1
Jenny lag in ihrem Bett. Ihr Pullover war verschwitzt und sie zitterte. Sie hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt, aber alles war gut. Der ruhige Atem von Maike beruhigte sie. Es war schön sie beim Schlafen zu beobachten. Ihre blonden Haare, die von dem abendlichen Duschen noch immer leicht nass waren, lagen ziemlich zerwühlt auf ihrem viel zu kleinen Kopfkissen, aber ihr gefiel es so. Ihr fiel ein großer roter Pickel auf, den Maike wohl über Nacht bekommen haben muss. Er befand sich direkt unter ihrem Auge. Sie überlegte, ob sie Maike den ganzen Tag lang schlafen lassen sollte, um sie in Ruhe betrachten zu können und diese, im Vergleich zum relativ großen Kopf, kleinen rosafarbenen und zarten Lippen an denen noch ein bisschen von dem dunkelroten Lippenstift klebte, den Maike für gewöhnlich benutzte. Aber sie entschied sich aufzustehen. Irgendeiner musste ja schließlich aufstehen, um für das Frühstück zu sorgen. Bevor sie aus dem Bett stieg küsste sie Maike leicht auf die Wange, ohne sie dabei zu wecken und verließ das Zimmer leise. Bei einem Blick auf die Uhr bemerkte sie, dass es erst fünf Uhr war. Es würde also noch mindestens zwei Stunden dauern bis Maike und auch Ina aus dem Bett kommen würden und wahrscheinlich würde es bei ihrem Sohn Rick, den sie als Produkt eines One Night Stands, bei dem sehr viel Alkohol im Spiel war, bekam, noch eine Stunde länger. Ina wohnte erst seit ein paar Monaten bei Maike, Rick und ihr. Sie waren gezwungen einen WG-Bewohner zu finden, weil ihnen das Geld nicht mehr genügte, um die Wohnung zu zahlen und gleichzeitig genug Essen auf den Tisch zu haben. Sie verstanden sich alle gut mit Ina. Sie war nett, half beim Haushalt ordentlich mit und bezahlte ihren Anteil der Miete immer Pünktlich zum Monatsbeginn.
In der Dusche kam Jenny wieder dieser Traum in den Sinn, aber sie verdrängte ihn. Die Dinge die sie im Traum gesehen hatte waren zu schlimm, um auch überhaupt nur einen Gedanken daran zu verschenken. Sie konzentrierte sich lieber darauf ihre schwarzen kurzen Haare schön zu waschen und das restliche Gel des gestrigen Tages aus ihren Haaren zu bekommen. Nach dem Duschgang föhnte sie sich gründlich und stylte ihre Haare wieder hoch in die Luft. Auf ihre blasse Haut trug sie eine dicke Schicht Hautcreme und auf ihre Lippen kam Labello, welcher bei diesen kalten Temperaturen die draußen, zur Zeit des Novembers, herrschten durchaus wichtig war.
Um halb acht weckte sie Rick, weil er um viertel nach acht im Kindergarten sein musste. Als sie Rick dort abgeliefert hatte fuhr sie zurück und wusste, dass Maike und Ina nun schon bei der Arbeit sein würden. Maike arbeitete seit mittlerweile 3 Jahren als Reiseverkehrskauffrau im einen kleinen Reisebüro in Philadelphia und Ina arbeitete beim Bäcker. Sie selbst suchte zwar schon lange nach einem Job, aber keiner wollte sie. Aus diesem Grund war sie es, die den ganzen Tag zu Hause blieb, um Haushaltsarbeiten zu erledigen, wie sie es jetzt auch gerade tat. Während sie abwusch klingelte das Telefon. Nach dem dritten Mal klingeln nahm sie ab, aber keiner Meldete sich.
2
Er stand regungslos in einer schmalen Ecke der Firststreet-Avenue. Es war unangenehm kalt und er konnte seine Ohren und Hände schon kaum noch spüren. Seine Hände steckte er in die Hosentaschen, aber sie wurden dadurch auch nicht wärmer. Es war kaum was los heute das ein oder andere Auto fuhr an ihm vorbei, aber Fußgänger oder Radfahrer sah er heute nicht. Dafür war es einfach zu kalt. Zu der Kälte kam noch ein ziemlich auffrischender Ostwind, der die Kälte noch intensiver erschienen ließ. Er stand vor einem recht großen Mehrfamilienhaus, in welchem eine gewisse Jenny wohnte. Er kannte ihre Telefonnummer noch immer auswendig, nahm sein Handy raus und wählte. Es war schwer mit seinem eingefrorenen Fingern die richtigen Tasten zu treffen, aber nach ein paar Anläufen war die Nummer komplett.
Am anderen Ende der Leitung meldete sich Jenny mit einem sehr gestresst klingenden: ‘‘Hallo? ‘‘. Er selbst erwiderte nichts und hoffte auf ein weiteres Wort, aber sie hatte schon aufgelegt. Er hatte Zeit so viel Stand fest und er würde wieder anrufen. Er nahm sein Fernglas aus seiner Umhängetasche, schlug seine langen schwarzen Haare aus seinem Gesicht und fing erneut an das Fenster, hinter dem er die Wohnung von Jenny vermutete zu beobachten. Er musste unbedingt mehr über sie herausfinden.
3
‘‘Bestimmt hat der Anrufer sich verwählt ‘‘ dachte Jenny, drehte die Musik wieder lauter und machte sich wieder an den Abwasch.
Nachmittags holte sie Rick vom Kindergarten ab und freute sich darüber, dass sie ihn hatte. Er war zwar kein Wunschkind, aber es machte Spaß ihn aufwachsen zu sehen und er gab ihr alles doppelt und dreifach zurück was er von ihr bekam. Sein erster Milchzahn ist im Kindergarten rausgefallen und nun hatte er große Angst. Es war lustig mit anzusehen wie er sich durch das dichte braune Haar wuschelte und grübelte. Sie erklärte ihm, dass es nicht schlimm ist einen Milchzahn zu verlieren. ‘‘Bei allen Kindern passiert das, aber es wachsen neue Zähne nach und diese bleiben dann für immer ‘‘ sagte sie. Es gelang ihr so ihn zu beruhigen und sie fuhren nach Hause. Dort saßen Ina und Maike schon am Essenstisch. Sie hatten Pommes gemacht. Dazu bekam jeder, außer natürlich Rick, ein Glas Rotwein. Nach dem Essen gingen sie alle ins Bett.
Jenny schreckte aus ihrem Schlaf. Das Telefon klingelte. Als sie abnahm gab es wieder kein Lebenszeichen am anderen Ende der Leitung. ‘‘Vielleicht erlauben sich irgendwelche Kinder einen Spaß mit mir‘‘ dachte sie und ging wieder zu Bett.
Doch als sie am nächsten Vormittag wieder alleine zuhause war klingelte das Telefon zum wiederholten Mal. Sie rechnete fest damit, dass sich wieder keiner meldete, aber diesmal ertönte ein raues ‘‘Hallo‘‘ aus dem Hörer. Sie hatte eine derart schrecklich klingende Stimme noch nie zuvor gehört. Sie war sehr tief und kratzig als wenn die Person erkältet war. Aber dennoch, irgendetwas kam ihr an dieser Stimme unheimlich bekannt vor und sie wollte gerne erfahren was der Anrufer von ihr wollte. Zum zweiten Mal ein ‘‘Hallo‘‘. Sie wollte gerade etwas erwidern, aber zu spät es wurde aufgelegt…
4
Er war ein bisschen enttäuscht er hätte eigentlich damit gerechnet, dass Jenny etwas sagen würde, aber anscheinend hatte sie es nicht nötig sich mit so einem mächtigen Mann zu unterhalten wie er es war, aber das sollte nicht sein Problem sein. Sie würde schon sehen wie er reagieren würde. Er wartete bis es dunkel wurde und er sich sicher war, dass alle im Haus schliefen. Er hatte sich am Vortag einen Dietrich gebastelt mit dem er jetzt vor der Wohnungstür Jennys stand und so leise wie möglich die Tür öffnete. Es waren keine Lichter mehr in der Wohnung an. Die Konturen der Möbel sahen aus wie Menschen und diese Erkenntnis ließ ihn für einen kurzen Moment zurückschrecken. Er wollte Rache für alles. Jetzt sofort! Aber das ging noch nicht er musste sich gedulden. Er ging leise in das Schlafzimmer von Jenny und Maike. Da lagen sie harmonisch nebeneinander ihr Atem ging regelmäßig. Bald würden sie nicht mehr so gut schlafen können dachte er sich und verließ den Raum wieder. Er ging in die Küche, in der er Stift und Zettel fand. Und schrieb: Hallo ihr lieben, letzte Nacht habe ich euch besucht. Den Zettel klebte er mit Tesafilm an die Tür von Jenny und Maike.
Noch war er nicht fertig er ging in das Schlafzimmer von Ina, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Er wusste nur, dass es sie gab und das Jenny sie mochte. Auch sie lag friedlich in ihrem Bett und träumte wahrscheinlich gerade schön oder auch schlecht. Seine Hände bewegten sich Zielsicher auf ihren Körper zu und packten sie an der Hüfte. Natürlich wachte sie dabei auf und wollte schreien. Aber er war schneller und mit einem kräftigen und präzisen Schlag auf den Hinterkopf gab sie Ruhe und versuchte auch nicht mehr sich zu wehren. Den leblos scheinenden Körper verfrachtete er im Kofferraum seines Fords und fuhr los.Bei ihm Zuhause legte er Ina in eine Art Tierkäfig, den er extra für diesen Zweck geschweißt hatte und ging ins Bett. Am nächsten Morgen würde sie wach sein.
Wo war sie? Diese Frage konnte Ina sich selbst nicht beantworten. Es sah aus als hätte man sie in eine Art Käfig eingesperrt. Dicke Metallstäbe trennten sie vom Rest des Zimmers. Es war ziemlich klein und es zierten nur wenige Möbel den Raum. In der Ecke standen ein großes Bücherregal und gleich daneben ein Schreibtisch. Die Wände waren aus Holz. Und eine Heizung gab es in diesen Raum anscheinend nicht. Es war bitter kalt. Panik stieg in ihr auf sie erinnerte sich wieder an das, was ihr vor einigen Stunden, Tagen oder vielleicht auch Wochen passiert war. Sie konnte nicht wissen wie lang sie schon her war. Warum hatte dieser Typ, sie vermutete jedenfalls das es ein Mann war, denn eine Frau hätte sie nicht so Mühelos mitnehmen können. Maike und Jenny wären sicher aufgewacht, wenn jemand sie über den Boden geschliffen hätte. Was sollte sie jetzt tun? Hatte er Maike, Jenny und vielleicht sogar Rick auch mitgenommen? Und was wollte er von ihr? Es gab keine plausible Erklärung für all das. Es lohnte sich nicht sie zu entführen es gab keine Angehörigen, die Lösegeld für sie bezahlen würden. Oder war es ein Vergewaltiger? Nein, wahrscheinlich nicht, dazu war sie eindeutig nicht schön genug und er hätte sicher bessere Opfer für solche Zwecke gefunden.
Es gab keinen Ausweg aus dem Käfig. Jeder der Metallstäbe war fest und die Lücken zwischen den Stäben waren zu klein, um auch nur eine Hand durchstecken zu können. Sie überlegte, ob sie um Hilfe schreien sollte vielleicht würde der Entführer dann kommen, aber vielleicht würde ihr auch geholfen werden. Früher oder später würde der Entführer sowieso kommen. Sie hatte Angst. Was würde er mit ihr machen? Ein lauter Schrei kam auf einmal aus ihrem Mund und sie war erstaunt über sich selbst zu welch hohen Tönen sie fähig war. Es kam vorerst keine Reaktion auf ihren Schrei, doch nach ein paar Minuten in denen es absolut still war und sie nur einen leisen Windhauch hören konnte, begann es über ihr zu knacken, im Stockwerk über ihr schien jemand aufgeregt hin und her zu laufen. Das Knacken verstummte wieder, aber auf einmal fing es hinter ihr an zu knirschen. Schnell drehte sie sich um und blickte in die Richtung aus der das Geräusch kam. Hinter ihr befand sich eine Treppe und jemand kam diese Treppe gerade herunter. Dieser jemand ließ sich sehr viel Zeit, als wenn er jeden weiteren Schritt erst planen müsse, da die Treppe sonst zusammenbrechen würde. Knirsch, Knack…Sie zitterte, ihr Atem beschleunigte sich, ihr Puls ging weit über Hundertachtzig und ihre feinen Nackenhaare stellten sich auf, woraufhin sie eine Gänsehaut bekam. Es kam ihr vor als würde dieser Moment sich immer weiter hinauszögern und nie mehr zu Ende gehen, doch bald schon stand eine komplett in schwarz gekleidete Person mit einem Gesicht, welches ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ, vor ihr…
5
Da lag sie nun wie paralysiert vor ihm. Er erkannte die Angst in ihren Augen und ein Gefühl von Macht durchströmte ihn. ‘‘…Bitte…was wollen sie von mir? Bitte lassen sie mich gehen ‘‘ flehte Ina ihn an. ‘‘Lass es sein, Schlampe ‘‘ gab er zurück ‘‘Dein Leben wird qualvoll enden! ‘‘. ‘‘Nein….Nein…Bitte nicht‘‘ winselte sie und schrie erneut als sie sah wie er sein Messer zückte. Er setzte das Messer unter ihrem Fingernagel des Ringfingers an und fing langsam an unter ihrem Nagel bis zum Ende zu schneiden. Ina schrie vor Schmerzen, aber das nahm er gar nicht war und es interessierte ihn auch nicht. Es tat gut endlich anzufangen Jennys normales Leben langsam zu zerstören. Und Ina musste sterben. Als er es geschafft hatte den kompletten Fingernagel von ihrem Finger zu trennen schnitt er ihr die Pulsadern auf. Blut spritzte aus der Ader und er setzte seine Lippen auf Inas Unterarm, um das Blut zu trinken. Er mochte den Geschmack, der ihn sehr an Hustensaft erinnerte. Sein eigenes Gesicht war nun Blutverschmiert. Das Blut war warm und ziemlich Dickflüssig er genoss es, wie es langsam an seinem Hals runterlief. Innerhalb der nächsten Fünfzehn Minuten würde Ina durch den zu großen Blutverlust sterben, er hatte sich darüber informiert. Er hätte sie jetzt einfach dort liegenlassen können, um ihr dabei zuzuschauen, wie sie jämmerlich auf dem Boden liegend sterben würde, jedoch würde es ihn nicht so große Genugtuung geben. Er zückte wieder sein Messer und setzte es an ihrer Kehle an. Er wollte den Kehlkopf herausschneiden was ihm auch gelang. Dieses hübsche Utensil würde er Jenny schicken. Abschließend stieß er das Messer zwischen ihre beiden Brüste und verließ den Raum ohne das Messer mitzunehmen. Ina würde ihm wohl keine Probleme mehr bereiten…
6
Wie sonst auch immer war Jenny vor Maike wach. Und wie jeden Tag genoss sie es, sich Maike ein paar Minuten anzuschauen. Danach ging sie ins Bad. Es war schön warm zu duschen. Sie hatte nämlich die ganze Nacht schlecht geschlafen, weil es zu kalt im Schlafzimmer war. Die Heizung anzuschalten war aufgrund ihrer schlechten finanziellen Situation nicht machbar. Das Duschen machte ihr Spaß und war fast das schönste des ganzen Tages, abgesehen vom fast täglichem gemeinsamen Geschlechtsverkehr mit Maike, der natürlich auch absolut super war.
Nach dem Duschen beschloss sie sich Maike zu wecken, da diese sonst zu spät zur Arbeit kommen würde. Ina war anscheinend schon weg, jedenfalls stand ihre Zimmertür auf. Das war nicht ungewöhnlich. Als Bäckerin war sie oft schon um vier Uhr bei der Arbeit. Während sie noch über den seltsamen Anrufer nachdachte, schlenderte sie langsam in die Richtung ihres Schlafzimmers. Vor der Tür angekommen fiel ihr sofort ein Zettel auf. Sie riss den Zettel von der Tür und las. ‘‘Hallo ihr lieben, letzte Nacht habe ich euch besucht‘‘. Was sollte das? War das eine Nachricht von Ina oder kann es wirklich möglich sein, dass der unbekannte Anrufer letzte Nacht bei ihnen eingebrochen hat, um ihnen Angst zu machen? Schnell weckte sie Maike und erzählte ihr von dem Zettel und den Anrufen. Maike war geschockt, aber sie waren beide davon überzeugt, dass Ina sich hier einen üblen Scherz mit ihnen erlaubte. Rick ließen sie heute einfach länger schlafen. Er musste ja nicht immer im Kindergarten sein. Beide stiegen in ihre dicken Wintermäntel und machten sich auf zur Bäckerei in der Ina arbeitete, um sie zur Rede zu stellen.
Doch beim Bäcker wurde ihnen gesagt, dass Ina Heute nicht zur Arbeit erschienen ist. Maike und Jenny hatten Angst, aber sie hielten immer noch an der Theorie fest, dass Ina hier ein böses Spiel mit ihnen spielte. Sie waren sich sicher, dass Ina heute Abend lachend vor der Tür stehen würde. Also ging Maike wie gewohnt zur Arbeit und Jenny brachte Rick noch zum Kindergarten, um danach in Ruhe den Haushalt zu machen. Alleine Zuhause wurde es ihr irgendwann zu unheimlich. Sie hatte Angst. Vielleicht würde der Einbrecher wiederkommen. Eilig nahm sie ihre Tasche und setzte sich in das Café, welches gleich gegenüber ihrer Wohnung war. In Gesellschaft von anderen Leuten ging es ihr besser. Sie bestellte sich eine heiße Schokolade und trank gedankenversunken vor sich hin, bis ein Mann vor ihrem Tisch stand. ‘‘Hallo‘‘ sagte er ‘‘Darf ich mich zu ihnen setzen? ‘‘ ‘‘Gerne‘‘ erwiderte sie. Der Mann trank ebenfalls eine heiße Schokolade. Seine fettigen langen schwarzen Haare glänzten im Licht und eine übergroße Nase zierte sein Gesicht. Auf seiner linken Wange war eine große Narbe zu erkennen für einige Sekunden starrte sie diese an. Der Mann schien es zu bemerken und flüsterte nur: ‘‘Autounfall‘‘. Jenny antwortete nicht darauf sie war zu sehr mit dem Zettel beschäftigt, der heute Morgen an ihrer Schlafzimmertür hing und es würde sie auch interessieren, wo Ina abgeblieben war. Plötzlich stand der unbekannte auf, wandte sich ab und warf einen Briefumschlag auf ihren Tisch. ‘‘Damit können sie später bezahlen‘‘ sagte er ‘‘War nett sie kennengelernt zu haben ‘‘. ‘‘Danke‘‘ antwortete Jenny erstaunt und grinste innerlich in sich hinein. ‘‘ Wenn der wüsste, dass ich lesbisch bin, hätte er sich die Mühe sparen können ‘‘ dachte sie.
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Nachdem sie ihren Kakao ausgetrunken hatte griff sie zum Briefumschlag um zu bezahlen. Er war gut zugeklebt, aber es gelang ihr irgendwann ihn zu öffnen. Und was sie da drin sah war verstörend. Etwas rundes und sehr blutiges lag in dem Briefumschlag unter der Schicht aus Blut konnte sie etwas weißes sehen, dass mit adern und sehnen überzogen war. Beim Anblick des Objekts musste sie sich mitten im Café übergeben. Die Leute blickten sie verwirrt und angeekelt an, aber sie konnte jetzt nichts erklären sie rannte aus dem Café und machte sich auf, um Maike alles zu erzählen. Sie saß mit diesem Wahnsinnigen an einem Tisch. Eine schreckliche Vorstellung. Er war ihnen näher als sie dachten. Sie drehte sich um vielleicht verfolgte und beobachtete er sie jetzt in diesem Moment. Die Angst trieb sie an und ließ sie noch schneller laufen. Und schon bald befand sie sich vor dem Reisebüro.
Maike war geschockt. Sie wussten beide nicht was sie nun machen sollten. Sie wussten nicht was für ein Körperteil das war und von wem es stammte. Sie wussten, dass es höchste Zeit war zur Polizei zu gehen. Und das taten sie auch, doch auf dem Weg zum Präsidium klingelte ihr Handy und sie hörte wieder diese raue, kratzige Stimme, die wie ihr jetzt auffiel auch der Mann im Café hatte. ‘‘Was hast du mit Ina gemacht, du Schwein? ‘‘ fuhr es aus ihr heraus, jedoch bekam sie keine Antwort. Der Anrufer verhöhnte sie bis er schließlich sprach: ‘‘Einmal ist es nun geschehen. Es wird wieder passieren, ich weiß in welchen Kindergarten dein Sohn geht ‘‘. ‘‘NEIN! ARSCLOCH‘‘ schrie sie, doch der Anrufer hatte schon aufgelegt.
Maike und Jenny verstanden sich auch ohne Worte. Ihre Blicke trafen sich und Jenny konnte Maike somit mitteilen was los war. Beide stürmten mit langen, schnellen Schritten zum schwarzen Lexus LS-400 und vergaßen in ihrer Eile sogar sich anzuschnallen. Das schwarze Lederlenkrad war kalt, aber nachdem Jennys Hände einige Minuten auf dem Lenkrad lagen war es warm und vor allem feucht. Jenny und Maike unterhielten sich nicht die Stimmung im Wagen war sehr angespannt. Innerlich waren sie beide verzweifelt und hofften, dass der Mann am Telefon seine Drohungen nicht wahr machte.
Nach 10 minütiger Autofahrt erreichten sie den Kindergarte von Rick und stellten mit Entsetzen fest, dass Rick nicht im Stuhlkreis der anderen Kinder war. ‘‘Wo ist Rick? ‘‘fragten sie den unfähigen Erzieher, der trotz eines Vergewaltigungsvorfalls an einem der Kinder noch immer nicht gekündigt wurde. ‘‘Rick wurde heute schon früher abgeholt, ein Mann, der sich als sein Vater ausgab, nahm ihn mit‘‘. ‘‘Hatte er lange schwarze Haare? ‘‘ fragte Jenny, obwohl sie die Antwort schon wusste. ‘‘Ja.‘‘
8
Nun saß das Kind auf seiner Rückbank. Sein Plan ging auf. Dem Jungen hatte er erzählt seine Mutter lag im Krankenhaus und sie hatte ihn beauftragt ihn abzuholen und sich um ihn zu kümmern. Schön das Kinder so naiv waren. Der kleine Junge tat ihm ein bisschen Leid, eigentlich wollte er keine unschuldigen Kinder töten, geschweige denn verletzen, aber unter diesen besonderen Umständen musste es sein. Er wollte Jenny leiden sehen und ihr Kind zu töten war wahrscheinlich die effektivste Methode dafür. Er versprach sich, dass er das Kind wenigstens kurz und schmerzlos töten würde.
In seiner Holzhütte mitten im tiefen Wald von Pennsylvania würde ihn höchstwahrscheinlich nie jemand finden. Er musste die Hütte dringendst renovieren. Sie sah furchtbar auch. Rund ein Drittel der Dachpfannen hatte sich beim letzten großen Sturm verabschiedet. Sehr ärgerlich war auch, dass während des besagten Sturms ein Baum auf die Linke Hälfte seines Hauses gefallen war. Diese Hälfte war nun natürlich nicht mehr bewohnbar. Er hielt es nicht für nötig den Tod des Jungens noch lange hinauszuzögern. Er ließ den Jungen in seinem Wohnzimmer stehen und ging in die Küche, um sich sein übergroßes Schlachtmesser zu holen, mit dem er den Kopf des Jungens vom Rest des Körpers trennen würde. Im Wohnzimmer war der Junge allerdings nicht mehr und er fluchte. Bis er ein leises Wimmern aus dem Keller hörte. ‘‘Scheiße‘‘ dachte er ‘‘Dort unten liegen noch die Überreste von Ina‘‘. Schnell ging er in den Keller und fand den Jungen zusammengekauert in einer Ecke des Raumes wieder. Der junge tat ihm Leid und er erinnerte ihn an sich selbst. Als er klein war hatte er mitbekommen, wie sein Vater seine Mutter umbrachte. ‘‘Sie wollte sterben ‘‘ log er den Jungen an ‘‘Wenn du älter bist wirst du das verstehen. Sterben ist etwas Schönes. ‘‘ Der Junge antwortete nicht. ‘‘Dein Name ist Rick richtig? ‘‘ sagte er ‘‘Hör mal Rick, du kannst mich Logan nennen‘‘. Nach diesen Worten ging er langsam und geduldig auf Rick zu. Er wartete auf einen Moment in dem Rick nicht zu ihm sah und stach ihm das Messer in den Oberarm. Eigentlich wollte er den Hals treffen, aber er verfehlte und so war Rick nicht sofort tot. Rick schrie laut auf und wollte wegrennen, doch es gelang Logan ihn am Arm zu packen. Plötzlich überkam Logan wieder dieses Gefühl von Macht und er liebte es. Die Gedanken, Ricks Tod kurz und schmerzlos zu gestalten verflüchtigten sich und er griff mit Daumen und Zeigefinger in Ricks Mund. Seine Finger bekamen den Gaumen zu packen und er zog mit großer Wucht da dran. Die Geräusche die aus Rick herauskamen waren nicht zu beschreiben und eine große Menge an Blut sprudelte aus dessen Mund. Es war ihm gelungen den Gaumen herauszureißen. Und er hatte das Bedürfnis diese Delikatesse zu kosten. Es knacke in seinem Mund, als er es endlich schaffte den Gaumen zu zerbeißen. Nun war er im Blutrausch er musste Rick einfach noch mehr wehtun. Mit seiner rechten Faust versetzte er Rick einen dumpfen Schlag auf das linke Auge. Es knackte und er ging davon aus, dass die komplette Augenhöhle zertrümmert war. Das Auge füllte sich hinter der Hornhaut langsam mit Blut, bis das Auge schließlich komplett rot war, doch das Blut konnte nicht herausströmen, weil die Hornhaut noch intakt war. Sehen konnte Rick durch dieses Auge wahrscheinlich nichts mehr. Rick war nicht mehr in der Lage wegzurennen. Er lag fast komplett regungslos da. Nur ab und zu zuckte er noch. Doch genug hatte Logan noch immer nicht. Er suchte lange nach seinen Verbandskoffer, bis er ihn schließlich in einer Schreibtischschublade fand. Im inneren des Koffers lagen einige Verbände und eine alte, stumpfe Nagelschere. Genau das, wonach er suchte. Mit zwei Fingern zog er Ricks Augenlieder des rechten Auges lang und Schnitt sie, mit einigen Problemen, ab. Danach ritzte er mit einem kleinen, scharfen Filetiermesser die Hornhaut des rechten Auges fein ein. In Folge dessen trat die Iris aus dem Auge aus. Er überlegte kurz, ob es nicht langsam genug sei, doch dann kam seine Böse Seite wieder ans Licht und er schnitt dem jungen den linken Hoden ab. Nun wollte er es aber beenden und rammte dem Jungen zu guter Letzt das Messer noch fünfzehn Mal in die Brust. Den Leblosen Körper zog er aus. Und nahm ihn mit nach oben. Er hatte schon eine gute Idee, wie er ihn einsetzen konnte.
9
Sie wollte dem Erzieher gerade gehörig die Meinung sagen, als ihr Handy auf einmal anfing Highway to Hell von AC/DC zu spielen. Eigentlich hasste sie diesen Klingelton, aber sie kam nie dazu ihn zu ändern. ‘‘ Dein Sohn lebt, wenn du ihn gerne zurückhättest komm zum Einbruch der Dunkelheit in den Wald nahe Pittsburgh. Eine Holzhütte steht dort am Waldrand. Solltest du nicht kommen oder die Polizei einschalten wird Rick sterben! ‘‘ krächzte es aus Jennys Handy. Danach legte er auf.
Sie mussten sich dorthin. Maike wollte die Polizei einschalten, aber Jenny schaffte es diesen wirren Gedanken aus Maike herauszureden. Ihr war das Risiko, dass Rick etwas passieren konnte zu groß und ohne ihn konnte sie nicht mehr leben.
Sie fuhren zu einem Waffenladen, obwohl sie beide noch nie eine in der Hand hatten. Sie entschieden sich beide für eine Glock 9mm. Größere Waffen würden dem Entführer ihres Sohnes sicher sofort auffallen und er würde Rick sofort töten. An der Kasse verlangte der Kassierer einen Waffenschein von ihnen, doch sie besaßen beide keinen. Lange versuchten sie den Händler anzubetteln, doch dieser stand mit finsterer Miene und verschränkten Armen vor ihnen und schüttelte den Kopf. Wenn sie hier noch länger diskutierten würden sie es nicht mehr rechtzeitig bis nach Pittsburgh schaffen. Daher konnten sie sich leider nur jeweils ein Steakmesser von Zuhause mitnehmen.
10
Abends war es endlich soweit sie standen am Waldrand und hielten nach einer Holzhütte Ausschau, jedoch bekamen sie lange Zeit keine zu gesicht, doch irgendwann standen sie direkt vor ihr. In der Dunkelheit war sie kaum zu erkennen. Sie erkannte nur schemenhaft die Konturen des Gebäudes anscheinend ist hier eines Tages ein Baum auf die Hütte gefallen, wobei die Hälfte zerlegt wurde.
Das ganze Ambiente dieses Fleckchens Erde war gruselig und es war so Dunkel, dass sie es nicht gesehen hätte, wenn der Entführer Ricks und gleichzeitig der Mörder Inas neben ihr stünde. Langsam bewegten sich Jenny und Maike auf die Tür zu. Sie war ein Spalt weit offen und auf das Klopfen reagierte niemand. Also ergriff Maike die Initiative und stoß die Tür auf. Es quietschte, wahrscheinlich wurde diese Tür in all den Jahren in denen sie hier schon stand, noch nie geölt. Plötzlich gab Maike einen lauten Schrei von sich. Jenny wusste nicht was los war, bis sie in die Richtung schaute, in die auch Maike mit großen Augen starrte.
Es war Rick diese Perverse Sau hatte ihn nackt an ein Kreuz genagelt. Auf seinem ganzen Körper war Blut. Er ist auf brutalste Weise verstümmelt wurden. Sie wusste nicht, was er mit seinen Augen gemacht hat, jedenfalls sahen sie nicht mehr gut aus. Vom vielem Blut wurde ihr schlecht und tränen rannen ihr übers Gesicht. Ohne Rick machte ihr Leben keinen Sinn mehr. Am liebsten hätte sie sich ihr eigenes Steakmesser jetzt selbst in die Brust gerammt, doch Maike nahm ihren Arm und zog sie aus dem Haus. Sie murmelte etwas wie: ‘‘Wir müssen hier weg, sonst bringt er uns auch noch um. ‘‘ Eigentlich war es Jenny inzwischen vollkommen egal was dieser kranke Mensch mit ihr machen würde. Ihr Kopf schaltete komplett ab, bis sie Rick vor ihrem geistigen Auge sah, der ihr zuflüsterte: ‘‘ Ich will nicht das du stirbst, mum‘‘ Nun war sie auf einmal wieder bei vollem Bewusstsein und spürte, dass Maike sie einfach nur mitschleifte. Anscheinend war sie Ohnmächtig geworden. Sie rappelte sich auf und rann mit Maike in die Richtung ihres Autos. Am Auto angekommen, merkten sie, dass er ihnen schon zuvorgekommen war. Die Reifen des Autos waren abgestochen worden und auf der Motorhaube stand mit roter Tinte geschrieben, jedenfalls hoffte Jenny, dass es sich um Tinte handelte: Ihr entkommt mir nicht!
Die Angst schnürte ihnen die Kehle zu und sie wussten nicht wie sie vorgehen sollten. Pittsburgh war mindestens zwanzig Kilometer entfernt. Er würde wahrscheinlich nicht zulassen, dass sie zu Fuß gemütlich dahin schlenderten. Das Einzige was sie tun konnten war sich ihm zu stellen und zu versuch ihn zu töten. Immerhin waren sie zu zweit und er alleine, aber er kannte sich hier aus und beobachtete sie wahrscheinlich die ganze Zeit. Er könnte sie jederzeit töten. Ihre Situation war aussichtslos. Aber ihnen blieb nichts anderes übrig als zu kämpfen.
Sie gingen wieder in das Haus. Sie suchten im ganzen Haus nach ihm, aber er war nicht da. Als sie vor einem großen Fenster standen ertönte ein lauter Knall. Eine Menge Vögel flogen davon. Das Fenster zersplitterte. Ein paar Sekunden lang passierte nichts weiter bis Maike schließlich umkippte. Sie hatte ein Loch im Kopf, exakt zwischen den Augen. Blut breitete sich unter Maikes Kopf aus, der auf einem weichen Baumwollteppich gelandet war. Der Teppich schien das Blut fast schon gierig aufzusaugen. Nun war Jenny alleine. Sie hatte niemanden mehr. Sie war alleine in einem großen Dunklen Wald. Und ein Psychopath würde sie töten. ‘‘Komm doch her, du feiges Arschloch‘‘ schrie sie in den Wald hinein, obwohl sie tief in ihrem Inneren hoffte, dass er nicht kommen würde und sie einfach in Ruhe ließ.
Plötzlich knackte es hinter ihr. Sie schreckte zurück, doch da war niemand. Wieder ein Knacken, diesmal von woanders, wieder keiner da…Doch da war etwas, hinter einem Vorhang konnte sie einen Arm erkennen. Vorsichtig ging sie auf den Vorhang zu und zog ihn zur Seite…
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‘‘Warum?‘‘ schrie sie den Mann hinterm Vorhang an.
‘‘Weißt du nicht mehr Jenny? Ich bin es, Logan. Früher auf der High-School waren wir gute Freunde und ich habe dich immer geliebt‘‘
‘‘Du ? Hast mich geliebt? ‘‘
‘‘Ja das habe ich. Ich habe alles für dich getan, doch eines Tages kamst du zu mir und berichtetest mir von deiner neuen Freundin und von der ganzen Lesbenscheiße. Ab diesen Zeitpunkt war mein Leben zerstört. Ich hatte mir immer Hoffnungen gemacht, doch du wurdest lieber lesbisch. Jetzt ist der Zeitpunkt der Rache gekommen.‘‘
‘‘Nein, bitte was kann ich tun? ‘‘
‘‘Blas mir einen‘‘
Und sie fing an seine Forderungen zu erfüllen. Langsam öffnete sie seine Hose und nahm seine Genitalien in den Mund. Vor und zurück…Vor und zurück, dabei immer schön saugen, so hatte sie es gelernt. Sie sah wie Logan es genoss und es tat ihr fast schon Leid, dass sie es nun beenden musste. Sie biss zu. Sein Schrei war ohrenbetäubend. Das musste richtig wehtun. Sie biss seinen Penis und seine Hoden komplett ab. Eine Mischung aus Blut und einer anderen Flüssigkeit, die sie als Sperma identifizierte klebte jetzt in ihrem Gesicht. Logan versuchte sie zu packen, doch sie wich seine Armen geschmeidig aus, zückte ihr Steakmesser und stach ihm in die Kehle. Spätestens jetzt war ihr Gesicht komplett mit einer heißen Schicht aus Blut überzogen…
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Da stand sie nun. Sie hatte es tatsächlich geschafft diesen Wichser zu töten und hatte die Tode von Ina, Maike und Rick gerächt. Trotzdem fühlte sie sich nicht wohl in ihrer Haut. Es war einfach nicht richtig einen anderen Menschen zu töten. Was sollte sie jetzt tun? Ohne Rick und ohne ihre geliebte Maike. Sie musste einfach zu ihnen und es gab nur einen Weg um dieses Ziel zu erreichen. Sie hob ihr Messer und ließ es auf ihre Brust nieder fahren.
Einige Tage zuvor hatte Jenny all das schon einmal geträumt …
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2011
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