Auch fällt mir erst jetzt die bedrückende Stimmung auf, die von den Brüdern ausgeht.*

 

°Fuck ... was geht denn hier ab?°

*frage ich mich, als unser König das Wort an die Brüder ab gibt, und jeder seine Meinung zu einem Thema äußert, welches mich den Ausgang dieser Talk-Runde erahnen lässt.*

 

*Angespannt, aber schweigend höre ich, wie Butch davon spricht, wie er mich in der Nacht damals aufgespürt hatte - total betrunken.*

 

°Bruder, wie wär´s, wenn du auch die Umstände erwähnst, die zu meiner damaligen Sauf-Tour geführt haben°,

*füge ich dem wortlos hinzu.*

 

*Vehn und V, denen dieses ebenfalls aufgefallen sei - hätte ich mich bei ihnen doch auch ziemlich gehen lassen.*

 

°Memo an mich selbst: keine geselligen Trinkabende mehr mit den Jungs veranstalten.°

*folgt auch hier eine indirekte Rechtfertigung meinerseits - wohlwissend, dass es bei den besagten Treffen um nichts geselliges oder dergleichen ging.*

 

°Seit wann sind die Brüder allesamt zu Moral-Aposteln mutiert, die beim Cheffe petzen gehen?°

*steht mir die diesbezügliche Frage ins Gesicht geschrieben, als ich jedem einzelnen ins Gesicht schaue.*

 

*Ging es anfangs noch um meinen derzeitig etwas erhöhten Alkohol-Konsum, so bringt Rehv plötzlich meinen Ausraster zur Sprache - als ich den Spanner vom Sommerhaus an den Kragen wollte.*

 

°Hey ... IHR hättet alle so reagiert, wenn es um eure Shellans gegangen wäre.°

*konter ich gedanklich, denn sowohl der Blick von Wrath, als unser aller König, wie auch der von Tohr, gebieten mir zu schweigen, bis ich dran sei.*

 

*Und so bringt nach und nach fast jeder der Brüder eine Begebeneit zur Sprache, die entweder von Alkohol oder unkontrolliertem Verhalten meinerseits spricht.*

 

*Als dann noch Fritz hinzu gerufen wird, kann ich nur noch meinen Kopf

schütteln.*

°Die haben sie doch nicht alle°

*denke ich mir und unterbreche den Cheffe-der-Doggen abrupt in seiner Schilderung, was ich mit einem seiner Männer gemacht habe.*

 

Wrath, Herr, König ... ach scheiße ... redet hier nicht um den heißen Brei rum, und bringt es endlich auf den Punkt ... WAS WERFT IHR MIR VOR?

*platzt es wütend und verständnislos aus mir raus.*

 

°Verdammt, betrunken waren wir doch alle schon mal ... und auch hat jeder von uns schon mal über-reagiert ... warum also machen die jetzt aus meiner Sache so´n großes Theater°

 

*Nun ist es Zsadist, der vortritt und mich eindringlich ansieht.*

Wir wollen dir nur helfen. Phury, du hast ein Problem. Cormia hat dich deswegen verlassen - und das weißt du.

 

°Na ganz toll! Willkommen bei den Anonymen Alkoholikern. Hier werden ihnen Süchte eingeredet, die sie garnicht haben.°

*begegne ich meiner Interpretation dieser fragwürdigen Talk-Runde mit triefendem Sarkasmus.*

 

Dein Bruder hat es treffend zusammengefasst. Aber im Moment stellst du nicht nur eine Gefahr für dich da, sondern für uns alle.

 

*mischt sich nun Tohr in die Talk-Runde mit richterlichem Aspekt ein, und deutet bei den letzten Worten zu Fritz rüber.*

 

*Als Wrath dann noch die Dolche von mir zurück fordert, habe ich das Gefühl, dass er weit aus mehr fordert - denn ich soll die Bruderschaft erneut verlassen und diesesmal für immer.*

*Bestände doch seiner Meinung nach keine Hoffnung auf eine anhaltende Besserung meinerseits. Für abgewrackte Suchtis wäre in seinen Reihen kein Platz.*

 

*Bei diesen Worten gleitet mein Blick automatisch zu Ahgony rüber, der mit einer Mischung aus Enttäuschung und Ablehnung seinen Blick abwendet.*

 

*Fassungslos und nur noch fähig, wortlos den Kopf zu schütteln, versuche ich, den König von seinen Vorhaben abzubringen.*

 

Verdammt, auch wenn ich oftmals dem Wahnsinn näher bin als der Realität, so habe ich immer meinen Mann gestanden. Wrath, du weißt, dass ich mich FÜR JEDEN von euch ins Feuer werfen würde.

 

Das mag in der Vergangenheit so gewesen sein. Nur jetzt ... Phury. Ich glaube nicht, dass du noch einen Nutzen für die Bruderschaft hast - nicht mehr.

 

*schmettert Wrath meine Einwände ab.*

 

*Mein Blick gleitet hilflos zu den Brüdern rüber, meine einstigen Kampf-Genossen - doch niemand macht einen auf Für-Sprecher.*

 

*Mit einer plötzlichen Leere im Herzen, nehme ich meine beiden Dolche zur Hand, deren Umgang mir in Fleisch und Blut übergegangen ist, und werfe sie mit einer Mischung aus Wut, Enttäuschung und Verzweiflung so auf den Schreibtisch Wraths, dass sie auf der dicken Schreibplatte stecken bleiben.*

 

*Schweigend verlasse ich danach das Arbeitszimmer - um beim Überschreiten der Türschwelle ins Bodenlose zu stürzen.*

 

*Mit einem harten Aufprall auf der Erde, wache ich schweiß-gebadet auf - und kann mich nicht mal darn erinnern, wann ich eingeschlafen bin.*

 

*Panisch springe ich auf, und stürze zum Waffenschrank rüber - nur um erleichtert meine Doclhe dort vorzufinden, wo ich sie abgelegt hatte.*

 

Scheiße - war das realistisch!

*muss ich diesen Schrecken einfach aussprechen, und mit einem verdammt unwohlen Gefühl im Bauch mein Handy auf eine Nachricht von Wrath hin zu checken - glücklicherweise erfolglos.*

 

*Und obwohl sich dieser Horror als weiterer Albtraum herrausgestellt hat, nehme ich mir fest vor, mit dem Hirnzellen-Vernichtungs-Programm in Form meiner Sauf-Touren wieder aufzuhören.*

°Schnellstmöglich ... sofort ... oder doch lieber morgen ... auf jeden Fall bald ... ganz sicher.°

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

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