Bereits erschienene Titel der Autorin
Dirty-Reihe:
Dirty Valentine (Band 1)
Dirty Neighbour (Band 2)
Dirty Groom (Band 3)
Ava J. Thorne
DIRTY GROOM
Colin & Amber
Dirty Reihe - Band 3
E-Book
Copyright © 2017 by
Ava J. Thorne
Ava J. Thorne
c/o Barbara’s Autorenservice
Tüttendorfer Weg 3
24214 Gettorf
Deutschland
VORWORT
Liebe Leserin, lieber Leser,
an dieser Stelle möchte ich dir mitteilen, dass meine Geschichten nicht immer ein Happy End haben werden, denn das Leben ist kein Zuckerschlecken und genauso ergeht es den fiktiven Figuren. Auch kann es sein, dass sich manche Figuren einfach ekelhaft benehmen, das andere Geschlecht herabwürdigend behandeln, nicht vereinnehmlichen Sex bevorzugen und dabei auf Kondome verzichten.
Nichts davon bedeutet, dass ich das im wahren Leben auch so sehe, denn dies hier ist eine fiktive Geschichte und entspricht nicht der Realität.
Sollten dich die oben genannten Dinge stören und unvereinbar mit deinen Grundsätzen sein, so bitte ich dich, das Buch nicht zu beginnen.
Und nun viel Spaß mit meinem Roman.
Liebe Grüße Ava
PROLOG
COLIN
Zum wiederholten Male tastete ich in meiner Anzughose nach der kleinen Box und atmete erleichtert auf, als meine Fingerspitzen den Gegenstand berührten. Mein Blick schweifte durch den Raum, folgte der Blütenspur aus roten Rosen, die bis zur Eingangstür führte.
War das zu kitschig? Oder zu klischeehaft? Das unangenehme Gefühl eines Déjà-vus breitete sich in mir aus. Vor Jahren hatte ich ihr auf diesem Wege meine Liebe gestanden. Doch nun kam ich mir ziemlich einfallslos vor. Würde sie das genauso sehen und mir womöglich aus diesem Grund eine Absage erteilen?
Frustriert raufte ich meine Haare und stöhnte gequält auf. Verdammt! Das konnte doch nicht so schwierig sein.
Mit geschlossenen Augen stand ich im Wohnbereich, massierte meine Schläfen, um die aufkommenden Kopfschmerzen abzuhalten sich weiter auszubreiten.
Es musste doch einen anderen Weg geben.
Tick, tack, tick, tack.
Unaufhaltsam kroch der Minutenzeiger voran und trieb mir die Schweißperlen auf die Stirn. In weniger als fünfzehn Minuten würde meine Freundin nach Hause kommen und in eine Szene platzen, die nur halbfertig war. Peinlicher konnte man seinen Heiratsantrag überhaupt nicht ausführen.
Erneut durchkämmten meine Augen den Raum und blieben an unserem verglasten Balkon hängen. Schneereste glitzerten auf dem abschüssigen Dach, brachen die Sonnenstrahlen an ihren Kristallen. Nur noch selten hielten wir uns dort draußen auf, obwohl wir zu Beginn unserer Beziehung jeden Abend über den Dächern von New York ausklingen ließen. Sei es bei einem gemütlichen Abendessen oder einfach nur in ruhiger Zweisamkeit mit einem Glas Wein.
Wie sehr ich diese Stunden vermisste, wurde mir erst jetzt so richtig bewusst.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als sich die alten Erinnerungen mit einer neuen Idee vermischten.
Nur noch zehn Minuten.
In Windeseile hetzte ich die Treppe nach oben in unser Schlafzimmer, sammelte die Rosenblätter vom Boden auf und schnappte mir den Blumenstrauß von der Bettdecke. Vollbeladen lief ich nach unten, öffnete mit dem Ellbogen die Balkontür und trat hinaus.
Frische Winterluft schlug mir entgegen und ließ mich frösteln. Zum Glück hielt das dicke Panzerglas den größten Teil der Kälte fern, so dass mir Zähne klappern erspart blieb.
Ich legte den Rosenstrauß auf dem runden Tisch ab, ehe ich in die Hocke ging und die Blütenblätter auf dem Boden platzierte. Mit flinken Fingern schob ich die Blätter in eine Herzform, die groß genug sein würde, um sich in die Mitte zu stellen. Sofern man mein Gebilde überhaupt erkennen würde.
Missmutig starrte ich auf die unebene Form und war versucht, das ganze in einen Kreis abzuändern. Doch ein Blick auf meine Armbanduhr verdeutlichte mir, dass für weitere Verschönerungen keine Zeit bleiben würde. Wenn Amber pünktlich war, wovon ich ausging, dann trat sie soeben in das Gebäude und machte sich auf dem Weg zum Lift. Im besten Fall hatte ich noch wenige Minuten.
Mein Herz raste, schlug kräftig gegen meine Rippen, während mir wirre Gedanken durch den Kopf gingen, von denen kein einziger hilfreich war, um meinen Puls zu senken.
Wie ein Verrückter hetzte ich zum Kühlschrank, zerrte den kaltgestellten Champagner hervor und platzierte ihn auf dem Balkon.
Geschafft, dachte ich und erblickte im selben Moment die Rosenspur, die zur Treppe hoch führte, anstatt die geänderte Route nach draußen.
Verdammter Mist! Ich hätte mich Ohrfeigen können.
Das Geräusch des Schlüssels, der soeben ins Schloss geschoben wurden, erklang und ließ mich zusammenzucken. Panisch schnappte ich die Rosen vom Tisch und hechtete hinter die Balkontür, um nicht sofort entdeckt zu werden.
Wie ein Kaninchen in der Falle kauerte ich am Boden.
Ich musste völlig verrückt geworden sein. Das ganze hier war so albern und überhaupt nicht durchdacht, dass ich mir nun lächerlich vorkam. Warum hatte ich es nicht abgeblasen und auf einen anderen Tag verschoben, bis mein Konzept ausgearbeitet war?
Größter Vollidiot aller Zeiten würde von nun an mein Titel sein.
Spring doch einfach auf und schließ die Tür, schoss es durch meinen Kopf, doch noch immer verharrte ich wie festgewachsen auf der Stelle. Rührte mich keinen Millimeter.
»Colin?«, erklang es fragend aus dem Penthouse. »Bist du zu Hause?«
Ich konnte deutlich hören, wie sich Schritte näherten, vor der Treppe halt machten und dann auf den Balkon traten.
Wie unauffällig wäre es aufzuspringen und, Überraschung, wir gehen essen, zu rufen?
Mein Herz war mir längst in die Hose gerutscht.
»Colin«, sagte Amber erneut, doch dieses Mal klang ihr Tonfall eindringlicher, als würde sie sich bereits Sorgen um meinen Verbleib machen.
Ich kniff die Augen zusammen, atmete einige Male tief ein, ehe ich in Gedanken bis drei zählte und gegen die Tür klopfte. Erst einmal, dann etwas energischer.
»Was machst du denn hier draußen in der Kälte?«, erkundigte sich meine Freundin, während sie ihren Mantel mit einer Hand zusammenhielt.
»Eigentlich … also ich …«, stammelte ich vor mich hin. »Ich wollte dich überraschen«, versuchte ich es erneut und war erleichtert, dass meine Stimme aufgehört hatte zu Zittern.
»Das ist dir gelungen«, antwortete Amber, während sie mich von oben herab betrachtete. »Willst du da unten bleiben oder mit mir nach drinnen kommen?«
Jetzt oder nie! Das war ohnehin schon so albern, dass ich mich in Grund und Boden schämte.
»Das war noch nicht alles«, platzte ich heraus, zog den Rosenstrauß hinter meinem Rücken hervor und überreichte ihn ihr. Mit zitternden Fingern griff ich in meine Hosentasche und holte die kleine Schatuelle hervor.
»Was … Oh shit«, vernahm ich von Amber, als sie an den Blumen vorbeilugte und erkannte, was ich vorhaben könnte.
Genau die Worte, die man in dieser Situation hören wollte. Ich nahm all meinen Mut zusammen, richtete mich auf einem Knie auf und streckte ihr die geöffnete Box entgegen. »Willst du mich heiraten?«
Hoffnungsvoll sah ich zu meiner Freundin auf, ihre Hand fest umschlossen, während ich auf ein Lebenszeichen wartete. Jede Reaktion war mir in diesem Augenblick recht, solange sie nur aufhörte mich mit offenem Mund anzustarren.
»Ich … also … Ja«, stammelte sie mit erstickter Stimme.
Sekunden später stand ich ihr auch schon gegenüber, holte den Ring aus der Schatulle und schob ihn über Ambers Ringfinger.
»Er ist wunderschön«, wisperte sie und schlang ihre Arme um meinen Nacken.
So viele Gefühle durchströmten mich in diesem Moment, dass es schwer war sie zu unterscheiden. Doch in diesem Augenblick fühlte ich mich wie der glücklichste Mann auf Erden, denn ich hatte die Eine, die mein Leben so besonders machte, gefunden und schon bald würde sie für immer an meiner Seite sein.
KAPITEL 1
COLIN
Schlaftrunken blinzelte ich in das Sonnenlicht, das durch die Glasfront direkt auf mein Gesicht schien. Mit einem Grunzen hielt ich den Unterarm vor die Augen und wälzte mich auf die andere Seite.
Meine Finger tasteten auf die andere Bettseite, suchten nach Amber. Wie jeden Morgen wollte ich sie an meinen Körper ziehen und gemütlich mit ihr aufwachen. Doch mehr als knisterndes und raschelndes Papier war nicht zu finden.
»Bist du komplett bescheuert?«, fauchte mich eine vertraute Stimme an.
Verwirrt hob ich den Kopf und öffnete ein Augenlid. Amber stand vor mir, die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte mich wütend an, wie ein altes Waschweib.
Was hatte ich nun schon wieder verbrochen? Es war einfach viel zu früh am Tag für so ein Theater. Grummelnd zog ich die Hand zurück und ließ den Kopf zurück auf mein Kissen sinken.
»Ist dir eigentlich klar wieviel Arbeit und Zeit ich in all diese Notizen gesteckt habe?«, schrie sie wutentbrannt und zerrte an den Zetteln, die teilweise noch unter meinem Körper begraben waren.
Träge setzte ich mich auf, fuhr durch meine zerzausten Haare und betrachtete ihre Bettseite, die das komplette Chaos war. Zeitschriften, Magazine, Notizblätter und Ordner überhäuften die Matratze und reichten weit in meinen Teil des Bettes.
Kein Wunder, dass ich mich darauf gelegt hatte.
»Was ist das alles?«, fragte ich und schlug die Decke beiseite. Der Luftzug fegte die losen Zettel durch das Zimmer und ließ sie zu Boden segeln. Ich konnte ihr wütendes Schnauben hören, doch zumindest blieb mir weiteres Gezeter erspart.
»Das da …« Meine Freundin machte eine ausschweifende Geste durch den Raum, packte einen Magazinstapel und warf ihn mir in den Schoß. »… sind alles unsere Hochzeitsvorbereitungen an denen du dich eigentlich beteiligen solltest.«
»Hatten wir das nicht schon besprochen?«, murmelte ich abwesend und erhob mich. Mit wenigen Schritten war ich im Ankleidezimmer nebenan und durchstöberte die Schublade nach einem frischen Paar Socken.
»Mehr hast du mir nicht zu sagen?«, keifte sie und stand plötzlich hinter mir, so dass ich erschrocken zusammenzuckte.
»Was willst du denn hören? Du weißt genau, dass der Aufbau des Unternehmens all meine Zeit in Anspruch nimmt. Ich komme kaum zum Schlafen, bin Tag und Nacht in der Firma. Wie soll ich da noch Zeit finden, diese Hochzeit mit dir zu planen?«
An ihrer Gesichtsfarbe konnte ich deutlich sehen, dass ich dieses Mal zu weit gegangen war.
»Du hast mir diesen Antrag gemacht. Ich hatte nie darum gebeten. Und von Anfang an waren wir uns einig, dass wir zusammen die Entscheidungen treffen.«
»Das haben wir doch auch, doch du musst zugeben, dass ich von den ganzen Dingen, wie Farbkombinationen oder Sitzordnung keinen blassen Schimmer habe«, rechtfertigte ich mich und schnappte mir ein Hemd vom Kleiderbügel.
»Du machst es dir ja ganz leicht. Am besten wir blasen die ganze Feier ab«, fauchte Amber und stürmte aus dem Zimmer.
Scheiße!
»So war das nicht gemeint«, rief ich und rannte ihr halbnackt hinterher. Nur mit Socken bekleidet flitzte ich die Treppe hinunter in den Wohnbereich. Ich musste ein lächerliches Bild abgeben, aber das war im Moment das Letzte worüber ich mir Sorgen machte.
»Es tut mir leid«, entschuldigte ich mich und trat hinter sie. »Ich bin einfach etwas gestresst durch die Arbeit. Und du fehlst mir«, flüsterte ich und strich ihre blonden Haare beiseite.
»Ich habe auch einen Job«, entgegnete sie und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
»Das weiß ich und ich bewundere dich, wie du das alles unter einen Hut kriegst.«
Amber öffnete den Mund, doch ich legte eilig den Zeigefinger auf ihre Lippen. »Ich werde mir mehr Mühe geben. Versprochen. Und am besten fange ich gleich damit an und mache uns Frühstück.«
»Damit du dann abhaust und ich mal wieder alleine essen muss«, schmollte sie und schnappte nach meinem Finger.
»Nein, das wird nicht passieren. Wie lautet dein Plan für heute?«, erkundigte ich mich und drehte sie an den Schultern zu mir herum.
»Arbeiten natürlich und abends Menübesprechung und Verkostung. Aber das interessiert dich sowieso alles nicht.«
»Doch und ich werde mitkommen. Wir machen das gemeinsam, so wie du es dir wünscht«, antwortete ich, hob ihr Kinn an und küsste sie zärtlich. Ich konnte spüren, wie sie ihre defensive Haltung ablegte und wieder zu der Frau wurde, die ich so liebte. Bridezilla war für diesen Moment verschwunden und würde es hoffentlich auch einige Tage bleiben.
Amber war kaum wiederzuerkennen, seit ich ihr den Antrag vor Monaten gemacht hatte und je näher der Hochzeitstermin rückte, umso wahnsinniger wurde sie. Allmählich formte sich ein Gedanke in meinem Kopf, den ich unter keinen Umständen zulassen wollte, der sich jedoch immer mehr in den Vordergrund drängte. War sie wirklich die Eine mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte? War das alles nur das Hochzeitschaos und der damit verbundene Stress oder hatte sie sich tatsächlich verändert?
Fragen, die mich seit Wochen quälten und auf die ich keine Antwort finden konnte, so sehr ich auch darüber grübelte.
Denn über allem stand die wichtigste Frage von allen: Würde ich meinen Antrag zurückziehen, oder sie deswegen weniger lieben? Und darauf war die Antwort ein klares Nein.
»Das wäre wunderbar«, murmelte Amber und kuschelte sich an meine Schulter.
»Was hälst du von Pancakes?«, erkundigte ich mich, während ihr Zeigefinger meinen Oberkörper entlangstrich.
»Mmmmh.« Ihre Lippen wanderten über mein Ohrläppchen, jagten Gänsehautschauer meine Wirbelsäule entlang.
»So wird es schwierig mit dem Kochen«, stöhnte ich, als sie ihre Zähne den Hals entlanggleiten ließ.
»Vielleicht bin ich auch eher hungrig auf etwas ganz anderes«, murmelte sie und stieß mit ihrer Zungenspitze gegen meine Lippen.
»Worauf hättest du denn Lust«, keuchte ich, als sie gierig nach meiner Unterlippe schnappte und daran saugte.
Schweigend grinste sie mich an, vergrub ihre Hand in meinen Haaren und ließ die andere auf Wanderschaft gehen. Mit den Fingerspitzen umkreiste sie meinen Bauchnabel, ehe sie sanft das V entlangstrich und die verbotene Zone erreichte. Verboten aus einem einfachen Grund. Ein Blick auf die Uhr gegenüber riss mich aus dem Liebesspiel und den Gedanken, die in meinem Kopf kreisten. Ich sollte längst in der Firma sein, denn in weniger als einer Stunde stand ein wichtiges Meeting an.
Mit geschlossenen Augen genoss ich die Wärme ihrer Hände, die sich um meinen harten Schwanz legten und ihn massierten. Sie nun von mir zu schieben und überstürzt zur Arbeit zu eilen, obwohl ich eben noch beteuert hatte, dass ich mir Zeit für sie nehme, würde sie zu einer Furie werden lassen. Und genau das konnte ich nun am wenigsten gebrauchen.
»Also keine Pancakes?«, knurrte ich ungehalten und grapschte nach ihren Pobacken, die sich fest in meine Handflächen schmiegten.
»Nein!«, japste sie überrascht, als ich sie kurzerhand hochhob und gegen meinen Körper presste.
Amber schlang ihre Beine um meine Hüfte, drückte ihr Becken enger an meinen Unterleib und rieb sich daran. Wenn sie so weitermachte würde ich noch abspritzen, bevor ich überhaupt in ihr war.
Mit wenigen Schritten durchquerte ich den Wohnbereich, fegte die Platzsets vom Esstisch und setzte meine Freundin darauf ab. In freudiger Erwartung blickte sie mich an, während sie aus ihrem Shirt schlüpfte und sich auf die kühle Oberfläche gleiten ließ. Ihre Augen bohrten sich in meine, warteten nur darauf, dass ich mich bediente.
Wann hatten wir es zuletzt auf dem Esstisch getrieben? Doch die eigentliche Frage war wohl eher, wann hatten wir überhaupt den letzten Sex? Ich konnte mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Und das hatte wohl etwas zu bedeuteten, wenn sie sich mir so bereitwillig anbot.
Mit einem gierigen Grinsen auf den Lippen, löste ich mich aus ihren umschlungenen Beinen, hakte die Finger in ihr Höschen und zog es nach unten. Unter normalen Umständen würde ich mir für diesen Anblick Zeit lassen, jede Faser ihres Körpers in mich aufnehmen.
Doch heute war anders. Stress und Zeitdruck brachten mich in die Bredouille. Sex war nicht immer nur ein Genuss, manchmal, so wie in diesem Augenblick, war es eine Verpflichtung, der ich nun nachkommen würde.
Mein Penis rieb über ihren Venushügel, als ich mich vorbeugte und Ambers Brüste aus dem viel zu engen Push-up befreite. Gierig, wie meine Freundin war, legte sie ihre Hand in meinen Nacken, um mich an sich zu ziehen.
Keine Zeit, schoss es mir durch den Kopf.
Um sie von ihrem Plan abzubringen, aus diesem Akt ein ausdauerndes Liebesspiel zu machen, änderte ich meine Vorgehensweise und schob meinen Schwanz in ihre nasse Spalte, die sich bereitwillig teilte. Schwungvoll stieß ich ihn in ihre Pussy, ignorierte Ambers erstauntes Luftschnappen und packte sie fester an der Hüfte, um tiefer in sie einzudringen. Ihre feuchte Höhle umfing meinen Penis, wie ein wärmender Kokon.
Einen Moment hielt ich inne, sog ihren Anblick in mich auf. Amber war nicht gerade von der geduldigen Sorte und somit verwunderte es mich nicht im Geringsten, dass sie mit ihren Vaginalmuskeln meinen Schwanz in sich molk. Ich liebte das Gefühl und den Druck, den sie dadurch aufbaute.
Ungehalten stöhnte sie schließlich auf, schlang ihre Beine fester um meine Hüfte und stieß ihr Becken gegen meines.
Ein leises Lachen entschlüpfte meiner Kehle und prompt erntete ich einen genervten Blick.
»Gott verdammt, Colin, worauf wartest du eigentlich«, keuchte sie entrüstet.
»Ich sehe dich nur gerne an«, entgegnete ich gelassen.
Quälend langsam zog ich meinen Schwanz heraus, um ihn gleich darauf tief in ihr zu versenken. Ich zog Ambers Pobacken über die Tischkante, ehe ich in einem gleichmäßigen Tempo in sie stieß und ihrem schneller werdenden Atem lauschte.
Blut rauschte durch meine Adern, erfüllte meinen Körper mit Lust.
Immer schneller hämmerte ich meinen prallen Penis in ihre Vagina, während Amber ihre Lust hinausschrie und sich unter dem Orgasmus aufbäumte. Wenige Stöße später war es auch mit meiner Beherrschung vorbei, als der Höhepunkt durch meinen Körper rauschte. Stöhnend ergoss ich mich in ihr, ehe ich mich erschöpft auf dem Tisch abstützte und sie musterte.
Ich drückte Amber einen Kuss auf die Stirn und löste mich von ihr. »Ich geh noch schnell duschen.« Mit diesen Worte wandte ich mich ab und steuerte auf die Badezimmertür zu. Da ich ohnehin schon viel zu spät dran war, konnte ich meinem erhitzten Körper eine kühle Dusche genehmigen.
»Kommst du mit?«, erkundigte ich mich und warf einen Blick über meine Schulter. Amber war bereits aufgestanden und schlüpfte in ihre Unterwäsche.
»Dafür ist keine Zeit mehr«, antwortete sie und klang gehetzt, als sie ins Schlafzimmer eilte. »Ich hätte eigentlich heute früher kommen sollen«, rief sie mir zu.
Abwartend stand ich vor dem Bad, fast so, als hätte ich alle Zeit der Welt, während mein Schwanz Spermatropfen zu Boden fallen ließ.
Amber kam um die Ecke, vollständig angekleidet, mit Jeans und einem Spaghettiträger-Shirt.
»Im Grunde kannst du dir heute frei nehmen. Zu spät kommst du ohnehin«, erklärte ich gelassen und lehnte mich an den Türrahmen.
Kopfschüttelnd quetschte meine Freundin sich an mir vorbei und hechtete an das Waschbecken, wo sie eilig ihre Haare kämmte und ihr Make-up auffrischte. Missbilligend betrachtete ich all die Döschen, Tuben und sonstigen Schnick Schnack, der die Regale füllte. Ich hatte von all dem Zeug keinen blassen Schimmer und hielt auch das Meiste davon für völlig überflüssig. Sie hatte es überhaupt nicht nötig sich hinter einer aufgeschmierten Maske zu verstecken. Doch bei diesem Thema stieß ich seit langem auf taube Ohren.
»Wir sehen uns heute Abend?«, fragte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Stirnrunzelnd betrachtete ich sie, durchforstete mein Gehirn nach unserem Gespräch vor dem Sex.
»Das Menü für die Hochzeit«, stöhnte sie genervt und verdrehte dabei die Augen, dass man Angst haben musste, dass sie steckenblieben. Sie nahm ihre Handtasche vom Haken und kramte darin, bis das Klimpern der Schlüssel zu hören war.
»Ach das meinst du«, antwortete ich abwesend und fügte eilig hinzu, »Ich hatte angenommen, dass noch mehr auf der To-do Liste stand.«
»Eine ganze Menge. Aber alles der Reihe nach bitte, sonst verliere ich den Überblick und das Chaos können wir nun wirklich nicht gebrauchen. Um sieben bei …«
»Ja klar«, bestätigte ich abwesend und nickte eifrig.
Amber warf mir noch einen misstrauischen Blick zu, der deutlich aussagte, dass sie mir noch immer kein Wort glaubte, doch schließlich schüttelte sie nur den Kopf und verschwand aus dem Penthouse.
Erleichtert atmete ich tief durch und war froh, endlich Zeit für eine ausgiebige Dusche zu haben. In Gedanken machte ich mir unzählige Notizen, um die Verabredung nicht zu vergessen. Amber würde ausrasten, sollte ich erneut mein Wort nicht halten.
Mit einem lauten Seufzer trat ich in die Duschkabine und zog die Glastür hinter mir zu. Mit geschlossenen Augen legte ich den Kopf in den Nacken und genoss den Wasserstrahl, der auf meiner Haut prickelte.
KAPITEL 2
AMBER
Der grauweiße Gebäudetrakt kam in mein Blickfeld, als ich den Gehweg entlang stöckelte und zum wiederholten Male meine hochhackigen Schuhe verfluchte. In all der Eile hatte ich zu meinem alltäglichen Paar gegriffen und außer Acht gelassen, dass ich äußerst spät dran war.
Ich hechtete auf die andere Straßenseite und zuckte erschrocken zusammen, als mich lautes Hupen aus den Gedanken riss. Wie erstarrt, verharrte ich auf der Straße, die Hand an meine Brust gepresst, in der mein Herz wild pochte. Kreidebleich wandte ich mich zu dem Wagen um, der nur knapp neben mir angehalten hatte.
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2018
ISBN: 978-3-7438-5173-3
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