Cover

Einführung

 

I M P R E S S U M

 

Die Sternenbücher

Band 2 Akba

 

von Walter Gerten

© 2014 Walter Gerten.

Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Walter Gerten

info@smg-gerten.de

Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne

Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden

Text, Zeichnungen, Bilder und Fotos von Walter Gerten. © 2014 Walter Gerten

 

 

 

Der Autor:

Walter Gerten lebt seit vielen Jahren in der ländlichen Südeifel. Als Autor betätigt er sich seit dem Jahr 1999. In der Anfangsphase, ab 2000 bis 2003 nahm er an einer intensiven Schreibwerkstatt teil, es folgten Lesevorträge. Daneben betreibt er seit dem Studium Malerei und Grafik, die ebenfalls teilweise als Illustration Einzug in seine Schriftwerke findet.

 

Weitere Romane:

 

Manfred Wilt und der Tote am Fluss

Manfred Wilt und die Rocker

Der Bote des Zarathustra

Monte Nudo

Ich bin ein Schiff

Die Sternenbücher 1 Professor Montagnola

Die Sternenbücher 2 Akba

Die Sternenbücher 3  Die dunkle Seite des Mondes

Die Sternenbücher 4  Der Sinn des Lebens

Die Sternenbücher 5  Planet der Phantome

Die Sternenbücher 6  Das Nichts

 

Das Buch:

 

Der Protagonist tritt für die unberührte Isolation eines bedrohten Naturvolkes ein und erhält dabei Unterstützung von seinem alten Professor und seiner Partnerin Akba.

Gegen die religiösen und materiellen Interessen einer energiehungrigen Gesellschaft versuchen sie, ein ursprüngliches Weltbild, eine unzivilisierte Stammesstruktur und eine technologiefreie Lebensweise vor Zugriffen zu schützen.

Doch die Gegenspieler sind mächtig, einflussreich und skrupellos.

 

 

 

Die Handlung und die Namen der Personen sind frei erfunden.

 

 

Dieses Buch erhebt keinerlei Anspruch auf Richtigkeit im physikalischen, mathematischen, politischen, historischen, wissenschaftlichen, religiösen, philosophischen oder medizinischen Bereich.

 

 

Inhalt:

Einführung

Kapitel 1         Der Lichtaspekt

Kapitel 2         Hork

Kapitel 3         Calito

Kapitel 4         Heimkehr

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 1 Der Lichtaspekt

 

 

 

Die Dunkelheit ließ nach und wich einem dumpfen Grau.

Verstörende Splitter sausten vorbei. Ich wollte sie ansehen, aber sie waren zu schnell. Trümmerbrocken, Bruchstücke, Puzzleteile. Ein Zischen und Brausen begleitete ihren prasselnden Sturm. Dann wurde ich meiner selbst gewahr in diesem Zyklon, der mich wirbelnd umtoste.

Licht trieb ihn voran und zerrte schneidend an meinem Gesicht.

Vorstellungen von schlafenden Bildern schoben mich nach vorne, dem Splittersturm entgegen. Drängende Wünsche ließen mich nicht ruhen, zwangen meine Arme schützend vor die Augen. Was, was war das?

Das hohe Heulen ging über in vielstimmiges Brüllen und Summen. Zornige Schmerzen krümmten meinen Nacken, verkümmerten zu dumpfer Wut. Ich hatte Zähne und biss sie zusammen. Ich hatte Fäuste und ballte sie zu krampfhafter Stärke. Ich hatte einen Willen, der sehen wollte und blinzelte hinter schützenden Lidern.

Ich schob beide Hände gegen den Sturm.

Ich wünschte mir Kraft.

Ich wusste, wo ich war.

Ich konnte die Splitter besänftigen, mit rudernden Armen in kreisende Wirbel dirigieren. Ich konnte sie beruhigen, zum Wachsen bringen, sie zu Bildern zusammendrängen, ihre Aufregung dämpfen, sie bitten, Gestalt anzunehmen.

Es versammelten sich Bilder um mich, die ich wiedererkannte. Aber auch fremde Bilder, uralt und blass. Viele stammten von meinen Eltern und auch diese hatten sie wiederum von ihren eigenen Eltern.

Andere, noch ältere, halb zerstörte, brutale und erschreckende, unfertige, ungeliebte und vergessene Bilder erfüllten mich mit Scham. Sie drangen auf mich ein; nun, da sie so lange verborgen geblieben waren. In langer Prozession zogen sie an mir vorbei. Im Kreis. Immer mehr, unendlicher Kreis. Müde kippte ich nach hinten, wollte verzichten. Da rückten sie von mir ab, nahmen eine neue Ordnung an und ich sah jedes an seinem Platz. Nein, es gab keinen Grund für Scham; alles rückte an seinen richtigen Platz, nichts war verkehrt. Das war ich...

 

Ich spürte meinen Rücken, die schweren Beine, erprobte zuckend eine Bewegung der Hand, besann mich auf die Örtlichkeit, genoss die gleichmäßigen Atemzüge, verwunderte mich über ein leises Summen, öffnete die Augen und erschrak. Nein, ich lag nicht in einem Bett. Ich war angegurtet.

Panisch rüttelte ich an meinen Fesseln, erkannte langsam, wo ich war, beruhigte mich und öffnete die Gurtverschlüsse.

Besondere Freude konnte ich nicht empfinden angesichts der Gegenwart, eher tiefe Verwunderung über die enge Kabine und die klarer werdenden Zusammenhängen meines Aufenthaltes in diesem Gehäuse.

 

So gut es ging sammelte ich meine Gliedmaßen und zog mich am Führungsseil zur Lamellenscheibe. In der Wohneinheit wollte ich einen Blick nach draußen werfen und meine Gedanken sammeln.

Akba schwebte mitten im Raum und starrte auf das Fenster. Sie drehte sich zu mir, blickte mir in die Augen, lächelte ihr warmes Lächeln, zog mich zu sich heran, schlang ihre Arme um meinen Körper. Ihr Auge strahlte.

Sie schien die Rückkehr aus dem Lichtaspekt besser und schneller überstanden zu haben. Offenbar war sie schon länger in der Wohneinheit. Sie deutete auf das Fenster.

TORN lag voraus.

 

****

 

Der Professor glitt durch Scheibentür aus seiner Kabine und war sofort gebannt von dem Anblick.

Der Planet war noch klein und weit entfernt. Man konnte aber bereits die Ozeane und Kontinente unterscheiden. Man sah, dass er keinen Mond hatte. Beim Näherkommen würde man Asteroidenhaufen sehen, die er eingefangen hatte und die sich in zwei kugelförmigen Ansammlungen gruppierten.

Jetzt, im konventionellen Flug, würden wir noch in etwa einen Erdentag benötigen bis zur Umlaufbahn. Dort würden wir unseren „Surfer“ mit Calitos „Pony“ zu einer Basisstation verbinden und die vorbereitenden Untersuchungen beginnen. Doch schon bald danach würden Akba und ich den Ladegleiter benutzen und die Wanderbewegungen der Nomaden erforschen, die Siedlungszonen der anderen beiden Arten und ihre hypothetische zukünftige Ausdehnung aufzeichnen.

Calito würde etwa zeitgleich zum Hochplateau aufbrechen, um dort Messungen vorzunehmen. Montagnola würde in der Basisstation bleiben und seine eigenen Untersuchungen von dort aus betreiben.

Er hatte die Periode des Lichtaspektes am schlechtesten von uns dreien verdaut, das sah man ihm auf den ersten Blick an. Über die Aufwachphase wollte er überhaupt noch nichts sagen. Er suchte aus der Kühlbox die Präparate zum Aufbau und zur Normalisierung unserer Organismen; wir waren fürchterlich schwach. Wir mussten zusätzlich spezielle Injektionen setzen und sofort mit einem strikten Programm zum körperlich Training beginnen.

Es gab noch diverse Nachrichten von der Kommandozentrale und von Calito, die wir abarbeiteten. Der Datentransfer würde jetzt erheblich lückenhafter werden, es gab aber zurzeit keine Auffälligkeiten. Alles im Plan.

Der Plan sah vor, dass Calito ein Funksignal setzen würde, sobald sich die Befähigung zum Bau der Energiestation geklärt hätte. Der Chef, bzw. die Kommandozentrale auf der Erde würde diese Befähigung aussprechen, wenn unsere Operation alle notwendigen Erkenntnisse geliefert hatte.

Die Voraussetzungen lauteten: Der verlassene Kontinent würde unbewohnt sein und bleiben. Das Hochplateau würde die geforderten Bedingungen für den geplanten Bau bieten.

Dieses finale und abschließende Funksignal würde nicht zur Erde gehen, denn dort würde man ja bereits alles wissen, sondern direkt zu der gewaltigen Material-l und Konstruktionsniederlassung auf Woka. Von dort würden zeitnah große und langsame Montageschiffe aufbrechen um zügig mit dem Bau zu beginnen. Man hatte Woka ausgewählt, weil der Planet unbewohnbar geworden war und dennoch eine vorhandene Infrastruktur aufwies, die von Montage- und Konstruktionsrobotern genutzt werden konnte.

 

****

 

Drei Erdenwochen später waren Akba und ich in der Landefähre unterwegs zur Oberfläche von TORN. Ich war froh, der Basisstation entfliehen zu können. Es war zu viert einfach zu eng, nicht nur räumlich. Es gab ständig Spannungen zwischen Calito und dem Professor.

Montagnola konnte ihm zwar wegen der akustischen Datenaufzeichnung keine Vorwürfe machen, die eine dubiose Verflechtung des Dezernates mit religiösen Gruppierungen betrafen, aber unterschwellig lag der Verdacht in der Luft. Calito wirkte verunsichert; sicherlich konnte er die Stimmung nicht deuten und vermutete einfache Antipathie.

Die Problematik der Energiebeschaffung für die Erde sprach der Professor direkt an und stellte klar, dass er nicht nur die technischen Funktionen im Auge behalten würde. Calito nahm auch das mit einer indifferenten Leichtigkeit, die jede ernsthafte Infragestellung vermissen ließ. Bald war nur noch Schweigen zwischen den Beiden. Calito würde, wenn alle Rahmenbedingungen erfüllt waren, das exakte Zielgebiet, die Baufläche für die dann planungsoffene Station mit einem Funksignalgeber markieren.

 

Meine Aufgabe war es, die erforderliche Unbedenklichkeit zu bestätigen. Meine Informationen standen allerdings zur Auswertung auch anderen Personen auf der Erde zur Verfügung. Ich hatte, real betrachtet, überhaupt keine Entscheidungsgewalt.

 

Wir überflogen den südlichen Kontinent, den kleinsten der fünf. Wir waren auf dem Weg zur Südspitze. Dort sah der Plan auf einem Hochplateau die Station vor. Calito hatte aufgrund seiner Messungen auf der Basisstation den Standort verschoben, weil sich neue Daten über die Bodenbeschaffenheit ergeben hatten.

Er würde dort landen, während Akba und ich zum Norden des kleinen Kontinents flogen. Wir würden dort nach aktuellen oder ehemaligen Besiedelungsspuren suchen.

Vier der fünf Kontinente auf TORN waren durch Landbrücken miteinander verbunden; lediglich dieser, der kleinste auf der Südhalbkugel, war nur über das Wasser zu erreichen. Zwar hatte ich auf meiner vorherigen Reise keinerlei Anzeichen bemerkt, dass die Torner seetüchtige Schiffe bauten, aber wegen dem gleichmäßigen Klima und dem Fehlen eines Trabanten war nicht mit gefährlichem Wellengang zu rechnen. Vielleicht besaßen sie ja doch Boote.

 

Unter uns lag das kahle Hochplateau, wir sahen Calitos Fähre auf dem vorgesehenen Landeplatz stehen.

Ein winziger, silbern glänzender Käfer mit ausgebreiteten Flügeln an einem abgelegenen und unzugänglichen Ort, von schroffen Abhängen umgeben.

Erst hunderte Meter weiter unten begann der Wald; zunächst dünn, von Geröllfeldern durchzogen, dann ein dichter, ausgedehnter Urwald, der sich bis in die Ebenen und Flusstäler zog, wo er stellenweise den Blick freigab auf grasbewachsene Auen und Streifen gelber Savannen. Nach Norden zog sich ein Geflecht glänzender Wasserläufe. Sie vereinigten sich zu zwei breiten Strömen.

Wir folgten in sechshundert Metern Höhe fliegend dem größeren der beiden, der an der Nordküste ein breites, verzweigtes Delta bildete. Dort war auch die kürzeste Entfernung über das Meer zum nächsten Kontinent.

Der zweite Strom verlief vom Hochgebirge kommend in östlicher Richtung, teilte sich in der Ebene und floss in zwei Mündungen ins Meer. Einer dieser Arme bildete im Osten einen ausgedehnten See, dessen Wasseroberfläche die Wolken und die Sonne spiegelte.

 

Unser Ziel lag aber im Norden. In einer Waldlichtung würden wir landen und die Fähre als Basis für unsere Erforschung der Küste nutzen. Etwaige Besiedlung des Kontinentes wäre dort am wahrscheinlichsten; über das Meer kommend den Flusslauf hinauf ins Innere.

 

Wir gingen tiefer, knapp über den höchsten Bäumen des Urwaldes fliegend folgten wir einem kleinen Nebenfluss. Nur selten sahen wir Tiere. Soviel ich auf der ersten Forschungsreise gesehen hatte, gab es nur Pflanzenfresser auf TORN und da die Tiere auch von den humanoiden Arten nicht gejagt wurden, hatten sie keinen sonderlich starken Fluchttrieb.

Hin und wieder stieg ein Schwarm Flugtiere auf. Große Wasserlebewesen konnte man aus der Luft beim Atemholen beobachten. Die Uferzonen waren unter den Bäumen von einer Vielzahl unterschiedlicher Vierbeiner bevölkert, die aus den Schatten auftauchten und zum Wasser trotteten.

Die größte Art, die wir sahen, entsprach in etwa unserem irdischen Pferd, allerdings war sie stämmiger, kurzbeiniger und schwanzlos.

Unser Gleiter flog geräuschlos über die fremde Welt hinweg. Hin und wieder brachte ich den Elektropropeller auf höhere Drehzahl, um zu steigen und manuell den Kurs abzuändern. Schweigend betrachteten wir all diese Lebewesen, deuteten manchmal in eine bestimmte Richtung, um uns auf besondere Formen aufmerksam zu machen.

 

****

 

Der Professor meldete sich über die Komm-Einheit.

Er hatte endlich die Möglichkeit gefunden, eine Dreierkommunikation einzurichten. Unser aller Ton- und Bildaufzeichnungen wurden komplett und unverändert an die Kontrollstation auf der Erde übertragen. Wir hatten keinen Einfluss auf die Inhalte. Aus dieser Situation ergab sich für uns drei, dass wir keinerlei Zusammenhänge besprechen durften, die kritischer Art waren. Wollten wir über den Chef oder Calito reden, so war

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Walter Gerten
Bildmaterialien: Walter Gerten
Tag der Veröffentlichung: 28.07.2014
ISBN: 978-3-7368-2814-8

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