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Das Schlosshotel

 

 

Das Schlosshotel

 

 

 

 

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig.

 

 

 

 

 

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Schon seit Wochen fühle ich mich schlapp und antriebslos. Ich habe so rein gar keine Lust mehr, irgendetwas zu unternehmen. Hobbys habe ich schon lange keine mehr, Freunde so gut wie keine und Freizeit ist ebenfalls sehr knapp bemessen. Ich lebe nur noch für meinen Beruf. Dabei hatte ich mir geschworen, dass es mir anders ergehen würde als so vielen anderen Kollegen, die sich völlig aufgerieben und dabei auch Familie und alles andere vernachlässigt haben.

Leider muss ich mich jetzt selbst in diese Kategorie zählen. Die vierundzwanzig Stunden Notfall-Schichten, anschließend der Bereitschaftsdienst. Dann ein oder zwei Tage frei und die ganze Chose von vorne.

Ich bin Notarzt, mit Leib und Seele, doch ich habe nicht auf mich selbst geachtet. Sollte ich eine Eigendiagnose machen, würde ich Burn-Out feststellen und dringend zu Veränderungen und einer Therapie raten.

Seufzend stehe ich auf dem Balkon und starre in die Abenddämmerung, beobachte die Sonne beim Schlafen gehen. Meine Batterien sind leer, gar keine Frage, aber wie soll ich sie wieder aufladen? Ein guter Fick wäre kein schlechter Anfang, aber wo einen Kerl auftreiben? Schon seit Monaten herrscht bei mir Flaute, da ich nur an die Arbeit gedacht habe. Ja, ich hätte nach Schichtende in einen Club gehen können, aber ich konnte oft nicht abschalten.

Resigniert drehe ich mich um, trotte ins Wohnzimmer und setze mich auf die Designercouch, die ich mir in einem Anfall von Kaufwut geleistet habe. Schick ist sie, bequem auch, benutzt wird sie allerdings fast gar nicht.

Das Handyklingeln reißt mich aus den trüben Gedanken. Bitte nicht wieder ein Ausfall auf Arbeit! Ich habe heute noch nicht geschlafen, bin erst seit einer Stunde daheim. Mit zitternden Fingern grapsche ich das Teil vom Tisch und gucke auf das Display. Es ist Mark, wie ich erleichtert feststelle. Mein bester Kumpel seit Kindertagen.

„Hey, alles klar? Du bist ja mal erreichbar!“ Er lacht mir aus der Leitung entgegen. Still lächelnd lausche ich ihm, wie er von Freunden und der Familie erzählt. Mark ist genauso schwul wie ich, allerdings hat er ein erfülltes Sexualleben, im Gegensatz zu mir. Er ist einer der wenigen, die trotz Zeitmangels meinerseits immer noch zu mir stehen.

Ehe ich mich vergucken kann, klage ich Mark mein Leid. Er lauscht, unterbricht mich kein einziges Mal. Es tut so gut, endlich mal mit jemand anderem darüber zu reden.

„Ich weiß, was dir guttun würde. Du hast doch in zehn Tagen Urlaub, wenn ich mich richtig erinnere?“, fragt er.

Ich nicke, bis mir einfällt, dass er das ja nicht sehen kann. „Ja, habe ich“, sage ich und bin gespannt, was er sich vorstellt. Doch er lacht nur. „Vertraust du mir? Dann überlass mir die Planung!“

Ich bin einverstanden. So muss ich mich wenigstens nicht damit rumschlagen. Kurz darauf verabschiedet er sich und legt auf.

Zehn Tage später tigere ich nervös in meiner Wohnung auf und ab. Die Tasche ist bereit, auch eine Badehose und Badeshorts habe ich auf Marks

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: R.C.Bluesween
Bildmaterialien: Fotolia-© Jasmin Merdan - Fotolia.com / privat
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2015
ISBN: 978-3-7368-9733-5

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Story ist bereits in drei Teilen in den Anthologien der HomoSchmuddelNudeln erschienen.

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