Es war ein herrlicher Sommertag als ich draußen saß und mir zweifelhaft überlegte wie ich am besten abnehmen könnte. Ich wollte endlich wieder in mein lila Kleid reinpassen denn ich hatte definitiv zugenommen. Ich mochte dieses Kleid irgendwie total obwohl ich Kleider und Röcke total verabscheute. Ich trug lieber Turnschuhe, Jeans oder etwas kürzere Hosen, Tops und/oder T-Shirts. Man ich hasste mich einfach und meinen Körper. Meine Oberschenkel waren verziert mit Narben und meine Arme sahen ebenso aus , nur schlimmer. Ich konnte die Sonne einfach nicht mehr genießen. Dunkle Gedanken vertrieben die Sehnsucht nach Sonne, gute Laune und Spaß. Ich machte mich in der letzten Zeit selbst total fertig. Ich konnte nicht mehr klar denken und wusste nicht mehr sorecht weiter. Meistens hatte ich schlechte Laune und das schlimme ist immer daran das ich nie einen Grund dafür habe. Puh, ich kann echt verstehen warum es niemand leicht mit mir hat. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als meine Mutter wieder nach mir brüllte und mich wieder dazu verdonnerte die Küche zu machen. Ich hasste es wenn sie mich anschrie. Klar ich war faul und machte nie was aber etwas freundlicher ging es wohl. Aber ich war ja eh nur Luft und interessierte keinen. Also machte ich mich unfreiwllig daran bisschen Geschirr abzuspülen und einmal über die Küche zu wischen. Danach setzte ich mich an den Pc um nachzusehen was es neues bei meinem Blog gab. Natürlich waren wieder nur Bilder von Leuten mit frischen Schnitten auf den Armen zu sehen, vom Sommer, dem Meer und Sprüche die mal wieder total wahr waren. Es beruhigte mich nicht das es andere Menschen gab die den gleichen Mist wie ich durchmachten. Ich war ja eh nichts besonderes in dieser Welt. Ich bin 15 Jahre, wohne ich so einem scheiß kleinen Dorf, mein Bruder war schön öfters im Knast als ich mich geschnitten hab, meine Schwester ist natürlich die perfekte Tochter die eine Ausbildung macht und ihre eigene Wohnung hat, mein Vater der Alkoholiker war/ist, was weiß ich, und den meine Mutter rausgeschmissen hat als ich 4 war und ich bin die, die sich schneidet, dauerhaft schlechte Laune hat, der Schule egal ist und Faul bis zum Himmel ist. Na wenn das nicht ein pefektes Leben mit einer pefekten Familie ist. Nach einiger Zeit hatte ich dann keine Lust mehr auf das Internet, loggte mich aus und machte mich auf den Weg um etwas rauszugehen, Musik zu hören und abzuschalten.
Es war ein kühler Sommerabend und ich ging die Straße entlang. Der große Mond schien hell über dem kleinen Dorf und machte die Umgebung in der ich mich befand, deutlich schöner. Ich sah zu jedem Haus, an dem ich vorbei ging und stellte fest das nur noch in wenigen Häusern Licht brannte. Es wurde langsam dunkel. Mich beschäftigte kein konkreter Gedanke. Ich dachte an meine Familie, an die Schule und an meine Klassenkameraden. In weniger als 2 Wochen würde die Schule wieder losgehen. Ohh wie ich mich freute all die Gesichter von den Leuten wieder zu sehen die ich hasste und das waren nicht grade wenig. Natürlich freute ich mich irgendwo in meinem inneren auch auf meine Freunde auch wenn ich sie die ganzen Ferien über gesehen hatte. Ich wusste das es nur schrecklich werden konnte und ich wusste auch das ich mich richtig ins zeug legen musste damit ich die 10. Klasse schaffe. Ich schob die ganzen Gedanken weit weg denn es brachte mir nichts das ich an Sachen dachte die an diesem Abend unwichtig waren. Ich hörte die ganze Zeit über mein Lieblingslied und fragte mich,ob ich jemals glücklich werde und ob ich jemals meine große Liebe kennenlernen würde. Ich hatte schon Beziehungen und die Jungs hatten mich auch geliebt aber die große Liebe war bis jetzt noch nicht dabei. Mich kotze der Gedanke daran an denn ich werde sowieso nie jemanden finden. Ich bin hässlich, dachte ich, und mein Körper ist voller Narben. Wer will mich denn schon? Natürlich gab es 1 Person die mich seit dem er mich kennt in mich verliebt war. Aber da waren keine Gefühle für ihn da. Ich liebte ihn nicht aber er verstand es nicht. Also musste ich mich weiter damit rumschlagen. Ich seufzte und rollte mit den Augen. Ich ging diese Straße einmal auf und dann wieder ab, um mich dann auf den Weg nach hause zu machen und mich dann ins Bett zu begeben. So ging wieder ein Tag zuende.
Ein neuer Tag begann und ich stand mit schlechter Laune und Kopfschmerzen auf. Wie erwartet konnte ich die Nacht nicht richtig schlafen. Ich ging die Treppe nach unten und suchte mit etwas zum rauchen und natürlich war nichts da. Ich fluchte und fragte mich warum meine Mutter mich nicht einfach rauchen ließ. Ich fuhr den Pc hoch öffnete das Internet und ging bei Facebook online um meine Freundin Nadine anzuschreiben ob sie Lust hätte ne kleine Fahradtour mit mir zu machen aber entschied mich dann doch um. Noch ein Tag zuhause kann ja nicht schaden immerhin sind es ca. 30 Grad draußen und das wollte ich mir nicht antuen. Mein Lieblingslied lief im Hintergrund und mein Blick fiel auf mein Arm. Ja, er wurde wieder zum Schandfleck der Gesellschaft und ich musste jetzt echt aufpassen damit meine Mutter es nicht sah. Sie hatte mir gedroht das sie mich in eine Psychatrie schickt. Hätte ich nichts gegen gehabt dann wäre ich wenigstens hier weg gewesen aber ich wusste das ich es ihr nicht antuen konnte. Ich wollte sie nicht weinen sehen. Sie hätte es nicht verdient noch ein Kind zu verlieren das abrutschte. Außerdem wusste ich das sie das nie tun würde, mich einfach in eine Klinik zuu schicken. Nein, das würde sie nicht noch einmal durchstehen. Ich fuhr den Pc runter, seufzte und machte mich auf den weg in mein Zimmer. Ich hörte wie die Autotür zuschlug und wusste das meine Mutter von der Schule zurück war und wusste auch, was das für mich bedeuten würde. Einige Minuten später klopfte es an meiner Zimmertür und ohne das ich antworten konnte, stand meine Mutter auch schon in meiner Zimmer. Sie sah nicht böse oder so aus, sondern hatte einen Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte.
"Wir müssen reden", sagte sie zu mir und setzte sich zu mir aufs Bett.
" Okay worum geht es?"
Tag der Veröffentlichung: 25.07.2013
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