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Kapitel 1 Katastrophe


Langsam lösten sich die fesselnden Arme des Schlafes und schwere, noch immer müde Lieder wurden langsam und zaghaft geöffnet. Die hellen Sonnenstrahlen, welche durch die seidig dünnen Vorhänge des Zimmers hindurchschien, brannten in den, vom Schlaf getrübten violetten Augen.
Gähnend streckte der junge Mann die Arme zur Seite aus und genoss das Gefühl der wärmenden Sonne auf der Haut, die nicht vom Stoff der Schlafsachen abgeschirmt wurde. Mit einem leisen, müden Murren rieb er sich die Augen und rollte sich noch einmal in die wohlig warme Decke. Es konnte doch so schön im Bett sein. Na ja, eigentlich gab es überhaupt nichts schöneres, als im Bett rum zu gammeln und den absolvierten Schlaf noch ein wenig auf den müden Körper wirken zu lassen, die Glieder und Muskeln zu entspannen und sich voll und ganz der zerrenden Müdigkeit hinzugeben. Obwohl, Essen und Weiber konnten da doch gut konkurrieren.
Mit einem dreckigen, mehr als nur vielsagenden Grinsen, wand sich der große Körper des Mannes auf die andere Seite, doch nach Sekunden beschloss er dann doch die Augen gänzlich zu öffnen.
Träge blickte er im Zimmer umher. Helles Zwielicht erfüllte den Raum und kündete den Anfang des Tages, genauso wie die lebensfrohen, dauerzwitschernden Vögel, die draußen im Garten auf den Zwetschgenbäumen ihr Gefieder putzten und Lieder sangen um sich passende Partner zu locken.
„Scheiß Viecher!“, fluchte der im Bett liegende und warf ein Kissen Richtung Fenster, was aber natürlich nichts brachte.
Ganz im Gegenteil.
Ob es nur Einbildung war oder nicht, doch man hätte schwören können, dass die gefiederten Tiere mit Absicht noch ein bisschen lauter mit ihrem Gesang fortfuhren.
Grummeln setzte sich der Silberhaarige im Bett auf um seinen Kreislauf ein wenig in Schwung zu bringen und sah auf den Wecker.
>11:36 Uhr……hmm, also doch früher als sonst aufgewacht, blöde Vögel! Kann man ja nicht mal den wohlverdienten Samstag genießen!<.
Ok, eigentlich war 11:36 Uhr nicht gerade die Zeit, bei der man noch im Bett lümmeln sollte, doch für Hidan war das normal. Wenn er freie Tage hatte, galten diese eigentlich nur dem Entspannen und Chillen. Zu mehr hatte er einfach keinen `Bock´.
Tja. Jedem das seine.

Noch kurz blieb er auf dem Bettrand sitzen starrte die Uhr an, erhob sich nach ein paar langen Minuten dann doch und wollte ins Bad spazieren, welches gleich durch eine Tür in seinem Schlafzimmer zu erreichen war. Doch allzu weit kam er nicht. Nach den ersten Schritten stolperte er über etwas ziemlich Großes und landete, nachdem er sogar einen Purzelbaum geschlagen hatte, mit der Nase auf den Boden.
„VERDAMMTE SCHE**E!!! WELCHER VOLLIDIOT HAT DEN BLÖDEN KOFFER VOR MEIN BETT GESTELLT?!?!“, schrie Hidan wutentbrannt und rieb sich dabei die rot gewordene Nase.
>………..warte……Koffer?...........Öhmm…Samstag?....war da nicht irgendwas?<, konzentriert überlegend kratzte er sich am Kinn und fast so, als hätte er in diesen Moment vor sich den Tod gesehen, sprang er auf und rannte zum Kalender, der an der Wand neben seiner Zimmertür hing.
„Warte….gestern war der…elfte….dann ist heute….OH SCHEI*E! Das hab ich ja total verpennt!!!“, schrie der Mann und stolperte zurück zu seinem Koffer. Schell packte er die am Boden verstreuten Klamotten in das Gepäckstück, zog sich selbst schnell andere Unterwäsche an und zog die neue helle Jeans darüber. Sein braunschwarzes Muskelshirt, welches er noch anhatte vergaß er komplett. Er schnappte sich seine Haus- und Autoschlüssel und den Geldbeutel und verschwand dann aus der kleinen Wohnung in die Garage.

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„Verdammt! Wo bleibt dieser Trottel schon wieder?“, schimpfte Temari und tippelte ungeduldig mit dem Füßen im schnellen Takt auf den Boden.
„Beruhig dich wieder Temari, Hidan wird’s schon noch schaffen, er hat noch ne halbe Stunde bis das Flugzeug los fliegt. Also keine Panik“, meinte Kankuro beruhigend und klopfte seiner Schwester auf die Schulter.
„Kankuro hat recht, Hidan hat’s bis jetzt immer geschafft.“, unterstützte Deidara den Braunhaarigen fröhlich.
„Tja, nur immer auf dem letzten Drücker“, stocherte Sasori noch mal desinteressiert nach, wobei er von seiner Zeitschrift kein einziges Mal aufblickte. Dafür bekam er von TenTen einen Klaps auf den Hinterkopf, worauf er dann doch genervt reagierte und sie mit einem tödlichen Blick aus dem Augenwinkel musterte.
„Hey Eisklotz! Glotz meine Freundin nicht so böse an sonst gibt’s was auf die Glocken!“, giftete Kankuro und machte einen Katzensprung auf den Akasuna zu, umschlang TenTen beschützerisch mit den Armen und warf dem Rotschopf giftige Blicke zu.
„Beruhig dich wieder Kankuro. Du bist zurzeit echt empfindlich. Bist du schwanger oder kriegst du demnächst deine Periode?“, stellte Gaara fest und erntete von seinem Bruder ein empörtes Schnaufen und von Temari nur ein belustigtes Glucksen.
„Was soll das jetzt werden? Stellst du dich auf einmal gegen mich, Pumuckl?“
„Hey Leute! Jetzt reichts aber mal wieder. Wir wollen ja schließlich in den Urlaub um uns zu entspannen und nicht weil wir uns in die Haare kriegen wollen! Das können wir danach immernoch machen. Schaltet mal ab!“, versuchte Kakashi die Lage ein wenig zu entschärfen, worauf sich Sakura sofort mit ihrem widerlichen Honiglächeln bei ihm einhackte und ihm mit einem: „Genau! Jetzt haben wir uns mal wieder alle lieb“, zustimmte. Kakashi rollte nur entnervt mit den Augen und löste sich so schnell wieder aus ihrem Klammergriff, dass sie ein paar Schritte nach hinten taumelte und von jemanden aufgefangen wurde.
Als sie in das Gesicht ihres `Retters´ blickte, drehte sich bei ihr der Magen um.
Sensei Gai hielt sie an den Schultern fest und zeigte dabei seine zahnpastawerbungreifen Zähne.
„WUHUUUU Sensei Gai!! Sie sind der Größte!!“, grölte Lee aus vollem Halse. Darauf kicherte dieser stolz, hob Sakura vom Boden auf und stemmte sie über seinen Kopf in die Luft.
„Genau Lee! Pass gut auf! Das geht alles mit der Kraft der Jugend!“, spornte er seinen Schüler wie ein Aufseher im Drillcamp an, worauf Lee nur mit seinen Freudentränen in den Augen seinen Notizzettel rauskramte und den Tipp seines Lehrers drauf niederschrieb. Oh ja…..die zwei waren wirklich schon immer……seltsam gewesen.
Sakura fand das aber gar nicht so witzig. Sie hatte gerade mal knapp 3 Zentimeter bis sie der Ventilator an der Decke erfasste und wie ein Stück Schwein durch den Fleischwolf drehte. Doch die Schreie der Rosahaarigen wurden von den Anderen gekonnt ignoriert, wobei Kiba sogar betete, dass dieses ´Unglück´ wirklich passierte.
Shikamaru hingegen war das alles recht egal. Er saß gemütlich auf einem Stuhl in der Halle des Flugplatzes bei den anderen und nahm genüsslich ein kleines Nickerchen. Chojis Aufmerksamkeit galt voll und ganz seinen Paprikachips und seinen Orios, die er immer handvoll in sich hineinschob und nach 2 Mal kauen herunterschluckte. Wie ein nimmersattes Monster saß er da neben seinem schlafenden besten Freund und störte sich nicht an dem Gerangel der anderen.
Pain wanderte immer 5 Meter auf und ab und man konnte auch deutlich sehen, dass ihm das lange Warten ziemlich auf die Eier ging. Immer wieder blieb er stehen und sah in die Menge der Menschen um vielleicht doch einen silbernen Haarschopf zu erspähen. Doch jedes Mal war es vergebens. Er lief in dieser halben Stunde mindestens vier bis acht Kilometer, doch schien ihm das relativ Wurst zu sein.
Ino bekam von alldem nichts mit, da sie zu sehr damit beschäftigt war ihren leicht verblassten Kajal nachzupinseln. Kiba stand mit Sasuke hinter ihrem Stuhl und unterhielt sich mit ihm über das Urlaubsziel.
Eine weiße Insel sollte es diesmal sein. Weißer Puderzuckerstrand, Palmen, grünblaues Meer und Erholung pur.

Anko wurde die kleine Zankerei der Jugendlichen bald überdrüssig und setzte sich kurzerhand zwischen Sasori und Kankuro, der TenTen immer noch beschützerisch in den Armen geschlossen hatte.

Plötzlich erklang eine Durchsage durch die Lautsprecher in der großen Halle:
„Alle Reisenden, die mit Flug 9 reisen, bitte jetzt zum Gate 2. Ich wiederhole: Flug 9 zum Gate 2 bitte. Dankeschön.“
„Da! Hört ihrs?! Diesmal ist er wirklich zu spät! Also ich geh jetzt! Wer noch warten möchte, kann ja hier bleiben!“, motzte Temari, schnappte sich ihren feuerroten Hartschalenkoffer und marschierte in Richtung Gate 2.
„Tja ich werd ihr mal folgen. Ihr wisst ja, ich hasse es zu warten und ich hab hier schon genug wertvolle Zeit verschwendet.“, stimmte Sasori der Sabakuno zu, nahm seine blaue Umhängetasche und ging hinter der Blonden her.
„STOOOP!!! Wartet auf mich!“, hörte man Hidans raue Stimme durch die Halle hallen. Doch Temari und dem Akasuna war dies ziemlich gleich, da sie auch schon im Eingang des 2. Gates verwunden waren.
„Verfickt noch mal! Ihr Opfer sollt auf mich warten!!“, schrie Hidan außer Atem und trampelte wütend auf die Clique zu. Durch das Gebrülle wurde auch Shikamaru aus seinem erholsamen Schlaf gerissen und blickte in die Richtung des fluchenden Mannes. Doch wünschte er sich gleich darauf nicht die Augen geöffnet zu haben, da der Silberhaarige nur mit Boxershorts bei ihnen zum stehen kam.
„Was is´n mit dir passiert Hidan?“, fragte Kankuro perplex und hielt seiner Freundin dabei die Augen zu.
„Die dumme Schnepfe am Eingang hat mich nicht durchgelassen, weil die Alarmanlage gepfiffen hat. Sie wollte dann sofort, dass ich mich ´entkleide´. Dann hab ich sie beschimpft und gemeint, dass ich für solche Scheiße keine Zeit hätte und sie hat dann so schnippisch behauptet, dass für so etwas immer Zeit wäre. Die hat doch nicht mehr alle! Na ja…dann sind die Wachleute gekommen und haben mich halb ausgezogen, die Schweine!“.
Deidara konnte sich nun nicht mehr halten und brach in schallendes Gelächter aus. Nach Luft ringend klopfte er dabei kräftig auf Hidans Schulter und auch Naruto lies es sich nicht entgehen, den Lilaäugigen ein wenig auszulachen.
Dieser fand das aber ganz und gar nicht witzig. Seine Fäuste bebten vor Wut und auf seiner Stirn konnte man deutlich eine Ader sehen, welche gefährlich schnell pulsierte. Dies stand alles im starken Kontrast zu seinen von Scharm geröteten Wangen.
„Halt bloß die Klappe Blondi!“, schnaufte der Lilaäugige und gab Deidara eine kräftige Kopfnuss.
„Schluss jetzt! Wir müssen jetzt in den Flieger, sonst lassen die uns hier zurück. Ach ja und Hidan, bitte tu mir einen Gefallen und zieh dich wieder komplett an, ja? Nicht jeder hier hat große Lust auf dein Waschbrett zu starren“, schimpfte Anko, nahm ihren kleinen Koffer, packte Kakashi, welcher schon wieder in sein Buch vertieft war und die Außenwelt gekonnt abschirmte und war schon auf dem Weg zum Flugzeug.
„Hehe! Du hast doch bloß Angst, dass deine Gefühle durch den Anblick meines grandiosen Luxuskörpers in Wallungen geraten, oder liege ich falsch?“, meinte Hidan scherzend, zog theaterisch einen Kussmund und machte übertriebene Posen um seine Muskeln zu präsentieren.
Angewidert verzog Anko das Gesicht und meinte nur knapp:
„Ja genau, sicherlich. Du bist ja wirklich der aller, aller Größte! Und jetzt kommt endlich Leute! Ein bisschen mehr Bewegung!“.
Zügig machte sie sich auf zum Gate 2 und lies die Clique und einen sich vor Lachen kugelnden Hidan zurück.
„Hach jah, die Süße is scharf auf mich“, meinte er eher zu sich selbst worauf ihm nur skeptische Blicke der andern zugeworfen wurde und Neji nur meinte:
„Ja klar…und ich bin der Kaiser von China“.

Nach ein paar Sekunden folgten nun auch die anderen mit ihrem Gepäck……..na ja…nicht gerade ´alle´, Sakura schaffte es gerade mal ihren neonpinken Schrankkoffer ein paar Zentimeter zu rollen.
War das schon eine Leistung.
Erschöpft lies sie sich auf den Boden sinken und schnaufte kräftig durch die Nase.
„Mit der Kraft der Jugend!!!“, hörte man Gai seinen Schüler motivieren. Mit weitern stolzen Freudentränen hievte sich Lee den Monsterkoffer auf die Schultern und sprintete mit seinem Sensei, welcher sich Sakura auf den Rücken geschnallt hatte, in das 2. Gate Richtung Flugmaschine.

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Als alle das Flugzeug betraten saß Tobi schon brav auf seinem Platz und guckte aus dem Fenster.
Als er die anderen erblickte, sprang er sofort auf und fing an die Neuankömmlinge heftig zu umarmen.
„UHHH Hallo Hallo! Schön dass doch alle da sind! Tobi hat sich schon Sorgen gemacht. Tobi ist schon ganz, ganz früh gekommen um ja nichts zu verpassen! Tobi war a good boy!“
„Ja, ja, schon klar….und jetzt mach wieder brav sitzt, wir heben bald ab“, meinte Sasuke, nachdem er Tobi kurz freundschaftlich durch die Haare gewuschelt hatte und setzte sich dann auch gleich neben ihn.
Man hatte ja schon eine Woche vorher ausgemacht, dass der Uchiha sich neben den kleinen Quälgeist setzen sollte, da er der einzige war, der es länger als zehn Minuten mit ihm aushielt.

Freudig hopste Tobi auf seinem Sitz auf und ab, nachdem Sasuke ihn richtig angeschnallt hatte, und rief ständig:
„Tobi freut sich, Tobi freut sich, abheben, abheben, abheben! LOS! Abheben, abheben! Tobi freut sich“, bis er von Hidan einen Klaps auf den Hinterkopf bekam, damit dieser endlich sein Mundwerk schloss.
Doch Tobi nahm dies sofort wieder als Spiel auf und lachte. Natürlich wollte er jetzt auch mitspielen und schlug Kakashi, der das Pech hatte vor ihm zu sitzen, kräftig auf den Hinterkopf, sodass dieser nach vorne schnellte und mit seiner Stirn hart gegen Nejis Schädel prallte.
Kakashi und der Hiyuga fluchten gleichzeitig auf und waren schon drauf und dran Tobi zu erwürgen. Dieser grinste nur fröhlich und war sich zu keinerlei Schuld bewusst.
„Jah! Das war lustig! Noch mal! Noch maaaal!“, meinte er und hob schon wieder seine Hand für einen weiteren Schlag, doch dann meinte Sakura:
„Tobi. Ruhig jetzt. Wir spielen später noch ein bisschen, ja? Kakashi und die anderen sind bestimmt müde. Lass sie ein bisschen schlafen. Sei ein braver Junge.“
„Jaaaaaa! Tobi is a good boy!“, trällerte der Schwarzhaarige fröhlich und gab sogar endlich Ruhe.
So genau wusste nie einer warum, aber Sakura konnte den Typen immer ein bisschen beruhigen. Wahrscheinlich war es einfach die Art wie sie mit ihm redete. Fast so wie mit einem Kleinkind.
Aber wenn’s etwas brachte, wieso nicht?

Pain setzte sich neben Gaara, der dies nicht mal bemerkte und weiterhin eine Art Gebrauchsanleitung für irgendein Gerät, welches er aus der Tasche des Vordersitzes geangelt hatte, in den Griffeln hatte und las es sich mehr oder weniger interessiert durch. Gegenüber von ihnen saßen TenTen und Kankuro, welche sich verliebte Blicke zuwarfen, daneben Deidara und Naruto, Kiba und Kakuzu dahinter, Kakashi, saß neben Gai, was er nicht gerade freiwillig getan hatte und Ino hatte sich den Platz neben Hinata geschnappt.
Weiter hinten bei den fremden Passagieren saßen Shikamaru, der schon wieder am pennen war, neben Choji, Temari neben Sasori, Anko zwangsweiße neben Hidan und Lee neben einem Fremden.

Als es dann ein wenig ruhiger wurde und alle ihr Handgepäck in den Fächern über ihren Köpfen verstaut hatten, kam auch schon der Flugbegleiter, der sich das Mikrofon schnappte und sich einmal kurz räusperte. Dann begann er mit seiner Rede, die er gelangweilt herunterleierte:
„Hallo. Ich wünsche Ihnen, meinen Damen und Herren, einen guten Tag. Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Rakkhan Yammaki und ich bin für diesen Flug ihr Flugbegleiter und Kapitän. Wir freuen uns, dass Sie uns Ihr Vertrauen geschenkt haben und zu uns an Bord gekommen sind. Nun möchten wir sie mit den Sicherheitsregeln vertraut machen. Bitte widmen Sie mir Ihre vollste Aufmerksamkeit. Vor Ihnen am Gang können sie die hellen Streifen erkennen. Dies ist die Notbeleuchtung, die aktiviert wird, falls etwas mit den Sicherungen nicht stimmen sollte und der Strom für kurze Zeit ausfällt. Wir hoffen doch sehr, dass dies nicht der Fall sein wird. Wenn sie aus dem Fenster sehen, können sie die Arbeiter erspähen, genau unter der Tragfläche. Diese überprüfen nun das Flugzeug nach möglichen Schäden und dem Tankstand. Also können wir Ihnen mit gutem Gewissen versichern, dass überhaupt nichts passieren kann. Bei Druckverlusten, werden über Ihnen die Sauerstoffmasken heruntergelassen. Ich würde sie bitten diese dann, wenn es nötig ist, aufzusetzen. Bitte bedenken Sie, dass diese Mund und Nase verdecken müssen. Die Schwimmwesten befinden sich unter ihren Sitzen. Wir würden ihnen empfehlen…“
„LAAAANGWEILIG“.
Alle Augen waren auf Hidan gerichtet der sich das dreckige Lachen verkneifen musste.
„Hidan! Halt verdammt noch mal dein blödes Maul! Oder willst du rausgeschmissen werden?!“, schimpfte Anko, die mit ihren Nervenreserven am Ende war.
„Ja klar, das soll der Heini mal versuchen.“, gluckste Hidan, der das alles anscheinend urkomisch fand.
Gaara rollte mit den Augen und überlegte schon, ob er Hidan wieder aus dem Flugzeug rauszerren sollte. Doch sein Bruder warf ihm nur einen: Lass gut sein, du kennst ihn ja – Blick zu. TenTen entschuldigte sich beim Flugkapitän, was aber nicht sehr viel brachte, da Hidan sein Ego anscheinend ziemlich angekratzt hatte.
Kurz räusperte sich der ältere Herr noch mal und begann nun mit der Rede für seine englischen Gäste:
„Hello. I wish you, my dear guests, a nice day. My name is Rakkhan Yammaki and I am your …”
“bla bla lalaaaaaa”, fuchtelte Hidan wieder mal dazwischen.
Der Silberhaarige vernahm hinter sich ein angepisstes Husten, welches hundertprozentig ihm galt, worauf er sich natürlich sofort grinsend umdrehte und einen Mann im beschen Anzug und brauner Melone* am Kopf erblickte.
„Excuse me please, but could you stop the annoying interruptions. I really would like to hear what the man is talking about!”, beschwerte sich dieser.
“Ja ja, schon Ok Melonenköpfli”
„HIDAN! Jetzt benimm dich endlich!“, schnauzte Ino und warf dem Angesprochenen ihre Wimperntusche um die Ohren.
„Boah was fällt dir eigentlich ein du blonde Reagenzgeburt!?“
„Wie hast du mich genannt Weißkopfadler?!“
„Hast schon richtig gehört Miss Piggy!““
„WOAH! Das traust du dich nicht noch einmal du Arschgnom!“
„Denkst auch nur du MISS PIGGY!!!“
„SCHNAUZE!!!“
Sofort war alles mucksmäuschenstill und sämtliche Augenpaare waren auf einen vor Wut schnaufenden und schwitzenden Choji gerichtet.
„Ihr benehmt euch ja schlimmer wie ein paar läufige Affen in einem Zoo!“, meinte er als Anhang und kam aus dem harten Schnaufen gar nicht mehr raus.
„Oh Gott, so viel Stress“, meinte er dann mehr zu sich selbst, machte seine dritte Chipstüte an diesem Nachmittag auf und kippte sich die ganze Hälfte in seinen Teufelsschlund.
>Gott sei Dank wurde ich nicht als Kartoffel geboren<, waren Narutos Gedanke bei diesem Anblick und fast so, als hätte Choji diese gelesen, trafen seine Augen mit einem gefährlichen Blitzen die seinen. Hart schluckte der Uzumaki und wandte sich wider zu dem Flugbegleiter um, dem das alles sichtlich zu blöd geworden war.
Beleidigt und in seinem Stolz gekränkt rümpfte er die Nase, übergab seiner blonden Stewardess das Mikrofon und marschierte wie ein eingeschnapptes Vorschulkind davon.
„Hast du ja toll gemacht du Depp“, flüsterte Anko Hidan zu, da sie sich nicht traute lauter zu sprechen, weil ein ohnehin schon sauerer Choji ganze Dörfer zusammenbrüllen konnte.
Doch um seine Sitznachbarin noch ein bisschen mehr zu ärgern grinste er nur so breit wie möglich und hielt ihr das Viktory-Zeichen vors Gesicht.
Mit den Augen rollend stöhnte sie kurz genervt auf und lehnte sich müde zurück in ihren Sitz, schloss die Lieder und versuchte sich ein wenig zu entspannen.

Tobi hingegen verspeiste gerade genüsslich eine Tüte Erdnüsse und bot Sasuke immer im Minutentakt welche an, indem er ihm die Nüsse ständig unter die Nase hielt. Und jedes Mal war die gleiche Antwort des Uchihas: „Nein Tobi, ich bin allergisch gegen Nüsse.“
Doch der kleine Quälgeist schien das entweder nicht kapieren zu wollen, oder er dachte, dass sein Gegenüber sich nur unnötigerweise genierte.
Na ja, wenigstens war Sasuke damit solange beschäftigt, bis Tobi auch die letzte Nuss vertilgt hatte.

Lee quasselte den Fremden neben sich die Luser** voll und zitierte immer wieder Sätze aus seinem Notizzettel, bis es seinem Gegenüber zu bunt wurde und sich auf einen anderen Platz niederließ.

Ino und Hinata tratschten fröhlich über die neue Bluse der Blonden und über die neusten News bei Freunden, Familie und natürlich Jungs.
Kankuro knutschte hingegen mit TenTen was das Zeug hielt.

Kakuzu war gerade dabei, zum fünften Mal sein Geld zu zählen und Kiba wartete auf die Stewardess die ihm endlich etwas zu Trinken bringen sollte.
Deidara und Naruto spielten Schere, Stein, Papier und „Ich sehe was, was du nicht siehst“.
Pain hatte sich bereits Gaaras Anleitung unter den Nagel gerissen und dieser starrte einfach nur abwesend aus dem Fenster.
Temari war eingepennt und Sasori betrachtete misstrauisch die Kotztüte die vor ihm in Sichtweite lag. Ein verräterisch grinsender Smiley war darauf zu sehen mit dem Spruch: „Das wird schon wieder“.
>Klar<, dachte sich der Rotschopf sarkastisch und lies seinen Blick über die anderen Passagiere schweifen. Etwas Besseres zu tun gab es sowieso nicht.

Plötzlich war Shikamaru mit einem Ruck aufgewacht, hatte sich abgeschnallt und stand von seinem Sitz auf. Dies ging so schnell, dass sich sein bester Freund sogar an seinen Salzchips verschluckte. Erschrocken hustete Erwähnter und klopfte sich gegen die Brust um die querstehenden Chips in seiner Speiseröhre zu lockern, was ihm auch gelang.
Hecktisch nach Atem ringend meinte er:
„Shikamaru *keuch*, sag mal spinnst du? *hust* Du kannst mich doch nicht so erschrecken! Was ist denn los?“
Chojis leicht säuerlicher Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig zu einem Besorgten, da sein bester Freund anscheinend nicht gerade in bester Verfassung war.
Sein Gesicht war kränklich bleich, von seiner Stirn perlte ein kalter Schweißtropfen auf sein T-Shirt und sein Blick ging ins Leere.
„Hey Shika. Was ist denn los?“, meinte Choji nun deutlich ruhiger, schnallte sich ebenfalls ab und legte dem Braunhaarigen die Hand auf die Schulter.
Langezogen atmete der Nara einmal kräftig ein und wieder aus und versuchte ein wenig zu lächeln.
„Sorry. Keine Ahnung was eben los war. Ich …. hatte nur eben so ein komisches Gefühl.“
„Was meinst du damit?“, fragte Pain interessiert, der sich auch von seinem Sitz erhoben hatte und sich zu den beiden vorquetschte.
„Ich weiß auch nicht so recht…..also irgendwie…seltsam. Fast so als würde mir etwas sagen wollen, dass heute noch etwas Schlimmes passiert. Fast so wie ne Warnung. Leute, haltet mich jetzt bitte nicht für verrückt, aber ich hab echt ein ungutes Gefühl mit der Sache“, erläuterte Shikamaru seinen Aufruhr und machte ein wirklich besorgtes Gesicht, was man bei ihm nicht gerade häufig zu sehen bekam.
„Shikamaru, hast du vielleicht Flugangst?“, fragte Sakura mitleidig. Doch ihre Vermutung wurde nur mit einem Kopfschütteln seitens des Naras verneint.
„Nein habe ich nicht. Ich bin schon öfter geflogen und hatte noch kein einziges Mal so ein Problem.“
„Hast du vielleicht was falsches gegessen?“, fragte Neji,
„Oder hast du heute noch überhaupt nichts gegessen?“, fragte nun auch Naruto, doch bei jedem Punkt verneinte der Braunhaarige.
Hidan lachte auf:
„Scheißt euch mal alle nicht so in die Hosen! Shikamaru hat gestern bestimmt zu viel „Finale Destination“ geguckt. Wartet, ich zitiere: Uhhh~ Wir werden alle abstürzen! Lasst uns lieber nicht fliegen! Glaubt mir! Ich hab das alles Geträumt! Ich hatte eine Visiooon~~ Uhh~“
„Maul halten Hidan! Das ist überhaupt nicht komisch!“, schimpfte Anko, die nun sichtlich beunruhigt war und sich in ihren Gurt krallte.

Plötzlich erklang wieder die Stimme des Flugkapitäns im Lautsprecher, welche verkündete:
„Ich würde nun die Damen und Herren bitten, sich auf ihre Sitze zu begeben und sich anzuschallen. Wir werden in wenigen Sekunden abheben. Wir bedanken uns alle noch einmal rechtherzlich für Ihr Vertrauen, dass sie mit ´Coraption Earwaves´ fliegen. Vielen Dank.
Ladys Gentleman. Please take your seats and put on your seat belt. In a few seconds we will take off. Thank you for your confidence that you took the flight with ´Coraption Earwaves´ “.
Und schon konnte man das laute Getriebe der Flugmaschine hören, wie sie langsam zu arbeiten begann.

Choji klopfte Shikamaru noch mal aufmunternd auf die Schulter und schnallte sich nun wieder an. Auch die anderen Taten es ihm gleich nur der Nara stand noch wie angewurzelt da und rührte sich nicht vom Fleck.
„Leute, ich hab wirklich kein gutes Gefühl!“
„Jetzt pflanz dich Nara! Stell dich nicht so an!“, meinte Gai, der sich nicht die gute Stimmung versauen wollte.
„Ich hatte mit meinem Bauchgefühl immer Recht!“, verteidigte sich Shikamaru, worauf er nur von Pain in den Sitz gedrückt und angeschnallt wurde.
„Keine Sorge Shika. Du wirst etwas Wirres geträumt haben, das ist alles. So viel wie du pennst ist das ja kein Wunder“, versuchte der Orangehaarige, mit den vielen Pircings im Gesicht, seinen Kumpel zu beschwichtigen und machte sich nun auch auf den Weg zu seinem Platz.
„Ja…..hast wohl Recht“, gab Shikamaru nun nach, lachte kurz erstickt auf und rieb sich mit den Handballen über die Stirn um sich wieder einigermaßen beruhigt nach hinten zu lehnen und ins Land der Träume abzudriften.
„Und nun schläft es wieder“, meinte Ino scherzend, tat es ihrem Kumpel aber gleich.


Langsam aber sicher begann sich das Flugzeug nun in Bewegung zu setzen und fuhr auf den Rädern die Flugbahn entlang.
Immer schneller wurde das Tempo gesteigert bis die Geschwindigkeit so hoch war, dass die Passagiere zurück in die Sitze gedrückt wurden.
Im Bruchteil einer Sekunde begann sich die Maschine nun vom Boden zu erheben und der riesige Blechvogel begab sich in die Höhe.
Immer höher, immer weiter, immer schneller flog der große Vogel über der Stadt und war nach einer viertelten Stunde über den Wolken verschwunden.
Für den schönen Flugstart wurde von den Fluggästen Beifall geklatscht und die Stewardessen kamen mit den Getränke- und Speisewagen, um den Gästen alle möglichen Leckereien zu servieren.

Nachdem gegessen und getrunken wurde, räumten die aufmerksamen Damen in Uniform die Reste, wie die leeren Papdeckelteller und Becher auf und sorgten für Ordnung und Sauberkeit.
Die Hälfte der Reisenden waren schon dabei einzuschlafen, ein anderer Teil genoss einfach nur die Aussicht, die die kleinen Fenster boten und ein weiterer Teil vergnügte sich mit den Headsets und Bildschirmen, welche Musik und Videos wiedergaben.

Nach einer geschlagenen Stunde, begann das Flugzeug plötzlich ein wenig zu vibrieren, was danach durch ein stärkeres Rütteln ersetzt wurde.
Ein paar der Fluggäste bekamen leichte Panik, bis sie die Stimme des Flugkapitäns aus dem Lautsprecher wieder etwas beruhigte:
„Meine verehrten Damen und Herren, ich darf sie nun darauf hinweisen, dass sie keinerlei Gefahren ausgesetzt sind. Dies sind nur leichte Turbulationen. Bitte behalten Sie Ruhe und verfallen sie nicht in Panik. Das starke Beben wird in wenigen Sekunden ersterben. Dankeschön“

Kankuro strich seiner Freundin beruhigend über die Haare, da diese sich aus Panik in das Hemd des älteren Sabakunos gekrallt hatte.
Zu ihrem Glück, hörte das Rütteln wirklich nach wenigen knappen Sekunden auf und das Flugzeug flog wieder ruhig seines Weges.
„Na siehst du. Es ist doch gar nichts passiert. Wie es der Kapitän schon gesagt hat, nur leichte Turbolationen.“, versuchte Kankuro ihr auch noch die letzten Ängste zu nehmen und gab ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
Erleichtert atmete sie aus und schenkte ihren Freund ein dankbares Lächeln und schaffte es sogar wieder, sich gerade in ihren Stuhl zu setzen.
Stolz auf ihre Leistung streichelte er ihr anerkennend über die Wange und lehnte sich nun auch wieder zurück in die Lehne um ein wenig zu dösen.
Doch wurde er gestört, da plötzlich wieder ein Ruckeln die Sitzreihen erschütterte. Diesmal war das Beben sogar so stark gewesen, dass zwei der Fächer für das Handgepäck aufklappten und den Inhalt verloren.
Alle warteten darauf, dass auch diese Unruhe wieder erlisch, doch das Beben verlor einfach nicht an Kraft sondern wurde immer stärker.
„Ich geh mal vorne nachfragen“, meinte Gaara, der fast schreien musste, damit man ihn überhaupt verstand.
„Ok, Ich komm schnell mit“, antwortete Pain in derselben Lautstärke, worauf sich die beiden jungen Männer erhoben und schwankend aber einigermaßen Sicher in Richtung des Flugabteils marschierten.
„Gaara! Setzt dich wieder hin! Das ist gefährlich!“, schrie Temari ihren kleinen Bruder hinterher, der ihr nur mit einem Wink verständlich machte, dass er gleich wieder zurückkommen würde.
Sie lies ihn machen, doch behagen tat ihr die Tatsache nicht, dass ihr Bruder ungesichert durch eine übergroße Waschmaschine wanderte.

Als Pein und Gaara nun an den Toiletten vorbeikamen, gab es einen lauten Krach, worauf die Erschütterung so enorm war, dass die zwei Männer gegen die Wand geschleudert wurden. Von den Passagierabteilen konnte man schon panisches Schreien vernehmen, welches von dem lauten Scheppern der Flugmaschine fast verschluckt wurde.

„Verdammt!“, meinte Gaara, der sich auf die blutende Stirn fasste und feststellen musste, dass er sich ne große Platzwunde zugezogen hatte.
Pein hielt sich die blutende Nase und strich sich den roten Lebenssaft von der Unterlippe, die er sich ausversehen, bei dem Aufprall gegen die Wand aufgebissen hatte.
„Verdammter Dreck!“, schimpfte nun auch er wütend, raffte sich auf, konnte aber nicht sehr lange stehen, da eine weitere starke Erschütterung die beiden Jungen Männer umherschleuderte als wären sie zwei Würfel in einem Spielbecher beim „Knüffeln“***.
Gaara hatte sich als erster wieder einigermaßen gefangen und versuchte sich so gut wie möglich aufzuraffen. Schnell packte er Pain unter der Schulter und half auch ihm wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen.
„Hier stimmt was ganz und gar nicht!“, stellte der Orangehaarige überflüssigerweise fest, worauf der Rotschopf nur zustimmend nickte uns sich dabei an der Wand stützend immer ein paar Schritte auf die Tür des Flugabteils fortbewegte.

Als sie diese dann endlich erreicht hatten und in das Abteil eintraten, stockte ihnen für Sekunden er Atem, obwohl sie eigentlich mit dem Schlimmsten gerechnet hatten.
Der Cokapitän hing bewusstlos in seinem Sitz mit einer enormen Platzwunde auf der Stirn.
>Durch das Beben ist er wohl mit dem Kopf gegen den Lenkhebel geknallt<, vermutete Pein und erspähte neben sich die blonde Stewardess, die panisch auf dem Boden kauerte und sich die Ohren zuhielt. Der Kapitän, hielt krampfhaft seinen Lenkhebel fest. Doch sah er nicht gerade so aus, als hätte er noch die Kontrolle über die Flugmaschine.
„Was ist hier los?!“, verlangte Pain zu wissen, der langsam aber sicher nicht mehr wusste, wie er reagieren sollte.
„Irgendetwas stimmt mit der Lenkung nicht! Wir konnten zwar durch die Turbulenzen, welche durch die Luftlöcher im Himmel verursacht worden waren, doch ist die Lenkung defekt. Bitte fragt mich nicht wie das passieren konnte! Eigentlich ist dieses Flugzeug vor dem Start gründlich überwacht und auf Schäden geprüft worden und allzu alt ist dieses Model nun auch wieder nicht, dass es einen so fatalen Defekt haben dürfte!“, erklärte der Kapitän angestrengt und versuchte nun mit aller Kraft den Hebel etwas weiter nach oben zu bekommen. Doch war dies vergebens.
„Das heißt im Klartext?“, wollte Gaara kühl wissen und sah in das panische Gesicht der Stewardess, die langsam mit den aufkeimenden Tränen zu kämpfen hatte.
„Das heißt, dass wenn mein Copilot nicht gleich wieder aus dem Land der Träume aufwacht und mit mir versucht, die Steuerung einigermaßen zu umgehen, werden wir in kürzester Zeit tot im Ozean landen.“
Geschockt rissen Gaara und Pain die Augen auf, sahen sich kurz an und schienen zu überlegen.
Dann nickte der Orangehaarige kurz, schnallte den Copiloten von seinem Sitz ab und hievte ihn sich auf den Rücken, dann packte er die Stewardess am Arm und steuerte mit den zweien zurück in die Passagierabteilung. Dort konnte er seinen Augen kaum Glauben schenken.
Die Personen krallten sich panisch in ihre Sitze, schrien und waren mit den Nerven am Ende.
Die wenigen, die sich noch ein wenig unter Kontrolle hatten, halfen den Leuten die Atemmasten aufzusetzen und die Schwimmwesten umzulegen.

Pain schnallte Gai ab um den Copiloten auf dessen Schoß zu verfrachten und sie beide wieder anzuschnallen. Die Stewardess platzierte er auf Gaaras ehemaligen Platz und musste auch sie anschnallen, da sie mit ihren zitternden Fingern nichts mehr zu greifen bekam.
Zögernd sah er zu den hinteren Reihen, von denen Temari ihn verwirrt und fragend ansah und so wusste er auch, dass sie wissen wollte, wo ihr kleiner Bruder abgeblieben war. Doch senkte er seinen Blick und half den von Panik gepeinigten Fluggästen die Schwimmwesten anzulegen.

Vorne am Kokbit beim Kapitän hatte Gaara in der Zwischenzeit den Platz des Copiloten eingenommen und versuchte den Hebel mit aller Kraft die er aufwenden konnte zu nutzen, um den Blechvogel wieder einigermaßen steigen zu lassen. Doch war der Erfolg zu gering, als dass er das Leben der Fliegenden retten könnte. Viel eher verzögern.
Der Rotschopf stand auf, packte den Stuhl und brach die Eisenstange von der stabilen Sitzmöglichkeit, die die Lehne mit der Sitzfläche verbinden sollte.
Nochmals versuchte er die Lenkung nach oben zu drücken und als es nicht mehr weiter ging, rammte er die Eisenstange in den Schlitz des Hebels um nicht mehr dagegen drücken zu müssen.
„Sind sie angeschnallt?!“, erkundigte sich der Sabakuno bei dem Kapitän, erhielt aber keine Antwort.
Der Mann saß gar nicht mehr auf dem Platz wo er die ganze Zeit über gesessen hatte und eigentlich sitzen sollte. Um es nicht zu untertreiben, war der ganze Stuhl weg. Das gesamte vordere Kockbit war weggerissen und in die Tiefe geschleudert worden. Erst jetzt konnte der Sabakuno erkennen, wie weit sie eigentlich noch von der zerschmetternden Erde entfernt waren.
Und als er die erschreckend niedrige Höhe sah, wurde ihm sofort klar, dass sie keine Chance mehr hatten.
„Mein Gott“, war das einzige was er in diesem Moment noch herausbrachte, kniff die Augen zusammen, atmete kurz tief die kalte Luft ein und konzentrierte sich wider auf die unzähligen Knöpfe vor ihm.
In sekundenschnelle löste er seinen Gürtel von der Jeans und befestigte ihn an einer stabil wirkenden Halterungsstange, das andere Ende band er wieder um seine Taille um nicht auch aus dem vorderen Flugteil gerissen zu werden. Er griff nach dem Mikro und betete, zu wem auch immer, dass das Gerät noch funktionieren mochte.

Hinten im Passagierabteil tobte die reinste Panik. Leute schrien wild durcheinander, klammerten sich an ihre Freunde, Familie oder Sitze, zogen ihre Gurte enger und beteten.
„Wir werden alle sterben!“, schrie Sakura, die sich vor lauter Panik von ihrem Sitz abgeschnallt hatte und fast mit den Kopf gegen die Wand krachte. Doch konnte Neji sie noch rechtzeitig am Kragen ihrer Bluse festhalten und sie wieder in ihren Sitz drücken.
„Everybody! Look outside!“, schrie der Engländer mit der Melone und deutete auf das kleine Fenster neben ihm.
„Maybe we will not die. Look. Under the plane is a big jungle!”, schrie er ausser Atem, mit ein wenig Hoffnung in der Stimme.
„Was wollte der?“, fragte Kakuzu, dem dies alles ein wenig zu schnell gegangen war und guckte verdattert in Kibas käsebleiches Gesicht.
„Er hat gesagt, dass wir vielleicht doch nicht sterben. Unter dem Flugzeug befindet sich angeblich ein großer Dschungel“.
„Ernst jetzt?“, fragte Ino und starrte aus dem Fenster.
Nur wenige hundert Kilometer unter ihr konnte sie tatsächlich einen extrem dichten Dschungel erkennen und wusste nun nicht, ob das nun eine gute oder schlechte Nachricht war. Die Nerven spielten einfach verrückt, sodass man Leid von Freud kaum noch zu unterscheiden wusste. Ein Spiel des Gehirns um die Angstgefühle auszuschalten. Fast so wie ein Schockzustand, nur komplizierter.

Plötzlich vernahmen die Passagiere ein leises Räuspern aus dem Lautsprecher und hofften nun auf eine Nachricht des Kapitäns, der ihnen versichern würde, dass sie das auf jeden Fall schaffen würden und sie alle Lebend wieder nach Hause konnten. Oder noch besser, dass dies alles nur ein blöder Traum war und sie demnächst wieder aufwachen durften.
Alle warteten gespannt auf ein weiteres Geräusch und betrachteten mit großen Augen den grauen Lautsprecher der an der Wand hing.
Doch blieben weitere Geräusche aus.
„G-Gaara?“, hörte man nun Temari flüstern, was natürlich von jedem zu hören war, da es im Flugzeug nun so leise gewesen war, dass man hätte meinen können, dass sie schon längst alle tot wären.

„Leute? Hört ihr mich?“, hörte man nun wieder die Stimme des Rotschopfes aus dem Lautsprecher, worauf alle zur Antwort laut Pfiffen und Brüllten, damit er es im Flugabteil auch hören konnte.
„Alles klar. Also passt auf. Die Lage ist folgende….ich will hier keinem falsche Hoffnungen machen, von wegen, wir werden hier lebend wieder rausspazieren….um ehrlich zu sein…“, kurz machte er eine Pause, wobei es die anderen fast zerriss vor Anspannung.
„Durch eine Turbulenz ist irgendeine Lenkung ausgefallen und egal was wir machen, das Flugzeug steigt einfach nicht mehr. Ich habe gerade versucht zu funken, doch…..das ganze fordere Kockbit…e-es ist weg… Die ganze Spitze des Flugzeuges hier vorne ist weggerissen worden und in die Tiefe gezogen worden….mitsamt des Piloten.“
Die Menge sagte nichts mehr.
Es war sogar fast so, als hätten sie allesamt das atmen vergessen.
Sie wussten was dies hieß. Sie wussten, dass dies ihre letzten Minuten, Sekunden oder Stunden in dieser Welt sein würde und sie wussten auch, dass egal was sie jetzt noch machen würden, es wäre hoffnungslos und unnütze Kraftaufwendung.
„Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, befindet sich unter uns ein Dschungel. Nach meinen Überlegungen, könnten es im Glücksfall wirklich ein paar Passagiere schaffen, zu überleben….schwer verletzt natürlich….die meisten werden aber sterben. Ich will hier niemanden belügen und ich sage es jetzt so wie es ist.
Wir werden in wenigen Minuten den Boden erreichen und das Flugzeug wird in mehrere Teile zerschmettert, da der Dschungel nicht gerade aussieht wie eine gewaltige Luftkissenburg.“
Keinen der Zuhörer, die Gaara kannten, war so recht klar, warum der Rotschopf in dieser Situation noch etwas Sarkastisches sagen konnte, doch vermuteten sie, dass er die Stimmung anscheinend ein wenig auflockern wollte. Und dies nahmen viele der Reisenden dankend an.
„Ach ja und Shikamaru……du hattest mit deinem Bauchgefühl wieder Recht…..wir hätten alle auf die hören sollen.“, fuhr Gaara fort und nur ein leichtes Atmen war zu vernehmen.
„Temari…..Kankuro?“, hörte man die Stimme des Rotschopfes nun nochmals. Doch klang sie diesmal um einiges kratziger und leiser. Nicht mehr so fest und sicher wie bei den vorherigen Sätzen.
Sofort setzten sich die Angesprochenen in ihren Sitzen auf und starrten den Lautsprecher erwartungsvoll an. Keiner der beiden wagte es, auch nur einmal Luft zu holen oder die Augen von dem grauen Gerät abzuwenden, in der Angst, etwas nicht verstehen zu können, was ihr kleiner Bruder ihnen noch zu sagen hatte.
Ein paar Sekunden konnte man aus dem Mikro nur die lauten Motorgeräusche und die zischende Luft vernehmen, die im Kockbit umhertöste, bis sich die dunkle, basshaltige Stimme des jüngsten Sabakunos wieder erhob.
„Tema, Kanku……danke für alles….. und ich…hab euch…lieb. Tschuldigung, aber das hab ich euch noch nie gesagt und ich dachte mir, dass ihr es auch mal hören solltet. Sorry, dass ich nicht rüber kommen kann um es euch persöhnlich zu sagen, doch ich bin hier irgendwie…..gebunden.“.
Kaum einer konnte das Geständnis des sonst so wortkargen jungen Mannes so recht glauben. Nie hätte jemand gedacht, dass er dies seinen Geschwistern einmal sagen würde.
Doch genau für diese waren diese Worte mehr wert als alles andere.
Kankuro kniff die Augen zu und schluckte hart um nicht gegen die Tränen zu verlieren, die aus ihm heraus wollten, um die Berührung zu unterstreichen, welche diese wenigen Worte in ihm ausgelöst hatten.
Für Temari war es bereits zu spät.
Weinend brach sie zusammen, vergrub ihre Finger fest in ihre Haaren und schluchzte sich den Trauer von der Seele.
„Wir haben dich auch lieb“, sagte sie so leise, dass es kaum einer hören konnte und platzierte ihre Stirn auf den Knien.
„Entschuldigung, dass ich hier vorne nicht mehr tun kann, aber….ich hab’s wirklich versucht.“, waren die letzten Worte des Rothaarigen, die aus der grauen Sprechmaschine zu hören war, bis ein weiteres Krachen die Verbindung trennte.

Und wie es der Rotschopf vorhergesagt hatte, zerfiel das Flugzeug langsam aber sicher in alle Einzelteile.
Die ganze linke Tragefläche wurde weggerissen, mit ihr eine ganze Sitzreihe, die voller schreiender Menschen war. Hintere Sitzbänke und Menschen wurden einfach mit den zerfallenden Teilen der ehemaligen Flugmaschine in die Tiefe gerissen und der Teil des Flugzeuges, der noch nicht völlig zerstört wurde, ging in Flammen auf.

Grausam.
Viel zu lange und endlos vorkommende Minuten quälten die Menschen.
Die reinste Zerstörung und Tot.
Sie waren Opfer. Opfer, wegen eines Überprüfungsfehlers, der eigentlich zu verhindern gewesen war.
Mit Gewalt wurden sie aus ihrem Leben gerissen.
Brutal und skrupellos.
Ein gewaltiges Massaker.
Leichen, brennende Menschen, Trümmer aus Metallen, Blechen und Eisen, Gepäck welches durch die Luft geschleudert wurde.
Die Menschen, die von der zerstörten Flugmaschine gesprungen waren, wurden von den Triebwerken erschlagen oder von den Propellern erfasst.
Trümmer schafften es gerade noch in das blaugrüne Meer, andere Teile wurden von der Wucht der Erde des Dschungels zerschmettert, Sachen sowie Leben verbrannten oder wurden vom dem übergroßen Urwald verschluckt wie die Beute von einer gewaltigen und blutrünstigen Bestie, der es nach Blut dürstete.

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*Melone = Rundlich aussehender Hut
**Luser = Bayrisch für „Ohren“
***Knüffel = Würfelspiel
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Impressum

Tag der Veröffentlichung: 24.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen Fans. (Bitte um ehrliche Kritik, Danke)

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