Diese Kurzgeschichte spielt drei Jahre nach den Geschehnissen in "Farbenpunkte". Spoiler sind selbstverständlich enthalten, also wenn ihr "Farbenpunkte" noch lesen und nicht wissen wollt, wie es ausgeht, dann macht dieses Buch ganz schnell zu.
Ein paar Sachen möchte ich vorneweg erwähnen:
Atlanta wird in manchen Bereichen als "Gay City" tituliert, da sie eine der höchsten homosexuellen Population in den USA hat. Als ich begonnen habe, Farbenpunkte zu schreiben, wusste ich das nicht, allerdings fand ich das ziemlich amüsant, als ich im Zuge meiner Recherchen zu Gesetzen für homosexuelle Paare darauf gestoßen bin. Dennoch ist Georgia in der Gleichberechtigung für gleichgeschlechtliche Paare nicht besonders weit - Ehe und Adoption sind illegal/nicht anerkannt, eingetragene Partnerschaften werden in vereinzelten Gebieten gestattet und anerkannt, homosexuelle Beziehungen und Aktivitäten sind seit 1998 legal.
Im Vergleich - in Österreich ist Homosexualität seit 1971 legalisiert, seit 2009 gibt es eingetragene Partnerschaften und seit 1.8.2013 ist die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare gestattet (jedoch mit Einschränkungen).
In diesem Sinne wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen.
(Alle Informationen stammen aus dem Internet; hauptsächlich von Wikipedia, gestützt durch diverse andere Quellen. Ich kann die Richtigkeit dieser Informationen nicht vollkommen gewährleisten und bitte um Entschuldigung, wenn sich irgendwo Unsinn eingeschlichen hat.)
Was kann ich dir nur sagen, wenn ich meine Tochter ansehe? Ich wüsste nicht, wie ich sie mehr lieben könnte, wenn sie mein eigenes Fleisch und Blut wäre. Hübschere Gene hat sie allemal bekommen, als ich sie ihr je hätte geben können, doch ihre Intelligenz überrascht mich immer wieder aufs Neue. Es scheint als wäre ihr Verstand brillant und kristallklar, eingewickelt von ihrem Charme und ihrer Liebenswürdigkeit.
Nur manchmal frage ich mich: kann mein Mädchen glücklich werden?
Sie hat manchmal solche Angst vor dem Leben. Sie hat Angst vor dem Tod und deswegen hat sie Angst vor dem Leben. Keine Risiken. Keine Gefahren. Für immer und ewig, das ist mein Mädchen. Ich kann es verstehen, wie könnte ich auch nicht? Sie hat jung ihre Eltern verloren und jetzt wird sie mich verlieren. Das verändert Menschen.
Ich wünschte mir nur, sie würde eine Frau finden, die sie liebt, die immer bei ihr ist, die sie in den Arm nimmt, wenn Ayleens Ängst überhand zu nehmen drohen. Ich will nicht, dass mein Kind Angst hat. Ich will, dass sie immer glücklich ist, immer beschützt, immer in Sicherheit.
Sie ist stark, ich weiß das. Ich weiß es so gut, wenn ich an sie denke, wie sie sich aufrecht hält, so stolz, so beeindruckend. Aber ist ihre Stärke genug?
Auszug aus Vera Rosenthals Tagebuch
Silvy schlüpfte aus ihren Arbeitsschuhen und ließ ihren Rucksack auf den Boden fallen. Feiner Schweiß bedeckte ihren Körper und brachte nicht nur ihr beiges Tanktop dazu unangenehmen zu kleben, sondern auch Sägespäne, die sie bei der flüchtigen Katzenwäsche nach der Arbeit nicht losgeworden war. Sie fand es toll Tischlerin zu sein - bis auf dieses unerträgliche Jucken, das der feine Holzstaub gemischt mit Schweiß und Dreck auf ihrer Haut verursachte. Und sie könnte schwören, dieser Staub versteckte sich überall, selbst wenn sie sich schon geduscht hatte.
„Schatz?“, rief sie in die
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Sophia Anna Csar
Bildmaterialien: Mewa S.
Tag der Veröffentlichung: 02.04.2014
ISBN: 978-3-7368-8389-5
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