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Ode an Gaia

Aphrodisische Äpfel aalen augenfällig am Apfelbaum, anmutig und adrett, alsbald ein Adler aufsteigt von Anhöhe zu Anhöhe, seine Amberaugen ausschweifend, augenblicklich ausflippend, als er die beschwipste Berta blickt, die am Baum bumsen will den Benjamin - bisexuell der Bauer, breitbeinig, bodenständig - blauäugig die Bäuerin, er begehrt ihre Brustwarzen, bezirzt die Blüten-
knospen, den baren Busen - am Bach die Blaubeeren belustigt, bewachend das Blattgrün, die Blumen blinzeln - sie beugt sich, bewegt, belebt, betört den Bär beim Blowjob, beinahe eine böse Bräme die Besamung bremst, die Berberitze, besudelt, bellt beim Cumshot „Cizeri, Cäser und Circe!“ im Chor, “Co2 und Chlorophyll - Christos hatte Charakter, Du Depp!“ Die Dame, deutlich in Deckung, dynamisch von dannen, dankbar - der Degen, das Dingsda, dennoch von Donner gerührt, ein ehrlicher Erguss, die Elfenkönigin, der Erde nah, einsam und elementar, errötet im Efeu, erkennt den Ehebruch und eilt, entflammt und erregt zum Elfenkönig, ihr Ehemann im Erdbeergehölz, ein Mann, ein Wort - ihr Ebenbild mit Engelsglied - und im
einander Halten, euphorisch und ekstatisch, erblüht vor Entzückung der Flieder, fächert frivol die fetten Finger-
blüten - freudetrunken - und frohlockt freizügig in flotter Frische; fernab ein formidabler Falke fliegt im feinen Federkleid, sein Falkenauge ein Feldstecher, fährt flugs zum Flammenbaum und flötet: „Freya, Freya, oh grosse Göttin, meine Gier, das Grün, glanzvoll die Gegend, einem Gemälde gleich, gib's mir, gib's mir!Glorreich die Gladiolen, geringfügig geiler die grossgewachsenen Glyzinien, die in ihrem göttlichen Glanz dem Ginster gigantische Glücks-
gefühle geben, herrlich der Holunder, wie er zum Himmel ragt, Harfenharmonien werden hörbar, wie Hummeln, die in den Hecken der Honigkönigin huldigen, Halleluja, im heiligen Heiligtum der Hure hallen die Hormone und der Hengst haut ihr eine auf den Hintern, hält heissblütig dabei sein Horn, hört handkehrum Hunde heulen im Hafer, irritiert wie immer und instinktiv insolent jagt er jedes jammernde Jungtier davon, jauchzt und jubelt jämmerlich, kämpft mit letzter Kraft und küsst keuchend klebrig kokettierend kopfüber noch einmal die Kröte, kriegt kalt die Krise, kippt und kollabiert Knall auf Fall ins Laub. Lichterloh lachen die Lupinen, die Libellen lecken lüstern die Labia der Lippenblütler, Löwenmäulchen leuchten lautlos vor Leidenschaft und leiern mit im Liebeslied des Lebens, das über's Land lockt: Maiglöckchen und Moos, Muscheln und Mirabellen, Melisse und Mohn aus Mutterbodens Milch mischen sich mit dem Muschelöffner und dem Maulwurf, dem Minenwerfer und dem Mönch, markieren magische Momente wie die Morgenlatte des Muselmanns, Mensch' mach mal, die Muschi im Mysterium, eine majestätisch mandelförmige Motte, ein Mandala, mutiert mühelos zur Milchstrasse, nass, natürlich, genährt, das Nektar ihrer Netzmelone, der Nelkenduft ihres Ofens, orientalisch, das Opium ihrer Oase orgiastisch, Orangenblüten und Osterglocken öffnen ihre Ohrenröhren, offenbaren das Paradies, die Perle plump und purpurn, der Pendel pikant positioniert, wie der Priester mit seinem Pfaffenhütchen, die Prinzessin mit ihrer Prunkwinde; die Pastinake pflügt mit ihrer Pfahlwurzel im Perserklee –„promiskuitiv!“ pauschalisiert das Parlament, „paritätisch!“ propagiert die Paranoia, derweil die pfeffrige Paprika die Pflaume pflückt, dem Quittenbaum läuft's wie Quecksilber heiss die Rinde hinab, Regenwürmer reiten rasend auf dem Rhabarber, wilde Rosen ringeln sich romantisch um die Reben, rote Rüben rammen rigoros ihre Rundungen in den Rand des Salats, der Salbei sündigt mit dem Sauerampfer, Sala-
mander schwanken im Schlamm, die Sonne scheint, die Sau schläft - die Schlafmütze, sieht nicht wie die Senfgurke selbstständig die Stabtomate sticht, der Saft sensationell sinnlich - Spatzen und Schmetterlinge spielen beim städtischen Springbrunnen, der spritzt, bei der Stadt-
verwaltung wird am Stammtisch standesgemäss das Stadtgespräch gestammelt, selbstunverträglich und spitz, während Tausende von Trompetenzungen tollkühn tratschen, Trauerrosen und Tulpen todernst turteln, Trichtermalven treu mit Trauben tafeln, das Universum unverfälscht eine unendliche Überraschung, umfassend eine unverhüllte, unbeständige Unbekannte, unbefleckt, unbeschreiblich unschuldig im Ursprung, unsinnig unstet, unterstützend, unverhältnismässig üppig, ein Urbild, niemals zu verurteilen, wie die vertraute Venus, die verjüngt und veredelt, versteht und verbindet, den Vögeln die Vogelbeeren anvertraut, eine Vamp, verspielt und verführerisch, verdächtig und verdammt, doch verbündet mit Vorfreuden und Verstecken, mit Vagabunden und Verbrechern - ihr Verlangen lässt nie verdursten oder verdriessen - verehrt sie! Versöhnt euch mit dem wer, wie, wo, was, warum dieser Welt, mit dem Wasser der Wollust, mit den Wurzeln eurer Wildheit, mit dem Wein des Wunderbaums! Wohlbefinden und Wachstum sind wahrhaftig weit mehr als werbekräftige Wortwellen, die Wirklichkeit ist solange wirksam, wie sie wirklich wirkt, und wichtige Witze sind wirkungsvoll, die Wende zum Wert, das ist nicht verkehrt. Wohlklingend heulen die Wölfe, wandern die Wolken, werden Wunder wahrnehmbar, Wort für Wort, wird wunschlos die Wut der Xanthippe, wenn die Zwangsgedanken zufrieden gezähmt und der Zuckerhut die Zungenpfeife zückend der Zwetschge zusteckt, der Zierlauch zwitschert, zwischendurch Zapfen zueinander zappeln und zueinander halten in Zuneigung und Zuflucht, wo die zügellose Zungendrescherei zünftig Zündstoff zumutet zugunsten eines Zukunftstraums: ein Zusammen-
sein mit Zusammengehörigskeitsgefühl, ein zweifelloser Zustand der Zufriedenheit, zulänglich und zugänglich, ein Zustrom, ein Zuspielen von Ziehharmonika und Zauber-
flöte, zyklisch, zitronengelb, zederngrün, zwetschgenblau, ziegelrot, ein Zaubergarten ewig zelebrierend, zierlich, zartbesaitet - der Zuckermund am zittern, der Zitteraal zugespitzt am Zenit zu einem neuen Zeitalter.





http://drachenengel.blogspot.com


Stephanie Kay Literatur


Impressum

Texte: alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 19.05.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ein glanzvolles Loblied von A bis Z über die ansteckende orgiastische Schöpfungskraft der Natur!

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