Spy
The BLACK Shadow´s
Ancy Teen
© 2017 Ancy Teen
Ancy Teen ist eine Gruppe von Schülern, der Realschule Naila.
Ein herzliches Dankeschön gilt unserer Geschichtslehrerin die das vorliegende Werk mit viel Liebe Korrektur gelesen hat.
Kapitelübersicht:
Das Natural-History Museum
Täuschung
Die Verhaftung
Schreckliche Nachrichten
Verzweiflung
Die Schatten werden aktiv
Blitzschnelle Verwirrung
In Lebensgefahr
Die Party
1. Kapitel
Das Natural-History-Museum
Vor 4 Jahren, am 14. Februar 1993 wurde im berühmten Natural-History-Museum eingebrochen. Die Täter wurden bis heute nicht geschnappt, es war der größte Diebstahl der Geschichte.
In einem scheinbar verlassenen, gut versteckten Gebäude in New York: „Hey Leute, ich habe da was ganz interessantes in der Zeitung gelesen.“, verkündete eine Frau energisch. „Mann Jane, wieder so ein beschissener Auftrag? Nicht wieder so ein Kinderkram!“, beschwerte sich ein Mädchen. „Roxana, wir können es uns ja wenigstens mal anschauen…“, erwiderte eine dritte im Bunde. „Triss sagt mal wieder nichts, typisch für sie.“, dachte sie grinsend, man nannte die zweite Saphira.
Als sie den Artikel gelesen hatten, kam die vierte am Tisch zu Wort: „Ja, ganz akzeptabel, gibt so viel ich hier sehe ganz gut Kohle...“ Roxana gab sarkastisch wieder: „Wenn Triss das schon sagt, muss es ja gut sein.“, entgegnete Jane im gleichen Ton, „okay, das werte ich mal als Bestätigung, Roxana, leider 2:1, wenn du nicht mitmachen willst, bist du einen Kopf kürzer, ganz einfach!“, sagte Jane gelassen. „Schöne Bedingungen…“, murmelte Roxana spielend beleidigt. Alle lachten. „Okay, heute Nacht geht es los. Volle Bewaffnung, sucht jeden einzelnen Staubkrümel nach Hinweisen ab!“, befahl Jane. Alle drei schauten gelangweilt. „Ja ja, ich weiß ihr seid Profis, auch wenn ihr nicht so aussieht. Immerhin ist Saphira schon 20. „Was soll das denn heißen?“, fragte Roxana energisch. „Nur Spaß, also ruht euch aus, heute Nacht um 10 hier, ihr wisst ja, dass ihr euch nicht verfolgen lassen dürft, denn dann müssen wir ja kämpfen…“, sprach sie, bevor sie sich verabschiedete, fügte sie noch trällernd hinzu: „♪Naja, lasst euch also nicht erwischen, und ruht euch aus!♪“, trällerte Jane. „Jane kann echt komisch sein, sie ist echt mysteriös. Von einem Moment auf den anderen kann sie fröhlich, und ernst sein. Sie ist etwas komisch, aber eine mega gute Chefin, auch wenn ich es nicht erklären kann. Ich freue mich auf den Auftrag. Es ist jetzt schon 3 Jahre her, seit wir den letzten Auftrag zusammen als Gruppe hatten.“, dachte Saphira.
Um 10 Uhr versammelte sich die Gruppe. Jane machte noch ein paar Ansagen, ging aber nicht mit zum Museum. Sie überwachte es… Unter „volle Bewaffnung“ zählte als erstes die Standartausrüstung, wie: Munition, Kugelsichere Weste (bis auf Triss), Enterhaken und Kontaktlinsen (Saphira blau, Triss schwarz und Roxana grün). Dann kam die persönliche Ausrüstung dazu:
-Saphira: Scharfschützengewehr, Pistole und einen Dolch
-Roxana: 2 Handblaster, Dolch und Tippfingernägel
-Triss: 2 Dolche, 10 Wurfmesser und eine Pistole
Mit dem ganzen Gepäck schlichen sie sich zu dem berühmten Museum. „Wir sind eine Gruppe junger Spione, die heimliche Missionen durchführen. Wir drei dürfen natürlich nicht entdeckt werden, deswegen haben wir verschiedene Ausweise, Namen und Identitäten. So können wir unentdeckt bleiben. Jane hilft uns dabei sehr, ohne sie wären wir echt aufgeschmissen, wir könnten ohne sie diese Arbeit auch gar nicht machen. Ich bin Roxana, das ist auch mein richtiger Name. Ich hatte es um ehrlich zu sein, ziemlich leicht diesen Job zu kriegen. Mein Vater war schon im Geheimdienst, als ich geboren wurde. Meine Mutter wollte nie, dass ich in Vaters Fußstapfen trete. Das ist auch der Grund, warum ich ihr bis heute meine Arbeit verschwiegen habe und ich früher eintreten konnte, wie andere. Das ist auch der Grund, warum ich die jüngste der Gruppe bin. Aber ich würde nicht behaupten ich bin schlechter. Ich bin die Strategin des Teams. Triss teilt den Schaden aus und stürzt sich eher kopflos in den Kampf. Saphira ist unsere Scharfschützin. Zusammen sind wir ein eingespieltes Team. Ich bin gespannt, ob wir irgendeinen Hinweis finden.“, dachte Roxana. Sie kamen an eine Kreuzung, von dort aus konnten sie schon das dunkle Museum sehen. „Es ist seit dem Überfall geschlossen. Wir müssen trotzdem vorsichtig sein...“, meinte Triss. „Du sagst ja mal als erste etwas.“, neckte Saphira. Die drei schlichen sich an das Fenster im Erdgeschoss ran. „Wir müssen uns um nichts kümmern, Jane überwacht das ganze Gebäude und hält die Alarmanlagen und Bewegungsmelder von uns fern: legt am besten eure Headsets an, damit wir Jane hören können.“, sagte Saphira. Die Gruppe durchsuchte jeden einzelnen Zentimeter. Triss übernahm den obersten Teil, Roxana und Saphira durchsuchten das Erdgeschoss. Eine Weile fand niemand etwas. „Ich gehe dann mal in den Keller, vielleicht finde ich da etwas. Du kommst ja im Erdgeschoss alleine zurecht, nehme ich an, oder?“, grinste Saphira. „Ja, gehe nur...“, sagte Roxana abwesend. „Sie ist ganz in ihrer Arbeit vertieft...“, dachte Saphira lachend, als sie in den Keller ging. Nach einer Stunde fand Triss endlich etwas. „Hey Leute ich hab etwas!“, flüsterte sie von oben. „Nimm erst mal deine Röntgenbrille ab, das sieht komisch aus.“, zischte Roxana. „Ja, ja, Besser? Ich habe ein Haar gefunden!“ „Sehr gut, das können wir ins Labor schicken und die DNS herausfinden!“, jubelte Saphira, die von unten hochgekommen ist. „Hier gibt es, denke ich, nicht mehr viel zu holen, wir haben alles abgesucht. Gehen wir zurück zum Versteck, es müsste gleich halb eins sein...“, meinte Roxana. „Ja gehen wir zurück.“, stimmte Saphira zu.
Zurück im Gebäude des Geheimdienstes schickte Triss das Haar ins Labor. Nach ein paar Tagen wurde das Ergebnis mitgeteilt. „Das Haar stammt von einem gewissen Adrian Scott.“, berichtete eine Labormitarbeiterin. „Ich habe einen Vorschlag: Ihr drei geht an das Collage von diesem ,Typen´und beschattet ihn, heimlich natürlich. Am Besten gebt ihr vor, eine Freundschaft eingehen zu wollen. Findet so viele Infos wie möglich!“, rief Jane. „Ernsthaft? Ans Collage! Wie cool!“, rief Roxana begeistert. „Naja...“, zögerte Saphira. „Können wir ihn danach wenigstens umlegen?“, fragte Triss direkt. „Nein, wir übergeben ihn an unsere Kollegen Triss. Jetzt seht das doch nicht so pessimistisch! Es gibt erstens viel Kohle und außerdem mach es doch Spaß die ganzen Leute zu veräppeln und damit auch noch Geld zu verdienen. Im Allgemeinen ist das hier aber kein Wunschkonzert, sondern euer Job. Also strengt euch an!“, meinte Jane. „Ok, Ma´m, wie du wünscht...“, antwortete Triss. „Na das gefällt mir schon besser. Also los!
Damit fing ihr großer Auftrag an, was er wohl für sie bereit hielt? Sie waren gespannt...
2. Kapitel
Täuschung
Nach ein paar Tagen wurden die drei in dem Klassenzimmer vorgestellt: „Das sind unsere neuen Mitschülerinnen, bitte seid nett zu ihnen.“, stellte der Lehrer die drei vor. „Hi, ich bin Kim“, log Roxana. „Ich bin Sherry und das ist Tessa“, stellte Saphira sie und Triss gelogen vor. Sie setzten sich nebeneinander und der Unterricht begann. Die drei hatten ihr Ziel bereits gefunden: Das gesuchte Mitglied der Killerorganisation: erste Reihe links. „Er sieht wie ein ganz normaler Student aus, logisch, dass er das ganze College täuschen konnte.“, flüsterte Saphira den anderen zu. „Wie machen wir das jetzt? Ich meine, wir können doch nicht gleich zu ihm hingehen und ihn befragen, dafür ist es doch noch viel zu früh?!“, meinte Roxana.
„Es ist gleich Pause, seid bis dahin noch leise ihr drei!“, warnte der Lehrer sie. Als es Pause war antwortete Triss: „Klar können wir das machen, schau zu und lerne.“ Triss ging auf Adrian zu und fragte ihn: „Hey, ich habe Musik nicht kapiert, könntest du es mir noch einmal erklären, du scheinst es gut verstanden zu haben?“ „Klar, also als Erstes..“, begann er. Roxana stand da wie ein begossener Pudel. Saphira daneben genauso perplex. Triss huschte ein Lächeln übers Gesicht, als sie die beiden Blicke im Augenwinkel sah. Triss gewann tatsächlich nach und nach Adrians Vertrauen. „Ich meine, das ist die Triss. Sie hält sich fast immer zurück, außer im Kämpfen. Dass sie jetzt diejenige ist, die sich als Gesellschaftsmensch entpuppt...“, staunte Roxana. „Und was hat er gesagt?“, fragte Saphira, nachdem Triss wieder zu ihnen gestoßen ist, „hast du ,zufällig´gefragt, was er machen will?“, fragte Saphira lächelnd. „Ich denke nicht, dass er ihr was verraten hat...“, dachte sie. „Ja natürlich. Er hat sogar gesagt, dass er ,etwas´mit Waffen als ´Nebenjob´macht. Pff! Wer es glaubt wird seelig. Er studiert Sport genauso wie wir“, antwortete Triss. Saphira schämte sich für die Gedanken, die sie hatte. Triss war einfach super, jedenfalls manchmal. „Das sind ja mal Hinweise, ich rufe gleich mal Jane an und sag ihr, was so passiert ist“, lobte Roxana. „Gute Arbeit ihr drei“, meldete sich Jane, nachdem ihr Roxana alles gesagt hatte, „ich werde im Hintergrund mehr über ihn rausfinden. Macht weiter so!“ „Jawohl!“
Ein paar Wochen behielten die drei den Verdächtigen noch im Auge. Triss fragte nach einer langen Weile, damit es nicht so auffiel, Adrian, ob er sie mit auf die Arbeit bringen dürfe. Roxana warf Saphira schon einen spielerischen Blick zu. Sie vermischte es mit einem Grinsen, sie wussten die Antwort oder wohl eher die Ausrede bereits. Beide schafften es zum Glück sich zusammenzunehmen. Wie erwartet, reagierte er nicht so begeistert und versuchte Ausreden zu finden. Die drei gaben es nach einer heißen Diskussion schließlich auf. Jedenfalls für den Moment. Nach einigen Wochen passierte Saphira aber ein Missgeschick. Adrian stand neben ihr und sie rief: „Roxana, kannst du mir mal dein Buch leihen?“ Ein paar Sekunden war alles still, Adrians Blick änderte sich schlagartig. Saphira bemerkte es zu spät und hielt die Hände vor den Mund. Sie wollte es verbessern und sagte: „Ähm, ich meine natürlich Kim, haha, mach dir nichts draus...“ Adrian zog seine Augen zu Schlitzen zusammen und fragte langsam: „Wer seid ihr wirklich?“ „Ach, mein zweiter Name ist Roxana, mein erster Kim ich kann den ersten Namen nur nicht ausstehen, gell Sherry?“, log sie wütend, mit einem scharfen Blick zu Saphira. „Haha ja, entschuldige Kim.“ „Ah ja....“, murmelte Adrian misstrauisch und behielt es im Hinterkopf. „Puh, das war knapp, gut, dass mir noch was eingefallen ist. Saphira, damit hättest du uns in echte Schwierigkeiten bringen können. Mach das nie wieder!“, fuhr Roxana Saphira an, als Adrian weg war. „Ja, wird nicht wieder vorkommen, sorry.“
„Ich denke, wir folgen ihm in die Arbeit, um mehr über ihn herauszufinden.“, lenkte Triss vom Thema ab. „Ja, würde ich auch machen.“, stimmte ihr Saphira zu.
Gesagt getan die drei nahmen sich vor, Adrian auf Schritt und Tritt zu begleiten. Das Lustige war: Adrian hatte genau das Gleiche vor. So begann ein Spiel, dass nur hin und her ging. Einer verfolgte den anderen. Beides brachte nichts, Adrian war genauso vorsichtig und gerissen wie die drei Spione. Nach langem hin und her reichte es Triss: „Alter mich pisst das total an! Es geht immer nur im Kreis, wenn wir nichts anderes tun, sind wir ja noch ein Jahr drüber! Mir reicht es jetzt, ich hab die Nase voll!“ Sie rannte aus ihrem Versteck, direkt auf Adrian zu, er drehte sich blitzschnell um, um ihren Angriff abzuwehren. „Das ist eine Warnung, wir haben dich im Visier!“, flüsterte Triss drohend, duckte sich und schnitt ihm scheinbar gelassen ins Bein.“ Ehe er sich bewegen konnte, war sie hinter der nächsten Ecke verschwunden. Adrian hielt sich das Bein, schaute nach links und rechts und ging die Straße geradeaus weiter. „Sollen wir ihn verfolgen, Jane?“, fragte Saphira über ihr Headset. „Nein, lasst ihn. Triss hat ihn schon gewarnt. Aber jetzt kommt es zum Höhepunkt, wartet auf einen guten Zeitpunkt und greift ihn aus dem Hinterhalt an!“, antwortete Jane am anderen Ende der Leitung. „Alles klar Boss.“
Weil sie ihr Schauspiel weiterspielen mussten, ging alles seinen normalen Gang weiter. Sie taten, als ob sie mit Adrian befreundet waren, sonst hätten die Klassenkameraden sicher Verdacht geschöpft. Und so waren Adrians Hände schon einmal (wenigstens in der Schule) gebunden. Die drei warteten auf einen günstigen Zeitpunkt. Als sie ein paar Tage später auf dem Weg nach Hause waren, wollte sich Adrian an Triss rächen und griff sie mit einem Dolch an. Sie wich zurück, konnte scheinbar ausweichen wurde aber dennoch gestreift. Sie hielt sich den Arm. Ihre Freunde schauten verwirrt nach hinten, doch er war verschwunden. „Er macht dich nach, Triss!“, bemerkte Roxana. Saphira sagte erstaunt: „Du wirst nicht oft getroffen, er muss echt gut sein, wenn du dir sogar deinen Arm hältst.“ „Ja, sonst weichst du fast jedem aus, hast du etwa nachgelassen?“, stichelte Roxana. „Hey! Ich hab bestimmt mehr trainiert als du!“, protestierte Triss. „Ja, ja...“ „Triss ist mega gut, was kämpfen angeht. Sie ist die Schnellste aus unserem Team. Kann innerhalb von Sekunden Gegner blitzschnell ausschalten und Angriffen ausweichen. Sie hatte einen harten Weg, bis sie hierhergekommen ist. Es war an einem Tag vor 4 Jahren...
Triss ist in einer harten Familie aufgewachsen. Sie hat täglich ununterbrochen trainiert, um so gut zu werden wie ihr Vater. Sie hat wahnsinnig gute Reflexe und ist im Angriff sehr stark, ohne sie wären wir aufgeschmissen. Trotzdem besteht ein Mysterium um Triss und Skorpio. Es macht den Anschein, als habe sie eine spezielle Verbindung, wir dachten immer wegen ihres Vaters, aber so richtig wissen Roxana und ich das auch nicht. Ich hoffe wir werden noch mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden!“, erzählte Saphira. „Seid mal still, ich denke, er ist noch in der Nähe.“, unterbrach Triss sie und schaute auf das aufblinkende Radar. „Alle auf ihre Posten!“ „Ich hab hier schon die Hochhäuser gescannt, gebt mir Rückendeckung“, sagte Saphira. „Alles klar, endlich ein bisschen Action, ich hasse es, mich zurückzuhalten“, meinte Triss, ihre Augen leuchteten. Alle drei setzten ihre Kontaktlinsen ein, um besser sehen zu können. Triss lenkte Adrian ab, damit Saphira mit ihrem Scharfschützengewehr auf das Haus zugehen konnte, ohne dass Adrian es bemerkte. Roxana gab Triss Rückendeckung und gab ihr von hinten Anweisungen. Saphira hatte ihr ,Geschütz´inzwischen aufgebaut. Sie hatte die Aufgabe, das Team zu decken und auf Adrian Warnschüsse abzufeuern. Plötzlich wurde Roxana am Arm gestreift. Alle wunderten sich, woher der Schuss kam. Adrian nutzte den Moment und schoss auf Saphira, sprintete auf Roxana zu und versetzte ihr einige Stiche mit dem Dolch. Roxana konnte nicht reagieren, weil alles innerhalb von Sekunden geschah. Im letzten Moment ging Triss dazwischen und verpasste Adrian einen Streifschuss. Der Ziellaser änderte sich. Jetzt erst bemerkten die drei den Scharfschützen auf dem anderen Hochhaus. Roxana und Triss kamen wieder zu sich und teilten sich auf. Triss lenkte Adrian ab und legte es auf einen Einzelkampf an. Roxana lenkte den noch unbekannten Scharfschützen ab, indem sie in seine Richtung schoss. Saphira war für kurze Zeit in ,Sicherheit´. Sie zielte auf Adrian, extra auf einen Streifschuss ausgelegt, weil er ja nicht getötet werden soll. Sie schoss und verfehlte. Adrian wechselte sein Ziel und packte Triss. Sein Klammergriff war so fest, dass sie keine Chance hatte, sich zu bewegen, geschweige denn zu befreien. Dann geschah etwas Unbegreifliches. Adrian drehte sich, sodass er mit dem Rücken zum Scharfschützen stand als dieser abdrückte: Triss wurde rot und zwar wirklich blutrot! Adrian drehte sich, kriegte eine Kugel in den Rücken, stockte kurz, wurde weich und sank – direkt auf Triss. Triss konnte sich vor Schreck nicht bewegen, Adrian berührte ihre Stirn...
Einige Sekunden lang hätte man eine Münze auf den Boden werfen können und man hätte es gehört: Alle waren über den Verrat des Kollegen von Adrian geschockt. „Wir erfuhren später, dass Adrian der Boss war. Der Scharfschütze hatte es sich nicht gefallen lassen, dass er der Boss war und seine Methode Mitglieder zu bestrafen, ging scheinbar auch zu weit. Er war eifersüchtig, weil Adrian es wegen seiner Methoden soweit geschafft hat, er hatte schon länger auf eine günstige Gelegenheit gewartet.“, erzählte Triss, „ich war in dem Moment geschockt, ich konnte mich einfach nicht bewegen, egal wie sehr ich es versucht habe, mein Körper hat nicht mitgemacht.“ Doch das war noch nicht genug. Sein Racheakt nahm seinen tragischen Lauf. Er schoss nach, er hatte den Entschluss gefasst uns alle umzubringen.
In dem Moment traf die Kugel Triss in die Brust. Sie sank langsam neben Adrian auf die Knie. Ihre Augen verloren an Farbe und waren weit aufgerissen.
Roxana hatte genug: Sie schnellte von ihrem Standpunkt aus blitzschnell in die Richtung des Hochhauses und versuchte den Killer zu treffen. Mit verschiedenen Schüssen lenkte sie ihn von seinem Gewehr weg. Saphira zielte auf eine leere Stelle, die etwas links von ihm war, Roxana bemerkte es durch einen Ruf durchs Headset und lenkte ihn an die Zielstelle von Saphira. Sie drückte ab. Es traf ihn leicht am Bein, sodass er ebenfalls auf die Knie sank. Er konnte weder laufen noch stehen. Er zog eine Pistole aus seiner Hose und schoss zu Roxana zurück. Er verfehlte. Die beiden boten sich ein hartes und langes Gefecht. Saphira versuchte in der Zwischenzeit Jane anzufunken und ihr die missliche Lage zu erklären. „Komm schon!“, bangte Saphira, immer einen Blick auf den Gegner. Jane ließ sich schließlich hören: „Hi Saphira, na wie läuft´s? Im Hintergrund hört man ja einige Schüsse, habt ihr endlich losgelegt?“ Saphira antwortete barsch: „Deine gute Laune wird gleich vergehen! Adrian ist tot und Triss schwer verletzt, Roxana und ich werden es auch nicht mehr lange machen, wenn das so weiter geht. Wir haben ein Problem! Unser Gegner -ein Scharfschütze- ist dem Anschein nach ein Profi, er hat eine faszinierende Ausdauer, weicht vielem aus und kann sein Ziel schnell, präzise und überraschend treffen. Er benutzt eine M40A3 Präzisionswaffe der US Marine Corps mit Kaliber 7,62 mm und hat eine Ersatzpistole und ein Messer. Kannst du uns helfen?“ „Es scheint als hättest du deine Hausaufgaben mal gemacht, wirklich gut beschrieben!“ „Jane!“ „Jaja, ich sehe, was sich machen lässt, aber stellt euch schon mal drauf ein, dass ihr diesen Kampf alleine kämpfen müsst.“ „Ok, ich verabschiede mich.“ „Sei nicht so pessimistisch! Ihr seid genauso Profis! Hängt euch rein, ihr schafft das!“ „Alles klar“, meinte Saphira und legte seufzend auf.
3. Kapitel
Die Verhaftung
„Roxana was sollen wir machen? Hast du schon einen Plan? Triss kann nicht mehr kämpfen!“, fragte Saphira verzweifelt. „Ja, ich hab schon einen, aber es ist sehr riskant. Ich muss auf alle Fälle Triss beschützen, du bildest die Offensive. Triss geh von hier weg! In der rechten Tasche ist das Medizinset. Bring Adrian und dich in Sicherheit! Pass auf ihn auf, er kommt nach dem hier auf jeden Fall ins Gefängnis. Und ich will von dir dann die Wahrheit zwischen euch gesagt bekommen, ich denke du schuldest uns was! Du kannst uns später sagen, wo du bist“, antwortete sie. „Ja klar Roxana, ich komm schon klar. Lenkt den Scharfschützen nur ab, ich kann schlecht schnell laufen. Gebt mir Zeit!“, sagte Triss schwach. „Darum kümmere ich mich“, meinte Saphira, zielte mit dem Visier auf den Schützen, der gerade am Nachladen war und drückte ab. Er wurde knapp verfehlt, weil er in dem Augenblick den Kopf leicht bewegte. Sein Blick war aber jetzt nur noch auf Saphira gelenkt. So konnte Triss unbemerkt verschwinden. Sie ging auf ein Hochhaus zu und trug Adrian mit Mühe. In dem Flur eines verlassenen Teils versorgte sie Adrian dank des Sets von Roxana. In einer Abstellkammer fand sie einige Decken, womit sie Adrian zudeckte. Sie lehnte sich neben ihn an die Wand und hielt sich stöhnend die Brust. Auch sie war verarztet und in eine Decke gekuschelt. „Was hast du nur gemacht? Ich habe alles nur wegen dir gemacht und jetzt? Es war alles umsonst??!! Was hast du dir nur dabei gedacht, solche Methoden gegen deine eigene Organisation zu benutzen? Ich habe dich damals beschützt und du hast nichts besseres zu tun, als dieses Vertrauen auszunutzen???!!!! Wie konnte ich nur....!!!
„Hey“, sagte Adrian leise und geschwächt. „Ich habe das alles vollkommen gut gemeint, es haben nur alle falsch ausgelegt... wie Alexander Smith...“ „Der Scharfschütze?“ „Ja... er war mal mein Berater und immer an meiner Seite... du musst mir glauben, dass ich alles nur für das Wohl der Organisation und für dich gemacht habe! Unsere Zahl ist auf das Doppelte bisher gestiegen, als du weggegangen bist!“ „Und warum hast du dich nie gemeldet? Es gab keinen Tag, an dem ich nicht an dich gedacht habe und auf deine versprochenen Meldungen gewartet habe! Ich hatte keine Ahnung, wie es dir ging! Ich habe so oft angerufen, du bist nie rangegangen! WAS HAST DU DIR NUR DABEI GEDACHT???“, schluchzte Triss. „Endlich sagst du mal, was du fühlst, die verschlossene Triss, die, die nie etwas sagt, abertausende Gegner auf einmal ausschalten konnte.... Das hat man damals über dich erzählt... Der perfekte Boss für Scorpia... Warum bist du damals gegangen? Warum hast du so auf mich Rücksicht genommen!? Du hast meinen Stolz verletzt! Ich wäre mit ihnen alleine fertig geworden! Du hast mich maßlos unterschätzt! Ich wollte mit dir die Organisation zusammen leiten! Einfach mit dir zusammen sein! UND DU BIST EINFACH GEGANGEN! Du wusstest doch gar nicht, dass ich es gegen die nicht auch alleine aufnehmen konnte!“ „Ich hab es getan, weil ich etwas wusste, was du nie mitbekommen hast. Die Typen wurden von der Organisation namens BLACK geschickt.“ „WAS? Meinst du diese Gruppe BLACK? Sie sind auf einmal aufgetaucht und jagen ihr Ziel gnadenlos, bis sie es dazu kriegen, alles preiszugeben, was sie wollen! ´Die stärkste und geheimnisvollste Organisation in der Geschichte´ hat man gesagt. Aber nachdem sie damals eine Bank überfallen hatten, sind sie plötzlich wie vom Erdboden verschwunden . Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sie noch existieren.“ „Es gab sie noch. Ihr Ziel war ich. Sie haben dich angegriffen, um mich zu kriegen. Ihre Kampfweise bestand darin, das Ziel so unter psychischen Druck zu setzen, bis es nachgab. Ihr Ziel war wahrscheinlich, mich vom Chefposten zu verjagen. Ich hatte unzählige Anrufe gekriegt, sie terrorisierten mich. Ich hatte es erst toleriert, bis ich mitbekommen habe, dass sie dir das Gleiche antun wollten. Was mir passierte, war mir egal. Aber sie wollten sich einen nach dem anderen vorknöpfen. Du wärst nicht gegen sie angekommen. Sie sind nicht für ihre starke Ausrüstung von Waffen bekannt oder ihre Durchschlagskraft in Form von Kämpfen. Sie sind ein unsichtbarer Gegner. Ich habe dich beschützt, damit du nicht das Gleiche durchmachen musstest. Und dieser Alexander, ich wette, das ist nicht sein richtiger Name... Ich schätze, er ist einer von der BLACK Organisation!“ „Das glaube ich nicht...“, sagte Adrian geschockt. „Es ist aber wahr. Ich bin zum FBI gewechselt, um über BLACK irgendetwas herauszufinden. Leider bisher ohne Erfolg. Aber wenn dieser Alexander von BLACK ist, werden nicht einmal meine Freunde etwas gegen ihn unternehmen können. Weißt du vielleicht, was seine Schwächen sein könnten? Du hast ja gesagt, dass er mal dein Berater war.“ „Überraschungen. Damit rechnet er nicht und kämpfen kann er im Übrigen auch nicht sooo besonders. Nur seine Auffassungsgabe und seine Ausdauer machen ihn zu einem sehr schweren und starken Gegner.“ „Hm, ok...“
Also kann ich ihn nur durch etwas Überraschendes besiegen...“ „So sieht es wohl aus...“ „Okay, dann muss ich mich da jetzt wohl durchbeißen....“, hauchte Triss. Sie hielt sich die Brust und verzerrte ihr Gesicht vor Schmerzen. „Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Adrian genauso geschwächt. „Ich helfe meinen Freunden da draußen. Ach und für den Fall-“, sagte Triss und legte Adrian Handschellen an. „Sorry, das ist meine Mission.“ „Hey!“ „Ja?“ „Pass auf dich auf!“, bat Adrian sie. „Klar“, sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln und ging aus dem Gebäude. In der Zwischenzeit waren Saphira und Roxana immer noch in der Klemme. „Was sollte dieser Satz? Und ich will von dir dann die Wahrheit zwischen euch gesagt bekommen, ich denke du schuldest uns was!? Was hast du damit gemeint?“ „Verstehst du es denn nicht? Adrian war genau in der Schusslinie, das hätte er nie gemacht. Wie gesagt er ist ein Profi.“ „Du meinst?...“ „Ja. Adrian hat es vorausgesehen und hat Triss beschützt. Er hatte nie die Absicht, Triss zu töten. Er wollte sie beschützen!“ „Das kann nicht sein!“, meinte Saphira verblüfft. „Stimmt aber. Jetzt konzentrieren wir uns lieber auf den Kampf!“ „Ja klar...Mir fällt aber nichts mehr ein, womit man ihn besiegen könnte. Er hat unglaubliche Ausdauer – Er ist immer noch nicht am Ende, wie sollen wir weiter machen?“, fragte Saphira verzweifelt. „Ich weiß es auch nicht. Ich weiß einfach nicht mehr weiter!“ „Roxana...“
In dem Moment sprang ein Schatten hinter Alexander und bevor man reagieren konnte, hatte der Killer einen Dolch am Hals. Er war total überwältigt – im negativen Sinn. Triss fragte Jane über das Headset: „Darf ich ihn umlegen?“ Sie hielt ihre Dolche dicht an Alexanders Hals. „Also kommen wir jetzt ins Geschäft?“, fragte Triss zu Alexander gewandt. „Was weißt du über BLACK?“, fing Triss an. Er schlug. Triss zog ihren Griff fester und hielt den Dolch näher an seinem Hals, sodass es blutete. „Sie… sie… sind…“ In dem Moment huschte eine schwarze Gestalt hinter Triss. Sie sprang von Alexander erschrocken weg. Im nächsten Augenblick war der Schatten wieder weg, Alexander lag am Boden. Während Roxana nach dem Angreifer suchte, maß Triss Alexanders Puls. „Er lebt nicht mehr…“, stellte sie traurig fest. „Mist, er hätte uns bestimmt wertvolle Infos geben können…“ „Ja… ich sage es Jane…“, sagte Saphira. „Jane? Bist du das? Ich bin gerade unterwegs zu euch. Die Situation hat sich zugespitzt! Der Scharfschütze ist getötet worden. Von einem Mann in schwarz!“, erzählte Saphira. „Oh nein, es ist schon so weit…. Ähm ich bin gleich bei euch. Passt auf euch auf! Bis gleich!“, warnte Jane. „Okay…“ Saphira legte auf und rief zu den anderen: „Wir müssen aufpassen, Jane ist schon unterwegs. Wir warten einfach hier.“ „Okay.“, sagte Roxana. Als sie sich hinsetzten, fragte Roxana: „Und was machen wir jetzt? Unsere einzige Quelle zu Informationen war der Killer und er ist tot!“ „Ich weiß. Aber im Moment müssen wir einfach abwarten. Jane wird schon wissen was da abgeht“, meinte Saphira. „Mist. Wie konnte das passieren? Ich habe bis zum Umfallen trainiert!“, keuchte Triss und lehnte sich erschöpft und frustriert an eine Wand an. „Es lag nicht an dir und deinem Training. Ich glaub dir, wie hart du trainiert haben musst. Aber die Gegner sind im Moment einfach zu stark“, sagte Saphira. „Wir haben genauso hart trainiert und sind auch enttäuscht, genauso wie du! Jane wird bestimmt eine Lösung finden und wir werden diesem Mann in schwarz auf die Schliche kommen, das verspreche ich dir! Erstmal müssen wir Adrian der Polizei übergeben.“, munterte Roxana Triss auf.
„Okay, ich hole ihn mal…“, sagte Triss. „Ich komm…“, fing Saphira an. „Nein. Lass sie, ich denke sie braucht die letzte Zeit mit ihm.“, meinte Roxana und hielt sie zurück. „Okay.“, gab Saphira nach. Triss machte sich auf den Weg.
„Hey Adrian. Du musst leider mitkommen“, sagte sie, als sie ihren Freund immer noch auf dem Boden liegen sah, seine linke Hand wurde immer noch mit den Handschellen an ein Gitter gehalten. „Okay… Ich kann mich eh nicht bewegen, um zu fliehen.“ „Ja… Danke nochmal, dass du mich gerettet hast…“ Triss begann plötzlich zu schluchzen. Tränen liefen ihr über die Wangen. Adrian schleifte sich zu ihr und umarmte sie. „Ich werde dich vermissen… Aber ich komme irgendwann aus dem Gefängnis und dann gründen wir unsere eigene Organisation, in der uns niemand mehr unterdrücken und zwingen kann.“ „Ich komme dich so oft ich kann besuchen! Jetzt muss ich dich schon wieder verlassen. Ich bin so unglücklich, wenn du nicht da bist… Solange habe ich auf den Moment gewartet, an dem ich dich wieder in die Arme schließen kann, und jetzt hast du mein Leben gerettet und musst mich so schnell wieder verlassen. Warum? Ich will dich wieder haben!“ „Das wirst du. Komm, gehen wir.“, meinte Adrian. „Ja…“ Beide humpelten zu der Stelle, an der die anderen warteten, Triss hielt Adrian mit den Handschellen fest.
Nach einigen Minuten kam Jane wie vereinbart und meinte: „Ich erkläre es später, okay? Hier ist es zu gefährlich. Kommt schnell, steigt ein. Adrian, dich liefern wir dann bei der Polizei ab.“
Während der Autofahrt waren alle still. Triss sah man die Tränen zwar nicht an, aber alle wussten, dass sie jetzt nicht sprechen sollten. Triss verabschiedete sich traurig, als sie an der Polizeistation ankamen. Adrian wurde vor der Festnahme noch einmal gründlich durchgecheckt nach weiteren Verletzungen, was sich später aber als nicht sonderlich schlimm herausstellte. Triss wurde auch nochmal nach weiteren Verletzungen untersucht und ihr wurde noch ein Verband verpasst, ansonsten verheilte es besser und schneller als gedacht. Triss erste Hilfe-Maßnahmen waren scheinbar sehr hilfreich gewesen.
4. Kapitel
Schreckliche Nachrichten
Nachdem alle im Hauptquartier zusammen am Tisch saßen, fragte Roxana Triss: „Hey Triss? Darf ich dich mal was fragen?“ „Was ist?“ „Ich habe es vorhin eigentlich schon erwähnt… Wie war deine Vergangenheit? Also was du früher gemacht hast und wie deine Verbindung jetzt zu Adrian und Skorpia ist.“ „Achja, das wollte ich noch sagen… Ich muss euch das echt jetzt beichten, danke, dass du gefragt hast Roxana. Mal krass ausgedrückt: ich habe euch die ganze Zeit angelogen und nur benutzt. Ich bin die Tochter des Mannes, der die Killerorganisation Skorpia geleitet hat. Deswegen wurde ich nach seinem Tod im Gefängnis seine Nachfolgerin. Manche waren nicht zufrieden, dass eine Frau die Organisation leitet. Ich war mit Adrian zusammen. Das nutzten die Mitglieder aus: die, die dagegen waren, fingen an, mich zu terrorisieren. Solange sie es bei mir belassen hatten, störte mich das nicht besonders. Am Ende drohten sie mir das Gleiche aber auch Adrian an zu tun, wenn ich nicht aus der Organisation austreten würde. So bin ich zu euch gekommen. Einmal um mich vor ihnen zu verstecken und dann, um mehr über die Gruppe, die mich aus Skorpia geekelt hatte herauszufinden. Das einzige, was ich wusste, war, dass sie „BLACK“ hieß. Das ist auch ein Grund, warum ich nachgegeben hatte. Falls euch der Name nichts sagt, es war die gefährlichste Killergruppe, die es gab - früher. Ich hatte als Kind schon davon gehört.“ „Ja, ich habe von ihnen auch schon gehört.“ „Du bist ja auch die Älteste, Saphira.“ „Ja, eben.“ „Das war also meine Geschichte. Ich war (und bin theoretisch) immer noch mit Adrian zusammen. Mein Vater ist tot, zu meiner Mutter habe ich schon lange keinen Kontakt mehr. Aber Themawechsel. Also, was ist hier wirklich los?“ Sie ließ sich die Trauer über Adrian nicht anmerken. „Also, ich fange ganz von vorne an. Die Entstehung von BLACK…
Früher war es nur eine kleine Gruppe, die nicht wirklich ernst genommen wurde. Mit der Zeit bauten sie sich immer weiter auf: trafen sich nicht mehr auf Müllhaufen vor der Stadt, sondern in verlassenen Häusern und schließlich hatten sie ihr eigenes Hauptquartier. Kurz: Sie wurden größer und immer gefährlicher. Da man sie anfangs nicht beachtet hatte und sie meist im Hintergrund agierten, war der Name BLACK in Vergessenheit geraten…“ „Und warum sagtest du mal, dass sie sehr gefürchtet waren und BLACK sich einen Namen gemacht hatte, du hattest mal gesagt, dass diesen Namen jeder gekannt hatte?!“, fragte Triss. „Das kommt noch“, meinte Jane und erzählte weiter: „Nachdem sie im Hintergrund ihre Anzahl extrem gesteigert hatten und professionelle Hilfe bekamen, kam dieser Fall vor vier Jahren. Dort trat BLACK wieder zum Vorschein, sodass New York einige Wochen lang nur über das eine Thema diskutierte und vor allem einen Namen fürchtete: BLACK! Es war der Einbruch in das Natural History Museum. Danach folgten weitere Verbrechen von ihnen, die zwei Jahre andauerte. In der Zeit hatte jedoch niemand je ihr Gesicht gesehen. Dann verschwanden sie wieder komplett von der Bildfläche.“ „Woher weißt du das alles?“, fragte Saphira. „Ich war damals dabei. Und das Thema verbreitete sich, wie gesagt, wie ein Lauffeuer.“ „Warum stehen dann keine Daten im Internet?“ „Wahrscheinlich von BLACK gelöscht.“ „Und woher weißt du, dass sie sich damals an Müllhaufen und später in verlassenen Häusern getroffen haben? Da kann ich mir nicht vorstellen, dass das die Runde gemacht hatte und so etwas ans Tageslicht kam“, sagte Roxana neugierig.
Jane konnte nicht antworten, denn in dem Moment klingelte Triss Handy. Es erschien eine SMS. Triss überflog die wenigen Zeilen, als sie die Nachricht öffnete und sah am Ende den Absender: BLACK. Auf der Nachricht stand:
NIMMC DICH IN ACHT
DRIAN
ERROR
-BLACK
„Roxana hast du eine Idee? Du bist doch dafür Experte, fällt dir was dazu ein?“, drängelte Triss. „Ja, ja. ACHT schätze ich mal ist eine Zahl, logischerweise. ERROR ist Fehler. „DRIAN… Adrian? Aber er ist doch schon im Gefängnis.“ „Komisch, aber nehmen wir mal an, dass es jetzt Adrian bedeutet. Was ist ,C´?“, fragte Saphira. „Keine Ahnung… das kann alles bedeuten…“, überlegte Roxana. „Clown, Chemie, Chamäleon, China, Clementine, Cola, clever, Charlotte, come…“ „Pute!!!“, schrie Saphira. „Comepute, WAS??“, fragte Roxana lachend. Saphira kicherte. „Sie hat mal wieder einen Lachkrampf…“
„Natürlich!“, schrie Triss und fasste sich an die Stirn. „Was? Comepute soll die Lösung sein??“, wunderte sich Saphira, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Computer!“ „Stimmt, könnte sein…. Also ich übersetze…. Nimm dich in Acht-drian-Error-Black…. 8 Fehler Adrian Computer…. Gebt acht auf Adrians Computer, der beinhaltet 8 Dateien mit dem Namen ERROR, die einen Fehler aufweisen.“ „Jaa, so macht das langsam Sinn. Aber warum gibt BLACK uns einen Tipp bzw. warnt uns?“, fragte Saphira und schaute ratlos in die Runde. „Ich habe keine Ahnung, Jane, weißt du warum?“, fragte Triss weiter. „Nein. Ich kann mir das nicht erklären…“, kam die Antwort, „aber Adrians Computer ist bei ihm zu Hause. Wollen wir da mal hingehen?“ „Ja, warum nicht? Er ist eh nicht da, also kann er uns ja nicht erwischen“, stimmte Roxana ihr zu. „Was ist, wenn es eine Falle ist?“, fragte Triss misstrauisch. „Haben wir denn eine andere Wahl?“ „Stimmt.“
Wie besprochen, machten die vier sich auf den Weg zu Adrians Haus, sie waren vorsichtshalber komplett in schwarz gekleidet. „Wie sollen wir da rein kommen?“, fragte Saphira. Roxana hielt einen Dietrich in der Hand und beantwortete damit Saphiras Frage. Die Tür sprang auf. „Die Wohnung ist leer??“, wunderte sich Triss. Die Wohnung war außer einer eingebauten Küche, einem Tisch mit einem Computer und einem Stuhl völlig leer. „Gucken wir mal, ob auf dem alten Ding noch sinnvolle Daten vorhanden sind. Obwohl ich davon wohl eher nicht ausgehe, BLACK macht, wie ihr sicher bemerkt habt, scheinbar perfekte, saubere Arbeit. Also mal schauen…. Clear, Clear, Clear…. So wie es aussieht, gibt es keine Dateien mehr…“, sagte Jane gehetzt. „Moment mal, warte. War da nicht was?“, unterbrach Roxana sie. Jane stockte. Im nächsten Moment klickte sie schnell weg. „Oh, jetzt ist es weg, hat sich wohl selbst gelöscht…“, meinte Jane. Triss hastete zum Computer, riss Jane förmlich die Maus aus der Hand, klickte etwas auf dem Bildschirm rum und der Ordner flimmerte plötzlich wieder auf. Er hieß: „Code Jane“ „Jane, ich denke, du hast uns etwas zu erklären!“, schrie Triss sie wütend an, verlor ihre Fassung, packte sie am Shirt und presste sie gegen die Wand. Im gleichen Moment zog Jane eine Pistole aus ihrem Gürtel und hielt sie Triss an die Schläfe. „Eine Bewegung und mir rutscht der Finger aus“, drohte Jane. Damit hatte Triss nicht gerechnet. „Was hat das zu bedeuten, Jane? Bist du etwa von BLACK???“, fragte Roxana bestürzt. „Ihr bewegt euch nicht, sonst ist Triss tot!“, erwiderte sie kalt. Roxana blieb sofort stehen und schluckte. „Jane, sei doch bitte vernünftig! Bitte überlege es dir nochmal. Außerdem schuldest du uns noch eine Erklärung!“, rief Saphira. „Ich denke nicht, dass du gerade in der Position bist, mich um etwas zu bitten oder?!!!“ Jane drehte ihre Pistole blitzschnell zu Saphira und drückte ab. Die Kugel verfehlte Saphira knapp. „Das war nur eine Warnung, beim nächsten Mal trifft die Kugel!“ „Sie meint es wirklich ernst… Was ist nur mit Jane los? Warum ist sie bei BLACK?“, dachte Roxana verwirrt. „Geht in die Ecke dort hinten!“, befahl Jane. Die zwei gehorchten und Triss wurde von ihr ebenfalls in die Ecke gelotst. Danach legte sie allen dreien Handschellen an und holte ihr Handy heraus. Nachdem sie ein paar Mal auf die Tasten gedrückt hatte, rief sie jemanden an und sagte: „Hey, ich habe hier drei Spione, die uns gefährlich werden könnten. Bitte komm zu Adrians Haus.“ Sie legte auf.
5. Kapitel
Verzweiflung
Nach ca. 10 Minuten kam ein schwarzgekleideter Mann zu Jane, lächelte hämisch und stieß Triss in ein schwarzes Auto. Die anderen folgten. Danach stiegen der ,schwarze Mann´und Jane ins Auto, Jane fuhr, und der schwarze Mann passte auf Triss, Roxana und Saphira auf. Während der Fahrt wurde kein Wort gesprochen. Die Scheiben waren so abgedunkelt, sodass die drei Gefangenen nicht sehen konnten, wo sie hingefahren wurden. „Alles perfekt eingefädelt! Respekt Jane“, sagte Saphira mit einem gezwungenem Lächeln. „Klappe!“, fuhr der ,schwarze Mann´sie an.
Nach einigen Minuten hatte es Triss satt. Da die Handschellen nach vorne gerichtet waren, holte Triss in einem überraschenden Moment aus und schlug dem schwarzen Mann mitten ins Gesicht, sodass er für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt wurde. Die drei nutzten den Überraschungsmoment und flohen aus dem Auto. Jane reagierte sofort, hielt an, nahm ihre Pistole heraus und zielte auf Saphira, die etwas hinterher war. Janes Kugel traf sie am Bein, sodass sie stolperte. „Rennt schnell weg!“, schrie sie. Als Roxana nach hinten schaute, sah sie noch, wie Saphira von Jane gewaltsam auf dem Boden gedrückt und ins Auto zurückgezerrt wurde.
„Komm Roxana, wenn wir zurückgehen, werden wir nur selber gefangen genommen, wir können im Moment eh nichts für Saphira tun!“, schrie Triss und rannte weiter. „Ich will Saphira retten und ich werde sie auch retten! Freundschaft geht über alles!“, meinte Roxana und rannte zurück. „Sie ist so verrückt…“, knurrte Triss und rannte zurück. Triss schoss auf die Reifen, um Jane am Weiterfahren zu hindern. Roxana zielte auf Jane, die ihren Griff von Saphira lockern musste, um auf Roxana schießen zu können. Saphira schubste Jane weg und drückte sie auf den Boden. „Jane, was in aller Welt ist mit dir los? Warum bist du bei BLACK?? Sag mir warum, Jane, sonst bist du tot!“ Jane gab keine Antwort und versuchte weiterhin aus Saphiras Griff zu entkommen. Roxana und Triss durchsuchten währenddessen das Auto nach Hinweisen.
Nach einigen vergeblichen Versuchen Jane zu überzeugen, konnte sie sich schlussendlich aus dem Griff befreien. „Ahh!“, schrie Roxana auf. Triss folgte ihrem Schrei und sah, wie Roxana von dem schwarzen Mann, der wieder zu sich gekommen war, bedroht wurde. „Saphira, lauf schnell weg!“, schrie Triss mit zusammengebissenen Zähnen. Saphira reagierte sofort, doch Jane hinderte sie daran, indem sie Saphira zu Boden warf. Die drei gaben sich geschlagen und wurden von dem schwarzen Mann bewacht, während Jane ein Auto stahl, weil sie keinen Ersatzreifen hatten. Als sie mit einem blauen Mercedes kam, ging die Fahrt weiter. Dieses Mal gab es keine Zwischenfälle, sodass sie nach zehn Minuten ankamen. Da die drei Augenbinden aufbekamen, nachdem sie das letzte Mal geflohen waren, konnten sie nicht sehen, wo sie waren. Triss, Saphira und Roxana wurden in einen kalten Raum gesperrt. Vom Hauptraum her hörte man leise Stimmen, die man aber nicht verstehen konnte. „Roxana, kannst du was machen, damit wir sie hören können? Du kannst ja deine Tippfingernägel bestimmt auch gefesselt benutzen, oder? Wir können nämlich gefesselt nichts machen“, fragte Saphira. „Ja, ich versuche es, aber BLACK ist extrem vorsichtig und deswegen ist es sehr schwer da rein zu kommen. Passt mal auf, ob ihr Wortfetzen verstehen könnt, mehr als das kann ich nicht machen.“ „Harry… Wir müssen ihn aus dem Weg räumen….“ „Was? --- soll…. Wir müssen sofort zu seinem Haus, er ist in Gefahr!“, hetzte Triss. „Ja, ach nee, auch schon gemerkt, die Frage ist nur, wie wir hier rauskommen sollen?“, fragte Saphira. „Ich habe keine Ahnung…“ Unterdessen machte BLACK sich auf den Weg. „Das muss ja wirklich ein großes Projekt sein, wenn so viele Mitglieder von BLACK zu ihm gehen…“ „Keine Zeit für Bewunderungen Roxana wir müssen hier irgendwie raus!!“, meinte Triss verzweifelt. „Aber wie?“ „Ich habe immer noch keine Ahnung!“, sagte sie hilflos. Saphira stand auf und begann sich mit Anlauf gegen die Tür zu werfen. „Bist du jetzt vollkommen durchgedreht??“, fragte Roxana verblüfft. „Wenn wir hier nur sitzen und grübeln bringt uns das auch nicht hier raus!“, antwortete sie, „wir müssen uns beeilen und einfach versuchen hier rauszukommen!“ „Okay, ich stimme zu, hier rumzusitzen und drauf zu warten, dass sie von alleine aufgeht, bringt uns echt nicht weiter.“ Triss stand auf und warf sich ebenfalls gegen die Tür. Roxana gab nach und versuchte es ebenfalls.
Nach einigen Minuten sanken die drei erschöpft zu Boden, die Tür hatte sich keinen Zentimeter bewegt.
6. Kapitel
Die Schatten werden aktiv
Plötzlich wurde die Tür gewaltsam aufgeschoben und eine Person stand in der Tür. Wegen des plötzlichen Lichts von draußen konnten die Gefangenen nur blinzeln und nicht erkennen, wer es war. „Ach herrje, hab ich mich erschreckt, als ihr so einen Lärm gemacht habt! Obwohl ich doch extra geflohen bin, um euch zu befreien, das geht doch nicht!“ „Diese Stimme….“, murmelte Triss erstaunt. „Adrian!“ „Na klar, wer soll es denn sonst sein?“, meinte er und setzte sein typisches Honigkuchenpferd-Grinsen auf. „Du bist wieder da!“, hauchte Triss und kleine Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Jetzt aber los, wir müssen uns beeilen!“, flüsterte Adrian und rannte los, die anderen folgten ihm. Er führte sie zum Ausgang.
„Endlich frei!“, seufzte Saphira erleichtert auf. „Kommt jetzt, wir müssen uns echt beeilen!“, trieb Triss die anderen zur Eile an. „Wir müssen, wenn wir drin sind, sehr vorsichtig sein. BLACK hat sehr viele Leute dort und es scheint ein großes Projekt zu sein“, warnte Roxana, während sie zu Adrians Auto rannten.
Das Haus von Harry war nicht sehr weit entfernt, weswegen sie nicht lange brauchten, um in die Nähe zu gelangen. „Hier ist es. Seid vorsichtig und ab jetzt nur schleichen und flüstern!“, flüsterte Adrian und versteckte sich hinter einen Busch. „Adrian wir sind keine Anfänger!“, zischte Saphira neben ihm. „Ja, sorry.“
Alles war still. Niemand von BLACK war zu sehen. „Wie spät ist es eigentlich? Es sieht ziemlich dunkel aus…“, fragte Triss. „Es ist um acht“, antwortete Roxana. Plötzlich sah sie einen Schatten. „BLACK ist da…“, flüsterte Saphira. Die vier duckten sich noch tiefer. BLACK umzingelte leise und sorgfältig das Haus und gab sich gegenseitig verschiedene Zeichen. „Wow, die gehen ja richtig hart ran…“, bemerkte Adrian. „Ach ne, ist ja auch BLACK!“, sagte Saphira. „Was sollen wir jetzt machen? Wir können ja nicht einfach rein marschieren…“, fragte Triss. „Ich würde sagen, wir schnappen uns jeweils einen ,Schatten´ und überwältigen sie. Noch haben wir den Überraschungsmoment auf unsere Seite“, schlug Roxana vor. „Aber, die sind Profis. Von hinten erledigen, wie sonst, wird hier bestimmt nicht gehen!“, zweifelte Saphira. „Hast du schon vergessen, dass wir auch Profis sind?“, fragte Triss, „Wir kriegen das schon hin! Und wenn was schiefgehen sollte, schießen wir einfach, dann wird Harry aufmerksam und kann eingreifen.“ „Okay, jetzt beeilt euch aber! Sie sind kurz davor die Fenster einzuschlagen“, hetzte Adrian.
Auf Roxanas Kommando stürzten sich die vier auf jeweils vier Schatten. BLACK war für einen Moment überrascht, doch es waren sehr viel mehr, als Roxana gedacht hatte. Doch nicht wie sie gedacht hatte, kamen die anderen BLACK-Mitglieder ihnen zur Hilfe, sondern machten sich daran die Scheiben einzuschlagen und ihre Mission durchzuführen! Es sah so aus, als ob ihnen egal wäre, was mit ihren Kameraden geschehen würde! Als Saphira das sah, wurde sie sehr wütend. Sie rannte blindlinks durch eine schon zerbrochene Scheibe und schoss auf einen Schatten. Als Saphira näher an die Person heranging, sah sie, dass es Jane war. Sie zögerte. „Zögere nicht, es ist egal, wer der Gegner ist!“, rief Jane und stieß ihr ins Gesicht. Saphira taumelte zurück, war aber schnell wieder auf den Beinen und konterte, indem sie ihren Dolch gegen Janes Bein warf, aber er verfehlte. Saphira zog mit zusammengebissenen Zähnen an einem hauchdünnen Draht und der Dolch traf Jane in die Wade, sodass sie fiel. „Ich dachte, dass hättest du uns mal beigebracht, Jane!“, rief Saphira und zielte mit ihrer Pistole auf ihre Mentorin. „Trau dich! Sonst wirst du es noch bereuen!“ „Ich kann es nicht… ich kann es einfach nicht! Mein Finger will sich nicht bewegen! Ich kann doch nicht meine Mentorin töten!“ Saphira drehte ihr Gesicht weg, sodass Jane nicht ihre Tränen sehen konnte, ihre Hand zitterte. Sie versuchte ihre zweite Hand mit der ersten zu umklammern, damit diese nicht mehr zitterte. Sie schaute Jane hilflos an. Sie nutzte den Moment und schlug sie direkt in den Bauch. Saphira spuckte Blut. „Warum Jane? Ich kann es einfach nicht verstehen!“, würgte Saphira unter Schmerzen und hielt sich ihren Magen. „Frag nicht, kämpfe!“, rief Jane und schlug sie. Doch Saphira hielt im Schlag ihre Hand fest und drückte sie zusammen. Sie schaute Jane durchdringend an, ihr Gesicht war etwas angeschwollen und sie drückte ihr rechtes Auge zusammen. Sie spuckte wieder Blut. „Ich will wissen was du dir dabei gedacht hast!“, rief Saphira schwach und drehte Janes Handgelenk um, sodass sie zu Boden gedrückt wurde, sie kniete sich ebenfalls auf den Boden, weil sie so schwach geworden war. Jane verzerrte ihr Gesicht. Ihre Lippen bewegten sich… Saphira riss ihre Augen vor Erstaunen und Wut auf…. und ließ Jane hinter sich. Sie sprintete die Treppen hoch, in ihrer Hand den Dolch, den sie fest umklammerte. Ihr Blick entschlossen nach vorne gerichtet, aber es sah dennoch jämmerlich aus. Dass sie in ihrem Zustand noch sprinten konnte, war ein Wunder.
Roxana hatte inzwischen mit ihrem ,Schatten´ zu kämpfen. Er war auch eine Frau. Sie hatte kurzes, schwarzes Haar. „Hi, na? Bevor ich dich töte, will ich mich kurz vorstellen: Ich bin Cyndia. Wie du heißt, muss ich mir nicht merken, sorry aber ich merke mir die Namen meiner Opfer nicht. Jedenfalls nicht von den schwachen!“, stellte sich Cyndia vor und wollte Roxana provozieren. Diese ließ sich nicht darauf ein und sagte ruhig: „Ich bin Roxana, du wirst dich noch an meinen Namen erinnern, dafür sorge ich. Nie den Gegner unterschätzen, das könnte noch ins Auge gehen!!!“ Sie zog blitzschnell ihre Pistole und als sie ihren Satz beendet hatte, zielte sie auf Cyndias Augen. Die reagierte sofort und hielt ebenfalls ihre Waffe gegen Roxanas Augen, doch jetzt erst sah sie, dass Roxana spezielle Waffen mit Messern am Abschuss hatte und Roxana stach zu. Cyndia versuchte auszuweichen, das Messer streifte dennoch ihre Wange und hinterließ eine Wunde. „Okay, okay“, sagte sie leise, „ich habe dich wohl unterschätzt, das muss ich zugeben. Aber so wirst du mich nicht besiegen.“ „Achja, denkst du?“
Cyndia beendete das Gespräch, indem sie ihre Messer rausholte und schnell Anlauf nahm. Nun folgte eine Angriffsserie von ihr, die Roxana unmöglich abwehren konnte: es war ein schier endloser Strudel. Nachdem sie sich gar nicht mehr auf den Beinen halten konnte, stoppte Cyndia und Roxana ließ sich zu Boden fallen. Roxanas Atem ging schwer, Blut tropfte aus ihren Armen und sie musste ihre Augen schließen. „Wer unterschätzt jetzt wen?“, fragte Cyndia hämisch grinsend und tritt abfällig auf ihrem Opfer herum. Roxana wehrte sich nicht, sie stöhnte nur. „IGNORIERST DU MICH ETWA?????“ Cyndia gab ihr einen kräftigeren Tritt in die Seite, sodass Roxana vor Schmerz aufschrie. Sie hechelte weiter nach Luft. „Wie… wie kannst du es wagen deine Gegnerin so zu demütigen? Töte mich doch einfach!!!!“, stieß sie wütend heraus, brach jedoch gleich darauf wieder zusammen. „Denkst du, du bist in einer Position, in der du mir drohen kannst?“, fragte Cyndia gelassen. Sie hielt ihr Messer an Roxanas Kehle. „Ich bin enttäuscht, mehr hast du nicht drauf?“, hauchte sie. Roxana wurde so wütend, dass sie sich schwungvoll drehte und ihre Beine schlugen Cyndia zu Boden. Roxana hievte sich mühsam auf und zielte mit ihrer Waffe auf sie. Ohne lang zu zögern, drückte sie ab. Die Kugel traf sie mitten ins Herz und sie schleifte sich weiter. „Ging mir etwas zu schnell, aber gut, ich muss mich beeilen!“, sagte sie sich und torkelte die Treppen hinauf.
Triss kämpfte gegen zwei weitere Schatten zusammen mit Adrian. Die Schatten von BLACK waren Zwillinge. „Das sind ja komische Vögel!“, sagte Adrian, als er die zwei schweigenden, komplett in schwarz vermummten Gestalten sah. Triss nickte, doch den Zwillingen schien das nicht zu gefallen und attackierten sie. „Das sind wohl keine Männer der großen Worte was?“, plapperte Adrian, währen er den Gegnern auswich. „Kämpf lieber. Wir machen es, ok?“ „Ok.“
Mit diesen Worten stürmte Triss ausweichend nach vorne zu den beiden und versuchte ihnen die Kehle aufzuschlitzen, während Adrian die beiden mit schnellen Kugeln aus seiner Pistole ablenkte. Doch die beiden waren nicht doof und so sprangen sie parallel zur jeweils rechten- und linken Seite und teilten sich auf. Der Rechte nahm sich Triss vor und der Linke Adrian. Doch bald bemerkten sie, dass Triss und Adrian genau das wollten. Denn wenn Zwillinge alleine kämpfen, dann haben sie nur die Hälfte ihrer Kraft und haben einen Nachteil, eigentlich logisch, aber in dem Fall wirksam, denn die zwei wirkten sichtlich aufgeschmissen. Doch nicht zu vergessen war, dass sie Profis waren und sie trotzdem richtig stark waren. Das Problem: Adrian konnte gut mit Pistolen umgehen, aber nicht mit Dolchen, was hieß, dass er kein Nahkämpfer war. Sein Gegner schon und Adrian hatte daher Schwierigkeiten. Triss dominierte größtenteils und ließ ihrem Gegner kaum Chancen. Doch plötzlich verpasste Triss Zwilling ihr einen Schlag aus dem toten Winkel, dem sie nicht mehr ausweichen konnte und taumelte rückwärts. Er nutzte die Chance und glich sich wieder aus, indem er nun scheinbar die Führung des Kampfes übernahm.
Die beiden merkten, dass sie es so nicht hinbekamen, deswegen rief Adrian „Switch“ und die beiden wechselten ihren Gegner und ihre Position. Bevor Triss nach rechts rannte, warf sie noch zwei Wurfmesser ihrem neuen Gegner entgegen und Adrian wechselte mit ihr einen schnellen Blickkontakt. „Für mich war es plötzlich so, als ob die Welt in diesem Augenblick stehen bleiben würde. Meine ganzen Gedanken, meine Ängste wie wir gegen die beiden Schatten ankamen und alles, um was ich mir Sorgen machte, fegte er einfach mit einem durchdringenden Blick weg, die sagten: Aber ich bin doch hier! Adrian, egal was andere zu dir sagen, ich finde dich unglaublich. Du kannst mich ohne Worte ermutigen und alle Sorgen aus meinem Herzen schieben. Du bist unglaublich. Doch dann weckte mich ein Schrei aus meinen Liebesgedanken. Ich war wie angewurzelt stehen geblieben. Ohne es zu merken, traf ich mein Gegenüber mit den Wurfmessern in die Schulter. Ich stand immer noch einfach da. „Wahrscheinlich bin ich wieder rot geworden....“ Triss schaute langsam zu Adrian, der ihren Blick nur kurz mit seinem berühmten Lächeln erwiderte und sich dann wieder auf seinen Gegner konzentrierte. Nach einigen Sekunden, in denen sie noch nicht wusste, was sie denken sollte, kam Triss endlich wieder zu sich und widmete sich ebenfalls ihrem Gegner. Es war im Gegensatz zu Roxanas Duell ein überraschend - langer Kampf. Es zog sich. Schlussendlich verpasste Triss dem vermummten Zwilling einen finalen Schlag, indem sie mit aller Kraft ihren Dolch in seinen Magen rammte.
Adrian beendete den Kampf ungefähr zur gleichen Zeit wie Triss und traf seinen Gegner ins Herz.
Nachdem beide am Boden lagen, ging Triss auf Adrian zu und schaute verlegen auf den Boden. Der umarmte sie und küsste sie. „Schon wieder. Dieses Mal um einiges stärker. Schon wieder bleibt die Welt stehen, alles fällt von mir ab… seine apfelgrünen Augen… so strahlend schön… Ach könnte denn alles so sein wie jetzt? Könnte das hier bitte ewig sein? Sein Mund löste sich langsam, ich grub meinen Kopf in seine Arme und er legte seinen Kopf auf meine Schulter. Ach, könnte das nicht ewig sein?.... In die Stille hinein flüsterte Adrian langsam in mein Ohr, diesen Satz, den ich schon so lange zu ihm sagen wollte“: „Ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch...“, hauchte Triss.
„Ich wusste, dass wir bald losmussten, schließlich waren immer noch einige BLACK Mitglieder im Haus. Aber ich wollte nicht…. Ich wollte am liebsten ewig Adrian so umarmt halten, ich habe es so vermisst…“ „Komm, wir müssen gehen…“, flüsterte Adrian. „Ja, du hast Recht…“ Triss löste sich aus seinen Armen und ging zu dem Mann, der von ihr zwei Wurfmesser verpasst bekommen hatte, zog sie heraus und ging Adrian hinterher, in den ersten Stock. „Warte Adrian…. Ich habe eine Frage, die mich schon lang beschäftigt…“ „Du, Triss… Wir müssen…“ „Bitte Adrian!“ „Okay…, was ist?“ „Warum haben wir damals im Natural Historie Museum ein Haar von dir gefunden? Mich hat damals der Schlag getroffen, als ich das gesehen hatte. Du warst doch nicht der Dieb, wer war es dann?“, fragte Triss. „Gute Frage… Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Interessant, dass ihr ein Haar von mir gefunden habt, ich wusste davon nichts, ehrlich!“ „Hm, ok. Ich glaube dir natürlich.“ „Triss, ist deine Frage damit beantwortet? Wir müssen gehen, ich höre schon die anderen oben!“ „Ja… ich komme.“
Triss entdeckte Roxana und Saphira, die sich herausfordernd vor den übrigen BLACK Mitgliedern, die inzwischen auch eingetroffen waren, hinstellten. Sie sahen jedoch sichtlich geschwächt und schrecklich blutverschmiert aus. Sie bekam ein flaues Gefühl, wie sollten sie das gewinnen können? Triss und Adrian gesellten sich dazu. Vier gegen Sechs: ein hartes Stück Arbeit. „Leute, wir müssen jetzt zusammenhalten! Wir dürfen sie nicht an Harry heranlassen. Saphira du bleibst hinten, Adrian und ich bleiben hier. Triss, du stürmst vor“, kommandierte Roxana, mit immer noch geschwächter Stimme, aber sie versuchte sich zusammenzureißen und kämpfte tapfer. Ihre Kameraden stellten sich an die gesagten Positionen. Saphira holte ihr Scharfschützengewehr heraus und baute es auf, während die anderen ablenkten. Triss stürmte nach vorne, Adrian gab ihr Rückendeckung, Roxana legte sich mit der ganz linken Gestalt an, Saphira zielte und traf zielgenau einen Gegner links von ihr ins Herz. Sie zielte weiter. Man merkte, dass BLACK der Gegner war. Es zog sich. Die Gegner waren nach der Zeit um vieles überlegen und drängten zu Harry vor. Saphira hatte alle Hände voll zu tun, um Harry zu beschützen. Nach unerträglichen, nervenzerreißenden Kämpfen mit den schwarzen Geheimnissen reichte es Adrian. „Jetzt könnt ihr was erleben!“, keuchte er, als sein Gegner ihm einen weiteren Schlag verpasste. Er packte seine Geheimwaffe aus: es waren Stahlketten. Nun hatte er sich einen Vorteil verschafft und nutzte ihn, um Triss zu unterstützen. „Wow, ich wusste nicht, dass Adrian so gut mit Ketten als Waffen umgehen kann!“, staunte Roxana.
Plötzlich unterbrach ein anderes Geräusch die Kampfschreie. Die vier drehten sich verwundert um. Im Bett von Harry wälzte sich jemand. Auf einmal fuhr er, noch schlaftrunken, aus seinem Bett auf, er keuchte. Dann stand er auf und schmiss wütend seinen Wecker auf einen Gegner, der (der Wecker) daraufhin zu klingeln begann. Der ,schwarze Mann´, der den Wecker an seinen Kopf bekommen hatte, schaute wie ein begossener Pudel auf den klingelnden Gegenstand. Adrian konnte sich nicht beherrschen, laut schallend zu lachen. Die Gegner schauten etwas perplex auf den Wecker, während sich Adrian nicht mehr einkriegen konnte. Saphira sah schmunzelnd zu Harry, der mit hochrotem Kopf immer noch neben seinem Bett stand. Plötzlich fasste der blitzschnell zu seiner Pistole unter dem Kopfkissen und schoss mit unfassbarer Geschwindigkeit auf die immer noch neben sich stehenden Gegner. Die Kugeln trafen zielsicher mitten ins Herz ihrer Opfer. „Ja, entschuldige ich habe etwas übertrieben“, meinte er. Adrian lief zu Harry und hielt ihm seine Hand entgegen und nickte freundlich. „Danke, du hast unser Leben gerettet!“ „Wenn du so gut mit der Waffe umgehen kannst, ist es kein Wunder, dass BLACK so einen riesigen Aufruhr gemacht hat und so viele Leute geschickt hat“, meinte Saphira. „Apropos. Wer ist eigentlich der Boss von BLACK? Weiß das jemand? Bisher hat man ja nur Mitglieder gesehen...“, fragte Roxana. „Ich weiß es nicht. Die Chefin, der Chef legt darauf wert, dass niemand die Identität kennt. Selbst viele Leute in BLACK wussten nicht, wer die Person eigentlich war.", meldete sich Jane zu Wort, die als einzige von Harry verschont geblieben war. „Jane!“, rief Saphira erfreut. „Hi Saphira, Leute. Ich habe euch wohl sehr viele Schwierigkeiten gebracht, das tut mir leid.“ „Oh ja, das hast du.“, knurrte Triss und musterte Jane misstrauisch. „Keine Angst, Jane ist gut!“ „Woher kannst du das wissen, Saphira?“, fragte Roxana vorsichtig. „Weil sie es mir gesagt hat" „Du hast meine Message verstanden?", unterbrach sie Jane erstaunt. „Natürlich. Deutlicher hättest du ja deinen Mund nicht aufreißen können", lachte Saphira.
„Ich wurde von BLACK benutzt.“, fing sie an zu erklären. „Sie hatten mich erpresst, damit ich euch an BLACK ausliefere und hierher zu Harry bringe. Ich konnte nichts machen, sie hatten immer ein Auge auf mich, wirklich immer! Das damals, Roxana, wo du gefragt hast, woher ich das alles über BLACK weiß, war deswegen, weil sie es mir erzählt haben. Warum? Frag mich nicht. Meine einzige Chance, die ich noch gesehen habe, war eben, Saphira diesen „Hilfeschrei“ zuzurufen, bzw. die Lippenbewegungen zu machen, damit es keiner hörte. Ihr müsst mir glauben, ich wollte das alles nicht!“ „Hm…“, murmelte Triss, nachdenklich, ob sie ihr glauben soll, doch zu mehr kam sie nicht, denn plötzlich rief eine mysteriöse, ungewöhnlich tiefe Frauenstimme zu ihnen herüber: „Aha, sie hat also doch geplappert.“
7. Kapitel
Blitzschnelle Verwirrung
„Wer ist da?", fragte Jane erschrocken und die Gruppe wirbelte überrascht herum. „Ihr habt gerade von mir gesprochen, welch Ehre“, sprach sie ironisch weiter. Im gleichen Augenblick warf sie blitzschnell ein Messer in Richtung Saphira, die aber schnell ausweichen konnte, indem sie ihren Kopf zur Seite drehte. „Nicht schlecht, meine Kleine."
„Wer bist du???", fragte Saphira gereizt in Richtung Treppe, auf der die Gestalt langsam näherkam. „Oh, du erkennst mich nicht wieder?" „Ich seh dich gar nicht!"
In dem Moment verschwand der Schatten und eine ältere Frau mit blauen, kurzen Haaren stand im Raum. Sie hatte ein blaues, leichtes Shirt mit Jeansjacke an, eine Jeanshose und blaue Schuhe. „Ich bin der ultimative Schatten… Erkennst du mich jetzt?", fragte sie. Janes und Saphiras Blut schien in ihren Adern zu gefrieren, sie schauten fassungslos und erschrocken die Frau an. „Mum...", stotterte Saphira. „Was?! Mum?", fragte Roxana. „Luna...", erwiderte Jane, die immer noch zusammen mit Saphira perplex dastand. „Ja; das bin ich. Ihr dürft euch glücklich schätzen: ihr seid einige der wenigen Personen, die meine wahre Identität kennen und noch am Leben sind. „Mum, was ist in dich gefahren?", hauchte Saphira geschockt. „Saphira, ich wundere mich, dass du so geschockt bist. Schließlich wusstest du doch von alle dem."
„Was? Du wusstest von der ganzen -inzwischen Organisation- BLACK und hast nie gesagt, dass die Chefin deine Mutter ist???", schrie Triss sie wütend an und drückte ihren Hals gegen die Wand. Saphira konnte sich immer noch nicht aus ihrer Schockstarre lösen und wehrte sich daher kein bisschen. „Was hast du dir dabei gedacht?" Triss drückt fester zu, sodass Saphira Blut spuckte und zu zappeln anfing, als sie realisierte, dass Triss gerade kurz davor war, sie umzubringen. „Triss, bleib ruhig! Es gibt sicher eine Erklärung dafür!", versuchten Roxana und Adrian sie zu beruhigen, was ihnen aber missglückte. Saphira rang nach Luft. Jane setzte dem ein Ende, indem sie Triss einen kräftigen Schlag verpasste, sodass sie rückwärts taumelte und Saphira gezwungenermaßen loslassen musste. Saphira kniete neben Jane und hustete. „Jane, halt deinen Mund!", schrie Adrian und verpasste Jane ebenfalls einen harten Schlag ins Gesicht, sie taumelte. „Was soll das Triss?", fragte Jane wütend. „Verräterin!", fauchte sie. „Ich werde dir noch beweisen, dass ich keine Ahnung von diesem Scheiß hier habe!", keuchte Saphira mit wütendem Unterton. „Spart eure Kraft lieber für die auf!", meinte Roxana und schaute etwas abfällig auf die hämisch grinsende Person vor ihnen. „Sorry Saphira...", entschuldigte sie sich für ihren Blick zu ihrer Mutter, die aber erwiderte: „Schon ok. Sie ist eh nicht mehr bei Sinnen. Ich verstehe sowieso die halbe Welt nicht mehr." „Was machst du hier, Luna?“, fragte Jane geschockt. „Na, was denkst du denn?“ „Ich habe dich gefragt!“ „Na na, sei nicht gleich so gereizt. Ich will euch nur umbringen.“ „Mum, was ist in dich gefahren?? Wie bist du so geworden?“, fragte Saphira verzweifelt. „Halt die Klappe“, fuhr sie ihre Tochter an. Saphira wich erschrocken zurück. Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen, sie verfiel wieder in eine Schockstarre. Roxana stellte sich entschlossen vor ihre Freundin und schnauzte Luna an: „Wie kannst du nur deine Tochter so verletzen??“ „Das geht schon…“, flüsterte Triss und gab ihr die Antwort. „Was?“ „Ach nichts…“
Die -inzwischen sechs Mitglieder- Gruppe wurden von einen Kampf in den nächsten gezogen: dieses Mal gegen die Chefin von BLACK, die gleichzeitig Saphiras Mutter war. Der Kampf begann. Man merkte sofort, dass sie die Anführerin war, sie war mit Abstand die beste Kämpferin in ganz BLACK, was auch logisch war. Anders als Adrian oder Roxana hatte Luna keine besonderen Waffen bei sich, sie war eben kampferfahren und wendig, außerdem hatte sie einen mega trainierten Körper. Flink wich sie jeder Kugel aus, die auf sie abgefeuert wurde. „Ich krieg sie einfach nicht! Es kommt mir so vor, als wenn sie um die Kugeln herumtanzen würde: egal wie schnell ich schieße, ich treffe sie einfach nicht!“, keuchte Roxana. Daraufhin gingen Saphira und Triss in den Nahkampf. Luna wechselte ihre Waffe von der Pistole zu Dolchen. Jane sah ihre Chance und schoss von hinten auf Luna. Saphira und Triss ergaben eine erstaunlich – gute Kombi zusammen ab, sie wechselten immer wieder die Seiten wie ein Wirbelsturm. Roxana und Jane schossen in den „Wirbelsturm“, dieser Vierer Kombi sollte es Luna eigentlich unmöglich sein, auszuweichen.
Plötzlich traute Triss ihren Augen nicht: Luna verdoppelte sich! Auch Saphira neben ihr rieb sich verwundert die Augen. Sekunden später wurden sie gewaltsam umgeworfen, Saphira spürte einen Windschlag und den vertrauten Geruch ihrer Mutter, bis sie schon bei Jane angelangt war, ihr Messer in ihren Magen stemmte und Roxana das andere Messer an die Kehle hielt. „Wehe, jemand bewegt sich auch nur ein Zentimeter! Hände hoch!", befahl sie. Die anderen gehorchten. Doch Luna hatte nicht mit Harry gerechnet, der etwas Abseits stand und nun seine Waffe auf Luna gerichtet hielt. Adrian machte es ihm gleich, es waren eben doch sechs gegen einen.
„Jetzt konnte sie nicht mehr entkommen, sie ist umzingelt!“, dachte Triss siegessicher. Falsch gedacht von ihr. Sie wurde von einem Augenblick zum anderen wieder unglaublich schnell, sodass es so aussah, als ob sie sich verdoppeln würde, innerhalb von Sekunden stand sie am anderen Ende des Raumes und hielt zwei Pistolen jeweils in die entgegengesetzte Richtung und schoss.
Saphira wurde in den Bauch getroffen, die andere Kugel verfehlte Triss nur leicht. Saphira hielt ihren Bauch unter schmerzverzerrtem Gesicht, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie schaute zu ihrer Mutter hoch, dann verschwamm das Bild langsam und verschwand schließlich, sie hatte kein Gleichgewicht mehr und schlug unsanft auf dem harten Boden auf, was sie nicht mehr mitkriegte. Triss lief erschrocken zu ihr, Saphiras Puls war nur noch schwach zu spüren... Die Augen von Triss verwandelten sich immer wieder in einen kalten, wutentbrannten ,Todesblick' , als Saphira in Triss Händen beinahe starb. Harry gab Roxana mehr oder weniger unauffällig ein kleines Gerät, was sie dankbar annahm, und lief so schnell er konnte zu Saphira, nahm sie auf seine Arme und flüsterte zu Triss beruhigend: „Ich kenne mich mit Schusswunden ziemlich gut aus, mach Luna fertig!"
Triss nickte, ihre Zähne zusammengebissen, ihr Gesicht unmenschlich wütend zusammengekrampft. Wenn Blicke töten könnten, wäre Luna schon längst tot umgefallen. Triss starrte Luna noch gefühlt eine halbe Ewigkeit an, bis sie noch wütender als eh schon, auf sie zu rannte. Roxana brachte das Gerät von Harry inzwischen hinter ihrem Ohr an und konnte mithilfe der Berechnungen des ,Clips' an ihrem Ohr, Lunas Geschwindigkeit messen und sie verfolgen. Triss wurde immer schneller und hatte bald die gleiche Geschwindigkeit wie Luna erreicht. Luna hatte nun einen wichtigen Vorteil verloren: ihre Schnelligkeit.
„Hey Jane, schieß auf die Punkte bei Luna, die ich jetzt sage! Ok?" „Ok alles klar, schieß los." „Haha, der war schlecht. *Ironie* Also, schieß auf ihre Schulter und ihr Knie." Jane reagierte sofort. „Triss. Du kannst deine Schnelligkeit nicht kontrollieren, hab ich Recht?" „Doch natürlich!"
„Gib nicht so an! Also nur so als Tipp: Ihre Schwachpunkte sind das Knie und die Schulter. Beweg dich noch mindestens einen Meter nach rechts, dort wird gleich ihre Schulter sein,.... jetzt!"
Triss hörte einmal, welch Wunder, auf Roxana und traf Luna direkt in die Schulter. Jane traf ihr Knie. Für einen Moment war Luna sichtlich geschwächt und wankte kurz. Triss nutzte das aus, schupste Luna gegen die Wand, sodass sie noch mehr an Gleichgewicht verlor, und ritzte ihre Schulter auf. Luna schrie auf. Jane schoss ebenfalls wie eine Maschine auf ihr Knie, so gut es ging. Alle drei (Jane, Roxana, Triss) schossen gleichzeitig auf die Schwachstellen und verpassten Luna somit den finalen Schlag.
Sie fiel stöhnend auf den Boden. Wie als wenn Lunas Tod ihr nichts ausmachen würde, fragte Roxana unter Tränen: „Wie geht es Saphira?" „Sie muss unbedingt ins Krankenhaus! Aber hier ist totales Funkloch, wir können den Krankenwagen nicht erreichen!"
„Schnell, wir müssen sie sofort ins nächste bringen!", schrie Jane aufgebracht.
8. Kapitel
In Lebensgefahr
Die sechs beeilten sich aus der Villa zu gelangen. „Das Problem ist nur, das nächste Krankenhaus ist einige Kilometer entfernt!", keuchte Harry. Jane hielt Saphira in ihren Armen, und fragte ihn erschrocken: „Und wie lang ist es ungefähr?" „Circa eine halbe Stunde." „Oh nein..." ,,Sag mir nicht Jane, dass Saphira....!!!!??", fragten Triss und Roxana ungläubig. Jane schüttelte heftig den Kopf und sagte mehr zu sich selber: „Nein... sie wird es schaffen...!!" Sie rannte noch schneller, Saphira immer fester und verzweifelter festgeklammert. Adrian war der Schnellste aus der Gruppe und konnte Jane schnell einholen und schlug ihr vor: „Wir können meinen Wagen nehmen, er ist der Schnellste, damit könnten wir es rechtzeitig schaffen!" Jane nickte dankbar. „Aber wir müssen uns beeilen!"
Inzwischen begann es zu regnen, der Boden wurde immer rutschiger und matschiger, was das Rennen nicht gerade vereinfachte.
Triss hatte inzwischen mit Roxana und Harry aufgeholt, ihre Hände ballte sie zu Fäusten und schaute verzweifelt zu Saphira. „Keine Sorge Triss, sie wird es überleben! Wir schaffen es rechtzeitig zum Krankenhaus, das verspreche ich!", meinte Adrian bestimmt und legte sanft den Arm um sie, so gut es im Rennen eben ging. „Ich kann das einfach nicht verstehen...", flüsterte sie, ,,wie können Mütter nur versuchen ihre eigene Tochter umzubringen? Warum ausgerechnet Saphira?" „Hey Triss, hör auf, deine Fäuste so zu ballen! Deine Hand blutet schon...!", unterbrach Roxana sie. Triss lockerte ihren Griff etwas und sah erst jetzt, wie ihre Fingernägel tatsächlich in ihre Hand hineingeschnitten hatten. Roxana versuchte wieder Harry zu helfen, weiterzukommen, denn er hatte seine komplette ,Ausdauer' verbraucht. „Danke, dass du langsam deine Maske absetzt...", flüsterte Adrian zurück. Triss schaute ihm verwundert in seine strahlend - grünen Augen. Er lächelte. Sie senkte wieder bedrückt ihren Kopf. „Irgendwie bin ich auch froh drüber...“ Adrian musste sich anstrengen es zu verstehen, der Regen war inzwischen zu Hagel geworden und er übertönte Triss immer leiser gewordene Stimme.
Das Gespräch endete bei beiden mit einem Lächeln und Schweigen, dann erreichten sie endlich das Auto.
Hektisch stiegen alle ein, nachdem Adrian die Sirene anmachte, rasten sie in Richtung Hauptstraße, Schlamm spritzte um sie herum auf. „Ach herrje, ich muss es danach wirklich mal waschen…“, meinte Adrian und kratzte sich am Kopf. Um zu sehen, ob jemand lächelte, schaute er in die Runde, bemerkte aber schnell, dass seine Bemerkung keine Freude erregt hatte und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
Mit höchster Geschwindigkeit fuhren sie knapp an den quietschenden Autos vorbei und erreichten die Ausfahrt in Rekordzeit. Doch das alleine machte Saphira nicht gesund, alle im Auto wurden immer unruhiger, als Saphiras Puls plötzlich schlagartig nach oben stieg und sie aufgeregt nach Luft schnappte. „Was sie wohl jetzt für Alpträume hat?", murmelte Roxana mitleidig. „Ich will es gar nicht wissen...", meinte Harry.
„Adrian, beeil dich!", versuchte Triss so ruhig wie möglich zu sagen, brachte am Ende aber doch leise schluchzend einen verzweifelten Ruf zustande. „Ich mach so schnell ich kann."
Roxana konnte kaum ruhig sitzen, als sie das Krankenhaus als erste entdeckte und Saphiras Zustand sich zusehends verschlimmerte, jedenfalls sah es so aus.
Adrian hielt wenige Meter vor dem Krankenhaus an, alle stürmten aus dem Auto und auf den Eingang zu.
Das Personal sah gleich Saphira auf Janes Arm und reagierte sofort, sie wurde als -Notfall- gleich dem Arzt gezeigt und er startete kurze Zeit später eine OP auf Leben und Tod...
„Ich übernehme die Kosten dafür!", sagte Jane bestimmt, als der Arzt fragend die Stirn runzelte. „Nun gut. Wir bringen sie sofort in den OP-Saal..." „Wie steht es im Moment um sie?", fragte Triss & Roxana gleichzeitig. „Das kann ich nicht sagen... 50:50..."
Das hatten alle Anwesenden schon erwartet, trotzdem bildete sich auf jedem der Gesichter Erschrockenheit.
Saphira wurde auf eine Liege mit vielen Drähten und Elektronik zum OP-Saal geschoben. Neben ihr schätzungsweise sechs Krankenschwestern, Arzthelfern oder Ärzte.
Nun hieß es Abwarten und Tee trinken. Obwohl Tee oder die Teetasse wäre wohl wegen der extrem-angespannten Stimmung schon längst geplatzt, also doch gut, dass niemand etwas trank. Sie starrten Löcher in die Luft, Hände zusammengepresst und angespannte Gesichtszüge bei jedem.
Stunden warten. Niemand achtete auf die immer schwerer werdenden Lider, die von allen aber gezwungen wurden, trotzdem offen zu halten.
Inzwischen war es 4 Uhr morgens und es blinkte endlich ein grünes Licht auf. Der Arzt kam heraus. Alle Blicke, eine Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung, auf ihn gerichtet.
Die letzten Tränen flossen noch über einige Gesichter, die Zeit stand still.
Der Arzt... strahlte
Die Gruppe bestehend aus Triss, Jane, Roxana, Harry und Adrian begannen zu strahlen....
....sie standen auf....
....jubelnd....
....Saphira hatte es überlebt!
Unbeschreibliche Freude erfüllte den Raum. Sie umarmten sich.
Saphira wurde nach draußen geschoben, sie lächelte, hatte ihre Augen offen und formte grob mit ihren Lippen ein Wort der Dankbarkeit. Dann wurde sie weggeschoben, um Ruhe zu bekommen. „Sie hat gekämpft... So einen Lebenswillen in einer OP habe ich selten erlebt.... ....Jetzt braucht sie aber sehr viel Ruhe, ihr solltet sie besser nicht heute besuchen...“ „Bitte nur mal kurz!", bettelte Roxana. Der Arzt gab sehr schnell nach: „Na gut, aber nicht mehr als fünf Minuten!" „Das reicht schon vollkommen, danke!“, erwiderte Jane glücklich und die Gruppe ging aus dem Wartezimmer. Adrian hielt plötzlich an und drehte sich zum Arzt noch einmal um. ,,Ähm... in welchem Zimmer liegt Saphira?"
Der Arzt fing an zu lachen, die Gruppe grinste selbst über ihr vorschnelles Verhalten. „Zimmer 301“ „Okay danke“
Allen voran Jane lief die Gruppe die engen Gänge des Krankenhauses entlang. Es war nicht viel los, naja, es war ja auch halb fünf morgens, aber trotzdem. 301 war im dritten Stock, nach der kurzen Fahrt mit dem Aufzug fanden sie das Zimmer schnell.
Jane klopfte und fünf Leute traten langsam ein. Saphira schlief schon, außer dem regelmäßigen Piepen des Herzfrequenzmessgerätes war nichts im Raum zu hören. „Bin ich froh, dass es ihr gut geht…“, flüsterte Triss erleichtert. Sie standen noch eine Weile schweigend an ihrem Bett, bis sie von einer Krankenschwester rausgescheucht wurden. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Roxana als sie draußen vor dem Eingang standen. „Es ist jetzt fast sieben, wollen wir gleich frühstücken?“, fragte Adrian. „Gute Idee, ich hab totalen Kohldampf“, sagte Triss. Zur Bestätigung knurrte ihr Bauch. Adrian versuchte sich zurückzuhalten, konnte es aber nicht und so lachte er laut los, er wusste, dass das von ihr (oder besser von ihrem Bauch) kommen würde. Das kam bei ihnen fast jedes Mal vor. „Du Spaßvogel, du lachst aber auch bei allem oder?“ „Lachen ist gesund!“, erwiderte Roxana. (Es war von Triss der meist gehasste Kommentar oder Satz, den sie von Roxana gehört hatte.) Darum erntete sie einen giftigen Blick von ihr. Roxana trat sofort etwas zurück und grinste sie schelmisch an. Die anderen setzten ebenfalls ein Lächeln auf und bildeten einen Kreis um die beiden, sodass Roxana nicht mehr weiter nach hinten gehen konnte. „Hallo, Leute?“, fragte Roxana verunsichert, während sich der Kreis schloss und sie von Harry zu Triss geschupst wurde. „Niiicht cool!“ Sie lief direkt in ihre Faust. „Okay, Leute, das reicht.“ Adrian ging dazwischen, grinste Roxana an, die immer noch total erschrocken da stand. „Wir wollten dir nur einen Schrecken einjagen und wie ich an deinem erstarrten Gesichtsausdruck sehen kann, hat das ganz gut geklappt.“ Er grinste Triss an. „Haha, sehr lustig! *Ironie* Heute ist nicht der erste April!“, protestierte Roxana, die sich wieder gefangen hatte. „Haha, mach dir nichts draus Roxana. Das musste mal sein, wir hatten genug Anspannung die letzte Zeit“ „Ich soll wohl keine Anspannung gehabt haben, als Triss Faust vor meinem Gesicht fast ihren Abdruck hinterlassen hätte?“ „Gehen wir jetzt frühstücken?“, fragte Jane. „Danke für Themawechsel!“, murrte Triss, die auf Roxana gerne noch reagieren wollte.
Die Gruppe steuerte die Straße Richtung Mc Donalds an.
„Boa, bin ich platt!“ „Das war ewig gut!“ „Aber teuer…“ „Ja, na und? Dafür ist Mc Donalds doch bekannt.“ „Du musst ja nichts bezahlen, kriegst ja alles von deinen Verwandten!“, motzte Jane Roxana an. Die grinste. „Bisschen mehr Dankbarkeit?“ „Das war die Rache für vorhin, trotzdem danke, dass du dich dafür bereit erklärt hast, jetzt unsere ganzen Positionen zu bezahlen, wirklich vielen Dank!“ „Du…“ „Ja?“, Roxana grinste. „Okay, jetzt sind wir quitt!“ Jane ging mürrisch zum Bezahlen aller Portionen. „Na ihr versteht euch ja gut.“, meldete sich Harry zu Wort. „Ja… seufz *Ironie*“, erwiderte sie und grinste erneut. „Wie gesagt…“ Sie schaute etwas unauffällig zu Triss und nahm vorsichtshalber Abstand und sprach weiter: „Lächeln genauso wie lachen genauso wie grinsen ist gesund, das wurde wissenschaftlich von Professorin Mrs. Triss bestätigt.“ Roxana schaute belustigt zu ihr. Die warf ihr einen Wenn-hier-mehr-Leute-wären-würde-ich-dich-umbringen Blick zu. Roxana rutschte noch etwas weiter von Triss weg.
Da kam Jane zurück und sah den Blick – Battle zwischen den beiden und sagte schnell: „Ich gehe nach Hause, bin hundemüde. Wer will mit mir mitkommen?“ „Ich!“, rief Roxana und stand schnell auf. „Wir gehen auch mal, oder Triss?“ „Ähm ja, Adrian. Also bis morgen.“ „Bis morgen, ich fahr mit Jane mit, okay?“, fragte Harry zu Jane gewandt. „Klar“ Jeder ging seine Wege und sie fielen erstmal in ihr Bett.
9. Kapitel
Die Party
Nach einer Woche kamen sie wieder zu Saphira ins Krankenhaus, Harry konnte dieses Mal nicht mitkommen, weil er sich um sein demoliertes Haus kümmern musste. „Die Beerdigung deiner Mutter ist heute… Ich wollte es dir nur mal sagen. Aber du bleibst noch hier! Du kriegst das noch nicht hin!“, meinte Jane. „Danke für die Info. Und danke Jane, dass du einfach für mich entscheidest“, gab Saphira lächelnd von sich, als sie zur Tür hereinkamen. „Aber du hast Recht, ich werde nicht hingehen. Ist mir zur viel“ „Hab ich mir gedacht“
„Kannst du… vielleicht etwas über dich und deine Vergangenheit erzählen?“, fragte Triss vorsichtig, als alle in dem kleinen Zimmer versammelt waren. „Nein… Ich…“ „Keine Sorge, du hattest wegen eines traumatischen Erlebnisses eine vollständige Amnesie, die aber durch ein weiteres schlimmes Ereignis wieder aufgehoben wurde und nun geheilt ist“, unterbrach sie ein Arzt, der zur Tür hereingekommen war und ihr einen neuen Verband anlegte. „Was?“, fragte Saphira verständnislos. „Ja, das gibt’s wirklich“, stimmte Triss dem Arzt zu. „Das heißt, wenn man sich den Kopf anschlägt und dann seinen Kopf mit voller Wucht gegen die Wand schlägt, sind die Kopfschmerzen dann weg??!!“, lachte Saphira und musste gleich darauf husten, alle im Raum fingen das Lachen an. „Nein!“, keuchte Triss vor Lachen. „Sondern?“ „Ach egal, jetzt wo du dich wieder erinnern kannst, sag wie deine Vergangenheit war.“ „Also… Fangen wir von Vorne an…“, fing Saphira an und überlegte eine Weile, „ich bin in einem guten Elternhaus aufgewachsen. Meine Mutter Luna, wie ihr ja schon wisst, war zu dem Zeitpunkt noch sehr nett. Mein Vater war zwar nicht oft da, aber wenn er da war, war er immer total nett und hat mir in der Zeit echt viel beigebracht und mir geholfen. Beide waren bei der Mission. Als ich noch kleiner war, mussten sie in ein anderes Land und ich blieb alleine zurück. In dieser Zeit habe ich viel trainiert, weil ich sonst nichts hatte. Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer diese Zeit für mich war. Nach zwei Jahren wurde mir mitgeteilt, dass in diesem Land mein Vater bei einem Unfall gestorben ist. Meine Mutter ist daraufhin verschwunden… Ich war zu dieser Zeit 14 Jahre alt. Es hatte mich psychisch sehr getroffen…. Das war vielleicht meine traumatische Situation: meine Eltern waren weg und damit auch meine Familie…“
„Aber warum hatte Luna dann so einen Hass gegen uns und vor allem Saphira?“, überlegte Roxana laut. „Weißt du es denn überhaupt nicht mehr, Saphira?“, fragte Jane und blickte sie traurig an. „Ich weiß so circa, dass du für mich sehr kostbar warst/bist. Aber an den Teil mit dir kann ich mich nicht erinnern, sorry.“ „Ich erzähle dir mal, was damals wirklich passiert ist.“ „Woher-?“, wollte Triss die Frage anfangen, wurde von Jane aber unterbrochen: „Ich erzähl erstmal, lass mich mal reden. Also, ich war eine sehr gute Freundin von Luna und dein Kindermädchen. Als deine Eltern weggegangen sind, habe ich auf dich aufgepasst und dich trainiert.“ „Ah stimmt, jetzt kommen die Erinnerungen auch zurück. Für mich warst du immer wie eine zweite Mutter...“ „Oh, danke. Auf jeden Fall stimmt es nicht, dass dein Vater bei einem Unfall umgekommen ist. Luna hat es mir kurz vor ihrer Flucht telefonisch gesagt. Ich sollte es dir nicht sagen, aber... ich denke, ich kann es dir jetzt sagen. Dein Vater wurde von einem FBI-Agenten erschossen. Es war ein Versehen, er wurde trotzdem nach dem Vorfall sofort gefeuert. Doch das genügte Luna nicht. Sie hatte seitdem ihre Rachegedanken nie löschen können, nachdem sie fliehen musste. Danach hatte ich sie nicht mehr gesehen, bis sie eben bei Harry aufgetaucht ist." „Oha... da hast du ja einiges durchgemacht, Saphira...", meinte Roxana. „Ja, kann sein... Jane. Kannst du mir sagen, warum Mum dann so wütend auf mich war? Nur weil ich beim FBI bin?? Aber ich bin doch ihre einzige Tochter!" „Ich kann es dir nicht sagen... Ich kannte die ,,alte" Luna, aber die blind vor Wut- Luna kenne ich nicht." „Und warum hat sie sich nie gemeldet? Warum?" „Ich kann es dir auch nicht sagen...", erwiderte Jane missmutig.
„Leute. Wie wäre es, wenn wir eine Party feiern? Bei uns in der Villa!", lenkte Triss vom Thema ab. Saphira warf ihr einen dankbaren Blick zu und fragte: „Ihr? Ihr seid zusammengezogen?“ „Ähm ja...? Oh du hast es ja nicht mitgekriegt, ich bin vor wenigen Tagen bei Adrian eingezogen.", erklärte Triss. „Achso... schön das auch mal mit zu kriegen." „Wenn euch die Umzugskartons nicht stören, in einer Woche Abends bei uns?", fragte Adrian in die Runde. Alle nickten ,,Cool, ich freu mich!“
Damit war das Thema um Saphiras Vergangenheit erstmal erledigt, was Saphira nicht ärgerte, sie wollte nicht daran zurückdenken. Die Gruppe besprach noch einige Sachen wegen der Party und hat schließlich den Entschluss gefasst, das ganze FBI einzuladen und sich von den anderen beglückwünschen zu lassen.
Bei der Party…
Es war volles Haus in der Villa von Adrian und Triss. ALLE waren da.
„Ich verkünde hiermit offiziell, dass das FBI und vor allem Triss, Saphira und Roxana BLACK besiegt und den Fall um das Natural History Museum gelöst haben! Mission erfüllt!“, verkündete Jane auf einem erhöhten Podest. „Warte mal…“, unterbrach Triss Janes Rede. „Wer ist in das Museum eingebrochen?“ „Na Adri…. Oh“, wollte Jane antworten. „Ja, Adrian war es nicht, aber sein Haar war dort… Oh“ Triss steckte ihre Hand in die Lederjackentasche und holte nun einen Zettel heraus. Darauf stand:
Ich weiß, dass sie mich töten werden, wenn ich es jemandem erzähle, deswegen habe ich das im Notfall geschrieben. Damals beim Natural History Museum. Unser Auftrag war es, in das Museum einzubrechen und einen bestimmten Gegenstand zu stehlen: Das Bild eines Schattens. Im Rahmen davon war eine Karte zum FBI. BLACKs Ziel war das FBI und Triss, jedenfalls kam es mir so vor. Unser Boss hatte es so angeordnet. Danach sollten wir alles verwüsten, um vom Bild abzulenken. Wenn du diesen Zettel liest, bin ich wahrscheinlich schon weg…
-Alexander
„Oha. Das hatte Alexander mir wahrscheinlich kurz vor seinem Tod zugesteckt und ich habe es bis heute nicht gecheckt…“, lachte Triss, als sie den zerknitterten Zettel vorlas. Alle fingen an zu lachen.
Nun jubelten der Gruppe von Roxana, Saphira und Triss alle zu, als Jane wieder das Wort übernahm. „Oh Mann, so peinlich…“, flüsterte Roxana und schaute Jane boshaft an, die grinste und zwinkerte ihr zu.
„Gut, dass das jetzt richtig geklärt ist, das heißt aber auch, dass wir nicht mehr so bald eine Mission zu dritt haben werden… Ich bin zwar gespannt, was Jane so alles für die Zukunft geplant hat, aber ich will diese Gruppe nicht verlassen!“, dachte Saphira traurig und blickte ihre verwirrten Kameraden an, die versuchten den Blick des FBI auf etwas anderes zu lenken. „Egal, Saphira. Vergiss das erstmal, jetzt ist doch Feiern angesagt! Darüber kann ich mir später Gedanken machen…“
Als die Rede - und vor allem der Applaus und die Geräuschkulissen von Jane etwas beruhigt wurde, ging die Menge auseinander und bildete kleine Grüppchen, die sich über viele unterschiedliche Themen unterhielten. Ein großzügiges Buffet wurde wenige Zeit später von Triss aufgetischt. „Das schmeckt herrlich, hast du es selber gemacht Triss?“, fragte ein Mitglied des FBI, das sich als erstes etwas in seinen Mund stopfte, als ob er den ganzen Tag nichts wegen der Party gegessen hatte. „Alex, hast du einen Knall?! Du sollst dir nur nehmen und nicht alles, was dir in den Mund passt, reinstopfen und dann auf deinen Teller etwas legen! Und nein, leider nicht“, fuhr Triss ihn an, „das ist alles von einem Verwandten, der einen Laden besitzt. Wir haben dort Gott sei Dank Rabatt gekriegt.“ „Wäre auch ein Wunder, ne Triss?“, neckte Saphira, die neben Alex, dem Mitglied, stand. „Stell dich wieder in die Schlange und außerdem kann ich besser kochen als du! Wetten?“ „Ähm… um ein Menü in der Pizzeria!“, stimmte Saphira zu. „Alex gehst du da mit? Ich schaffe niemals ein ganzes Menü!“ „Erstmal musst du gewinnen!“, erwiderte er. „Du kennst mich.“ „Stimmt, du bist die beste Köchin, die ich kenne.“ „Ohh, danke!“, sagte Saphira und schaute ihn belustigt an. „Ähm, hallo hab ich was verpasst?“, fragte Triss grinsend. Adrian stand neben ihr und räusperte sich lautstark. „Oh, sorry“, lachte Saphira und stellte sich wieder in die Schlange um sich als Nächstes etwas zu holen.
Etwas weiter hinten in der Schlange stand Roxana und beschwerte sich: „Maaann. Wir sind doch im Prinzip die Ehrengäste, warum dürfen wir dann nicht vor! Und Saphira und Alex kommen jetzt schon dran, das ist unfair!“ Ein ,Typ´ neben Roxana meldete sich zu Wort: „Dann wäre es aber für Triss auch unfair. Sie ist ja auch mit von der Partie und muss alles auftischen und sie musste alles organisieren.“ „Hast ja Recht, Ryan. Egal, zum Glück hab dich als Gesprächspartner, du Plappermaul. Dann wird mir wenigstens nicht langweilig.“ „Oh Mann. Und du bist mal wieder krass direkt“, seufzte er. „Aber na klar!“, grinste sie und Ryan stöhnte noch lauter um, sie zu ärgern, doch sie ignorierte es gekonnt.
Triss und Adrian hatten das Gespräch mit halbem Ohr verfolgt, was eigentlich gar nicht möglich war, denn es war so schon ein hoher Geräuschpegel, aber irgendwie schafften sie es auf jeden Fall, das Gespräch von Ryan und Roxana mitzukriegen.
„Also ich denke hier läuft einiges…“, flüsterte Triss zu Adrian und grinste. „Ja, diese Party könnte wirklich interessant werden“, flüsterte er zurück. Als Roxana und Saphira ihn und Triss gleichzeitig mit boshaften Blicken anschauten, musste er schlucken und ging schnell in die Küche, um Nachschub zu holen.
„Hey, wir haben nichts zusammen!“, fuhr Saphira Triss an, als sie später zu dritt auf einer Mauer saßen und in den blauen Himmel bestaunten. „Bevor wir damals zusammen beim National History Museum waren, hatte ich ohne euch auch noch Aufträge. Die hab ich alle mit Alex gemacht. Ich habe nichts mit ihm, er ist mein Partner!“, erklärte Saphira und blickte Triss immer noch wütend an. „Erstmal kannst du Gedanken lesen? Und zweitens: reg dich ab, es war kaum zu übersehen. Da muss man doch was missverstehen!“, verteidigte sich Triss. Roxana fuhr dazwischen, genauso wütend: „Und Ryan ist ein Freund meines Vaters, wir verstehen uns halt gut, was soll das, Triss? Außerdem hast du auch Adrian!“ „Jaja, schon gut Leute. Regt euch ab und genießt den Abend. Ich entschuldige mich dafür.“ Das schien die beiden zu beruhigen, denn sie wendeten beide die Blicke von ihrem Gesicht und ließen ihre Beine nach unten baumeln. Es war ein wunderschönes Panorama, als sie auf die ganze Stadt New York schauten. „Wunderschön...", sagte Saphira träumerisch. „Hey, da ist der Sonnenuntergang!", rief Roxana und zeigte auf den orange - leuchtenden Fleck am Horizont, der sich langsam ausbreitete.
„Wirklich wunderschön...", meinte Triss. Alle drei schauten träumerisch in den Sonnenuntergang, bis nur noch ein kleiner Fleck davon zu sehen war. Roxanas Blick fiel auf ein Gebäude, das die letzten Strahlen der Abendsonne bedeckte. „Das Natural History Museum. Da hat alles angefangen." „Ja. Ich bin so froh, dass wir BLACK abgeschlossen haben und endlich wieder in Ruhe so zusammensitzen können", gab Saphira Roxana Recht. „Aber für wie lange noch?" „Saphira bleib mal optimistisch. Außerdem genießen wir erstmal das Hier und Jetzt. Später schauen wir weiter", sagte Triss. „Dass das von dir mal kommt…“, murmelte Saphira. „Was? Ich bin zwar kein Optimist wie Roxana, aber auch kein ganzer Pessimist!“ „Ja, schon gut“, kicherte Saphira und musste an ihren Gedanken von vorhin denken.
„Triss hat Recht, genieß erstmal Saphira. Später denken.“
Die drei lehnten sich an die Mauer und genossen den Moment, wer wusste schon, wie lange sie noch zusammen sein könnten?
Die Strahlen verschwanden schließlich, der Mond kroch heraus und kündete einen schwülen Abend an...
ENDE
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Tag der Veröffentlichung: 26.06.2017
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