»Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.«
Albert Einstein (1879-1955)
Sein Puls pocht im Rhythmus der Uhr. Sein Atem ist ruhig und gleichmäßig. Er folgt den vorgegeben Gesetzen, den Regeln und den Strukturen, ohne dass er das System hinterfragt.
Er fühlt nur die aufgescheuerten Handflächen, die Rückenschmerzen und die Krämpfe in den Waden, wenn er von der Arbeit zurückkehrt. Er starrt in die leeren, trostlosen Gesichter der Menschen denen er begegnet. Stumm huschen sie an ihm vorbei, als wären sie Geister.
Sein Tagesablauf ist genau geplant. Er macht sich keine Gedanken darüber. Er macht es, weil er es machen muss. Er macht es, weil es normal ist. Er trinkt nicht, wenn er Durst hat, sondern wenn die Zeit gekommen ist zu trinken. Er schläft nicht, wenn er müde ist. Er schläft, weil er schlafen muss. Dann steht er wieder auf, geht arbeiten und verdient sein Geld. Geld, welches wertlos ist.
Er tauscht es gegen Essen und Kleidung ein, die er nicht braucht, da er sie schon besitzt.
Wenn er pausenlos im Steinbruch schuftet, denkt er nicht an Liebe, Freunde und empfindet auch keine Enttäuschung. Er kennt keine Emotionen. Er weiß nicht einmal was das ist. Für ihn ist jeder Mensch gleich. Er fühlt nichts, wenn jemand neben ihm an den Qualen der Arbeit zu Grunde geht. Er hat keine Furcht vor dem Tod. Sie wurde ihm genommen. Er lebt in einer Welt ohne Elend, Trauer und Hass. Ist das der Preis, den wir dafür zahlen müssen?
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Tag der Veröffentlichung: 17.11.2012
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