Die Sternenbücher Band 20
Das letzte Abenteuer
von Walter Gerten
© 2019 Walter Gerten.
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Autor: Walter Gerten
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Text, Zeichnungen, Bilder und Fotos von Walter Gerten. © 2019 Walter Gerten
Der Autor:
Walter Gerten lebt seit vielen Jahren in der ländlichen Südeifel. Als Autor betätigt er sich seit dem Jahr 1999. In der Anfangsphase, ab 2000 bis 2003 nahm er an einer intensiven Schreibwerkstatt teil, es folgten Lesevorträge. Daneben betreibt er seit dem Studium Malerei und Grafik, die ebenfalls teilweise als Illustration Einzug in seine Schriftwerke findet.
Weitere Romane:
Manfred Wilt und der Tote am Fluss
Manfred Wilt und die Rocker
Der Bote des Zarathustra
Monte Nudo
Unterwegs mit Tom Kerouac
Ich bin ein Schiff
Die Sternenbücher 1 Professor Montagnola
Die Sternenbücher 2 Akba
Die Sternenbücher 3 Die dunkle Seite des Mondes
Die Sternenbücher 4 Der Sinn des Lebens
Die Sternenbücher 5 Planet der Phantome
Die Sternenbücher 6 Das Nichts
Die Sternenbücher 7 Tod eines Springers
Die Sternenbücher 8 Paradise2
Die Sternenbücher 9 Solitan
Die Sternenbücher 10 Das Symbol für Solitan
Die Sternenbücher 11 Das Ubewu
Die Sternenbücher 12 Ich und Es
Die Sternenbücher 13 Der dreizehnte Stern
Die Sternenbücher 14 Die Raumzeit
Die Sternenbücher 15 Selbst Ich
Die Sternenbücher 16 Vergehen und Werden
Die Sternenbücher 17 Die zweite Reise zum JETZT
Die Sternenbücher 18 Marielle
Die Sternenbücher 19 Arkadien
Die Sternenbücher 20 Das letzte Abenteuer
Die Philosophie der Lust
Die Philosophie des Königswegs
Das Buch
Nach zwanzig Reisen wird es schwierig, das Älterwerden zu verdrängen. Mehr als vierzig Jahre Dienst im Raumfahrtdezernat Berlin. Die letzte Reise zum Mars wird zum Abenteuer mit explosivem Ausgang. Eine Forschergruppe in den Labors einer Marsniederlassung trifft auf einzigartige Lebewesen, doch diese werden zum Spielball im Ringen um Individuation. Die letzte Mission des Raumpiloten führt ihn zu einem weiteren Ort, dem Marsvulkan Elysium. Der Name ist Programm, denn eine Gruppe Wahrheitssuchender begibt sich dort in das Letzte Abenteuer.
I M P R E S S U M
Inhalt
1. Reise zum Mars
Ich bildete mir nicht ein, den Kosmos zu kennen. Der uns bekannte Bereich erstreckte sich nur auf einen marginalen Anteil des Universums. Wir hatten die Erreichbarkeit entfernter Himmelskörper zwar erheblich erweitern können durch die Technik des Lichtaspektes, aber die Erforschung des Löwenanteils am Sternenhimmel' war nur durch Apparate möglich. Im Schnitt hatte ich pro Reise zwei Jahre benötigt und darin eingeschlossen waren die langen Monate der Vorbereitungen und der abschließenden Analyse einer jeden Erforschung. Zweifellos würde ich irgendwann, vermutlich eher früher als später, als Raumpilot abtreten müssen.
Durch das Näherkommen jenes Momentes geriet peu à peu auch das eigene Ableben in die Betrachtung, wenn auch noch nicht bewusst. Und dann?
Als meine letzte Reise Konturen annahm, wurde mit ihr auch die Begrenztheit des eigenen Lebens immer deutlicher. Komischerweise gab es, für mich überraschend, sogar einen thematischen Zusammenhang zwischen dieser Perspektive und dem Inhalt der Unternehmung. Meine Missionen hatten manchmal nur wenige Monate gedauert, andere aber auch einige Jahre. Alles, meine Reisen, meine Abenteuer, meine Begegnungen, meine Partner, die Orte, die durchlebten Zeiten, die Erfahrungen, - alles war Bestandteil meines Lebens, meiner persönlichen Welt.
Tatsächlich war das Thema meiner letzten Mission erstaunlicherweise eher ein philosophisches als ein astrophysikalisches. Es ging um, ja, - es war für das Raumfahrtdezernat Berlin erstaunlich -, es ging um die Zusammenarbeit mit einer Organisation, die sich mit dem Leben nach dem körperlichen Ableben, mit der Frage der Wiedergeburt beschäftigte.
Ob übernatürliche Fähigkeiten, mutante Eigenschaften oder andere unerklärliche metaphysische Charakteristika einen Blick über den Horizont des Todes hinaus ermöglichten, spielte dabei überhaupt keine Rolle. Es ging immerhin um nachvollziehbare Logik, nicht um Fantasie.
Es gab im erreichbaren Umkreis der Erde einen Himmelskörper, den man historisch wegen der Eigenarten, die man auf ihn projizierte, Planet des Todes getauft hatte. Es sollte einst Leben auf ihm gegeben haben. Doch nun, - und das war ebenfalls Teil der Mission -, wurde mit lebensähnlichen Objekten dort geforscht. Fragen hatten sich aufgetan hinsichtlich der Vergleichbarkeit dieses Lebens. Es war nicht in unserem Sinne lebendig.
Entschuldigung, diese Einleitung in die Kernsubstanz der Mission war in hohem Maße irritierend und ich gebe zu, dass ich diese undeutliche Betrachtung benutzt habe, um in den thematischen Bereich der Mission überzuleiten. Sowohl dem Chef des Dezernats als auch seinen freien Mitarbeitern ging es um den Grenzbereich des Lebens: - den Tod.
Gab es irgendetwas, das blieb, nach dem Zerfall des Körpers? Irgendetwas, das mehr war als Umwandlung der Lebensenergie in andere Lebensformen, also Enzyme, Nährstoffe, Mineralien, Fette, Kohlenhydrate als Nährboden für neues Leben? Wiederum Entschuldigung für die Pietätlosigkeit!
Ich war gewohnt, mich selbst als stabil, unveränderlich, überdauernd zu empfinden, als den wichtigsten, entscheidendsten Kern in meinem Körper. Durch die Forschungen in diesem Bereich der menschlichen Psyche war eine solche Betrachtungsweise seiner selbst fragwürdig geworden und zumindest einer kritischen Neubetrachtung übergeben, der ich mich schon seit einiger Zeit nicht mehr verweigerte. Es gab für mich gute Gründe, an der herkömmlichen Denkweise zu zweifeln, die das Ich als unabhängig, nicht als Bestandteil des lebenden Organismus wahrnahm, wie das Herz oder die Lunge.
Bin ich das, was da ist oder bleibe ich das, was bleibt, wenn ich nicht mehr da bin? Was bleibt, wenn ich nicht mehr da bin? Das, was ich zu Lebzeiten diesbezüglich plane?
Hoppla, was wäre, wenn es außer den Vorstellungen, die Überlebende über meine Daseinszeit pflegen, außer Illusionen nichts gäbe? Würde es mich enttäuscht zurücklassen?
Ist es notwendig, sich in Erinnerung, ins Gespräch, in die Historie zu prägen als Ich, oder sollte ich das besser bleiben lassen?
Nun, ausgerechnet das Dezernat bot mir in dieser Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigte, ein Arbeitsfeld an.
Ich hätte es nicht unattraktiv gefunden, ähnlich den Gebräuchen einiger indianischer Stämme einfach inkognito irgendwo auf der Erde oder im Kosmos zu verschwinden, unauffindbar zu bleiben für die Überlebenden, die Hinterbliebenen, die Freunde und Anverwandten. Man musste nicht unbedingt eindrucksvolle Spuren hinterlassen, Fußabdrücke, in die mutmaßlich niemand sonst hinein passen würde. Oder Werke, die die Lebenszeit überdauerten, ein Persönlichkeitsbild prägten und den Ruf, den Ruhm, die Wiedererkennung weitertrugen, obwohl die Person nicht mehr länger auf der Erdoberfläche verweilte. Jeder schien sich ein Weiterleben nach dem körperlichen Tode zu wünschen, in welcher Form auch immer. Es gab Geschäftsmodelle, die sich mit dem Speichern, Konservieren, Archivieren von Persönlichkeitsmerkmalen beschäftigten, - und durchaus bemerkenswerte kommerzielle Erfolge vorweisen konnten.
Kaum jemand wollte unbemerkt entkommen.
Der Chef des Raumfahrt-Dezernates, mittlerweile ein junger Bursche, Nachfolger meines langjährigen Vorgesetzten, hatte ein Projekt angekündigt, das schon länger auf Realisation wartete. Es ging um Perspektiven für die ethische und moralische Orientierung in der Gegenwart. Nicht zum ersten Mal war eine Kommission im Dezernat vorstellig geworden, die sich diesem Themenkreis widmete. Man hielt Astrophysiker und Weltraumforscher offenbar für kompetent oder zumindest für aufmerksam. Möglicherweise wegen der Distanz, die sie berufsbedingt körperlich und gedanklich zur Erdbevölkerung einnahmen. Oder spielte da auch noch die Verklärung des Himmels als Jenseits, als Paradies eine Rolle? Jedenfalls stellte sich auch in diesem Kontext die Frage nach dem Verbleib jenseits des Todeshorizontes, es tat sich die Frage nach dem Nachtod auf.
Eine beunruhigende Fragestellung und Wortwahl.
Unser Chef, George, tat sich schwer mit der Artikulation des Projektes innerhalb des Dezernates. Er suchte Freiwillige für eine kleine, zeitlich eng begrenzte Mission, die zunächst recht langweilig klang. Es zeigte sich, dass tatsächlich nur wenige, ältere Mitarbeiter sich meldeten.
Jener Planet des Todes, wie er sich im Sprachgebrauch eingebürgert hatte, genoss seit seiner Entdeckung einen gewissen Kultstatus. Schon vor vielen Jahrhunderten hatte es wilde Spekulationen über ihn gegeben. Schon immer hatte man vermutet, dass es dort Leben gegeben habe, - wenn auch nicht mehr im neuen Jahrtausend. Erst jüngst, seit wenigen Jahren, gab es wieder Meldungen in dieser Richtung. Wie bereits angedeutet beherbergte er eine Daseinsform, die wir, also die irdischen Menschen, nicht unbedingt gewohnheitsmäßig als Leben bezeichnen würden. Unsere Definition von Leben bestand vorwiegend aus dem Aspekt der Reproduktionsfähigkeit. Zwar konnten auch Kristalle wachsen und sich in gleicher Form vervielfältigen, aber unsere Definition von Leben bezog sich auf zellulare Systeme, die sich durch Teilung materiell fortpflanzten. Alles andere war für uns tot.
Allen Menschen war ab einem ungewissen Alter klar, dass ihr materieller Körper eines fernen Tages dem finalen Zerfall anheim fallen würde. Dagegen hatte die Technologie noch immer kein Mittel gefunden, obwohl es eine Vielzahl an Ersatzteilen und Methoden gab, den Tod hinaus zu zögern. Man tröstete sich traditionell mit einer bunten Palette an Fantasien, die sich auf ein Leben NACH dem Tod stürzten, um es auszumalen. Die Erwartungshaltung war entsprechend hoch und trotzdem war bislang keine Mitteilung greifbar, die bestätigen konnten, dass die Erwartungen erfüllt oder übertroffen wurden.
Natürlich war auch mir diese beliebte Tätigkeit nicht verborgen geblieben und auch mir stellte sich frühzeitig die Frage, was ich angesichts dieser Tatsache vom Entwickeln eigener Fantasien hielt und zu tun gedachte. Ein Teil von mir forderte dazu eine Stellungnahme und ein anderer Teil von mir verweigerte sich aus Entschluss- oder Fantasielosigkeit, während ein dritter Teil die greifbaren Angebote zu prüfen versprach. Es war eine Farce. Ich versagte an diesem Punkt in allen meinen Teilen. Ich reagierte auf die Lage mit Verschiebung, Verlagerung, Verdrängung. Bis -, ja, bis jenes Projekt publik wurde und meine Neugier antriggerte. Der Planet des Todes war mir als Faktum unseres menschlichen Gesellschaftsspiels geläufig und ich fragte mich anfangs, was er im Kontext ernsthafter Astrophysik zu suchen habe.
Was ich über ihn wusste, beschränkte sich auf eine Modefraktion, die sich kostenaufwändig und partiell nicht nachvollziehbar mit Reisen zum Sterben befasste und diese Destination buchte. Und doch, soviel war mir geläufig, gab es auf jenem Planeten Leben, - oder zumindest eine zweifelhafte Form von Dasein, die sich unserer irdischen Definitionstätigkeit verschloss und, so munkelte man, eine hohe Attraktivität für Sterbende oder vom Sterben bedrohte darstellte.
George hatte uns als Team konditioniert auf eine Beobachtung jener Daseinsform (denn diese war im Fokus der Mission) und ihrer Anziehungskraft auf jene Fraktion. Ich war der Pilot. Der Weg war kurz und einfach zu bewältigen, denn – ja, es klingt lächerlich -, es ging nur bis zum Mars. Man benötigte keinerlei hochentwickelte Technik; es gab keinerlei Anforderungen bezüglich der Orientierung und Navigation. Man hätte quasi auch völlig ohne Piloten das Ziel kaum verfehlen können; wir mussten uns um die Mühsal des Reisens keine Gedanken machen, denn abseits der optischen Wahrnehmbarkeit hatte sich auf der etwas ruhigeren, von Stürmen nicht so geplagten Teilfläche des Planeten eine kleine und merkwürdige Kultur herausgebildet, die so tat, als sei sie auf einem entfernten, von der Erde optisch und informell völlig getrennten Himmelskörper platziert.
Natürlich stand ein Geschäftsmodell dahinter. Auch die Herausbildung von Kult, von der Gebrauchstüchtigkeit einer bestimmten Fantasie, stand im Verdacht, geschickt lanciert zu sein, - von den Vermarktern. Uns als Mitarbeiter des Raumfahrtdezernates interessierte allerding dieser marketingrelevante Bereich überhaupt nicht. Wir waren unterwegs zum Mars in einer sehr wissenschaftlichen Frage. Wir, - das waren drei Personen außer mir, - Steve, der Psychoanalytiker, den ich neu kennengelernt hatte, - Marie-Jaune, die Französin aus Lyon, die sich zellbiologisch mit dem Prozess der Vergänglichkeit beschäftigte und Marla, eine zweifache Mutter von den Shetland-Inseln, die metaphysische Physik als Fach angab.
Unsere Fragestellung? Ja, das war alles andere als eindeutig. Diese merkwürdigen Formen von Dasein, die sich definitionsbezüglich im Grenzbereich von Leben und Tod befanden, - vermutlich hätte jeder Wissenschaftler, der sich im biologischen oder physikalischen Bereich hatte ausbilden lassen, von Mineralien gesprochen -, jene Daseinsform zeigte untypisches Verhalten, was die Kriterien betraf, die man zur Unterscheidung benötigte. Es waren wohl Übergangsformen zwischen reinen molekularen Strukturen und primitiven, atypischen zellularen Strukturen. Und abgesehen davon wusste man so gut wie nichts über ihre Entstehungsphase, möglich, dass sie Äonen zurücklag, vermutlich, oder besser gesagt mehr geraten als gewusst in der Zeit, als der Mars noch Träger einer eigenen Atmosphäre gewesen war.
Alle Menschen, die von einem Leben nach dem Tod des physischen, materiellen Körpers ausgingen, stellten sich ein Geistwesen vor, das entweder aus den geistigen, emotionalen, prägenden, ich-bildenden Episoden der Lebenszeit bestand, welche ihrer Vorstellung nach nicht unter das Diktat des natürlichen Verfalls fiel, oder eben einer sowieso schon quasi-göttlichen Substanz, die jedem materiellen Lebenskörper innewohnte. Beide Instant-Qualitäten wohnten in den lebenden Substanzen, benutzten sie, liebten sie und belebten sie durch ihr Dasein, - so die Vorstellung. Kein Leben ohne diese Essenzen – lautete die Theorie, die als Wahrheit und erlebtes Wissen von den Praktikanten des Kultes verfochten wurde. Alle Energie des Lebensprozesses entsprang dieser Essenz. Es gab für sie eine Flamme, die nie verlosch und deren Wirken sich dummerweise dem konventionellen Wissenschaftler nicht offenbarte, nur dem Kult-Gläubigen.
Doch auch wir, die wir dem Kult nicht, - bisher nicht -, gefolgt waren, wurden von den Gedanken rund um das Vergehen, die Vergänglichkeit, heimgesucht. Welche Alternativen gab es? Nur die eine, dass alles mit dem Tod der körperlichen Zellen, mit dem Verfall des Organismus endete, auch das Seelenleben?
Ich war unleugbar alt, - konkret zu Beginn der Mission 67 Jahre, schon weit am oberen Ende der Raumfahrtzunft angekommen und mir dieses Umstandes durchaus bewusst. Die Defizite körperlicher Leistungsfähigkeit hatten längst zugeschlagen. Steve, Marie-Jaune und Marla waren erheblich jünger. Aber sie waren genau wie ich schon jenseits des Alters, in dem man blöde Witze über das Altern machte. Uns alle beschäftigte die Frage, was von uns bleiben würde, - danach -, und unsere bevorzugten Vorstellungen orientierten sich an Wahrscheinlichkeiten, nicht an Wunschdenken: ja, wir waren verdammte desillusionierte Skeptiker.
Steve hatte vor zwei Jahren seine Partnerin durch einen Unfall verloren, Marla war eine Existentialistin, trocken, unverblümt und direkt, - mit dem Anspruch des ehrlichen Realismus, was immer das sein mochte.
Marie-Jaune war die Jüngste. Ihr volles braunes, ins Gelbe changierende Haar, - es war tatsächlich ungefärbt, das hatte ich auf den zweiten Blick festgestellt, umwallte ihr rundes, optimistisches Gesicht wie ein Symbol ungebremster Vitalität, und sie hatte dabei eine unverhoffte Wirkung auf meine Fantasie. Sie repräsentierte in unser Team die Kompetenz für tiefenpsychologische Vorgänge der selbstmotivierenden Todesangst. Ihrer These nach gab es keine natürliche Angst vor dem Tod, nur eine generierte.
Die Hoffnung auf Wiedergeburt, - wie auch immer, in einem Paradies, in einem von Halbgöttern bevölkerten Intermedium, in einem weiteren okkupierten Körper, in einer rein seelischen, immateriellen Existenz, in einem Zwischenstadium, wie es auf dem Planeten des Todes vermutet wurde, oder in einem vergangenen, zu korrigierenden Zeitalter, all das war scheinbar besser als die desillusionierte Vorstellung des kompletten Vergehens beim Todesprozess.
Aus dieser Hoffnung nährte sich das Geschäftsmodell, das Reisen auf den Mars anbot und dort eine recht überzeugende Infrastruktur zu diesem Zwecke bereit hielt, die man kostengünstig von vorhergehenden Projekten übernommen hatte. Schon die Namensgebung Planet des Todes verriet, worin die Kernkompetenz bestand. Sie bezog sich nicht auf eine Eigenschaft des Himmelskörpers, sondern auf die Pläne und Vorstellungen der dorthin Reisenden.
Das letzte Abenteuer, so lautete die Unterzeile des Werbeköders und der Name des Unternehmens. Steve hatte deutliche Kotzgeräusche intoniert, als ich ihm zum ersten Mal die Präsentation zeigte. Er machte eine Wegwerfgeste über die linke Schulter und Marla gähnte demonstrativ.
Der Chef (ich hatte noch immer Probleme ihn real oder gedanklich so zu nennen, weil er so jung war und diese Bezeichnung sich für den alten Chef eingeschliffen hatte), der Chef, also George, nannte uns die Zahlen der mittlerweile im Rahmen dieses kultigen Trends verstorbenen Menschen und umriss eine damit zusammenhängende Mission, die als Projekt Schritt für Schritt konkretere Formen annahm. Rückblickend ergeben Dinge oft einen Zusammenhang, den sie in der zeitlich korrekten Abfolge für den oder die Beteiligten noch nicht hatten. Ich erinnerte mich beim Hinflug zum Mars, dass ich recht lange benötigte, um George und seine Erklärungen zu verstehen. Ob es an meinem fortgeschrittenen Alter lag? Tatsächlich war mir bereits länger aufgefallen, dass meine Aufmerksamkeitsspanne sich verringerte. Ob es dauerhaft oder vorrübergehend war, wusste ich natürlich nicht.
Schon seit vielen Dekaden gab es eine gesellschaftliche Faszination für alles, was mit dem Tod zusammenhing. Nahtod- oder gar Nachtod-Erfahrungen wurden illegal künstlich erzeugt und wie Drogen konsumiert, Wiedergeburts- und Reinkarnations-Therapien erlebten steigenden Zulauf. Man schien in gewissen interessierten Kreisen eine höhere Attraktivität im Tod als im Leben zu empfinden und entsprechend seine Lehren und Erfahrungen zu suchen.
Allen solchen Vorstellungen waren zwei Denkweisen gemeinsam: Die Möglichkeit einer Übertragung von Geist aus einem vergänglichen, kranken, hinfälligen und todgeweihten Körper auf eine andere Materie. Es mochte dies ein beliebiges Lebewesen sein, das dann jenen Geist trug, - ein menschliches oder sonstiges -, oder auch eine Zwischenform, ein Zwischenwirt, der als Übergang zu neuem Gefäß diente. Ebenfalls vergleichbar war die Betrachtung des materiellen Körpers als dienendes Fahrzeug, das der Pilot Geist in seinem Sinne steuerte.
Die Wissenschaft hatte in diesem Thesenkomplex bislang keine rechte Handhabe für einen eigenen Verifizierungsversuch. Beides war jenseits der Betrachtungsszenerie. Natürlich wusste man, dass aus abgestorbenem Leben neues Leben wurde, indem es dem natürlichen Kreislauf zur Verfügung stand, aber gerade der Verbleib des Geistes, der Vorstellungen, der Gedanken und Gefühle wurde noch immer als verloren angesehen. Andererseits gab es genügend Beispiele für unerklärliche Ereignisse, die eine Ahnung nahelegten, dass man die Qualität des Geistes nicht gänzlich verstand. Solche Mysterien wurden von der Wissenschaft weder in ihrer Existenz abgelehnt, - man hätte damit diese Ereignisse ignorieren müssen -, noch hatte man auch nur den Ansatz einer These anzubieten, um aus dem Mysterium ein Erklärungsmodell werden zu lassen.
Insgeheim dachte ich, dass ich gut mit diversen Mysterien leben konnte und nicht darauf beharrte alles komplett zu verstehen. Mysterien hatten einen Reiz, den so manche Erklärungsthese nicht annähernd erreichte. Gesagt hätte ich so etwas nicht, denn ich hatte das Berufsethos des Wissenschaftlers und Forschers zu erfüllen. Es gehörte nicht zu unserem Gewerke, Dinge bewusst unerforscht zu lassen. Man durfte aber unter Umständen erhoffen, ohne präzises, kategorisierbares, ins Schema passendes Ergebnis davon zu kommen.
Auf der Erde gab es genügend Thesen, was zu erwarten war nach dem Todeszeitpunkt. Jede Religion oder Glaubensrichtung hatte ein eigenes Modell anzubieten. Die Ungläubigen hatten ebenfalls eine Variante parat, die vergleichsweise nüchtern und fantasielos daher kam und nicht geeignet war, große Hoffnungen in eine irgendwie geformte Erlebnisalternative zum körperlichen Dasein zu wecken. Ganz im Gegenteil. Die fortgeschrittene materielle Denkweise bemühte sich, die Frage von Belohnung und Bestrafung für alle Taten, Gedanken, Wünsche und Handlungen ins Diesseits zu verlagern. Entsprechend exzessiv wurde Selbstbelohnung betrieben und man selbst stieg dabei zum Richter über gut und böse auf. Allenfalls etwaige Lebenspartner, das gesellschaftliche Umfeld oder die Behörden mit ihren Regeln und Gesetzen setzten dem Grenzen.
Transzendente Autoritäten waren seit Jahrhunderten auf dem Rückzug, weil der moderne Forschergeist sie verdrängt hatte, indem er sie nicht hatte auffinden können. Doch ganz verschwunden war die Scheu vor dem Ungewissen nie.
"Du kennst doch diese Voodoo-Puppen, oder?" Marie-Jaune sah mich durchdringend an. Sie hatte ihren Copiloten-Platz so gedreht, dass sie mir ihr Gesicht voll ins Blickfeld schieben konnte, um meine Aufmerksamkeit einzufangen. Ich hörte auf, am Steuerpult verschiedene Schieber und Knöpfe zu betasten und konzentrierte mich auf die Richtung, die unser kleines Gespräch nun annahm. Es zielte eindeutig auf einen Aspekt unserer Mission, den Marie-Jaune zum persönlichen Favoriten erkoren hatte: das Platzhalter-Angebot.
Das letzte Abenteuer bestand unter anderem auch darin, Gegenstände aufzuladen. Und natürlich war mir dieser Vorgang nicht geläufig, weil ich niemals zuvor in Kreisen verkehrt hatte, die mit solchen Methoden arbeiteten. Ich ahnte, wohin mich der Gesprächsfaden führen würde. Er würde auf eine Ansammlung von Unerklärbarkeiten zusteuern, die niemals wissenschaftlich zufriedenstellend untersucht worden waren, weil man sich in akademischen Kreisen davor scheute.
"Ja", sagte ich, "Voodoo-Puppen. Wozu dienen sie? Wirkung entfalten über die Grenzen von Raum und Zeit hinaus. Es wäre noch das Hellsehen zu nennen, der Fetischismus, Omen, Vorahnung, Wahrsagen."
"Du musst dich gar nicht in deiner üblichen Art darüber lustig machen. Gedanken sind Kräfte, die in der Welt wirken, ganz real."
Wir befanden uns in der letzten Flugphase. Der Mars war längst gut zu erkennen. Steve und Marla mussten bald geweckt werden. Ich warf einen Blick auf das Datendisplay. Wieder driftete meine Aufmerksamkeit von Marie-Jaune weg. Sie bemerkte es, seufzte und drehte ihren Sitz wieder in die normale, vorwärts gerichtete Position. Ihre gelbbraunen Haare fielen vor ihr Gesicht, als sie sich beugte, um die Anzeigen zu kontrollieren.
Ich ahnte, wo Marie-Jaune hin wollte mit ihrer Argumentation. Es ging um die geistigen Kräfte. Um ihre Herkunft, ihre Wirkungsweise, ihre Ziele, ihre Wertigkeit, ihren Verbleib.
Wir flogen in einem Raumschiff, das komplett der geistigen Wirkung entsprungen war. Es gab daran rein gar nichts zu leugnen. Es würde eventuell noch existieren, wenn ich bereits das Zeitliche gesegnet hatte, in einer nicht mehr ganz so fernen Zukunft. In ihm, seiner konstruktiven Grundlage, seiner physikalischen Funktion und der maschinellen Umsetzung steckte ein großer Teil der geistigen Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Unleugbar hatten Generationen von wissensdurstigen Denkern auf das geistige Wirken ihrer Vorgängergenerationen aufgebaut, deren geistige Werte sie überdauert hatten. Werte, Herkunft, Wirkung, Verbleib und Ziele der gedanklichen Welt waren allesamt fraglos dauerhafter als die Körper der Denker.
Doch jener Voodoo-Zauber, auf den sie unser Gespräch gelenkt hatte, wollte noch mehr als das. Geist, der mittels eines kleinen Zaubers die Physik und ihre Übertragungswege aushebeln konnte. Wenn das möglich war, dann konnte er auch im Extremfall die Zeit, den Raum, den Tod überwinden.
Wir näherten uns langsam dem Mars-Orbit. Noch 52 Stunden. In 24 Stunden würden Steve und Marla die Schlafphase beenden. Die Daten zeigten keine Abweichungen. Links am Pult blinkte ein sanft-gelbes Signal und zählte abwärts von 3120, 3119 …
Ich lehnte mich zurück, drehte meinen Sitz und sah Marie-Jaune an. Sie hatte ihr Interkomm-Gerät in der Hand und speicherte einen Datenabgleich. Ich spürte, dass sie meine Bewegung und meinen Blick registrierte. Sie sah mir lächelnd in die Augen. Ihre grünen Pupillen leuchteten und neben den Lidern bildeten sich Fältchen. Die Wangen waren leicht gerötet. Sie öffnete leicht die Lippen, verharrte aber dann und blieb stumm. Fast hätte ich ihre Gedanken sehen können, - hinter der Stirn oder davor, im Raum, - egal.
"Materie und Geist", sagte ich. "Zwei Aspekte des selben Objektes. Deine Ansicht, dass man sie trennen kann, dass sie separate Lebenszyklen haben, unabhängig existieren können, das ist nicht meine Ansicht, Marie-Jaune. Nur die Produkte beider sind von ihnen getrennt wahrnehmbar. Reißt man das Band auseinander, das sie verbindet, dann tötet man beide."
"Du übersiehst, dass der Geist das wirkliche Wesen der Materie ist, ihre einzige Substanz. Sie ist sein Produkt."
"Das würde bedeuten, dass der Geist die Materie erzeugt, sie benutzt, formt, bewohnt und verlässt. Das ist eine Betrachtung, für die es keine Beobachtungen gibt."
"Endlich hörst du mir halbwegs zu. Wie gesagt. Ich war vorhin dabei, dir Beobachtungen zu nennen."
"Das habe ich halbwegs verstanden, Marie-Jaune." Ich grinste. "Allein, es fehlt mir der Glaube, dass es im physikalischen Aspekt der Welt freifliegende Geister gibt."
"Weil es deine Vorstellungskraft überfordert. Du bist nun mal an Bilder von Raum, Zeit, Abfolge, Ursache und Wirkungskraft gewöhnt und willst deine Gewohnheiten nicht aufgeben. Was du nicht an Instrumenten als Kraft oder Energie ablesen kannst, existiert für dich nicht."
"Das ist nicht wahr. Denkst du, ich leugne die Gefühle, die sympathischen und antipathischen Kräfte, die emotionale Orientierung an Hoffnungen, Ängsten und Wünschen, - den Willen? Aber ganz einfach: Bleiben wir doch konsequent bei dem, was wir selbst erfahren haben. Kannst du denn ein Erlebnis nennen, bei dem du vom Voodoo-Zauber getroffen wurdest? Hat dein Geist außer der geistigen Welt oder deinen Träumen jemals andere Gefilde bereist oder ist dir außer in deinen Träumen und deinen Fantasien jemals ein Geist begegnet?"
"Bitte korrekt und trennscharf bleiben! Noch sind wir nicht angekommen und müssen unser Arbeitsfeld noch nicht beackern. Aber die Träume sind ein guter Hinweis. Selbst du wirst nicht leugnen wollen, dass du darin eine ganz andere Welt betrittst als die physikalische."
"Du hast recht. Wir sollten korrekt und trennscharf bleiben und uns an die vom Chef vorgegebenen Arbeitsschritte halten."
Die großen Kreise der Marskrater mit ihren scharfrandigen Strukturen rückten auf dem Bildschirm immer näher heran. Das kleine Kabinenfenster bot dagegen einen Ausschnitt mit der tatsächlichen Ansicht des Planeten. Es gab einige diffuse, gelbrote Zonen, wo Sandstürme tobten und andere, die von Eiswolken dominiert waren.
Im weiteren Verlauf der Mission würden wir die europäische Marsstation ansteuern und von dort aus den Weg in die Refugien nehmen, die nahe der Elysium-Region lagen. Die dünne Mars-Atmosphäre erlaubte den Menschen keinen ungeschützten Aufenthalt im Freien. Hochfliegende Pläne zum Terraforming hatten sich als undurchführbar erwiesen. Doch man hatte Lebensformen entdeckt, die unter den besonderen Bedingungen eine seltene, wenn nicht einzigartige Sonderform darstellten, die es auf der Erde nicht gab. Es handelte sich wissenschaftlich gesprochen um tote Materie, die jedoch Aktionen und Eigenschaften zeigte, die gemäß unserer irdischen Definition bislang weder unter dem Begriff lebendig, noch unter dem Begriff tot einzuordnen waren.
Da die Tätigkeiten auf dem Mars sich nach den aufblühenden Spekulationen auf wenige, erheblich sparsamere und reduzierte Aktionen gesund geschrumpft hatten, waren viele Strukturen ungenutzt geblieben und die Betreiber hatten sie schließlich an private Investoren verkauft. Diese organisierten seitdem die bereits genannten Sterbe-Träume, aber andere befassten sich mit der Erforschung jener Materie, um daraus einen verwendbaren Nutzen oder einen Wissensgewinn für die Menschheit zu generieren.
Unser Team, vom Raumfahrtdezernat Berlin losgeschickt um gewisse Forschungsinhalte durchzuführen, würde zunächst die marsianischen Forschungsteams aufsuchen. Jene merkwürdige Zwischenstufe zwischen dem, was wir gewohnt waren tot zu nennen und dem, was unserer Definition von lebendig entsprach, wurde seit mehreren Jahren intensiv erforscht und bezüglich seiner materiellen und eventuell darüber hinausgehenden Eigenschaften zu verstehen versucht. Das Letzte Abenteuer unterhielt ebenfalls intensive Kontakte zu der Forschergruppe.
Steve schwebte gebückt und stöhnend in die Pilotenkabine. Marie-Jaune und ich drehten uns um und betrachteten ihn besorgt.
"Was ist los, Steve? Noch nicht ausgeschlafen?"
"Ganz im Gegenteil! Je älter man wird, desto unvorteilhafter ist ein derart langer Schlaf. Ich werde Tage brauchen, um meine Gliedmaßen wieder in Form zu bringen. Alles steif und unbeweglich."
Hinter ihm erschien Marla, die ebenfalls blass und schlechtgelaunt wirkte.
"Viel zu spät", klagte sie. "Warum weckt man uns so spät? Der Mars ist ja schon ganz nah. Da bleibt zu wenig Zeit, mich vorzubereiten."
Beide hielten sich leicht zitternd an den Haltegriffen fest und musterten verstört den Anblick des roten Planeten im Kabinenfenster. Im rechten Bereich rotierte langsam ein gewaltiger Wirbelsturm. Der größere der beiden Monde, Phobos, schob sich von Westen kommend ins Bild. Seine unregelmäßige Form erinnerte an einen leicht deformierten gewaltigen Schädel. Sein Name, die Furcht, rief bei mir eine Assoziation mit einem entsetzten Gesicht hervor, verstärkt noch durch den Einschlagkrater, der wie ein offener Mund das Aussehen von Phobos prägte. Wie ein chiffriertes Zeichen lud sich sein Auftauchen mit Bedeutung auf, als Steve plötzlich ausrief:
"Seht, da kommt der Kopf von Stoneman!"
Seine blassblauen Augen strahlten unvermittelt eine aufkeimende Angst aus, oder bildete ich mir das nur ein? Marla hangelte sich zu einem der beiden noch freien Sitze und zog Steve mit. Sie schob ihn, unmotiviert und lasch, wie er war, in die vierte Sitzschalte und gurtete ihn an.
"Kein Grund zur Sorge!" sagte sie. "Bisher waren alle Omen zuversichtlich, wenn man denn an Omen glaubt."
Stoneman war einer der Gründer von Das letzte Abenteuer. Auf der Erde hatte er lange vor dem Marsprojekt seines Unternehmens einen Ruf als Guru gehabt und diesen Ruf hatte er anscheinend sorgfältig gepflegt und vermieden, in negatives Gerede zu kommen. Während Phobos hurtig seine Bahn zog, erinnerte ich mich an eine seiner bekanntesten Sprach-Formeln.
"Die Welt des Menschen, sein Erlebnisschatz, besteht aus vermuteten Wahrheiten, die er Wissen nennt, - und seinen Illusionen, die er, solange er ihre Eigenschaft noch nicht erkannt hat, ebenfalls als Wissen vermutet. Beide sind keine Gegensätze und beide dienen ihm als wohlfeile, aufrechte Knechte."
Stoneman war etwas jünger als ich. Seit er, ich weiß nicht mehr wann und wodurch, in mein Blickfeld geraten war, wirkte er auf mich wie ein ehrlicher Landarbeiter auf dem Feld der Lebensphilosophie. Er schien mir in unregelmäßigen Abständen Ernten einzufahren und zum Verkosten anzubieten. Im Laufe der Jahre gab es viele Liebhaber seiner Früchte. Dann, als vor seinem Tor die Warteschlange zu lang wurde, verabschiedete er sich ganz und kehrte erst einige Jahre später mit dem von da an für ihn zentralen Thema des Todes zurück.
Steve hatte ihn nie sonderlich gemocht, weil er prinzipiell im Sektor Lebensphilosophie Lügner und Betrüger vermutete und seine diesbezügliche Bewertung pauschalisierte. Tatsächlich hatte ich sogar den Eindruck, dass er eine gewisse Furcht vor dem Zusammentreffen unseres Teams mit Stonemans Unternehmen hegte. Bei allen Vorbesprechungen legte Steve darauf Wert, möglichst nur in die Arbeit mit unserer Kontaktgruppe, den extraterrestrischen Biologen, eingebunden zu werden. Dennoch gehörte es zur Aufgabe der Mission, auch deren Verbindung zum Letzten Abenteuer auszuwerten. Das Dezernat in Berlin, das auf dem Mars Forschungsgelder einsetzte, hatte großes Interesse an allen Aktivitäten vor Ort.
Steve und Marla benötigten noch einige Zeit, sich von den Nachwirkungen des Schlafes zu lösen, während wir uns dem Orbit näherten. Marie-Jaune leitete gemäß ihrer Planung eine
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Walter Gerten
Bildmaterialien: Walter Gerten
Cover: Walter Gerten
Tag der Veröffentlichung: 14.11.2019
ISBN: 978-3-7487-2061-4
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