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Das flache Land

  1. Wir kennen Berge nicht die unser Blick nach oben leiten.

Kein schützend Tal behütet unser Haus

wenn wüst der Sturm durch die endlosen Weiten

über die Ebenen unserer Heimat braust.

 

Wenn die Sonne morgens beim Lerchenstieg

die nächtlichen Nebel aus den Feldern verjagd,

behindert kein Gipfel ihren lodernden Sieg

über das Dunkel der letzten Nacht.

 

Unsere Gebirge als Wolken am Himmel ziehn.

Sie spielen mit Licht und malen Schatten.

Mal gleiten sie schwer über die Erde hin

lasten auf ihr wie schwere Matten. 

 

Dann segeln sie hoch über die Bläue dahin,

mit geblähten Segeln fröhlich im Wind

wie Schiffe die über die Meere ziehn

und überall in der Welt zu Hause sind.

 

Abendgedanken

Mehr und mehr

zieht Abendkühle

aus der Erdentiefe her.

 

Mehr und mehr

dämmt die Gefühle

Erdentiefe, dumpf und schwer.

 

Mehr und mehr

schließen sich Kreise

umfrieden der Gedanken Heer.

 

Mehr und mehr

ertönt des Rufers Weise:

S`ìst Zeit, bald komm ich zu Dir her!

Advent im Moor

Grau hängt der Nebel über dem Moor

Aus schwarzen Wassern steigt Stille empor.

Tote Birken hinauf zum Himmel ragen.

Rings um mich her tönt stummes Klagen.

 

Als am Horizont die Sonne versinkt,

ein goldenes Licht herüber blinkt.

Wo Himmel und Erde´ einst sich getrennt,

leuchtet voll Hoffnung das Licht des Advent.

Pralinés

Wer mag schon jeden Tag Pralinen?

Oder Mutters Gugelhupf mit viel Rosinen?

Manchmal muss man auch harte Rinden kauen,

damit man lernt, auf die eigene Kraft zu bauen.

Immer nur fröhlich durch das Leben zu schreiten

kann uns leicht  zu Langerweile verleiten!

Wer immer nur im Glück schwelgt in seinem Leben

lernt nie, nach eigener Vollendung zu streben.

 

Die Flötenspielerin

Nicht als Vulkan

und nicht im Rausch

trifft mich Euterpens Flötenspiel.

Und auch im Lärm

des Alltags dringt es nicht

zu meinem innern Ohr.

 

Wenn Stille mich umgibt,

und Einsamkeit,

dann höre ich,

ganz tief in mir,

den süßen Klang der Flöte

mit dem Euterpen, die,

als Tochter einst dem Göttervater Zeus geboren,

der Menschen Seele zu erfreuen weiß

mit ihrer Poesie.

Sie ist es, die mit zarter Melodie

in meiner Seele die Empfindung weckt

die dann, aus meines Innern Dunkelheit

zur Sonne strebt.

Hinauf zum Licht.

 

 

Ich geh den Weg

Ich geh den Weg, den wir im Frühjahr oft gemeinsam gingen

als noch am Erlenbaum die roten Kätzchen hingen.

Ein grüner Schimmer auf den Zweigen lag,

und der Gesang der Amsel grüßte jeden neuen Tag.

 

Ich geh den Weg, den wir im Sommer oft gegangen sind.

Als Felder, Bäume sich im Sommerwind

gewiegt; und Heckenrosen blühten an des Weges Rand,

der Sonne zugekehrt, die hoch am blauen Himmel stand.

 

Jetzt ist es Herbst. Das Laub fällt müde in den Wäldern.

Ein grauer Himmel hängt tief über kahlen Feldern.

Heiser die Krähen in den Fluren schrein.

Ich gehe unsern alten Weg - allein. 

November

Im grauen Nebeldunst 

trauern die Bäume

dem leuchtenden Grün

ihrer noch jungen Blätter

im Frühling

bei aufsteigender Sonne nach.

 

Schwer tut sich die Sonne

die Nacht zu vertreiben.

Grau zeigt sich der Himmel

wie ein von Nässe

und Schwermut

getränkter Mantel aus Loden.

 

Statt jubelnder Lerchen,

die sonnenwärts fliegen am Morgen,

statt sehnsüchtig schluchzender Lieder

der Nachtigall

die an den lauen Abenden 

uns erklungen,

ertönt der Krähen heiseres Schrei´n

 

Fröstelnd gehe ich

durch den Tag, in mich gekehrt.

Und fühle, wie um mich her

das Dunkel wächst.

Es hüllt mich ein

im Umhang

dämmrig feuchter Nebelschwaden.

 

 

 

Traumwelt

Wenn die Sonne am Horizont versinkt

geht der Tag mit ihr auf die Reise.

Abendrot beiden zum Abschied winkt.

Von Osten her naht ganz leise

 

die Nacht. Sie hält für uns bereit

ein goldenes Sternen Geschmeide.

Und hüllt uns mit ihrer Dunkelheit

in ein dunkles Gewand aus Seide.

 

Schlaf übernimmt die Herrschaft nun.

Der Herrscher im Land der Träume

erfüllt, wenn wir Menschen in ihm ruhn

mit seinen Bildern die Räume.

 

Wenn im Osten dann erster Dämmerschein

die Rückkehr der Sonne verkündet

verblasst der Sterne goldener Schein

das Land der Träume entschwindet.

 

Mit der Sonne kehrt auch der Tag zurück.

Mit seiner lichtstrahlenden Hand

zerreißt er in einem Augenblick

das nächtliche Seidengewand.

 

Im Westen von neuem versinkt die Nacht.

Und mit ihr des Herrschers Räume.

Wer aus dem nächtlichen Schlaf erwacht.

Hat vergessen Bilder und Träume.

 

Nur manchmal kann es geschehen,

dass wir, bevor der Tag anbricht,

die Botschaft der Nacht verstehen,

die im Schlaf ein Traum zu uns spricht.

 

Im Alter

Gern würd ich liebe Lacrime

ein Tänzchen mit dir wagen.

Doch wenn ich meine Jahre seh

muss ich mich leider fragen

ob ich mir das noch leisten kann.

Die Glieder schmerzen mir.

Und aus dem Hirne dann und wann

dringt erster Kalk herfür.

So sitz ich denn am Fenster hier

in meinem Alterssitze

schau auf das Eitelkeitsrevier

seh die Gedankenblitze

die hier und da aufleuchten hell

und dann auch wieder gehen.

Glaub mir, das alles geht ganz schnell

Man muss es nur recht sehen.

Junge Mäuse, müssen raus,

ob Mädchen oder Buben.

Wir Alten schaun zum Fenster raus

aus unsern Altersstuben.

Dort hüten wir so manchen Schatz

aus unsres Lebens Zeiten

längst ist für uns vorbei die Hatz

der Märkte Eitelkeiten.

Das Tanzen ist der Jugend Sach´

sie macht dort die Erfahrung

welche im Leben nach und nach

dem Alter dient zur Nahrung.

 

 

Der Lenz ist da

Hurra, Gevatter Lenz ist da

Haben lange gewartet in diesem Jahr.

Der Winter wollte heuer nicht weichen

und endlich seine Segel streichen.

 

Doch heute, vorm Hause der Lindenbaum

treibt dicke Knospen, ich glaub es kaum!

Und erst die Kirschen, hinter dem Haus

da schauen bestimmt bald die Blüten raus!

 

Auf Nachbars Dachfirst eine Amsel singt.

Wie schön ihr Lied meinen Ohren klingt!

Im Hühnerhof gurren zufriedene Hennen.

Können endlich im Freien scharren und rennen.

 

Ich suche verzweifelt in den hintersten Ecken

vom Schrank, wo sich die Blusen verstecken.

Mein Winterpullover ist viel zu warm!

Brauche was Leichtes mit kurzem Arm.

 

Doch leider ist unmodern ihr Chick.

Außerdem bin ich ein wenig zu dick.

Liegt bestimmt am weihnachtlichen Prassen,

dass die Blusen nicht so recht wollen passen.

 

Macht nichts, hol ich mir halt eine Neue.

So gibt es etwas, auf das ich mich freue.

Neue Sandalen gibt es auch dazu.

Au weia, leer ist die Börse im Nu!

 

Traumpfad

Traumpfad

 

Wenn alle

großen Worte

ausgesprochen sind

und nichts geschieht.

Was bleibt?

 

Wenn jugendliche

Hybris sich

enttäuscht in

Demut wandelt

weil es

Grenzen gibt.

Was bleibt?

 

Wenn alle

Hoffnungs

Seifenblasen

zerschellt sind

an der Wirklichkeit.

Was bleibt?

 

Wenn Blüten,

die im Mai

geblüht

vom Herbstwind

fort getragen

sind.

Was bleibt?

 

Und von dem Traum

den ich geträumt

Was bleibt,

wenn er erfüllt?

 

Der Schnee ist fort!

Als ich heut Morgen aufgewacht,

die Fensterläden aufgemacht

was sehe ich? Potz Saperlot

der Schnee ist fort! Oh große Not!

 

Was soll den nun aus Weihnacht werden?

Wie kommt St. Niklas nun auf Erden?

Was nützt ihm heute denn sein Schlitten?

Kommt er auf Rudolf angeritten?

 

Ich hoffe doch der Mann, der Gute

besitzt nicht nur die große Rute,

sondern auch einen Räder Wagen.

Kann doch nicht alles selber tragen!

 

Denn wie sollt er die vielen Sachen

die allen Kindern Freude machen

vom Kaufhaus zu den Menschen bringen?

Wer lehrte dann die Kinder singen?

 

Doch noch etwas ist mir im Sinn.

Wo ist der ganze Schnee bloß hin?

Hat da wohl in der letzten Nacht

jemand Überstunden gemacht?

 

Hat heimlich, als ich noch geträumt,

die ganze Pracht weit weg geräumt?

Hat vielleicht auf seinem kalten Bein

der Schnee sich fort gemacht allein?

 

Wo, bitte, ist er denn geblieben?

Wohin hat es ihn wohl vertrieben?

Ist er aus lauter Angst gerannt

bevor die Sonne ihn verbrannt?

 

Ich weiß es nicht, denn jedes Jahr,

wenn hier mal endlich Winter war,

schwupps eines Morgens aus dem Ort

die ganze weiße Pracht ist fort!

 

So kommt die stille heil´ge Nacht

auch diesmal wieder ohne Pracht

und winterliches Weiß daher.

Der Schnee?

Ich glaub, der fiel in´s Meer!

 

Dichter und Denker

Wehe wenn sie losgelassen

und in schöne Worte fassen

was in ihrem Kämmerlein

ihnen fällt zum Thema ein!

 

Wenn geöffnet erst die Schranke,

folgt Gedanke auf Gedanke.

Gibt man erst das Thema vor,

schon erschallt der Dichter Chor!

 

Fleißig sie die Reime knütteln

und sie aus den Ärmeln schütteln!

Doch die ganz besonders Schlauen

ohne Reim und Metrik bauen.

 

Nein, wie luft´ge Seifenblasen

sie Gedanken steigen lassen

Schnell vergängliches Gefunkel

wie ein Feuerwerk im Dunkel

 

einer sternenklaren Nacht

nur ganz kurz sie heller macht.

Wenn der Geistesblitz verglüht,

man wieder jene Sterne sieht,

 

die am Himmel schon seit Jahren

nach Gesetzes Bahnen fahren.

Deren Bild uns Wege weisen,

wenn wir über Meere reisen.

 

Charons Klopfen

Wieder

erklingen im Ohr die Lieder

von den Blättern den bunten

von den Früchten, den Runden.

Vom Abschied nehmen.

Von heimlichem Sehnen

nach... ja wonach?

Kurz wird der Tag.

 

Wieder

erklingen im Ohr die Lieder

von des Herbstes Pracht.

Ich spür in der Nacht

kalten Reifes Hauch.

Sehe von Baum und Strauch

Nebelnässe tropfen.

Höre Charons Klopfen.

Das Männlein Griesegram

Es tanzt ein Männlein Griesegram

durch un´sre schöne Welt.

Wo etwas bunt ist und schön warm

es gerne inne hält.

 

Dann schüttelt es den Mantel aus

färbt grau das bunte Land.

Und treibt voll arger List und Graus

den Frohsinn fort wo er ihn fand.

 

Humorlos zieht es trist einher.

Stets nur auf Streit bedacht.

Hinter der Faltenstirn denkt er

wie man die Welt unglücklich macht.

 

Auch unser Männlein Griesegram

inzwischen online geht.

Verbreitet seinen Frust und Harm

weltweit wie ihr´s im Forum seht.

Die Hatz

Wehe, wenn sie los gelassen!

Freiheit weist den Weg zum Hassen

wenn im Blätterwaldes Rauschen

nur Verleumder fleißig lauschen.

 

Freudig blasen sie zur Hatz

schlagen täglich laut Rabbatz

Fügen dem Gerüchtebrei

täglich etwas Neues bei.

 

Würzen ihn mit Fragezeichen

um die Wahrheit auf zu weichen.

Auf der Wahrheit hartem Kern

kauen Leser nicht so gern.

 

Wenn die Opfer, die sie treiben

zwischen Fronten sich zerreiben.

Ja, was ist denn schon dabei?

Schließlich sind wir alle frei

 

das zu tun und das zu lassen,

was wir lieben oder hassen.

Wölfe sind nun mal im Land

nur als Räuber uns benannt.

 

Räuber aber muss man jagen!

Ihnen harten Kampf ansagen.

Angeführt von der Journaille

wird gehetzt manche Kanaille.

 

Und das Volk ganz ungeniert

sich zu Treibern degradiert.

Heißa, das macht jedem Spaß

und es finden alle krass,

 

wenn das Opfer sich dann windet

keine Rast und Ruhe findet.

Wer zum Opfer war erkoren

hat sein Menschsein schon verloren.

 

Dient nur noch dem Mob zum Fraße

auf den Gassen auf der Straße

Muss der Massen Geilheit stillen

und die Zeitungskassen füllen.

 

Ist die Hatz dann mal zu Ende,

reibt der Mob voll Stolz die Hände.

Er hat zur Strecke es gebracht

das Opfer einfach platt gemacht.

 

Die Schwimmerin

Gleich einem Aggrgat

aus vielen schweigenden

Mündern

dehnt sich das Element

aller Ozeane

vor ihr aus.

 

Sie steigt hinein.

Wie jeden Morgen

lauscht sie dem leisen Plätschern

und Raunen

der Wellen,

die gleichförmig wie immer

über die Fläche laufen

wenn sie hinein taucht

und mit ihren

Armen die glatte Fläche

all dieser schweigenden Münder

zerteilt.

 

Wieder verläuft

eine Welle

vor ihr

im Sand.

Sie weiß nicht, woher sie kommt,

weiß nicht wohin sie entschwindet.

Kehrt sie einst wieder

in andrer Gestalt?

Oder ist sie für immer dahin?

 

Sie gleite wie immer

schwimmend durch das Aggregat

der schweigenden Münder

und vernimmt,

wie immer,

nur das gleichförmige Plätschern

geschäftig

enteilender Wellen.

 

Die Tür

Die Tür

Es war an jenem schönen Tage,

als wir das erste Mal

in unserm neuen Haus

gemeinsam aufgewacht.

Es sollte unsern Kindern

eine Heimat werden.

 

„Hier geh ich nie mehr raus“

hast du gesagt,

„bis zu dem Tag,

an dem auf einer Trage

mich jemand trägt

durch diese Tür hinaus.“

 

Wir ahnten beide nicht,

wie nah der Tag schon war,

an dem sie dich hinausgetragen.

 

Ich hab allein gekämpft

dann Jahr um Jahr

um unsrer Kinder Vaterhaus.

Bis ich den Kampf verlor.

Da ging auch ich, allein,

zum letzten Mal

durch diese Tür hinaus.

 

Die Erdenreise

Auf seinem Buckel trägt der Erdenball

Zahllose Lebewesen durch das Weltenall.

Die einen stehen still auf einer Stelle,

Egal ob in der Nacht oder in Tageshelle.

Die andern schreiten gravitätisch fort

von hier nach da, oder zu einem andern Ort.

 

Dann gibt es solche, die gern fliegen.

Die jede Schwerkraft mühelos besiegen.

Selbst in der Ozeane Wasserwogen

ist manches Wesen mutig eingezogen.

Wo sie auf großen oder kleinen Flossen

durchs Wasser schnellen, unverdrossen.

 

Die einen voll Humor die Reise machen.

Man hört sie oft und gerne lachen.

Die andern reisen voll Verdruss.

Weil jeder hier und da umsteigen muss.

Die Reise geht nicht immer geradeaus.

Es steigen fremde Wesen ein und aus.

 

Und manche ängstlich auf Gefahren starren

die ihrer könnten rings umher wohl harren.

Denn niemand kennt das Ziel der Erdenreise.

Ob Mensch, ob Pflanze oder Waldameise.

Doch eins ist sicher, glaube mir:

Am liebsten reise ich mit Dir!

Erntedank

Seht den Korb dort auf dem Tisch

gefüllt mit Früchten, alle frisch

im großen Erden Garten gereift:

seht den Pfirsich rot und grün gestreift.

Den Apfel, mal grün mal mit roten Wangen

die Birne, die an unserem Baum gehangen.

Und dort die Zwetschgen, leuchtend blau

Weintrauben gereift an des Flusses Au.

Und in den Gläsern, süß und lecker

Gelee von Beeren, für all die Schlecker.

Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere

im Glase den Wintervorrat uns mehre.

Im Winter kommen auf unseren Tisch

Orangen, Zitronen, Ananas frisch

aus fernen Ländern damit wir sie essen.

Und Bananen und Kiwis nicht zu vergessen.

Im Keller oben auf dem Bört

steht ein Rumtopf, der Lacrime gehört.

Dort hat sie so alles in Rum gebadet,

was im Garten uns immer zum Naschen ladet.

 

Doch liebe Freunde, bevor wir den Segen verwenden

den wir empfangen mit unseren Händen

Sollten wir für diese köstlichen Gaben,

dem danken, von dem wir sie empfangen haben!

Der sie Jahr um Jahr für uns reifen lässt.

Lasst feiern uns Ernte Dankes Fest.

Wollen auch jene nicht vergessen,

die kaum das Nötigste haben zum Essen.

Ihnen gebührt diese Ernte auch.

Geben und Nehmen, so ist es Brauch.

Ehren wir IHN, für all die Gaben

die wir durch IHN empfangen haben.

 

Gedanken zum Altjahrsabend

Im Meer der Zeit,

in dem wir treiben

ist jeder Augenblick

ein Tropfen nur

der sich gelöst

als wollt er bleiben.

 

Ein Wimpernschlag

trägt ihn zurück

ins Meer der Zeit

das keine Grenzen hat.

Und doch,

gäb´s nicht den Augenblick -

Woraus bestünde dann die Ewigkeit?

Hürdenspringer

In jungen Jahren das ist klar,

ich auch eine Hürdenspringerin war.

Nun, da die Jugendkräfte entschwinden

Lernt ich sie anders zu überwinden.

 

Wenn wieder mal dort wo mir alles vertraut

so eine Hürde meinen Weg verbaut,

dann bleibe ich ruhig, bin nicht dumm:

Geh einfach um das Ding herum!

 

Der Umweg ist ja ein kleiner nur,

denn Hürden sind stets von geringer Statur.

Man kann sogar, statt drüber zu hüpfen

einfach unter der Hürde durch schlüpfen.

 

Weil so einfach die Hürdenantomie:

In Höhe ihres Kopfes haben sie

ein schmales Brett nur, das den Weg versperrt.

Darunter, hat mich die Erfahrung gelehrt,

 

ist nur Luft, und so kann es sicher glücken

sich ein wenig vor so einer Hürde zu bücken

und einfach unter ihr durch zu krauchen.

statt im Sprung die eigene Kraft zu verbrauchen.

 

Jenseits der Hürden, der Weg geht ja weiter.

Mal rauf und mal runter. Mal traurig, mal heiter.

Wohin der Weg führt? Wer soll uns das sagen?

Niemand kommt uns entgegen, den man könnte fragen.

 

Ein jeder wandert mit uns Schritt für Schritt

auf dem Weg in die gleiche Richtung mit..

Und auch die Hürden stehen nur dumm

und störend auf dem Wege herum.

 

Halten nur unnütz die Menschen auf

weisen niemandem seinen Lebenslauf.

Ohne Kraft zu vergeuden, kannst Du sie überwinden

willst Deinen Weg Du wieder finden..

 

Launische Muse

Gewartet habe ich so oft,

dass mich die Muse küsst.

Inbrünstig habe ich gehofft,

dass sie mir wohl gewogen ist.

Den Dichterkranz mir bindet

wenn sie mich endlich findet.

 

Doch mit der Zeit erkannte ich

sie ist ein neckisch Mädchen

das hier und da sehr gerne sich

vergnügt in allen Städtchen.

Ihr Kuss ist meistens nur sehr leicht.

Wohl nur zu einer Schnurre reicht.

 

Sie lächelt jeden freundlich an

der sich nach ihrem Kusse sehnt

und jenes Wort nicht finden kann

nach dem der Sinn gerade steht.

Jedoch die Göttin launisch ist.

Verlässt mich wieder – ungeküsst.

 

So bleibt mir nur den eig`nen Reim

voll Plag und Mühe suchen.

Was passt denn nun: Seim oder Leim?

Fluch ich? Esse ich Kuchen?

Was wär das Dichten kinderleicht

wenn mich der Muse Kuss erreicht.

 

Doch die verschenkte ihre Gunst

dem großen Meister Goethe.

Beflügelt seiner Worte Kunst.

Ach dass auch mir sie böte

zum Dichterkuss die Lippen

statt immer nur zu nippen.

 

Nun, da sie mich gemieden,

muss ich die Verse schmieden.

Schon viele Jahre frag ich mich

was hatte Goethe eigentlich

an großen Dichtergaben

die ich nicht auch kann haben?

 

Silvester (Pantun)

Ich schaue auf mein Stundenglas.

Das letzte Körnchen Sand verrinnt.

Wieder endet das feste Maß,

während ein neues Maß beginnt.

 

Das letzte Körnchen Sand verrinnt.

Es runden sich die Lebenskreise.

Während ein neues Maß beginnt,

endet ein Jahr meiner Reise.

 

Es runden sich die Lebenskreise.

Bevor ich es noch recht bedacht

endet ein Jahr meiner Reise.

Heimlich beginnt das neue zur Nacht.

 

Bevor ich es noch recht bedacht,

endet wieder das feste Maß.

Heimlich beginnt das neue zur Nacht.

Ich schaue auf mein Stundenglas.

Blütenfrühling

Sonnenbahn hat sich gewendet.

Wohin ihre Strahlen sie sendet,

erwacht, was in Knospen und Erde

erwartet des Schöpfers Wort: Werde!

 

Nach Nächten dunkler Stille

erwacht Tages Blütenfülle.

Die Erde, sie hat mich wieder.

Froh erklingen jetzt meine Lieder.

Bescheidenheit

„Bescheidenheit ist eine Zier,

doch weiter kommt man ohne ihr.“

So sprachen wir als Kinder gern

wollt man Bescheidenheit uns lehr`n.

 

Und schaue ich mich heute um

seh ich viel Leute um mich rum

die offenbar genau so denken.

Sich selber niemals Ruhe schenken.

 

Um die Zeit zu überholen,

hetzen sie auf heißen Sohlen.

Man trifft sie hier und aller Orten,

wo sie mit aus gewählten Worten

 

die Menge voll mit Worten spicken

zu ihrem eigenen Entzücken.

Kaum ist gleich eines Keimes Sprossen

aus ihrem Mund herausgeschossen

 

was sie so täglich reflektieren

wenn sie das Morgenblatt studieren

die jeden Morgen neu erscheint

und geistig stets die Menge eint,

 

ist überholt schon ihre Wahrheit

weil sie nur gestern uns gab Klarheit

mit welcher man sich profiliert

vor jeder Menge schmückt und ziert.

 

Schwer hat es da, wer zu bescheiden

den eignen Anspruch will beschneiden

damit auch jene Freiraum haben,

die tiefer nach der Weisheit graben.

 

Die gerne mal zu Büchern greifen,

Deren Gedanken langsam reifen.

Die selber gerne mal sinnieren.

Und die nicht einfach nur zitieren.

 

Doch das braucht Zeit und freien Raum.

Die findet man nur leider kaum

denn überall wo Freiraum ist,

wird er gefüllt in kurzer Frist,

 

von jenen die sich nie bescheiden

um stets im Vordergrund zu bleiben

Bescheidenheit führt in den Hintergrund.

Wahrheit sprach schon der Kindermund.

 

DDR

In einem Land, vor unsrer Zeit

Da machten viele sich bereit

den starken Staat zu installieren.

Der lässt am besten sich regieren

Wenn Einigkeit die Herzen lenkt.

Und einer wie der andre denkt.

 

Man machte sich ans Werk dann frisch

erdacht den Staat am grünen Tisch.

In einer strammen Männerrunde

wurd diskutiert so manche Stunde.

Gründete darauf dann frank und frei

die neue Staatseinheitspartei.

 

Zunächst hat man sich sehr beeilt

das Eigentum gerecht verteilt

In einem Staat, wo alle gleich

kann es nicht geben arm und reich.

Nein, dieser Staat gehörte allen.

Das hat so manchen nicht gefallen.

 

Die haben sich dann über Nacht

aus diesem Staat davon gemacht.

Die Männerrunde wurde wild.

Das passte nicht in ihr Weltbild

Sie wurden darob schrecklich sauer.

Errichteten die hohe Mauer,

 

damit niemand mehr konnte fliehen

in andre Länder weiter ziehen.

Dann haben sie sich ausgeklügelt

ein System, das die Bürger zügelt.

Damit ein jeder auf und ab

im Gleichschritt wandert trippel-trapp.

 

Die Staatseinheitspartei erließ sodann

in jedem Jahr den Zehnjahresplan.

In dem ein jeder konnte lesen,

wie groß die Erfolge wieder gewesen

auf dem Weg in das irdische Paradies.

Auch wenn das noch auf sich warten ließ.

 

Die Zeit verging, doch Edens Garten

ließ leider immer noch auf sich warten

Jenseits der Mauer wuchsen die Bäume

fast in des Himmels weite Räume.

Dort sollten sogar Bananen reifen.

Man brauchte nur nach ihnen zu greifen.

 

Das Volk aber, hinter der großen Mauer

wurde mit den Jahren richtig sauer.

War müde durch das endlose Warten

auf den versprochenen Paradiesgarten.

Wollte nicht länger sich hinhalten lassen

Zog demonstrierend durch die Straßen.

 

Das verunsicherte dann zu später Stunde

ein Mitglied der strammen Männerrunde.

Er hat etwas Unbedachtes gesprochen.

Damit war ein Damm gebrochen.

Das Volk hat noch in gleicher Nacht

sich selbst die Tore aufgemacht.

 

Doch nach der Euphorie dieser Nacht

hat sich Enttäuschung breit gemacht.

Denn, wo die Bananen reifen

kann man nicht einfach danach greifen.

Sie sind privates Eigentum!

Um dieses kommt man nicht herum.

 

Es gehört hier halt nicht alles allen.

Das hat wieder einigen nicht recht gefallen.

Wie packt man nur sein Leben an

wenn keiner macht dafür den Plan?

Und keine starke Hand regiert,

das Volk auf rechten Pfaden führt?

 

Ein jeder fühlte sich in der DDR

als Miteigentümer wie ein Millionär!

Das alles richtig verwaltet sei,

dafür sorgte die Männereinheitspartei.

Das änderte sich nun ganz rasant.

Mancher die neue Welt nicht verstand.

 

Nun musste ein jeder selbst sich sorgen.

Seine Pläne machen für heute und morgen.

Sich an diese Pläne auch noch halten!

Und das alles dann noch selber verwalten!

Für einige wurd es besonders schlimm.

Und sie erbosten voller Grimm:

 

Dass waren die Männer der Einheitspartei.

Die waren nun von Pflichten frei.

Denn mit anderer Leute Privateigentum

hat die Einheitspartei ja nichts zu tun.

Da haben sie sich wieder zusammen gesetzt

und sich in vielen Foren vernetzt.

 

Dort nöseln sie die Freiheit schlecht.

Behaupten, diese sei ungerecht!

Rufen laut nach ihrem alten System,

damit sie wieder ganz bequem

und heimlich leise so ganz im Stillen

mit „Volkseigentum“ sich die Taschen füllen.

 

Wollen den „starken“ Staat installieren

den sie dann wieder von oben führen.

Während wir, „Das Volk“ dann trippel-trapp

im Gleichschritt wandern auf und ab.

Wenn mein Einkommen auch etwas bescheiden,

Mir reicht es zum Leben. Werd keinem was neiden.

 

Bin ich auch kein Volkseigentums Millionär.

So bin ich doch frei, und mein eigener Herr.

Kann denken und wählen, was immer ich will.-

Kann nur hoffen, sie erreichen niemals ihr Ziel

weil Menschen sich nicht nochmal verblenden lassen,

von den Blockflötenspielern auf Gassen und Straßen!

 

Denkmale

Häufig ist Brauch, dass Weggenossen

ihr Vorbild auf einem erhöhten Punkt

nach dem sie ihn in Bronze gegossen

aufstellen zu öffentlicher Besichtigung.

 

Und jeder gerne zum Standbild schaut,

solange ihn noch viele kennen.

Er war ihnen lieb und auch vertraut.

Voll Ehrfurcht sie seinen Namen nennen.

 

Doch die Zeit ist kein Denkmal,

die bleibt nicht stehen.

Immer kleiner wird die Zahl

der Menschen, die zur Statue sehen.

 

„Wer ist das“? Fragt ein Kind an Mutters Hand

als es die Figur dort oben entdeckt.

„Weiß nicht, mein Kind, hab ihn nicht gekannt.“

Das Kind seine Eiswaffel schleckt.

 

Drum merke, Ruhm in Bronze gegossen

bleibt erhalten nur kurze Frist.

Den kannten nur die Weggenossen,

als Denkmal man ihn schnell vergisst.

 

Der Narr

Springt durch die Menge

im Menschengedränge

ein lachender Narr.

 

Bunt ist sein Kleid.

Zu Späßen bereit

er stets war.

 

Haben viel gelacht.

Doch über Nacht:

wo ist der Narr?

 

Die Boshaftigkeit

macht sich dort breit,

wo Lachen war.

 

Vorbei ist der Spaß.

Aus der Tiefe quillt Hass

hervor aus dem Narr.

 

Menschen gehen fort.

Sie verlassen den Ort.

wo Helles war.

 

Habe mit ihm gelacht,

wenn er Späße gemacht.

Jetzt ist klar,

 

wenn er hier gesprungen

hat sein Lied gesungen,

alles Maske nur war.

 

Demens

Ein Kind war ich.

Dein Kind.

Als ich zur Welt gekommen,

Hast Du mich in den Arm genommen.

 

Hilflos war ich.

Und doch

War ich behütet und geborgen.

Denn Du warst da für mich zu sorgen.

 

Ich wuchs heran.

Und Du

Hast täglich mich begleitet

Hast mich auf eignes Leben vorbereitet.

 

Ich zog hinaus.

Du bliebst.

Ich baute mir mein neues Leben.

Dafür hast Du mein Selbstvertrauen mir gegeben.

 

Nun bist Du hilflos. Gleichst

Dem Kind

Das eben auf die Welt gekommen.

Ich bin es nun, die Dich in ihren Arm genommen.

 

Erkennst Dich selber nicht.

Auch ich

Bin fremd für Dich geworden.

Nun ist´s an mir, bin da und werde für Dich sorgen.

 

Der Alt 68er

Der Alt 68er

Mit 16 hat er protestiert

mit 18 fleißig demonstriert

mit 20 dann erst mal studiert

mit 27 promoviert

mit 30 hat er das Leben seziert

mit 40 war er etabliert

mit 50 hat er sein Leben bilanziert

mit 60 wurde er pensioniert.

Hat auf dem Ruhesitz sich plaziert

auf dem er lautstark kritisiert

weil Unrecht immer noch regiert.

Und niemand da, der es probiert.

Den Aufstand endlich mal riskiert

gegen die Macht, die uns regiert.

Nun frag ich mich leicht indigniert,

wieso hat er einst protestiert?

Und lautstark fleißig demonstriert?

Wenn unsre Welt nicht besser wird

wofür hat er sich etabliert?

Kann`s sein dass er sich einfach ziert

den Aufstand selber nicht riskiert

weil er Besitz nicht gern verliert?

Stattdessen lieber delegiert

die Rebellion, dass sie passiert

auf andre. Er nur dirigiert

mit Sprüchen, die schon antiquiert,

die Masse, wenn sie demonstriert

dass diese Welt nun besser wird...

 

Ein Kampf, den ständig er verliert

weil er sich lieber etabliert

wenn Macht und Geld ihn korrumpiert

 

 

Despektierlichkeit

Wenn ich auch ein altes Semester bin

doch hab ich erhalten in meinem Sinn

mir ein Merkmal aus meiner Jugendzeit:

eine große Portion Despektierlichkeit.

 

Ich erstarre nicht vor großen Namen.

Seien es nun Herren, oder Damen.

Zolle jedem Menschen, ob arm ob reich,

ob bekannt oder nicht gilt mir da gleich,

 

die gleiche Portion Achtung und Respekt.

Voller Erwartung, was in ihm steckt.

Wenn ich erkundet seine Worte und Werke,

und so das wahre Können bemerke,

 

Dann zolle ich auch den großen Namen

besond´ren Respekt, sowohl Herren als Damen.

Denn großer Respekt gebührt großer Tat

der mit ehrlichem Schweiß erworben ward.

 

So lernte ich schon in frühester Jugend

eine sehr lebenswichtige Tugend:

Nicht ein Name kann echten Wert verraten.

Wert erkennt man allein an Taten!

 

 

Die alte Kommode

In einem Zimmer habe ich bewahrt

ein altes Möbel, Biedermeier Art.

Eine Kommode aus edlem Holz.

Sie war einst meiner Uroma Stolz.

 

Drei Schubladen bieten Raum

um etliches darin zu verstaun.

Altes und Neues findet drin Platz.

Oben steht das Telefon mit Fax.

 

Eine Lade gehört seit einiger Zeit,

dem Flitter, der mich zur Weihnacht erfreut.

In den zwei anderen findet sich an,

was im Laufe der Zeit ich hinein getan.

 

Je mehr Jahre hinter mir entschwinden

desto mehr Krempel kann ich finden,

wenn ich an einer der Schubladen ziehe.

Manchmal kostet es etwas Mühe,

 

Holz verzieht sich ja mit den Jahren.

Manchmal kann es auch etwas knarren,

Doch such ich ein längst vergessenes Stück,

auf die beiden Schubladen fällt mein Blick.

 

Schaue suchend dann hinein

und kann mir absolut sicher sein,

in einer der Beiden finde ich dann,

was ich gerade gebrauchen kann.

 

So ordnen Uromas Schubladen mir

noch heute mein trauliches Wohnrevier.

So wie sie es tat seit jeher schon.

Ich glaube, das nennt man Tradition.

 

Die Karawane

Lang war der Weg

den ich

im Schutz der Karawane

durch Wüsten zog.

Durch Sand,

der früh am Morgen

nächtliche Kühle

strahlt.

Und dann,

in Mittags Hitze flimmernd

mit reflektiertem Licht

der Sonne

mir das Auge blendet.

Wie oft

ist mir der Blick

getäuscht

durch trügerische Bilder,

die eine Feenhand gemalt.

Am Abend dann,

erscheint am Horizont

ein Baum

der Schatten spendet

jedem Wandrer

der dort weilt.

Und gleich daneben

spendet eine frische Quelle

ihr Wasser jedem

der danach verlangt.

Die Karawane hält,

um aus zu ruh´n.

Ich lehne still mich an

des Baumes Stamm.

Als ich erwache

bin ich schon allein.

Und nur am Horizont

fern

sehe ich noch eine Wolke

schweben,

über´m Wüstensand

als letztes Zeichen

einer Karawane

die in des Morgens Frühe

weiter zog.

 

Du

Gestern wusste ich nicht,

dass Du lebst.

Heute denke ich nur noch an Dich.

Und mein Herz bebt

dabei vor Sehnsucht und Liebe

Und morgen?

Oh, wenn wir heute schon wüssten,

was von uns geblieben,

wir würden sorgen,

dass immer nur heute bliebe. 

Liebeswahn

Der Liebeswahn

Er begann,

wie alles, ganz klein.

Sie sollte

die Seine sein.

Er wollte sie

auf Händen tragen,

hörte man zärtlich

ihn oftmals sagen.

Sie hat ihm geglaubt

und hat ihm fürs Leben

voller Vertrauen

das Ja Wort gegeben.

Doch ihm hat ihr Wort allein

nicht genügt.

Er hat sie

seinem Besitz zugefügt.

Hat sie kontrolliert

bei Tag und Nacht.

Voller Eifersucht

hat er sie bewacht.

Was einmal als

große Liebe begann,

hat er langsam zerstört

in seinem Wahn.

Als sie sich zur Scheidung

endlich entschlossen

hat der kleine Wahnsinn

sie einfach erschossen.

 

 

Ein anderes Frühlingsgedicht

Wenn Amseln flöten, Finken schlagen

Vater wäscht vorm Haus den Wagen

frisch gewachst und sauber glänzt er

Mutter putzt mit Eifer Fenster

Opa räumt den Schuppen aus

Oma hängt die Wäsche raus

und klein Hänschen, unser Fratz,

düst mit nem Dreirad um den Platz

Wenn am Abend durch die Lüfte

ziehen erste Grillwurstdüfte,

und wenn mein Gemüte sich

plötzlich fühlt ganz wunderlich

denn mein Herz pocht schnell und laut

weil Du mich nur angeschaut,

Dann, ihr Leute, glaubt es mir

steht der Frühling vor der Tür

Ein kleines Frühlingslied

Von der Birke, die im Frühlingswinde

ihre Zweige wiegt, leihe ich mir ein Stück Rinde

Die Taube hat mir eine Feder geschenkt.

Habe sie mit Himmelsblau getränkt

und schreibe für Dich dieses Frühlingsgedicht.

Wo Du jetzt bist? Ich weiss es nicht.

Denn längst bist Du schon über den Regenbogen

in ein unbekanntes fernes Land gezogen.

Ich wünschte, wir könnten hier gemeinsam gehn

und den leuchtenden Auftritt des Frühlings ansehn.

Anschaun, wie sich die Birken und Weiden

in ihr junges zartgrünes Balttwerk kleiden.

Gemeinsam uns freun an der Wiesen Grün,

über dem die Kiebitze tanzende Schleifen ziehn.

Zusammen unter der weissblühenden Schlehenhecke

blaue Veilchen finden in ihrem Rasenverstecke.

Aufkeimendes Leben, wohin ich auch schau

füllt die Luft unter dem Frühlingshimmelblau.

"Lieber Wind, ich bitte Dich trag geschwinde

meine Zeilen auf der Birkenrinde

zu ihm, der einst über den Regenbogen

weit fort in ein fernes Land gezogen."

Ein kleines Rad ...

Ein kleines Rad

dort am Hang,

was wird mir so bang?

Dort, ein kleiner Schuh!

Herz, was klopfst Du?

 

Wo die Bäume stehen,

was ist dort geschehn?

Kein Vogel mehr singt,

Jeder Laut verklingt

 

Was sucht im Wald

die Schattengestalt?

Huscht eilig fort

vom düsteren Ort.

Noch hängt in der Luft

 

ein Stimmchen, das ruft

„Mama, hilf mir,

Will doch zu Dir.“

Jetzt ist es stumm.

Ich schau herum.

 

Ein Rad liegt am Hang,

Es macht mich bang.

Angst die Kehle schnürt,

meinen Blick hin führt,

zu der kleinen Gestalt

dort am dunklen Wald.

 

Ohnmächtiger Schmerz

erfasst mein Herz.

Stumm frage ich mich:

„Warum war ich

nicht rechtzeitig dort,

an dem unseligen Ort“?

 

Fuhrmann

Vom letzten Abendschein

vergoldet liegt das Feld.

„Fuhrmann, stell die Pferde ein,

hast dich genug gequält.

Lang war der Tag,

die Ernte ist nun eingebracht,

zu Ende gehen Müh und Plag.“

 

Es naht die Nacht.

 

Über dem Fluss grauer Nebel zieht.

Dunkelheit macht sich breit.

Aus der Ferne hör ich schon das Lied

des Fährmanns. Bald ist es Zeit .

Fest der Liebe

Ungezählte Lichter brennen

Ungezählte Menschen rennen

hasten durch die Dunkelheit.

Es naht wieder Weihnachtszeit.

 

Ungezählte Glocken klingen

ungezählte Kehlen singen:

„Von des Vaters heilge´m Thron

ist gebor`n uns heut` der Sohn“.

 

„Gott ist tot“, so hört man sagen

viele heut in unsern Tagen.

Während sie im Lichterglanz

tanzen mit den Weihnachtstanz

 

um die goldenen Paläste

als des golden Kalbes Gäste.

Und im lauten Weltgetriebe,

suchen sie verlor`ne Liebe.

Früher war alles besser?

Als ich ein Kind

noch war

hörte ich oft

die alten Leute sagen:

„Früher war alles besser“!

 

Jetzt bin ich alt.

Und denke

„ist es denn wirklich so

dass alles besser war?“

 

Ich weiß es nicht.

Nur eines

weiß ich, und das stimmt,

dass ich früher jung

und

viel, viel schöner war!

Der Heringsschwarm und die Ölsardine

In eines Herings Schwarmes Menge

erschien einst eine Ölsardine.

War not amused von dem Gedränge.

So sprach sie dann, mit ernster Mine:

„Ich weilte einst in fremden Ländern.

Weiß darum was man besser macht.

Ich möchte vieles hier verändern.

Habt nur auf meine Weisung Acht.“

 

So sprach sie, ruderte dann heftig

mit ihren Flossen hin und her.

Dabei stieß sie die Nachbarn kräftig.

Kam diesen ständig in die Quer.

Den Nachbarn hat das nicht gefallen,

die schwärmen lieber einheitlich

um all die gallertartgen Quallen

so schützen sie vor Feinden sich.

 

Doch unsre kleine Ölsardine

konnte das alles nicht verstehn.

Sie machte eine finstre Mine.

Meinte, es müsst auch anders gehn.

Sie sei schon so weit rum gekommen.

Selbst in der Dose war sie schon,

als sie in Öl ihr Bad genommen.

Doch sie erzählt nicht gern davon.

 

 

Der Schwarm zog weiter seine Kreise

durchs Meer voll Kraft und Energie

nach seiner altbewährten Weise.

Zu der Sardine sprachen sie:

„Warum willst Du hier etwas ändern?

Wir fühlten uns bis her ganz wohl

es zog uns nicht nach fernen Ländern.

Verstehen nicht, was das wohl soll.

 

Wir lassen uns als Rollmops rollen

Nach Bismarck hat man uns benannt.

In Salz wir uns lang halten sollen.

Nen Bückling machen wir, - charmant!

Uns gibt’s im Fass, und gibt es lose,

Man legt uns auch in Soßen ein,

Nur Deine Ölsardinendose,

ist für uns Heringe zu klein!

 

Ein neues Jahr beginnt (Pantun)

Ich schaue auf mein Stundenglas.

Das letzte Körnchen Sand verrinnt.

Wieder endet das feste Maß

während das neue Maß beginnt.

 

Das letzte Körnchen Sand verrinnt.

Es runden sich die Lebenskreise.

Während das neue Maß beginnt

verging ein Jahr meiner Reise.

 

Es runden sich die Lebenskreise.

Bevor ich es noch recht bedacht

verging ein Jahr meiner Reise.

Heimlich begann das neue zur Nacht.

 

Bevor ich es noch recht bedacht

endet wieder das feste Maß.

Heimlich begann das neue zur Nacht.

Ich schaue auf mein Stundenglas.

 

Ekstase

Treu erfüllt er

jeden Tag

seine Pflicht.

Als Beamter

Als Ehemann

als Vater.

Jeder Tag

ist erfüllt

von Normalität.

Nur manchmal

ergreift eine

seltsame Unruhe

von ihm Besitz.

Dann sucht er

den kleinen Wahnsinn

aus Ekstase

und stirbt

ein ums andere Mal

den kleinen Tod.

Diskret

deponiert er

den Geldschein

bevor er

zurück geht

in die Normalität.

 

Fest der Liebe

Ungezählte Lichter brennen

Ungezählte Menschen rennen

hasten durch die Dunkelheit.

Es naht wieder Weihnachtszeit.

 

Ungezählte Glocken klingen

ungezählte Kehlen singen:

„Von des Vaters heilge´m Thron

ist gebor`n uns heut` der Sohn“.

 

„Gott ist tot“, so hört man sagen

viele heut in unsern Tagen.

Während sie im Lichterglanz

tanzen mit den Weihnachtstanz

 

um die goldenen Paläste

als des golden Kalbes Gäste.

Und im lauten Weltgetriebe,

suchen sie verlor`ne Liebe.

Frühling - Was soll ich noch schreiben?

Oft schon besungen

was soll ich noch schreiben?

unzählige Dichter

haben bedichtet

dein blaues Band.

Knospen schwellen

Schneeglöckchen klingen -

verwelken so schnell.

Im Gras blühen Veilchen. -

 

Rose und Veilchen begegnen sich nie.

 

Auf Nachbars Dach die Amsel

flötet.

In der Wiese stelzt einer

der hat dich gespürt bis

in´s ferne Afrika.

Das ganze,

im Herbst verreiste

gefiederte Volk,

kehrt heim.

Knospen am Kirschbaum

wachsen so schnell.

Und erst die Kastanie!

Wie eilig putzt sie

an ihren Leuchtern

um sie auf ihrem hellgrünen Blattwerk

aufzustellen.

Dabei leuchtet die Sonne von Tag zu

Tag heller!

Und lockt und lockt

die Blumen und Bienen;

das Gras und die Rehe.

 

Und ich?

Öffne die Fenster!

lasse die Luft

in mein dumpfiges Zimmer,

schmücke den Wanderhut

mit meiner Feder

und pfeif auf die Reime!

 

Frühlings Pantun

Frühling ist`s, es blüht das Feld.

Und wie alle Jahre wieder,

ziehen durch die weite Welt

vieler Dichter Freudenlieder.

 

Und wie alle Jahre wieder

klingen sie in unser Ohr

vieler Dichter Freudenlieder.

Wie im Lenz im Jahr zuvor.

 

Klingen dann in unser Ohr

jene altbekannten Lieder

wie im Lenz im Jahr zuvor

tönen dort von Neuem wieder.

 

Jene altbekannten Lieder

klingen durch die weite Welt,

tönen dort von neuem wieder.

Frühling ist´s, es blüht das Feld.

Für Dich

Dein Name auf einem schlichten Stein

Darunter zwei Zahlen: Geburt und Tod

nur 40 Jahre sollten es sein,

bis die Krankheit Deinem Leben Einhalt gebot.

 

Zum dreißigsten Male jährt sich die Zeit

der letzten dunklen Tage

Du warst noch lange nicht bereit.

Viel zu jung noch stelltest Du fordernd die Frage:

 

"Warum, warum nur muss ich jetzt gehen"?

Und ich konnte nur stumm neben Dir sein.

Auch nach 30 Jahren am schlichten Stein

kann ich den Sinn des Geschehenen nicht verstehn.

 

Ein stilles Gedenken am schlichten Stein wie in all den 30 Jahren

Ein Kranz aus schlichtem Tannengrün

Eines Tages, wenn ich wieder neben Dir bin

werd ich die Antwort erfahren!

Menschenwerk in Gottes Garten

Ein Garten ist nicht freie Natur,

sondern ein Stück Menschen Kultur.

Er braucht des Gärtner ordnende Hand.

Seine Hilfe, Pflege und seinen Verstand.

 

Wer im eigenen Gartenidyll

alles wachsen lässt, wie es nur will,

wird dort nicht lange Freude erleben,

wenn sich Disteln statt Rosen erheben.

 

Wenn wucherndes Moos den Rasen erstickt.

Wenn man nur Brennnesseln erblickt

wo einst blühende Stauden gepflanzt.

Kein Schmetterling über Blüten tanzt.

 

Wenn vom Samen, den wir aus gesät

auch nicht ein einziges Korn aufgeht,

weil wildes Getier in großer Zahl

sich die Samen holt zum Mittagsmahl.

 

Die Gartenerde wie tot da liegt,

weil sie nie rechten Dünger kriegt.

Niemals eine fleißige Hand

lockert die Krume im Gartenland.

 

Denn Gartenerde ist wimmelndes Leben

dem wir durch Lockern den Atem geben.

Im Garten versuchen wir Menschen doch nur,

teil zu haben, an Gottes Schöpfernatur.

 

Und genau wie ER nie fertig ist

weil in der Natur alles hat eigene Frist.

Jedes Kraut ist nur dann bereit

wenn ER bestimmt: Jetzt ist es Zeit.

 

Glaube an das Gute

Wie kann der Gutes tun,

der sich den Glauben

an Gutes in der Welt

lässt rauben?

 

Er schafft nur freien Raum

für all das Böse,

das die Welt regiert

mit Getöse.

 

Nur dort, wo der Glaube

an das Gute hält Wacht

wird dem Bösen der Raum

streitig gemacht.

 

Halloween

Kürzer wird der Sonne Bahn

Vögel treten die Reise an

welche sie in den Süden führt.

Im Garten, die letzte Rose friert.

 

Im Moor, wo nächtliche Nebel wehn

seltsame Gestalten um einander gehn.

Geister, aus dem Jenseits gesandt,

welche der Sommer so lange gebannt.

 

Des Sommers Seligkeit ist vorbei.

Der Bann ist gebrochen, sie sind frei

Geister um unsere Häuser ziehn.

Es ist ihre Nacht, es ist Halloween.

Hans im Glück

Der Hans, ein fleißiger Gesell

wollte nach 7 Jahren schnell

zur Mutter heim ins Elternhaus.

Der Meister zahlte gern ihn aus,

mit einem großen Klumpen Gold,

den er aus seiner Truhe holt.

Als Hans die Straße heimwärts ging,

da drückte ihn das schwere Ding.

Es wurde ihm allmählich schwer.

Ein Reitersmann ritt stolz daher.

Sieht, das der Hans gewaltig schwitzt.

„Wenn Du auf auf meinem Pferde sitzt,

kommst Du ganz schnell und leicht voran.

Gib mir Dein Gold, ich geb Dir dann

mein stolzes Ross, das ist dann Dein.“

Hans ging gern auf den Handel ein.

Zum Glück, er war den Brocken los.

Erleichtert stieg er auf das Ross.

Der Weg war weit, die Hitze groß.

Hans dürstete auf seinem Ross.

Da kam ein Bäuerlein gegangen,

am Strick hat seine Kuh gehangen.

„Ei“ sprach er , „welch ein schönes Pferd,

ich gäb Dir, wenn es mir gehört

dafür die Kuh hier und den Strick.

Schau nur, sie ist schön rund und dick!

Du hast dann Milch für jeden Tag

und Sahne, Butter und den Quark.

Wieder ging Hans auf den Handel ein,

So wurde diese Kuh schnell sein.

Doch kamen noch den Weg daher

ein Sau Hirt, Gans Hirt, Messer Scher.

So tauschte Hans dann erst die Kuh

gegen das Schwein, um dann im Nu

die Gans zu nehmen für das Schwein.

Die tauscht er für den Schleifstein ein.

Die Sonne schien vom Himmel her,

der Schleifstein drückte Hans gar sehr.

Er sah von fern die Quelle blinken.

Bückt sich nach vorn, um dort zu trinken,

Da fällt der Stein aus seiner Hand,

verschwindet überm Brunnenrand.

Doch unsern Hans ficht das nicht an

weil er nun freier laufen kann.

Muss sich nicht täglich damit plagen,

sein Hab und Gut nach Haus zu tragen.

So kommt er bei der Mutter an,

als Hans im Glück, und freier Mann!

 

Herbst

Vergangen

ist des Himmels Blau.

Verhangen

die Welt mit Nebelgrau.

Kühle

steigt auf rings um mich her

Fühle

sie dumpf und erdenschwer.

 

Sonne

brachte uns einst zurück

Wonne

der Liebe und Frühlingsglück.

Oh, Sonne!

Ist es denn schon vorbei?

Die Wonne

der Liebe, der blühende Mai?

 

Kühle

steigt auf rings um mich her,

fühle

sie dumpf und erdenschwer.

Räume

durchdringt ein stummer Schrei

säume

nicht. Winter naht. Lenz ist vorbei.

 

Herbstabend

Eingehüllt von ihrer Wolkendecke

Verschlief die Sonne den Tag im Verstecke.

Gegen Abend ist sie kurz auf gewacht.

Hat ihre Wolkendecke ganz sacht

gelupft, und sich getraut

schräg von unten auf die Erde geschaut.

Dabei hat sie mit ihrem feurigen Strahl

in pures Gold getaucht Berg und Tal.

Das Wasser im See blitzt wie Silbergeschmeide.

Geschmückt mit Blättern der Trauerweide.

Und der Ahorn, der vor dem Hause steht,

heute Abend im schönsten Purpur Rot geht!

Die alte Eiche trägt ihr braunes Kleid.

Birken wiegen sich, zum Tanze bereit

in ihrem zitronengelben Blättergewand.

Hagebutten reichen sich zum Reigen die Hand.

Dann versinkt die Sonne Schritt für Schritt

und nimmt ihr Licht, ihre Wärme mit.

Dämmerung macht sich im Festsaal breit.

Die Gäste verlieren ihr farbiges Kleid,

gehen fröstelnd zur nächtlichen Ruh.

Decken sich mit Herbstnebel zu.

Ewige Wiederkehr

Sternenreise.

Planetenkreise

Zeit verrinnt.

Neues beginnt.

 

Glockenklang.

Hoffnungssang.

Feuerwerksglanz.

Freudentanz.

 

Neues bricht an.-

Sternenbahnen

in uralter Weise

ziehn ihre Kreise.

Januar

Liegst noch so jung

und zart vor mir, im Januar

du neues Jahr.

 

 

Ruhst schlafend unter

einer weißen Neuschneepracht

in Winters Nacht.

 

Bis Frühlingssonne

dich ganz zärtlich berührt

weil`s wärmer wird.

 

Du reckst und streckst dich,

räumst den Platz einem Narr:

Dem Februar.

 

Der reicht dann

seinem Bruder, dem März die Hand.

Grün wird das Land.

 

Dann folgen

dem wärmenden Lauf der Sonne

5 Monde voll Wonne.

 

Bis die Sonne

verliert ihre wärmende Kraft

die Leben schafft.

 

Am Ende schläft

wieder ein was einst geblüht.

In Nebel verhüllt.

 

Bis wieder zart

und jung beginnt ein neues Jahr

im Januar.

 

Schalom Jerusalem

An einem Sonntagmorgen,

es war Januar,

als ich von jenem Berge,

der uns Christen heilig ist,

auf Deine Dächer nieder sah,

hast Du

mit morgendlichem Glockenklang

so friedlich mich begrüßt.

 

Und in der Morgensonne

ersten Strahlen glänzte

des Felsendomes goldne Kuppel,

einer Krone gleich,

die Königshäupter einst umkränzte.

Der Felsendom,

er kündet aller Welt

von Allahs großem Gottesreich.

 

 

Sah eine starke Mauer

aufwärts streben.

Sie trug den Tempel einst,

der Jahwes göttliche Gebote barg.

Er hat sie seinem Volk gegeben

vor langer Zeit

als er beschloss den heiligen Vertrag

 

 

 

Noch heute scheint es mir

als ob an jenem Winter Morgen

die Zeit kurz stehen blieb,

um endlich einmal aus zu ruhn.

Und mit ihr ruhten alle Sorgen

um Dich, Jerusalem,

wo Menschen sich aus Hass viel Leid antun.

 

Ich wünschte,

wenn ich Deinen Namen lese oder höre,

weil wieder einmal alter Hass

den neuen Krieg gebar,

die Zeit in Deinen Mauern wäre

so friedlich wie an jenem Sonntagmorgen

für mich, in einem Januar.

 

Kleine Helden

Kleine Buben sind die letzten Helden

jeder Tag bringt ihnen neue Abenteuer.

Einen Kampf mit dem riesigen Ungeheuer

von dem alte Sagen und Märchen vermelden.

 

Sie erkennen ihn noch, den schrecklichen Drachen,

an welchen die Alten längst nicht mehr glauben.

Und über die kleinen Buben lachen.

Kleine Helden lassen den Mut sich nicht rauben.

 

Jeden Morgen ziehen sie in die Schlacht

um mit den Feinden die Kräfte zu messen.

Haben sie etwas ausgefressen,

die Eltern gegen sich aufgebracht,

 

dann ertragen sie trotzig ohne Weh und Ach

die Strafe für ihre Missetaten

kleine Helden noch niemals um Gnade baten!

Kleine Helden zeigen sich niemals schwach.

 

So vergeht die Kindheit Jahr um Jahr

Der kleine Held lernt, nach Sicherheit zu streben.

Nur manchmal denkt er, wie schön es war,

dieses freie Kinderabenteuerleben!

 

Marmor Gestalten

Ästhetik des Augenblicks.

Im Innern erstarrter Stein.

Nicht Leidenschaft

dringt von dort

auf ihr marmorn schimmerndes

Antlitz.

 

 

Tief im Innern

bleiben sie stets

der unbehauene Stein

aus dem sie erschaffen

von eines Künstlers bildender

Hand.

 

 

Nie erschüttert

innerer Streit der Gefühle

ihr eigenes Auge.

Nur auf das Leben

der anderen schaut ihr prüfender

Blick.

 

Sie fordern

Bewunderung vom Auge

das sie erschaut.

Beseeltes Fühlen

durchdringt nie ihr steinernes

Sein

 

Panta rhei

Das Leben fließt

in stetem Einerlei

Sekunden, Tage,

Jahre reihen sich.

Kommen und gehn.

Doch nie entkommst

du diesem Kreis.

Gleich jenem Stab

der fest gefügt

im Zentrum ruht.

Und nur sein Schatten

zeigt den Lauf

der Zeit uns an

im Sonnenlicht.

 

Das Leben fließt

in stetem Einerlei,

Sekunden, Tage,

Jahre reihen sich.

Kommen und gehn.

Auch wenn kein

Sonnenlicht

dir deinen Schatten zeigt,

entkommst du nicht

dem Kreis

in dem du,

festgefügt

das Zentrum bist.

 

Pantun vom Spatz

1 Die Spätzin rief: „Steh auf, Herr Spatz.

2 Du musst Dich fleißig regen.

3 Es ist so weit, mein lieber Schatz.

4 Ich werd bald Eier legen.

 

2 Du musst dich fleißig regen,

5 es wird jetzt Zeit, das Nest zu baun.

4 Ich werd bald Eier legen.“

6 Herr Spatz döst auf dem Gartenzaun.

 

5 „Es wird jetzt Zeit, das Nest zu baun.“

7 Herr Spatz ist ganz erschrocken.

6 Herr Spatz döst auf dem Gartenzaun.

8 Er blieb viel lieber hocken.

 

7 Herr Spatz ist ganz erschrocken.

3 „Es ist so weit, mein lieber Schatz“

8 Er blieb viel lieber hocken.

1 Die Spätzin rief: „Steh auf, Herr Spatz“!

Philosophen

Die Weisen fragen zu allen Zeiten

worin wohl der Sinn unseres Daseins liegt

Man hört und sieht sie allerorts streiten

wenn ein Weiser den andren mit der Wahrheit bekriegt.

 

Sie packen sich in den Haaren und Hirnen

verzweifelt suchen sie nach dem Sinn

mit Schweiß auf den hohen Denker Stirnen

Warum ich und Du hier auf Erden bin.

 

Sie scheinen allwissend, doch wenn wir sie fragen

ob sie den Sinn unseres Lebens erkannt

können sie stets nur das gleiche sagen:

„Dem Menschen an sich fehlts am Verstand!

 

Seht doch zum Beispiel mal unseren Stoffel

der nichts vom Lebenssinn wissen will

der wühlt doch im Herbst nur nach jener Kartoffel

die er im Garten versteckt im April.

 

Wie sollen wir Stoffel denn erklären,

worin seines Lebens Sinn besteht?

Der Kerl ist doch einfach viel zu blöde,

weil er nicht mal unsre Sprache versteht.“

 

Der Stoffel trägt aus seinem Garten

die Kartoffeln zum Kochen in unser Haus.

durch kneten, reiben und besonders durch braten

koch ich leckre Gerichte daraus.

 

Bin sicher, auch Weise und Philosophen

lieben des Mittags ein deftiges Mal

Kartoffeln gebraten auf heißem Ofen

dazu Spiegeleier in beliebiger Zahl.

 

Es hat eben jedes in dieser Welt,

die Weisen, die Narren und unser Stoffel,

seinen Platz unter dem blauen Himmelszelt:

die Suche nach Wahrheit oder nach der Kartoffel

 

Auf das Wissen um meines Daseins Sinn

will ich gerne noch eine Zeit lang warten.

Nur, wenn ich richtig hungrig bin

brauch ich Kartoffeln, schön knusprig gebraten!

 

Poesie der Seele

Ich sitze hier

vor offener Tür.

Und lese staunend.

Leise raunend

Poesie erklingen

vom Titanenringen

in Menschenbrust.

Von Seelenfrust.

Von ewiger Suche.

Von der Erkenntnis Fluche.

 

Jenseits der offenen Tür

zwitschern mir

Vögel ihr Lied,

Blütenduft zieht

von draußen herein,

und Sonnenschein.

Dort im Garten

erste Erdbeeren warten.

Muss mich bücken,

um sie zu pflücken

und zu genießen.

Muss heuer gießen.

 

Meiner Seele Suche

der Erkenntnis Fluche,

aller Seelenfrust,

alles Leid, alle Lust,

der Kampf der Titanen

alles Hoffen, Ahnen,

das alles muss warten.

Jetzt braucht mich

mein Garten.

Dort umpfängt mich

auf´s Neue

des Himmels Bläue.

 

Steine

Fluch sind sie und Segen

dem Geschlecht der Menschen

das Gott einst schuf aus dem Staub

zerfallener Steine

Als erstes Werkzeug dienten sie uns

der Weisung zu folgen, die Welt

untertan sich zu machen.

Doch auch als tödliche Waffe

in der Hand,

die der Bruder gegen den Bruder

erhob

Fluch sind sie im Acker,

Wo mit Fleiß wir bauen das

tägliche Brot.

Fluch, wo sie die Wege der Menschen

versperren und hemmen den Fuß.

Fluch, wenn sie als gleißende Edelsteine

wecken die Gier in uns Menschen.

Fluch wenn als Turmbau zu Babel

sie aufgetürmt wieder Gott.

Doch lernten die Menschen auch

Kirchen zu bauen.

Manches Kunstwerk zu schaffen

aus behauenem Stein.

Aber Fluch sind sie, wenn sie

als glühende Masse

aus dem Innern der Erde geschleudert

vernichten der Menschen Leben und Werk

Doch wieder erstarrt zu festem Grund

tragen sie neues Leben.

Steinerner Fels ist der Grund, auf dem ER

sein Reich will gründen

Und Eckstein, von Menschen verworfen,

will am Ende ER selber uns sein!

Sternenkind

Du kamst,

und bist nie angekommen

Gelebt hast Du allein in mir.

Nur ich

hab Deines Herzens Schlag vernommen.

 

Du kamst,

dem Tode schon verschworen.

Hast nie das Licht der Welt erblickt.

Dein Herz

stand still, bevor Du warst geboren.

 

Du kamst,

Du lebtest nur in mir allein.

Warst stets ein Teil von mir.

Und erst

mein Tod wird auch Dein Ende sein

 

Suomi

Wir sind im Norden gewesen

im fernen Suomi

und ich glaube wir alle vergessen

diese Tage nie.

 

Wer einmal am Feuer gesessen

in heller, nordischer Nacht

wird dieses Land nicht vergessen

hat immer daran gedacht

 

Wenn andre vom Süden schwärmen,

von Bergen und weissem Strand

dann denken wir an die Wälder

und Seen vom Finnenland.

 

An das Rotbraun der Kiefernstämme

an der Birken leuchtendes Weiss

An den weiten blauen Himmel

und die Sauna, erfrischend und heiss.

 

Leb wohl, du Land im Norden,

Du schönes Suomi!

Lebe wohl, wir kommen wieder

denn wir vergessen Dich nie!

Pegasus go`s online

Auch Poeten gehn mit den neuen Zeiten

wenn sie mit Pegasos online reiten.

Was einstens in der Dachkammer des "armen Poeten" erdacht,

wird heute auf den virtuellen Jahrmarkt verbracht.

Und auf diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten

tobt das Leben! Genau wie in jenen Zeiten

als noch Papier, Feder und Tinte genügte

wenn der Dichter kunstvoll die Worte fügte.

Als ich in dieser Stadt angekommen

hab ich mir erst mal die Zeit genommen

und mich in dem virtuellen Orte

umgeschaut unter den Meistern der Worte.

So nach einiger Zeit habe ich mir

dann ein Häuschen gebaut, mit Schild an der Tür.

Und dann hab ich, was mit Hilfe des Pegasos

so nach und nach aus meiner Feder floss

auf dem Jahrmarkt des Ortes eingestellt,

in Erwartung das es anderen auch gefällt.

Nur denke ich, dass in dieser Stadt

mein Werk mehr antiquarischen Wert hat.

Gehör ich doch selber zu den alten Fraun.-

 

Jetzt wandre ich täglich durch Bookrix Town

klicke hier und dort neugierig an,

was man so alles finden kann.

Das Hauptthema, ist doch sonnenklar

ist die Liebe, wie es seit jeher war.

Doch dank der heutigen Freizügigkeit

gehen mir manche etwas zu weit.

Sie verwechseln ihre Lust an animalischer Brunst

mit dem erhabnen Gefühl der Dichterkunst

 

Und dann die Stände der Gaukler und Geister!

Vampire, Hexen und sonstige Meister

aus dem Reiche der skurilen Phantasie

Ich gestehe, ich selber kehre nie

in diese Buden und Lädchen ein.

Muss ja nicht jedermanns Bewunderer sein.

Überhaupt, die Auswahl ist riesengroß

mir gelingen bisher Stippvisiten bloss.

Wie ein Perlentaucher der unzählige Mal

Muscheln aus der Tiefe holt in großer Zahl

um dann vielleicht in einer Schale die schimmernde Perle zu finden

so muss man sich hier beim Suchen schinden.

Hier findet sich Liebe, Humor und auch Frust

von jenen, die das Leben verdrusst.

Die ständig nach dem Vollkommenem streben

und dabei verzweifeln am richtigen Leben.

Da flieht man denn gern in die Phantasie

Wo das Gute stets siegt und das Böse nie.

 

Beängstigend für mich, ist die große Zahl

von jungen Menschen, die hier ihre Qual

und Angst vor dem Leben niederschreiben,

die an ihrem Leben schon leiden

obwohl sie erst angefangen zu leben.

Möcht ihnen gerne den Ratschlag geben,

voll Mut hinaus in die Welt zu gehn

manchmal nach oben zum Himmel zu sehn.

Dort ziehn die Planeten ihre Bahn

seit ewigen Zeiten, nach einem Plan

den haben nicht wir Menschen erdacht.

Er ist das Werk einer größeren Macht,

die allumfassend die ganze Welt,

mitsamt uns Menschen, umfangen hält.--

 

Bunt ist das Leben in Bookrix Town.

Ich verbringe viel Zeit mich hier um zu schaun,

zwischen Schreibern von Werken aller Richtung,

vom Manga bis hin zur poetischen Dichtung.

Mir gefällt, dass der Jahrmarkt in dieser Stadt

keine Ladenöffnungszeiten hat.

So trägt mich denn Pegasos, das stolze Tier

durch dieses moderne Schreib-Revier

das täglich 24 Stunden seinen Jahrmarkt der Eitelkeiten

für alle öffnet, die dieses Ross gerne reiten.

 

Ungeschick lässt grüßen

Fast täglich geht er neben mir,

ein kleiner fieser Knilch.

Der geht durch die geschlossne Tür

verschüttet gerne Milch.

 

Und nicht nur Milch verschüttet er.

Nein, dieser fiese Mann,

denkt täglich neu sich aus und mehr

wie er mich ärgern kann.

 

Steh ich an meinem Beckenrand

und spüle das Geschirr,

prompt fällt ein Teller aus der Hand

der Knilch liebt das Geklirr!.

 

Steige ich auf mein Fahrad dann

ihr könnt euch sicher sein

der Knilch schleicht sich von hinten ran,

und schmiert mir Öl ans Bein.

 

Im Bad hört er vom Wasserhahn

so gern das „Tropf, tropf tropf.

die Fliesen werden zur Schlitterbahn,

und ich fall auf den Kopf.

 

Hab ich mir grade angezogen,

die frische Bluse fein,

der freche Kerl saut ungelogen

sie mit nem Fleck mir ein.

 

Sehen kann ich den Buben nicht,

weiß nicht, ob er zu dick,

Weiß nur den Namen von dem Wicht:

er heißt „Herr Ungeschick.“

 

Was ist Glück?

Das Bienchen summt: „ich hatte Glück,

kehre heute mit viel Honig zurück.“

Der Schmetterling im Sonnenschein,

taumelt von Blüte zu Blüte,

will glücklich sein.

 

Die Füchsin hatte beim Jagen Glück,

kommt sie mit Beute zu ihrem Bau zurück.

Nur das Fischlein in Baches kühlem Grund

verließ das Glück in dieser Stund.

 

Denn die Fliege, die es wollte fangen

hat an meinem Angelhaken gehangen.

Mich hat mein Anglerglück mächtig gefreut.

Nur das Fischlein nicht, denn

mein Glück war sein Leid.

Wege

Wenn das Leben beginnt beginnen die Wege.

Wege der Freude, Wege des Leids

Wege der Schuld und Wege der Reue

Wege des Glücks und der Traurigkeit.

Wege auf Höhen und tief unten im Tal

Wege zur Hölle, Wege der Qual.

Wege der höchsten Glückseligkeit

Wege des Friedens und Wege des Streits

 

Doch am Ende der Wege für jeden gleich

Wartet jenseits der Lethe des Hades Reich

Am Ufer der Lethe, am Ende der Zeit

Steht Charon, der Fährmann.

Gibt jedem Geleit.

Setzt uns über zum Ufer der Ewigkeit.

Agressionen

Gleich einem unberechenbaren Tier

schläft tief in jedem, in dir und mir

die Aggression. Wenn sie erwacht,

hat sie häufig nur Unheil gebracht.

 

Sie soll uns helfen und uns nützen

wenn wir uns vor Gefahren schützen.

Doch wehe wir lernen nicht beizeiten

mit dem Verstand dieses Tier zu leiten!

 

Wenn jäh uns ergreifen Angst und Wut,

erwacht das Tier. Mit verzweifeltem Mut

beißt es nach allem in der Welt

was sich nur in den Weg ihm stellt.

 

Dann benutze den eigenen Verstand,

der das Tier beherrscht mit ruhiger Hand.

Wie leicht kann Aggression in Hass abdriften

und für immer das eigne Leben vergiften!

 

Vor dem schlafenden Tier sei stets auf der Hut.

Erwacht es, nutz den Verstand, beherrsche es gut.

Zeig dem rasenden Tier seine Grenzen auf.

Sonst zahlst du selber am Ende drauf!

 

Der Platzhirsch

Stolz steht er dort.

Das Geweih erhoben.

Beherrscht den Ort.

Sein Lauf scharrt den Boden.

 

Laut schallt sein Röhren!

durch Wald und Flur.

Damit alle es hören:

Hier herrscht einer nur.

 

In ihm allein wirkt

des Samens Kraft

in dem sich verbirgt,

was neues Leben schafft.

 

Doch wenn dann vorbei

die brunstige Zeit

und fort das Geweih

dann tut er mir leid.

 

Mit dem kahlen Kopf

schaut er etwas dumm

der arme Tropf.

Denn ohne das Trumm

 

auf seiner Stirne

wirkt beschämend leer

seine männliche Birne.

Er macht nichts mehr her.

 

Doch wenn sich dann

das Hormon erneuert

erwacht aufs neue der Mann,

von Testosteron gesteuert.

 

Es zeigt wieder neu

seine männliche Birne

das dominante Geweih

auf der Denkerstirne.

 

Stein der Weisen

Sucht ihr den Stein

der Weisen.

Müsst ihr durch weite

Welten reisen.

Als ich ihn fand,

lag er am Strand

von Lummerland.

Unerkannt.

Wo die Liebe wohnt

Sonne geizt mit wärmenden Strahlen

die nur noch schwarze Schatten malen

dort wo einst Liebe uns verband.

Tot liegt das Land.

 

Harter Frost lässt erstarren das Leben

das Spinnen mit ihren Fäden umweben.

Der Tod reiche Ernte rings um macht.

Es scheint ew`ge Nacht.

 

Doch in der Tiefe der Erde wachen

noch vieler Jahre Frühlingslachen.

Und die Liebe, sie lebt tief in Dir.

Glaube mir!  

Elegie

Schon ziehen eisige Winde

todbringend durch die Welt.

Letzte Kränze, die ich binde

Letzte Tage, lautlos gezählt.

 

Um mich da wachsen Stille

und Einsamkeit empor.

Aus grauer Nebel Hülle

dringt Geisterwelt hervor.

 

Ich höre die Stille sagen:

S`ist Zeit, bald musst du gehn-

wenn dunkle Wolken jagen

werden wir uns im Jenseits sehn.

Das Alter

Wie leicht

vergingen einst

die Jahre

als jeder Tag

aus Zeitenferne

ward geboren.

 

Nun, da die Last

gelebter Jahre

die Kraft

der Jugend raubt

zählt schwerer

jeder Tag.

 

Und immer kleiner

wird der Zeitenraum

den täglich

du durch schreitest

mit jener Bürde

die sich Leben nennt.

Zuversicht

Wir sind die Herren nicht

die Sturm und Wogen lenken.

Wir zünden nicht das Licht,

das Sonn und Sterne schenken.

Wenn Stürme rings um toben

um dich herrscht Dunkelheit,

richt deinen Blick nach oben

zum Himmel, der so weit.

 

Denn einmal wird das Dunkel

und Angst vorüber gehn.

Und goldnes Sterngefunkel

wird neu am Himmel stehn.

Schaut heute auch mit Bangen

der Blick nur Dunkelheit

wenn diese Nacht vergangen,

steht schon der Tag bereit.

 

Bürotürme

Aus Straßenschluchten ragen, Schicht

um Schicht, Menschentürme.

Streben zum Licht

das sich in leblosen Fenstern bricht.

 

Hinter den Fenstern haust das Leben

für das Nornen - irgendwo -

Schicksale weben

um den Fenstern Gesichter zu geben.

 

Der Spatz vom Supermarkt

Einst war am Pferdestall sein Platz.

Denn dort fand jeder kleine Spatz

in Pferdeäpfeln Körner satt,

wenn´s Pferd gute Verdauung hat.

 

Nur leider machen Spatzen heute

auf diese Weise keine Beute.

Der Mensch stieg auf das Auto um!

Aber, der Spatz ist auch nicht dumm.

 

Denn er hat heuer längst entdeckt,

wie lecker Vogelspeise schmeckt,

wenn man sie pickt bevor sie warm

verlässt des Pferdes Leibesdarm.

 

Geht man zum Supermarkt einkaufen,

sieht man schon vor der Tür den Haufen

von Spatzen, die nicht gerne hungern

eifrig dort vor dem Markt rum lungern.

 

Und manches Mal, man glaubt es kaum

erobern sie den Innenraum.

Hoch oben im Gebälk vom Dach

sitzen sie und machen Krach.

 

Wenn dann der Supermarkt geschlossen,

bedienen sie sich unverdrossen

an Gerste, Hirse, Haferflocken,

Auch Frischobst kann sie runter locken.

 

Kein Mittel hilft, sie zu vertreiben.

Sie werden wohl dort wohnen bleiben.

Weil ja schon in der Bibel steht:

Ein Vogel frisst was er nicht sät.

 

Das vierte Licht

Das letzte Licht nun die die Stube erhellt.

Für die Hoffnung, dass endlich in der Welt

Frieden für alle Menschen anbricht.

Dieser Hoffnung gehört das vierte Licht.

Impressum

Texte: © bei der Auorin
Bildmaterialien: © Privates Foto der Autorin
Tag der Veröffentlichung: 15.02.2014

Alle Rechte vorbehalten

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