„Papa, nicht!“
Er hatte wieder einmal zu viel getrunken. Ich rieb meine schmerzende Wange. Mein Papa schlug mich oft. Er war Alkoholiker und sehr gewalttätig. Ich war 12 und verstand es noch nicht, was in unserer Familie so falsch lief. Mama kauerte hinter dem Sofa und weinte laut. Papa hatte sie bereits blutig gedroschen. So hatte er für mich nicht mehr so viel Kraft übrig. Er hob mich dennoch am Kragen in die Luft. Mir wurde für einige Sekunden die Luft abgeschnürt. Mit einem letzten Kraftaufwand wurde ich gegen die nächste Wand geschmissen. Mein Hinterkopf schlug hart auf. Mir entfleuchte ein Schmerzensschrei. Mein Kopf dröhnte. Ich rieb kräftig an der betroffenen Stelle. Papa verließ ausdruckslos das Haus, um in einer Kneipe weiterzutrinken. Nun war es still im Wohnzimmer. Nur meine Mama schluchzte unaufhörlich. Ich konnte sie nicht sehen, weil ich mich auf der anderen Seite des Sofas befand. Als das Dröhnen in meinem Kopf nachließ, wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und ging schwankend ins Badezimmer. Im Spiegel sah ich meine blutende Lippe und meine geschundenen Wangen. Auch am Hals waren leichte Schürfwunden zu erkennen. Ich wusch mir das Blut ab, putzte mir die Zähne und ging in den Flur. Mama weinte noch immer bitterlich. Dann ging ich schlafen, ohne einen weiteren Gedanken an das Geschehene zu verschwenden. Es war doch jeden Tag das Gleiche. Es erschien mir normal, so behandelt zu werden. Ich hatte es in meinem Leben nicht anders kennen gelernt. Dennoch viel es mir von Zeit zu Zeit schwer, meine Situation hinzunehmen, ohne wahnsinnig zu werden. Ich hatte fast mein ganzes bisheriges Leben in unserem kleinen, runtergekommenen Haus verbracht. Das Haus verlassen durfte ich nur ab und zu, um im anliegenden Wald zu spielen. Ich war abgeschottet von der Außenwelt. Niemand wusste, dass es mich gab. Wir hatten weder Computer noch Fernseher. Nicht einmal ein Telefon. Mama hatte einen schweren Job, um mich zu ernähren und Papas Alkohol zu bezahlen. Papa war so gut wie nie zu Hause und wenn doch, dann hatte er meistens verdammt schlechte Laune. Ich wirkte vielleicht, als würde ich alles locker wegstecken, dabei hatte ich nur notgedrungen eine Schutzmauer um mich herum errichtet, damit ich die Schläge nicht fühlte und nicht zu sehr an der fehlenden Zuneigung litt. Papa hat immer gesagt, wenn jemand irgendetwas erführe, müsse Mama sterben. Ich wusste nie genau, was er meinte, aber ich blieb still. Ich hatte meine Mama schon irgendwie gern, auch wenn sie nie wirklich anwesend war. Sie zeigte nur Gefühle, wenn Papa sie schlug. Ich schaffte es bald, meinen Kopf zu leeren und schlief ein.
Am Morgen weckte mich die Sonne durch das Fenster. Es gab in meinem Zimmer nichts, um es abzudunkeln. Mein Kopf schmerzte noch immer und mir war leicht schwindelig. Ich setzte mich auf. Eine Ratte flüchtete von meiner alten Matratze weg. Ich streckte mich, wobei mir alles weh tat, gähnte und grinste übers ganze Gesicht. Schnell zog ich mich an, putzte mir die Zähne, kämmte mir die Haare und griff mir meinen kleinen Spielball, mein wertvollster Besitz. Im Flur stand eine große alte Uhr. Es war noch früh, 7 Uhr. Perfekt. Papa war meist frühestens gegen Mittag wieder zu Hause. Ich hatte also noch viel Zeit, für die schöne Sache in meinem Leben. Ich rannte zurück in mein Zimmer, riss mein Fenster auf und sprang hinaus. Papa wusste nicht, dass das Schloss seit langem kaputt gewesen war. Ich landete weich im hohen ungemähten Gras. Die Sonne war schon recht warm. Eine Jacke besaß ich nicht, deshalb fror ich leicht. Es war mir egal. Ich rannte los, durch den Wald, scheinbar ziellos, bis zu unserem Treffpunkt. Die ganze Woche über hatte ich sie nicht gesehen, weil sie zur Schule ging. Doch nun war Samstag. Da saß sie. Mein Engel. Meine einzige und beste Freundin. Meine Sadie. Sie saß auf dem großen Baumstumpf, der seit Jahren unser geheimer Ort war. Niemand wusste von unseren Treffen. Als sie mich sah, strahlte sie auf in vollkommener Freude. Es überschwemmte mich mit Energie. Ich rannte auf sie zu und fiel in ihre offenen Arme. Dann weinte ich laut und erlösend los. Ein wöchentliches Ritual. Sie war so jung wie ich und doch ersetzte sie mir alles, was ich niemals hatte. Eine sorgende Mutter, eine beste Freundin, jemand, der mich liebte und sich jedes Mal aufs Neue über meine Existenz freute.
„Lizzy, ich habe hier was für dich.“
Voller Vorfreude starrte ich die Tüte an, in welcher Sadie eilig herumkramte. Ich wischte mir die Tränen weg. Was sie da für mich hervortat, verschlug mir fast den Atem. Ein riesiger Lollipop. Ich fiel ihr noch einmal um den Hals. Sie ließ mein Geschenk fast auf den Waldboden fallen.
„Freust du dich, ja?“
Ich nickte nur und begann gierig, an dem süßen Zucker zu schlecken. Sadie lächelte zufrieden.
Sie stellte niemals Fragen über die Prügel oder solche Sachen. Sie wusste auch so, was bei mir zu Hause vor sich ging. Sie behielt seit Jahren alles für sich und war einfach nur bedingungslos für mich da. Sie war das Standbein, dass mich davor bewahrte, entgültig zusammenzubrechen. Wenn Papa mich prügelte, war es ihr Gesicht, dass ich mir vor Augen rief. Ihr freudiges Lächeln, wenn sie mich am Ende einer Woche wiedersah. Einmal war sie in den Ferien 3 Wochen lang im Urlaub gewesen. Diese Zeit hatte ich nur halb tot überstanden. Meine Kraft reichte ohne sie einfach nicht aus, um am Leben zu bleiben.
„Du hast ja den Ball mitgebracht, wollen wir damit spielen?“
Ich nickte und packte den Lolli vorsichtig zurück in die Tüte. Dann gingen wir ein Stück, bis auf eine ganz kleine Lichtung. Sie reichte, um uns den Ball zuzukicken, den natürlich auch sie mir geschenkt hatte. Mein allerliebstes Geburtstagsgeschenk. Papa hatte ich damals gesagt, ich hätte ihn im Wald gefunden. Wir lachten und spielten. Ich schöpfte neue Lebensfreude. Jedes Wochenende musste mein Lebenskraft-Tank neu von ihr aufgefüllt werden. Ich liebte sie. All meine Liebe war nur für die reserviert.
Nach ein paar Stunden Rumgetolle waren wir außer Atem und lagen zusammen im Gras, Hand in Hand. Ihre Körperwärme war tröstend und gab mir Geborgenheit.
„Du, Lizzy.“
„Ja?“
„Ich weiß, ich soll darüber nicht reden, aber dein Papa...“
Mein Lächeln verschwand. Ich wollte jetzt nicht an zu Hause erinnert werden.
„Ich will dir endlich helfen. Es geht dir schlecht.“
„Nein Sadie. Er wird sie töten.“
Wir schwiegen und starrten in den Himmel. Plötzlich begann sie, mich durchzukitzeln. Ich lachte aus voller Kehle und verstand, dass es ihr leid tat, von dem Thema angefangen zu haben. Schnell tat mir der Bauch weh. Ich war so viel Lachen nicht gewohnt.
„Ich muss zurück.“
Die innere Unruhe, die sich in mir breit machte, bedeutete mir, schnell nach Hause zu laufen.
„Okay.“
Wir umarmten uns fest. Dann lief ich los, die Tüte mit dem Lolli in der Hand. Wie jedes Mal schossen die Tränen über mein Gesicht. Es tat so weh, Sadie zu verlassen. Als würde ich vom Himmel in die Hölle hinuntergestoßen. Am Haus angekommen, stieg ich schnell durchs Fenster ein, versteckte die Tüte unter meiner Matratze und setzte mich völlig außer Atem aufs Bett, gerade noch rechzeitig. Ich hörte die Haustür zuknallen. Mein Körper spannte sich an. Mir wurde übel. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Angestrengt lauschte ich. Dann begann ich zu zittern. Die schweren, unregelmäßigen Schritte von Papa näherten sich meiner Zimmertür. Er musste sehr betrunken sein, bei dem unsicheren Gang. Ich hatte Angst. Die Schritte gingen vorbei. Einen Moment später hörte ich Mama aufschreien. Papa zwang sie wohl im Schlafzimmer wieder zu irgendwas. Sadie hatte mir gesagt, das nenne man Vergewaltigung. Ich riss die Tüte aus ihrem Versteck und stopfte mir den Lolli so weit es ging in den Mund, um ihn nicht mehr festhalten zu müssen. Dann hielt ich mir mit aller Kraft die Ohren zu und schloss die Augen. Angestrengt versuchte ich, nur noch den süßen Geschmack wahrzunehmen. Irgendwann, als ich schon völlig passiv geworden war, spürte ich einen schmerzhaften Ruck und begann nach Luft zu schnappen und zu würgen. Papa war, von mir unbemerkt, in mein Zimmer gekommen. Mit einer blutverschmierten Hand drückte er mir den Lolli in den Hals, sodass ich keine Luft mehr bekam. Ich versuchte, seine Hand wegzudrücken, doch er blieb eisern.
„Du kleines Miststück. Du hast also doch Kontakte. Du weißt ja, was das bedeutet.“
Mir fuhr Entsetzen in die Glieder. Langsam wurde mir schwarz vor Augen. Meine Lungen schmerzten.
Als ich wieder zu mir kam, war es bereits dunkel draußen. Mein Hals schmerzte entsetzlich. Schnell verließ ich mein Zimmer, um etwas Wasser zu trinken. Wie ich da so am Wasserhahn stand, viel mir wieder ein, was Papa gesagt hatte. Voller Angst sah ich in Mamas Zimmer. Sie war nicht dort. Ein schlechtes Zeichen. Mein Herz schlug rasend schnell. Ich sah ins Wohnzimmer und sank auf die Knie. Mama lag auf dem Sofa. Ihr Kopf hing von den Polstern herunter und starrte mich mit blasser Haut und ausdruckslosen Augen an. Sie war tot. Ich starrte in diese Augen. Sie starrten zurück. Wie gefesselt sah ich sie an und konnte meinen Blick nicht abwenden. Mamas Tod war mir egal. Ich war nicht traurig. Ich wusste aber, dass Papa jetzt nur noch mich hatte zum Quälen. Und vielleicht würde er diese Vergewaltigung nun auch an mir machen, wo er sonst niemanden mehr dafür hatte. Eine unbändige Angst stieg in mir auf. Ich ging ins Badezimmer und übergab mich. Dann putzte ich mir die Zähne und ging ins Bett. Ich dachte nach. Vielleicht sollte ich abhauen. Papa hat immer gesagt, dass das keinen Sinn habe und dass er alle umbringen würde, denen ich außerhalb dieses Hauses begegne. Nun wusste ich ja, dass das keine leeren Versprechungen waren. Ich wollte nicht für den Tod anderer Menschen verantwortlich sein. So dachte ich noch, bis mir Sadie in den Sinn kam. Ich würde jetzt noch mehr aufpassen müssen, weil Papa wusste, dass ich jemanden treffe. Ich sollte am nächsten Tag nichts riskieren und gar nicht hingehen. Vielleicht kurz hingehen, um Bescheid zu sagen, dass ich sie eine Weile nicht mehr sehen dürfe. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Ich wurde wieder früh von der Sonne geweckt. Zur Sicherheit sah ich nach, ob Papa auch wirklich nicht zu Hause war, dann machte ich mich auf den Weg. Sadie war noch nicht da, also setzte ich mich auf den Baumstumpf und wartete. Und wartete... Minuten, Stunden... Als die Sonne hoch am Himmel stand, hatte ich bereits bitterlich geweint. Sie würde nicht mehr kommen und ich musste zurück. Ich nahm es ihr nicht übel. Schließlich kommt auch mal etwas dazwischen. Also lief ich, ohne Freude verspürt zu haben, zurück zum Haus. Ich weinte noch weiter, bis Papa nach Hause kam. Er betrat direkt mein Zimmer, schmiss mich auf die Matratze und begann, mir die Kleider vom Leib zu reißen. Ich versuchte, mich zu wehren. Zwecklos. Er fesselte meine Hände aneinander, mit dünnem Garn. Es schnitt in meine Haut. Nun konnte ich mich gar nicht mehr wehren. Papa zog seine Hose aus und schmiss sich auf mich. Ich versuchte noch einmal, ihm eine Kopfnuss zu verpassen, doch er wich aus. Dann hielt er meinen Kopf fest. Ich gab auf und aktivierte meinen Schutzwall, kurz bevor mir ein stechender Schmerz durch den Unterleib fuhr. Mein Herz raste bis zum Anschlag. Ich biss tapfer die Zähne zusammen und starrte an die Decke. Papa bewegte sich vor und zurück und mit jedem Stoß schien er mich ein weiteres Stück weit zu durchbohren. Er begann laut zu stöhnen. Kurz bevor er fertig war, schien er meinen Kopf zu zerquetschen, so stark presste er ihn in die Matratze. Er nahm ein Messer, schnitt meine Fesseln auf und verließ den Raum. Augenblicklich begann ich laut zu weinen. Das war noch um einiges schlimmer, als Prügel. Ich konnte nur an Sadie denken. Das war zu viel. Das würde ich auf Dauer nicht aushalten. Ich schaute an mir herunter. Zwischen meinen Beinen war ich blutverschmiert. Papa verließ erneut das Haus. Ich ging vorsichtig und unter starken Schmerzen ins Badezimmer, um mich zu waschen. Dennoch fühlte ich mich schmutzig, wie nie.
Diese Woche musste ich jeden Tag Prügel und Vergewaltigungen über mich ergehen lassen. Am Ende der Woche lag Mama immer noch auf dem Sofa, stinkend und voller Ungeziefer. Samstagmorgen ging ich noch vor Sonnenaufgang an unseren Treffpunkt. Sadie war noch nicht da. Kein Wunder, es war ja fast noch völlig dunkel. Zitternd saß ich auf dem kalten, nassen Holz und rieb mir die Schultern, um meinen Körper ein wenig warm zu halten. Nach einiger Zeit beobachtete ich die ersten schwachen Sonnenstrahlen dabei, wie sie ganz allmählich das Laub der Baumkronen durchbrachen. Es war wunderschön. Ich weinte leise vor dieser Schönheit und diesem erdrückenden Frieden. Dann sah ich sie. Quietschfidel hüpfte sie pfeifend zwischen den Bäumen hindurch. Das Lichterspiel tanzte auf ihrer Haut und in ihren Haaren. Sie hatte einen Korb dabei. Mir lief bereits das Wasser im Mund zusammen. Ich stand auf und rannte ihr entgegen. Die ersten Freudentränen traten hervor. Sadie ließ den Korb fallen, um mich aufzufangen. Ich warf sie um und dann lagen wir da. Ich lachte und weinte. Sie hielt mich fest an sich gedrückt. Ich hörte ihren beruhigenden Herzschlag. Nachdem ich ausgeweint hatte, gingen wir zu der kleinen Lichtung und breiteten eine Picknickdecke aus.
„Sadie, ich muss dir was sagen.“
„Was denn?“
Wir setzten uns und ich nahm ihre Hand.
„Heute sehen wir uns zum letzten Mal.“
Sadie starrte mich verständnislos an. Die ersten Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Aber du bist meine beste Freundin.“
„Papa hat den Lolli gesehen. Er weiß, dass ich mich mit jemandem treffe. Mama ist schon tot.“
Ein Ausdruck der Angst mischte sich in ihre feuchten Augen. Ich schluckte schwer.
„Ich will nicht, dass er dich tötet.“
Jetzt begann sie bitterlich zu weinen. Ich nahm sie in den Arm.
„Lass uns das Essen noch genießen. Dann muss ich für immer weg bleiben.“
Sie konnte nicht antworten, aber ich wusste, dass das Ende unserer Treffen nun besiegelt war. Tränenverschmiert holte Sadie einen Schokomuffin aus dem Korb, mit einer Kerze darauf. Sie nahm ein Feuerzeug und zündete sie an.
„Wünsch dir was.“
Fragend sah ich sie an. Sie lächelte.
„Alles Gute.“
Da viel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hatte Geburtstag. Nun war ich 13 Jahre alt. Ich wurde so traurig wie nie. Unter Schluchzen schloss ich die Augen und pustete. Mein einziger Wunsch: weiter mit Sadie zusammen sein zu können. Ich wünschte es mir ganz fest, mit aller Kraft. Dann öffnete ich die Augen wieder. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus. Ich starrte Sadie an, mit den großen Fingern meines Vaters um ihren Hals. Dann schrie ich. Ich schrie aus unbändiger Wut. Verzweifelt starrte Sadie mich an. In ihrem Gesicht die Todesangst. Sie versuchte, sich zu befreien und kratzte Papas Hände blutig, doch sie ließen nicht nach. Ich sprang auf Papa zu und schlug auf ihn ein, immer noch schreiend. Ich war rasend. Mein Herz schlug unmenschlich schnell. Mir wurde schlecht. Ich riss an Papas Armen, wollte Sadie von ihnen befreien, biss ihn, trat ihn, er rührte sich kein Stück. Sadie zappelte um ihr Leben und röchelte. Als ich merkte, dass ihre Bewegungen nachließen, stellte ich mich vor sie und nahm sie in den Arm.
„Danke, mein Engel.“
Und noch während das Leben bereits aus ihren Augen verschwand, lächelte sie. Sie lächelte so friedlich, dass ich keinerlei Schuld verspürte. Ein letztes Mal küsste ich sie auf die Stirn, dann ließ Papa sie fallen und ging. Ich saß neben ihr. Neben meinem Leben. Mein rettendes Standbein brach. Ich fiel zur Seite. Nun hatte ich jeden Halt verloren und doch war ich glücklich. Mein Herz schmerzte. Ich weinte. Ohne meinen Engel, ohne meine Stütze, ohne mein Standbein hatte mein Leben keinen Sinn mehr. Ich lag neben ihr und strich lächelnd eine Haarsträhne aus ihrem friedlichen Gesicht. Ich hatte keine Angst. Ich hatte mir gewünscht, dass wir weiter zusammen sein können. Gleich würde ich wieder bei ihr sein und das standhafter und lebendiger als je zuvor. Mein Herz brannte wie Feuer. Dann starb auch ich im Wald, auf unserer kleinen Lichtung, Hand in Hand mit meinem Engel.
Texte: copyright by M. K.
Tag der Veröffentlichung: 08.06.2009
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