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Weh' dir Kätzchen

Sylvester. Leos Eltern verlassen das Haus. Sie wollen gegen zwei Uhr morgens zurück sein. Susi, die Katzenähnliche, schleicht sich durch die Hintertür ins Haus. Endlich haben Leo und seine Geliebte einen Abend für sich. Während draußen die Feuerwerkskörper zünden, genießen sie im Widerschein zwischen Hell und Dunkel das Feuerwerk ihrer Liebe. Da schreckt Susi ein Geräusch auf. Trotz der Böller nimmt sie es wahr. Die Haustür wird aufgeschlossen. Hastig schlüpft sie ins Allernotwendigste und flüchtet in eine dunkle Nische zwischen den Bücherregalen. Leos Eltern missbilligen ihre Beziehung. Susi hofft von hier aus unbemerkt die Haustür zu erreichen. Sie ärgert sich über die vorzeitige Rückkehr der Eltern. Zusammengekauert verharrt sie reglos in ihrem Versteck, während die Eltern den Vorraum durchqueren und die Wohnzimmertür hinter sich schließen. Jetzt meint sie, könne sie, wenn auch dürftigst bekleidet - endlich das Weite suchen, da hört sie Schritte. Ihr stockt der Atem. Der Schalter klickt. Das Licht blendet sie. Sie schließt die Augen und verdeckt ihre Brust mit übereinandergekreuzten Armen. E R steht jetzt vor ihr. Weißhäuptig. Respekteinflößend.
Und er herrscht sie an: "Wieso sitzen Sie hier - sooo ....?!"
"Ich habe gebadet!"
"Gebadet?" kommt es gedehnt.
Sie schaut schrägen Blicks zu ihm hoch.
"Ja. Gebadet", begehrt sie auf. "Ich bade doch öfter mal hier. Warum heute nicht?"
Sein Blick gleitet an ihr herunter.
Beschwörend murmelt er:
"Sie können doch keinen Vogel fressen, Madame!".

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.12.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
da bookrix nach einem Text Verlangen hegt, sei dieser bookrix gewidmet

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