Die Grillen hielten stille auf den alten Heiden,
Ein Sichelmond stieg auf und zog von dannen,
Der Wind liebkoste zärtlich graue Tannen,
Kein Vogelschall klang auf der Flur und all den Weiden.
Es war die laue Nacht, es leuchteten die Sterne,
Ein Zittern bebte bis in meine Zehen,
Mit meinen Ohren hört' ich lautes Flehen;
Doch was so nah mir schien, war plötzlich in der Ferne.
So folgte ich dem Rufen, dass ich es erringe:
Mit meinen Händen haltend und bewahrend
Und auf und ab und auf und niederfahrend,
Des Tages dann der Ton mir jederzeit erklinge!
Zum Waldrand ging es, tiefer, weiter in das Dickicht.
Vorbei ging es an traumbewegten Bäumen,
An Gräsern, die bewegten Traum erträumen,
Und aus den Schatten brach nur zitternd kaltes Mondlicht.
So ging es, und so trieb es mich auch viele Stunden;
Sogleich kam Nebel auf, ein kühler, blasser,
Und leitete mich abwärts an das kalte Wasser:
So hatte ich dann doch den Grund des Wald's gefunden.
Ums Silberufer tanzten Silbertänzerinnen,
Begannen, Lichterfunken zu entfachen,
Aus tausend Perlen eine nur zu machen
Und Schlaf im Wahn und Wahn im Wahren zu verspinnen.
Das Blätterdach in jener Nacht wurd' sacht geschaukelt,
Und Blätterfall und Schnee und Frühlingssonne:
Das alles war mir gleichwohl eine Wonne,
Und doch nur Trug! Und doch nur Schein! Nur vorgegaukelt!
Von einer Zauberei zur andern so geschlichen,
Erklang erneut der Ton, den ich ersehnte –
Ein Wimmern, das sich an mein Ohr mir lehnte.
Die Lichter schlug ich fort, und auch die Tänzer wichen.
So stand ich hier allein und lachte meiner Sorgen.
Was kümmert mich, wie nun die Welt mag drehen?
Hier steh' ich noch und lausch' und werde sehen
Und harre hier am Grund bis an den letzten Morgen.
Tag der Veröffentlichung: 03.09.2010
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Widmung:
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