Prolog
"Ach mist! Heute ist die Abschlußprüfung…“, murmelte ich "Jetzt muss ich aber üben!“
Als plötzlich Salvia zu mir kam. "Hey Aquila.“ Versuchte sie mich abzulenken?
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, es war unser Lehrer. Was für ein Pech, es
war Zeit für die Prüfung. Alle Fragen verwirrten mich, ich wusste nichts.
Als die zehn Minuten vorbei waren, hatte ich noch keine Frage beantwortet.
Die Zettel lösten sich auf und alle Engel verließen den Raum, selbst ich.
Ich ging in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Das war ein Tag. Nach einigen Minuten schlief ich ein. Eine Traumlose Nacht.
Der Wind wehte durch mein offenes Fenster und wehte viele verschiedene Arbeiten, Blätter und
anderes Schulmaterial weg. Am nächsten Morgen wurde ich geweckt, von meinem Lehrer: "Aquila aufwachen!“ Er schüttelte mich brutal, bis ich wirklich aufstand. "Du wirst im Gerichtssaal schon erwartet!“, schrie er. Erwartet? Weswegen? Ich kleidete mich schnell ein und machte mich auf den Weg zum Gerichtssaal, es waren nur zwei Räume weiter. Im Gerichtssaal wurde ich bereits erwartet.
"Aquila, komm nach vorne.", ertönte eine Stimme aus dem Gerichtssaal.
Nichts ahnend ging ich mit langsamen Schritten den langen Weg entlang.
"Ja?", fragte ich mit meiner leicht heiseren Stimme. "Du bist der Einzigste der unsere Engelsschule nicht bestanden hat, dass heißt du hast nicht die Ehre ein Engel zu sein. Deswegen nehmen wir dir deine Kräfte, Flügel und den heiligen Schein, bis du es beweisen kannst, dass du ein richtiger Engel bist.", sagte der Richter. "A-aber ohne den Engelsmerkmalen bin ich doch gar kein E-engel.", murmelte ich. "Doch, jeder ist ein Engel, man muss nur wissen wie.", meinte der Richter während er langsam den Saal verlies. Ich blieb stehen und schaute auf den riesigen Spiegel, der immer hinter dem Richter steht.
Keine Flügel und keinen heiligen Schein, was war ich überhaupt? Ein Niemand!
Ich hatte nichts wofür es sich lohnte weiterzuleben. Oder doch? Ich wusste es nicht.
Meine Kinnlangen, dunkel braunen Haare wurden nicht mehr von meinem goldenem heiligen Schein erleuchtet, meine wunderschönen weißen Flügel kamen nicht mehr zur Geltung, da ich keine mehr besaß. Mein durchtrainierter Körper kam trotz keiner Flügel und ohne heiligen Schein durch mein enges weißes T-Shirt zum Vorschein. Irgendwie gefiel mir mein jetziges Aussehen, obwohl es anders war. Komisch. Als sich plötzlich ein blauer Kreis um mich schloss, war es mir klar, jetzt geht es Richtung Erde. Er wurde immer stärker und stärker bis er in die Luft stieg. Für einen Moment sah ich nur blau vor meinen Augen, doch zehn Sekunden später fühlte ich Boden, ich konnte meine Augen öffnen, dass tat ich auch. Ja, dass war sie, die Erde. Vorher sah ich sie nur von oben, vom Himmel.
Kapitel 1
Der Rasen, die Straße und die Bäume. Schon immer faszinierten sie mich, doch jetzt hab ich sogar welche vor mir, früher konnte ich sie nur von oben betrachten, aus dem Himmel oder sie in Büchern sehen, doch da waren sie ganz anders abgebildet und anders beschrieben. Die Straße auf der ich stand schien alt zu sein, da sie viele Löcher hatte, aber sind die Straßen alt wenn da Löcher drinn waren? Und wenn ja, wie kamen dann die Löcher rein? Von weitem konnte man den Anfang einer Stadt sehen, schon immer wollte ich eine sehen, aber was würde mich da erwarten? In Geschichten und Büchern las ich, dass es da Ungeheuer geben würde, stimmt das? Ich wusste es nicht. Trotz all der Geschichten machte ich mich auf den weg zu dieser Stadt. Zwar war mir nicht klar was mich dort erwarten würde, aber sonst wüsste ich auch nicht was ich machen sollte. Ein Nichts war ich, da ich meinen Engelstatus verloren hatte.
Doch, jeder ist ein Engel, man muss nur wissen wie, das waren die letzten Worte des Richters als er den Saal verlies. Was meinte er damit? Ich wusste es nicht. Schritt für Schritt ging ich auf die Stadt zu, es war ein nicht gerade langer Weg zur Stadt, ich ging an vielen Bäumen, Wiesen und Seen vorbei. Traumhaft. "Wäre ich hier schon früher gewesen…“, träumte ich vor mich hin. Die Stadt kam ich immer näher, zu schnell dachte ich mir, aber ich war hier nicht im Himmel. Hier konnte alles anders sein. Trotz dieses kurzen Weges war ich erschöpft. "Hätte ich nur meine Flügel…”, murmelte ich. Ohne nach vorne zu schauen, starrte ich in die Umgebung. Sie war nicht so wie im Himmel, sie war anders. Andere Seen, andere Pflanzen alles war anders. Auf einmal stolperte ich über eine Wurzel, "Warum wachsen hier bloß solche Pflanzenranken?“, fragte ich mich und auf meinem Knie entstand eine Wunde, die anfing zu Bluten. "So etwas passiert immer mir…“, murmelte ich. Ich setzte mich hin und betrachtete die Gegend. Der Himmel war mit Wolken bedeckt, als ich dort oben war, gab es da nur Sonne oder klaren Himmel. Die Pflanzen besaßen mehr Grün als Farben, bei uns gab es fast nie Grün. Die Pflanzen Allgemein hatten eine ganz andere Form als diese. Es gab einen gräsernen Boden mit einer Straße aus Stein. “Viel grüner als bei uns.“, murmelte ich vor mich hin. Alles war viel schöner. Ich stand auf und machte ich auf den Weg, ein Schild hing an der Straße “Nur noch 200 Meter bis nach Arkana.“, las ich vor. Ob 200 Meter viel waren, wusste ich nicht, also ging ich einfach weiter. Es wuchs hier sehr viel, mehr als im Himmel und warum? Ich glaubte es gab keinen Grund. Einen kurzen Augenblick später sah ich schon die Stadt, sie war groß und schön altertümlich. Das Altertümliche machte sie irgendwie besonders. Ich betrat die Stadt und sah mich verwundert um. So viele Menschen hatte ich noch nie gesehen. Alle gehen freundlich miteinander um, so sah es jedenfalls aus, ob es stimmte? Ich trat weiter in die Stadt und sprach einen der Leute an: “Hallo Fremder, wissen sie wo ich hier bin?“
“Geh weg!“, brüllte er mich an, er war doch nicht so nett wie er aussah. Waren alle Menschen so? Waren das die Ungeheuer die in Städten hausen sollten? Gibt es auch nette Bewohner, wie im Himmel? Doch dann kam eine Frau auf mich zu: “Hallo, ich bin Melody und bin neu in der Stadt und du?“, fragte sie höflich. “Ich, ehm.. Ich bin neu hier… mein Name ist Aquila.“, murmelte ich. “Warum so schüchtern?“, fragte sie erfreut. “Ich, ehm.. bin nicht schüchtern..“, murmelte ich viel leiser als zuvor. “Naja…“, seufzte sie. Als Melody mir an den Arm packte, war ich ein wenig nervös. “Komm mit.“, sagte sie, während sie meinen Arm mitzog. Wohin gingen wir? Was tat sie da? Irgendwie fand ich es schön mit ihr durch die Stadt zu gehen, doch hatte ich auch ein bisschen Angst. Sie zog mich in einen Wald, der wunderschön war, die Blätter waren grün da es Sommer war. Wusste sie dass ich die Natur liebte? “Siehst du? Dahinten, das Holzhaus, es ist meins. Ich wohne da im Moment.“, sagte sie während sie auf ein Holzhaus zeigte. “Schönes Häuschen.“, meinte ich. “Und wo wohnst du?“, fragte sie, während sie mich komisch anstarrte. “Ehm… Nirgendwo...“, seufzte ich. Sie starrte mich einen Moment lang an. “N-Nirgends?“, fragte sie schockiert. “Ja, warum so schockiert?“, entgegnete ich. “Nichts.. aber wie, wie kann man nirgends wohnen? Das, es ist doch…“, sie schaffte es nicht ihren Satz zu Ende zu bringen. Was war mit ihr los? So ein komisches Verhalten habe ich noch nie gesehen. Ist es wirklich so schlimm ohne Wohnung? Doch plötzlich fiel mir etwas ein: “Hast du damit schon Erfahrungen, oder warum so schockiert?“ Melody blickte stumm zu mir hoch. “Ja… aber, das war einmal…“, murmelte sie traurig. War es wirklich so schlimm ohne Wohnung zu leben? Oder wollte sie mir nur Angst machen? Wenn ja, dann hatte sie es nicht geschafft, das Einzigste das mir gerade Angst machte, war sie selber. Ich wich Vorsichtig zwei Schritte zurück. Sie drehte sich zurück und guckte mir in die Augen, sie hatte wunderschöne blaue Augen und ihre langen braunen Haare schmiss sie um sich. Solch eine Schönheit hatte ich im Himmel nie erblicken können und diese war mir entgegen gelaufen, war es Schicksal? Durch ihren leeren Blick war mir ganz mulmig. Melody kam einen Schritt vor und hielt meine Hand. “Was ist los?“, fragte sie ängstlich. “Was war so schlimm daran keine Wohnung zu besitzen?“, neugierig blickte ich ihr in die Augen. “Das werde ich dir nicht verraten…“ Eine Träne streifte durch ihr Gesicht während sie zu Boden fiel. Ich kniete mich hin und versuchte mit ihr zu reden: “Melody, was ist los, geht es dir gut?“ Aber nur ein leichtes stöhnen verlies ihren Mund. Ich wusste nicht was ich in diesen Moment tun sollte, ahnungslos rannte ich los, Richtung Stadt, aber meine Gedanken blieben bei ihr, deswegen rannte ich zurück. Ich gab ihr einen kurzen leidenschaftlichen Kuss auf ihre zarten roten Lippen. Wow. Einen Augenblick ließ ich meine Augen geschlossen, öffnete sie aber wieder. Wenige Sekunden später öffnete Melody ihre Augen wieder. “Was war los?“, fragte sie ahnungslos.
Tag der Veröffentlichung: 09.08.2010
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