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Prolog:

Das Glück liegt auf der Straße. Das Glück liegt auf der Straße. Immer wieder wiederholte ich diese 6 Wörter- und niemals verstand ich den Sinn dieses Satzes.
Tja, bis zu dem Tag. Aber dazu kommen wir später.
Ich fröstelte, obwohl es ziemlich warm war. Meine Augen schlossen sich...und ich stellte mir vor wie ein Leben in einer Wohnung wäre- ein normales Leben. Ich sehnte mich nach dieser Normalität, die andere Menschen nicht schätzten, sondern für selbstverständlich empfanden.
Ein Leben auf der Straße war nicht einfach, ich empfand es nur als Last.
Meine verbleichte, alte Hose rutschte herunter, als ich mich unter der Brücke setzte. Meinen Stammplatz, mein Stammplatz seit nun fast 14 Jahren.
Der Regen platschte auf mich hinab, die offene Brücke war im Regen kein wirklicher Schutz. Mein schwarzes Haar war noch dunkler als sonst und tropte. "Mistwetter", fluchte ich. Und dann begann es, so richtig zu regnen. Es goß wie aus Eimern, direkt auf mich hinab.

1. Kapitel

Nach dem ich den Regen- klitschnass und nicht gerade unbeschadet- überstanden hatte, begann auch schon die nächte Übelkeit im wahrsten Sinne des Wortes auf mich zuzukommen. Ein sturzbetrunkener, älterer Mann kam lallend auf mich zu und zeigte mir seine Faust. "Hau ab", befahl er rau.
Sofort erhob ich mich und ging wieder auf das Zentrum der Stadt zu, während der Mann sich setzte und seine letzten Cents zählte, die er nicht für Alkohol ausgegeben hatte.
Dieser Mann war Kohol, zumindest nannten ihn die Leute so, weil er immer betrunken war und niemand seinen wahren Namen kannte. Wahrscheinlich hatte er einen älteren Namen, der sehr kurz war, soetwas hatte jedenfalls sei ehemaliger Freund gesagt, der ebenfalls auf der Straße lebte.
Wie fast jeder hier in der Gegend. Und wieder drohte etwas, mich zu provozieren. "Na, Tussi", begrüßte mein ehemaliger Stiefvater mich- er war es der mich auf die Straße gebracht hatte. Er hatte meine Mom erpresst und dann hatte er das Geld für Alkohol ausgegeben- meine Mom war im Krankenhaus an einem Magengeschwür gestorben. Er war darauf aus, mich fertig zu machen. Ich sah ihn wütend an. "Lass mich in Ruhe", fauchte ich. Langsam schritt ich weiter, versucht ihn einfach zu ignorieren. Auch wenn es nicht ganz einfach war, schaffte ich es, ihn nicht zu beachten. Doch er ließ nicht locker "Bleib doch hier, Süße". Wieder schritt ich weiter, meine Hose verrutschte und gab nun Blickgelegenheit auf meinen Hintern. Eilig zog ich sie hoch und ging weiter Richtig Zentrum.
Der Rest des Nachmitttags verlief ohne große Ereignisse und ich konnte mich fast wieder beruhigen, doch mein Herz schlug immer noch heftig und ich hatte Angst, dass mein Stiefvater mich verfolgen könnte. Tränen schossen mir in die Augen und ich begann zu weinen, allerdings konnte man dies nach wenigen Sekunden gar nicht mehr "Weinen" nennen, hyterisches Heulen hätte es besser getroffen. Ich musste schluchzen, mir wurde heiß und mein Gesicht war vom Heulen plitschnass. Jemand tippte mir auf die Schulter. "Ja", meinte ich und unterdrückte meine Tränen. Und das sah ich ihn, in seiner ganzen Schönheit, mein Abendteuer hatte aber noch nicht begonnen. Diesmal dachte ich gar nicht an Liebe, doch als ich die Hauswand ansprühte konnte ich nicht anders...Alles nach einander.
Jedenfalls stand da ein Junge vor mir, er lebte wahrscheinlich auch auf der Straße. "Weißt du, ich bin obdachlos und ich kenne keine Schlaföglichkeit, ich dachte nur du...ich meine weil du hier so rumsitzt...ich will dir nichts unterstellen, aber..." Ich unterbrach sein Stottern mit einer Handbewegung und meinte: "Schon gut und ja ich lebe auf der Straße." Ich seufzte. "Seit nun gut 14 Jahren." "Ohhhh". Sein Mund wurde groß und rund. Er hatte ziemlich alte Klamotten, die ausahen als wären sie von letzten Jahrhundert, aber er sah sympatisch aus und so zeigte ich ihm einen Schlafplatz. Er war mir realtiv egal, es machte mich nur traurig dass er auch auf der Straße leben musste. Sein buntes Cap machte ihn besonders, aber so richtig gefiel er mir nicht.
Bis zu diesem Tag.....Bis zum dem entscheidenen Tag...

2.Kapitel

Meine alten Lumpen wehten im Wind hin und her, ich musste sie regelrecht festhalten. Plötzlich fiel mir dieser Junge wieder ein...und irgendwie mochte ich ihn. Aber ich kannte noch nicht mal seinen Namen und gestern war er mir auch noch egal gewesen. Na ja, ich hatte jetzt andere Probleme.
Ich hielt den alten Kaffeebecher hin und sprühte Papierblätter mit weitesgehend hübschen Motiven voll. So verdiente ich meinen lebensunterhalt. "Hallo, Sie, möchten sie ein Bild?", fragte ich eine Dame mittleren Alters freundlich. "Nein, möchte ich nicht", zischte sie wütend. "Aber...Sie sind nicht teuer und man kanns sie verschenken und..." Und schon war sie weg. "Miss, möchten Sie vielleichte in Bild? Orginall Graffitistill bei Jenny", meinte ich freundlich, aber ein wenig niedergeschlagen. "Nein". Sie schüttelte den Kopf. Ein Junge in alten Klamotten lief eilig an mir vorbei. "Möchtest Du vielleicht ein Bild?" Er drehte sich um... da war er in seiner vollem Pracht. "Das kann ich nicht bezahlen..." Er wollte weiterreden als er merkte dass ich da vor ihm stand. "Du...?" Er sah mich an als ob ich nicht von dieser Welt wäre, doch bald darauf war sein Blick wieder normal. "Ich", war alles was ich herausbrachte. Mochte ich ihn doch ehr als gedacht? Nein, dass war nicht möglich.
Ich hatte mich noch nie verliebt, ich meine ich bin 20, wurde mit 6 auf die Straße ausgesetzt, ich musste mich seit ich sechs bin mit meinem Leben allein zu Recht finden, bekam zwar Essen von meinem Stiefvater, konnte bei ihn in der Nähe schlafen und so, aber wenn man auf der Straße leben muss hat man echt keine Zeit für Liebe. Also kann ich mich auch jetzt nicht veliebt haben. Es herschte lange Zeit Schweigen zwischen uns, dann ging er. Und ich konnte nicht weiterarbeiten...

Impressum

Texte: Text by Janis und das Bild wurde von mir gefunden und bearbeitet
Tag der Veröffentlichung: 11.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch einem Jungen Namens Flo

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