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Sitze lauschend, sternlichttrunken,
Sitze schweigend, traumversunken,
Sitze hoffend, ewig spähend,
Sitze lange, nicht verstehend.
Rufend, suchend, schauernd wieder
Rühr ich weder Geist noch Glieder.
Wartend auf ein Lebenszeichen
Muss ich der Verzweiflung weichen.

Schließ Dich in meine Träume ein,
Gedenke uns, gedenke Dein,
Die Zeit verlorner Winterpracht
In Kristallgestöbernacht.

Winde rauschen unablässig,
Treiben stürmisch sie voran,
Zwingen schreiend und gehässig
Sie in diese kalte Bahn.
Zwingen sie in diese Bahn
Wie's seit Jahren ist der Brauch.
Fass des Windes kalten Hauch,
Aber lass Dir eines sagen:
Längst vergangne, alte Plagen
Kennt des Windes Stimme auch.

Schließ Dich in meine Träume ein,
Gedenke uns, gedenke Dein,
Die Zeit verlorner Winterpracht
In Kristallgestöbernacht.

Sie gebieten uns zur Stille,
Sagen selber keinen Ton.
Und des Himmels höchster Wille
Steigt hinab von seinem Thron.
Kommt hinab von seinem Thron.
Tanzen sieht man sie im Licht,
Schweigen nur vor einem nicht.
Denn es sind Kristallgedanken,
Die sich um das Wunder ranken,
Das in die Gezeiten bricht.

So bestaune ich das Weben,
Dieses Tanzen, dieses Leben.
Füllen diese kalte Leere.
Kann nicht eins in diese Schwere
Meines kalten Herzens dringen
Und mir Nachricht von ihr bringen?
Oder ist all dies nur Schaum?
Ein Kristallgestöbertraum?


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Tag der Veröffentlichung: 02.01.2010

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