Kein schützend Tal behütet unser Haus
wenn wüst der Sturm durch die endlosen Weiten
über die Ebenen unserer Heimat braust.
Wenn die Sonne morgens beim Lerchenstieg
die nächtlichen Nebel aus den Feldern verjagd,
behindert kein Gipfel ihren lodernden Sieg
über das Dunkel der letzten Nacht.
Unsere Gebirge als Wolken am Himmel ziehn.
Sie spielen mit Licht und malen Schatten.
Mal gleiten sie schwer über die Erde hin
lasten auf ihr wie schwere Matten.
Dann segeln sie hoch über die Bläue dahin,
mit geblähten Segeln fröhlich im Wind
wie Schiffe die über die Meere ziehn
und überall in der Welt zu Hause sind.
Mehr und mehr
zieht Abendkühle
aus der Erdentiefe her.
Mehr und mehr
dämmt die Gefühle
Erdentiefe, dumpf und schwer.
Mehr und mehr
schließen sich Kreise
umfrieden der Gedanken Heer.
Mehr und mehr
ertönt des Rufers Weise:
S`ìst Zeit, bald komm ich zu Dir her!
Grau hängt der Nebel über dem Moor
Aus schwarzen Wassern steigt Stille empor.
Tote Birken hinauf zum Himmel ragen.
Rings um mich her tönt stummes Klagen.
Als am Horizont die Sonne versinkt,
ein goldenes Licht herüber blinkt.
Wo Himmel und Erde´ einst sich getrennt,
leuchtet voll Hoffnung das Licht des Advent.
Wer mag schon jeden Tag Pralinen?
Oder Mutters Gugelhupf mit viel Rosinen?
Manchmal muss man auch harte Rinden kauen,
damit man lernt, auf die eigene Kraft zu bauen.
Immer nur fröhlich durch das Leben zu schreiten
kann uns leicht zu Langerweile verleiten!
Wer immer nur im Glück schwelgt in seinem Leben
lernt nie, nach eigener Vollendung zu streben.
Nicht als Vulkan
und nicht im Rausch
trifft mich Euterpens Flötenspiel.
Und auch im Lärm
des Alltags dringt es nicht
zu meinem innern Ohr.
Wenn Stille mich umgibt,
und Einsamkeit,
dann höre ich,
ganz tief in mir,
den süßen Klang der Flöte
mit dem Euterpen, die,
als Tochter einst dem Göttervater Zeus geboren,
der Menschen Seele zu erfreuen weiß
mit ihrer Poesie.
Sie ist es, die mit zarter Melodie
in meiner Seele die Empfindung weckt
die dann, aus meines Innern Dunkelheit
zur Sonne strebt.
Hinauf zum Licht.
Ich geh den Weg, den wir im Frühjahr oft gemeinsam gingen
als noch am Erlenbaum die roten Kätzchen hingen.
Ein grüner Schimmer auf den Zweigen lag,
und der Gesang der Amsel grüßte jeden neuen Tag.
Ich geh den Weg, den wir im Sommer oft gegangen sind.
Als Felder, Bäume sich im Sommerwind
gewiegt; und Heckenrosen blühten an des Weges Rand,
der Sonne zugekehrt, die hoch am blauen Himmel stand.
Jetzt ist es Herbst. Das Laub fällt müde in den Wäldern.
Ein grauer Himmel hängt tief über kahlen Feldern.
Heiser die Krähen in den Fluren schrein.
Ich gehe unsern alten Weg - allein.
Im grauen Nebeldunst
trauern die Bäume
dem leuchtenden Grün
ihrer noch jungen Blätter
im Frühling
bei aufsteigender Sonne nach.
Schwer tut sich die Sonne
die Nacht zu vertreiben.
Grau zeigt sich der Himmel
wie ein von Nässe
und Schwermut
getränkter Mantel aus Loden.
Statt jubelnder Lerchen,
die sonnenwärts fliegen am Morgen,
statt sehnsüchtig schluchzender Lieder
der Nachtigall
die an den lauen Abenden
uns erklungen,
ertönt der Krähen heiseres Schrei´n
Fröstelnd gehe ich
durch den Tag, in mich gekehrt.
Und fühle, wie um mich her
das Dunkel wächst.
Es hüllt mich ein
im Umhang
dämmrig feuchter Nebelschwaden.
Wenn die Sonne am Horizont versinkt
geht der Tag mit ihr auf die Reise.
Abendrot beiden zum Abschied winkt.
Von Osten her naht ganz leise
die Nacht. Sie hält für uns bereit
ein goldenes Sternen Geschmeide.
Und hüllt uns mit ihrer Dunkelheit
in ein dunkles Gewand aus Seide.
Schlaf übernimmt die Herrschaft nun.
Der Herrscher im Land der Träume
erfüllt, wenn wir Menschen in ihm ruhn
mit seinen Bildern die Räume.
Wenn im Osten dann erster Dämmerschein
die Rückkehr der Sonne verkündet
verblasst der Sterne goldener Schein
das Land der Träume entschwindet.
Mit der Sonne kehrt auch der Tag zurück.
Mit seiner lichtstrahlenden Hand
zerreißt er in einem Augenblick
das nächtliche Seidengewand.
Im Westen von neuem versinkt die Nacht.
Und mit ihr des Herrschers Räume.
Wer aus dem nächtlichen Schlaf erwacht.
Hat vergessen Bilder und Träume.
Nur manchmal kann es geschehen,
dass wir, bevor der Tag anbricht,
die Botschaft der Nacht verstehen,
die im Schlaf ein Traum zu uns spricht.
Gern würd ich liebe Lacrime
ein Tänzchen mit dir wagen.
Doch wenn ich meine Jahre seh
muss ich mich leider fragen
ob ich mir das noch leisten kann.
Die Glieder schmerzen mir.
Und aus dem Hirne dann und wann
dringt erster Kalk herfür.
So sitz ich denn am Fenster hier
in meinem Alterssitze
schau auf das Eitelkeitsrevier
seh die Gedankenblitze
die hier und da aufleuchten hell
und dann auch wieder gehen.
Glaub mir, das alles geht ganz schnell
Man muss es nur recht sehen.
Junge Mäuse, müssen raus,
ob Mädchen oder Buben.
Wir Alten schaun zum Fenster raus
aus unsern Altersstuben.
Dort hüten wir so manchen Schatz
aus unsres Lebens Zeiten
längst ist für uns vorbei die Hatz
der Märkte Eitelkeiten.
Das Tanzen ist der Jugend Sach´
sie macht dort die Erfahrung
welche im Leben nach und nach
dem Alter dient zur Nahrung.
Hurra, Gevatter Lenz ist da
Haben lange gewartet in diesem Jahr.
Der Winter wollte heuer nicht weichen
und endlich seine Segel streichen.
Doch heute, vorm Hause der Lindenbaum
treibt dicke Knospen, ich glaub es kaum!
Und erst die Kirschen, hinter dem Haus
da schauen bestimmt bald die Blüten raus!
Auf Nachbars Dachfirst eine Amsel singt.
Wie schön ihr Lied meinen Ohren klingt!
Im Hühnerhof gurren zufriedene Hennen.
Können endlich im Freien scharren und rennen.
Ich suche verzweifelt in den hintersten Ecken
vom Schrank, wo sich die Blusen verstecken.
Mein Winterpullover ist viel zu warm!
Brauche was Leichtes mit kurzem Arm.
Doch leider ist unmodern ihr Chick.
Außerdem bin ich ein wenig zu dick.
Liegt bestimmt am weihnachtlichen Prassen,
dass die Blusen nicht so recht wollen passen.
Macht nichts, hol ich mir halt eine Neue.
So gibt es etwas, auf das ich mich freue.
Neue Sandalen gibt es auch dazu.
Au weia, leer ist die Börse im Nu!
Traumpfad
Wenn alle
großen Worte
ausgesprochen sind
und nichts geschieht.
Was bleibt?
Wenn jugendliche
Hybris sich
enttäuscht in
Demut wandelt
weil es
Grenzen gibt.
Was bleibt?
Wenn alle
Hoffnungs
Seifenblasen
zerschellt sind
an der Wirklichkeit.
Was bleibt?
Wenn Blüten,
die im Mai
geblüht
vom Herbstwind
fort getragen
sind.
Was bleibt?
Und von dem Traum
den ich geträumt
Was bleibt,
wenn er erfüllt?
Als ich heut Morgen aufgewacht,
die Fensterläden aufgemacht
was sehe ich? Potz Saperlot
der Schnee ist fort! Oh große Not!
Was soll den nun aus Weihnacht werden?
Wie kommt St. Niklas nun auf Erden?
Was nützt ihm heute denn sein Schlitten?
Kommt er auf Rudolf angeritten?
Ich hoffe doch der Mann, der Gute
besitzt nicht nur die große Rute,
sondern auch einen Räder Wagen.
Kann doch nicht alles selber tragen!
Denn wie sollt er die vielen Sachen
die allen Kindern Freude machen
vom Kaufhaus zu den Menschen bringen?
Wer lehrte dann die Kinder singen?
Doch noch etwas ist mir im Sinn.
Wo ist der ganze Schnee bloß hin?
Hat da wohl in der letzten Nacht
jemand Überstunden gemacht?
Hat heimlich, als ich noch geträumt,
die ganze Pracht weit weg geräumt?
Hat vielleicht auf seinem kalten Bein
der Schnee sich fort gemacht allein?
Wo, bitte, ist er denn geblieben?
Wohin hat es ihn wohl vertrieben?
Ist er aus lauter Angst gerannt
bevor die Sonne ihn verbrannt?
Ich weiß es nicht, denn jedes Jahr,
wenn hier mal endlich Winter war,
schwupps eines Morgens aus dem Ort
die ganze weiße Pracht ist fort!
So kommt die stille heil´ge Nacht
auch diesmal wieder ohne Pracht
und winterliches Weiß daher.
Der Schnee?
Ich glaub, der fiel in´s Meer!
Wehe wenn sie losgelassen
und in schöne Worte fassen
was in ihrem Kämmerlein
ihnen fällt zum Thema ein!
Wenn geöffnet erst die Schranke,
folgt Gedanke auf Gedanke.
Gibt man erst das Thema vor,
schon erschallt der Dichter Chor!
Fleißig sie die Reime knütteln
und sie aus den Ärmeln schütteln!
Doch die ganz besonders Schlauen
ohne Reim und Metrik bauen.
Nein, wie luft´ge Seifenblasen
sie Gedanken steigen lassen
Schnell vergängliches Gefunkel
wie ein Feuerwerk im Dunkel
einer sternenklaren Nacht
nur ganz kurz sie heller macht.
Wenn der Geistesblitz verglüht,
man wieder jene Sterne sieht,
die am Himmel schon seit Jahren
nach Gesetzes Bahnen fahren.
Deren Bild uns Wege weisen,
wenn wir über Meere reisen.
Wieder
erklingen im Ohr die Lieder
von den Blättern den bunten
von den Früchten, den Runden.
Vom Abschied nehmen.
Von heimlichem Sehnen
nach... ja wonach?
Kurz wird der Tag.
Wieder
erklingen im Ohr die Lieder
von des Herbstes Pracht.
Ich spür in der Nacht
kalten Reifes Hauch.
Sehe von Baum und Strauch
Nebelnässe tropfen.
Höre Charons Klopfen.
Es tanzt ein Männlein Griesegram
durch un´sre schöne Welt.
Wo etwas bunt ist und schön warm
es gerne inne hält.
Dann schüttelt es den Mantel aus
färbt grau das bunte Land.
Und treibt voll arger List und Graus
den Frohsinn fort wo er ihn fand.
Humorlos zieht es trist einher.
Stets nur auf Streit bedacht.
Hinter der Faltenstirn denkt er
wie man die Welt unglücklich macht.
Auch unser Männlein Griesegram
inzwischen online geht.
Verbreitet seinen Frust und Harm
weltweit wie ihr´s im Forum seht.
Wehe, wenn sie los gelassen!
Freiheit weist den Weg zum Hassen
wenn im Blätterwaldes Rauschen
nur Verleumder fleißig lauschen.
Freudig blasen sie zur Hatz
schlagen täglich laut Rabbatz
Fügen dem Gerüchtebrei
täglich etwas Neues bei.
Würzen ihn mit Fragezeichen
um die Wahrheit auf zu weichen.
Auf der Wahrheit hartem Kern
kauen Leser nicht so gern.
Wenn die Opfer, die sie treiben
zwischen Fronten sich zerreiben.
Ja, was ist denn schon dabei?
Schließlich sind wir alle frei
das zu tun und das zu lassen,
was wir lieben oder hassen.
Wölfe sind nun mal im Land
nur als Räuber uns benannt.
Räuber aber muss man jagen!
Ihnen harten Kampf ansagen.
Angeführt von der Journaille
wird gehetzt manche Kanaille.
Und das Volk ganz ungeniert
sich zu Treibern degradiert.
Heißa, das macht jedem Spaß
und es finden alle krass,
wenn das Opfer sich dann windet
keine Rast und Ruhe findet.
Wer zum Opfer war erkoren
hat sein Menschsein schon verloren.
Dient nur noch dem Mob zum Fraße
auf den Gassen auf der Straße
Muss der Massen Geilheit stillen
und die Zeitungskassen füllen.
Ist die Hatz dann mal zu Ende,
reibt der Mob voll Stolz die Hände.
Er hat zur Strecke es gebracht
das Opfer einfach platt gemacht.
Gleich einem Aggrgat
aus vielen schweigenden
Mündern
dehnt sich das Element
aller Ozeane
vor ihr aus.
Sie steigt hinein.
Wie jeden Morgen
lauscht sie dem leisen Plätschern
und Raunen
der Wellen,
die gleichförmig wie immer
über die Fläche laufen
wenn sie hinein taucht
und mit ihren
Armen die glatte Fläche
all dieser schweigenden Münder
zerteilt.
Wieder verläuft
eine Welle
vor ihr
im Sand.
Sie weiß nicht, woher sie kommt,
weiß nicht wohin sie entschwindet.
Kehrt sie einst wieder
in andrer Gestalt?
Oder ist sie für immer dahin?
Sie gleite wie immer
schwimmend durch das Aggregat
der schweigenden Münder
und vernimmt,
wie immer,
nur das gleichförmige Plätschern
geschäftig
enteilender Wellen.
Die Tür
Es war an jenem schönen Tage,
als wir das erste Mal
in unserm neuen Haus
gemeinsam aufgewacht.
Es sollte unsern Kindern
eine Heimat werden.
„Hier geh ich nie mehr raus“
hast du gesagt,
„bis zu dem Tag,
an dem auf einer Trage
mich jemand trägt
durch diese Tür hinaus.“
Wir ahnten beide nicht,
wie nah der Tag schon war,
an dem sie dich hinausgetragen.
Ich hab allein gekämpft
dann Jahr um Jahr
um unsrer Kinder Vaterhaus.
Bis ich den Kampf verlor.
Da ging auch ich, allein,
zum letzten Mal
durch diese Tür hinaus.
Auf seinem Buckel trägt der Erdenball
Zahllose Lebewesen durch das Weltenall.
Die einen stehen still auf einer Stelle,
Egal ob in der Nacht oder in Tageshelle.
Die andern schreiten gravitätisch fort
von hier nach da, oder zu einem andern Ort.
Dann gibt es solche, die gern fliegen.
Die jede Schwerkraft mühelos besiegen.
Selbst in der Ozeane Wasserwogen
ist manches Wesen mutig eingezogen.
Wo sie auf großen oder kleinen Flossen
durchs Wasser schnellen, unverdrossen.
Die einen voll Humor die Reise machen.
Man hört sie oft und gerne lachen.
Die andern reisen voll Verdruss.
Weil jeder hier und da umsteigen muss.
Die Reise geht nicht immer geradeaus.
Es steigen fremde Wesen ein und aus.
Und manche ängstlich auf Gefahren starren
die ihrer könnten rings umher wohl harren.
Denn niemand kennt das Ziel der Erdenreise.
Ob Mensch, ob Pflanze oder Waldameise.
Doch eins ist sicher, glaube mir:
Am liebsten reise ich mit Dir!
Seht den Korb dort auf dem Tisch
gefüllt mit Früchten, alle frisch
im großen Erden Garten gereift:
seht den Pfirsich rot und grün gestreift.
Den Apfel, mal grün mal mit roten Wangen
die Birne, die an unserem Baum gehangen.
Und dort die Zwetschgen, leuchtend blau
Weintrauben gereift an des Flusses Au.
Und in den Gläsern, süß und lecker
Gelee von Beeren, für all die Schlecker.
Erdbeere, Himbeere, Johannisbeere
im Glase den Wintervorrat uns mehre.
Im Winter kommen auf unseren Tisch
Orangen, Zitronen, Ananas frisch
aus fernen Ländern damit wir sie essen.
Und Bananen und Kiwis nicht zu vergessen.
Im Keller oben auf dem Bört
steht ein Rumtopf, der Lacrime gehört.
Dort hat sie so alles in Rum gebadet,
was im Garten uns immer zum Naschen ladet.
Doch liebe Freunde, bevor wir den Segen verwenden
den wir empfangen mit unseren Händen
Sollten wir für diese köstlichen Gaben,
dem danken, von dem wir sie empfangen haben!
Der sie Jahr um Jahr für uns reifen lässt.
Lasst feiern uns Ernte Dankes Fest.
Wollen auch jene nicht vergessen,
die kaum das Nötigste haben zum Essen.
Ihnen gebührt diese Ernte auch.
Geben und Nehmen, so ist es Brauch.
Ehren wir IHN, für all die Gaben
die wir durch IHN empfangen haben.
Im Meer der Zeit,
in dem wir treiben
ist jeder Augenblick
ein Tropfen nur
der sich gelöst
als wollt er bleiben.
Ein Wimpernschlag
trägt ihn zurück
ins Meer der Zeit
das keine Grenzen hat.
Und doch,
gäb´s nicht den Augenblick -
Woraus bestünde dann die Ewigkeit?
In jungen Jahren das ist klar,
ich auch eine Hürdenspringerin war.
Nun, da die Jugendkräfte entschwinden
Lernt ich sie anders zu überwinden.
Wenn wieder mal dort wo mir alles vertraut
so eine Hürde meinen Weg verbaut,
dann bleibe ich ruhig, bin nicht dumm:
Geh einfach um das Ding herum!
Der Umweg ist ja ein kleiner nur,
denn Hürden sind stets von geringer Statur.
Man kann sogar, statt drüber zu hüpfen
einfach unter der Hürde durch schlüpfen.
Weil so einfach die Hürdenantomie:
In Höhe ihres Kopfes haben sie
ein schmales Brett nur, das den Weg versperrt.
Darunter, hat mich die Erfahrung gelehrt,
ist nur Luft, und so kann es sicher glücken
sich ein wenig vor so einer Hürde zu bücken
und einfach unter ihr durch zu krauchen.
statt im Sprung die eigene Kraft zu verbrauchen.
Jenseits der Hürden, der Weg geht ja weiter.
Mal rauf und mal runter. Mal traurig, mal heiter.
Wohin der Weg führt? Wer soll uns das sagen?
Niemand kommt uns entgegen, den man könnte fragen.
Ein jeder wandert mit uns Schritt für Schritt
auf dem Weg in die gleiche Richtung mit..
Und auch die Hürden stehen nur dumm
und störend auf dem Wege herum.
Halten nur unnütz die Menschen auf
weisen niemandem seinen Lebenslauf.
Ohne Kraft zu vergeuden, kannst Du sie überwinden
willst Deinen Weg Du wieder finden..
Gewartet habe ich so oft,
dass mich die Muse küsst.
Inbrünstig habe ich gehofft,
dass sie mir wohl gewogen ist.
Den Dichterkranz mir bindet
wenn sie mich endlich findet.
Doch mit der Zeit erkannte ich
sie ist ein neckisch Mädchen
das hier und da sehr gerne sich
vergnügt in allen Städtchen.
Ihr Kuss ist meistens nur sehr leicht.
Wohl nur zu einer Schnurre reicht.
Sie lächelt jeden freundlich an
der sich nach ihrem Kusse sehnt
und jenes Wort nicht finden kann
nach dem der Sinn gerade steht.
Jedoch die Göttin launisch ist.
Verlässt mich wieder – ungeküsst.
So bleibt mir nur den eig`nen Reim
voll Plag und Mühe suchen.
Was passt denn nun: Seim oder Leim?
Fluch ich? Esse ich Kuchen?
Was wär das Dichten kinderleicht
wenn mich der Muse Kuss erreicht.
Doch die verschenkte ihre Gunst
dem großen Meister Goethe.
Beflügelt seiner Worte Kunst.
Ach dass auch mir sie böte
zum Dichterkuss die Lippen
statt immer nur zu nippen.
Nun, da sie mich gemieden,
muss ich die Verse schmieden.
Schon viele Jahre frag ich mich
was hatte Goethe eigentlich
an großen Dichtergaben
die ich nicht auch kann haben?
Ich schaue auf mein Stundenglas.
Das letzte Körnchen Sand verrinnt.
Wieder endet das feste Maß,
während ein neues Maß beginnt.
Das letzte Körnchen Sand verrinnt.
Es runden sich die Lebenskreise.
Während ein neues Maß beginnt,
endet ein Jahr meiner Reise.
Es runden sich die Lebenskreise.
Bevor ich es noch recht bedacht
endet ein Jahr meiner Reise.
Heimlich beginnt das neue zur Nacht.
Bevor ich es noch recht bedacht,
endet wieder das feste Maß.
Heimlich beginnt das neue zur Nacht.
Ich schaue auf mein Stundenglas.
Sonnenbahn hat sich gewendet.
Wohin ihre Strahlen sie sendet,
erwacht, was in Knospen und Erde
erwartet des Schöpfers Wort: Werde!
Nach Nächten dunkler Stille
erwacht Tages Blütenfülle.
Die Erde, sie hat mich wieder.
Froh erklingen jetzt meine Lieder.
„Bescheidenheit ist eine Zier,
doch weiter kommt man ohne ihr.“
So sprachen wir als Kinder gern
wollt man Bescheidenheit uns lehr`n.
Und schaue ich mich heute um
seh ich viel Leute um mich rum
die offenbar genau so denken.
Sich selber niemals Ruhe schenken.
Um die Zeit zu überholen,
hetzen sie auf heißen Sohlen.
Man trifft sie hier und aller Orten,
wo sie mit aus gewählten Worten
die Menge voll mit Worten spicken
zu ihrem eigenen Entzücken.
Kaum ist gleich eines Keimes Sprossen
aus ihrem Mund herausgeschossen
was sie so täglich reflektieren
wenn sie das Morgenblatt studieren
die jeden Morgen neu erscheint
und geistig stets die Menge eint,
ist überholt schon ihre Wahrheit
weil sie nur gestern uns gab Klarheit
mit welcher man sich profiliert
vor jeder Menge schmückt und ziert.
Schwer hat es da, wer zu bescheiden
den eignen Anspruch will beschneiden
damit auch jene Freiraum haben,
die tiefer nach der Weisheit graben.
Die gerne mal zu Büchern greifen,
Deren Gedanken langsam reifen.
Die selber gerne mal sinnieren.
Und die nicht einfach nur zitieren.
Doch das braucht Zeit und freien Raum.
Die findet man nur leider kaum
denn überall wo Freiraum ist,
wird er gefüllt in kurzer Frist,
von jenen die sich nie bescheiden
um stets im Vordergrund zu bleiben
Bescheidenheit führt in den Hintergrund.
Wahrheit sprach schon der Kindermund.
In einem Land, vor unsrer Zeit
Da machten viele sich bereit
den starken Staat zu installieren.
Der lässt am besten sich regieren
Wenn Einigkeit die Herzen lenkt.
Und einer wie der andre denkt.
Man machte sich ans Werk dann frisch
erdacht den Staat am grünen Tisch.
In einer strammen Männerrunde
wurd diskutiert so manche Stunde.
Gründete darauf dann frank und frei
die neue Staatseinheitspartei.
Zunächst hat man sich sehr beeilt
das Eigentum gerecht verteilt
In einem Staat, wo alle gleich
kann es nicht geben arm und reich.
Nein, dieser Staat gehörte allen.
Das hat so manchen nicht gefallen.
Die haben sich dann über Nacht
aus diesem Staat davon gemacht.
Die Männerrunde wurde wild.
Das passte nicht in ihr Weltbild
Sie wurden darob schrecklich sauer.
Errichteten die hohe Mauer,
damit niemand mehr konnte fliehen
in andre Länder weiter ziehen.
Dann haben sie sich ausgeklügelt
ein System, das die Bürger zügelt.
Damit ein jeder auf und ab
im Gleichschritt wandert trippel-trapp.
Die Staatseinheitspartei erließ sodann
in jedem Jahr den Zehnjahresplan.
In dem ein jeder konnte lesen,
wie groß die Erfolge wieder gewesen
auf dem Weg in das irdische Paradies.
Auch wenn das noch auf sich warten ließ.
Die Zeit verging, doch Edens Garten
ließ leider immer noch auf sich warten
Jenseits der Mauer wuchsen die Bäume
fast in des Himmels weite Räume.
Dort sollten sogar Bananen reifen.
Man brauchte nur nach ihnen zu greifen.
Das Volk aber, hinter der großen Mauer
wurde mit den Jahren richtig sauer.
War müde durch das endlose Warten
auf den versprochenen Paradiesgarten.
Wollte nicht länger sich hinhalten lassen
Zog demonstrierend durch die Straßen.
Das verunsicherte dann zu später Stunde
ein Mitglied der strammen Männerrunde.
Er hat etwas Unbedachtes gesprochen.
Damit war ein Damm gebrochen.
Das Volk hat noch in gleicher Nacht
sich selbst die Tore aufgemacht.
Doch nach der Euphorie dieser Nacht
hat sich Enttäuschung breit gemacht.
Denn, wo die Bananen reifen
kann man nicht einfach danach greifen.
Sie sind privates Eigentum!
Um dieses kommt man nicht herum.
Es gehört hier halt nicht alles allen.
Das hat wieder einigen nicht recht gefallen.
Wie packt man nur sein Leben an
wenn keiner macht dafür den Plan?
Und keine starke Hand regiert,
das Volk auf rechten Pfaden führt?
Ein jeder fühlte sich in der DDR
als Miteigentümer wie ein Millionär!
Das alles richtig verwaltet sei,
dafür sorgte die Männereinheitspartei.
Das änderte sich nun ganz rasant.
Mancher die neue Welt nicht verstand.
Nun musste ein jeder selbst sich sorgen.
Seine Pläne machen für heute und morgen.
Sich an diese Pläne auch noch halten!
Und das alles dann noch selber verwalten!
Für einige wurd es besonders schlimm.
Und sie erbosten voller Grimm:
Dass waren die Männer der Einheitspartei.
Die waren nun von Pflichten frei.
Denn mit anderer Leute Privateigentum
hat die Einheitspartei ja nichts zu tun.
Da haben sie sich wieder zusammen gesetzt
und sich in vielen Foren vernetzt.
Dort nöseln sie die Freiheit schlecht.
Behaupten, diese sei ungerecht!
Rufen laut nach ihrem alten System,
damit sie wieder ganz bequem
und heimlich leise so ganz im Stillen
mit „Volkseigentum“ sich die Taschen füllen.
Wollen den „starken“ Staat installieren
den sie dann wieder von oben führen.
Während wir, „Das Volk“ dann trippel-trapp
im Gleichschritt wandern auf und ab.
Wenn mein Einkommen auch etwas bescheiden,
Mir reicht es zum Leben. Werd keinem was neiden.
Bin ich auch kein Volkseigentums Millionär.
So bin ich doch frei, und mein eigener Herr.
Kann denken und wählen, was immer ich will.-
Kann nur hoffen, sie erreichen niemals ihr Ziel
weil Menschen sich nicht nochmal verblenden lassen,
von den Blockflötenspielern auf Gassen und Straßen!
Häufig ist Brauch, dass Weggenossen
ihr Vorbild auf einem erhöhten Punkt
nach dem sie ihn in Bronze gegossen
aufstellen zu öffentlicher Besichtigung.
Und jeder gerne zum Standbild schaut,
solange ihn noch viele kennen.
Er war ihnen lieb und auch vertraut.
Voll Ehrfurcht sie seinen Namen nennen.
Doch die Zeit ist kein Denkmal,
die bleibt nicht stehen.
Immer kleiner wird die Zahl
der Menschen, die zur Statue sehen.
„Wer ist das“? Fragt ein Kind an Mutters Hand
als es die Figur dort oben entdeckt.
„Weiß nicht, mein Kind, hab ihn nicht gekannt.“
Das Kind seine Eiswaffel schleckt.
Drum merke, Ruhm in Bronze gegossen
bleibt erhalten nur kurze Frist.
Den kannten nur die Weggenossen,
als Denkmal man ihn schnell vergisst.
Springt durch die Menge
im Menschengedränge
ein lachender Narr.
Bunt ist sein Kleid.
Zu Späßen bereit
er stets war.
Haben viel gelacht.
Doch über Nacht:
wo ist der Narr?
Die Boshaftigkeit
macht sich dort breit,
wo Lachen war.
Vorbei ist der Spaß.
Aus der Tiefe quillt Hass
hervor aus dem Narr.
Menschen gehen fort.
Sie verlassen den Ort.
wo Helles war.
Habe mit ihm gelacht,
wenn er Späße gemacht.
Jetzt ist klar,
wenn er hier gesprungen
hat sein Lied gesungen,
alles Maske nur war.
Ein Kind war ich.
Dein Kind.
Als ich zur Welt gekommen,
Hast Du mich in den Arm genommen.
Hilflos war ich.
Und doch
War ich behütet und geborgen.
Denn Du warst da für mich zu sorgen.
Ich wuchs heran.
Und Du
Hast täglich mich begleitet
Hast mich auf eignes Leben vorbereitet.
Ich zog hinaus.
Du bliebst.
Ich baute mir mein neues Leben.
Dafür hast Du mein Selbstvertrauen mir gegeben.
Nun bist Du hilflos. Gleichst
Dem Kind
Das eben auf die Welt gekommen.
Ich bin es nun, die Dich in ihren Arm genommen.
Erkennst Dich selber nicht.
Auch ich
Bin fremd für Dich geworden.
Nun ist´s an mir, bin da und werde für Dich sorgen.
Der Alt 68er
Mit 16 hat er protestiert
mit 18 fleißig demonstriert
mit 20 dann erst mal studiert
mit 27 promoviert
mit 30 hat er das Leben seziert
mit 40 war er etabliert
mit 50 hat er sein Leben bilanziert
mit 60 wurde er pensioniert.
Hat auf dem Ruhesitz sich plaziert
auf dem er lautstark kritisiert
weil Unrecht immer noch regiert.
Und niemand da, der es probiert.
Den Aufstand endlich mal riskiert
gegen die Macht, die uns regiert.
Nun frag ich mich leicht indigniert,
wieso hat er einst protestiert?
Und lautstark fleißig demonstriert?
Wenn unsre Welt nicht besser wird
wofür hat er sich etabliert?
Kann`s sein dass er sich einfach ziert
den Aufstand selber nicht riskiert
weil er Besitz nicht gern verliert?
Stattdessen lieber delegiert
die Rebellion, dass sie passiert
auf andre. Er nur dirigiert
mit Sprüchen, die schon antiquiert,
die Masse, wenn sie demonstriert
dass diese Welt nun besser wird...
Ein Kampf, den ständig er verliert
weil er sich lieber etabliert
wenn Macht und Geld ihn korrumpiert
Wenn ich auch ein altes Semester bin
doch hab ich erhalten in meinem Sinn
mir ein Merkmal aus meiner Jugendzeit:
eine große Portion Despektierlichkeit.
Ich erstarre nicht vor großen Namen.
Seien es nun Herren, oder Damen.
Zolle jedem Menschen, ob arm ob reich,
ob bekannt oder nicht gilt mir da gleich,
die gleiche Portion Achtung und Respekt.
Voller Erwartung, was in ihm steckt.
Wenn ich erkundet seine Worte und Werke,
und so das wahre Können bemerke,
Dann zolle ich auch den großen Namen
besond´ren Respekt, sowohl Herren als Damen.
Denn großer Respekt gebührt großer Tat
der mit ehrlichem Schweiß erworben ward.
So lernte ich schon in frühester Jugend
eine sehr lebenswichtige Tugend:
Nicht ein Name kann echten Wert verraten.
Wert erkennt man allein an Taten!
In einem Zimmer habe ich bewahrt
ein altes Möbel, Biedermeier Art.
Eine Kommode aus edlem Holz.
Sie war einst meiner Uroma Stolz.
Drei Schubladen bieten Raum
um etliches darin zu verstaun.
Altes und Neues findet drin Platz.
Oben steht das Telefon mit Fax.
Eine Lade gehört seit einiger Zeit,
dem Flitter, der mich zur Weihnacht erfreut.
In den zwei anderen findet sich an,
was im Laufe der Zeit ich hinein getan.
Je mehr Jahre hinter mir entschwinden
desto mehr Krempel kann ich finden,
wenn ich an einer der Schubladen ziehe.
Manchmal kostet es etwas Mühe,
Holz verzieht sich ja mit den Jahren.
Manchmal kann es auch etwas knarren,
Doch such ich ein längst vergessenes Stück,
auf die beiden Schubladen fällt mein Blick.
Schaue suchend dann hinein
und kann mir absolut sicher sein,
in einer der Beiden finde ich dann,
was ich gerade gebrauchen kann.
So ordnen Uromas Schubladen mir
noch heute mein trauliches Wohnrevier.
So wie sie es tat seit jeher schon.
Ich glaube, das nennt man Tradition.
Lang war der Weg
den ich
im Schutz der Karawane
durch Wüsten zog.
Durch Sand,
der früh am Morgen
nächtliche Kühle
strahlt.
Und dann,
in Mittags Hitze flimmernd
mit reflektiertem Licht
der Sonne
mir das Auge blendet.
Wie oft
ist mir der Blick
getäuscht
durch trügerische Bilder,
die eine Feenhand gemalt.
Am Abend dann,
erscheint am Horizont
ein Baum
der Schatten spendet
jedem Wandrer
der dort weilt.
Und gleich daneben
spendet eine frische Quelle
ihr Wasser jedem
der danach verlangt.
Die Karawane hält,
um aus zu ruh´n.
Ich lehne still mich an
des Baumes Stamm.
Als ich erwache
bin ich schon allein.
Und nur am Horizont
fern
sehe ich noch eine Wolke
schweben,
über´m Wüstensand
als letztes Zeichen
einer Karawane
die in des Morgens Frühe
weiter zog.
Gestern wusste ich nicht,
dass Du lebst.
Heute denke ich nur noch an Dich.
Und mein Herz bebt
dabei vor Sehnsucht und Liebe
Und morgen?
Oh, wenn wir heute schon wüssten,
was von uns geblieben,
wir würden sorgen,
dass immer nur heute bliebe.
Der Liebeswahn
Er begann,
wie alles, ganz klein.
Sie sollte
die Seine sein.
Er wollte sie
auf Händen tragen,
hörte man zärtlich
ihn oftmals sagen.
Sie hat ihm geglaubt
und hat ihm fürs Leben
voller Vertrauen
das Ja Wort gegeben.
Doch ihm hat ihr Wort allein
nicht genügt.
Er hat sie
seinem Besitz zugefügt.
Hat sie kontrolliert
bei Tag und Nacht.
Voller Eifersucht
hat er sie bewacht.
Was einmal als
große Liebe begann,
hat er langsam zerstört
in seinem Wahn.
Als sie sich zur Scheidung
endlich entschlossen
hat der kleine Wahnsinn
sie einfach erschossen.
Wenn Amseln flöten, Finken schlagen
Vater wäscht vorm Haus den Wagen
frisch gewachst und sauber glänzt er
Mutter putzt mit Eifer Fenster
Opa räumt den Schuppen aus
Oma hängt die Wäsche raus
und klein Hänschen, unser Fratz,
düst mit nem Dreirad um den Platz
Wenn am Abend durch die Lüfte
ziehen erste Grillwurstdüfte,
und wenn mein Gemüte sich
plötzlich fühlt ganz wunderlich
denn mein Herz pocht schnell und laut
weil Du mich nur angeschaut,
Dann, ihr Leute, glaubt es mir
steht der Frühling vor der Tür
Von der Birke, die im Frühlingswinde
ihre Zweige wiegt, leihe ich mir ein Stück Rinde
Die Taube hat mir eine Feder geschenkt.
Habe sie mit Himmelsblau getränkt
und schreibe für Dich dieses Frühlingsgedicht.
Wo Du jetzt bist? Ich weiss es nicht.
Denn längst bist Du schon über den Regenbogen
in ein unbekanntes fernes Land gezogen.
Ich wünschte, wir könnten hier gemeinsam gehn
und den leuchtenden Auftritt des Frühlings ansehn.
Anschaun, wie sich die Birken und Weiden
in ihr junges zartgrünes Balttwerk kleiden.
Gemeinsam uns freun an der Wiesen Grün,
über dem die Kiebitze tanzende Schleifen ziehn.
Zusammen unter der weissblühenden Schlehenhecke
blaue Veilchen finden in ihrem Rasenverstecke.
Aufkeimendes Leben, wohin ich auch schau
füllt die Luft unter dem Frühlingshimmelblau.
"Lieber Wind, ich bitte Dich trag geschwinde
meine Zeilen auf der Birkenrinde
zu ihm, der einst über den Regenbogen
weit fort in ein fernes Land gezogen."
Ein kleines Rad
dort am Hang,
was wird mir so bang?
Dort, ein kleiner Schuh!
Herz, was klopfst Du?
Wo die Bäume stehen,
was ist dort geschehn?
Kein Vogel mehr singt,
Jeder Laut verklingt
Was sucht im Wald
die Schattengestalt?
Huscht eilig fort
vom düsteren Ort.
Noch hängt in der Luft
ein Stimmchen, das ruft
„Mama, hilf mir,
Will doch zu Dir.“
Jetzt ist es stumm.
Ich schau herum.
Ein Rad liegt am Hang,
Es macht mich bang.
Angst die Kehle schnürt,
meinen Blick hin führt,
zu der kleinen Gestalt
dort am dunklen Wald.
Ohnmächtiger Schmerz
erfasst mein Herz.
Stumm frage ich mich:
„Warum war ich
nicht rechtzeitig dort,
an dem unseligen Ort“?
Vom letzten Abendschein
vergoldet liegt das Feld.
„Fuhrmann, stell die Pferde ein,
hast dich genug gequält.
Lang war der Tag,
die Ernte ist nun eingebracht,
zu Ende gehen Müh und Plag.“
Es naht die Nacht.
Über dem Fluss grauer Nebel zieht.
Dunkelheit macht sich breit.
Aus der Ferne hör ich schon das Lied
des Fährmanns. Bald ist es Zeit .
Ungezählte Lichter brennen
Ungezählte Menschen rennen
hasten durch die Dunkelheit.
Es naht wieder Weihnachtszeit.
Ungezählte Glocken klingen
ungezählte Kehlen singen:
„Von des Vaters heilge´m Thron
ist gebor`n uns heut` der Sohn“.
„Gott ist tot“, so hört man sagen
viele heut in unsern Tagen.
Während sie im Lichterglanz
tanzen mit den Weihnachtstanz
um die goldenen Paläste
als des golden Kalbes Gäste.
Und im lauten Weltgetriebe,
suchen sie verlor`ne Liebe.
Als ich ein Kind
noch war
hörte ich oft
die alten Leute sagen:
„Früher war alles besser“!
Jetzt bin ich alt.
Und denke
„ist es denn wirklich so
dass alles besser war?“
Ich weiß es nicht.
Nur eines
weiß ich, und das stimmt,
dass ich früher jung
und
viel, viel schöner war!
In eines Herings Schwarmes Menge
erschien einst eine Ölsardine.
War not amused von dem Gedränge.
So sprach sie dann, mit ernster Mine:
„Ich weilte einst in fremden Ländern.
Weiß darum was man besser macht.
Ich möchte vieles hier verändern.
Habt nur auf meine Weisung Acht.“
So sprach sie, ruderte dann heftig
mit ihren Flossen hin und her.
Dabei stieß sie die Nachbarn kräftig.
Kam diesen ständig in die Quer.
Den Nachbarn hat das nicht gefallen,
die schwärmen lieber einheitlich
um all die gallertartgen Quallen
so schützen sie vor Feinden sich.
Doch unsre kleine Ölsardine
konnte das alles nicht verstehn.
Sie machte eine finstre Mine.
Meinte, es müsst auch anders gehn.
Sie sei schon so weit rum gekommen.
Selbst in der Dose war sie schon,
als sie in Öl ihr Bad genommen.
Doch sie erzählt nicht gern davon.
Der Schwarm zog weiter seine Kreise
durchs Meer voll Kraft und Energie
nach seiner altbewährten Weise.
Zu der Sardine sprachen sie:
„Warum willst Du hier etwas ändern?
Wir fühlten uns bis her ganz wohl
es zog uns nicht nach fernen Ländern.
Verstehen nicht, was das wohl soll.
Wir lassen uns als Rollmops rollen
Nach Bismarck hat man uns benannt.
In Salz wir uns lang halten sollen.
Nen Bückling machen wir, - charmant!
Uns gibt’s im Fass, und gibt es lose,
Man legt uns auch in Soßen ein,
Nur Deine Ölsardinendose,
ist für uns Heringe zu klein!
Ich schaue auf mein Stundenglas.
Das letzte Körnchen Sand verrinnt.
Wieder endet das feste Maß
während das neue Maß beginnt.
Das letzte Körnchen Sand verrinnt.
Es runden sich die Lebenskreise.
Während das neue Maß beginnt
verging ein Jahr meiner Reise.
Es runden sich die Lebenskreise.
Bevor ich es noch recht bedacht
verging ein Jahr meiner Reise.
Heimlich begann das neue zur Nacht.
Bevor ich es noch recht bedacht
endet wieder das feste Maß.
Heimlich begann das neue zur Nacht.
Ich schaue auf mein Stundenglas.
Treu erfüllt er
jeden Tag
seine Pflicht.
Als Beamter
Als Ehemann
als Vater.
Jeder Tag
ist erfüllt
von Normalität.
Nur manchmal
ergreift eine
seltsame Unruhe
von ihm Besitz.
Dann sucht er
den kleinen Wahnsinn
aus Ekstase
und stirbt
ein ums andere Mal
den kleinen Tod.
Diskret
deponiert er
den Geldschein
bevor er
zurück geht
in die Normalität.
Ungezählte Lichter brennen
Ungezählte Menschen rennen
hasten durch die Dunkelheit.
Es naht wieder Weihnachtszeit.
Ungezählte Glocken klingen
ungezählte Kehlen singen:
„Von des Vaters heilge´m Thron
ist gebor`n uns heut` der Sohn“.
„Gott ist tot“, so hört man sagen
viele heut in unsern Tagen.
Während sie im Lichterglanz
tanzen mit den Weihnachtstanz
um die goldenen Paläste
als des golden Kalbes Gäste.
Und im lauten Weltgetriebe,
suchen sie verlor`ne Liebe.
Oft schon besungen
was soll ich noch schreiben?
unzählige Dichter
haben bedichtet
dein blaues Band.
Knospen schwellen
Schneeglöckchen klingen -
verwelken so schnell.
Im Gras blühen Veilchen. -
Rose und Veilchen begegnen sich nie.
Auf Nachbars Dach die Amsel
flötet.
In der Wiese stelzt einer
der hat dich gespürt bis
in´s ferne Afrika.
Das ganze,
im Herbst verreiste
gefiederte Volk,
kehrt heim.
Knospen am Kirschbaum
wachsen so schnell.
Und erst die Kastanie!
Wie eilig putzt sie
an ihren Leuchtern
um sie auf ihrem hellgrünen Blattwerk
aufzustellen.
Dabei leuchtet die Sonne von Tag zu
Tag heller!
Und lockt und lockt
die Blumen und Bienen;
das Gras und die Rehe.
Und ich?
Öffne die Fenster!
lasse die Luft
in mein dumpfiges Zimmer,
schmücke den Wanderhut
mit meiner Feder
und pfeif auf die Reime!
Frühling ist`s, es blüht das Feld.
Und wie alle Jahre wieder,
ziehen durch die weite Welt
vieler Dichter Freudenlieder.
Und wie alle Jahre wieder
klingen sie in unser Ohr
vieler Dichter Freudenlieder.
Wie im Lenz im Jahr zuvor.
Klingen dann in unser Ohr
jene altbekannten Lieder
wie im Lenz im Jahr zuvor
tönen dort von Neuem wieder.
Jene altbekannten Lieder
klingen durch die weite Welt,
tönen dort von neuem wieder.
Frühling ist´s, es blüht das Feld.
Dein Name auf einem schlichten Stein
Darunter zwei Zahlen: Geburt und Tod
nur 40 Jahre sollten es sein,
bis die Krankheit Deinem Leben Einhalt gebot.
Zum dreißigsten Male jährt sich die Zeit
der letzten dunklen Tage
Du warst noch lange nicht bereit.
Viel zu jung noch stelltest Du fordernd die Frage:
"Warum, warum nur muss ich jetzt gehen"?
Und ich konnte nur stumm neben Dir sein.
Auch nach 30 Jahren am schlichten Stein
kann ich den Sinn des Geschehenen nicht verstehn.
Ein stilles Gedenken am schlichten Stein wie in all den 30 Jahren
Ein Kranz aus schlichtem Tannengrün
Eines Tages, wenn ich wieder neben Dir bin
werd ich die Antwort erfahren!
Ein Garten ist nicht freie Natur,
sondern ein Stück Menschen Kultur.
Er braucht des Gärtner ordnende Hand.
Seine Hilfe, Pflege und seinen Verstand.
Wer im eigenen Gartenidyll
alles wachsen lässt, wie es nur will,
wird dort nicht lange Freude erleben,
wenn sich Disteln statt Rosen erheben.
Wenn wucherndes Moos den Rasen erstickt.
Wenn man nur Brennnesseln erblickt
wo einst blühende Stauden gepflanzt.
Kein Schmetterling über Blüten tanzt.
Wenn vom Samen, den wir aus gesät
auch nicht ein einziges Korn aufgeht,
weil wildes Getier in großer Zahl
sich die Samen holt zum Mittagsmahl.
Die Gartenerde wie tot da liegt,
weil sie nie rechten Dünger kriegt.
Niemals eine fleißige Hand
lockert die Krume im Gartenland.
Denn Gartenerde ist wimmelndes Leben
dem wir durch Lockern den Atem geben.
Im Garten versuchen wir Menschen doch nur,
teil zu haben, an Gottes Schöpfernatur.
Und genau wie ER nie fertig ist
weil in der Natur alles hat eigene Frist.
Jedes Kraut ist nur dann bereit
wenn ER bestimmt: Jetzt ist es Zeit.
Wie kann der Gutes tun,
der sich den Glauben
an Gutes in der Welt
lässt rauben?
Er schafft nur freien Raum
für all das Böse,
das die Welt regiert
mit Getöse.
Nur dort, wo der Glaube
an das Gute hält Wacht
wird dem Bösen der Raum
streitig gemacht.
Kürzer wird der Sonne Bahn
Vögel treten die Reise an
welche sie in den Süden führt.
Im Garten, die letzte Rose friert.
Im Moor, wo nächtliche Nebel wehn
seltsame Gestalten um einander gehn.
Geister, aus dem Jenseits gesandt,
welche der Sommer so lange gebannt.
Des Sommers Seligkeit ist vorbei.
Der Bann ist gebrochen, sie sind frei
Geister um unsere Häuser ziehn.
Es ist ihre Nacht, es ist Halloween.
Der Hans, ein fleißiger Gesell
wollte nach 7 Jahren schnell
zur Mutter heim ins Elternhaus.
Der Meister zahlte gern ihn aus,
mit einem großen Klumpen Gold,
den er aus seiner Truhe holt.
Als Hans die Straße heimwärts ging,
da drückte ihn das schwere Ding.
Es wurde ihm allmählich schwer.
Ein Reitersmann ritt stolz daher.
Sieht, das der Hans gewaltig schwitzt.
„Wenn Du auf auf meinem Pferde sitzt,
kommst Du ganz schnell und leicht voran.
Gib mir Dein Gold, ich geb Dir dann
mein stolzes Ross, das ist dann Dein.“
Hans ging gern auf den Handel ein.
Zum Glück, er war den Brocken los.
Erleichtert stieg er auf das Ross.
Der Weg war weit, die Hitze groß.
Hans dürstete auf seinem Ross.
Da kam ein Bäuerlein gegangen,
am Strick hat seine Kuh gehangen.
„Ei“ sprach er , „welch ein schönes Pferd,
ich gäb Dir, wenn es mir gehört
dafür die Kuh hier und den Strick.
Schau nur, sie ist schön rund und dick!
Du hast dann Milch für jeden Tag
und Sahne, Butter und den Quark.
Wieder ging Hans auf den Handel ein,
So wurde diese Kuh schnell sein.
Doch kamen noch den Weg daher
ein Sau Hirt, Gans Hirt, Messer Scher.
So tauschte Hans dann erst die Kuh
gegen das Schwein, um dann im Nu
die Gans zu nehmen für das Schwein.
Die tauscht er für den Schleifstein ein.
Die Sonne schien vom Himmel her,
der Schleifstein drückte Hans gar sehr.
Er sah von fern die Quelle blinken.
Bückt sich nach vorn, um dort zu trinken,
Da fällt der Stein aus seiner Hand,
verschwindet überm Brunnenrand.
Doch unsern Hans ficht das nicht an
weil er nun freier laufen kann.
Muss sich nicht täglich damit plagen,
sein Hab und Gut nach Haus zu tragen.
So kommt er bei der Mutter an,
als Hans im Glück, und freier Mann!
Vergangen
ist des Himmels Blau.
Verhangen
die Welt mit Nebelgrau.
Kühle
steigt auf rings um mich her
Fühle
sie dumpf und erdenschwer.
Sonne
brachte uns einst zurück
Wonne
der Liebe und Frühlingsglück.
Oh, Sonne!
Ist es denn schon vorbei?
Die Wonne
der Liebe, der blühende Mai?
Kühle
steigt auf rings um mich her,
fühle
sie dumpf und erdenschwer.
Räume
durchdringt ein stummer Schrei
säume
nicht. Winter naht. Lenz ist vorbei.
Eingehüllt von ihrer Wolkendecke
Verschlief die Sonne den Tag im Verstecke.
Gegen Abend ist sie kurz auf gewacht.
Hat ihre Wolkendecke ganz sacht
gelupft, und sich getraut
schräg von unten auf die Erde geschaut.
Dabei hat sie mit ihrem feurigen Strahl
in pures Gold getaucht Berg und Tal.
Das Wasser im See blitzt wie Silbergeschmeide.
Geschmückt mit Blättern der Trauerweide.
Und der Ahorn, der vor dem Hause steht,
heute Abend im schönsten Purpur Rot geht!
Die alte Eiche trägt ihr braunes Kleid.
Birken wiegen sich, zum Tanze bereit
in ihrem zitronengelben Blättergewand.
Hagebutten reichen sich zum Reigen die Hand.
Dann versinkt die Sonne Schritt für Schritt
und nimmt ihr Licht, ihre Wärme mit.
Dämmerung macht sich im Festsaal breit.
Die Gäste verlieren ihr farbiges Kleid,
gehen fröstelnd zur nächtlichen Ruh.
Decken sich mit Herbstnebel zu.
Sternenreise.
Planetenkreise
Zeit verrinnt.
Neues beginnt.
Glockenklang.
Hoffnungssang.
Feuerwerksglanz.
Freudentanz.
Neues bricht an.-
Sternenbahnen
in uralter Weise
ziehn ihre Kreise.
Liegst noch so jung
und zart vor mir, im Januar
du neues Jahr.
Ruhst schlafend unter
einer weißen Neuschneepracht
in Winters Nacht.
Bis Frühlingssonne
dich ganz zärtlich berührt
weil`s wärmer wird.
Du reckst und streckst dich,
räumst den Platz einem Narr:
Dem Februar.
Der reicht dann
seinem Bruder, dem März die Hand.
Grün wird das Land.
Dann folgen
dem wärmenden Lauf der Sonne
5 Monde voll Wonne.
Bis die Sonne
verliert ihre wärmende Kraft
die Leben schafft.
Am Ende schläft
wieder ein was einst geblüht.
In Nebel verhüllt.
Bis wieder zart
und jung beginnt ein neues Jahr
im Januar.
An einem Sonntagmorgen,
es war Januar,
als ich von jenem Berge,
der uns Christen heilig ist,
auf Deine Dächer nieder sah,
hast Du
mit morgendlichem Glockenklang
so friedlich mich begrüßt.
Und in der Morgensonne
ersten Strahlen glänzte
des Felsendomes goldne Kuppel,
einer Krone gleich,
die Königshäupter einst umkränzte.
Der Felsendom,
er kündet aller Welt
von Allahs großem Gottesreich.
Sah eine starke Mauer
aufwärts streben.
Sie trug den Tempel einst,
der Jahwes göttliche Gebote barg.
Er hat sie seinem Volk gegeben
vor langer Zeit
als er beschloss den heiligen Vertrag
Noch heute scheint es mir
als ob an jenem Winter Morgen
die Zeit kurz stehen blieb,
um endlich einmal aus zu ruhn.
Und mit ihr ruhten alle Sorgen
um Dich, Jerusalem,
wo Menschen sich aus Hass viel Leid antun.
Ich wünschte,
wenn ich Deinen Namen lese oder höre,
weil wieder einmal alter Hass
den neuen Krieg gebar,
die Zeit in Deinen Mauern wäre
so friedlich wie an jenem Sonntagmorgen
für mich, in einem Januar.
Kleine Buben sind die letzten Helden
jeder Tag bringt ihnen neue Abenteuer.
Einen Kampf mit dem riesigen Ungeheuer
von dem alte Sagen und Märchen vermelden.
Sie erkennen ihn noch, den schrecklichen Drachen,
an welchen die Alten längst nicht mehr glauben.
Und über die kleinen Buben lachen.
Kleine Helden lassen den Mut sich nicht rauben.
Jeden Morgen ziehen sie in die Schlacht
um mit den Feinden die Kräfte zu messen.
Haben sie etwas ausgefressen,
die Eltern gegen sich aufgebracht,
dann ertragen sie trotzig ohne Weh und Ach
die Strafe für ihre Missetaten
kleine Helden noch niemals um Gnade baten!
Kleine Helden zeigen sich niemals schwach.
So vergeht die Kindheit Jahr um Jahr
Der kleine Held lernt, nach Sicherheit zu streben.
Nur manchmal denkt er, wie schön es war,
dieses freie Kinderabenteuerleben!
Ästhetik des Augenblicks.
Im Innern erstarrter Stein.
Nicht Leidenschaft
dringt von dort
auf ihr marmorn schimmerndes
Antlitz.
Tief im Innern
bleiben sie stets
der unbehauene Stein
aus dem sie erschaffen
von eines Künstlers bildender
Hand.
Nie erschüttert
innerer Streit der Gefühle
ihr eigenes Auge.
Nur auf das Leben
der anderen schaut ihr prüfender
Blick.
Sie fordern
Bewunderung vom Auge
das sie erschaut.
Beseeltes Fühlen
durchdringt nie ihr steinernes
Sein
Das Leben fließt
in stetem Einerlei
Sekunden, Tage,
Jahre reihen sich.
Kommen und gehn.
Doch nie entkommst
du diesem Kreis.
Gleich jenem Stab
der fest gefügt
im Zentrum ruht.
Und nur sein Schatten
zeigt den Lauf
der Zeit uns an
im Sonnenlicht.
Das Leben fließt
in stetem Einerlei,
Sekunden, Tage,
Jahre reihen sich.
Kommen und gehn.
Auch wenn kein
Sonnenlicht
dir deinen Schatten zeigt,
entkommst du nicht
dem Kreis
in dem du,
festgefügt
das Zentrum bist.
1 Die Spätzin rief: „Steh auf, Herr Spatz.
2 Du musst Dich fleißig regen.
3 Es ist so weit, mein lieber Schatz.
4 Ich werd bald Eier legen.
2 Du musst dich fleißig regen,
5 es wird jetzt Zeit, das Nest zu baun.
4 Ich werd bald Eier legen.“
6 Herr Spatz döst auf dem Gartenzaun.
5 „Es wird jetzt Zeit, das Nest zu baun.“
7 Herr Spatz ist ganz erschrocken.
6 Herr Spatz döst auf dem Gartenzaun.
8 Er blieb viel lieber hocken.
7 Herr Spatz ist ganz erschrocken.
3 „Es ist so weit, mein lieber Schatz“
8 Er blieb viel lieber hocken.
1 Die Spätzin rief: „Steh auf, Herr Spatz“!
Die Weisen fragen zu allen Zeiten
worin wohl der Sinn unseres Daseins liegt
Man hört und sieht sie allerorts streiten
wenn ein Weiser den andren mit der Wahrheit bekriegt.
Sie packen sich in den Haaren und Hirnen
verzweifelt suchen sie nach dem Sinn
mit Schweiß auf den hohen Denker Stirnen
Warum ich und Du hier auf Erden bin.
Sie scheinen allwissend, doch wenn wir sie fragen
ob sie den Sinn unseres Lebens erkannt
können sie stets nur das gleiche sagen:
„Dem Menschen an sich fehlts am Verstand!
Seht doch zum Beispiel mal unseren Stoffel
der nichts vom Lebenssinn wissen will
der wühlt doch im Herbst nur nach jener Kartoffel
die er im Garten versteckt im April.
Wie sollen wir Stoffel denn erklären,
worin seines Lebens Sinn besteht?
Der Kerl ist doch einfach viel zu blöde,
weil er nicht mal unsre Sprache versteht.“
Der Stoffel trägt aus seinem Garten
die Kartoffeln zum Kochen in unser Haus.
durch kneten, reiben und besonders durch braten
koch ich leckre Gerichte daraus.
Bin sicher, auch Weise und Philosophen
lieben des Mittags ein deftiges Mal
Kartoffeln gebraten auf heißem Ofen
dazu Spiegeleier in beliebiger Zahl.
Es hat eben jedes in dieser Welt,
die Weisen, die Narren und unser Stoffel,
seinen Platz unter dem blauen Himmelszelt:
die Suche nach Wahrheit oder nach der Kartoffel
Auf das Wissen um meines Daseins Sinn
will ich gerne noch eine Zeit lang warten.
Nur, wenn ich richtig hungrig bin
brauch ich Kartoffeln, schön knusprig gebraten!
Ich sitze hier
vor offener Tür.
Und lese staunend.
Leise raunend
Poesie erklingen
vom Titanenringen
in Menschenbrust.
Von Seelenfrust.
Von ewiger Suche.
Von der Erkenntnis Fluche.
Jenseits der offenen Tür
zwitschern mir
Vögel ihr Lied,
Blütenduft zieht
von draußen herein,
und Sonnenschein.
Dort im Garten
erste Erdbeeren warten.
Muss mich bücken,
um sie zu pflücken
und zu genießen.
Muss heuer gießen.
Meiner Seele Suche
der Erkenntnis Fluche,
aller Seelenfrust,
alles Leid, alle Lust,
der Kampf der Titanen
alles Hoffen, Ahnen,
das alles muss warten.
Jetzt braucht mich
mein Garten.
Dort umpfängt mich
auf´s Neue
des Himmels Bläue.
Fluch sind sie und Segen
dem Geschlecht der Menschen
das Gott einst schuf aus dem Staub
zerfallener Steine
Als erstes Werkzeug dienten sie uns
der Weisung zu folgen, die Welt
untertan sich zu machen.
Doch auch als tödliche Waffe
in der Hand,
die der Bruder gegen den Bruder
erhob
Fluch sind sie im Acker,
Wo mit Fleiß wir bauen das
tägliche Brot.
Fluch, wo sie die Wege der Menschen
versperren und hemmen den Fuß.
Fluch, wenn sie als gleißende Edelsteine
wecken die Gier in uns Menschen.
Fluch wenn als Turmbau zu Babel
sie aufgetürmt wieder Gott.
Doch lernten die Menschen auch
Kirchen zu bauen.
Manches Kunstwerk zu schaffen
aus behauenem Stein.
Aber Fluch sind sie, wenn sie
als glühende Masse
aus dem Innern der Erde geschleudert
vernichten der Menschen Leben und Werk
Doch wieder erstarrt zu festem Grund
tragen sie neues Leben.
Steinerner Fels ist der Grund, auf dem ER
sein Reich will gründen
Und Eckstein, von Menschen verworfen,
will am Ende ER selber uns sein!
Du kamst,
und bist nie angekommen
Gelebt hast Du allein in mir.
Nur ich
hab Deines Herzens Schlag vernommen.
Du kamst,
dem Tode schon verschworen.
Hast nie das Licht der Welt erblickt.
Dein Herz
stand still, bevor Du warst geboren.
Du kamst,
Du lebtest nur in mir allein.
Warst stets ein Teil von mir.
Und erst
mein Tod wird auch Dein Ende sein
Wir sind im Norden gewesen
im fernen Suomi
und ich glaube wir alle vergessen
diese Tage nie.
Wer einmal am Feuer gesessen
in heller, nordischer Nacht
wird dieses Land nicht vergessen
hat immer daran gedacht
Wenn andre vom Süden schwärmen,
von Bergen und weissem Strand
dann denken wir an die Wälder
und Seen vom Finnenland.
An das Rotbraun der Kiefernstämme
an der Birken leuchtendes Weiss
An den weiten blauen Himmel
und die Sauna, erfrischend und heiss.
Leb wohl, du Land im Norden,
Du schönes Suomi!
Lebe wohl, wir kommen wieder
denn wir vergessen Dich nie!
Auch Poeten gehn mit den neuen Zeiten
wenn sie mit Pegasos online reiten.
Was einstens in der Dachkammer des "armen Poeten" erdacht,
wird heute auf den virtuellen Jahrmarkt verbracht.
Und auf diesem Jahrmarkt der Eitelkeiten
tobt das Leben! Genau wie in jenen Zeiten
als noch Papier, Feder und Tinte genügte
wenn der Dichter kunstvoll die Worte fügte.
Als ich in dieser Stadt angekommen
hab ich mir erst mal die Zeit genommen
und mich in dem virtuellen Orte
umgeschaut unter den Meistern der Worte.
So nach einiger Zeit habe ich mir
dann ein Häuschen gebaut, mit Schild an der Tür.
Und dann hab ich, was mit Hilfe des Pegasos
so nach und nach aus meiner Feder floss
auf dem Jahrmarkt des Ortes eingestellt,
in Erwartung das es anderen auch gefällt.
Nur denke ich, dass in dieser Stadt
mein Werk mehr antiquarischen Wert hat.
Gehör ich doch selber zu den alten Fraun.-
Jetzt wandre ich täglich durch Bookrix Town
klicke hier und dort neugierig an,
was man so alles finden kann.
Das Hauptthema, ist doch sonnenklar
ist die Liebe, wie es seit jeher war.
Doch dank der heutigen Freizügigkeit
gehen mir manche etwas zu weit.
Sie verwechseln ihre Lust an animalischer Brunst
mit dem erhabnen Gefühl der Dichterkunst
Und dann die Stände der Gaukler und Geister!
Vampire, Hexen und sonstige Meister
aus dem Reiche der skurilen Phantasie
Ich gestehe, ich selber kehre nie
in diese Buden und Lädchen ein.
Muss ja nicht jedermanns Bewunderer sein.
Überhaupt, die Auswahl ist riesengroß
mir gelingen bisher Stippvisiten bloss.
Wie ein Perlentaucher der unzählige Mal
Muscheln aus der Tiefe holt in großer Zahl
um dann vielleicht in einer Schale die schimmernde Perle zu finden
so muss man sich hier beim Suchen schinden.
Hier findet sich Liebe, Humor und auch Frust
von jenen, die das Leben verdrusst.
Die ständig nach dem Vollkommenem streben
und dabei verzweifeln am richtigen Leben.
Da flieht man denn gern in die Phantasie
Wo das Gute stets siegt und das Böse nie.
Beängstigend für mich, ist die große Zahl
von jungen Menschen, die hier ihre Qual
und Angst vor dem Leben niederschreiben,
die an ihrem Leben schon leiden
obwohl sie erst angefangen zu leben.
Möcht ihnen gerne den Ratschlag geben,
voll Mut hinaus in die Welt zu gehn
manchmal nach oben zum Himmel zu sehn.
Dort ziehn die Planeten ihre Bahn
seit ewigen Zeiten, nach einem Plan
den haben nicht wir Menschen erdacht.
Er ist das Werk einer größeren Macht,
die allumfassend die ganze Welt,
mitsamt uns Menschen, umfangen hält.--
Bunt ist das Leben in Bookrix Town.
Ich verbringe viel Zeit mich hier um zu schaun,
zwischen Schreibern von Werken aller Richtung,
vom Manga bis hin zur poetischen Dichtung.
Mir gefällt, dass der Jahrmarkt in dieser Stadt
keine Ladenöffnungszeiten hat.
So trägt mich denn Pegasos, das stolze Tier
durch dieses moderne Schreib-Revier
das täglich 24 Stunden seinen Jahrmarkt der Eitelkeiten
für alle öffnet, die dieses Ross gerne reiten.
Fast täglich geht er neben mir,
ein kleiner fieser Knilch.
Der geht durch die geschlossne Tür
verschüttet gerne Milch.
Und nicht nur Milch verschüttet er.
Nein, dieser fiese Mann,
denkt täglich neu sich aus und mehr
wie er mich ärgern kann.
Steh ich an meinem Beckenrand
und spüle das Geschirr,
prompt fällt ein Teller aus der Hand
der Knilch liebt das Geklirr!.
Steige ich auf mein Fahrad dann
ihr könnt euch sicher sein
der Knilch schleicht sich von hinten ran,
und schmiert mir Öl ans Bein.
Im Bad hört er vom Wasserhahn
so gern das „Tropf, tropf tropf.
die Fliesen werden zur Schlitterbahn,
und ich fall auf den Kopf.
Hab ich mir grade angezogen,
die frische Bluse fein,
der freche Kerl saut ungelogen
sie mit nem Fleck mir ein.
Sehen kann ich den Buben nicht,
weiß nicht, ob er zu dick,
Weiß nur den Namen von dem Wicht:
er heißt „Herr Ungeschick.“
Das Bienchen summt: „ich hatte Glück,
kehre heute mit viel Honig zurück.“
Der Schmetterling im Sonnenschein,
taumelt von Blüte zu Blüte,
will glücklich sein.
Die Füchsin hatte beim Jagen Glück,
kommt sie mit Beute zu ihrem Bau zurück.
Nur das Fischlein in Baches kühlem Grund
verließ das Glück in dieser Stund.
Denn die Fliege, die es wollte fangen
hat an meinem Angelhaken gehangen.
Mich hat mein Anglerglück mächtig gefreut.
Nur das Fischlein nicht, denn
mein Glück war sein Leid.
Wenn das Leben beginnt beginnen die Wege.
Wege der Freude, Wege des Leids
Wege der Schuld und Wege der Reue
Wege des Glücks und der Traurigkeit.
Wege auf Höhen und tief unten im Tal
Wege zur Hölle, Wege der Qual.
Wege der höchsten Glückseligkeit
Wege des Friedens und Wege des Streits
Doch am Ende der Wege für jeden gleich
Wartet jenseits der Lethe des Hades Reich
Am Ufer der Lethe, am Ende der Zeit
Steht Charon, der Fährmann.
Gibt jedem Geleit.
Setzt uns über zum Ufer der Ewigkeit.
Gleich einem unberechenbaren Tier
schläft tief in jedem, in dir und mir
die Aggression. Wenn sie erwacht,
hat sie häufig nur Unheil gebracht.
Sie soll uns helfen und uns nützen
wenn wir uns vor Gefahren schützen.
Doch wehe wir lernen nicht beizeiten
mit dem Verstand dieses Tier zu leiten!
Wenn jäh uns ergreifen Angst und Wut,
erwacht das Tier. Mit verzweifeltem Mut
beißt es nach allem in der Welt
was sich nur in den Weg ihm stellt.
Dann benutze den eigenen Verstand,
der das Tier beherrscht mit ruhiger Hand.
Wie leicht kann Aggression in Hass abdriften
und für immer das eigne Leben vergiften!
Vor dem schlafenden Tier sei stets auf der Hut.
Erwacht es, nutz den Verstand, beherrsche es gut.
Zeig dem rasenden Tier seine Grenzen auf.
Sonst zahlst du selber am Ende drauf!
Stolz steht er dort.
Das Geweih erhoben.
Beherrscht den Ort.
Sein Lauf scharrt den Boden.
Laut schallt sein Röhren!
durch Wald und Flur.
Damit alle es hören:
Hier herrscht einer nur.
In ihm allein wirkt
des Samens Kraft
in dem sich verbirgt,
was neues Leben schafft.
Doch wenn dann vorbei
die brunstige Zeit
und fort das Geweih
dann tut er mir leid.
Mit dem kahlen Kopf
schaut er etwas dumm
der arme Tropf.
Denn ohne das Trumm
auf seiner Stirne
wirkt beschämend leer
seine männliche Birne.
Er macht nichts mehr her.
Doch wenn sich dann
das Hormon erneuert
erwacht aufs neue der Mann,
von Testosteron gesteuert.
Es zeigt wieder neu
seine männliche Birne
das dominante Geweih
auf der Denkerstirne.
Sucht ihr den Stein
der Weisen.
Müsst ihr durch weite
Welten reisen.
Als ich ihn fand,
lag er am Strand
von Lummerland.
Unerkannt.
Sonne geizt mit wärmenden Strahlen
die nur noch schwarze Schatten malen
dort wo einst Liebe uns verband.
Tot liegt das Land.
Harter Frost lässt erstarren das Leben
das Spinnen mit ihren Fäden umweben.
Der Tod reiche Ernte rings um macht.
Es scheint ew`ge Nacht.
Doch in der Tiefe der Erde wachen
noch vieler Jahre Frühlingslachen.
Und die Liebe, sie lebt tief in Dir.
Glaube mir!
Schon ziehen eisige Winde
todbringend durch die Welt.
Letzte Kränze, die ich binde
Letzte Tage, lautlos gezählt.
Um mich da wachsen Stille
und Einsamkeit empor.
Aus grauer Nebel Hülle
dringt Geisterwelt hervor.
Ich höre die Stille sagen:
S`ist Zeit, bald musst du gehn-
wenn dunkle Wolken jagen
werden wir uns im Jenseits sehn.
Wie leicht
vergingen einst
die Jahre
als jeder Tag
aus Zeitenferne
ward geboren.
Nun, da die Last
gelebter Jahre
die Kraft
der Jugend raubt
zählt schwerer
jeder Tag.
Und immer kleiner
wird der Zeitenraum
den täglich
du durch schreitest
mit jener Bürde
die sich Leben nennt.
Wir sind die Herren nicht
die Sturm und Wogen lenken.
Wir zünden nicht das Licht,
das Sonn und Sterne schenken.
Wenn Stürme rings um toben
um dich herrscht Dunkelheit,
richt deinen Blick nach oben
zum Himmel, der so weit.
Denn einmal wird das Dunkel
und Angst vorüber gehn.
Und goldnes Sterngefunkel
wird neu am Himmel stehn.
Schaut heute auch mit Bangen
der Blick nur Dunkelheit
wenn diese Nacht vergangen,
steht schon der Tag bereit.
Aus Straßenschluchten ragen, Schicht
um Schicht, Menschentürme.
Streben zum Licht
das sich in leblosen Fenstern bricht.
Hinter den Fenstern haust das Leben
für das Nornen - irgendwo -
Schicksale weben
um den Fenstern Gesichter zu geben.
Einst war am Pferdestall sein Platz.
Denn dort fand jeder kleine Spatz
in Pferdeäpfeln Körner satt,
wenn´s Pferd gute Verdauung hat.
Nur leider machen Spatzen heute
auf diese Weise keine Beute.
Der Mensch stieg auf das Auto um!
Aber, der Spatz ist auch nicht dumm.
Denn er hat heuer längst entdeckt,
wie lecker Vogelspeise schmeckt,
wenn man sie pickt bevor sie warm
verlässt des Pferdes Leibesdarm.
Geht man zum Supermarkt einkaufen,
sieht man schon vor der Tür den Haufen
von Spatzen, die nicht gerne hungern
eifrig dort vor dem Markt rum lungern.
Und manches Mal, man glaubt es kaum
erobern sie den Innenraum.
Hoch oben im Gebälk vom Dach
sitzen sie und machen Krach.
Wenn dann der Supermarkt geschlossen,
bedienen sie sich unverdrossen
an Gerste, Hirse, Haferflocken,
Auch Frischobst kann sie runter locken.
Kein Mittel hilft, sie zu vertreiben.
Sie werden wohl dort wohnen bleiben.
Weil ja schon in der Bibel steht:
Ein Vogel frisst was er nicht sät.
Das letzte Licht nun die die Stube erhellt.
Für die Hoffnung, dass endlich in der Welt
Frieden für alle Menschen anbricht.
Dieser Hoffnung gehört das vierte Licht.
Texte: © bei der Auorin
Bildmaterialien: © Privates Foto der Autorin
Tag der Veröffentlichung: 15.02.2014
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